Severus' Hass und die wahre Geschichte des Sirius Black von GotoAyumu (Sirius Black x James Potter) ================================================================================ Kapitel 1: Der Zaubertrankunterricht ------------------------------------ Disclaimer: Alle Rechte an den verwandten Charakteren aus Harry Potter liegen bei Joanne Kathleen Rowling. Unbekannte Charaktere sind frei erfunden und gehören gänzlich den Autoren dieser Fanfiction. Jedoch wird hiermit kein Kommerz betrieben. Der Zaubertrankunterricht Am nächsten Morgen kam Sirius als letzter in den Gemeinschaftsraum. Er wirkte verschlafen, denn in dieser Nacht hatte er kein Auge zugetan. Verdutzt blieb er auf der Treppe stehen. "Erzähl es mir doch. Komm schon, Krone, ich will es auch wissen." Peter Pettigrew tänzelte übermütig um den schwarzhaarigen Jungen herum, welcher mit einem breiten Grinsen und hoch erhobenen Hauptes am Kamin stand. Sirius blickte fragend zu Remus, der mit verschränkten Armen an der Wand lehnte und als Antwort nur die Augen verdrehte. "Sag es mir! Sag es mir!" "Mir scheint", sprach James mit achtungsheischender Stimme, "dass Mr Wurmschwanz ein wenig zu neugierig ist. Er werde schon sehen, wie unser Vorhaben aussieht." "Das ist gemein! Nie erzählt ihr mir etwas." Jetzt schaltete sich Remus ein und besänftigte Peter mit desinteressierter Stimme: "Ich bin ebenfalls nicht eingeweiht, Wurmschwanz. Lass sie doch machen, dann werden wir wenigstens nicht mit hineingezogen." "Sirius!" Der Angesprochene schrak auf und blickte zu James, der plötzlich jegliche Überheblichkeit abgelegt hatte und ihn freundlich anlächelte. Als Sirius die letzten Stufen hinab stieg, kam sein Freund auf ihn zu und legte ihm den Arm um die Schulter. "Du siehst so verschlafen aus, Tatze. Also war es gestern doch zu spät für dich. Hätte ich das gewusst..." Der spöttische Unterton schwang deutlich in seiner Stimme mit. "Halt die Klappe, Krone. Ich bin nur noch nicht ganz wach." Mit diesen Worten und einer lässigen Bewegung befreite sich Sirius. In der letzten Nacht hatte er genug Zeit gehabt, über vieles nachzudenken, und, obwohl er sich über das Geschehene noch nicht im Klaren war, hatte er den Entschluss gefasst, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Gemeinsam saßen die vier Freunde am Tisch der Gryffindors in der Großen Halle, die vom Stimmengewirr der Schüler erfüllt war. Einige Eulen flogen vereinzelt über dem Treiben und lieferten die letzten Pakete ab. Peter war damit beschäftigt, in hastigen Zügen den Milchkrug zu leeren, da jemand Froschlaich in seinen Kaffee gekippt hatte, während James ein unterdrücktes Grinsen mit Sirius tauschte. Dieser seufzte erleichtert; alles schien wieder in Ordnung zu sein. Auf einmal stieß James seinem Freund in die Seite und flüsterte: "Sieh mal, wer da kommt." Sirius wandte sich um. "Ah, Schniefelus." Ein fieses Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. Severus Snape, ein großer Junge, dessen knochige Statur unter seinem Umhang zu erkennen war, ging mit langen Schritten durch die Große Halle. Das schwarze Haar hing ihm ins Gesicht, als er in einem Buch vertieft an ihrem Tisch vorbeirauschte. Sirius konnte gerade noch den Titel erkennen: 'Zaubertränke für Fortgeschrittene'. Einer plötzlichen Eingebung folgend zog er seinen Zauberstab aus der Tasche und schickte Severus unbemerkt einen Fluch hinterher, sodass dieser den Boden unter den Füßen verlor. Sofort sprang James mit einem überlegenen Funkeln in seinen braunen Augen auf. "Warte, wir helfen dir, Schniefelus." "Bist du etwa gestolpert?", fügte Sirius spöttisch hinzu, "Oder hat dich das Gewicht deiner riesigen Nase nach unten gezogen?" Die beiden griffen nach Severus Armen, um ihn hochzuziehen, aber der wehrte sich. "Fasst mich nicht an." Er zog seinen Zauberstab und richtete ihn auf James, der nun ebenfalls nach seinem eigenen langte. "Was ist hier los?" Abrupt hielten sie inne, als Professor McGonagalls Stimme durch die Große Halle zu ihnen drang. Mehrere Schüler wandten die Köpfe um, denn eine Auseinandersetzung zwischen den beiden Unruhestiftern und Severus Snape wurde meist interessant, vor allem wenn ein Lehrer hinzukam. "Snape ist gestolpert, Professor", antwortete James scheinheilig, "Wir wollten ihm nur aufhelfen, aber er schien etwas dagegen zu haben." Sirius nickte beiläufig, während Severus seinen Zauberstab wieder im Umhang verstaute. Peter hatte den Milchkrug beiseite gestellt und verfolgte mit offenem Mund das Geschehen, doch Remus wandte sich mit einem amüsierten Kopfschütteln erneut seinem Frühstück zu. Professor McGonagall hob eine Augenbraue, ihre Lippen waren nur noch ein schmaler Strich. "Wirklich, Potter?! Das möchte ich doch stark anzweifeln. Nun, beeilen Sie sich. Der Unterricht beginnt bald und ich dulde kein Zuspätkommen." Nach Verwandlungen und dem Unterricht für Verteidigung gegen die dunklen Künste trennte sich Peter von den drei anderen und ging über den Hof zu den Gewächshäusern für Kräuterkunde. James und Sirius folgten mit einem abwesenden Lächeln Remus zu den Kerkern, da sie in der fünften Stunde Zaubertränke hatten. Die Tür stand bereits offen und als sie eintraten, versammelten sich schon einige Schüler vor dem Lehrerpult, um die Zutaten für den Zaubertrank abzuholen, den sie in dieser Stunde brauen sollten. Die drei Freunde stellten ihre Taschen beiseite und reihten sich in der Schlange ein. Mit wehendem Umhang und finsterer Miene betrat Severus den Raum, gefolgt von den restlichen Slytherins und Gryffindors. Die Tür wurde geschlossen. Professor Slughorn notierte an der Tafel einige Punkte, auf die sie Acht geben mussten, und rief schließlich in die Klasse: "Sie hatten die Aufgabe, die Zubereitung des Haarwuchstrankes in ihrem Lehrbuch zu studieren. Schlagen Sie bitte ihre Bücher auf und beginnen Sie; Seite 63." Als es in den ersten Kesseln zu brodeln begann, wechselte Sirius mit James einen schnellen Blick und zog ein Buch aus seiner Tasche. Severus war gerade in seine Arbeit vertieft, als Sirius an seinen Tisch herantrat. "Na, Schniefelus", sagte er und hielt ihm das Buch vor die Nase, "hast du nicht etwas verloren?" "Verloren? Wohl kaum", meinte Severus geringschätzig, während er seinen Gegenüber mit finsterer Miene bedachte und nach dem Zaubertränkebuch langte, "Gib her." Schnell ließ Sirius das Buch hinter dem Rücken verschwinden. "Was sagt man da, Schniefelus?", entgegnete er breit grinsend, wobei er unauffällig einen flüchtigen Blick zu James warf, der hinter Severus an dessen Kessel herangetreten war, "Du hast das Zauberwort vergessen." Für einen Moment kräuselten sich Severus' Lippen. Sofort griff er nach dem Zauberstab, der neben ihm auf dem Tisch lag. "Expelliarmus!" Der Fluch traf Sirius hart gegen die Brust, sodass er über mehrere Bänke geschleudert wurde, einige Kessel mit sich riss und unsanft zu Boden stürzte. Betäubt blieb er liegen. "Was zum Teufel soll das?", rief Professor Slughorn in den losbrechenden Lärm der Klasse. James war erschrocken ein Stück zurückgewichen und hatte hastig die Hände in die Taschen seines Umhangs geschoben. Bei dem Anblick seines Freundes, welcher noch immer reglos am Boden lag, konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen. Am anderen Ende der Klasse rührte Remus unbeteiligt in seinem Kessel, obwohl sich auch auf seinem Gesicht ein leichtes Lächeln abzeichnete. "Was ist denn mit Ihnen los, Mr Snape?" Entrüstung lag in Professor Slughorns Stimme. "Gerade von Ihnen hätte ich das nicht erwartet." Hinter vorgehaltener Hand war von James ein leise amüsiertes Lachen zu vernehmen, während sich Sirius schwerfällig wieder aufrichtete. "Und Sie!", wandte sich der Professor für Zaubertränke an die beiden Freunde, "Mr Potter, Mr Black, denken Sie, ich würde nicht mitbekommen, dass Sie an diesem Vorfall nicht ganz unschuldig sind? Dass ausgerechnet meine besten Schüler immer wieder Unruhe stiften müssen..." James wandte seine Aufmerksamkeit desinteressiert einem Kessel zu, in dem es noch stärker zu brodeln begonnen hatte, während sein Freund grimmig nach vorn stapfte und Severus im Vorbeigehen einen giftigen Blick zuwarf. Allmählich kehrte wieder Ruhe in die Klasse ein. "Sie räumen diese Sauerei weg und machen sich dann erneut an Ihre Aufgabe", wies Professor Slughorn die drei Unruhestifter an. Gegen Ende der Stunde ließen die meisten Schüler ihre Haarwuchstränke auf kleiner Flamme köcheln, bis der Zaubertranklehrer sie aufforderte die Arbeiten einzustellen. Er trat an den ersten Tisch heran und begutachtete den Trank von Remus. "Eine schöne Konsistenz, Mr Lupin. Lassen Sie mich sehen, wie das Mittel wirkt." Dieser schöpfte behutsam eine Kelle aus seinem Kessel und trank einen Schluck der ockerfarbenen Flüssigkeit. Anfangs geschah nichts, doch dann begann sein hellbraunes Haar langsam zu wachsen, erreichte Kinnlänge und wuchs über seine Schultern. Hier ließ die Wirkung des Trankes nach. "Hervorragend", kommentierte Professor Slughorn und notierte sich die Leistung, bevor er an den nächsten Tisch herantrat. "Ihrer ist ein wenig zu dickflüssig..." "Hast du es geschafft?", fragte Sirius seinen Freund leise. "Selbstverständlich", flüsterte James hochmütig zurück und fügte spöttisch hinzu, "du jedoch offensichtlich nicht." Mit diesen Worten deutete er auf Sirius' Kessel, dessen Inhalt die Farbe Türkis angenommen hatte. Dieser überging die Bemerkung mit einer wegwerfenden Handbewegung. "Das ist doch unwichtig, dafür war eben keine Zeit. Ich meinte die andere Sache, Krone." "Wie ich bereits sagte: Selbstverständlich." "Ihnen scheint mein Unterricht wohl uninteressant zu sein, wenn Sie die Zeit finden, sich auf andere Dinge zu konzentrieren." Drohend baute sich der Lehrer vor den beiden auf. Sirius wandte sich um, begegnete dem Blick mit gelangweilter Miene und sagte: "So könnte man es nennen." Professor Slughorn griff bestimmt nach der Kelle in Sirius' Zaubertrank. "Wenn mein Unterricht so langweilig für Sie ist", er ließ die Flüssigkeit zurück in den Kessel plätschern, "weshalb ist Ihr Trank dann türkis und nicht, wie eigentlich erwartet, ocker?" Am Nachbartisch bedachte James seinen Freund mit einem überheblichen Grinsen. Sirius antwortete gereizt: "Ich mag Türkis mehr." "So? Dann zeigen Sie mir doch bitte die Wirkung Ihres Gebräues." "Trinken Sie ihn doch selbst, wenn Sie es herausfinden wollen." "Fünf Punkte Abzug für Gryffindor. Damit steht Ihre Note für diese Aufgabe ebenfalls fest. Und nun zu Ihnen, Mr Potter", wandte sich Professor Slughorn wütend an James. "Was haben Sie vorzuweisen?" "Ein 'Ohnegleichen' würde ich sagen, Sir", entgegnete dieser und nahm einen Schluck von seinem Trank. Kurz darauf wuchs sein schwarzes Haar bis zu den Schulterblättern. "Ausgezeichnet. Sie sind Ihrem Talent gerecht geworden", mit einem Blick auf Sirius fügte er hinzu, "was man nicht von allen behaupten kann." Professor Slughorn fuhr fort die Zaubertränke der Schüler zu inspizieren, bis er schließlich bei Severus angelangte. "Ah, eine sehr schöne Farbe. Das war nicht anders von Ihnen zu erwarten, Mr Snape. Und die Wirkung?" Selbstbewusst probierte Severus von seinem Trank. Nichts geschah. Nachdem sie irritiert gewartet hatten, fragte Professor Slughorn verdutzt: "Was ist Ihnen denn für ein Fehler unterlaufen? Eigentlich müsste...", er unterbrach sich, als Severus' Haare endlich zu wachsen begannen. "Oh, es funktioniert. Eine exzellente Leistung, Mr Snape. Das 'Ohnegleichen' ist Ihnen..." Plötzlich brach die Klasse in schallendes Gelächter aus, sodass Professor Slughorn von seinen Notizen aufsah und die Augen beim Anblick seines Schülers aufriss. Dessen langes schwarzes Haar hatte die Farbe eines Flamingos angenommen. Severus blickte zur Salzsäule erstarrt geradeaus. Sirius und James lagen fast auf ihren Bänken und konnten vor Lachen nicht an sich halten. Aus seiner Erstarrung lösend drehte sich der Zaubertranklehrer zu den zwei Freunden um. "Mr Potter! Mr Black! Das haben mit Sicherheit Sie zu verschulden." Die Beiden schafften es nicht, ihr Gelächter unter Kontrolle zu bringen. Aufgebracht griff Professor Slughorn nach seinem Zauberstab und rief: "Silencio." Augenblicklich verstummten sie. Der Lehrer ließ den Zauberstab auf ihnen ruhen und sprach: "Accio!" Aus James' Tasche flog ihm ein kleines durchsichtiges Fläschchen entgegen, das er zornig auffing. "Dies hier", er wedelte mit dem leeren Fläschchen vor ihren Gesichtern, "ist mir Beweis genug. Nochmals zehn Punkte Abzug und Nachsitzen für Sie beide." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)