Lieben oder Leiden... von Gwen-maus (...dass ist hier die Frage) ================================================================================ Kapitel 1: Leid und Kummer des Lebens ------------------------------------- Hey, Leute! Das ist meine erste Shounnen-Ai-Story! Ich hoffe, sie ist mir gelungen....Na ja, viel Spaß! Kapitel 1 - Leid und Kummer des Lebens "Steh endlich auf, du fauler Sack! Jetzt wird nicht mehr geschlafen! Deine Kunden werden bald kommen! Nun beweg dich endlich!!!!" sagte ein ältere, schon etwas weißbärtige Mann grob zu einen blonden Jungen, der noch immer auf seinem Schlafplatz lag. Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken begann der Alte plötzlich auf den Jungen einzutreten, in der Hoffnung, dass der Kleinere endlich seinen Allerwertesten herheben würde. Der Blonde hingegen störte das nicht mehr. Seit seiner Kindheit kannte er nichts anderes von seinem Vater als Gewalt und Hass. Aber seit seine Mutter abgehauen ist, ist es wesentlich schlimmer geworden. Nicht nur das er von seinem Erzeuger geschlagen wird, NEIN! Sein alter Herr betreibt ein schäbiges Gasthaus, wo sich viele seltsame Gestalten versammeln. Seit 10 Jahren, also genau seitdem Zeitpunkt, wo seine Mutter seine Schwester geschnappt hatte und mit ihr in eine andere Stadt flüchte, verkaufte Herr Wheeler den Körper seines Sohnes an andere Leute. Hauptsächlich aber an andere Männer. Viele Leute aus den Dorf sind von Jono angetan. Selten sieht man einen Ägypter mit blonden Haaren, die in der Sonne glänzten wie Gold. Es war wirklich etwas seltenes und dass musste man unbedingt ausnutzen. Und so muss der Blondschopf Tag für Tag, und sogar auch Nachts diese Demütigungen erdulden. Musste die verschwitzten, ekelhaftriechenden Körper über sich ertragen. Aber was an der ganzen Sache am schlimmsten war, dass war das danach... Nachdem seine ,Kunden' ihren Spaß hatten, verschwanden sie aus dem Zimmer und liessen den mittlerweile 18-jährigen alle in seinem Elend. Dieser fühlte sich wie immer, wenn es vorbei war so schmutzig. Auch das Waschen oder das wälzen im Sand half nichts. Das Gefühl blieb! In manchen Momenten war es so schlimm, dass er sich mit einem spitzen Gegenstand sich an den Armen wunden zufügte. Doch bis jetzt hat er sich nie getraut die Pulsader auszuschneiden. Er konnte es einfach nicht. Immer wenn er nahe dran war, verliess ihn der Mut und er ritzte sich einfach an einer anderen Stelle auf. Irgendetwas in seinen Innern hielt ihn davon ab, Selbstmord zu begehen. Wie jeden Abend nach seiner Arbeit schleppte sich der Blonde zu dem nahgelegenen Brunnen und holte sich ein Eimer Wasser, um sich damit zu waschen. Die Strahlen der untergehenden Sonne spiegelten sich im Wasser und der Junge starrte sein Spiegelbild einige Zeit an, dann seufzte er. Das einzige, was an ihm noch halbwegs unschuldig ist, sind seine Lippen, sein erster Kuss! Und seine Augen. Noch nie hat einer seiner Peiniger seine Augen gesehen, die einst so viel Lebensfreude und jetzt nur noch leer und leblos waren. Durch die wilde, blonde Mähne konnte man nur erahnen, wo sich unter dieser Haarpracht Augen versteckten. Aber dass ist seinen ,Kunden' so was von egal. Selbst die Wunden auf seinem Arm interessiert niemanden. Sie alle wollten nur ihren Spaß, was mit ihm ist, ist ihnen doch völlig egal! Der Braunäugige seufzte traurig. Würde ihn eigentlich jemand vermissen, wenn er nicht mehr da wär? Fortsetzung folgt...? Kapitel 2: Erinnerungen ----------------------- Ich hoffe, dieses Mal ist mir das mit den Zeiten gelungen. Ist halt von mir ein Tick, dass alles immer so sein sollte, als wäre es von einen Profi gemacht worden. Kapitel 2- Erinnerungen Und dann passierte es... Der Zeitpunkt war da, als fast kein Gast mehr ins Haus kam und Jono weniger ,Beschäftigungsmöglichkeiten' hatte. Und zu seinem Unglück gab ihm auch noch sein Vater die Schuld an Kundenmangel. Mit all der Wut, die der Wirt hatte, verprügelte es seinen Sohn, bis dieser bewusstlos zu Boden fiel. Dann drehte sich der alte Herr um und verschwand aus dem Zimmer, ohne seinen Sohn nur noch eines Blickes zu würdigen... Als der Blondschopf erwachte, war es bereits Abend. Er versuchte aufzustehen, doch der schmerzende Körper liess es nicht zu und er sank wieder in sich zusammen. Einige Mal versuchte er es, gab es dann doch schlussendlich auf und krabbelte, so gut es eben ging, auf allen vieren Richtung Ausgang zu einem Brunnen, der neben dem Haus stand. Dort angekommen, hielte er sich am Brunnenrand fest und zog sich nach oben. Mit letzter Kraft stand er wieder, zwar etwas wackelig, auf den Beinen. Dann betätigte er die Kurbel des Brunnens und holte einen eimervoll Wasser heraus. Damit wuchs er sich den Dreck aus dem Gesicht ab, damit sich die offenen Wunden nicht zu sehr entzünden würden. Nachdem er das erledigt hatte, schüttete er das Wasser in den Sand, den Eimer wieder zurück in den Brunnen und setzte sich auf den sandigen Boden, und lehnte sich mit den Rücken gegen die steinige Brunnenwand. Und er seufzte. Irgendwie war sein Leben ein einziges Dilemma! Er erinnerte sich ganz genau an den Tag, als seine Mutter mit ihrer Flucht zu Planen begann... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Du verdammtes Weib! Wegen dir bin ich im Dorf zum Gespött!" schrie Jonos Vater und schlug dabei seiner Frau die Faust ins Gesicht. Weil ihr Mann nicht gerade zu den Schwächern zählte, taumelte sie nach hinten und schliesslich fiel sie auf den Boden. Das Gesicht wurde von ihren langen, braunen Haaren verdeckt. Zwei Kinder standen ängstlich in einer Ecke und beobachteten das Ganze. Als die Frau zu Boden ging, klammerte sich das kleine Mädchen noch fester an ihren Bruder und drückte ihr Gesicht gegen seine Brust. Seit ihrer Geburt war sie stumm, doch konnte sie alles sehen, was da passierte und das machte ihr Angst. Ihr Bruder, Jono, wusste wie sich seine Schwester, Sayuri, fühlte, aber er konnte es nicht immer verhindern, dass sein Vater das immer dann gerne machte, wenn sie beide in der Nähe waren. Schützend legte er seine Arme noch fester um das braunhaarige Mädchen, um ihr so viel halt wie möglich zu geben. Es war ja auch immer das gleiche. Seit neun Jahren schlug sein Vater ihre Mutter. Seit seiner Geburt. Ihm hat er auch ein paar Backpfeifen verpasst, doch am meisten leidet seine Mutter. Denn anders als die anderen Kinder in Ägypten ist Jono blondhaarig! Und das will sein Vater nicht akzeptieren! Er meint immer, dass alle in seiner Familie dunkelhaarig waren und dass Jono nicht sein Sohn wäre! Also im Klartext: Jonos Mutter hat ihren Ehemann betrogen!!! Die Frau streitet es immer ab und beteuerte, dass nur ihr Mann der Vater von Jono sei. Er solle doch darauf stolz sein, dass ihr Sohn ein außergewöhnlicher Junge sei. Doch sein Vater war da ganz anderer Meinung. Für ihn gilt nur eine Regel: Richtige Ägypter sind dunkelhaarig! Alle anderen sind nutzlos, vielleicht nur für das eine zu gebrauchen, aber auch nur, wenn sie ansehnlich sind. Hässliche oder behinderte werden von den Väter getötet. Leider gibt es nur sehr wenige von denen, denen es egal ist, wie ihr Kind aussieht oder was ihr Kind hat, sie trotzdem ihr Leben lassen und sich um sie kümmern. Und solch ein Vater hat sich Jono immer gewünscht. Vor allem für seine kleine Schwester, den diese ist seit ihrer Geburt gegenüber fremden Menschen mehr als nur scheu. Sie bekommt schon eine Panikanfall, wenn ihr, außer ihrem Bruder oder ihrer Mutter, Menschen zu nahe kommen. Und wie immer, wenn sein Vater seine ganze Wut gegen seine Frau Freienlauf gelassen hatte, verzog er sich zu seinen Kunden, die auf ihn warteten. Nachdem sein Vater aus der Sichtweite war, liess der Blondschopf die 7-jährige los und rannte zu seiner am bodenliegenden Mutter hin. Seine Schwester nach kurzem zögern auch. Und was Jono sah, tat ihm in seinen Herzen weh. Seine Mutter weinte. Stumme Tränen vergoss sie wegen diesem brutalen Kerl! Mühselig richtete sich die junge Frau auf und wurde dabei kräftig von ihren Sohn unterstützt. Ein leichtes Lächeln zierte ihre Lippen. Ja, ihr Sohn war schon etwas ganz besonderes! Trotz der übertriebenen Strenge und der brutalen Methoden seines Vaters hat der Junge ein Herz aus Gold. Er sorgte sich rührten um sie und um seine kleine Schwester Sayuri. Dafür war sie ihm sehr dankbar. Und deshalb entschloss sie sich, mit ihren beiden Kindern zu fliehen. Sie besorgte sich ein Schlafmittel, dass sie ihrem Mann in seinen Weinbecher gab, während der wieder mit diversen Frauen flirtete. Ohne sich auch nur zu verraten übergab sie ihm schliesslich seinen Becher mit Wein, den er wie jeden Abend hatte und stiess mit den anderen Leuten an, und trank alles in einem Zug. Wenig später, die Gäste waren alles schon zu Hause, überfall ihm eine plötzliche Müdigkeit, dass er es nicht mehr zu dem gemeinsamen Ehebett schaffen konnte und schlief auf ein Stuhl ein. Diese Chance nutzte die Frau und packte noch schnell das nötigste ein, für sich und die Kinder. Dann schlich sie sich mit ihren beiden Sprösslingen leise an ihren schlafenden Vater vorbei. Bei der Tür angekommen, wollte die Frau die Türe aufmachen, als etwas neben ihren Kopf etwas aufprallte und somit das vorhaben behinderte. Erschrocken starrte die Braunhaarige das Ding an, was sich als Hand herausstellte und mit einem Arm verbunden war. Sie musste hart schlucken und betete zu den Göttern, dass es nicht der ist, denn sie jetzt vermutete. "Wo wollt ihr den so eilig hin?" fragte eine raue, zornige Stimme. Nein! Das durfte doch nicht wahr sein! Er müsste jetzt noch schlafen! Mit einen Mal wurde sie ruppig herum gedreht und sie starrte in zwei dunkelbraune, fast schwarzen Augen ihres Mannes, die sie wütend anfunkelten. "Ich hab dich was gefragt, Weib! Wohin willst du mit den beiden Gören hin? Willst mir schon wieder ein Kind unterjubeln? Das kannst du dir mal schön abschminken, du Frauenzimmer! Dir werde ich diese Betrügereien ein für alle mal austreiben!" schrie ihr Mann zornig und hob seine Hand, um seine Frau einen Schlag zu verpassen. Sein Gegenüber machte ängstlich die Augen zu. Sie wusste, was jetzt kommt, aber ein Versuch war es Wert! Jono sah das alles mit entsetzen. Wie in Trance agierte er schnell und sich gegen seinen Vater und landete mit ihm gemeinsam auf den Boden. Dort versuchte er seinen Vater im Griff zu halten, während er seiner Mutter noch zu rief: "Lauf! Nimm Sayuri-Chan und verschwinde von hier!!! Ich werde ihn solange in Schach halten!" Er hatte Schwierigkeiten, seinen Vater festzuhalten, denn dieser war einiges stärker als sein Sohn. Das sah seine Mutter ein und nahm Sayuri in ihre Arme. Noch einen letzten, traurigen Blick warf sie zu ihrem Sohn und floh aus dem Haus. Tränen des Abschiedes zierten ihren Weg und lösten sich im Luft auf... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Jono schreckte hoch. Es war das letzte Mal, dass er seine Mutter und Yuri-Chan gesehen hatte. Seine Mutter hatte ihn dann damals heimlich einen Brief hinterlassen, wo drinnen stand, dass sie ihn auch noch von seinem Vater wegbringen wird. Doch bis heute hat seine Mutter nichts dergleichen getan. Etwas in ihm sagte, dass er nicht mehr auf seine Mutter warten bräuchte. Sie würde doch eh nicht mehr kommen und ihn holen, wie sie es versprochen hatte. Bei dem Gedanken schmerzte ihm das Herz. Er hatte immer gedacht, dass wenigstens seine Mutter zu ihm stehen würde, aber da hat er sich auch wieder geirrt! Wie immer. Mühsam rappelte er sich wieder auf und schritt langsam Richtung Haus. Drinnen angekommen,... Ich weiß nicht, ob der Name ,Sayuri' stimmt, aber egal. Der Name hat mir eben Gefallen. Er bedeutet so viel wie ,Kleine Lilie'. Bis zu nächsten Kapitel und danke für all eure Kommis!^^ Gwen Kapitel 3: Das Unheil nimmt seinen Lauf --------------------------------------- Kapitel 3- Das Unheil nimmt seinen Lauf Mühsam rappelte er sich wieder auf und schritt langsam Richtung Haus. Drinnen angekommen,... ...hörte er plötzlich mehrere Stimmen aus Aufenthaltsraum seines Vaters. Die Tür war nur einen schmalen Spalt angelehnt und man konnte deutlich hören, dass der Wirt anscheinend Gäste hatte und sich mit ihnen über geschäftliche Dinge unterhielt. Eigentlich wollte Jono so schnell wie möglich in sein Zimmer, nur ungern würde er von seinem Vater beim lauschen erwischt werden und weitere Schläge kassieren. Er wollte sich gerade in Bewegung setzten, als er auf einmal ,Jono' und ,verkaufen' in einem Satz hörte. Kurz blieb er wie angewurzelt stehen. Die Türe zum Aufenthaltsraum fixiert schlich er sich leise so nah wie möglich zum Spalt und lugte hinein. Sein Vater saß mit dem Rücken zu ihm gewandt auf einen der Sitzkissen. Ihm gegenüber zwei fremde Männer, die er zu vor noch nie gesehen hatte. Der eine hatte schwarze Haare und einen Vollbart. Er sah aus, als hätte er sich seit langer Zeit nicht mehr gewaschen. Der Blonde rümpfte die Nase. Selbst sein Vater sah besser aus als der Kerl und dass sollte was heißen. Jonos Augen wanderten zu seinem Partner, dem man lieber nicht im Dunkeln begegneten möchte. Eine riesige Narbe zierte seine linke Gesichtshälfte und auf der selben Seite war auch das Auge ganz schön rot angeschwollen. Irrte sich der Junge, oder kam da wirklich etwas Eiter aus diesem Auge heraus? Es krauste ihm vor diesen Typen. Sie waren nicht nur hässlich, sondern auch unheimlich. In ihm schlich sich eine böse Vorahnung. Aber das konnte nicht sein...Er würde alles seinem Vater zu trauen, aber dass...nein!...Oder doch? "Ich hoffe doch für dich, dass der Junge den angegebenen Preis auch wert ist!" meinte der Vollbart. "Nach deinen Erzählungen ist dieser Junge eine Seltenheit! Blonde Menschen in Ägypten! Um werden sich einige unsere Kunden bestimmt reißen," meinte Narbengesicht, wie Jono ihn heimlich getauft hatte, dreckig Grinsend. "Keine Sorge! Der Kleine ist genau das, was ihr beiden sucht! Zwar ist er körperlich nicht so stark, wie ein anderer Sklave, aber für ein bisschen Spaß ist er immer gut genug!" grinste der Erzeuger Jonos. "Ich kann ihn hier nicht mehr gebrauchen! Die Leute haben schon genug von ihm. Er ist für sie nach 11 Jahren nur noch ein nützloses Balg, dass zu nichts mehr taugt. Deshalb will ich ihn los werden. Jetzt, wo er keine Einnahmequelle mehr ist, frisst das Gör mir noch die Haare vom Kopf. Also, gilt unser Deal?" Der Wirt reichte dem Vollbart die Hand, worauf der andere mit Freuden einschlug. Irgendwie wurde dem Blondschopf schlecht. Er hätte wirklich alles geglaubt, aber das sein eigener Vater ihn an einen Sklavenhändler verkaufte, dass war zu viel. Auch wenn er es sich nie eingestehen wollte, aber in all den Jahren hat er trotz allem an das Gute in seinem Vater geglaubt und gehofft, dass dieser sich eines Tages bessern würde und er endlich seine Freiheit hatte. Stille Tränen rannen seine Wangen hinunter. Warum? Warum hassten ihn alle so sehr? Warum war er überhaupt anders, als all die anderen aus seinem Dorf? Wie sehr er sich doch wünschte, dass er genau so ein Leben führen könnte, wie die anderen Jugendlichen in seinem Alter. Aber vor allem: Er wünschte sich sehnlichst Liebe und Geborgenheit. Und endlich einen Menschen, dem er Vertrauen kann und der ihm das geben konnte, was er seit langer Zeit nicht mehr spürte. Der junge Mann schloss die Augen ganz fest zu. Eine kleine Stimme in seinem Inneren riet ihm, dass er so schnell wie möglich von hier abhauen sollte. Und das machte er auch. Aber wie alles im seinen Leben ging auch die Flucht schief, den kurz bevor er zu Türe raus rannten konnte, wurde sein Handgelenk gepackt und mit Gewalt nach hinten verdreht. Der Gefangene musste sich auf die Unterlippen beißen, damit er nicht vor schmerzen schrie. Auch der andere Arm wurde ihm auf den Rücken gebunden. Verzweifelt versuchte sich der Braunäugige aus seiner Gefangenschaft zu befreien, mit all ihm verfügbaren Kräfte, die er hatte. Doch leider war der andere zu stark für ihn. Aber Jono wollte nicht aufgeben. Er wollte nicht als Sklave enden! Er fand sein ganzes Leben ungerecht! Nur weil er blond ist, hatte er keine Rechte oder wie soll er das sehen? Warum waren die Götter so ungerecht zu ihm? Warum hatte er blonde Haare und nicht wie die anderen dunklere Haarfarben? Langsam gab Jono doch auf und ergab sich in sein Schicksal. Was sollte er schon tun? Die Worte seines Vaters kamen ihm wieder in den Sinn. Ja, vielleicht hatte der Alte doch recht. Vielleicht war er zu nichts anderem fähig, als für das Vergnügen der anderen. Auch, wenn sein inneres Stimmchen was anderes sagt, was wird sich schon verändern? Nicht!!! Aber sollte er sich wirklich so hängen lassen? Schliesslich ist er ja auch nur ein Mensch und hatte auch ein besonderen Platz im Leben! Wie die anderen! Er musste kämpfen. Um seine Freiheit! Aber wohin sollte er, wenn er frei war? Der Jüngere dachte nach....Ach, was. Darüber kann ich mir Gedanken machen, wenn ich die erst einmal los bin... Fieberhaft überlegte er, wie er am besten anhauen konnte, ohne das er gleich wieder gefangen wird.... Ich weiß, dass dieses Kapitel wieder zu kurz ist, aber ich hoffe, dass das Nächste länger wird. Bye, Gwen Kapitel 4: Auf der Flucht ------------------------- So, hier ist der nächste Teil, Nr. 4. Ich hoffe, dass er mir gelungen ist. Ich glaub, dass da einige Fehler sind. Aber ihr beurteilt das am besten selbst. Viel Spaß beim Lesen! Kapitel 4 - Auf der Flucht Fieberhaft überlegte er, wie er am besten abhauen konnte, ohne das er gleich wieder gefangen wird.... Während er so nachdachte, liess der Mann, der ihn fest hielt, los, was auch Jono bemerkte. Anscheinend lenkte etwas den Typen ab. Das war die Chance! Mit den ganzen, noch verfügbaren Kräften rammte der Junge seinen Ellbogen in den Magen und stiess seinen Kopf mit voller Wucht gegen das Gesicht des anderen, der darauf mit schmerzverzerrtem Gejaule zu Boden ging. Noch bevor er so recht wusste, was war, nahm Jono die Beine in die Hand und lief. Er lief so schnell er konnte quer durch das ganze Dorf. Kein Blick zurück. Er wollte nur weg! Weit, weit weg vom dem Ort, wo er so viel Leid in seinem Leben erfahren hatte und vom dem Menschen weg, der ihm dieses Leid beschert hatte, und ihn auch schlussendlich verkaufen wollte. Als Sklave. Zwar hatte er sich geschworen, dass er niemals weinen wird, aber trotz allem liefen ihm die Tränen über seine Wangen. Nun hatte er die Dorfsgrenze erreicht, wo dann nur noch die Wüste war. Aber auch da drehte er sich nicht um. Egal, was jetzt hinter ihm los war, er durfte jetzt nicht halt machen. Auf keinen Fall! Er musste so lange laufen, wie möglich! Wenn diese Sklavenhändler seine Spur aufnehmen und ihn dann vielleicht auch noch finden, dann war alles umsonst! Er musste einfach durchhalten! Es waren schon Stunden vergangen, indem der Blonde durch die Wüste rannte. Mittlerweile war es schon dunkel geworden und die Sterne leuchteten am Himmelszelt. Außer Atem liess sich der Blondschopf in den Sand fallen. Erschöpf legte er sich hin und schloss kurz die Augen. Als sich sein Atem nach einiger Zeit normalisiert hatte, machte er die Augen auf und betrachtete den Sternenhimmel über ihn. Es war schon lange her, dass er in aller Ruhe die Sterne betrachten konnte. Zu lange. Jono versank in seinen Gedanken. Sie glitzern so schön, wie kleine, silberne Kugeln. Sie strahlten eine gewisse Ruhe und Geborgenheit aus. Wahrscheinlich schaute der Junge sie gerne an. Man konnte sich so schön entspannen dabei, dass man die Zeit vergass. Doch leider durfte er sich nicht lange an diesem Ort aufhalten. Doch als er aufstehen wollte, spürte er nur noch einen schlag in seinem Nacken, und danach wurde ihm schwarz vor Augen.... Verschlafen und mit einen Brummschädel wachte der blonde Junge auf. Was war gestern passiert? Wieso tut ihm sein Kopf so weh? Nur langsam kam ihn wieder die Erinnerung an die letzte Nacht und den Schlag in den Nacken. Plötzlich war er hellwach und schaute sich um. Er war nicht mehr in der Wüste, sondern in einem kleinen Zimmer. Die Sonne schien mit ihrer ganzen Wärme durch das Fenster und erhellte mit ihrem Licht das Zimmer. In einem Eck stand ein kleiner Tisch, mit einer Schüssel und einem Lappen. Daneben ein klappriger Stuhl, der keinen Menschen mehr tragen würde, ohne gleich zusammen zu klappen. Er selbst lag ihn einem nicht sehr hartem, aber auch nicht ihn einem sehr weichem Bett. Aber das war ihm momentan nicht sein größtes Problem. Etwas, was ihm zu schaffen machte war, dass er nicht wusste, wo er sich befindet. Panik stieg in ihm auf. Hoffentlich wurde er nicht doch noch von diesen hässlichen Männern eingefangen und in seiner Bewusstlosigkeit irgendwo als Sklave verkauft...Nein!!! Das durfte nicht sein. Leise stand er vom Bett auf und schlich sich zu der Zimmertür. Ganz sanft und lautlos öffnete er die Tür. Komisch! Nicht verschlossen! Vielleicht ist es doch besser, wenn er im Zimmer bleiben sollte und nicht raus aus dem Raum...Einen Moment stand er unschlüssig an der Tür und überlegte, ob er raus oder drinnen bleiben sollte. Doch dann entschied er sich für das erstere. Schlimmer als in der Vergangenheit konnte es ja eh nicht werden. Außerdem wurde er neugierig, wo er eigentlich war. Vorsichtig lugte er aus dem Zimmer raus und sah sich nach allen Seiten um, ob auch niemand kommen würde. Dann nahm er seinen ganzen Mut zusammen und schlich sich aus dem Zimmer, immer darauf bedacht niemanden zu begegnen. Überrascht und bewundernd zugleich schritt er durch die Gänge und begutachtete die Statuen. An den Wänden waren Hieroglyphen, die um die ägyptischen Götter und Menschen handeln. Einige wurden von den Göttern gelobten, die anderen wurden von ihnen bestraften. Also, bei den Sklavenhändlern konnte er bestimmt nicht sein. Eher in einem Tempel, so wie es hier aussah. Nach einer endlosen Zeit hörte er plötzlich einige Stimmen, die sich laut über irgendetwas unterhielten. Sofort blieb Jono stehen und drückte sich gegen die Mauer, in der Hoffnung, dass ihn niemand gesehen hat bzw. sehen wird. Je näher die Stimmen kamen, um so mehr drückte er sich gegen die Wand. Sein Herz klopfte wie wild. In diesen Augenblick hatte er Angst! Angst davor, dass er vielleicht doch bei den Sklavenhändler ist, dass er sich vorher getäuscht hatte. Und er hatte auch deshalb Angst, dass er wieder gezwungen werden wird, seine Körper anderen zu Verfügung stellen. Nur schlecht als recht konnte er sein Herz beruhigen. "Hast du das auch gehört? Der neue Anwärter zum Hohepriester hat gestern einen unmächtigen Jungen vor einigen Männern gerettet. Und nach dem Gerücht zu beurteilen ist er auch noch Blond!" sagte einer der beiden, anscheinend Diener in diesem Tempel. "Das ist ja nicht zu fassen! Ein Blondhaariger in unserem Tempel?! Das ist ungeheuerlich! Eine Tempelschändung! Warum hat er ihn überhaupt gerettet? Jeder weiß doch, dass alle Menschen, die eine andere Haarfarbe habe außer Schwarz und Braun, nur Unglück bringen!" Der Angesprochene grinste hinterhältig. "Vielleicht will er auch nur seinen Spaß mit den Kleinen haben! Also an seiner Stelle würde ich es nützen." "Aber du bist nicht an seiner Stelle! Außerdem lässt er niemanden an sich ran! Er hat noch nicht einmal ein eigenen Sklaven, der für ihn die dreckige Arbeit macht! Aber wenn er erst einmal Hohepriester ist, dann darf er das nicht mehr selber erledigen. Dann muss er sich einen Sklaven anschaffen, der für ihn diese Arbeiten macht!" "Was glaubst du, wen wird er den als Skl..." Die Stimmen zogen an ihm vorbei, in einem anderen Raum. Das eben gehörte musste Jono erst einmal verdauen. Ihn hat also ein Priester vor den Sklavenhändlern gerettet? Warum? Warum nur? Das war die einzige Frage, die in seinem Kopf herum spuckte. Gedankenverloren liess er sich an der Wand hinunter gleiten und blieb auf den kühlen Steinboden sitzen. Immer noch pochte der Schmerz in seinem Kopf. Vielleicht half es, wenn er die Augen schloss. Gedacht, getan. Die Knie an den Körper gezogen, die Arme verschränkt drauf gegeben und auf ihnen ruhte der Kopf des Blondschopfs.... So, wie versprochen, ein langer Teil 4. Ich freue mich auf weiter Kommis von euch. Lg, Gwen Kapitel 5: Begegnung mit Seth ----------------------------- Kapitel 5 - Begegnung mit Seth Vielleicht half es, wenn er die Augen schloss. Gedacht, getan. Die Knie an den Körper gezogen, die Arme verschränkt drauf gegeben und auf ihnen ruhte der Kopf des Blondschopfs.... Lange saß Jono auf den Boden und wäre fast eingeschlafen, als er Schritte hörte. Wieder begann er zu zittern und versuchte sich so klein wie möglich zu machen. Innerlich hoffte er nur, dass die Person ganz schnell an ihn vorbei gehen würde. Doch leider hatte er sich geirrt, wie immer in seinem verfluchten Leben.... "Na, da ist ja unser kleiner, blondhaariger Ausreißer! Wer hat dir erlaubt, dich aus deinem Zimmer zu entfernen?....Ich glaub, dass müssen wir bestrafen...." meinte eine raue Stimme hinterhältig. Als der 18-Jährige die Stimme plötzlich neben sich hörte, stand er vor schreck auf und wollte flüchten, doch er kam nicht weit, da seine Beine auf diese schnelle Aktion nicht vorbereitet waren und im nächsten Moment nach gaben. Fluchend versuchte es der Blondhaarige wieder, wurde aber auch schon grob am Oberarm gepackt und auf die Beine gezogen. "Wo willst du den so eilig hin? Dabei haben wir uns erst jetzt kennen gelernt, Blondhaar! Ausserdem müssen wir dir noch Manieren beibringen! Und dann lernen wir uns richtig kennen...." und mit diesen Worten erschien auf dem Gesicht des anderen ein bösartiges Lächeln, was seinem Gefangenen nichts gutes verspricht. Mit brutaler Gewalt stiess er Jono den Gang entlang, dorthin, wo kein Sklave gerne hinging, wenn man nicht gerade auf Schmerzen stand.... "Hey, Jungs! Ich hab jemanden mitgebracht, der ein wenig eigensinnig ist....!" Nachdem sie bei einer kleinen Gruppe junger Männer ankamen, wurde der Blondhaarige von allen Seiten umzingelt, von oben bis unten gemustert und als einer seine Hand an Jono's Hintern legte, schlug der 18-jährige diese Hand weg und funkelt seinen Besitzer wütend an. "Mensch, Badir! Wo hast du denn den her? Der ist ja wie eine richtige kleine Wildkatze!" Äusserlich zeigte Jono nur seine Wut, aber innerlich hatte er Angst. So wie immer. Hatte er sich jemals mal Angstfrei gefühlt...Nein! Noch nie! Die Angst war eigentlich sein ständiger Begleiter, auf die er gerne verzichten würde. Und wie oft wiederholte er die Fragen, warum seine Mitmenschen ihn das antaten? Wenn sie sich doch nur die Mühe machten und ihn nicht nach seinen äusserlichen, sondern nach seinen inneren Werten beurteilen würden....Aber vielleicht verlangte er da zu viel von anderen.... "Der da ist derjenige, der von unserem zukünftigen Hohepriester Seth gerettet wurde!" Hatte Jono sich getäuscht oder lag da wirklich in der Stimme von diesem Badir ein Hauch von Verachtung...Verachtung ihm gegenüber, weil es ihm jetzt hier im Tempel gab? Oder hatte es etwas mit diesen mysteriösen Hohepriester zu tun? Unerwartet begann es wieder in seinem Kopf zu pochen und der 18-jährige legte seine Hände auf diesen. Am besten er machte sich keine Gedanken mehr über seine alltäglichen Fragen. Wäre gut für seinen Kopf und auch für ihn. "Oje, hat Blondhaar ein Aua, Aua am Kopf? Na ja, mir würde dieser Kopf auch weh tun, wenn ich solche Haare hätte!" Badir begann zu lachen und seine Freunde machten einigen Sekunden mit. Am liebsten hätte der Jüngere jeden aus dieser aufgeblasenen Gruppe seine Faust ins Gesicht geschlagen, aber sein Verstand sagte ihm, dass Gewalt in dieser Hinsicht auch nichts brachte. Es würde sich nur noch negativ auf ihn ausrichten, also sollte er es bleiben. Aber genau in diesem Moment explodierte etwas in Jono. All die Wut, die er jahrelang in sich hineingeschluckt hatte, brach wie eine Welle über ihn ein und so stürmte er zu dem schwarzhaarigen Badir, der sich noch immer vor lachen den Bauch hielt. Er bekam nicht mit, dass der Blondhaarige auf ihn zu rannte und überraschend traf ihn eine Faust ins Gesicht. Durch die Wucht dieses Schlages wurde Badir zu Boden geschickt und blieb einige Zeit dort liegen. Es dauerte etwas, bis er keine Sternchen mehr vor seinem geistigen Auge sah. Dann griff er sich auf seine Nase, wo ihn sein Angreifer getroffen hatte und fluchte....Blut! Das soll ihm der Kleine büssen! Seine blutende Nase haltend, stand er auf und sah zu den Jüngeren hinüber, der von zwei seiner Freunde gehalten wurde und ein anderer auf ihn einprügelte. Trotz dieser Übermacht versuchte sich der Blondhaarige mit all seinen Kräften zu wehren. Es geschah dem Verletztem doch ganz recht, dass er jetzt im wahrsten Sinne des Wortes bluten musste! Dennoch musste sich Jono eingestehen, dass er besser auf seinen Verstand hätte hören sollen, den jetzt wurden zu seinen alten Wunden noch neue hinzugefügt. Doch trotz der harten Schläge kam kein laut über seine Lippen. Er wollte den Personen in diesem Raum beweißen, dass sie ihm damit nichts mehr an haben können. Plötzlich begann etwas seine Nase zu kitzeln. Verdammt! Warum aus...aus...JUH!!!! Als ihn der nächste Schlag hätte ihn ins Gesicht treffen müssen, neigte Jono wegen dem Niesen seinen Kopf nach vor und die Faust verfehlte knapp seinen Kopf, doch stattdessen traf sie einen der beiden Männer, die ihn fest hielten. Dieser wurde für einige Zeit ins Land der Träume geschickt. Und der andere liess, aus welchen Grund auch immer, ihn auch los. Zwar fragte sich der Blondhaarige, was jetzt kaputt ist, aber nahm die Gelegenheit wahr und flüchtete. Kurze Zeit später wurde er schon verfolgt... Verdammt! Nicht schon wieder! Immer wenn er schlafen wollte, begann sein Geist auf Wanderschaft zu gehen. Hat der eigentlich nie was von Auszeit gehört? Seit damals, hatte er nicht mehr schlafen können. Ok, geschlafen hatte er, aber sein Geist war Aktiv und kehrte immer an den selben Ort zurück. An den Ort, wo... "Bleib stehn, du kleiner Schmarotzer! Du Nichtsnutz! Wenn wir dich in die Finger kriegen, dann gnaden dir die Götter!" Wer, um Ra's Willen, schreit hier so rum? Wenn die unbedingt Fangen spielen wollen, dann sollen sie das leise machen....Schliesslich brauchte er als zukünftigen Hohepriester Schlaf. Aber irgendwie wollte es ihm nicht gelingen und ausserdem riet ihm eine kleine Stimme, dass es besser wäre, wenn er nach schauen würde, wenn die eigentlich jagen. Jono war gerade bei einer Ecke abgebogen, als er auch schon das Geschreie gehört hatte. Verzweifelt sah er sich nach seinen Verfolgern um. Die waren aber echt flink. Das musste der 18-jährige doch neidlos zu geben. Dann seufzte er niedergeschlagen. Warum haben die Götter die falschen mit der Schnelligkeit ausgestattet? Oder waren Dunkelhaarige wirklich besser als andere? Hatten sie alle doch am Ende recht, dass Jono überhaupt nichts wert war? Warum, verdammt noch mal, war er überhaupt am Leben, wenn er eh zu nichts taugt? Noch einmal sah er zurück und bog wieder unbewusst in eine Ecke ein. Als er seinen Kopf nach vorn drehte, stoppte er. Sackgasse! Heute war wirklich nicht sein Tag....Korrektur, wann war jemals sein Tag gewesen? Ungläubig schüttelte er seinen Kopf. Warum kann er sich nicht einmal auf etwas konzentrieren, ohne dass sich seine Gedanken überschlugen? "Na?...Hat dich deine Blödheit in die falsche Richtung navigiert?" War ja klar, dass die Typen ihn erreicht haben... "Ich hab ihn gefunden!" rief er seinen Kumpels zu, die sich gleich auf den Weg zu ihm machten. Angst machte sich wieder in seinen Körper breit, wo noch vor kurzer Zeit die Wut geherrscht hatte. Warum musste er das Gegenteil machen, wenn sein Verstand an seine Vernunft appelliert? Irgendwie hatte der Blonde das Gefühl, dass seine Vernunft für einige Zeit verabschiedet hatte, sonst hätte die sicher etwas unternommen. "Sag mal, Bürschen! Könnte es sein, dass du denkst, du hättest das gleiche Recht wie wir anderen?" fragte ihn einer aus der Gruppe. Und wenn, was ist daran falsch, dachte Jono, jedoch antwortete er nicht und hatte den anderen noch immer den Rücken zugewandt. "Was den? Hast du etwa das Sprechen verlernt? Aber egal! Deine Antwort ist für uns ohnehin nicht von Bedeutung. Den eines kann ich dir jetzt schon flüstern..." Langsam, Schritt für Schritt konnte der 18-jährige fühlen, wie der andere auf ihn zu kam. Ein Zitterattacke erfasste seinen Körper, aber er war starr vor Angst. Mit einen Mal konnte er den Atem des anderen in seinen Nacken spüren, worauf eine unangenehme Kälte seinen Körper erschaudern liess. "...es wird sich nie jemand für deine Meinung interessieren! Du bist eine Missgeburt, die niemals hätte entstanden werden sollen und die nie jemand lieben kann!" Das traf Jono mitten ins Herz. Das kleine Fünkchen Hoffnung in ihm verblasste mit jeden Wort, so wie auch seine Augen mit jeden Wort leerer wurden. Grinsend strich der andere über die Haut des Jüngeren. Er will den Stolz, der in diesen Jungen noch vorhanden ist, brechen, Stück für Stück demütigen und anschliessend töten, denn was soll er dann noch mit diesem baldigen Häufchen Elend anfangen, der dann zu nichts, wirklich zu nichts mehr gebrauchen kann. "Eigentlich hätte dich dein Vater töten müssen, wenn er nicht die Ehre seiner Familie beschmutzen möchte.... Es wundert mich, dass du am Leben geblieben bist? Gib es dafür ein Grund, Bürschen?" Seine Hand strich weiter über die zarte Haut des anderen, wanderte tiefer... "Hat er dich vielleicht am Leben gelassen, weil du nur in einer Hinsicht wertvoll bist?" Ungewollt zuckte Jono zusammen, als die Hand bei dem Bund seines Rockes(?) angekommen war. Sofort drehte er sich um und stiess den anderen von sich. Reine Panik konnte man in seinen Augen lesen, was dem zu Bodengestoßenen noch breiter Grinsen liess. Gemächlich stand er wieder auf und trat zu dem Blonden. Der Braunäugige wich jedoch von ihm, bis er mit dem Rücken gegen die kalte Steinwand stiess. Mensch, Junge, dass ist eine Sackgasse! Da kommst nicht so leicht heraus, jeden Falls nicht lebend. Und dass wird sicher der Fall sein, wenn sie erst einmal mit dem, was sich Jono lieber nicht ausmalen möchte, fertig sind und genug von ihm haben....Oder aber es passiert ein Wunder, was eigentlich unvorstellbar ist. Beim Blonden angekommen, sah er ihn in die braunen Augen, die vor Angst weit aufgerissen sind. Jetzt hatte er den kleine dort, wo er ihn haben wollte. Zwar nicht so wie nach seinen Plan, zuerst seine Stolz brechen, aber dennoch konnte er nicht fliehen. Nur noch wenige Zentimeter trennten ihn von seinem Ziel... "Was macht ihr da mit meinem neuen Sklaven?" hallte eine ruhige, jedoch kalte Stimme durch den Flur und alle fuhren zusammen. Jono hatte die Augen geschlossen, den Kopf bei Seite gedreht und drückte sich so fest es geht gegen die Wand. Er bekam nicht mit, wie der andere plötzlich von ihm abliess. Er war mit seinen Gedanken gerade dabei, wieder mit sich zu kämpfen. Trotz allem wollte diesen Fünkchen Hoffnung nicht aufgeben, was dem 18-jährigen noch mehr Kopf zerbrechen bereitete. Und im nächsten Moment verliessen ihn seine Kräfte und er sank zum Boden... Geschockt sahen ihn alle an, nur die von dem Blondhaarigen blieben geschlossen. Ein kurzer Blick zu den Jüngeren und Seth erkannte, dass der Junge völlig fertig mit den Nerven war und dringend Ruhe brauchte, was man bei den Hohlköpfen nicht bekommen kann. Wenn der Braunhaarige eins nicht mochte, dann waren es Vorurteile! Und er wusste, wo von er sprach. Er selbst wurde auch von seinem Vater, dem Bruder des Pharaos, in die Sklaverei verkauft. Zu seinem Glück hatte der Pharao seinen Bruden dafür bestraft und Seth zu sich in den Palast geholt, wo er zusammen mit seinem Cousin Atemu auf gewachsen ist. Doch die Vorurteile, die die Menschen wegen seinen blauen Augen hatten, wurde zu seinem ständigen Begleiter, so dass er sich eines Tages entschlossen hatte: Wenn er die Menschen nicht mit Freundlichkeit von seinen Fähigkeiten überzeugen konnte, dann musste er eben auf die harte und kalte Tour sein Können unter beweis stellen und siehe da, die Menschen verachteten ihn nicht mehr. Aber es hatte lange gedauert, bis er sein Ziel erreicht hatte und deshalb möchte er dem Jüngern helfen. Er hatte die Wunden gesehen, die der Kleine mit sich herum trägt. Er hatte auch einiges aus den ,netten' Sklavenhändler heraus gekitzelt, der dem Blondhaarigen mit einem Knüppel eins übergebraten hatte. Nach diesem Gespräch hatte er dem anderen ein kleinen Beutel voller Goldmünzen zu geworfen und Jono in den Tempel gebracht, wo er sich anschliessend um den Jüngeren gekümmert hatte. "Verschwindet und lasst den Jungen ein für alle mal in Frieden!" zischte der Blauäugige gefährlich und sah die Dienerschaft mit seinen eiskalten Blick an. "Ja...jawohl, Hohepriester Seth!" stammelten sie und liefen eiligst davon. Gerade noch rechtzeitig, denn der Blonde drohte eine schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Boden zu machen. Wie der Blitz war Seth bei ihm und fing ihn auf. Er musste hart schlucken. Der Körper in seinen Armen fühlt sich abgemagert an. Erst jetzt fiel es dem 19-jährigen auf, dass sie Rippen so unnatürlich hervor stachen. Mit einem konnte der 18-jährige wirklich jetzt schon rechnen, wenn er aufwachte bekam erst einmal eine große Portion Essen! Vorsichtig nahm Seth den Unmächtigen in die Arme und brachte ihn in sein Gemach.... Sorry, dass ich erst jetzt wieder schreibe. ^^' Ich hoffe, euch hat dieses Kapitel gefallen. Ich persönlich fand die anderen besser. Freue mich auf eure Kommi. Lg, Gwen Kapitel 6: Eifersucht ist eine gefährliche Sünde ------------------------------------------------ Kapitel 6 - Eifersucht ist eine gefährliche Sünde Es sind einige Tage vergangen, seit Seth Jono vor diesen schmierigen Typen gerettet und sich anschliessend um ihn gekümmert hatte. Als der 18-jährige am darauf folgenden Tag erwacht war, verkündete der Braunhaarige ihm, dass er von nun an der Sklave des Hohepriesters sei. Zuerst war der Blondhaarige überrascht, verwandelte sich jedoch dann in Wut. Was fällt dem ein! Vielleicht hatte Jono überhaupt keine Lust, den Sklaven für den anderen zu spielen!!! Hat der schon mal daran gedacht? Aber dann kamen ihn die Wörter einer der Diener in den Sinn und sein Zorn auf den anderen verblasste. Er wäre sowieso sinnlos gewesen, dem Älteren zu widersprechen. Und so ergab er sich in sein unausweichlichem Schicksal und diente seitdem dem Blauäugigen. Am Anfang war der Braunäugige gegenüber seinem neuen Herren sehr skeptisch, da er jeden Tag damit rechnete, dass Seth ihn mal nur für sein Vergnügen in seiner Nähe haben will, doch nichts geschah. Stattdessen behandelte Seth ihn steht's gerecht, ohne jemals ein Word des Spottes über den Blonden zu sagen. Und das verwirrte den 18-jährigen von Tag zu Tag sehr, wodurch sich auch seine Gefühlswelt veränderte. Er misstraute dem Braunhaarigen nicht mehr, er fing an ihm zu vertrauen! Er wurde nervös, wenn der Hohepriester in seiner Nähe war, sein Herz fing an zu rasen, wenn sein Herr in nur für einen Moment in die Augen sah. Er sah in nicht so an wie er es bei den anderen tut: kalt, verachtend und drohend. Nein, wenn er ihn sah, dann sah er mehr freundlicher, ja fast schon sanft und liebevoll an. Doch sein Verstand holte ihn jedes mal in die Wirklichkeit zurück. Wer würde sich schon in jemanden verlieben, der seit seiner Geburt nur verachtet und gehasst wurde? Er war ein Nichts, ein wertloses Stück Dreck, dass man am liebsten weg machen möchte! Jono machte sich da keine Hoffnung, seine Liebe zu den Hohepriester würde für immer unerwidert bleiben! Aber trotzdem fragte sein Herz immer wieder, warum dann Seth so nett zu ihm ist, wenn er ihn eigentlich egal wäre? Versuchte ihm Hoffnung zu machen. Hoffnung, dass es doch jemanden gab, dem er nicht egal war... Hoffnung auf ein besseres Leben mit einem Menschen, der ihn zu Seite stand und ihn unterstützte... Sein Verstand aber zerbrach diese Hoffnung wieder. Wahrscheinlich kann sich Seth in seine Situation hineinversetzten und sich vorstellen, wie es ist, wenn man wegen seinem Aussehen gemieden wird. Denn auch Seth war anders als die anderen mit seinen blauen Augen...die einzigen blauen, jedoch schönsten Augen in ganz Ägypten! Sie sind so schön Blau wie das Wasser, wie das Blau des Nachthimmels, wenn die Sterne leuchteten. Verträumt wischte Jono mit einem Tuch in den Händen den Boden auf. Je weiter sich der Blondhaarige in seine Tagträumerei vertiefte, um so langsamer wischte er, bis er einfach stoppte und nur noch vor sich hinstarrte. Der Hohepriester war zur Zeit nicht im Raum, da er sich mit anderen Priestern auf seine Ernennung zum Hohepriester vorbereiten musste und dem 18-jährigen den Auftrag erteilt hatte, den ganzen Raum zu putzen bis er wieder da war. Somit konnte sich Jono die Zeit für seine Träume erlauben, denn nachdem der 19-jährige gegangen war, hatte es nicht lange gedauert und der Jüngere war mit den Möbelputzen fertig. Nur noch der Boden fehlte. Das hatte der Blonde sofort in Angriff genommen. Und das vor Stunden. Wie immer fällt er bei dieser Arbeit in seine Tagträumerei. Auch wenn er dann später traurig werden würde, dass es nicht wirklich passierte, was er sich alles erträumte, so konnte er das nicht abstellen! Plötzlich erinnerte er sich an die Geschichten, die seine Mutter erzählt hatte, wenn sie Sayuri und ihn zu Bett brachten. Mit ganzer Aufmerksamkeit und Begeisterung hatte er ihr Stimme gelauscht. Hatte geweint, wenn es traurig wurde. Hatte gelacht, wenn es lustig wurde. Hatte sich in dünne Decke gekrallt, wenn es zum Kampf kam. Und es wurde nie langweilig bei ihren Geschichten. Er konnte sich auch daran erinnern, wie Sayuri sich ängstlich an ihn gepresst hatte und er ihr immer beschützerisch den Arm um sie legte. Früher hatte er immer geträumt, in einer der Erzählungen zu leben, wo die Menschen alle gleich behandelt wurden, egal wie oder was sie waren. Unwillkürlich musste er an Seth Worte denken, die ihn davor warnten, jemals das Zimmer in seiner Abwesenheit zu verlassen. Den Grund braucht Jono gar nicht erst zu wissen, den das konnte er spüren, dass nicht nur die anderen Diener nicht gut auf ihn zu sprechen sind, sondern auch die Priester sahen ihn als eine Art Entweihung ihres geliebten Tempels! Aber es gab auch bei den Priestern welche, die glauben, dass Seth in nur für körperliche Befriedigung zu sich genommen hatte. Und einige wenige glauben, dass sie sich an ihn ran machen dürfen, so nach dem Motto: Was der Hohepriester darf, dürfen wir erst recht. Zwar versuchte der Blondhaarige so gut es geht, den anderen im Tempel aus dem Weg zu gehen, aber manchmal hatte er Pech und einer diese Lustmolche kam ihm entgegen. Noch bevor der aufdringlich zu Jono wurde, war jedes Mal Seth zufällig in der Nähe und blickte drohend auf denjenigen, der seinem Sklaven zu nahe kam. Bei den ersten Malen, wo ihn irgendeiner aus dem Tempel bedrängt hatte, fragte er sich immer wieder in Gedanken, woher sein Herr plötzlich kam und dann noch im richtigen Moment... Ein krachendes Geräusch holte ihn aus seinen Gedanken heraus. Erschrocken drehte er seinen Kopf in Richtung Tür, wo einer der Dienerschaft stand und ihn gleichgültig ansah. Schnell senkte Jono seinen Kopf und stand auf. Seth hatte ihm eingeprägt, dass er als Sklave keinem in die Augen sehen darf, der über ihn steht, wenn er nicht unbedingt versessen drauf ist, hart bestraft oder getötet zu werden. Nur dem Hohepriester durfte er in die Augen sehen, dass hatte dieser ihm erlaubt. Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihm breit. Aus irgendeinen Grund hatte Angst ohne den Hohepriester, der den unerwarteten Besucher kalt anfunkelte. Der 18-jährige war so in Gedanken versunken, als er plötzlich mit voller Wucht gegen die Wand hinter ihm gepresst wurde. Sein schmerzhafter Laut entwich seiner Kehle, die zugleich fest zugedrückt wurde. Schweratmend durch den Mund versuchte der Jüngere, seine Augen ein Spalt zu öffnen, die er durch die Schmerzen geschlossen hatte. Nur mit Mühe konnte er die Person als einer derjenigen indefiniteren, die ihn seelisch fertig gemacht haben. Einen kurzen Blick zu dem Grund, warum er die nächsten Tag Halsschmerzen haben würde, und versucht dem Arm des anderen von seinem Hals zu schieben. Leider ohne Erfolg, stattdessen wurde der Druck nur noch stärker, dass Jono zu husten anfängt. Verdammt, was war jetzt wieder bei dem kaputt? Hatte es den nicht gereicht, dass er beim letzten Mal Jono fast vergewaltigt hätte? Sein Kopf, sein Hals, seine Lunge, alles begann plötzlich wie verrückt zu stechen! Sein Adamsapfel wurde so fest in sein Hals hineingedrückt, dass er das Gefühl hatte, er müsste gleich brechen. Wehren half dabei nichts, der andere hatte ihn fest in der Hand, was nicht gerade Jono beruhigte. Doch versuchte er so gut es geht sich aus diesem Griff zu bewegen, dass er einiger Maßen wieder gut Atmen konnte. "Na, was ist, Kleiner? Tu ich dir etwas weh?" fragte der andere mit verstellter unschuldiger Stimme, doch sein Grinsen verrät etwas ganz anderes. Es gefiel ihm, dass der Sklave des Hohepriesters so hilflos vor sich sah. Bis jetzt hatte er keine Gelegenheit gehabt, den Blondhaarigen mal zu zeigen, wie der Hase läuft. Er hatte es beobachtet, wie Seths Aufmerksamkeit ganz allein Jono galt und das durfte nicht sein! Der Braunäugige bekam es nicht mit, wie der unbekannte Diener seine Hand zum Gürtel wandern liess und einen Dolch aus dessen zog. Mit einem unheilvollen Grinsen hielt er die Waffe vor dem Gesicht des jungen Sklaven, der mit einen Mal wie erstarrt auf das Ding vor seinem Gesicht starrte. "Nein, bi...bitte...nicht! Bitte!" Es war nur ein Flüstern, doch sein Gegenüber hatte es gehört, machte jedoch keine Anstalten, der Bitte zu gehorchen. Viel eher beflügelte ihn das, um noch weiter zu gehen. Von der Angst gepackt, nahm Jono den erneuten Versuch, sich zu wehren. Er wollte nicht...Nein! Er wollte nicht, das sein Leben so endet! Er wollte noch bei Seth bleiben...Seine Augen immer wieder auf neue sehen, die schönen braunen Haare wieder berühren, wenn er schlief und einfach nur in seiner Nähe sein, die Wärme und Geborgenheit spüren, die er gegenüber Jono ausstrahlte. Und vielleicht... Ein plötzlicher Schmerz durchfuhr seine Brust. Die weiche und samtige Haut der Brust wurde von der Spitze des Dolches durchschnitten und hinter liess eine blutige Spur quer über Jonos Oberkörper. Nachdem der Dolch und der Arm am Hals entfernt wurden, fiel der Blondhaarige kniend auf den Boden, seine Arme um die Brust verschlungen. Stockweise ging sein Atmen, den anders ging es nicht. Bei jedem Atemzug hatte er das Gefühl, die Wunde würde noch weiter aufreisen. Auf wenn dieser Schnitt nicht sehr tief war, so versuchte er mit seinem zerrissenen Gewand die Blutung zu stoppen. Ein teuflisches Lachen erklang im Raum und der Blutende sah auf. "Na, Kleiner! Das geschieht dir ganz recht, den keine Missgeburt hatte es jemals gewagt, uns unserem Hohepriester auszuspannen. Dafür musst du nun bestraft werden!" Und damit wollte er dem Jüngeren den Gnadenstoss geben, als... "Wer wagt es, meinen Sklaven zu verletzten!" Eine eiskalte Stimme durch brach die Stille und bewirkte damit, dass der Angreifer erstarren liess. Langsam, fast wie in Zeitlupe drehte sich der Kopf des Verrückten zu der Türe und abrupt fiel der Dolch aus seiner Hand auf den Boden. Auch Jono starrte auf die Person, die vor ihnen standen und mit wütenden Augen auf den Diener blickte. Da der Angesprochene noch immer nicht reagiert hatte, rief Seth zornig nach den Wachen, die daraufhin auch kamen. Nur kurz gab er den Befehl, den einen zu verhaften und ging anschliessend zu seinem Sklaven, blieb jedoch vor ihm stehen und drehte sich mit einem gleichgütigem Gesichtsausdruck zu den Wachen, die den sich wehrenden Gefangenen unter geringerem Kraftaufwand hinaustransportierten. Als die Tür geschlossen war, galt seine volle Aufmerksamkeit seinen verletzten Sklaven und betrachtete sich das Werk dieses Verrückten. Jono hingegen fühlte sich durch diesen durchdringenden Blick mehr als nur unwohl, weshalb er sich im Zimmer umsah. Erst jetzt bemerkte er, dass der Boden unter ihm voller Blut war...sein unwürdiges Blut, wie es jeder sagen würde. Zögernd, nur nicht den Schmerz provozierten, stand er auf und versuchte so gut es geht, sich seine schmerzen nicht an sehen zu lassen. Leicht verbeugte er sich vor seinem Herren, wobei er sich auf die Unterlippe beissen musste, den die Wunde tat höllisch weh. "Es tut mir leid, Meister Seth, dass der Boden noch immer nicht sauber ist. Ich werde mich gleich darum kümmern." Er wollte sich zu dem Eimer drehen und die Blutlacke weg wischen, als er plötzlich zum zweiten Mal an diesem Tag wieder gegen die Wand gedrückt wurde, wobei es dieses Mal mehr als sanft war. Vor Verwunderung weiten sich seine Augen und als er das Gesicht seines Herren vor sich ganz nah sah, schlich sich eine verräterische, leichtrötlicher Schimmer über seine Wangen. Links und Rechts stützte sich der Hohepriester mit seinen Händen ab, also kein Entkommen. "Du wirst überhaupt nichts machen, Jono! Immerhin bist du verletzt und in einem solchen Zustand lass ich dich bestimmt nichts machen!" Jetzt war Jono wirklich nicht mehr ganz dicht oder seine Tagträume haben sich so gut weiterentwickelt, dass sie Seth schon echt hinbekommen. Oder das Obst, dass er zu Mittag gegessen hatte, war verfault...? Der Braunhaarige konnte sich ein leichtes Lächeln nicht mehr verkneifen. Der Jüngere sah aber auch verboten süß aus, bei diesem verwirrten Gesichtausdruck, als hätte ihn ein Kamel geküsst! Bei dem Gedanken fing er an zu glucksen. Vielleicht bring ihn der Kuss eines Kamels wieder aus seiner Trance.... Nun war es Offiziell, Jono war verrückt! Wie sonst kam man auf die Idee, seinen Schwarm in seiner Phantasie lachen zu sehen, obwohl das ihm gut stehen würde, aber in der Praxis nicht so leicht zu sehen ist. Gott sei dank war der vor ihm nicht echt, sonst würde er jetzt einen Herzkasparl bekommen. Aber gleichzeitig ist es auch unheimlich...Lachen und Seth in einem Satz...Nie und nimmer...Eigentlich schade... Verdammt, warum ist er nur so durcheinander, dass er keinen klaren Gedanken zustande brachte?...Ähm...was tut seine Phantasie jetzt... Seth hatte sich etwas beruhig und lächelte leicht den anderen an. Dass Jono aussah, als sähe er einen Geist, konnte er sehr gut verstehen. Noch nie hatte der Braunhaarige ehrlich gelacht, nicht einmal gelächelt gegenüber anderen. Aber heute hatte ihn sein hübscher Sklave eine andere Seite in ihn heraus gelockt und es war einfach herrlich! Und das verdankte er nur Jono, seinem Jono! Von aussehen her kannte er den Blondhaarigen sehr lange, aber richtig Kennen erst seit einigen wenigen Tagen. Obwohl der 18-jährige durch seine Vergangenheit still, fast schon ohne Lebensmut, wurde, so sagte ein kleines Stimmchen in seinem Kopf, dass der andere noch strotz vor Leidenschaft, Energie und Tatendrang, die sich aber sehr tief versteckt hielten und nur darauf warteten, entdeckt und befreit zu werden. Aber alleine würde er das nicht schaffen... Jono schreckte aus seinen Gedanken, als er einen leichten Druck gegen seine Stirn spürte. Seine Gesicht sah im nächsten Moment so aus, als hätte die Sonne ihn Stundenlang geküsst. Wie erstarrt sah er in die Augen vor sich, die so nah wie noch nie waren. Das tiefe Blau dieser Augen zog ihn in ihren Bann, selbst wenn er gewollt hätte, er konnte den Blick nicht vor den anderen nehmen. Jonos Hand wandert zu seinem Arm, jedoch brach er nicht den Blickkontakt, und zwickte sich, worauf ein kurzer Schmerz durch seinen Körper strömte. Also kein Traum! Der vor ihm war also der reale Seth, der sich um ihn gesorgt , ihn angelächelt und nun zu ihm gebeugt hatte, Stirn an Stirn. Und der jetzt so nah war, dass sein Herz zu rasen begann. Irgendwie wollte diese rötliche Farbe nicht aus dem Gesicht des Braunäugigen weichen, oder? Auf jeden Fall nicht in nächster Zeit, wie es aussah... "Mund zu, es zieht!" flüsterte der Blauäugige lächelnd dem anderen zu, da dieser, seit er sich in den Arm gekniffen hatte, den Mund nur noch offen hatte, jedoch nach dem Seth ihn darauf hingewiesen hatte, sofort wieder zuklappte. Irgendwie konnte der Hohepriester nicht wiederstehen und berührte zögerlich mit seinem Zeigefinger die Wange seines Gegenübers. Der bekam nichts von dieser Aktion nicht mit, wie gebannt starrte er in die Augen des anderen. Die Welt um ihn herum existierte nicht mehr, nur noch der andere vor ihm. Ein angenehmes Kribbeln breitete sich in seinem Bauch aus. Ein unbekanntest, aber angenehmes Gefühl, was nur der Braunäugige vor ihm auslösen kann. Was um ihn herum war, war ihm egal. Für ihn zählten die wunderschönen, braunen Augen des anderen. Braune Augen, die sehr viel leid erdulden mussten, keine Aussicht auf Rettung. Ein Stich spürte Seth bei den Gedanken, was der Jüngere alles aushalten musste, die ganzen Demütigungen, das ganze Leid und die Qual, der Hass der Bewohner Ägyptens... Er nahm sich vor, ihn vor dem ganzen so gut es geht zu beschützen! Unerwartet spürte Jono etwas warmes an seiner Wange, worauf er merklich zusammen zuckte. Doch als er erkannte, dass es sich dabei um Seths Hand handelt, schmiegte er sich an diese und genoss die ungewohnte, angenehme Berührung. Glücklich schloss er seine Augen und liess die Hand seine Wange streicheln. Ein leichtes, eher zaghaftes Lächeln legte sich über seine Lippen. Noch nie hatte jemand ihn so sanft berührt. Alles was er bekommen hat, waren Schläge und unangenehme, gierige Berührungen von seinen Kunden. Aber keiner hat in ihm dieses Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit vermittelt wie die jetzige... Nachdem der Blondhaarige zusammen gezuckt war, wollte Seth seine Hand so schnell wie möglich seine Hand weg ziehen, da er die Befürchtung gehabt hatte, dass er damit den anderen verschreckt hatte, aber als sich im nächsten Moment das Gesicht des anderen gegen seine Hand schmiegte, entspannte er sich schnell. Trotz allem noch nervös streichelte er mit ein paar Fingern über die Wange. Als der Blonde sogar die Augen schloss und leicht vor sich hin lächelte, verflog auch der Rest seiner Unsicherheit und betrachtete weiterhin den Jüngern. Unbewusst blieb sein Blick auf den verlockenden Lippen hängen, die einluden, sie zu küssen. Lange starrte er auf sie, war versucht, seine Mund auf den des anderen zu pressen, zu kosten wie er schmecken könnte... Irritiert machte Jono die Augen auf. Ein kurzen Moment brauchte er zum Verstehen, dass Seth sich gerade etwas von ihm entfernt hatte und seine Augen auf den Boden gerichtet waren. "Wieso habt Ihr aufgehört, Hohepriester?" Er war etwas enttäuscht, als die hauchzarten Berührungen verschwunden waren. Überrascht hob der Angesprochenen den Kopf. Noch nie hatte ihn der Jüngere ,Hohepriester' zu ihm gesagt. Aber was ihm sein Herz bis in seinen Hals hinaufklopfen liess war, dass sein süßer Sklave auch noch auf ihn zu ging. Doch bevor dieser ihn noch erreichen konnte, wurde die Türe geöffnet und eine Person trat herein. Verbeugte sich kurz und sah dann wieder auf. "Hohepriester Seth, wir sind zur Abreise bereit." "Ich werde gleich kommen. Und bringt jemanden der anderen Sklaven, die sich um meinen kümmern, während ich weg bin!" befahl er, worauf die Antwort ein Nicken des Beauftragten war und er das Zimmer wieder verliess. Während des Gespräches hatte sich Seth halb von Jono weggedreht, da er mit dem Rücken zu der Türe stand. Dann wandte es sich wieder dem 18-Jährigen zu, der ihn traurig ansah. Seine Hand, die er vorhin nach dem Braunhaarigen greifen wollte, senkte sich wieder und auch seine Schultern liess er hängen. Also heißt das, dass der Hohepriester ihn alleine lassen würde, mit all den anderen, die ihn hassten? Als könnte der andere Gedanken lesen, schüttelte er seufzend den Kopf. "Hör gut zu, Jono! Auf dieser Reise darfst du mich leider nicht begleiten, den die muss ich alleine durchstehen. Mir wäre es zwar auch viel lieber, wenn ich bei dir bleiben kann, aber um ein Hohepriester zu werden, muss ich auch diese Aufgabe hinter mich bringen...aber ich verspreche dir, wenn ich wieder komme, lass ich dich nie mehr allein. Und wenn ich reisen muss, dann nur mit dir, mein süßer Sklave!" Die letzten Worte hatte er beinahe geflüstert, doch Jono hatte sie verstanden und wurde wieder rot im Gesicht. Aber trotz dieses Versprechens konnte der Blondhaarige die Tränen in seinen Augen nicht mehr zurück halten. "Wie lange bleibt Ihr weg, Meister Seth?" Wie lange würde er sich in diesem Zimmer verkriechen, bis seine heimliche Liebe wieder zu ihm zurück kehrte? Wie lange würde es dauern, bis die anderen wie hungrige Wölfe sich auf ihn stürzten? Unaufhaltsam rannten die Tränen über seine Wange. Der einzige Mensch, den er jemals vertraut hatte musste weg, wenn auch vielleicht nur kurz. Zwei warme Hände legten sich auf seine Wangen und strichen somit seine Tränen weg. Als er in das Gesicht des anderen sah, der einen halben Kopf größer war als er, fasst er den Entschluss. Er würde ihm etwas geben, was noch keiner vor ihm hatte. Wie in Trance nahm er das Gesicht des Älteren in die Hand und zog es zu sich hinunter. Noch einmal sah er ihm in die Augen, bevor er seine schloss und ihn...küsste. Überrascht weiten sich Seths Augen. Der Blondhaarige küsste ihn gerade aus freien Stücken! Vor lauter Freude schloss er ebenfalls seine Augen und erwiderte den Kuss mit seinen ganzen Gefühlen für den anderen. Ihre Herzen hämmerten so stark, als wollen sie zu den jeweiligen anderen springen und in Besitz nehmen. Tausende Schmetterlinge flogen genau in den Moment durch ihren Magen und überall kribbelte es, als würden duzende von Ameisen durch ihren Körper marschieren. Aber wie heißt es so schön: Wenn es am schönsten ist, dann soll man aufhören... So auch bei den beiden Frischverliebten. Noch einmal küsste Seth kurz die begehrten Lippen, dann die Nasenspitze seines Geliebten, bevor er sich von ihm löste und auf die Türe zu ging. Noch einmal drehte er sich um und lächelte seinem traurigen Schatz zu. "Ich werde bald wieder bei dir sein, Jono! Dann trennt uns nichts und niemand mehr!" Und mit diesem Versprechen liess er Jono allein... "Hast du den Trank?" "Ja, hab ich!" "Gut, dann gib ihn in den Becher!" Wie befohlen tat der andere das und leerte den Inhalt des kleinen Fläschchens in den genannten Becher. "Wenn er das getrunken hat, dann heißt es ,Auf nimmer Wiedersehen, Jono!" Böses Lachen hallte durch den winzigen Raum, wo nur ein kleine, fast verbrannte Kerze stand, die nur ein schwaches Licht von sich gab und somit die Gesichter der beiden Männer nicht beleuchten konnte. Aber eins stand fest: Ihr Lachen verheißt nichts gutes! ENDE Jepp, dass war der letzte Teil dieser Story... kein Scherz... Aber... Es geht unter einem anderem Titel weiter, weil dieser nicht mehr für die nächsten Kapitel passen würde... Der nächsten Teil wird ,My only Love' heißen und späterstens zu Weihnachten im Internet stehen oder besser gesagt, zu lesen sein. Lg, gwen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)