Erfüllung eines Traumes von Kokomiko ================================================================================ Kapitel 1: Der Antrag --------------------- "So so. Ihr meint also die Möglichkeit, das Shin-ichi alles nur träumt besteht also nicht? Nicht mal ein bisschen?" Kokomiko streckte ihren steif gewordenen Gliedmaßen. "Wisst ihr, mich würde interessieren, ob überhaupt einer in seinen Fics einen Treffer gelandet hat und das Ende so sein wird, wie er es schon weit vor dem Ende niedergeschrieben hat. Dabei fand ich dieses Ende recht gut. Es ist relativ kurz und Shin-ichi muss nicht viel erzählen. Allerdings..." Sie kratzte sich am Kopf. "... leider sind da diese Vorraussetzungen, die erst erfüllt werden müssen. Nunja..." Sie zuckte mit den Schultern. "... nehmen wir was anderes. Es geht nämlich auch ganz kurz. Ein Kap und Ende. Und das sieht so aus." _______________________________________________________________________________ Shin-ichi trat dicht an Ran heran. Sein Gesicht war ernst und er sah ihr tief in die Augen. Ran war irritiert. Was sollte Shin-ichis Verhalten bedeuten, fragte sie sich. "Weißt du..." begann Shin-ichi. "Es ist..." Wieder unterbrach er sich. Er wusste nicht, wie er es ihr sagen sollte. Jetzt hatte er endlich die Gelegenheit dazu und doch fehlten ihm die Worte. "Ich wollte..." versuchte er es wieder und kam doch nicht weiter. Seine Hand umklammerte einen Ring, den er in der Hosentasche trug. Und was ist, wenn er ihn ihr einfach so gibt ohne was zu sagen, überlegte er sich. Vielleicht kommt sie ja dann von selber darauf. Er zog die Hand hervor. "Ich habe da ein Geschenk für dich." sagte er leise und hielt ihr seine geschlossenen Hand entgegen. "Nichts großes. Nur was kleines. Aber ich hoffe du nimmst es an." Dann öffnete er sein Finger. Ran schaute neugierig in seine Hand, was sie da wohl zu erwarten hatte. Als sie den Ring sah war sie sprachlos. Ein Ring? "Shin-ichi?" fragte sie und sah zu ihm hinauf. Erwartungsvoll sah er sie an. Wie würde sie wohl reagieren. Mit verlegen zusammengekniffenen Lippen wartete er auf ihre Reaktion. Ran sah abwechselnd den Ring und dann Shin-ichi an. "Ein Ring?" Ran konnte es nicht glauben. Nervös begann Shin-ichi auf der Unterlippe rumzukauen. So eine blöde Frage aber auch. Das sah sie doch das es ein Ring war. Warum dachte sie nicht weiter? "Liebst du mich etwa?" kam die nächste Frage von Ran. Shin-ichi hielt die Luft an. Sein Körper spannte sich. Sie hatte es gesagt, sie hatte es wirklich gewagt diese Frage zu stellen. Mit weit geöffneten Augen schaute er sie an. Dann begann Ran zu kichern. Sie senkte den Kopf und hielt sich die Hand vor dem Mund, damit die glucksenden Laute, die sie von sich gab, nicht so laut zu hören waren. Shin-ichi sackte in sich zusammen. Er konnte es nicht glauben. Ran lachte, sie lachte ihn aus. "Was gibt es denn da zu lachen?" fragte er. Seine Stimme verriet Wut und Enttäuschung. Er drehte sich um und wendete ihr den Rücken zu. Sollte sie doch lachen. Aber ihr jetzt noch sein Herz zu öffnen, das hatte in seinen Augen wenig Sinn. Und dabei hatte er gedacht, sie sei verrückt nach ihm und würde sich wahnsinnig freuen, das er genauso fühlte. Aber stattdessen lachte sie. "Wir sehen uns morgen." sagte er und wollte gehen, nachdem Ran sich immer noch nicht beruhigt hatte. "Warte!" rief Ran und Shin-ichi blieb stehen. "Entschuldige, aber du hättest dich mal sehen müssen. Alle die dich kennen, kennen dich als gewandten Redner. Und jetzt stammelst du vor dich hin und schaust in der Gegend rum wie ein treuherziger Hund, der ein Leckerli haben will. Man könnte meinen, du bist gerade dabei Gefühle zu zeigen. Aber das ist absurd. Du hast sie nicht und schon gar nicht für andere. Wenn du jemanden liebst dann doch nur dich selber." Ran's Worte trafen ihn wie Peitschhiebe auf nackter Haut. Shin-ichi senkte den Kopf und schloss die Augen. "Ach so ist das." So also sahen ihn alle. "Ganz recht. Du badest dich im Licht deiner Erfolge. Jeder der dich anhimmelt stärkt dein Ego, das du voller Stolz zur Schau stellst. Deine Höhenflüge sind für unsereins unerreichbar und das lässt du einen sehr deutlich spüren. Und deshalb kannst du nur dich selber lieben." "Und wenn es nicht so ist?" "Das ist unvorstellbar. Und außerdem, selbst wenn du Gefühle für ein Mädchen haben solltest, kann ich mir schlecht vorstellen, das ich es sein soll. Ich, die keinerlei Interesse an deinem Faible, was die Detektivarbeit angeht, hegt. Und genauso wenig für Sherlock Holmes. Was haben wir schon gemeinsam? Das einzige was uns verbindet, ist das wir uns kennen, seit wir klein waren. Nicht ausreichend genug, für eine tiefere Beziehung. Also werde ich ja wohl kaum deine Auserwählte sein." "So ist es aber." sagte er leise. "Du hast nur keine Ahnung, was du für mich bedeutest. Mag sein, das ich gelegentlich an Höhenflügen leide, aber ohne dich wäre ich schon längst abgedriftet. Mag es für alle auch so scheinen, das ich ein selbstverliebter Egoist bin, und dennoch brauche ich auch jemanden der mir mein Herz erwärmt und es liebevoll berührt. Ich bin glücklich, wenn ich in dein fröhliches Gesicht sehen darf, wenn ich deine strahlenden Augen sehe und dein helles Lachen höre. Und ich weiß, das du für mich Liebe empfindest. Um so härter trifft es mich, das du die meine nicht akzeptieren willst." "Shin-ichi!?" Ran war sprachlos. Sie hatte schon längst aufgehört zu lachen und sah Shin-ichi nun erstaunt an. Sie hörte seine Stimme, die unbeschreiblich traurig klang. Mit dem verstecken ihrer eigenen Gefühle für ihn, mit dem nicht glauben das es für ihn auch so etwas gibt, und ihm das auch noch zu sagen, war sie wahrscheinlich über das Ziel hinausgeschossen. "Ich weiß es, weil ich Conan war." Shin-ichi hörte wie Ran Luft holte. "Ja ich war Conan." fuhr er fort, ohne das sie zu Wort gekommen war. "Du kannst gleich loswettern. Aber glaube mir, es war nicht leicht für mich dich zu sehen, wie du dir Sorgen um mich gemacht hast. Du weißt auch nicht wie es ist, wenn man seinen eigenen Namen auf einer Liste liest und dahinter steht der Vermerk Tot. Du weißt nicht wie anstrengend es ist, zu verhindern das die Namen derer, die einem nahe stehen auf dieser Liste auftauchen. Und das ist mir nur gelungen, weil ich geschwiegen habe, auch dir gegenüber. Ich musste es tun, auch wenn es mir immer wieder das Herz brach. Mag sein, das du gelitten hast, aber ich habe es auch. Du kennst nicht die Gefühle, wie es ist liebevoll in den Arm genommen zu werden, deinen weichen Körper zu spüren und selber stillhalten zu müssen. Die kennst nicht das Gefühl, wenn man zusehen muss wie unaufhörlich Tränen der Trauer aus deinen Augen fließen und man sie nicht wegwischen darf, so sehr man das auch möchte. Du kennst nicht diese Gefühle die entstehen, wenn man vor demjenigen steht den man liebt und zum Nichtstun verdonnert ist. Es ist, als wenn man gefesselt wäre, auch wenn man es nicht ist. Es war für uns beide nicht einfach. Ich habe viel mehr Gefühle von dir abbekommen, als ich erwartet habe. Und nun wollte ich diese Gefühle endlich zurückgeben. Du hast mir in all der Zeit dein Vertrauen geschenkt und ich wollte dir zeigen, das auch ich dir vertraue. Du hast deine Liebe für mich aufgehoben und nun wollte ich dir meine schenken. Ich wollte dich einfach nur in den Arm nehmen und dich festhalten, so wie du mich immer in den Arm genommen hast. Aber du hast Recht. Es ist wirklich absurd Gefühle für jemanden zu haben. Ich bin Shin-ichi Kudo und ich werde meinen Stil nicht mehr ändern. Ich werde weiterhin Detektiv sein, weil ich es als eine Lebensaufgabe betrachte. Und dabei werde ich mit Sicherheit immer wieder in Gefahr geraten. Und damit ich niemanden mit in diese Sachen hineinziehe, ist es wohl besser, nur mich selbst zu lieben, damit ich niemanden mehr wehtun muss." Shin-ichi steckte die Hände in die Hosentasche und ließ den Ring aus seiner Hand gleiten. "Tut mir Leid, das ich dich mit diesem Schwachsinn belästigt habe. Kommt nicht wieder vor." Er hob den Kopf öffnete seine Augen. Nun hatte er doch mehr gesagt, als er eigentlich wollte. Und dabei gleich noch ein zweites Geständnis abgelegt. Schon wollte er gehen, als Ran ihre Hände auf seine Hüfte legte. Er spürte wie sie ihren Kopf gegen seinen Rücken lehnte. "Tut mir leid Shin-ichi." flüsterte sie. "Ich hätte nicht lachen sollen. Es muss unheimlich schwer für dich gewesen sein überhaupt diesen Schritt zu gehen, sonst hättest du eine bessere Figur dabei gemacht." Shin-ichi spürte wie ihre Hände an seinem Körper nach vorn strichen und sich vor seinem Bauch zusammenlegten. Die Wärme ihres Körpers konnte er nun in voller Länge seines Rückens spüren. Ein seltsames Kribbeln schoss seinen Körper hinauf. "Das ist eine Situation für dich, in der du noch nie gewesen bist. Daher bist du unsicher. Es ist nicht leicht jemanden zu sagen, welche Gefühle man für den anderen empfindet. Ich weiß das, weil auch ich nie den Mut dazu gefunden habe. Ich hätte an deiner Stelle auch keine gute Figur gemacht. Und du hättest dann bestimmt auch gelacht. Tut mir leid, das ich es getan habe. Ich wollte dich nicht verletzten, weil..." Er spürte ihren Atem an seiner Schulter. "...weil ich dich liebe Shin-ichi. Aber wenn du Conan warst, dann weißt du es ja schon." Shin-ichi befreite sich aus Rans Umarmung und drehte sich zu ihr um. Ihre letzten Worte der Entschuldigung klangen ehrlich. In ihren Augen glitzerte eine Träne. Langsam hob er die Hand und nahm den Tropfen aus ihrem Augenwinkel ab. "Bitte nicht weinen." flüsterte er. "Oh Shin-ichi. Wenn du mich festhalten willst, dann tue es doch endlich." schluchzte Ran und warf sich ihm an den Hals. Ein Lächeln glitt über sein Gesicht. Ja, das war seine Ran. "Ich Liebe dich Ran." flüsterte er in ihr Ohr, legte seine Arme fest um ihren grazilen Körper und drückte sie fest an sich. "Und ich möchte mich nie wieder im meinem Leben von dir trennen. Niemals mehr. Ohne dich bin ich doch nur eine halbe Portion. Ich bitte dich, bleib bei mir." Ran konnte nur noch mit dem Kopf nicken. Shin-ichi angelte den Ring aus der Hosentasche. Sachte striff er ihn ihr über ihren Finger. Und ihr Lächeln sagte ihm, das sie glücklich war. Und damit war er es auch. Denn die Zukunft gehörte ab sofort ihnen beiden. _______________________________________________________________________________ "So schon wieder Schluss." "Schade." murmelten einige. "Aber ich komme wieder." "Versprochen?" "Versprochen! Nur hab ich das Problem, das unser Netzwerk umgebaut wurde. Und ich habe einen neuen PC. Ehe da alle Einstellungen so stimmen wie sie sollen, dauert das eben. Stellt euch mal vor, ich war nicht mal in der Lage ein Blatt bedrucktes Papier aus den Drucker zu zaubern. Alle Druckanforderungen sind irgendwo im Nirwana des Kabelsalates verschwunden. Echt frustrierend kann ich euch sagen. Und ehe sich meine Texte auch so verflüchtigen, lass ich es lieber. Zum zweimalschreiben hab ich keine Lust. Also hab ich eine Zwangspause. Aber ich komme wieder. Ich habe es versprochen." Kokomiko lächelte und erhob sich. Die anwesenden sahen ihr nach. "Na wenigstens haben wir ja noch die älteren Examplare von ihr. Da können wir auch noch mal drin rumschmökern." Alle nickten. Einer stand auf und griff nach einem der vielen kleinen Heftchen die auf der Kommode lagen. "Was haltet ihr von dem?" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)