Novel Responsibilties - Neue Verantwortungen -- FF8 von RinRin (The Story about Rikku --> Teil 1) ================================================================================ Kapitel 1 --------- Jaaaa, das ist mein zweiter Versuch eine FF-Fanfic zu schreiben... Hoffe, die gelingt mir auch so (gut?) wie die erste. Schreibt mir also Kommentare, dass ich weiß, was verbessern könnte. Und tja jaa, wie ich in der Kurzbeschreibung schon gesagt hab: Die Story jetzt ist die Vorgeschichte zu "Endless Love... Till Dead" *mal Werbung für die andere Story machen tu* ^_^ Oki, genug gelabert. Viel Spaß beim Lesen und vergesst die Kommentare net. Liebe Grüße RinRin _______________________________________________________________________________ Kapitel 1 "Squall Leonheart und Rinoa Heartilly bitte sofort ins Direktorat kommen!", tönte es schrill aus den Lautsprechern des Schulhofes des Balamb-Gardens, als Rinoa dort mit geschlossenen Augen auf Squalls Schoß lag und die ersten Sonnenstrahlen des beginnenden Tages genoss. "Och nein...", stöhnte sie und riss mit einem mal ihre Augen auf. "Sag Cid ich schlaf noch, oder ich wär krank... Irgendwas, Hauptsache ich muss nicht antreten. War so schön am Dösen..." Squall lächelte seine Freundin an, strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und erwiderte: "Ja, ich weiß... Aber komm schon... Wird schon nicht so wichtig sein. Also auf, Rin!" Er küsste sie auf die Stirn und hob Rinoa dann von seinem Schoß hoch, um aufzustehen. Mürrisch tat es Rinoa ihm dann gleich und rieb sich erst verschlafen die Augen, bevor sie schließlich Squall zu den Aufzügen hinterher trottete. Der konnte sich ein Kichern nicht verkneifen, bis Rinoa ihm ihren Ellenbogen in die Seite stieß und böse ansah. "He, schon gut. Kannst doch nachher bestimmt weiterschlafen." Rinoa nickte nur beiläufig und betrat mit schmollendem Gesicht den angekommenen Aufzug. Squall versuchte sie mit einem langen zärtlichen Kuss wieder zu beschwichtigen, was ihm auch teilweise ganz gut gelang. Im Direktorat wurden die beiden schon von einem nervös hin und her laufenden Cid erwartet. Squall und Rinoa salutierten und dann begann der Direktor auch schon: "Nun, ich habe einen neuen Auftrag für Sie, Mister Leonhart. Ich möchte, dass Sie mit zwei Leuten ihres Trupps nach Manatuar (Anmerkung: Ja, die Stadt, besser gesagt den Ort, hab ich selber erfunden... Schon mal aufgefallen? Es gibt einfach viel zu wenig Orte/Städte in FF VIII, und da ich einen, den es gibt, net nehmen wollt, wird eben selber einer erfunden *g* Soll so ungefähr in der Nähe, bissel nordwestlich von Winhill sein) gehen. Dort sollen Sie bei der Suche nach Überlebenden helfen und einen Schadensbericht aufstellen. Die Stadt wurde gestern von einigen Monstern angegriffen und bis auf die Grundmauern zerstört. Der Bürgermeister von Winhill hat nun um unsere Hilfe gebeten, da anscheinend auch noch ein paar von diesen Monstern in der Gegend sein sollen." Squall nickte und sagte: "Ja, wird erledigt. Nur noch eine Frage: Haben Sie spezielle Leute vorgesehen, die ich mitnehmen soll, oder ist das mir überlassen?" "Sie können von mir aus jeden mitnehmen, außer Miss Heartilly." Fragend blickten sich Squall und Rinoa an, als Cid schon weiterfuhr, dieses Mal an Rinoa gewandt: "Für Sie, Miss Heartilly, findet nämlich heute die nächste SEED-Prüfung statt. Ich wollte sie nur nochmals daran erinnern." "Ach ja... Stimmt... Mist, das hab ich total vergessen. Wann beginnt die denn?" "Nun, findet - zu Ihrem Glück wohl - erst am frühen Abend statt und wird sich wahrscheinlich bis in die Nacht ziehen. Sie können also noch genug in der Übungshalle üben.", antwortete ihr ein lächelnder Cid. "Ja, werd ich auf jeden Fall. Aber wieso findet die Prüfung jetzt nachts statt? Ich dachte sie wär tagsüber?", fragte Rinoa nachdenklich. "Sollte sie eigentlich auch. Aber ich bin der Meinung, als SEEDs solltet ihr auch darin geübt sein, Aufträge nachts auszuführen. Oder haben Sie damit ein Problem, Miss Heartilly?", fragte Cid sie herausfordernd. Schnell antwortete Rinoa daraufhin, dass sie kein Problem hätte und ihr Bestes geben würde, um die Prüfung zu bestehen. Dann wurden sie und Squall entlassen, nachdem Cid noch zu Squall gesagt hatte, dass er sich in spätestens einer Stunde mit dem zusammengestellten Trupp auf den Weg nach Manatuar machen sollte und Rinoa alles Gute wünschte. "Sag mal... Hat Cid heut bisschen schlechte Laune? Ich hab ihn doch nur was gefragt, und er meckert mich schon fast an, ob ich ein Problem mit seinen Bestimmungen hätte...", fragte Rinoa Squall, während die beiden mit dem Aufzug in den ersten Stock hinunter fuhren. Squall schüttelte auf die Frage nur den Kopf und meinte, dass jeder mal nen schlechten Tag hätte und sie jetzt lieber überlegen sollten, wo die anderen sind. Rinoa wiedersprach nicht mehr lange, sondern schmiegte sich an Squall. Der umarmte sie zuerst und küsste sie dann leidenschaftlich. Es vergingen einige Minuten, bis die beiden sich wieder voneinander lösten und getrennt nach den anderen suchten, um schneller fündig zu werden. ~~~ Eine dreiviertel Stunde später standen Rinoa und Squall mit Selphie und Irvine vor dem Haupteingang des Balamb-Gardens und Squall gab ihnen noch letzte Informationen bezüglich ihres Auftrages. Den Großteil hatte er allen Truppenmitgliedern bereits in der Mensa erklärt, als er sich auch entschlossen hatte, wer ihn begleiten sollte. Am liebsten hätte er anstatt Selphie und Irvine aber Rinoa mitgenommen. Die letzten Wochen waren sie sich so nah wie nie gekommen und man konnte kaum einen der beiden allein antreffen, es sei denn, Rinoa hatte ihre unzähligen SEED-Prüfungen und Tests oder Squall und der Rest ihrer 5-köpfigen SEED-Truppe - Irvine, Selphie, Xell und Quistis - bekamen Aufträge, bei denen Rinoa nicht mitkonnte und durfte. "Miss Heartilly ist zu meinem Bedauern keine ausgebildete SEED. Deshalb kann und darf ich sie bei solchen Aufträgen, auf die ausschließlich die SEEDs spezialisiert sind, nicht mitgehen lassen, auch wenn sie noch so erfahren sein sollte, durch das, was sie sich selbst beigebracht hat.", pflegte Cid zu diesen Zeitpunkten immer zu sagen. Wenn sie daher 2 Teams benötigten, half ihnen dann meistens Janek Enzio aus, ein ausgebildeter SEED, der mit 16 aus Trabia in den Balamb-Garden überwechselte, aus "persönlichen Gründen", wie er immer meinte. Es sollte sich allerdings bald herausstellen, dass er ein richtiger Aufreißer und Herzensbrecher war und auch nicht vor den Töchtern des Trabia-Direktors zurückschreckte - ein schließlich sehr fataler Fehler. Weil Irvine ihn deshalb manchmal als "Rivalen" ansah, war das Verhältnis zu ihm damit nicht das allerbeste und Rinoa ließ sich nach einiger Zeit "aus Mitleid" auch gerne überreden, die SEED-Prüfungen abzulegen, um Janek bald ersetzen zu können. Mit der Zeit machte sie diese aber auch gern und war stolz, bald den ,legendären SEEDs' anzugehören, schon allein aus dem Grund, weil sie noch mehr Zeit mit Squall verbringen konnte und sich auch gut mit den weiteren Anwärtern verstand. Dennoch hätte sie lieber Squall bei ihren Prüfungen bei sich gehabt und wäre zu jedem Auftrag mitgegangen. Dass er bei ihren Prüfungen und Tests nicht mitkonnte, war ihr allerdings einerseits schon plausibel. Bei Squalls eigenen Prüfungen durften schließlich auch keine bereits zu SEED ernannten Schüler teilnehmen, wie er erzählt hatte. Diese könnten den angehenden SEEDs die Lösungen in Tests verraten. Ansonsten hingen Squall und Rinoa allerdings ständig zusammen, unternahmen etwas oder waren einfach nur so irgendwo im Garden und küssten sich ausgelassen - wie zwei Turteltauben, wie Irvine immer sagte. Die Truppe verabschiedete sich also noch von Rinoa und nach etlicher Zeit konnte sich auch Squall von seiner Liebsten losreißen und betrat dann ebenfalls die Ragnarok, um nach Manatuar zu fliegen. Rinoa währenddessen ging in die Bibliothek zu Quistis und später mit dieser in die Übungshalle. Sie hatte es schließlich total vergessen, dass für sie heute eine weitere SEED-Prüfung stattfinden sollte. Daher hatte sie ein bisschen Übung noch bitter nötig, vor allem, da die Prüfung nachts war... Und das, wo Rinoa doch nächtliche Aufträge so hasste. Aber für den Moment blieb ihr nichts anderes übrig, als die Prüfung einfach hinter sich zu bringen. ~~~ Am frühen Abend saß Rinoa in ihrem Zimmer, hörte Musik und spielte ein wenig mit ihrer Hündin Joel (Anm.: Dazu hab ich glaub in meiner anderen Story schon was gesagt: Angel ist kein Name für einen Hund... *heftigst protestier* -_-°), als gegen 17 Uhr die erwartete Durchsage kam: "Die SEED-Anwärter aus den Klassen G1 und G2 bitte in zehn Minuten vollzählig vor dem Haupttor erscheinen. Ich wiederhole. Die SEED-Anwärter der Klassen G1 und 2 vor das Haupttor." Rinoa stellte ihrer Hündin noch frisches Wasser hin, nahm ihre Waffe und begab sich dann vor das Haupttor. Dort waren schon zahlreiche Schüler versammelt, die auf die Anweisungen des Direktors und eines Ausbilders warteten. Rinoa gesellte sich wie immer zu Caja Carstas und Damian Alecses, mit denen sie in einer Truppe war und die Prüfungen ablegen musste. Caja war ein 16-jähriges, blondhaariges, unscheinbares und schüchternes Mädchen, die den Anweisungen der Ausbilder und den Prüfungen stets so folgte, wie es von ihr erwartet wurde. Rinoa fand, dass man Caja leicht in die Gruppe stecken konnte "Stille Wasser sind tief". In Kämpfen nämlich war Caja alles andere als unscheinbar und schüchtern. Das lag nicht nur allein daran, dass sie ihre Waffe, den normalen Stock, wirklich großartig beherrschte. Der schwarzhaarige Damian war ebenfalls 16 und wie fast alle Jungen in dem Alter: Angeber, die ihren Mitstreitern meistens beweisen mussten, was und wie viel sie konnten. Aber dennoch war er ein Truppenmitglied, auf den sich Rinoa und Caja verlassen konnten, wenn es darauf ankam. Und das war während den Prüfungen das Wichtigste. Damians Waffe waren die Kurzschwerter, die eine Mischung aus Dolch und Ninjaschwert darstellten. Damian hatte 2 von solchen Schwertern und auch er beherrschte sie relativ gut, wobei Rinoa manchmal dachte, mit einem käme er besser zurecht. Aber die beiden Schwerter führen zu wollen, gehörte wieder zu Damians Angeberei. Dann sollte er sie auch benutzen. Bis jetzt war er für seine beiden anderen Team-Mitglieder noch zu keiner Gefahr geworden deshalb. In ihrer Truppe wurde Rinoa als Anführerin bestimmt. Caja und Damian waren sich da sofort einig, dass Rinoa dafür am Besten geeignet wäre. Sie war die Älteste von ihnen. Sie hatte auch schon einige Aufträge mehr mit Squall und ihrer Gruppe erledigen müssen und damit brachte sie auch schon ein paar Erfahrungen mit sich, wie man sich in gewissen Situationen am Besten verhalten sollte. Als alle Schüler versammelt waren, erklärte Cid, dass es verschiedene Aufträge für die jeweiligen Truppen gäbe. Damit sollte verhindert werden, dass sich zu viele Gruppen in einem Gebiet um einen Auftrag aufhielten und sich gegenseitig behinderten. Deshalb gab es nur jeweils 2 Truppen, die denselben Auftrag hatten. Näheres zu den Aufträgen würde es dann jeweils auf den Überfahrten zu den jeweiligen Orten geben. Zunächst mussten alle Schüler nach Balamb fahren und dort ging es mit Schiffen weiter. Nacheinander wurden somit die Namen der Schüler und Teams aufgerufen und fuhren mit bereitstehenden Wagen nach Balamb. Rinoa, Caja und Damian kamen in ein Schiff mit 3 weiteren Schülern aus ihrer eigenen Klasse. Kaum hatten sie sich in ihrem zugeteilten Schiff niedergelassen, kam sofort eine Ausbilderin und erläuterte ihnen: "Zunächst einmal zu der Frage, wohin Sie fahren: Ihr Auftrag wird zum einen südlich von Tears Point auf dem Esthar Kontinent und zum anderen in dem Gebiet des östlichen Centra Kontinents stattfinden. Sie sollen zwei sehr wichtige G.F., die dem Forschungslabor auf Esthar entflohen sind, ausfindig machen und zunächst hierher in den Balamb-Garden bringen." Fragende Blicke schweiften daraufhin durch den Raum. Jeder fragte sich, wieso Esthar diese Aufgabe nicht selbst erledigte. Bevor aber irgendjemand etwas fragen konnte, fuhr die Ausbilderin schon fort: "Kommen wir zu näheren Einzelheiten ihrer Mission, die sich teilweise als sehr tückisch erweisen könnte, zumal diese G.F.s sehr "schlau" sind, und wissen, wie sie sich schützen können: Also auf Esthar sollen Sie zunächst einmal das "Nest" einer Monsterhorde ausfindig machen und in der Nähe von diesem eine Kiste mit wichtigen Items erretten, möglichst ohne viel Aufsehen bei den Monstern zu erwecken. Die Monster haben es wirklich in sich! Die gefundene Kiste sollen Sie dann unbeschadet und mit dem kompletten Inhalt nach Centra bringen. Auf Centra dann werden Sie an einem bestimmten Ort, den Sie auf der Karte finden werden, die ich Ihnen gleich geben werde, eine Art Schlüssel finden, mit dem sich die Kiste öffnen lässt. An einem weiteren Ort dann, den Sie wieder selbst in Erfahrung bringen müssen, müssen Sie die Items aus der Kiste richtig anwenden, also ein Art Rätsel lösen, um dann zu den Guardian Forces zu kommen. Sollten Sie das Rätsel falsch lösen, sind die G.F. natürlich weg und es wird Ihnen ein ziemlich starker Gegner entgegenstehen... Das nun zu Ihrem Auftrag... Haben Sie noch Fragen?" Nachdem keine Fragen gestellt wurden und alle erklärten, sie hätten den Auftrag verstanden, fuhr die Ausbilderin weiter: "Gut, dann zuerst einmal die Karten... Und dann noch ein paar technische Informationen: Es wird auf Esthar und Centra jeweils 2 verschiedene nah beieinander liegende Orte geben, zu dem sich jeweils eine Gruppe begeben muss. Die Überfahrt von Esthar nach Centra wird mit einem weiteren Schiff erfolgen, das schon an der auf der Karte eingezeichneter Stelle bereitsteht bzw. noch dorthin gebracht wird. Mit diesem Schiff sollen sie dann natürlich auch wieder zurück nach Balamb fahren. Für das ganze Geschehen berechnen wir schon eine gewisse Dauer, allerdings sollten sie bis spätestens 2/3 Uhr nachts - also nach 8/9 Stunden - alles erledigt haben. Allerspätestens gegen 3:30 Uhr wird ein Suchtrupp losgeschickt. Dass diese Prüfung dann nicht bestanden wurde, brauch ich Ihnen ja bestimmt nicht zu erklären, und dass Bonuspunkte berechnet werden für die, die alles in einer kürzeren Zeitspanne schaffen, wohl auch nicht... Dann noch der Hinweis, dass die gesamte praktische SEED-Prüfung heute vorzeitig bestanden werden kann, wenn sie mit einer dementsprechenden Punktzahl aus der heutigen Prüfung hervortreten... So, das wäre alles. Sie sollten dann nochmals ihre Ausrüstung und Waffen checken. Wir werden wohl in Kürze den Anfangspunkt ihrer Mission erreichen." Damit verließ die Ausbilderin den Passagierraum und die beiden Trupps prüften gewissenhaft ihre gesamte Ausrüstung, natürlich nicht ohne sich über den Auftrag zu beschweren. "Mann Leute! Den Sinn dieses Auftrages muss man hoffentlich nicht verstehen, oder? Seit wann müssen wir SEEDs solche Rätsel lösen?!", fragte Damian eher sich selbst. Ein Junge der anderen Truppe gab ihm dabei sofort Recht, erkannte aber, dass es sich für die G.F., die sie vielleicht bekommen sollten, schon lohnen würde und der Garden wohl gut an dem Auftrag verdienen dürfte. Die Mädchen wünschten sich dagegen untereinander eher viel Glück und gingen nochmals in Gedanken den Auftrag durch. Einige Minuten später, stießen die beiden Trupps dann schon mit ihrem Schiff auf Land und machten sich an ihre Aufträge: Die eine Gruppe lief schon direkt landeinwärts, während die andere Gruppe, Rinoas, sich am Meeresufer entlang landeinwärts hielt. Da Rinoa zwar im Anführen erfahren war, aber nicht im Kartenlesen, übernahm diese Aufgabe Caja, wenn sie die Karte brauchten. Das war allerdings nicht so oft der Fall, da das Aufspüren der Monsterhorde sich als reine Suchaufgabe herausstellte. Sie benötigten die Karte lediglich, um nicht die Orientierung in dem mittlerweile stockdunklen Gebiet zu verlieren. Kapitel 2 --------- Kapitel 2 Squall, Irvine und Selphie hatten indessen den ganzen Tag damit zu tun, zuerst das zerstörte Manatuar nach Überlebenden abzusuchen. Da die Stadt doch sehr groß war, schafften sie allerdings nur einen kleinen Teil davon. Den Rest mussten sie dann am nächsten Tag machen. Dann sollte auch der Rest der Truppe, inklusive Rinoa helfen. Während der Suche stellte Squall auch schon stichpunktartig den Schadensbericht auf - keine allzu schwere Aufgabe, denn die Monster hatten ,gute' Arbeit geleistet und kaum ein Haus unbeschädigt gelassen, sondern beinahe jedes vollends zerstört. Bevor es dann gegen Abend ging, hatten Squall und die beiden anderen auch noch alle Hände voll, die Monster, die die Stadt angegriffen hatten und sich dort noch teilweise aufhielten, zu besiegen. Zu ihrem Glück waren es aber keine allzu schwierigen und sie beschäftigten sich nie lange mit einem dieser Angreifer. Als die 3 am Abend wieder zurück im Garden waren, ging jeder in sein Quartier und fiel dort todmüde in sein Bett. Sie ruhten sich zuerst einmal etwas aus, bevor sich der gesamte Trupp im Schulhof traf und die Zeit, bis Rinoa von ihrem Auftrag zurückkam, damit verbrachten, sich zu unterhalten, Karten zu spielen, oder, Irvines Zeitvertreib, einfach auf einer Bank zu liegen und nur zuzuhören, zu dösen und Sterne und vorbeiziehende Wolken zu beobachten. Was keiner zu der Zeit ahnen konnte: Der stille Scharfschütze war zu dieser Zeit mal wieder verliebt in ein Mädchen, das erst vor wenigen Monaten in den Balamb-Garden kam und er während eines Auftrages kennen lernte, Aileen Pacey. Ein 18-jähriges Mädchen mit langen braunen Haaren, grauen Augen und einem länglichen Gesicht. Irvine kannte sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht gut. Aber aus den flüchtigen Unterhaltungen konnte er schließen, dass sie ein nettes aufgewecktes, manchmal auch etwas zickiges Mädchen war. Er mochte sie aber und fand sie auch sehr süß. Selphie, Xell und Squall spielten währenddessen ein paar Runden Triple Traid. Selphie verlor allerdings ständig, bis sie dann die Lust verlor und sich zu Irvine an den benachbarten Tisch gesellte und sich neben ihn kniete. "Naa~a du... Schläfst du~u oder bist soo~o vertieft in das Wolkenbeobachten?" "Ah Selph... Nee, schlaf net... Ich dös nur, und würd's auch gern weiterhin tun..." Selphie schüttelte den Kopf und erhob sich wieder. "Nenn mich net immee~er ,Selph'! Ich mag den Namen net! Na jaa~a, werd mal nach Joel sehen.", verkündete sie dann und rannte los zu Rinoas Quartier. Kurze Zeit später kam Selphie schon wieder zurück mit Joel im Schlepptau, die sofort jeden der Truppe begrüßen musste, inklusive Irvine, der über Joels Begrüßung nicht allzu sehr begeistert war. Wer hat auch schon gern einen 40 Kilo schweren Hund auf sich? Selphie verzog sich mit der Hündin dann auf die kleine Wiese im Schulhof und spielte mit ihr. "Aa~arme Joel... Die hockte gaa~anz allein in Rins Zimmer. Dass Rin die net zu euch gebracht hat...", fragte sie indirekt an Xell und Quistis gerichtet. "Hm... Weil wir vielleicht auch kurz weg waren, als sie zu ihrer Prüfung musste. Aber dafür hat Joel doch bestimmt noch ihr Futter bekommen, oder net?" "Ja~aa, gut das schon... Aber trotzde~eem!", sagte Selphie auf ihrer Meinung beharrend. "Wenn sie so~oo lang weg ist, sollt sie doch zumindest sorgen, dass ihre Hündin auch bisschen Spaa~aß hat." "Yo Yo... Kannst es ihr ja sagen... Wie spät ist es eigentlich? Dauert die Prüfung von Rinoa echt so lang?" "8 isses, Xell. Und kann schon sein, dass das so lang dauert... Weiß ja nicht, wie der Auftrag aussieht...", beantwortete Quistis Xells Frage. Squall hatte mittlerweile auch das Kartenspielen aufgehört und lag nun wie Irvine auf einer Bank. Nachdenklich sagte er mehr zu sich selbst: "Sie fehlt mir... Haben uns nur heut morgen gesehen. Was sie jetzt aber gerade macht?" Auf diese Frage und sein sehnsüchtiges Jammern erntete er nur einige kleine Seufzer und Augen rollende Blicke der anderen als Antwort. So lang war Rinoa auch noch nicht bei dem Auftrag und schon wurde sie vermisst. Aber womöglich ging es ihr nicht anders. ~~~ "Manno... Wir laufen hier jetzt schon seit mehr als einer Stunde rum. Und gefunden haben wir nichts.", jammerte Caja. "Meine Füße tun weh..." Damian pflichtete ihr da nur bei: "Ja... Wir werden die Prüfung nie bestehen... Sind wir..." "Jetzt Schht... Haltet doch mal eure Klappen, Damian, Caja.", forderte Rinoa die anderen unterbrechend, die das Gejammer der beiden nicht mehr ertragen konnte, und ging um einen großen Felsen. "Wenn ihr so weiter macht, werden die Monster uns finden, und nicht wir sie. Und dann werdet ihr beiden wirklich Recht behalten, dass wir nicht bestehen... Erinnert euch daran, was die Ausbilderin gemeint hat: Die Monster haben es..." Weiter konnte sie ihren Satz aber nicht bringen... Sie starrte direkt in 2 Augenpaare eines vielleicht 4-mal so großen Monsters, dass nur wenige Schritte vor ihr stand. "Nicht... bewegen...", flüsterte sie langsam über ihre Schulter, bevor sie einen Sekundenbruchteil später eine Klaue auf sich zukommen sah. Schnell rollte sich Rinoa darunter hinweg, zurück hinter die Felsen. An diesen gelehnt, stöhnte sie zu Caja, die direkt neben ihr stand: "Puuh... Das war knapp. Seid bitte jetzt gefälligst still... Das Nest hätten wir ja jetzt... Und nun? Habt ihr gesehen, wie viele Monster das waren?" Caja und Damian nickten. Mehr konnten sie auch nicht tun, so erschrocken waren sie. 'Ob das Nest wohl noch eines der vielen Überreste der ,Träne des Mondes' war, die vor einem knappen Jahr hier auf Esthar stattgefunden hatten?', dachte sich Damian still. Laut entgegnete er dann: "Ich mein, weit hinter dem Viech hier bei den Felsen die gesuchte Kiste gesehen zu haben..." Rinoa duckte sich daraufhin und schlich langsam wieder an das Ende der "Felswand", um nachzusehen, ob Damian Recht hatte. Hatte er. Deshalb huschte sie wieder zurück zu den beiden anderen. "Ok, die Kiste scheint wirklich dort zu sein... Zumindest tummeln sich am anderen Ende dieses von Felsen umgebenen Nestes die Monster in einer großen Zahl und das will was heißen. Jetzt müssen wir nur gucken, wie wir dorthin kommen sollen..." Sie ließ sich wieder an die Wand gelehnt hinab rutschen auf den Boden und überlegte... Dann begann sie die Situation um sich herum mit einem kleinen Holzstück in den Sand zu zeichnen. Als sie vom Boden aufsah und gerade aus vor ihr einen kleinen Wald, erklärte sie schließlich ihre Idee: "Irgendwie müssen wir weiträumig um die Monster herum laufen... Direkt durch können wir nicht... Das ist klar. Wir werden ein Stück an dem Waldstück entlang gehen. Dadurch werden wir wenigstens ein bisschen geschützter. Das letzte Stück zu der Kiste werden wir dann wohl gegen das ein oder andere Tier kämpfen müssen, aber ich denk mir, wir sollten die mit unseren G.F. ablenken, während wir so schnell wie möglich die Kiste holen und zurück zum Schiff laufen." "Klingt gut, und wie sieht das ganze zeitmäßig aus? Du weißt, dass wir nur maximal 9 Stunden haben...", fragte Caja. "Ja, weiß ich... Aber jetzt ist gerade mal halb 8..." Damian verdrehte die Augen und stöhnte auf... Rinoa wusste, was das bedeuten sollte und sagte: "Sind noch über 7 Stunden. Wir schaffen das! Da bin ich mir sicher." Dann gab sie den Befehl und sie rannten los zu den Bäumen. Sie merkten sofort, dass das Monster, das vorhin Rinoa angreifen wollte, ihnen folgte. Rinoa behielt allerdings Recht, und die Bäume boten ihnen Schutz. Sie liefen deshalb von Baum zu Baum, bis sie der Kiste um einiges näher kamen. Dann riefen sie sich G.F.s, die sich sofort auf die Monster stürzten, die in unmittelbarer Nähe der 3 waren. Erschrocken durch den plötzlichen Angriff, waren diese nur noch mit sich selbst beschäftigt und Rinoa, Caja und Damian konnten die Kiste erreichen. Dort mussten sie ein weiteres Monster niederringen, bis sie schließlich wieder unter dem Schutz von Bahamut - im Stillen dankte Rinoa Squall, der ihr diese starke G.F. überlassen hatte für ihre Prüfung - von dem Nest fliehen konnten. Eine Stunde später fanden sie erschöpft das Schiff. Der Trupp ließ sich sofort in die Sitze fallen und musste sich etwas ausruhen. Caja fragte sich zu diesem Zeitpunkt, wie sie den Rest der Prüfung nur schaffen sollten, wenn sie jetzt schon so kaputt waren. Sie sprach die Frage aber nicht aus, sondern dachte sie sich nur. Sie folgte lieber Rinoa und Damian, die in den vorderen Teil des Schiffes gingen und sich an die Steuerung setzten. "Jetzt bräuchte man halt Selphie...", sagte Rinoa mit einem fast verzweifelnden Blick in den Augen, als sie die Knöpfe und Schalter sah. Damian machte nur eine beiläufige Handbewegung und startete ohne weitere Probleme das Gefährt. Doch auch wenn er schon viele Sachen gefahren ist, hatte er mit diesem Schiff so seine Probleme. Er schaffte es aber doch, sich die Steuerung anzueignen und so fuhren sie auf direktem Wege nach Centra, an den auf der Karte angegebenen Ort. ~~~~~ Squall konnte nach über einer weiteren Stunde das Warten nicht mehr aushalten und überredete Quistis, die zuständigen Ausbilder nach der SEED-Prüfung zu fragen. Widerwillig suchte Quistis Shou, die über jede Prüfung Bescheid wusste. Aber Shou konnte leider keine genauen Zeitpunkte nennen, wann die Prüfungen vorbei sein würden. Es käme halt darauf an, wie schnell die Truppen die jeweiligen Aufgaben gelöst und Gegner niedergerungen hätten. Aber, wenn sie bestehen würden, sollten sie bis spätestens 3 Uhr zurück sein. Weil es noch so lang bis dahin war, begab sich Squall mürrisch wieder auf den Schulhof, während Quistis, Xell und Selphie beschlossen ins Bett zu gehen. Bis 3 Uhr wollten sie auch nicht gerade warten. Somit ging Squall wieder alleine auf den Schulhof, wo er immer noch Irvine antraf. "Na, willst net auch ins Bett gehen? Oder is das Sternebeobachten so spannend?", fragte Squall und setzte sich neben den Cowboy. Dieser zuckte mit den Schultern und erwiderte: "Ja, was soll man auch sonst anderes tun? Schlafen gehen will ich noch net und glaub auch kaum, dass ich das schon kann..." Verwirrt sah Squall zu Irvine, der sich eben aufgerichtet hatte. Doch bevor er etwas sagen oder fragen konnte, meinte Irvine schon: "Lust noch bisschen Triple Traid zu spielen?" Hatte er, also begannen sie, Karten zu spielen und unterhielten sich währenddessen über alles Mögliche: Wie wichtig Squall Rinoa war, wie sehr er sie liebte und froh war, dass er damals den Auftrag in Timber bekommen hatte. Auch Irvine erzählte, wie wichtig Rinoa ihm als gute Freundin war und überhaupt die gesamte Truppe. Irgendwann kam dann auch heraus, wieso er die letzte Zeit so nachdenklich war. Dass er eben wieder verliebt war, aber sich bis jetzt noch nicht so recht an Aileen herantraute. ~~~~~ Rinoas Trupp hatte inzwischen den besagten Schlüssel in einem Wald gefunden. Ein Vogel hatte ihn im Schnabel und legte ihn gerade dort in sein Nest. "Oh mann... Wie sollen wir da nur rauf kommen? Klettern?", fragte Caja. Damian überlegte kurz und antwortete dann: "Ich denk das wär keine so gute Idee... Nicht dass der Vogel den Schlüssel wieder nimmt und wegfliegt, wenn wir dem zu nahe kommen..." Die beiden Mädchen gaben ihm Recht. Als Rinoa dann noch ein wenig überlegt hatte, wies sie Damian und Caja an, etwas zurückzutreten. Verwirrt taten sie dies, und beobachteten, wie Rinoa ihre Blaster Edge anlegte und auf den Ast zielte, auf dem der Vogel sein Nest gebaut hatte. Dann schoss sie. Man hörte ein Zischen von der Waffe und einen Sekundenbruchteil später das Herunterkrachen des Astes. Die Gruppe sprang sofort zu der Stelle, an der der Ast lag. Nach kurzem Suchen hatten sie den Schlüssel darunter gefunden und machten sich auf den Weg, wieder aus dem Wald herauszukommen. Nun suchten sie weiter nach dem Ort, wo sie die G.F. bekommen sollten. Es stellte sich heraus, dass der geheimnisvolle Ort eine Ruine war. Das Problem bestand nur darin, diese zu finden. Wieder wussten sie nicht mehr, als dass die Ruine südlich des Waldes sein musste, in dem sie den Schlüssel fanden. Sie suchten über eine halbe Stunde, bis sie endlich die Ruine von weitem sahen. Bevor sie die aber erreichten und das Rätsel lösen konnten, standen ihnen noch einige Monster entgegen. Total geschafft erreichten sie die Ruinen und begaben sich in die Mitte, wo so etwas wie eine Säule in den Himmel ragte. Dort angekommen versicherten sie sich zunächst, dass keine Monster in der Nähe waren und zückten zunächst einige Heiltränke, um ihre Kräfte wieder aufzufüllen. Dann öffneten sie die Kiste und standen vor 8 etwas mehr als faustgroßen Steinen, die alle zwar auf den ersten Blick schwarz waren, aber bei näherem Hinsehen, doch leichte, verschiedene Färbungen aufwiesen. Damian stöhnte auf: "... und damit hätten wir dann wohl das nächste Problem... Was sind das für Steine?" "Keine Ahnung... Solche Steine hab ich noch nie gesehen. Müssen wohl alle die gleichen sein." Rinoa und Damian gaben Caja mit einem Nicken Recht. Dann setzten sich alle 3 auf den Boden und lehnten sich an der Säule oder an den Überresten der Ruine an. Damit bekamen sie also nun das nächste Problem. Was waren das für Steine und was hatte es mit diesen auf sich? Jeder blickte die Steine an und überlegte für sich nach einer Lösung. Kapitel 3 --------- Kapitel 3 Plötzlich stand Rinoa auf und begab sich zu der Kiste. Sie kniete sich davor, während sie 2 Steine heraus nahm. Sie sah sich dann jeden einzelnen Stein an, hielt ihn hoch und verkündete dann: "Ich glaub ich weiß, was das für Steine sind." Caja und Damian sahen zuerst sich an und dann fragend zu Rinoa, die schon wieder fortfuhr: "Das sind Elementsteine.", und nahm damit 4 Steine heraus und zeigte sie den beiden anderen. "Feuer, Wasser, Luft und Erde... Und das hier...", sie legte die Steine wieder zurück und griff nach den anderen 4 Steinen. "... müssen wohl die stärksten Zaubersteine sein: Holy, Ultima, Flare und Gravit." "Und wie kommst du da jetzt drauf? Ich dachte immer, die Steine hätten bestimmte, sofort erkennbare Farben, also Feuer beispielsweise leuchtendrot.", fragte Damian. "Ja, stimmt. Die normalen sind auch so. Aber Hexensteine nicht. Die sind meistens so schwarz wie diese hier, weisen aber trotzdem immer noch in ihrem Zentrum die jeweiligen Färbungen der normalen Steine auf.", gab Rinoa zurück. "Ey, stimmt. Von den Steinen hab ich schon mal etwas gehört. Oh Rinoa! Wenn wir dich nicht in unserer Gruppe hätten...", bemerkte Caja. Grinsend sagte Rinoa darauf: "... dann hättet ihr wohl, was solche Hexensachen angeht, keine Ahnung." "Stimmt! Und würden dann jetzt bei der Prüfung durchfallen." "Ok, gut. Jetzt wissen wir, was das für Steine sind. Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, was wir mit denen machen sollen." Rinoa nickte und blickte dann die Säule an, die verschiedene Verzierungen und Löcher aufwies, die sie vorhin nicht bemerkt hatten. "Ich denk, wir müssen sie da in die Löcher bei den Verzierungen der Säule stecken.", überlegte sie laut. Damian, der der Säule am nächsten war, stand mit einem Stirnrunzeln auf und untersuchte die Säule. "Ja.", stimmte er nickend zu. "Die Löcher könnten genau passend für die Steine sein." Damit standen auch Rinoa und Caja auf und gingen an die Säule. Die 3 liefen dann um diese herum und suchten nach geeigneten Stellen, wo sie die 8 Steine anbringen konnten. Caja entdeckte zuerst etwas. Wenige Minuten später wies sie nämlich auf einen Kreis, in dem genau 8 Steine in Form zweier Kreuze Platz fanden. Somit blieb für die Truppe schließlich nur noch das Problem, wie sie die Steine in die Löcher stecken sollten. Sie setzten sich alle wieder so hin, dass sie die Säule gut im Blick hatten und jeder überlegte für sich. Rinoa war die erste, die das Schweigen wieder brach und ihre Idee vorschlug: "Also ich schätz das eine Kreuz soll mit den Elementsteinen gemacht werden und das andere eben mit den anderen. Bei den Elementen denk ich, soll wohl Luft oben sein und Erde unten." Als sie die beiden Steine dann in die Löcher stecken wollte, hielt Caja sie am Arm und sah sie an. "Bist du dir sicher? Ich will nicht unbedingt gegen so ein starkes Monster noch kämpfen..." "Ja, ich bin mir sicher, Caja. Ich würde das schon so interpretieren. Luft über uns, also in dem Kreuz würde das für oben stehen; und Erde unter uns, steht also für unten." Das klang für Caja und auch für Damian recht logisch und somit ließen sie Rinoa die beiden Steine einsetzen. Sofort leuchteten diese schnell auf und erloschen genauso schnell wieder, während sie sich an die Löcher anzupassen schienen. Dann nahm sie zwei andere Steine und erklärte: "Und ich würde sagen, Holy und Gravit sollen in dem anderen Kreuz oben und unten sein. Holy oben, weil das so ,leicht' klingt, also eher zu Luft passt. Und Gravit das Gegenstück, weil es halt ,schwer' klingt; eher zu Erde passend." Caja und Damian nickten wieder und ließen Rinoa dann auch diese beiden Steine in die 2 Löcher stecken. Es folgte wieder dasselbe Schauspiel wie bei den Vorgängern. Dann begann das Grübeln wieder, denn nun wusste auch Rinoa nicht, wie sie die letzten Steine - Feuer und Wasser, Ultima und Flare - einsetzen sollte. Die 3 setzten sich wieder auf den Boden und starrten abwechselnd die beiden Kreuze und die übrigen Steine, die Rinoa hielt, an. Jetzt bestand für sie nur eine geringe Chance, dass sie die Steine richtig setzten und damit die G.F. bekommen konnten, sofern die ersten 4 Steine schon richtig wären. Nach einiger Zeit meinte schließlich Damian: "Ich denk Feuer und Ultima kommen in die Mitte... Fragt mich jetzt net, wie genau ich da drauf komm, aber ich denk doch, dass Feuer und Ultima so ein Zentrum darstellen sollen. Feuer ist ja ein starkes Element und Ultima im Vergleich zu Flare auch wiederum ein stärkerer Zauber. Dafür stehen doch immer Zentren: Für das Stärkste." "Hm... Klingt schon relativ plausibel... Sollten wir versuchen, oder Rinoa?" "Ja, stimmt, Caja. Na gut..." Rinoa erhob sich und ging wieder an die Säule. Dort setzte sie den Wasser- und Flare-Stein an die beiden Seiten, und wollte gerade auch die zwei letzten Steine zu den richtigen Kreuzen einfügen, Feuer zu den anderen Elementen und Ultima zu den anderen Kraftsteinen, als Damian sie schnell am Arm griff. "Nein, nicht so, dass die Steine alle in die Felder passen. Die Kreuze sollen eher ineinander übergehen, sich überlappen. Also muss der Feuerstein zu den Zaubersteinen und der Ultima zu den Elementen." Rinoa nickte und setzte die Steine dann richtig. Sofort leuchteten alle 8 Steine zuerst schwarz auf und dann in den zugehörigen Farben. Gleich darauf hörten die 3 ein lautes Grollen und blickten hoch zum Himmel über ihnen, an dem sich graue Wolken sammelten. Dann sahen sie einige Blitze und ein Ungeheuer, das von der Stelle, an der die Blitze waren, herabschwebte. Rinoa wies Caja und Damian sofort an, ihre Waffen bereitzuhalten, und zog selbst auch ihre. Das Monster hatte soeben den Boden erreicht und stand den Dreien gegenüber. Es vergingen einige Minuten der Stille, bis das Monster, das sich als die G.F. Podriamento vorstellte, seine Klauen erhob und wieder auf die Truppen herab sausen ließ. Die 3 konnten dem Angriff gerade noch entwischen. Dann versuchten sie zunächst, die G.F. mit ihren eigenen Waffen zu besiegen. Damian war der erste, der auf Podriamento zustürmte und kurz nacheinander seine beiden Dolche in dessen Körper rammte. Die G.F. bäumte sich auf und ließ ein markerschütterndes Brüllen los, mehr schien der Angriff ihr allerdings nicht ausgemacht zu haben. Daraufhin machte sich auch Caja für den nächsten Angriff bereit. Sie schwang ihren Stab gekonnt einige male um ihren Körper und rannte dann ebenfalls vor zu Podriamento, um ihren Stab mit den beiden Enden je einmal in Podriamento zu schlagen. Wie bei Damians Angriff machte auch ihrer der G.F. kaum etwas aus. Sie torkelte nur ein kleines Stück zurück, stand aber sofort wieder. Als nächstes versuchte auch Rinoa der G.F. etwas mehr Schaden zuzufügen, aber damit hatte auch sie nicht allzu viel Erfolg. Im Gegenteil: Caja wurde von dem Ungetüm gepackt und weggeschleudert. Geschockt und vor Schmerzen schreiend, hielt sie ihren stark blutenden Arm und versuchte sich schnell wieder aufzurappeln. Damian erkannte sofort, dass der Kampf mit ihrer eigenen Waffengewalt aussichtslos war. Die 3 Kämpfer tauschten Hilfe suchende Blicke aus. Rinoa nickte, denn sie wusste, was die Blicke der anderen beiden bedeuten sollten: Sie mussten eine ihrer G.F. zu Hilfe rufen. Also rief jeder der 3 eine ihrer G.F., sich sofort auf den Gegner stürzten, während Rinoa und Damian zu Caja eilten, um sie zu versorgen. Schnell stellte sich heraus, dass der Arm gebrochen war. Sie schienten ihn mit einem herumliegenden Ast und verbanden ihn notdürftig. Bis sie die G.F. Podriamento besiegt hatten, schien für Rinoa, Damian und auch Caja eine halbe Ewigkeit zu vergehen. Doch irgendwann gelang es ihnen, gegen die G.F. zu gewinnen, die sich ihnen dann natürlich anschloss. Danach machten sie sich auf den Weg, zurück zum Schiff zu laufen. Sie waren gerade wieder an dem Wald, in dem sie den Schlüssel für die Kiste gefunden hatten, als aus dem Gebüsch ein weiteres Monster herausstürzte und die Truppe verfolgte. Sie merkten ihren Verfolger erst gar nicht, bis hinter ihnen Äste krachten. Daraufhin drehten sich die 3 um und blickten dem vielleicht doppelt so großen Monstrum in die Augen. Das begann sofort einen Kampf mit ihnen. Sie versuchten mit ihren eigenen Waffen, dem Tier Herr zu werden, unterschätzten es damit aber schnell. Bald darauf wurde Rinoa nämlich von diesem angefallen und am Bein verwundet. Die 3 entschlossen sich dazu, eine G.F. zu Hilfe zu rufen. Also wurde ihr neuer Begleiter, Podriamento, heraufbeschworen. Damit taten sich die 3 auch schon wesentlich einfacher und nach wenigen Minuten war das Monster bezwungen. Caja und Damian schienten und verbanden dann auch Rinoas Bein und machten sich auf den Heimweg, Damian stützte Rinoa hauptsächlich, während Caja zwar Rinoa auf der anderen Seite so gut es ging stützte. Nachdem Rinoa, Damian und Caja nach knapp einer Stunde ihr Schiff wieder erreicht hatten, ließen sie sich erschöpft und völlig ausgelaugt auf die Sitze fallen. Damian sah dann sofort auf die Uhr und als er feststellte, dass es schon nach halb 1 war, setzte er sich ans Steuer des Schiffes und fuhr zurück - höchste Zeit war es ja. Währenddessen setze sich Caja im hinteren Passagierraum in einen Sitz und döste sofort vor sich hin. Rinoa dagegen legte sich auf die gegenüberliegende Bank und starrte an die Decke. Eine weitere Stunde später erreichten sie den Hafen von Balamb. Dort wurden sie von einigen Ausbildern schon erwartet. Die 3 mussten kurz berichten, wie ihr Auftrag gelaufen war und dann wurden sie entlassen und konnten zurück in den Garden, um dort ihre Verletzungen behandeln zu lassen. Damian brachte seine beiden Gefährtinnen noch in die Krankenstation und verzog sich dann in sein Quartier. Ihm war ja nichts passiert, außer dass er vollkommen seiner Kräfte entledigt worden war und nur noch schlafen wollte. Kaum hatte er sich auch umgezogen und lag in seinem Bett, dauerte es auch nicht mehr lange, bis er tief und fest schlief. Caja und Rinoa wurden indessen zunächst noch behandelt. Bei Caja stellte sich heraus, dass ihr Arm wirklich gebrochen war und sie daher bei den nächsten Prüfungen oder Übungen nicht teilnehmen durfte, sondern sich und ihren Arm schonen musste. Konnte sie also nur hoffen, dass sie ihre gesamte praktische SEED-Prüfung bestanden hatte mit dem Auftrag. Die schriftlichen Tests, die noch kommen sollten, würden kein Problem sein, wie Dr. Kadowaki ihr mitteilte. Rinoas Beinverletzung sah auch schlimmer aus, als sie eigentlich war. Es war nur eine Fleischverletzung. Richtig gebrochen war zwar nichts, dafür waren in der Wunde noch zwei Krallen von dem Monster, das sie angefallen hatte und diese Krallen waren wie ein Keil zwischen ihren Beinknochen verhakt, so dass der untere Knochen ausgekugelt worden war. Dr. Kadowaki hatte schnell die beiden Krallen entfernt und auch das Bein wieder eingerenkt. Natürlich nicht ohne, dass Rinoa vor Schmerzen aufschrie und schon Tränen in die Augen bekam. Dann wurde ihr Bein wieder verbunden und zur Sicherheit geschient. Auch Rinoa wurde dann angewiesen, ihr Bein zu schonen und nicht allzu sehr zu belasten. Zumindest einmal den heutigen Tag... Wahrscheinlich würde alles am nächsten Morgen schon besser aussehen. Als die Ärztin nach der Versorgung der beiden Mädchen, das Krankenzimmer verließ, um für Rinoa Krücken zu holen, wandte sich Rinoa, nachdem sie sich die Tränen aus den Augen wischte, an Caja, die neben ihr auf einem Stuhl saß: "Hoffentlich haben sich die Verletzungen auch gelohnt und wir haben die Prüfung bestanden..." Caja stimmte ihr da nur zu: "Oh ja, das hoff ich auch... Also zeitmäßig waren wir ja gut... Aber mal sehen, was die noch so alles bewerten." "Ja... Morgen werden wir das wissen." Dann herrschte ein paar Minuten Schweigen, bis Rinoa Caja fragte: "Du, kannst du mir nen Gefallen tun, Caja?" "Lass mich raten... Deinen Freund suchen und ihm sagen, dass du hier bist?", grinste Caja sie an. Rinoa erwiderte das Grinsen und nickte. "Ja, ich würd ja selbst gehen, Squall soll doch wissen, dass ich wieder da bin... Aber ich muss ja noch auf meine Krücken warten." "Ja, schon gut. Ich sag ihm Bescheid." "Danke dir, Caja! Du bist ein Schatz! Er dürfte eigentlich in seinem Quartier sein. Hoff ich doch zumindest." Daraufhin stand Caja auf und begab sich zur Tür. Dort drehte sie sich noch mal um und fragte Rinoa leicht rot werdend: "Ähm, welches Quartier?" "301. Aber hab ich dir das nicht schon mal gesagt?", kicherte Rinoa. Caja gab darauf keine Antwort, sondern verschwand gleich, um nach Squall zu suchen. Caja stand nur kurz darauf vor Squalls Quartier und klopfte. Aber niemand öffnete ihr. Auch als sie es noch 2 weitere Male versuchte und lauter klopfte, zeigte sich keine Regung. Mit einem Schulterzucken beschloss sie daher, wieder zurück zu Rinoa zu gehen. Sie wand sich gerade zum Gehen, als ihr jemand nachrief: "Hey, Moment. Caja? Wart mal." Sie drehte sich um und erblickte Xell, der angerannt kam. "Ah, Hi Xell. Hast du vielleicht Squall gesehen? Ich muss zu ihm." Verwirrt sah Xell sie an und entdeckte dabei auch ihren verletzten Arm: "Der is in Irvines Quartier. Wir haben dort ein wenig Karten gespielt und warten auf eure Rückkehr. Na ja, das heißt Irvine und Squall... Ich hab schon bisschen gepennt... Na ja, ich wollte eben mal wieder bisschen was zum Knabbern holen." Er machte eine kurze Pause und fragte dann besorgt, während er immer noch auf Cajas verbundenen Arm sah: "Ist irgendwas passiert? Geht's Rinoa gut?" "Ja, passiert ist allerdings was... Aber Rinoa geht's den Umständen entsprechend gut. Ich soll Squall holen und zu Rinoa bringen." "Ach so... Quartier 314 ist er." Caja bedankte sich und lief dann weiter zu dem angegebenen Quartier. Xell sah ihr noch verwirrt nach und lief dann auch weiter. Vor Irvines Quartier dann angekommen, klopfte Caja wieder und als ein leises "Herein.", folgte, betrat sie dann das Zimmer. "Na, Xell. So schnell schon wieder da oder hast du was vergessen?", neckte Squall, der mit dem Rücken zur Tür saß. Durch einen Hinweis von Irvine in Form eines Rippenstoßes und einem Nicken zu der Tür, drehte sich Squall jedoch sofort um, in der Hoffnung, Rinoa würde dort stehen, sah dann aber Caja verdutzt an. "Caja? Du? Was machst du hier?" Er erhob sich und dabei entging auch ihm nicht Cajas verbundener Arm. "Und... Wo ist Rinoa?" "Auf der Krankenstation... Na ja, wir hatten einen schönen Auftrag, bei dem wir auf viele starke Monster trafen, die uns angegriffen haben..." Als Squall sie daraufhin total besorgt ansah und auch verwirrt auf ihren Arm, fuhr sie schnell weiter: "Keine Sorge... Uns allen geht's relativ gut... Ich hab ,nur' nen gebrochenen Arm und Rinoa liegt noch auf der Krankenstation mit nem verletzten Bein..." Sie stockte kurz, weil gerade Xell zurück in das Zimmer kam, sagte dann aber weiter: " Ist auch ,nur' ne Fleischverletzung und ausgekugelt gewesen. Aber jetzt wieder ok. Brauchst dir keine Sorge machen, Dr. Kadowaki meinte, das wäre nicht so schlimm... Deine Rinoa ist auch hart im Nehmen.", fügte sie schließlich noch mit einem Grinsen hinzu. "Ja ja, das weiß ich auch...", erwiderte Squall erleichtert. "Na dann geh ich doch gleich zu ihr." Rinoa saß indes immer noch auf der Liege des Krankenzimmers und blickte erwartungsvoll auf die Tür des Zimmers. Nach für sie endlos vorkommender Zeit ging diese auch endlich auf und Squall betrat den Raum. Er ging sofort auf Rinoa zu und umarmte sie zunächst. Als sie sich von der Umarmung gelöst hatten, küsste er sie auf die Lippen und sagte schließlich: "Ich bin so froh, dass du wieder da bist, mein Liebling!" Rinoa nickte ihm zu und schmiegte sich fest an ihn. "Ja, das bin ich auch." Sie küssten sich noch einmal zärtlich und machten sich dann auf den Weg zurück in ihr Quartier, besser gesagt in Squalls Zimmer. Rinoa war von der Prüfung mehr als geschafft und wollte nur noch ins Bett und schlafen, war ja auch schon nach 3 Uhr... Dementsprechend schnell schlief sie auch schließlich in Squalls Armen ein. Kapitel 4 --------- Kapitel 4 Squall wurde durch ein lautes Klopfen und Rufen an der Tür aufgeweckt. "Squaaaaall!!!! Mann ey! Squaaaaaall!!! Wach endlich auf!" Murrend stand dieser auch endlich langsam auf. Er rieb sich noch verschlafen die Augen, deckte seine Freundin neben sich zu und zog sich schnell eine Hose an. Dann öffnete er endlich die Tür, um den draußen wartenden Xell ruhig zu stellen. "Jaaa! Ich bin ja schon wach... Sei endlich still und weck Rinoa nicht auf. Was gibt's denn so wichtiges, dass man net mal ausschlafen kann?", meinte Squall nur kurz angebunden, immer noch sehr verschlafen. Xell verdrehte die Augen und meinte kurz: "Schau mal auf die Uhr und dann noch das Stichwort ,Manatuar'" Fragend drehte Squall sich um und blickte auf seinen Radiowecker. 11:37. Plötzlich wurde Squall hellwach. Er sah fast schon entgeistert Xell an. "Oh scheiße... Wieso kommst du erst jetzt und weckst mich? Wir hätten doch schon vor Stunden weg sein müssen und wieder auf dem Weg nach Manatuar." "Tja Squall! Selphie war vorhin auch schon da und Irvine... Aber ihr beide lasst euch ja nicht aufwecken." Squall entschuldigte sich schnell und erklärte Xell dann, dass er und Rinoa erst sehr spät ins Bett gegangen waren. Dann schickte er ihn schon vor und sagte, er würde sich nur schnell umziehen, Rinoa wecken und dann auch nachkommen. Zunächst zog Squall also seine Uniform an und dann setzte er sich neben Rinoa. Er strich ihr liebevoll über den Rücken und eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Mit einem zärtlichen Kuss weckte er Rinoa dann schließlich auf. "Morgen Süße!" Ein leises und verschlafenes zweites Morgen folgte von Rinoa. Dann drehte sie sich zu Squall und öffnete langsam ihre Augen. Mit einem Augenreiben setzte sie sich schließlich auf und lehnte sich an ihn. "Ich will noch schlafen..." Squall küsste sie auf die Stirn und erwiderte: "Ich weiß... Aber es ist schon fast 12 Uhr und Xell war eben da... Ich muss wieder nach Manatuar. Und du solltest mal sehen, ob ihr schon die Ergebnisse von der Prüfung erhalten habt." Rinoa sah ihn an und antwortete: "Kann ich heut nicht mitgehen? Will mit dir zusammen sein." "Und was ist mit deinem Fuß oder den Ergebnissen?", fragte Squall besorgt. Rinoa winkte nur ab und erwiderte: "Mein Fuß tut so nicht mehr weh... Und die Ergebnisse... Die werd ich auch noch heut Abend holen können, oder?" "Wahrscheinlich... Aber so genau weiß ich darüber auch wieder nicht Bescheid." "Du bist doch Schülersprecher und hast auch was mit den Prüfungen zu tun...", beharrte Rinoa weiter. "Ja, das vielleicht schon, aber alles kann ich auch net wissen.", verteidigte sich Squall schon. Dann herrschte einige Zeit Stille. Rinoa stand währenddessen auf und suchte ihre Klamotten zusammen, die sie anziehen wollte, als Squall weiter sprach: "Bleib halt lieber hier, und wart, bis du deine Ergebnisse gesagt bekommst. Ich denk ihr werdet sicher nachkommen können. Wir können jede Hilfe gebrauchen. Das weiß Cid auch und da wird er euch bestimmt erlauben als zusätzliche Unterstützung zu kommen." Beleidigt schob Rinoa ihre Oberlippe vor und sah Squall bettelnd an. Sie wollte nicht erst noch auf Ergebnisse warten. Sie wollte sofort mit Squall mit. Sie hatte ihn schließlich schon den ganzen vorherigen Tag nicht gesehen. Aber Squall blieb stur. Er kannte es selbst von den Momenten, in denen er Prüfungsergebnisse verkünden musste und dann großes Theater hatte, wenn Schüler fehlten, weil sie entweder auf der Krankenstation lagen oder die Verkündung nicht mitbekommen hatten. Außerdem wusste er, dass sie spätestens vor 14 Uhr immer waren. Rinoa wollte zwar noch länger widersprechen, aber in dem Moment klopfte es wieder an der Tür. Rinoa, die nicht gerade viel an hatte, wickelte sich schnell in die Decke und setzte sich auf einen Stuhl, während Squall auf machte. Sofort betraten Selphie und Caja das Zimmer, wobei Caja eher schüchtern Selphie hinterher trottete. "Oo~oh Mann Squall! Xell und Irvine warten auf dich! Wo bleibst duu~u?" Nachdem sie auch gleich Rinoa sah, sprang sie auf diese zu und umarmte sie überschwänglich. "He~eey! Rinny! Na~aa, wie gehts dir?" "Ja, gut Selphie! Meinen Fuß hat's nur etwas erwischt. Aber passt schon." Dabei streckte Rinoa ihren Fuß aus, der immer noch verbunden war, und Selphie sah sofort besorgt darauf. Rinoa versicherte ihr aber, dass es schlimmer aussah, als es war. Daraufhin wandte sich Selphie wieder an Squall und erklärte ihm nochmals, dass sie schon alle vor dem Haupteingang auf ihn warten würden und dass der Direktor auch schon am rumdrängeln wär, dass die Truppe endlich gehen sollte. Es würde noch viel Arbeit geben, vor allem auch die Monster von der Stadt fern zu halten. Also verabschiedeten sich Squall von Rinoa und auch Caja und machte sich dann auf den Weg nach Manatuar. Selphie währenddessen verzog sich in die Mensa. Kaum war Squall ein paar Minuten weg, vermisste Rinoa ihn schon... Sie hoffte bloß, sie konnte später wirklich auch nach Manatuar. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie fast schon Caja vergessen hätte. "Na, und was ist mit dir Caja? Was treibt dich schon zu mir?", fragte Rinoa sie dann aber schon. "Na ja, Damian und ich frühstücken gerade in der Mensa und Damian wollt halt mal wissen, wies dir so geht, weil du ja noch am schlafen warst anscheinend. Da wollt ich jetzt halt mal nach dir gucken." "Ach so! Na gut... Ich werd mich dann mal anziehen und nachkommen. Hab jetzt ja wirklich auch Hunger. Ihr seid doch noch in der Mensa, oder?" Caja nickte und verließ dann das Zimmer, um zurück in die Mensa zu Damian zu gehen. Rinoa währenddessen zog sich an und ging dann noch kurz ins Bad, um ihr Gesicht zu waschen. Als sie ihren Kopf hob und in den Spiegel sah, meinte sie, dass sie eigentlich immer noch müde und fertig aussah. ,Na ja, erstmal frühstücken... Dann werd ich schon wieder fit sein.' Dann griff sie ihre beiden Krücken und wollte schon mit diesen zur Mensa laufen, fand dann aber, dass sie auch relativ gut ohne laufen konnte. Also stellte sie die Gehhilfen wieder zurück und begab sich ohne zu ihren beiden Freunden. Caja und Damian unterhielten sich ein wenig mit Selphie, als Rinoa zu ihnen trat. Rinoa setzte sich zu den dreien an den Tisch und schloss sich der Unterhaltung an. Sie waren wenige Minuten später noch nicht ganz fertig mit Frühstücken, als eine bekannte schrille Stimme ausrief: "Alle SEED-Anwärter aus den Klassen G1 und G2, die gestern die praktische Prüfung abgelegt haben, mögen sich bitte die nächsten 10 Minuten vor ihren Klassenzimmern zur Ergebnisverkündung einfinden." Nachdem die Durchsage geendet hatte, herrschte in der Mensa reger Betrieb: Zahlreiche Schüler und Schülerin, die teilweise kleine oder auch die ein oder andere große Verletzung hatten und deshalb Verbände oder Pflaster trugen, begaben sich drängelnd zum Ausgang. Auch Caja und Damian standen auf und atmeten tief durch. "Also, dann mal auf. Wird schon gut gehen...", versuchte Damian sich selbst zu beruhigen. Auch Caja murmelte irgendetwas, das weder Rinoa noch Damian verstanden. Selphie wünschte Rinoa und auch Damian und Caja noch alles Gute, dass sie gute Ergebnisse bekämen, bevor auch sie sich Richtung Ausgang bewegte. ~~~~~ "So, ich hoffe alle Schüler, die an der Prüfung teilgenommen haben, sind auch erschienen.", begann Rinoas, Cajas und Damians Ausbilderin dann auch schon, kaum hatten sich wenig später alle Anwärter vor den Klassenzimmern eingefunden. "Ihr werdet innerhalb der Truppen einzeln aufgerufen, und sollt dann kurz ins Klassenzimmer gehen, wo ihr erfahrt, welches Ergebnis ihr habt, beziehungsweise teilweise auch, ob ihr die gesamte Prüfung zur Erlangung des SEED-Grades heute schon vorzeitig bestanden habt. Fangen wir also an mit den Gruppen, die auf Trabia zu tun hatten." Dann wurden nacheinander die SEED-Anwärter dieser Gruppe aufgerufen und verschwanden in dem Klassenzimmer. Einige kamen kurz darauf wieder mit einem großen Grinsen, andere mit Tränen in den Augen heraus. Danach folgten auch die anderen Gruppen von anderen Gebieten. Schließlich kam auch die Gruppe von Rinoa an die Reihe... Damian wurde als erster hineingerufen. Wenige Minuten später kam er auch schon wieder heraus. Sein Blick verriet nichts darüber, inwieweit er bestanden hatte oder auch nicht. ,Meine Güte. Bei Hyne! Mit so einem emotionslosen Gesicht könnte er schon fast Squall Konkurrenz machen!', dachte sich Rinoa grinsend. Erst als Damian dann wieder bei Rinoa und Caja stand löste er die Spannung und erklärte fröhlich: "Hab bestanden! Sogar mit einigen Zusatzpunkten, weil ich mit dem Schiff so gut klar kam. Aber leider bin ich noch kein SEED." Das letzte erwähnte er nur so beiläufig. Es schien ihm nicht sonderlich viel auszumachen, dass er noch an einigen Prüfungen teilnehmen musste. Die Nächste war Caja. Zitternd betrat sie das Klassenzimmer und kam 10 Minuten später wieder heraus. Im Gegensatz zu Damian konnte man ihr ansehen, dass sie glücklich war und bestanden hatte, allerdings war auch sie noch kein voller SEED. Sie hätte es vielleicht gerade noch geschafft, wenn sie nicht verletzt worden wär, wie sie sich fast schon bisschen wütend dachte. Schließlich wurde Rinoa in das Klassenzimmer gebeten. Auch sie zitterte heftig am ganzen Körper und war froh, dass sie sich in dem Klassenzimmer wenigstens an die Schultische lehnen konnte, während ihr ein Ausbilder ihre Ergebnisse erklärte: "Nun, Miss Heartilly! Man muss schon sagen. Wir waren sehr begeistert von Ihnen. Sie haben sich als Anführerin der Truppe wirklich sehr gut bewährt und ihrer Truppe oftmals mit guten und richtigen Ideen und Lösungsmöglichkeiten zur Seite gestanden und vor noch mehr Gefahren bewahrt. Gerade was das Rätsel mit den Steinen angeht, haben sie sich sehr gut geschlagen. Dafür bekommen sie einiges an Pluspunkten. Allerdings müssen wir ihnen wie auch bei Miss Carstas ein paar Punkte abziehen wegen der Verletzung, die sie durch den Hinterhalt des Monsters erlitten haben. Auf solche Hinterhalte sollte man als SEED immer vorbereitet sein und sich nicht zu früh in einem errungenen Erfolg sonnen. Insgesamt kommen sie also auf eine Punktezahl von über 100, 126 um genauer zu sein. Und deshalb ist es uns ein großes Vergnügen ihnen mitzuteilen, dass sie heute schon offizieller SEED sind. Herzlichen Glückwunsch! Finden sie sich bitte in den nächsten 5 Minuten dann vorm Direktorat ein." Strahlend stand Rinoa 5 Minuten später mit neun weiteren neuen SEEDs im Direktorat vor Cid. Sie hatte es endlich geschafft. Sie war wie ihr Liebster und seine, mittlerweile auch ihre Freunde eine SEED. Ein Grinsen huschte ihr übers Gesicht. Vor ein paar Jahren hätte sie nicht einmal im Traum daran gedacht, in einem Garden zu leben, mit einem SEED zusammen zu sein, ihn zu lieben, und sogar selbst SEED zu sein. Als sie sich mit Thon und Watts zu einer Widerstandsgruppe gegen Präsident Deling zusammenschloss erst recht nicht. Plötzlich wich ihr Grinsen. Ihr Vater hätte es ihr sicher erst gar nicht erlaubt, einem Garden beizutreten. Im Gegenteil, er hätte es ihr nicht einmal zugetraut, dass sie es schaffen würde die Prüfungen zu bestehen. Sie dachte darüber nicht mehr nach. Zum einen deshalb, weil sie viel zu glücklich war, um an ihren Vater zu denken, mit dem sie sich, seit ihrem vermasselten Anschlag gegen Edea und seitdem sie mit Squall zusammen war und deshalb bei ihm im Garden die ganze Zeit war, noch weniger verstand. Zum anderen stand aber auch schon Cid nun vor ihr, um ihr das Zertifikat zu übergeben. Er beglückwünschte sie noch herzlich und, nachdem die zehn neuen SEEDs salutiert hatten, entließ er die kleine Gruppe wieder. Rinoa wollte auch gerade gehen, als Cid sie noch zurückhielt. "Miss Heartilly, Rinoa! Warten Sie bitte noch einen Moment." Verwirrt drehte sie sich wieder um und blickte den Direktor an, der sofort weiter sagte: "Sie wollen jetzt wohl noch nach Manatuar, um ihren Freunden zu helfen, oder?" Rinoa nickte nur. Fast hätt sie es schon vergessen, dass sie endlich zu Squall wollte. Cid wies sie daraufhin an, noch Platz zu nehmen und begab sich zu einem kleineren Schreibtisch im hinteren Teil des Zimmers, wo das Mikrofon stand. Er nahm dieses, betätigte einen Knopf und verkündete: "Quistis Trepe und Selphie Tilmitt, bitte umgehend zu mir ins Direktorat." Kurz darauf kam auch schon Quistis. Neugierig blickte sie Rinoa an, doch bevor sie etwas fragen konnte, wies Cid auch sie an, Platz zu nehmen. Sie warteten weitere 10 Minuten, als auch Selphie endlich eintraf. "Tschuldigung Che~ef! Aber... Ich hatte noch etwas wichtiges zu erlee~edigen." Geheimnisvoll blickte sie in die Runde und schließlich Rinoa an. Diese dachte schon das schlimmste. ,Oh nein! Sie wird doch wohl nicht wieder den SEED-Ball mitorganisieren oder doch...?!?' Skeptisch warf sie einen kurzen Blick auf Selphie, die sich ans andere Ende des Sofas neben Quistis setzte. "Nun ihr Drei! Squall hat mich gestern noch darüber aufgeklärt, dass er noch Hilfe in Manatuar gebrauchen würde.", meinte Cid dann auch schon. "Ihr sollt deshalb bitte noch zu ihnen fliegen, damit der Auftrag noch heut, spätestens morgen beendet werden kann..." Mit einem Nicken und einem darauf folgenden Salutieren verließen die 3 schließlich das Direktorat und fuhren mit dem Aufzug nach unten. "Ich würde sagen, jeder geht in sein Zimmer, zieht sich um, holt seine Waffe, und was er sonst noch Nötiges braucht und dann treffen wir uns in 15 Minuten wieder hier am Wegweiser.", verkündete Quistis, als die 3 die Treppe vom Aufzug herunter liefen und vor dem großen Wegweiser standen. Rinoa und Selphie stimmten zu und machten sich sogleich auf den Weg in ihre Quartiere und ihre Uniformen anzuziehen, wobei Selphie schon hopsend los sprang und Rinoa etwas langsamer hinterher humpelte. Ihr Bein tat ja immer noch etwas weh, aber sie konnte wenigstens wieder normal, ohne Krücken, laufen. Für den Moment war ihr dies sowieso egal. Sie war froh, endlich eine SEED zu sein, und lächelte ihrem ersten offiziellen Auftrag als solche entgegen. Kapitel 5 --------- Kapitel 5 15 Minuten später fanden sich die 3 Frauen also vor dem Wegweiser wieder ein und während sie zum Landeplatz der Ragnarok liefen, sprachen sie nochmals alle Einzelheiten durch. Selphie sprang hüpfend von einem Bein aufs andere und wartete nur darauf, endlich auf dem Pilotensitz Platz nehmen zu können. Rinoa schüttelte wie so viele Male nur den Kopf darüber und versuchte sich ein Lachen zu verkneifen. ,Was kann daran nur soooo schön sein, die Ragnarok zu fliegen?' Mehr konnte sie auch nicht mehr nachdenken. Sie betraten endlich das Flugschiff und wie erwartet sprang Selphie sofort auf die Brücke und Quistis in den Laderaum, um nach Vorräten zu schauen. Kurz darauf ertönte auch schon Selphies Stimme durch die Lautsprecher: "Okaa~ay Leute! Festhaltee~en! Auf nach Manatuaa~ar!" Rinoa, die es nur zu gut kannte wie schlagartig Selphie die Ragnarok immer startete und landete, ergriff sofort eine Halterung und spürte auch schließlich das Schiff in die Luft steigen. Dann setzte auch sie sich endlich in Bewegung und ging Richtung Luftschleuse. Sie liebte diesen Platz mehr als jeden anderen auf dem Schiff, ja sogar im Garden: Dort waren sie und Squall sich das erste Mal näher gekommen, nachdem Squall sie aus dem Weltraum gerettet hatte. Seitdem verbrachte sie sehr viel Zeit dort, vor allem, wenn die Gruppe irgendwohin flog, konnte man sich schon denken, wo Rinoa während des Fluges war. ~~~~~ Sie flogen eine gute halbe Stunde, als diesmal Quistis über Lautsprecher rief: "Rinoa, wir werden in 5 Minuten da sein. Kannst gleich mal langsam zum Ausgang laufen." Rinoa tat, wie ihr geheißen und stand auf. Sie streifte ihren Mantel zu Recht, ergriff ihre Armbrust und begab sich an den Ausgang. Kurz darauf standen Rinoa, Selphie und Quistis auf der Rampe und liefen von dem Schiff hinunter auf das Gelände. Sie sahen schon von weitem die Überreste der Stadt und davor einige Wagen stehen. Dorthin liefen die 3 Mädels dann auch. Ihnen bot sich dort ein schreckliches Bild, je näher sie an die Stadt heran kamen. Kaum ein Haus wurde verschont. Alle waren beschädigt. Einige zwar weniger als andere, aber trotzdem beschädigt... Die Mädchen erreichten die Überreste des Stadttores und entdeckten auch sofort zwei ihrer Freunde, die gerade einen verletzten Mann aus der Stadt zu einem der vielen Wagen brachten. Sofort rief Selphie den beiden zu: "He~ey! Xell, Irvine! Jetzt bekommt ihr mal noch Hilfe~ee!" "Na, dann pack gleich mal mit an, Selphie.", erwiderte darauf ein geschaffter Irvine. Selphie tat, wie Irvine ihr empfiehl und eilte den beiden Jungs zu Hilfe. Quistis, die die Situation sofort überblickte, lief in die Stadt um dort ebenfalls nach Überlebenden zu suchen. Rinoa lief ihr zunächst noch hinterher, suchte dann aber selbst, vor allem zuerst einmal nach Squall. Etliche Minuten später fand sie ihn auch. Er stand mit einem Notizblock an eine ehemalige Hauswand gelehnt und unterhielt sich mit einem leichter verletzten Mann über den Angriff. Als er Rinoa erblickte unterbrach er sofort sein Gespräch, um sie in den Arm zu nehmen und liebevoll zu küssen. Rinoa schmiegte sich an ihn und freute sich nur noch, ihn wieder zu sehen. Nachdem sie sich eine Weile liebkost hatten, machten sich auch sie wieder daran, unter den Trümmern nach Menschen zu suchen. Schon bald wurden sie auch fündig. In der Nähe des ehemaligen Rathauses hörten sie ein leises Wimmern. Sie begaben sich dorthin, wo sie den Ursprung des Wimmerns vermuteten und entdeckten unter den Trümmern eingeklemmt 2 Mädchen, bestimmt nicht älter als 18. Rinoa, die sah, wie aufgebracht das eine Mädchen war und besorgt das andere, scheinbar bewusstlose Mädchen stützte, meinte beruhigend: "Keine Sorge. Wir werden euch da raus holen. Gleich seit ihr befreit." Fragend wandte sie sich an Squall und flüsterte leise, so dass das Mädchen sie nicht hören konnte. "Werden wir doch, oder?" Squall zuckte mit den Schultern und antwortete genauso leise: "Ich hoffe es doch... Aber die beiden sind ganz gut eingeklemmt. Ich weiß nicht, wie die ganzen Trümmer halten, wenn wir die beiden raus ziehen." Und scheinbar um den beiden zu bestätigen, dass alles ziemlich wackelig aufeinander lag, bröckelten ein paar Steine herab auf die beiden. Squall wandte sich nun sofort an das Mädchen, das angsterfüllt aufschrie: "Sshhhht. Hab keine Angst. Wir holen euch da raus. Kannst du mir sagen, wie sehr ihr eingeklemmt seit?" "Meine Freundin...", begann diese wimmernd. "Die eine Steinsäule... liegt direkt über ihrem Körper... und sie liegt auf meinen Beinen... Nur der Stein dort...", sie deutete auf einen großen Steinbrocken zu ihrer rechten. "Stützt anscheinend die Säule... dass sie nicht ganz auf uns drauf liegt." Squall nickte und beschloss dann: "Okay, Rinoa. Wir müssen die beiden sofort da raus holen. Wir werden es folgendermaßen versuchen: Du kletterst vorsichtig hinter das Mädchen und wenn ich ,jetzt' ruf, werd ich versuchen die Säule etwas anzuheben und du ziehst sie heraus, ok?" Rinoa nickte und kroch unter die Trümmer. Vorsichtig kletterte sie dann über die Mädchen, sehr darauf achtend sich nicht auf die Säule zu stützen. Dann begab sie sich hinter das Mädchen, das noch bei Bewusstsein war, und strich ihr beruhigend über den Kopf. "Ganz ruhig, ok? Wenn du spürst, dass die Säule auf deinen Beinen leichter wird, werden wir versuchen dich da raus zu ziehen. Gut, Squall! Wir sind soweit.", sagte sie schließlich noch. Squall indessen war Rinoa hinterher gekrochen und setzte seine Gun-Blade vorsichtig zwischen den Steinbrocken und die Säule. "Jetzt!", rief er dann und stemmte sich mit allem Gewicht auf seine Gun-Blade, wobei die Säule sich leicht bewegte. Rinoa zog sofort an dem Mädchen, die ebenfalls mit ihren Beinen versuchte sich zurück zu schieben. Mit einiger Mühe schafften sie es schließlich und das befreite Mädchen schmiegte sich erleichtert an Rinoa. Gemeinsam kletterten die beiden Frauen wieder unter den Trümmern hervor. Rinoa legte das Mädchen an einige Steine gelehnt hin und kletterte wieder zurück. "Und jetzt noch mal dasselbe?", fragte sie Squall. Dieser nickte und stemmte sich abermals auf seine Gun-Blade. Rinoa zog daraufhin wieder schnell das andere Mädchen unter der Säule hervor. Als auch das geschafft war, zog Rinoa sie weiter aus den Trümmern und legte sie neben das andere Mädchen, das sich sofort weinend auf das bewusstlose warf. Rinoa wandte sich gerade um zu dem Trümmerhaufen, unter dem die beiden Mädchen waren, und erblasste. Von dem Haufen bröckelten vereinzelt größere und kleinere Steine herab. "Squaaaaall!", schrie sie und stürzte im selben Moment zu dem Loch, das ihnen als Eingang diente, als der Haufen begann zusammen zu brechen. "LEVITAAAGAA! (Anm.: Ja, Rinoa is halt ne Hexe und kann daher auch noch paar andere Zauber, oder halt abgewandelte von denen, die es wirklich in dem Spiel gibt... Also der Zauber ist in dem Fall ne Abwandlung von Levitas)", ertönte da schon der panische Schrei von Rinoa. Daraufhin wurde der Zusammenbruch gestoppt und es erhoben sich einige Steine schwebend in die Luft. Ein erschöpfter Squall kam dann, mit einigen Kratzern und blutenden Wunden, darunter zum Vorschein. Er kroch mühevoll aus dem Haufen heraus. Während er sich dann erschöpft auf den Boden fallen ließ, ließ Rinoa die Steine wieder auf den Boden sinken und sprang sofort zu Squall, der sich langsam wieder aufrappelte. "Alles okay mit dir?", fragte Rinoa besorgt. Squall zögerte kurz, besah sich währenddessen die blutigen Stellen, und erwiderte dann: "Ja, sind nur Kratzer." Erleichtert fiel ihm Rinoa um den Hals und drückte ihn fest. Squall ließ es anfangs noch geschehen und drückte ihr dann einen Kuss auf die Stirn, bevor er sagte: "Wir sollten die beiden dann mal zu den Wagen bringen. Wer weiß, wie lang die eine schon bewusstlos ist." Rinoa nickte und löste sich von Squall. Sie lief zu dem noch nicht bewusstlosen Mädchen, half ihr auf und dann liefen die beiden langsam zu den Wägen. Squall währenddessen hob das bewusstlose Mädchen auf seine Arme und lief Rinoa hinterher. An den Wagen angekommen, wurden sie sofort von freiwilligen Helfern der Stadt Winhill empfangen. Die Mädchen wurden in einen Wagen zu dem Mann, den Xell und Irvine gebracht hatten, und noch 4 weiteren Menschen geladen. Dann fuhren sie sofort los in das Krankenhaus nach Timber. Rinoa und Squall währenddessen gingen wieder in die Stadt, um nach weiteren Menschen zu suchen. Sie hatten auch wieder bald Erfolg. Sie fanden einen weiteren Mann, der noch relativ ok war, und 2 Frauen, die Rinoa stützend zu den Wagen gebracht hatte. Allerdings fanden sie auch einige Tote, darunter auch ein etwa 6-10-jähriges Kind. Rinoa konnte sich die Tränen kaum verkneifen, als sie mit Squall den Jungen fand und ihn dann zu den anderen Toten bringen musste. Squall nahm sie daraufhin liebevoll in den Arm und versuchte sie zu trösten. Sicher war es schlimm, dass auch Kinder von dem Angriff dieser Monster betroffen waren, aber Rinoa sollte sich nicht so viele Gedanken über den Jungen machen. Sie hätten ja noch genug Überlebende, auch viele Kinder gefunden. Irgendwann hatte sich Rinoa wieder beruhigt und sie konnte mit Squall wieder weitersuchen. Sie waren dann gerade dabei einen Schutthaufen zu untersuchen, als die beiden einen lauten, entsetzten, ihnen auch nur zu bekannten Schrei hörten. Rinoa und Squall sahen sich nur an und riefen gleichzeitig: "Selphie!!!" Sie warfen die Steine, die sie noch hielten auf den Boden und rannten so schnell wie möglich in die Richtung, aus der der Schrei kam. Als sie um einen großen Schutthaufen bogen, sahen sie auch schon den Grund, wieso Selphie so geschrieen hatte, und immer noch tat: Ein gut 3 Meter großes affenähnliches Monstrum stand vor ihr. Sie versuchte mit ihrem Nunchaku gegen dieses vorzugehen, wurde aber schon bald in eine Ecke gedrängt. Da griff dann auch schon Squall ein: Er zog seine Gun-Blade und stürmte auf das Monster. Dieses, über den plötzlichen Angriff von hinten stark überrascht, drehte sich herum und ließ damit von Selphie ab. Stattdessen schenkte es nun seine Aufmerksamkeit Squall. Rinoa, die noch ungeachtet von dem Ungeheuer blieb, nutzte dies aus und feuerte ihre BlasterEdge darauf. Daraufhin setzte auch das Tier an, die beiden anzugreifen, aber geschickt konnten sie ausweichen. Rinoa und Squall griffen selbst wieder an, und auch Selphie, die sich mittlerweile neben ihre beiden Freunde gestellt hatte, zauberte nun Eisga und gleich darauf noch Blitzga. Das Monster wurde durch diese Angriffe zwar schon ziemlich geschwächt, überraschte die Drei allerdings noch einmal, indem es mit einem starken Konterangriff kam. "He~eey! Wie stark ist das Monster denn? Das macht mir Aa~ngst!!", jammerte Selphie nach dem Angriff, wovon sie wohl noch am meisten abbekommen hatte. Rinoa, die direkt neben Selphie stand, versuchte sie zu trösten und wandte sich dann an Squall: "Sollten wir nicht lieber G.F.s zu Hilfe holen? Das Vieh ist wirklich stark." Squall überlegte, und stimmte dann schließlich zu. "Na gut, Bahamut! Wir brauchen mal deine Hilfe." Sofort zogen einige Wolken auf und der Himmel wurde dunkel. Dann erschien auch schon der Drache, der, nachdem er sich einen kurzen Überblick über die Situation beschafft hatte, auch gleich seinen Flare-Zauber anwandte. Nach zwei weiteren Schlägen von Bahamut und einem zusätzlichen von Shiva, verschwand das Affentier endlich. "Also langsam nerven mich diese Monster.", fing nach dem Kampf auch Squall an sich zu beschweren. "Ich frag mich, wie viele davon noch in der Gegend sind." Rinoa zuckte mit den Schultern und erwiderte: "Keine Ahnung. Habt ihr denn nicht das Nest gefunden und diese ganzen Dinger von da vernichtet?" "Na eigentlich schon... Aber... ich weiß nicht. Vielleicht gibt's noch ein zweites Nest?", überlegte Squall. Selphie sah sich ängstlich um. "Solang die nicht wieder mii~ich anfallen, soll's mir recht sein... Wir sollten die anderen informien, oder Chee~ef?". Diese Frage war an Squall gerichtet, der auch sofort antwortete: "Ja, stimmt. Na gut, dann gehen wir mal zu den Wagen." Gesagt, getan. Sofort machten sich die drei ans fast andere Ende der Stadt zu den Wägen. Dort sahen sie auch schon Quistis, die sich mit einem freiwilligen Sucher unterhielt. Squall erklärte ihr kurz, was geschehen war, als auch Xell und Irvine mit einem Verletzten zu ihnen kamen. Nachdem dieser in einen Wagen gebracht worden war, wurde auch ihnen erklärt, was Sache war. "Yo, und nun? Sollen wir noch weiter nach Überlebenden suchen, oder sollen wir Monster suchen, oder beides oder gar nix von beidem?", fragte Xell nachdenklich, als auch er und Irvine den Bericht gehört hatten. Squall sah mit einem kurzen Blick auf seine Uhr und nach einigen Minuten Stille verkündete er schließlich: "Jetzt ist es kurz vor 6 Uhr. Ich glaube, wir sollten jetzt noch so 30-45 Minuten, jeder sein eigenes Gebiet, die Stadt durchgehen, ob wir noch Überlebende finden und dann den Rückzug antreten. Bis 9 Uhr sollten wir mit allem fertig und zuhause im Garden sein. Da beginnt nämlich ja der Ball." Kapitel 6 --------- Kapitel 6 So trennte sich also die gesamte Truppe und jeder suchte ein eigenes Gebiet ab. Quistis und Xell wurden auch in ihren Gebieten sehr schnell fündig. Alle waren so vertieft in die Suche, dass sie nicht merkten, dass sich drei weitere, viel größere Monster der Stadt näherten. Irvine, der am nächsten am Stadtrand war, hörte auf einmal ein lautes Grollen. Erschrocken sah er sich in der Gegend um, als er schließlich zwei dieser Monster auf sich zukommen sah. Er packte sofort den Jungen, den er soeben unter einigen Trümmern hervorgezogen hatte, und machte sich auf die anderen zu suchen. Bald traf er auch schon auf Squall, dem er atemlos die Lage erklärte: "Squall, wir müssen unbedingt so schnell wie möglich hier weg. Es sind schon wieder zwei dieser großen Monster, die wir gestern schon hatten, hier." Squall überlegte nicht lange, sondern erwiderte sofort: "Ja okay... Wir müssen die anderen suchen und dann beenden wir den Auftrag. Ich denk wir haben jetzt alle Überlebenden gefunden." Irvine nickte und gemeinsam mit Squall brachte er zuerst den Verletzten aus der Stadt, bevor sie sich wieder trennten, um schneller die anderen zu finden. Rinoa, die fast am anderen Ende der Stadt war, bekam von alldem nicht viel mit. Sie war so vertieft in ihre Aufgabe. Vor allem, nachdem sie wieder einen Toten gefunden hatte, hoffte sie inständig, auch noch Überlebende zu finden. Plötzlich hörte sie ein leises Wimmern, konnte aber nicht zuordnen, woher dieses kam. In diesem Moment hörte sie auch schon Squall rufen: "Rinoa, da bist du ja. Endlich hab ich dich gefunden!" Rinoa sprang Squall fröhlich in seine Arme und erwiderte den Kuss, den er ihr gab. Dann fragte sie: "Was gibt's denn? Ich dachte, es ist noch etwas Zeit, bis wir uns wieder treffen sollen?" "Ist es eigentlich auch noch. Aber ein paar Monster sind wieder in der Stadt. Wir beenden deshalb den Auftrag sofort. Also los, gehen wir lieber mal." Damit löste er sich von Rinoa und wollte schon loslaufen. Nach wenigen Schritten stoppte Rinoa aber schon wieder. Sie hatte erneut das Wimmern gehört. "Squall, warte! Da ist noch jemand!" Squall blieb ebenfalls stehen und spitzte seine Ohren, um Hilferufe oder sonst irgendetwas zu hören. Es vergingen einige Minuten, bis Squall das Schweigen wieder brach und meinte: "Also ich hör nichts. Wirst du dir nur eingebildet haben. Haben heute ja viele Hilferufe und Gejammer gehört." Doch Rinoa ließ sich nicht beirren. Sie hörte wieder das leise Wimmern. ,Kein Wunder, dass Squall nichts hört... Laut ist das Winseln ja wirklich nicht...', dachte sie sich leise. Laut sagte sie dann aber: "Da ist aber wirklich jemand... Und wir müssen dem Jemand helfen!" Squall hingegen blieb der Meinung, dass niemand mehr da war. Deshalb nahm er Rinoa am Arm und wollte sie mit sich ziehen. Aber sie riss sich wieder los und verdeutlichte: "Ich werd dem Menschen noch helfen! Ein paar Minuten werden wir ja wohl schon noch Zeit haben, bis die Monster ganz in der Stadt sind und noch mehr Verwüstung schaffen." Dann rannte sie in die entgegen gesetzte Richtung. "Oh bei Hyne... Rinoa!" Squall wollte ihr schon hinterher rennen, überlegte es sich stattdessen anders und rief ihr stattdessen nach: "Ok, dann such mal! Aber beeil dich bitte... In 10 Minuten bist auch du vor dem Stadttor!" Rinoa winkte mit einer Handbewegung ab und folgte dem Schluchzen, das sie wieder ab und zu leise vernahm, während ihr Freund zurück zum Stadttor lief. Dort warteten schon ungeduldig die anderen. "Woo~o ist denn Rinoa? Hast du sie nicht gefundee~en?", fragte ihn schon von weitem Selphie. "Doch! Aber sie ist sich sicher, dass noch jemand unter den Trümmern liegt. Sie wollte unbedingt noch nach dem suchen." Er zuckte mit den Schultern, bevor er weiter sprach: "Na ja, ich hoff bloß sie beeilt sich... So, aber was machen wir mit den Monstern jetzt?" "Haben wir noch Raketen in der Ragnarok? Dann könnten wir sie ja in die Luft jagen... Dann können wir bestimmt sicher sein, dass sie vernichtet sind.", schlug Quistis vor. Selphie war natürlich sofort Feuer und Flamme für diese Idee: "Oh ja~aa! Wir machen bumm bu~uumm und weg sind diese Viecher!" "Das könnten wir tun... Ja ok. Dann sehen wir mal nach, ob noch welche geladen sind. Quistis und Irvine, ihr beiden wartet bitte bei dem Wagen auf Rinoa und den eventuellen Verletzten... Xell, Selphie, ihr kommt mit mir zur Ragnarok... Wir treffen uns dann alle am Besten nachher in Winhill wieder.", beschloss Squall dann. ~~~~~ Rinoa sah inzwischen schon die Monster und hörte sie auch lautstark durch die Stadt trampeln. Mit diesem ,Nebengeräusch' war es für sie nicht mehr so leicht, dem Jammern zu folgen. Doch trotzdem hatte sie das Gefühl, der Quelle immer näher zu kommen. Schließlich kam sie auch an ein, bis auf eine und eine angrenzende halbe Hausmauer zerfallenes, etwas abgesenktes Haus, aus dem sie das Geräusch hörte. Langsam stieg sie die Treppen, oder das, was Treppen zu sein gewesen schienen, hinab bis zu der zugeschütteten ehemaligen Eingangstüre. Schnell hatte sie diese grob bis kurz über den Türknauf frei geräumt und trat dann ein paar Mal kräftig dagegen. Als das nicht viel half, legte sie ihre Armbrust an und feuerte damit auf die Tür. Dann trat sie noch einmal kräftig dagegen, bis sie nachgab. Sie schlug auf und Rinoa rutschte sofort auf den Steinen hinein in den dunklen Raum. Dann stand sie auf und wischte sich den Staub vom Gesicht. Es dauerte etwas, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnten, aber dann konnte sie erkennen, dass der Raum so etwas wie ein kleiner Eingangsflur sein musste. Sie wandte sich also dann zuerst der Tür zu, die ihr genau gegenüber war. Vorsichtig öffnete sie diese und musste schließlich erst wieder ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnen lassen, wobei dieser Raum schon etwas heller war. Als Rinoa sich etwas umsah, erkannte sie, dass es sich bei dem Raum wohl um das Wohnzimmer handelte, zumindest lag inmitten des Raumes eine Couchgarnitur umgeworfen und einige andere Schränke und Regale samt deren Inhalt waren über den Boden verstreut. Plötzlich entdeckte sie auch unter einem der Schränke einen Arm. Sie ging darauf zu. Je näher sie kam, umso besser erkannte sie, dass es sich um einen Mann handelte. Sie kniete sich dann davor und suchte seinen Puls, allerdings ohne Erfolg. Sie fand nichts... ,Aber ich hab doch ein Wimmern gehört...', dachte sie sich, als sie kopfschüttelnd wieder aufstand und an ihrem Gehörten festhielt. Sie sah sich wieder im Raum um und erkannte vor dem Durchgang zu einem anderen Raum, wie sich etwas bewegte. Langsam lief sie dorthin, blieb aber bald geschockt stehen... "Oh bei Hyne... Das ist doch ein Baby." Fast schon sprachlos stürzte sie dorthin und kniete sich wieder auf den Boden. Behutsam strich Rinoa dem kleinen Wesen dann über den Kopf und stellte erleichtert fest, dass es noch am Leben war. Sie wollte es dann gerade hochheben, ließ davon aber sofort ab, als das Kind zu schreien anfing und sie erkannte, wie stark es am Arm blutete. Zuerst musste sie die Wunde versorgen. Suchend schaute sie sich wieder um nach etwas, womit man so etwas verbinden konnte. Nachdem sie in ihrer Umgebung nicht viel fand, beschloss sie in dem Nebenraum, der Küche wie sich herausstellte, nachzusehen. Also stand sie auf und wollte durch den Durchgang gehen. Unerwartet stieß sie jedoch gegen etwas auf dem Boden. Sie sah hinab und wich daraufhin sofort voller Angst einen Schritt zurück und blickte starr auf den wohl leblosen Körper einer jungen Frau. Wie versteinert blieb sie einige Minuten mit einer Hand vor dem Gesicht stehen. Erst das leise Jammern des Kindes weckte sie wieder. Rinoa sah kurz über ihre Schulter zu dem Kind, ging dann wieder langsam auf den Frauenkörper zu. Wie bei dem Mann vorher, suchte sie auch bei der Frau zuerst nach einem Puls. Wieder fand sie allerdings nichts. "Oh Hyne! Diese verdammten Biester bringen schon ganze Familien um... Das sollten sie nur büßen!", schrie Rinoa schon fast und wischte sich eine einzelne Träne aus dem Gesicht, die gerade über ihre Wange rollen wollte. Sie ging dann wieder zu dem Baby, um sich darum zu kümmern. Fast schon mitleidig sah sie in die strahlenden Augen dieses und dann wieder auf den Arm. "Bis der behandelt wird, dauerts wohl noch ein wenig. Ich sollt mit dir lieber sofort hier verschwinden... Länger halt ich's auch nicht mehr in einer Stadt, einem Haus mit so vielen Toten aus.'", sprach sie leise, während sie sich wieder ein paar Tränen aus dem Gesicht wischte und wieder voll uns ganz dem Kind hingab. Nachdem sie es kurz untersucht hatte, ob es noch weitere für sie erkennbare äußere Verletzungen hatte, beschloss sie, so schnell wie möglich zurück zum Stadteingang zu gehen. Sie hörte auch wieder bereits die Monster näher kommen. Daraufhin zog sie ihre Jacke der SEED-Uniform aus und wickelte darin mit einigen schnellen, aber vorsichtigen Griffen das Baby ein. Dann erhob sie sich wieder mit dem Bündel auf dem Arm und ging langsam zur Haustüre. Nachdem sie sich dort im Eingang stehend und horchend vergewisserte, dass die Monster noch nicht in unmittelbarer Nähe waren, stieg sie die Treppen hoch und lief, besser gesagt rannte den Weg zurück. Als Rinoa sich wenig später schon dem Stadttor näherte, erkannte sie sofort einen Wagen und davor Irvine und Quistis mit gezogenen Waffen. Das versetzte Rinoa zunächst in Panik, weil sie dachte, ein Monster würde vor den beiden stehen. Allerdings wurde sie sofort wieder beruhigt, als sie feststellte, dass Quistis nur spielenderweise ihre Peitsche in den Händen wand. Bevor sie aber weiter darüber nachdenken konnte, rief ihr schon Irvine zu: "Hey Rinoa! Da bist du ja endlich. Hast du den Verletzten gefunden?" Rinoa, die ihre Freunde mittlerweile erreichte, nickte Irvine zu, bevor sie ihm und Quistis das Bündel entgegenstreckte und damit das Kind zeigte. Wie auch sie selbst vorhin, schlugen auch die beiden erschrocken die Hände vor den Mund. "Oh bei Hyne! Ist das Kind... tot?", fragte Quistis, die sich zuerst wieder gefasst hatte. Rinoa schüttelte energisch den Kopf und erwiderte: "Nein, nein! Das nicht. Womöglich wär es das aber, wenn ich es nicht gefunden hätte. Es hat nur eine ziemlich üble Verletzung am Arm und dadurch wohl auch viel Blut verloren." "Dann müssen wir es ja lieber sofort nach Timber ins Krankenhaus bringen, oder?" "Eigentlich schon, Irvine... Aber... Bitte ihr beiden, lasst es mich mit zu uns nehmen. Ich fühl mich einfach ein wenig verantwortlich dafür." Quistis und Irvine wechselten einen kurzen Blick, bevor Quistis antwortete: "Aber Rinoa! Wir haben doch überhaupt nicht die Möglichkeiten verletzte Kinder, Babys, zu behandeln. Dr. Kadowaki..." "... wird diesem Baby schon helfen können.", beendete Rinoa für sie den Satz. " Unsere Ärztin kriegt doch alles wieder hin." "Ja, vielleicht was Erwachsene und auch noch Jugendliche betrifft, aber doch nicht Kleinkinder, die besondere Pflege benötigen, gerade, wenn sie so schwere Verletzungen haben, wie dieses jetzt.", meinte Quistis wieder weiter. Irvine schloss sich dann auch wieder der Unterhaltung an und meinte, um Quistis zu unterstützen: "Und außerdem... Was ist mit den Eltern? Die werden bestimmt nicht wollen, dass wir ihr Kind einfach mitnehmen und von keinen Spezialisten behandeln lassen." Traurig sah Rinoa daraufhin auf das Kind hinunter und erwiderte: "Die Eltern werden gar nichts mehr wollen können... Sie wurden von den Trümmern ihres Hauses erschlagen..." "Oh nein... Sorry, das hab ich jetzt nicht gewusst... Aber trotzdem... Gerade deswegen dann sollten wir das Kind nach Timber bringen. Oder wollen wir das verantworten, dass eine ganze Familie stirbt?", entgegnete Irvine wieder fragend an Rinoa gerichtet. "Und dann wird der Kleine... gut, ich denk eher die Kleine in ein Waisenhaus gebracht und wächst dann ganz ohne jemanden auf. Och bitte, nein! Ihr wisst doch, wie es ist, wenn man dort aufwachsen muss und ich wette, dass ihr dabei kein gutes Gewissen haben werdet, so ein kleines Geschöpf dorthin zu schicken." Damit hatte Rinoa einen wunden Punkt getroffen. Weder Irvine noch Quistis wünschten es wirklich niemandem, in einem Waisenhaus aufzuwachsen, auch wenn sie alle, Irvine und Quistis, Xell, Selphie und Squall, doch eine schöne Zeit miteinander hatten, wie sie zugeben mussten. Nach einigen Minuten des Schweigens meinte Quistis schließlich wieder: "Ja ok, Rinoa, das stimmt schon... Aber überleg doch mal bitte, wo willst du denn die Zeit hernehmen, dich um sie zu kümmern? Weißt du, was das für eine Verantwortung ist?" So ging es dann noch eine zeitlang weiter. Irvine und Quistis wollten Rinoa davon überzeugen, das Kind nach Timber zu bringen, aber Rinoa hielt davon überhaupt nichts, sondern hielt daran fest, dass Dr. Kadowaki auch das Kind behandeln könnte, und sie nicht zulassen würde, dass sie ins Waisenhaus kommt. Irgendwann ließen dann die beiden doch mit einem großen Seufzer nach. Rinoa konnte so stur sein, wenn sie etwas erreichen wollte und die beiden erkannten, dass sie gegen diesen Dickkopf von Rinoa nicht viel ausrichten konnten, und auch wie sehr sie im Grunde Kinder mochte. Diese Tatsache bedeutete für Quistis und Irvine erst recht keine Chance zu haben, Rinoa umzustimmen. Also stiegen die Drei mit dem kleinen Kind in den Wagen und fuhren geradewegs nach Winhill und ließen Manatuar hinter sich, hörten allerdings noch, wie von der Ragnarok einige Raketen auf die Stadt gefeuert wurden - damit hoffentlich alle Monster vernichtet werden würden. Kapitel 7 --------- Kapitel 7 Eine knappe halbe Stunde später waren alle 6 Helden wieder in einem Besprechungsraum im Rathaus von Winhill. Alle, bis auf Rinoa und Squall, saßen auf der Couch beziehungsweise auf zwei Stühlen an einem Schreibtisch. Die beiden anderen allerdings standen an einem Fenster, wobei Squall fast teilnahmslos aus dem Fenster zu schauen schien. Dieser Eindruck täuschte jedoch: Rinoa versuchte gerade ihn davon überzeugen, das Kind mit zum Garden zu nehmen. Aber was bei den anderen so einfach schien, war bei ihrem Anführer nur doppelt so schwer. "Bei Hyne! Sag doch jetzt bitte endlich was dazu und schweig mich nicht an!", flehte Rinoa schon fast, die es mehr als alles andere hasste, wenn sie mit Squall stritt und er dann einfach begann zu schweigen. Das empfand sie teilweise schon als größte Strafe, so wie auch jetzt wieder einmal. Seit Minuten starrte Squall schon mit einem doch sehr wütenden Blick aus dem Fenster und ließ Rinoa neben sich nur reden. "Squall! Bitte! Komm, red mit mir, biiiitteee!", forderte Rinoa wieder und hing sich an seinen Arm. Daraufhin drehte er endlich wieder seinen Kopf und sah auf Rinoa hinab. ,Oh je... Jetzt kommt's wieder...', dachten sich in dem Moment die anderen vier, die, seit Squall und Rinoa zu diskutieren anfingen, nur noch ruhig da saßen und es kaum wagten sich großartig zu bewegen oder gar zu reden. Sie kannten schließlich nur allzu gut den wütenden oder von einer von Rinoas Ideen und Vorschlägen genervten und überhaupt nicht begeisterten Squall. Tatsächlich hatten sie auch recht: Squall setzte wieder in einem nicht gerade leisen Ton an, und verdeutlichte nochmals: "Rinoa, ich sagte es dir bereits: Nein! Das Kind wird nach Timber gebracht, oder von mir aus nach Esthar und dort behandelt." "Warum?! Dr. Kadowaki wird das auch können. Ich will nicht, dass die Kleine mit ihren paar Monaten ganz allein zuerst ins Krankenhaus kommt und dann womöglich in ein Waisenhaus. Das musst du doch verstehen, Squall! Bitte!" "Nein! In einem Krankenhaus wie in Timber oder Esthar haben sie eher die Mittel, sich um Babys zu kümmern als wir im Garden. Was meinst du, wird Dr. Kadowaki sagen, wenn wir mit dem Kind ankommen? Sie hat schon genug verletzte Schüler! Und dann, wer soll sich um das Kind kümmern, wenn es wieder ok ist? Du?!", fragte Squall und drehte sich wieder von Rinoa weg. Die allerdings stellte sich wieder vor ihn und erwiderte: "Ja! Ich!" "Du bist eine SEED! Deine Aufgabe ist es ab jetzt dem Garden als Söldnerin zu dienen und nicht um Kinder zu kümmern. Das kannst du machen, wenn du wenigstens mal ein bisschen deinen SEED-Verpflichtungen nachgegangen bist. Und was das Kind betrifft: Für das wird in einem Krankenhaus schon gut gesorgt." Rinoa wollte schon wieder mit dem Kontern ansetzen, wurde aber von Squall davon abgehalten, indem er seinen Arm hob und selbst noch weiter sprach: "Und das ist jetzt mein letztes Wort. Wir können mit einem Baby im Garden nichts anfangen." Rinoa stampfte daraufhin wütend auf und schrie Squall an: "Wie kann man nur so kaltherzig sein?! Hätt ich dich doch bloß unter den Trümmern gelassen vorhin!" Dann drehte sie sich mit einem wütenden Zischen um und verschwand aus dem Raum, allerdings nicht ohne die Türe laut zuzuknallen. Selphie wollte ihr schon nachgehen, wurde aber von Squall aufgehalten, der selbst Richtung Türe lief: "Lass sie, Selphie! Mein Entschluss steht fest und sie wird das schon auch noch verstehen. Wenn du zu ihr willst, dann sag ihr gleich, dass wir in 15 Minuten nach Timber aufbrechen und danach nach Hause in den Garden." Selphie nickte nur und verließ dann ebenfalls das Zimmer. "Squall, warte!", rief Irvine dann Squall nach, als er auch gehen wollte. "Willst dir das mit dem Kind nicht noch einmal überlegen? Mensch, du merkst doch, wie wichtig deiner Freundin die Kleine ist." Squall seufzte und antwortete: "Das merk ich auch, aber es tut mir leid... Es fällt mir auch nicht so leicht, da nein zu sagen. Aber ich muss an den Garden denken und was wir da mit einem Kleinkind sollen. Und damit Ende der Diskussion. Wir fliegen auf dem Rückweg nach Timber und bringen dort die Kleine hin. Macht euch fertig! In 10 Minuten treffen wir uns vor der Ragnarok." Ohne ein weiteres Wort verließ auch er schließlich den Raum. Xell, Irvine und Quistis, die nun allein waren, wechselten kurze Blicke. "Oh mann...", brach nach kurzer Zeit Xell zuerst das Schweigen. "Rin ist ja wirklich extrem sauer auf Squall... Meint ihr, sie kriegt sich wieder ein und hört auf ihn noch?" Irvine zuckte mit den Schultern. "Wohl kaum... Sie ist recht stur und Squall genauso. Aber einer wird schon nachgeben... Frag mich aber nur nicht wer." "Wir werden es sehen, wenn wir nachher in Timber sind.", meinte Quistis kurz. Damit dann gingen auch die Drei aus dem Raum und machten sich auf den Weg zur Ragnarok. ~~~~~ Rinoa inzwischen war in die kleine Arztpraxis neben dem Rathaus gegangen, um dort das Kind abzuholen, danach zur Ragnarok. Das war zwar für sie der erste Ort, an dem sie Squall wieder finden konnte, aber sonst kannte sie sich in Winhill nicht gerade aus, also blieb nur das Flugschiff, wo sie nun in eines der Quartiere ging. Behutsam legte sie das mittlerweile schlafende Mädchen auf ein Bett und deckte sie etwas zu. Rinoa ging dann an die gegenüberliegende Wand und rutschte dort daran gelehnt auf den Boden. Sie zog ihre Beine an, um darin ihren Kopf zu vergraben und nachzudenken. ,Wieso musste Squall teilweise immer noch so herzlos sein und nur an den Garden denken? Was war denn schon dabei, wenn sie das Mädchen mitnahmen? Ihr tat es wirklich sehr leid und sie wollte es nicht wieder hergeben müssen. Irgendwie fühlte sie sich dafür nun verantwortlich.' Sie seufzte laut und spürte dann eine Träne über ihre Wangen zu ihren Lippen laufen. Sie wischte sie sich mit einer schnellen Handbewegung weg und stand dann wieder auf. Dann lief sie zur Türe. Sie wollte diese zusperren, weil sie niemanden in das Zimmer lassen wollte, sondern einfach in Ruhe gelassen werden. In dem Moment öffnete sich diese aber schon und Selphie kam herein. "Rinoa, da bist du jaa~a!" "Schhhht! Sei leise! Die Kleine schläft...", tadelt sie Rinoa sofort. Selphie entschuldigte sich und sprach in einem leiseren Ton: "Ich hab dich schon üü~überall gesucht. Wollte eigentlich nuu~ur kurz sagen, dass wir gleich losfliegen wollee~en!" "Ja, ok! Ich bin ja schon da. Hat Squall noch irgendwas gesagt wegen dem Kind?", fragte Rinoa und nachdem Selphie den Kopf schüttelte, fuhr sie niedergeschlagen und bisschen sauer zugleich schon fort: "War ja klar... Hätt mich ja gewundert. Na ja, passt du mir kurz auf die Kleine auf? Ich... brauch ein bisschen... Zeit für mich." "Du willst noch zur Schleuse, ode~er?", ahnte Selphie bereits. Rinoa antwortete darauf mit einem kleinen Lächeln: "Ja, will ich... muss mich jetzt mal ausweinen..." Damit ließ sie Selphie dann stehen und lief aus dem Zimmer die Gänge entlang zur Luftschleuse. Dort angekommen setzte sie sich in ein Eck, zog ihre Beine wieder an und vergrub zwischen ihren Knien ihren Kopf. Dann ließ sie ihren Tränen freien Lauf. ~~~~~ Squall währenddessen war zu dem Bürgermeister von Winhill gegangen, um sich von diesem zu verabschieden und vorher noch einen kurzen Bericht zu erstatten. Dann machte er sich auf den Weg zur Ragnarok. Im Kontrollraum traf er dann auch wieder auf Xell, Irvine und Quistis. Er vermutete Selphie und Rinoa in einem Quartier und nachdem er dann Xell bestimmte, die Ragnarok zu fliegen, suchte er die beiden. Er fand auch schnell Selphie dort auf einem Bett sitzen, neben ihr das kleine Mädchen. Squall fragte Selphie sofort, wo Rinoa wäre, die antwortete aber nur, dass sie schon in der Ragnarok sei und ihn bestimmt nicht sehen wollte. Selphie versuchte dann auch Squall nochmals davon zu überzeugen, dass Kind mit zum Garden zu nehmen. "Komm scho~oon, schau sie dir an. Sie ist wirklich ne Süße und net mal ee~ein Jahr alt, ein paar wee~enige Monate vielleicht. Kannst du Rin denn da nicht verstehen, dass ihr die Kleine soo~o wichtig geworden ist?" Squall hingegen antwortete zunächst nicht, sondern sah das Mädchen an. Dann sprach er: "Ich hab's doch schon erklärt, wieso ich es nach Timber bringen will. Und dabei bleibt es jetzt auch." Dann drehte er sich um und verließ das Zimmer. Als er vor der Türe stand, beschloss er, seine Freundin eben selbst zu suchen. Er wollte sich nicht mit ihr Streiten, aber auch nicht nachgeben. Das musste Rinoa verstehen. ~~~~~ Rinoa inzwischen war in der Luftschleuse immer noch am Weinen. Sie konnte schon fast nicht mehr aufhören. Sie war deshalb auch so vertieft, dass sie nicht merkte, wie sich der Eingang öffnete und Squall langsam hinein trat. Er kannte seine Freundin ja schon gut und wusste, wo sie sich bevorzugt aufhielt, wenn sie im Flugschiff ihre Ruhe haben wollte. Daher war es für ihn nicht schwer, seine Freundin zu finden. Er lief jetzt also langsam zu dem zusammen gerollten Knäuel am anderen Ende der Schleuse. Dort setzte er sich daneben und legte ihr seinen Arm um ihre Schultern. Erschrocken zuckte Rinoa zusammen und erhob sofort ihren Kopf. Als sie Squall sah, wischte sie sich zunächst einige Tränen aus dem Gesicht und vergrub dann ihren Kopf wieder zwischen ihren Knien. ,Nicht er... Er soll mich in Ruhe lassen...', dachte sie sich, bevor sie dann laut und wütend fragte: "Was willst du? Lass mich doch einfach in Ruhe!" "Mit dir reden." Nach einer kurzen Pause, in der Rinoa genervt aufstöhnte und sich von Squall wegdrehen wollte, sprach dieser, während er sie am Arm festhielt weiter: "Rin, ich kann dich nicht weinen sehen. Und noch weniger will ich mich mit dir streiten. Aber versteh meine Situation doch. Was sollen wir mit einem Kleinkind im Garden? Das musst du doch selbst auch zugeben, dass es dort schon gefährlich für das Kind ist." "Ich...", setzte Rinoa schon an, ihm zu antworten, stockte dann aber, als Squall schon wieder weiterredete: "Du bist eine SEED, genauso wie Selphie, Irvine, Xell und Quistis und natürlich ich auch, wobei ich zudem noch Schulsprecher bin und stellvertretender Direktor werden soll. Wie sollen wir das machen, auf ein Kleinkind aufzupassen, zu sorgen?" "Das geht schon irgendwie. Lass es uns doch erst mal mitnehmen und von Dr. Kadowaki behandeln. Bitte!" Damit warf sie sich in Squalls Arme und weinte nochmals aus vollem Herzen. Der stöhnte auf und strich ihr sanft über den Kopf. "Rinoa..." Er seufzte und nach einer kurzen Pause verkündete er dann: "Okay. Wir nehmen die Kleine mit. Aber... Wenn Dr. Kadowaki ihr nicht helfen kann, oder es seitens Cid irgendwelche Probleme und Stress gibt, bringen wir sie sofort nach Esthar, verstanden?" Darauf ließ sich Rinoa dann doch gerne ein und gab Squall einen langen Kuss, bevor sie dann zu dem Kind ging und er auf die Brücke zu Xell, um ihm zu sagen, dass sie direkt nach Hause fliegen konnten. ~~~~~~ Eine dreiviertel Stunde später landete die Ragnarok schließlich ohne Zwischenstopp auf dem Landeplatz des Balamb-Gardens. Die 6 stiegen aus und trennten sich sofort. Jeder ging woanders hin: Squall und Quistis zu Cid in dessen Büro, Xell und Irvine in die Mensa, um endlich etwas zu essen, Selphie in den Ballsaal, um dort bei den Vorbereitungen für den SEED-Ball nach dem rechten zu schauen, und Rinoa mit dem Mädchen auf dem Arm ins Lazarett. "Dr. Kadowaki? Sind Sie da?", fragte Rinoa, als sie die Krankenstation betrat, aber niemanden sah. "Ja, Moment, Kind! Ich komme schon... Ah Rinoa, was treibt dich...", wollte die Ärztin schon fragen, erblickte aber da schon das kleine Bündel in Rinoas Armen. "Was ist denn passiert?" "Das Kind haben wir unter einigen Trümmern noch gefunden. Es ist am Arm stark verletzt.", antwortete Rinoa und legte das Kind, wie ihr angewiesen wurde auf eine Liege. Dr. Kadowaki wickelte es vorsichtig aus der Jacke und besah sich sofort den Arm. Dann fragte sie wieder an Rinoa gewandt: "Ich dachte, die Verletzten aus Manatuar würden nach Timber gebracht werden?" "Ja, sind sie eigentlich auch... Aber... Na ja, ich hab mich so verantwortlich für das Mädchen gefühlt, ich musste es einfach mitnehmen. Eltern hat sie leider auch keine mehr." "Oh je... Ich verstehe... Nun, mit Kleinkindern hatte ich bis jetzt noch nicht viel zu tun, aber ich werd sehen, was ich machen kann. Wartest du dann bitte draußen?" Rinoa nickte, nahm ihre Jacke noch entgegen, die die Ärztin ihr reichte und ging dann. Vor dem Zimmer setzte sie sich auf eine Bank und legte ihren Kopf auf ihre Beine. So wartete sie, bis nach einer für sie endlos vorkommenden Zeit Dr. Kadowaki sie wieder herein bat. Sofort sah sie dann das Kind friedlich auf der Liege liegen, um sie herum einige Maschinen, die ihre Vitalfunktionen aufzeichneten. Dann erklärte Dr. Kadowaki: "Nun, also wie du schon sagtest, hat sie ihren Arm stark verletzt und dadurch sehr viel Blut verloren. Zudem wurde eine Rippe angebrochen und damit wieder einige innere Organe leicht gequetscht." Besorgt sah Rinoa nach diesen Worten von ihr zu dem kleinen Kind und wieder zurück. "Und... wie geht es ihr jetzt? Wird sie... durchkommen?" "Ja ja, das schon. Ich hab sie in ein künstliches Koma versetzt. Darin lass ich sie jetzt auch mal ein paar Tage und dann sehen wir weiter." "Ok... Ich danke Ihnen! Kann ich vielleicht zu ihr?", fragte Rinoa mit einem Seufzer der Erleichterung. Die Ärztin nickte und erwiderte: "Ja, natürlich! Wenn irgendetwas sein sollte, ich bin in meinem Büro." Rinoa nickte ihr zu und während Dr. Kadowaki das Zimmer verließ, zog sie einen Stuhl an das Bett heran. Vorsichtig nahm sie eine Hand des Mädchens und streichelte sie sanft darüber. Nach einiger Zeit legte sie ihren Kopf auf ihre Arme und schlief wenig später ein. Kapitel 8 --------- Kapitel 8 Rinoa wachte erst wieder auf. als sie sanft gerüttelt wurde. Verschlafen öffnete sie ihre Augen, rieb sie einmal kräftig und blickte sich dann um. Neben ihr stand in seiner Festtagsuniform Squall. Er lächelte sie lieb an und fragte dann: "Hey, Rinoa, Schlafmütze! Willst du nicht auch auf den Ball gehen? Du bist doch ab heute SEED und das sollten wir feiern." Rinoa schüttelte den Kopf und blickte wieder auf das Mädchen. "Nein, ich bin nicht in Feierstimmung. Ich würd lieber bei dem Kind bleiben." Squall ließ aber nicht einfach locker, sondern versuchte sie zu überreden: "Komm schon, Rin! Du kannst jetzt eh nichts machen, wenn sie im künstlichen Koma liegt. Sie ist hier schon in guten Händen." Widerwillig stand Rinoa dann nach einem Nicken doch auf und ließ sich von Squall aus dem Lazarett und dann zu ihrem Quartier begleiten. "Ok, ich werd mich dann mal duschen und umziehen und komm dann nach, ja?", meinte Rinoa kurz darauf, als sie vor ihrem Quartier standen. "Ok, aber wirklich auch nachkommen, ja?", vergewisserte sich Squall noch einmal. Rinoa grinste ihn nur noch an und nach einem kurzen Kuss verschwand sie in dem Zimmer. ,Vielleicht ist es wirklich besser, wenn ich auf den Ball geh. Kann ich mich wenigstens ein wenig ablenken.', dachte sie sich noch und stellte sich damit unter die Dusche. Sie ließ einige Minuten das lauwarme Wasser an ihrer Haut hinunterfließen. Das tat so gut, fand sie. Als sie fertig mit Duschen war und auch ihre Haare gefönt hatte, stand sie ratlos vor ihrem Kleiderschrank. Sie hatte so eine große Auswahl an Ballkleidern, aber doch hatte sie wieder keine Ahnung, welches sie anziehen sollte. Da fiel ihr dann ein wohl doch sehr elegantes dunkelblau-schwarz-weißes Kleid in die Augen, welches es ihr dann antat. Es hatte einen weiten Ausschnitt vorne und zeigte einen freien, tiefen Rücken hinten. Es reichte ihr bis zum Boden und hatte hintenweg eine kaum merkliche Schleppe. Dazu hatte dieses hautenge Kleid noch Spaghettiträger und lange, fast durchsichtige Trompetenärmel (Anm.: Ich hoffe jeder kann damit was anfangen... Aber denk mal schon... Und ja ja, ich weiß schon... Beschreib mal wieder detailgenau was *g* Nu gut... ^_^), die nur noch an einem Punkt mit dem Kleid befestigt waren. Rinoa zog das Kleid an, legte dann noch ein wenig Make-up auf und begutachtete sich im Spiegel. ,Jetzt nur noch meine Haare...', dachte sie sich und ging wieder ins Bad. Dort steckte sie einen kleinen Teil der Haare hoch und den Rest ließ sie offen. Mit einem Grinsen ging sie nochmals vor den Spiegel an ihrem Schrank. ,Mit dem Outfit werd ich sicher einige Blicke auf mich ziehen. Und Squall wird erst begeistert sein.' Sie grinste abermals und machte sich dann auf den Weg zum Ballsaal. ~~~~~ In dem großen Saal währenddessen war die Feier in vollem Gange. Eine kleine Band spielte und viele SEEDs tanzten auf der Tanzfläche und wieder andere standen oder saßen an den Tischen die rings im Raum an den Seiten und Ecken aufgestellt worden waren. Rinoa betrat den Raum und suchte sofort nach ihrem Freund und den anderen. "Oh, hallo schöne Frau! Gewährt Ihr mir einen einzigen Tanz?" Rinoa drehte sich sogleich um und blickte Damian an. Mit einem Grinsen und Augen verdrehen sagte sie: "Och, du bist's Damian... Nachher tanzen wir mal, ok? Sofern mich Squall überhaupt kurz entbehren kann." "Ok, ich glaub, da hab ich schlechte Karten. Squall müsste ja schön dumm sein, so eine bezaubernde Frau mit einem anderen tanzen zu lassen.", meinte Damian schon schmunzelnd. "Idiot...", lächelte Rinoa und gab ihm einen leichten Klaps. "Hast du Squall schon irgendwo gesehen hier?" Damian überlegte kurz. "Hm... Was bekomm ich denn dann, wenn ich dir sag, wo er und der Rest von eurer Truppe sind?" "Ich werde dir zwei Tänze schenken später.", lächelte Rinoa. "Also los, wo ist Squall?" "Hinten bei den Balkonen, mit den anderen.", sagte plötzlich eine Stimme hinter Rinoa: Caja. "Och Mensch, Caja... Jetzt wird Rin nicht mehr mit mir tanzen, weil du ihr verraten musstest, wo ihr Freund ist.", schmollend lehnte er sich an die Wand hinter ihm und blickte das hinzugekommene Mädchen vorwurfsvoll an. ,Fast wie Xell...', dachte sich Rinoa. Laut sagte sie dann: "Keine Sorge, Damian. Ich werd schon mit dir noch tanzen. Aber erst geh ich zu Squall." Damit gab sich Damian zufrieden und so konnte Rinoa ans andere Ende des Saales zu den Balkonen laufen. Dort stand dann auch ihr Squall, der sich gerade mit Njida und Irvine unterhielt, während Xell vor Selphie herumalberte und sie zu einem Tanz zu überreden versuchte. Nur Quistis fehlte hier. Rinoa vermutete sie aber bei Cid und verwarf den Gedanken an die Freundin wieder. Sie lief stattdessen geradewegs zu Squall, um ihn mit einem Kuss zu begrüßen und danach an ihn zu kuscheln. Nachdem sich die beiden dann einige Minuten später aus ihrer Umarmung gelöst hatten, gab Squall Rinoa einen langen leidenschaftlichen Kuss. Mit einem Augenverdrehen und Grinsen beobachteten die anderen die Szene. Selphie sprang japsend von einem Bein aufs andere und meinte: "Muss Liebe schöö~ön sein." "Ist sie auch, Selphie.", erwiderte Rinoa mit einem Lächeln und sah ihren Freund an. Der küsste sie auf die Nase, bevor er erwiderte: Oh ja, das ist sie wirklich." Selphie, die diese Szene mit einem Grinsen beobachtete, verdrehte ihre Augen und meinte nur: "Ja jaa~a, bei euch is mir das schon klaa~ar..." Squall und Rinoa sahen sich daraufhin an und beschlossen dann zu tanzen. Auch Selphie gab endlich nach und schenkte Xell einen Tanz, während Irvine das Gespräch mit Njida beendete und sich auf die Suche nach seinem Schwarm Aileen machte, um sie zum nächsten Tanz herauszufordern, auch wenn er vielleicht nicht der allerbeste Tänzer war. Wenige Minuten später wurde er auch schon fündig: Aileen stand mit zwei Freundinnen in der Nähe der kleinen Bühne und unterhielt sich kichernd mit diesen. "Hey Aileen!", fing Irvine vorsichtig an, als er zu den drei Mädchen trat. "Hallo Irvine! Wie geht's dir?" "Gut, und dir?" "Ja, auch gut..." "Das freut mich... Ähm, darf ich dich vielleicht um diesen Tanz bitten?", fragte Irvine nach einer kurzen Pause, in der Aileen ihn fragend musterte. Aileen hatte wohl mit der Frage nicht gerechnet. Ihr war auch nicht entgangen, dass Irvine nicht gern tanzte. Umso mehr freute sie sich und entgegnete ihm: "Oh ja! Gerne doch!" Damit reichte Irvine ihr einen Arm, in den sie sich einhakte, und beide begaben sich dann auf die Tanzfläche, wo auch die anderen SEED-Schüler und -Schülerinnen dem flotten Lied, das gerade gespielt wurde, folgten und ausgelassen tanzten. Kaum hatten sie begonnen mitzutanzen, spürte Irvine einen kalten, aber dennoch irgendwie angenehmen Schauer über seinen Rücken laufen und er konnte neben der Musik auch noch fast etwas anderes hören: seinen immer schneller werdenden Herzschlag. Es hatte ihn mal wieder richtig erwischt, auch wenn er meistens versuchte, das zu verbergen oder gar zu verdrängen, aus welchem Grund auch immer, den wusste selbst er nicht. Aber damit sollte jetzt Schluss sein, schwor er sich im Stillen. Er wollte herausfinden, was Aileen für ihn empfand, wenn überhaupt etwas. Er sah hinab in das Gesicht, die Augen von Aileen und sie erwiderte seinen Blick. Ein freudiges Lächeln huschte ihm übers Gesicht, als sie noch länger diesen Blickkontakt hielten, bis das Lied zu Ende war. Die Band stimmte dann ein langsameres Lied an und nach einigem Zögern taten es Irvine und Aileen den anderen Paaren gleich: Sie traten nah aneinander, Irvine nahm seine Hände um ihre Hüften und Aileen legte ihre Arme um seine Schultern. Nachdem sie so kurze Zeit tanzten, legte Aileen schließlich ihren Kopf an Irvines Schultern und schloss ihre Augen. Sie fühlte sich sofort wohl so und auch den stillen Schützen überkam wieder zunächst eine Gänsehaut, aber dann ein schon fast geborgenes Gefühl. Während sie so tanzten, und jeder sich seine eigenen Gedanken machte, merkte keiner von beiden, wie sie von einem grinsenden Squall und einer grinsenden Rinoa beobachtet wurden. Die beiden tanzten ebenfalls in einiger Entfernung und beobachteten Aileen und Irvine, eher gesagt nur Squall beobachtete. Rinoa hatte zunächst noch nichts bemerkt, erst als sie feststellte, dass Squall dauernd woanders hinsah, nur nicht unbedingt zu ihr, folgte sie seinem Blick. Ihr huschte ebenfalls ein Grinsen übers Gesicht, als sie Irvine mit Aileen im Arm entdeckte. "Hab ich irgendwas verpasst, während ich in Esthar und Centra meiner Prüfung nachging?", fragte sie auch sofort neugierig. Squall schüttelte den Kopf und erwiderte: "Na ja, nicht wirklich... Unser großer Frauenheld hat mir da nur ansatzweise was über Aileen erzählt. Dass er was von ihr will, aber sich net traut, sie anzusprechen... Darüber, dass es aber doch schon so ernst ist, hat er nix verlauten lassen..." "Hm... Zusammen sind die beiden noch nicht. Das erkennt man schon... Scheinen ja noch unsicher miteinander zu sein. Aber trotzdem, hier verpasst man ja echt immer das Beste, wenn man mal nur einen Abend net da ist... Muss ich mal mit ihm reden, und ihm paar Tipps geben, kann man ja nicht mit angucken. Und dann frag ich ihn auch gleich, ob ich noch was Wichtiges verpasst hab...", schmollte Rinoa dann spielerisch, hatte aber sofort wieder ein Lächeln auf den Lippen, als Squall sich zu ihr runterbeugte und leidenschaftlich küsste. Sie drückte sich noch näher an ihn heran und erwiderte den Kuss. Nachdem sie sich wieder gelöst hatten, meinte Rinoa: "Bin ich nur froh, dass ich meinen Schatz schon gefunden hab und nicht so schüchtern sein muss, wie die beiden da." Dabei deutete sie mit einem Grinsen erneut zu Irvine und Aileen, die mittlerweile auch wieder etwas Abstand voneinander nahmen und denen die Unsicherheit sichtlich ins Gesicht geschrieben stand, sogar Irvine, den man normalerweise nicht so kannte. Mit diesem Gedanken war dann das Lied zu Ende. Squall und Rinoa verließen die Tanzfläche. Squall führte Rinoa auf den großen Balkon und kaum waren die beiden dort aus dem Blickfeld der anderen auf der Tanzfläche, lagen sie sich wieder in den Armen und küssten sich ausgelassen einige Minuten. Plötzlich räusperte sich hinter ihnen jemand. Sofort ließen die beiden voneinander ab, drehten sich in die Richtung, aus der das Räuspern kam und blickten Irvine und hinter ihm Aileen an. "Ähm...", fing Irvine langsam an. "Wir wollten euch ungern stören, aber der Direktor sucht uns. Wir sollen alle unverzüglich zu ihm ins Büro kommen." "Jetzt? Und wer ist ,alle'?", fragte Rinoa skeptisch. Irvine nickte und antwortete: "Ja, jetzt. Er... scheint ziemlich aufgebracht zu sein. Und mit alle, na ja, euch beide, Xell, Quistis, Selphie und mich." Rinoa sah auf Squall. Der zuckte nur ahnungslos mit den Schultern und meinte lediglich: "Dann lasst uns halt mal gehen." Kurz darauf standen die Drei zusammen mit den anderen ihres Teams vor Cid, der schon, seit alle versammelt waren, unruhig vor seinem Schreibtisch hin- und her lief und sie keines Blickes würdigte. Dann, als Rinoa und Selphie gerade wieder Schulter zuckend ihre Unwissenheit ausdrückten, stellte er sich vor die Sechs und musterte sie forschend. "Nun, ich habe Sie alle von dem Ball holen lassen, weil mir soeben, vor wenigen Minuten, genau vor 23 Minuten, etwas zu Ohren gekommen ist, das ich eigentlich gedacht hätte, von Ihnen zu erfahren." Mehr sagte er vorerst nicht. Doch dieser eine Satz genügte, um zu bewirken, dass sich in jedem der Sechs Unwohlsein breit machte. Cid schien wirklich sehr verärgert zu sein, und keiner wusste, was los war. Sie hatten doch nichts gemacht, zumindest nichts, was ihr ganzes Team betreffen könnte. Oder es betraf nur einen unter ihnen, nur Cid wusste nicht wen und hatte sie alle erscheinen lassen, um den herauszufinden, der etwas gemacht hatte. Nach einigen Minuten, in denen jeder krampfhaft überlegte, was Cid meinen könnte, aber zu keinem Ergebnis kam, fuhr der schließlich fort: "Nun, wie ich sehe kommen Sie nicht drauf, was Sie mir verheimlicht haben könnten. Sehe ich das richtig?" Betretenes Schweigen folgte als Antwort. Cid nutzte dieses Schweigen und setzte sich an seinen Schreibtisch. Er rückte seine Brille zurecht und schien die Truppe über den Rand dieser wieder zu mustern. "Nun gut. Dann helfe ich Ihnen mal auf die Sprünge: Ich habe mit Dr. Kadowaki gesprochen, über eine neue Patientin." Plötzlich fiel es der Truppe wie Schuppen von den Augen. Ein allgemeines Aufstöhnen ging durch die Reihe. Rinoa biss sich auf die Lippen. ,Hatten sie es wirklich versäumt, ihren Direktor über... die kleine Patientin aufzuklären?', dachte sie sich und sah schnell zu Squall und Quistis, die unschuldig mit ihren Schultern zuckten. ,Also doch...' In Gedanken tadelte Rinoa die beiden, dass sie bei ihrer Berichterstattung diese "Kleinigkeit" vergessen hatten zu erwähnen. Schnell verwarf sie aber den Gedanken und tadelte sich selbst. ,Wieso gab sie jetzt die Schuld ihrem Freund und Quistis? Sie war es schließlich, die das kleine Mädchen um jeden Preis mit zum Garden nehmen und dort behandeln lassen wollte. Also hätte wohl auch sie zum Direktor gehen müssen, und mit ihm darüber reden.' Sie schüttelte ihren Kopf, um auch diesen Gedanken loszuwerden und räusperte sich schließlich. Sofort waren alle Augen auf sie gerichtet, besonders aber die von dem Direktor. "Ähm, Cid... Ich glaube, ich bin hier die..." Sie stockte kurz und überlegte. ,Sollte sie "Schuldige" sagen? Ein gewisses Schuld haben, war es doch wohl, dass sie sich nun alle hier versammeln und den verärgerten Cid über sich ergehen lassen mussten.' "... die Schuldige. Die anderen haben mit der Patientin eher weniger zu tun. Sie mussten nur meinem sturen Kopf nachgeben." Cid nickte scheinbar zufrieden und gab den anderen mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie gehen konnten. Nachdem die Türe dann geschlossen wurde, wandte er sich an Rinoa: "Nun, nehmen Sie Platz, Miss Heartilly! Ich bin dann ganz gespannt über ihre Erklärung." Kapitel 9 --------- Kapitel 9 Rinoa setzte sich auf einen der beiden Sessel vor dem Schreibtisch und sah Cid einige Minuten an, bevor sie dann begann zu erklären: "Wir... oder besser gesagt ich hab das Mädchen in Manatuar zwischen den Trümmern eines Hauses gefunden, neben ihren toten Eltern. Und na ja, irgendwie fühlte ich mich ab dem Zeitpunkt, als ich erkannte, dass sie keine Eltern mehr hat, so verantwortlich für sie. Ich wollte sie nicht in irgendein Krankenhaus geben, wo sie zwar wahrscheinlich schon gut behandelt wurde, aber dann, wenn es ihr wieder gut ging, in ein Heim gegeben worden wäre, weil sie keine Verwandten mehr hatte. Ich hab dann die anderen davon überzeugt, das Mädchen zunächst einmal mit zum Garden zu nehmen, damit sich hier Dr. Kadowaki um sie kümmern konnte. Na ja, die Ärztin hat sich ja auch, wie sie mittlerweile wissen, der Kleinen angenommen." "Ja, das weiß ich sehr wohl. Nun ja, ich kann Ihre Beweggründe ja einerseits gut verstehen, aber mir ist es trotzdem ein Rätsel, wieso Sie nicht sofort zu mir gekommen sind, und berichteten, dass Sie das Mädchen zu uns gebracht haben. Und wieso Sie überhaupt solche Bedenken haben, das Kind in ein Waisenhaus geben zu lassen. Wahrscheinlich würde das Mädchen ja zu meiner Frau nach Centra gegeben. Und wie Sie ja mittlerweile sicher erfahren haben, Rinoa, bekommen die dortigen Kinder nur die beste Pflege. Bestes Beispiel dürften wohl Ihre Freunde sein, oder nicht?" Rinoa musste sich eingestehen, dass das wohl stimmte. Bis sie deshalb auch antwortete, verging einige Zeit: "Ja, ich weiß. Würde ich auch niemals bestreiten... Aber... Na ja, wie soll ich das erklären?" "Gerade heraus würde ich sagen.", beantwortete Cid für sie diese Frage und lächelte sie dabei verständnisvoll an. Rinoa nickte, holte einmal tief Luft und fuhr dann fort: "Aber dieses Mädchen hat es mir einfach angetan. Ich hab sie schon, bevor ich sie überhaupt unter den Trümmern gefunden hab, durch das leise Wimmern gehört, sonst niemand, nicht einmal Squall hatte sie gehört. Der meinte nur, ich würde mir das nur einbilden und mein Verstand würde mir einen Streich damit spielen, dass ich schon so viel Gejammer gehört hab den Tag und es nicht mehr unterscheiden könnte, ob das real war, oder ob es nur die "Erinnerung" war. Dieses Wimmern drückte jedenfalls etwas aus, dass es sich wirklich noch um einen Überlebenden handelte und dieser jemand auf Hilfe hoffte, und Angst hatte. Und dann hab ich sie ja gesehen, wie sie dort in diesem Haus mit dem verletzten Arm auf dem Boden lag, wie fast neben ihr ihre tote Mutter lag und einige Meter weiter ihr Vater, von einem Bücherregal erschlagen. (Anm.: Bei Hyne, klingt das brutal... -_-°' Ich versuch das mal noch zu ändern, wenn mir andere Worte dafür einfallen... ) Und als sie mich gesehen hatte, schien die Angst plötzlich weg zu sein. Sie ist vielleicht erst wenige Monate alt, aber sie konnte wohl trotzdem spüren, dass sie jetzt bei mir in Sicherheit wäre. Ich weiß nicht, aber das alles zusammen ließ so etwas wie Muttergefühle in mir hochsteigen. Vielleicht bin ich auch nur auf solche Emotionen extrem sensibel, weil ich eine Hexe bin und deshalb ja irgendwie "anders", als normale Menschen, aber es war wirklich so, dass ich mich als Mutter oder einfach nur als die letzte Person, die sie hatte, fühlte. Deshalb wollte ich sie dann nicht ins Krankenhaus bringen, sondern eben in meiner Nähe lassen." Damit schloss Rinoa ihre Erklärung. Sie spürte wie ihr einzelne Tränen über die Wange liefen und wollte sie wegwischen. Im selben Moment reichte ihr aber auch Cid schon eine Packung Taschentücher. Dankbar nahm Rinoa diese entgegen und wischte sich damit die Tränen weg. "Und Sie wollen das Mädchen auch weiterhin bei sich lassen, wenn sie wieder auf dem Damm ist?", fragte der Direktor nach einigen Minuten, als sich Rinoa wieder beruhigt hatte. Rinoa, von dieser Frage zunächst überrascht, nickte nur stumm. "Wissen Sie auch, was Sie sich damit für eine Verantwortung aufladen? Ein Kind, ein Baby ist nicht gerade einfach. Diese bedürfen immer besonderer Aufmerksamkeit und Pflege. Sie lassen sich auch nicht einfach so abschieben, wenn sie mal zur Last werden. Das muss Ihnen klar sein. Und außerdem: Sie sind seit heute auch eine offizielle SEED und müssen unter diesem Titel auch ihren Garden verteidigen und ihre zukünftigen Auftraggeber. Ich würde es allerdings sehr bedauern, wenn Sie sich aus diesem Beruf nun doch wieder zurückziehen würden. Sie haben wirklich ein großes Talent, sonst hätten Sie es nicht geschafft, zusammen mit den anderen gegen Artemisia zu bestehen, oder gegen die anderen Gegner, die Sie im Laufe des letzten Jahres besiegt haben." Rinoa wurde nach diesen Worten noch mehr überrascht. Cid hatte anscheinend kein Problem mehr damit, dass ihm nicht früher etwas von dem Mädchen gesagt wurde. Vielmehr schien er damit einverstanden zu sein, dass Rinoa sich darum kümmern wollte. Jetzt wollte er scheinbar auch sicher gehen, dass Rinoa dieser Aufgabe gewachsen war. Rinoa wusste zwar, dass es schwierig sein würde, sich um das Mädchen zu kümmern und gleichzeitig ihrer Aufgabe als SEED nachzugehen. Aber wie sich gerade schon dachte: Es war schwierig, nicht unmöglich! Sie wollte sich wirklich um das Mädchen kümmern, denn sie empfand die Zuneigung zu diesem wirklich so tief, wie sie Cid eben beschrieben hatte. Bestimmt sah sie also Cid an, der sich gerade erhoben hatte und sagte, wie wenn er ihre Gedanken gelesen hätte: "Nun gut... Solange das Mädchen noch auf der Krankenstation liegt, bleibt es mal noch bei uns. Wie es danach weitergeht, wird sich zeigen, wenn es ihr besser geht. Aber wegen mir, soll sie bei uns bleiben. Sie übernehmen aber die Verantwortung dafür. Sie können dann gehen und weiter feiern. Und halten sie mich auf jeden Fall auf dem Laufenden, wie es der kleinen Patientin geht." Rinoa nickte glücklich. Wenn nicht einmal Cid etwas gegen diesen neuen "Bewohner" des Gardens hatte, dann auch niemand anders. Damit salutierte sie, was im Kontrast zu der Kleidung stand, die sie trug (war ja immer noch das Ballkleid), und verließ zügig das Büro. Vor dem Aufzug im Erdgeschoss warteten schon Squall und zu Rinoas Überraschung auch Irvine und Selphie. "Auf was wartet ihr denn alle?", fragte Rinoa gekonnt unwissend, nachdem sie Squall mit einem zärtlichen Kuss wieder begrüßt hatte. "Nur auf dich und darauf, dass du uns erzählst, was Cid gemeint hat...", grinste Irvine und sah neugierig Rinoa an. Die seufzte kurz und antwortete dann: "Nicht viel. Er wollte von mir hören, wieso ich das Mädchen unbedingt mitnehmen wollte. Das hab ich ihm dann gesagt und er meinte nur... Na ja, dass es wegen ihm bleiben könnte, vorerst zumindest, nur sollte ich daneben nicht vergessen, dass ich eine SEED bin. Er würde es schade finden, wenn ich mich von dieser Aufgabe zurückziehe und nur um die Kleine kümmern würde." Überraschte Gesichter folgten darauf. Mit so einer Reaktion hätten sie schließlich nicht gerechnet, für das, dass Cid auch noch so in Rage gewesen war, als die Truppe zu ihm gekommen war, war es dann schon wirklich ungewöhnlich, dass er dann so scheinbar gelassen war, als er mit Rinoa über die kleine Patientin gesprochen hatte. Die Drei machten sich keine Gedanken mehr darüber, wieso und weshalb das so war nun, was anderes als Kopfschmerzen wäre dabei eh nicht herausgekommen. Selphie verabschiedete sich somit als erstes und verschwand wieder in Richtung des Ballsaales. Irvine wollte ihr zwar schon folgen, wurde aber da schon eingehend von Rinoa gemustert, die ihn dabei fast pausenlos angrinste. Irvine schien sichtlich nervöser unter ihrem Blick zu werden, auf jeden Fall fragte er sie ebenfalls grinsend: "Mensch, Rin! Was ist los? Hab ich irgendwas gesagt?" Rinoa sah sofort weg und zu Squall und setzte dabei ihren unschuldigsten Blick auf, bevor sie erwiderte: "Nee nee, ich hab mir nur grad so Gedanken gemacht." Sie grinste wieder. Wie schnell ihr jetzt nur eine Ausrede eingefallen war, und vor allem sogar noch eine, die sogar stimmte. Sie machte sich wirklich ihre eigenen Gedanken über Irvine und dessen Geliebte, wenn man Aileen schon so nennen konnte. Squall schien ihre Gedanken wohl auch mal wieder lesen zu können, denn er blickte grinsend, aber dennoch, kaum merklich für Irvine, kopfschüttelnd, zu ihr hinab. "Mach mir nix vor... Irgendwas is doch, und jetzt raus damit!", forderte Irvine da auch schon und sah die beiden abwechselnd an. Rinoa seufzte und nach einem kurzen Blick zu Squall, der wieder nur den Kopf schüttelte, erwiderte sie: "Na gut... Ich glaub wir beide müssen mal reden, Irvine." Irvine, völlig überrascht deswegen, konnte nur noch nicken und sah zu, wie Squall dann auch beschloss wieder zurück zum Ball zu gehen. Er verabschiedete sich von Rinoa mit einem Kuss und lief wieder zum Aufzug. Rinoa indessen und Irvine liefen in den Schülerhof. Dort setzten sie sich auf eine der vielen Bänke an den Tischen. Zunächst beobachteten sie einige Sterne, bevor Irvine dann Rinoa nochmals aufforderte, ihm zu erzählen, was los wäre. "Na gut... Also, ich weiß nicht, ob du darüber reden willst... Wenn nicht, dann sag's mir ruhig, dann gehen wir auch gleich wieder auf den Ball.", begann Rinoa dann, vergewisserte sich aber zunächst, dass sie Irvine kein Gespräch aufzwingen wollte. Der allerdings winkte nur ab, woraufhin Rinoa fragte: "Nu gut... Dann sag mir mal... Was läuft da eigentlich mit der Aileen?" "Och Rinoa...", antwortete Irvine sofort mit einem Seufzen. "Irgendwo hab ich's ja geahnt, dass einer von euch noch deswegen mit mir reden will... Aber um deine Neugier zu stillen: Bis jetzt läuft noch nicht viel mit ihr... Wenn ich's mal etwas... na ja, gelinde ausdrücke, interessiert sie mich schon sehr. Sie sieht gut aus, und was ich bis jetzt von ihrem Charakter her kennen gelernt hab, lässt mich fast nur schwärmen." "Und was ist mit ihr? Teilt sie deine Auffassung ihr gegenüber?" "Ich weiß es nicht... Aber ich hoffe es... Sie ist schon so ne Süße... Aber wenn ich nur schon etwas schlauer werden würde, was sie empfindet..." Rinoa überlegte einige Minuten, dann fragte sie wieder: "Hm... Squall und ich haben euch beide ja vorhin beim Tanzen beobachtet... und wenn ich mal meine Sicht der Dinge erwähnen dürfte?" Darauf wurde Irvine hellhörig. Sofort blickte er Rinoa an. "Ja, sicher... Ich bitte doch darum." "Nu gut, also ich glaub ihrerseits ist da schon auch etwas, das kann ich dir schon relativ gut versichern." "Meinst du?", fragte Irvine verunsichert. Rinoa lehnte sich zurück und grinste vor sich hin. "Glaub mir, so wie die dich angesehen hat, MUSS es so sein. Gib dir nen Ruck und sprich sie darauf an. Es kann nicht verkehrt sein." Irvine wurde daraufhin leicht rot. Er dachte für sich selbst nach und erkannte, dass Rinoa schon Recht haben könnte. Sie war ja, dadurch dass sie eine Hexe war, äußerst sensibel, was ihre Umwelt anging und hatte schon öfters mit ihrer Auffassung über das Verhalten anderer Recht behalten. Hoffte er nur, dass es auch jetzt wieder so war. Mit einem Kopfschütteln vertrieb er den Gedanken, um sich gleich darauf wieder mit Rinoa auf den Weg zurück zum Ballsaal zu machen. Als die beiden den Saal wieder betraten, war dort immer noch, obwohl es schon nach Mitternacht war, die Hölle los oder vielleicht auch gerade deswegen, weil die meisten schon mehr als ein Glas Bowle oder anderes getrunken hatten. Selphie war wieder dabei, lautstark die Band zurechtzuweisen, Quistis unterhielt sich mit einigen anderen Ausbildern, Xell alberte wieder einmal mit den neuen SEEDs herum und auch Rinoas beiden Truppenmitglieder, Caja und Damian sahen Irvine und Rinoa wie sie in der Mitte des Raumes tanzten. Nur Squall war mal wieder nicht im Ballsaal zu sehen, wie Rinoa enttäuscht feststellte. ,Ob er wohl doch nicht mehr auf den Ball gegangen war?', überlegte Rinoa und sah Irvine zu, wie auch er seine Angebetete suchte. Aber auch sie war nicht zu sehen. Und dabei hatte Irvine ihr ja noch gesagt, dass er auf jeden Fall nach dem Gespräch mit Cid sofort wieder zurückkommen würde. Na ja, wahrscheinlich war auch sie schon ins Bett gegangen. Gewundert hätte es ihn wohl kaum. Also gingen die beiden schließlich an einen der Tische und nahmen sich dort etwas zu trinken. Sie unterhielten sich, bis Rinoa plötzlich einfiel: "Moment mal... Squall könnte ja auf dem Balkon sein. Und Aileen... Nein, kann ich mir nicht vorstellen." "Ja was denn? Meinst du etwa Squall redet auch mit Aileen, oder was?", ungläubig schaute er Rinoa an. Die zuckte mit den Schultern und begab sich dann ans andere Ende des Saales, wo sich die Ausgänge zu den Balkonen befanden und auch Irvine folgte ihr. Rinoa hatte Recht behalten: Squall war auf dem Balkon und unterhielt sich dort, wie Rinoa vermutet hatte, mit Aileen. Sofort wurden neugierige Blicke ausgetauscht, aber außer geheimnisvollem Schulterzucken gab es keine Antworten darauf. Nachdem sich Rinoa und Squall dann einige Minuten, in denen Aileen und Irvine fast ratlos daneben standen und versuchten in andere Richtungen zu schauen, geküsst hatten, verließen die beiden den Balkon und ließen die anderen zwei dort alleine zurück. Irvine wollte sich gerade beschweren, als Aileen ihn fragte: "Na, was wollte Rinoa mit dir besprechen?" "Woher...?", begann Irvine zu fragen, wurde aber schon wieder unterbrochen, als Aileen sogleich wieder fort fuhr: "Squall hat so was erwähnt." "Ach so. Na ja, das kann ich auch dich fragen. Was wollte Squall von dir?" Aileen grinste und erwiderte: "Du verstehst es, Fragen, die du nicht unbedingt beantworten willst, auch auszuweichen. Na ja, er wollte... wissen, was ich so... na ja, von dir halte." Nachdem sie das letzte stotternd hervorgebracht hatte, spürte sie, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg und sie versuchte das sofort vor Irvine zu verstecken, indem sie etwas mehr in den Schatten trat. Irvine lächelte sie an und fragte: "Und? Was hast du ihm geantwortet?" Aileen sah auf den Boden hinab. Sie zögerte einige Minuten, bevor sie ihren Kopf wieder hob, und dann Irvine schließlich mit großen Augen ansah. Kapitel 10 ---------- [n] Kapitel 10 "Squall Leonhart! Du bist wirklich unmöglich, weißt du das?", tadelte Rinoa fast schon lautstark ihren Freund. Alle Schüler, die in unmittelbarer Nähe der beiden standen, drehten sich fragend zu den beiden um und sahen mit hochgezogenen Augenbrauen zu, wie Rinoa gespielt böse vor Squall stand und ihm mit ihrem Zeigefinger auf seine Brust tippte. Man konnte Squall das Unwohlsein im Gesicht ablesen. Kein Wunder, wenn einer mehr an Squalls Ruf nagte und ihm den wohl größten Stress machen könnte, dann war es wohl seine doch über alles geliebte Rinoa. Sie schaffte es immer wieder, ihn in peinliche Situationen zu bringen, mit denen er meistens Wochen später noch von den anderen etwas aufgezogen wurde. Er schüttelte den Kopf und ließ sich weiter Rinoas beleidigtes Geschimpfe, mittlerweile wieder etwas leiser, über sich ergehen: "Bei mir würdest du es nicht gutheißen, wenn ich mit Irvine über seine Angebetete rede, und ihn bissel anschupse. Aber selber tust du das auch und redest auch mit der Frau, von der er was will." "Sie hat mich ja eigentlich nur gefragt, ob ich wüsste, wo Irvine ist, weil sie eben gesehen hat, dass wir anderen alle schon wieder da waren, nur er eben noch nicht, weil du noch mit ihm reden warst.", zuckte Squall mit den Schultern und versuchte sich so zu entschuldigen. Rinoa verschränkte die Arme. "Und dann hast du natürlich gleich mit ihr weiter geredet, oder wie?" "Jep, hab ich!", stimmte er ihr zu. "Dabei hab ich sie nur gefragt, was sie von ihm hält und ob sie mehr Interesse an ihm hat. Mehr nicht... Ihr war es ja auch schon ein wenig... na ja, unangenehm? Keine Ahnung, wie ich's nennen soll. Sie traut sich auf jeden Fall auch selbst nicht so direkt an ihn heran." Rinoa nickte. Damit wurde sie schließlich zufrieden gestellt. Jetzt hatten sie eben beide mit Irvine und Aileen mehr oder weniger gesprochen. Konnte man jetzt nur noch abwarten, was die beiden daraus machen würden. Plötzlich wurden die beiden aus ihren Gedankengängen gerissen, als sie die ersten Anfangstakte ihres Lieblinsliedes hörten. Oh wie sie beide dieses vermisst hatten. Lange hatten sie das Lied nicht mehr gehört, zu dem sie eine besondere Beziehung hatten, schließlich hatten sie zu diesem das erste mal zusammen getanzt. Beide schmunzelten, denn keiner hatte es vergessen, wie Rinoa Squall fast schon zu tanzen zwang und er notgedrungen nachgeben musste. Er war damals schon von ihr begeistert gewesen, hatte das aber gekonnt verdrängt. Nach kurzem Zögern begaben sie sich dann auch auf die Tanzfläche. Sie sahen sich noch einige Sekunden in die Augen, dann schmiegte Rinoa sich an ihn und schloss ihre Augen. Squall währenddessen umarmte sie fest und strich ihr liebevoll über den Rücken. Sie genossen einfach nur ihre Nähen zueinander und lauschten der Melodie. Keiner von beiden merkte auch schließlich sofort, dass das Lied zu Ende war. Bis sie das registrierten, vergingen einige Minuten. Sie küssten sich dann wieder und mit der Erinnerung an ihren 1. Tanz verließen sie die Tanzfläche und begaben sich auf direktem Wege zu Selphie, Xell und Quistis, die grinsend neben der Bühne standen und die beiden wohl die ganze Zeit beim Tanzen beobachtet hatten. Rinoa hatte Squall, während sie noch tanzten, leise zugeflüstert, dass damit bestimmt Selphie oder die anderen etwas zu tun hatten. Wie sich auch sofort herausstellte, als Squall und Rinoa sie zur Rede stellten, war es auch Selphies Idee gewesen zu Ehren von Rinoas bestandener SEED-Prüfung dieses Lied spielen zu lassen, mit dem Rinoa und Squall so viel verbanden. "Das hattest du also so geheimnisvolles zu erledigen gehabt gestern. Hattet ihr aber nicht mal daran gezweifelt, dass ich's noch nicht geschafft haben könnte, schon vorzeitig SEED zu werden?", fragte Rinoa. "Ja~aa, genau! Das hab ich erledigen müssen. Abeer es stand niee~e zur Debatte, dass du noch nicht bestaa~anden haben könntest. Deshalb..." "... Deshalb war es kein Problem, es gleich einzufädeln, dass die Band euer Lied mal zwischendurch spielen sollte.", beendete Xell für Selphie den Satz... Rinoa war sichtlich gerührt davon. "Ihr seit echt so lieb, wisst ihr das? Mit so etwas hätte ich beim besten Willen nicht gerechnet." "War doch gerne geschehen, Rinoa.", winkte Quistis lächelnd ab und verabschiedete sich dann. Sie wollte langsam mal ins Bett gehen. Auch Selphie und Xell taten es ihr gleich und verschwanden in ihre Quartiere. Schließlich waren nur noch Squall und Rinoa übrig. Sie sahen zunächst sich an und dann mit neugierigen Blicken zu den Balkonausgängen. Sie wollten zwar noch zu gern wissen, was nun mit Irvine und Aileen war, aber sie erkannten, wenn sie bis jetzt noch keinen von beiden wieder gesehen hatten, mussten sie wohl immer noch miteinander reden. Mussten Squall und Rinoa dann eben bis morgen warten, bis sie erfuhren, was Sache war. Also beschlossen sie ebenfalls ins Bett zu gehen. ~~~~~ « Eine Woche später » Wie sich am Tag nach dem Ball herausstellte, hatten Irvine und Aileen wirklich ein sehr langes Gespräch geführt bis tief in die Nacht hinein, wobei es nicht mehr wirklich Nacht gewesen war, als die beiden ins Bett gegangen waren. Jedenfalls hatte jeder von den beiden an dem darauf folgenden Tag kleine Augenringe. Sie waren auch die ganzen nächsten Tage in jeder freien Minute zusammen und versuchten wohl etwas zu verbergen, wahrscheinlich, dass sie nun zusammen waren. Aber sicher war sich da niemand, weder zwei Freundinnen von Aileen, noch Selphie und Xell, die die beiden immer neugierig beobachteten und aufs äußerte darauf erpicht waren, näher zu erfahren was Sache war. Aber Aileen und Irvine fanden es wohl spannend die anderen im Unwissen zu lassen. Quistis wollte zwar nicht unbedingt immer Irvine und seiner wahrscheinlich neuen Freundin hinterherlaufen, fragte aber dafür ebenfalls immer nach, ob es was Neues gab, das die anderen herausgefunden hätten. Squall war am ersten Tag auch noch interessiert gewesen, aber als er immer wieder feststellen musste, dass Irvine ihnen meistens genervt davon lief, gab er es auf und widmete sich lieber seinen Aufgaben als Schülersprecher. Rinoa war zwar anfangs ebenfalls noch neugierig, aber sie kümmerte sich dann wieder mehr um sich und das kleine Kind. Dieses lag immer noch auf der Krankenstation, aber von Tag zu Tag ging es ihr schon wieder besser. Mittlerweile war sie auch wieder aus dem künstlichen Koma aufgeweckt worden und machte nun die gesamte Krankenstation unsicher. Aber Rinoa freute das nur. Sie war froh, dass es dem Mädchen schon wieder so besser ging, dass sie kaum mal fünf Minuten ruhig liegen bleiben konnte. Es war mal wieder so ein gewöhnlicher Tag. Xell und Selphie verbrachten ihre freie Zeit im Schülergarten, wo auch Irvine und Aileen in einer der hintersten Ecken saßen und sich unterhielten. "Saa~ag mal... Wieso~oo erzählt uns Irvine nicht, dass er mit Aileen zusammee~en ist?", fragte Selphie schon zum zigsten mal Xell, der sich neben ihr auf der kleinen Wiese in der Sonne räkelte. Xell zuckte nur mit den Schultern und erwiderte: "Ich weiß es nicht. Vielleicht sind sie es ja doch nicht? Ich mein, vielleicht haben sie sich einfach nur so gut miteinander angefreundet?" Das hätte vielleicht sein können, aber selbst Xell schien sich die Antwort nicht wirklich zu glauben, wie Selphie ebenfalls. Sie sah ihn ungläubig an und schüttelte den Kopf, bevor sie wieder zu ihren eigentlichen Zielobjekten, wie sie Irvine und Aileen immer bevorzugt nannte, blickte, allerdings sofort wieder zu Xell, als sie auf Aileens Blick getroffen war. "Hmm, meinst du nicht, wir sollten den anderen sagen, was zwischen uns ist?", fragte Aileen da nachdenklich Irvine. "Will ja nichts sagen, aber nervt schon, wie deine Freunde oder meine uns immer hinterher rennen und so ein verstohlenes Grinsen auf den Lippen haben." "Jo, wirst wohl Recht haben. Dabei war's schon witzig anzugucken, wie sie uns immer versuchen zu beobachten ohne aufzufallen, anstatt einfach zu fragen, was Sache ist." Aileen grinste. Wie Recht Irvine da nur hatte. Keiner ihrer ,Beobachter' hatte schließlich einfach gefragt, ob sie zusammen waren oder nicht, sondern sofort begonnen sie auf Schritt zu Tritt zu verfolgen und zu beobachten. "Dann lass uns die mal bis heut Nachmittag zusammen trommeln, oder?" Mit einem kurzen Blick auf die Uhr erwiderte Irvine: "Ja ok. Sollten wir dann wohl mal. Wie wär's gleich nach Mittagessen?" Aileen stimmte ihm da nur zu und dann beschlossen die beiden, in die Mensa zu gehen und dort etwas zu essen. Rinoa war wie jeden der letzten Tage sehr früh aufgestanden und nach dem Frühstück zur Krankenstation gegangen. Jetzt saß sie wieder neben dem Krankenbett und beobachtete das kleine Mädchen, das auf dem Bett lag und fröhlich vor sich hin brabbelte. Dr. Kadowaki stand mit verschränkten Armen neben ihr und beobachtete zufrieden das Kind. "Nun Rinoa. Ich denke eigentlich heut oder spätestens morgen kann ich die Kleine aus der Krankenstation entlassen. Es geht ihr ja schon wieder soweit ganz gut. Siehst du ja selbst, so putzmunter wie sie ist. Werd sie jetzt gleich noch mal komplett durchchecken und dann sehen wir schon weiter." "Ja gut ok. Muss mir dann aber noch überlegen, wie ich das jetzt weiter mit ihr mach. Irgendwo muss sie dann ja schlafen. Darüber hab ich mir ehrlich gesagt noch keine allzu großen Gedanken gemacht." Fast schon beschämt grinste Rinoa die Ärztin zuerst an und sah dann schnell wieder auf das kleine Mädchen. Dr. Kadowaki grinste ebenfalls und erwiderte dann verständnisvoll: "Hab ich mir schon gedacht. Dazu hattest du ja auch nicht unbedingt die Zeit, wenn du jeden Tag hier bist. Nein, ist schon ok. Kannst dir ja bis heute Nachmittag bzw. heut Abend noch Gedanken darüber machen. Früher wird die Kleine eh noch nicht entlassen. Und jetzt muss ich mich auch mal um meine anderen Patienten kümmern." Damit verabschiedete sich Dr. Kadowaki dann von Rinoa und verließ das kleine Krankenzimmer. Rinoa währenddessen verbrachte noch einige Minuten mit dem Mädchen und verließ dann ebenfalls die Krankenstation. Sie lief geradewegs auf die Quartiere zu, als ihr Irvine entgegen kam. "Hey Rinoa! Na du, bist heut mal nicht bei unserer kleinen Patientin?" Rinoa schüttelte den Kopf. "War ich bis eben. Aber hab noch paar Sachen zu erledigen. So wies aussieht kann sie heut nämlich aus der Krankenstation." "Ach so, echt?", fragte Irvine überrascht nach. "Ich hoff aber mal, deine Erledigungen können noch ein paar Minuten warten. In der Mensa ist in paar Minuten Versammlung. Hast ne Ahnung wo Squall ist?" Rinoa überlegte kurz und antwortete dann mit einem Schulterzucken: "Nee, nicht das ich wüsste. Höchstens im 3. Stock bei Cid. Kennst ihn ja: Ist immer am Arbeiten, wenn man ihn sucht." Irvine konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. "Da hast du Recht. Na ja gut... Dann musst du ihm halt später Bescheid sagen, was es gab." "Ja, gut, mach ich." "Ok, dann bis gleich. Muss mal noch Xell suchen." Einige Minuten später war die Truppe in einer der hintersten Ecken der Mensa versammelt. Auch zwei Freundinnen von Aileen standen bei ihnen und rätselten wie die anderen, warum diese Versammlung hier stattfinden würde. Als dann auch wieder Selphie eine ihrer Überlegungen kundtat, kamen endlich noch Irvine und Aileen. Nachdem Irvine die anderen zur Ruhe brachte, begann er: "Also bevor ihr euch noch lang fragt, wer das Treffen hier veranlasst hat: Das waren ich... und Aileen. Wir haben euch nämlich mal etwas zu sagen." "Ja, stimmt.", fuhr nun Aileen fort. "Wir können es nämlich langsam nicht mehr ertragen, wie ihr uns dauernd hinterher rennt und beobachtet. Da bekommt man ja schon Angst." Darauf folgten gerade von Xell und den beiden Freundinnen von Aileen zunächst betretene, dann aber unschuldige Blicke. Aileen blieben die nicht verborgen und deshalb meinte sie grinsend: "Braucht gar nicht so unschuldig zu gucken, ihr Drei. Damit seid schon ihr gemeint." "Ja... Aber euch deswegen Stress machen wollen wir jetzt auch nicht.", ergriff nun Irvine wieder das Wort. "Wenn dann sagen, wie dumm ihr alle zusammen doch seid. Ist ja nicht mehr feierlich." Irvine und Aileen schmunzelten über die verwirrten Gesichter, die sie beide nun anstarrten, und bevor einer von ihnen etwas fragen konnte, meinte Irvine schon weiter: "Ja, ihr seid wirklich dumm. Anstatt einfach direkt zu fragen, was zwischen Aileen und mir ist, verfolgt ihr uns auf Schritt und Tritt, in der Hoffnung, wir würden irgendetwas machen, was euch die Frage beantworten würde." "Och mann ey... Woher solln wir denn wissen, dass ihr uns die Frage beantwortet hätte, was bei euch beiden nun ist?", fragte Xell zuerst, nachdem auch er sich mit der Hand vor den Kopf schlug wegen ihrer Blödheit. Kichernd beantwortete Aileen ihm die Frage: "Tja, einfach probieren? Aber so ,gemein' sind wir ja auch nicht. Hätten euch schon die Frage beantwortet." "Genau.", stimmte Irvine ihr wieder bei. "Und jetzt sagen wir euch eben von uns mal, was Sache ist. Willst du, Aileen, oder soll ich?" Mit einem Kopfschütteln ließ Aileen Irvine den Vortritt und so durfte er dann den anderen erzählen, dass er und Aileen seit dem letzten SEED-Ball zusammen waren, zumindest seit dem nächsten Morgen dann. Nach etlichen Glückwünschen für die beiden und auch ein paar bösen Blicken, weil die beiden das nicht gleich erzählt hatten, trennte sich die Truppe wieder und jeder ging seinen eigenen Aufgaben nach. Rinoa machte sich ebenfalls dann auf den Weg in ihr Quartier, um dort mal zu gucken, wo das kleine Mädchen schlafen sollte. Auf jeden Fall ja bei ihr, dachte sich Rinoa bestimmt. Aber so sehr sie auch nachdachte, ihr fiel nicht wirklich etwas ein. Ging ja nicht nur um die Schlafgelegenheit, sondern dann auch um den anderen Kram, den man für kleine Kinder braucht. Rinoa seufzte. So einfach war es wohl wirklich nicht, ein Baby aufzuziehen, aber sie wollte es. Also würde sie das auch durchziehen. Sie entschloss sich dann, erstmal zu Squall zu gehen. Den heutigen Tag hatte sie ihn auch noch nicht gesehen. Und Cid musste sie auch noch Bescheid geben, dass das Mädchen wieder fit war und aus der Krankenstation konnte. Und danach könnte sie ja dann vielleicht in die nächste Stadt fahren und dort ein paar Sachen einkaufen. Kapitel 11 ---------- Kapitel 11 Rinoa war gerade aus dem Aufzug getreten und hatte das Büro ihres Direktors erreicht, als sie feststellte, dass die Türe nur angelehnt war. Sie hörte dann auch schon zwei ihr nur zu bekannte Stimmen, die von Squall und Cid. Die beiden schienen heftig miteinander zu diskutieren. "... und ich sage Ihnen, Cid. Das würde doch eine Bedrohung für den Garden werden.", vernahm Rinoa Squall, ziemlich gereizt. Anders als dieser, war Cid allerdings mehr als ruhig, als er antwortete: "Aber nein. Sei doch nicht so pessimistisch, Squall. Muss man halt einfach etwas... andere Sicherheitsvorkehrungen treffen." "Und wie sollen die aussehen? An allen Ausgängen oder ,gefährdeten Stellen' alle paar Meter einen bewaffneten SEED hinstellen?" Cid schien sich eine Antwort darauf erst einmal überlegen zu müssen, denn erst nach einigem Zögern meinte er schließlich: "So extrem muss es doch auch nicht sein. Außerdem weiß doch niemand davon." Man hörte, wie sich jemand mit einem Seufzer auf ein Sofa oder einen Sessel setzte. Rinoa vermutete, dass es Squall war. "Wenn Sie meinen. Aber was meint überhaupt Edea dazu? Hat sie nichts dagegen?" Nun seufzte Cid wohl und wieder zögernd antwortete er: "Ich geb es nicht gern zu, aber damit hast du mich erwischt Squall. Begeistert ist sie nämlich genauso wenig. Ich kann sie einerseits aber auch verstehen. Sie hat schließlich tagtäglich mit Kindern zu tun und weiß wohl im Gegensatz zu mir noch am ehesten, dass für einen Säugling ein Garden, in dem Jugendliche zu Kämpfern und SEEDs ausgebildet werdet, nicht der richtige Ort ist. Zumal man ja nicht weiß, wann und ob man von außen angegriffen wird." "Dachte ich mirs doch." "Na gut, Squall! Es scheint wohl wirklich das Beste zu sein, wenn wir das Mädchen zu Edea geben. Solche Kleinkinder, ja sogar Babys können wir hier nicht unbedingt gebrauchen. Nur wie soll man das Rinoa beibringen? Sie wird davon nicht viel halten." ,Oh, wie Recht er damit nur hatte.', dachte sich Rinoa. Sie hatte nun schon alle Mühe ruhig zu bleiben und nicht sofort in das Büro zu stürmen und Squall und Cid anzuschreien, wieso sie einfach hinter ihrem Rücken beschließen wollten, das Mädchen zu Edea ins Waisenhaus zu geben. Eigentlich dachte sie ja, dass das Thema, ob das Mädchen bei ihnen im Garden bleiben sollte oder nicht, mit ihrem Gespräch mit Cid am Tag des SEED-Balls erledigt gewesen war. Er hatte ja schließlich nichts dagegen, dass das Mädchen bei ihnen blieb, sofern sie sich eben gut um es kümmern wollte und daneben trotzdem noch nicht ihre Pflichten als SEED vergaß. Sie schüttelte ihren Kopf und vertrieb somit den Gedanken und hörte lieber wieder Squall zu: "Ach die... Sie wird's schon verstehen. Außerdem müsst sie doch auch selber wissen, dass ein Kind hier nichts zu suchen hat. Und außerdem solls dem Mädchen ja schon wieder soweit ganz gut gehen. Was machts da, wenn das Mädchen bei Edea ist? Kann man da doch oft genug besuchen. Also, spricht noch was dagegen?" Rinoa stöhnte ungläubig auf. Das konnte doch nicht wahr sein. Keiner der anderen verstand sie wohl so richtig, dass das Mädchen ihr schon etwas bedeutete. Sie atmete kurz durch und stieß dann die Türe ganz auf und betrat das Büro. "ICH habe etwas dagegen!", erklärte sie dann wütend. Völlig überrascht sahen sich die beiden Männer nur an und wussten im ersten Moment nicht, was sie sagen sollten. Hatten schließlich nicht mit Rinoas Erscheinen gerechnet. "Was fällt euch ein, einfach hinter meinem Rücken zu entscheiden, wohin die Kleine kommt? Hm?", fauchte Rinoa schon weiter, während sie Squall anfunkelte. Squall, der sich nach dem ,Schock' zuerst wieder gefasst hatte, ergriff nun das Wort: "Nun hör mal, Rinoa! Wer sich hier in unserem Garden aufhält, hat immer noch der Direktor zu entscheiden." Rinoa rollte mit den Augen und schnaubte wütend: "Ja klar! Du bringst ihn doch nur dazu, DEINE Meinung zu vertreten, nur weil du die Kleine nicht magst. Ich hab doch mit Cid geredet und da sagte er mir, dass er nichts dagegen hätte, wenn das Mädchen hier ist. Mann, wieso kannst du nicht einfach auch einverstanden sein?!" "Bei Hyne! Rinoa! Was, verdammt noch mal, willst du als SEED mit einem kleinen Kind von nicht einmal einem Jahr hier? Hast du auch vielleicht zufällig schon mal überlegt, wie gefährlich es hier für das Mädchen sein kann?" "Squall, wie oft denn noch? Ich sagte doch schon: Ich werde mich um das Mädchen kümmern! So gefährlich ist es hier doch nicht!" Rinoa schrie Squall mittlerweile immer mehr an, und auch er wurde immer lauter. Cid, der sich immer mehr überflüssig vorkam, konnte schon fast das Zimmer beben spüren, aber konnte dennoch nichts anderes tun, als stillschweigend zuzusehen, wie sein ganzer Stolz des Gardens und dessen Freundin sich wütend anblafften. Auch er kannte die Streitsituationen zwischen den beiden nur allzu gut und wusste, dass man sich da als Außenstehender nicht einmischen sollte. Beide waren schließlich genau die gleichen Sturköpfe und nur schwer von anderen Meinungen zu überzeugen, wenn sie erstmal selbst eine hatten. Solang es aber noch nicht dazu kam, dass Sachen durch die Luft flogen, war es eigentlich noch erträglich. Cid verzog bei diesem Gedanken ungläubig das Gesicht. Es war kein wirklich guter Trost, dass der Streit zwischen den beiden erst wirklich schlimm zu sein schien, wenn Rinoas Hexenkräfte zutage traten und sie dadurch - wenn auch unabsichtlich - Gegenstände durch die Luft fliegen ließ. Cid wurde dann auf einmal jäh aus seinen Gedanken rissen mit dem Geschehen, dass nun zwischen Squall und Rinoa stattfand: Squall hatte eben wieder irgendetwas gemeint, aber Rinoa drehte sich nur plötzlich um, ohne irgendetwas zu antworten. Sie blieb einfach nur still stehen und blickte starr auf den Boden. Squall sah sie verwirrt an, und wusste nicht, was sie ihm nun antworten würde. Doch dann... Rinoa tat etwas, das sie bis dahin noch nie sofort in einem Streit zwischen ihr und Squall getan hatte: Sie begann zu weinen. Sonst tat sie das immer nur danach, wenn sie wieder allein war. Aber jetzt hob sie einfach ihre Hände vors Gesicht und man konnte sie leise wimmern hören. Cid konnte sogar von der Seite eine einzelne Träne über ihre Wange laufen sehen. Squall blickte noch hilfloser um sich und mit einem Schulterzucken gab er auch Cid, der ebenfalls überrascht war, zu verstehen, dass er keine Ahnung hatte. Rinoa schluchzte dann leise: "Du willst es wohl nicht verstehen. Das Mädchen bedeutet mir wirklich so viel. Ich fühl mich einfach verantwortlich für sie. Deshalb will ich, dass sie bei mir bleibt. Aber du verstehst das ja nicht." "Rinoa..." Squall seufzte und wollte seiner Freundin die Hand auf die Schulter legen. Aber sie wand sich unter seiner Hand weg und schrie ihn wieder an: "Lass mich in Ruhe und fass mich nicht an!" Dann stürmte sie aus dem Zimmer und ließ den noch mehr verwirrten Squall und Cid zurück. Sie lief geradewegs zum Aufzug und betätigte den Knopf auf der Schaltfläche, der sie in das Erdgeschoss brachte. Nachdem sie dort angekommen war, wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht und lief zur Krankenstation. Sie wollte nur noch zu der Kleinen und mit ihr dann außer Reichweite von Squall. Sie begann Hassgedanken gegen ihn zu entwickeln, vertrieb die Gedanken dann aber genauso schnell wieder wie sie gekommen waren. Niemand konnte es wohl so wirklich verstehen, dass das kleine Mädchen, das sie aus Manatuar gerettet hatte, ihr so wichtig geworden war, zumindest Squall verstand es nicht. Die anderen verhielten sich ihr gegenüber eigentlich bis jetzt immer was das Mädchen anbelangte relativ gleichgültig. ,Na ja, lieber so gleichgültig als einfach aus welchem Grund auch immer was gegen das Mädchen zu haben.', schloss Rinoa ihre Gedankengänge und betrat die Krankenstation. Sogleich wurde sie von Dr. Kadowaki begrüßt:"Ah, hallo Rinoa! Willst du das Mädchen schon abholen?" Rinoa nickte und erwiderte: "Ja, eigentlich schon." "Na gut, kannst du dann gerne machen. Sie wartet schon sehnsüchtig auf dich. Scheint wohl genau mitzukriegen, was Sache ist.", grinste die Ärztin und begleitete Rinoa in das Krankenzimmer des kleinen Mädchens. Sie lag auf dem Bauch am Fuße des Bettes und spielte fröhlich vor sich hinmurmelnd mit einem Stofftier, das Rinoa ihr während den letzten Tagen geschenkt hatte. Rinoa nahm das Mädchen vorsichtig auf ihren Arm und strahlte es ebenso fröhlich an. Fast mit einem Mal war ihre vorherige Wut auf Squall wieder verflogen, zumindest dachte sie für den Augenblick nicht mehr viel darüber nach. Rinoa ließ sich stattdessen noch einige Tipps von Dr. Kadowaki geben und verließ dann mit dem Kind die Krankenstation in Richtung ihres Quartiers. Auf halbem Wege dorthin aber, blieb sie stehen und dachte nach. Eigentlich wollte sie nicht unbedingt in ihr Zimmer gehen. Wenn Squall mit ihr über ihren Wutausbruch vorher reden wollte, würde er wohl sofort dorthin kommen und wie sich Rinoa eingestehen musste, konnte sie gerne auf einen erneuten Vortrag verzichten. Also drehte sie sich wieder um und verließ ganz den Garden. Sie wollte an den Strand gehen und sich dort mit der Kleinen die Zeit vertreiben. Draußen setzte sie sich in den warmen Sand und das Mädchen ließ sie vor sich mit ihrem Stofftier spielen, während sie selbst dann lange über das Wasser blickte und sich wieder in ihren Gedanken verlor. In den Gedanken über das Mädchen, über Squall, auf den sie einerseits sehr wütend war, aber andrerseits auch über alles liebte, und darüber, dass sie nun auch SEED war und was das für ihr weiteres Leben bedeuten sollte: Sie musste dem Balamb-Garden als Söldnerin dienen und die Welt vor Gefahren beschützen, welcher Art auch immer diese waren. Aber trotzdem würde sie sich um das Mädchen doch noch kümmern können. Dann gestand sie sich aber doch ein, dass sie sich bis jetzt noch um kein so kleines Wesen gekümmert hatte und deshalb nicht sicher sein konnte, ob das wirklich klappen würde. ,Es käme auf den Versuch an. Wenn ich's doch nicht machen kann, muss ich wohl Squall Recht geben und wir geben das Mädchen doch zu Edea. Aber Squall muss mir doch wenigstens einmal die Chance geben können.', dachte sie sich dann noch und vertrieb ihre Gedanken dann wieder, um lieber mit dem Mädchen zu spielen. Rinoa merkte bis dahin nicht, wie der weitere Tag an ihnen vorbeizog. Erst als es schon zu dämmern begann und dunkler wurde, und damit auch kühler, registrierte sie, dass es langsam Abend wurde. Sie nahm das Mädchen wieder auf den Arm und lief mit ihm zurück in den Garden in ihr Quartier. Obwohl Rinoa nicht lange laufen musste, war das kleine Mädchen in ihrem Armen eingeschlafen. Sie legte es deshalb behutsam auf ihr Bett und deckte es zu. Dann zog sie sich ihren Mantel aus und setzte sich in einen Sessel, der dem Bett gegenüber stand, und beobachte das friedlich schlafende Kind. ,So unschuldig sieht die Kleine aus. Sie hat keine Probleme, sondern noch so ein unbeschwertes Leben und keine Ahnung, was die Welt für Gefahren bergen kann.', dachte Rinoa mit einem leisen Seufzen. Was hätte sie nur manchmal darum gegeben, von alledem nichts erfahren haben zu müssen. Andrerseits hätte sie dann aber auch viel verpasst und würde jetzt nicht so gute Freunde haben. Irgendwann schlief sie ebenfalls ein und erst durch ein lautes Klopfen wachte sie wieder auf. Rinoa schrak hoch. Nach einem erneuten Klopfen sammelte sie sich schnell und öffnete endlich die Türe "Squall...", meinte Rinoa dann zunächst überrascht, fragte dann aber fast schon gleichgültig und mit steigender Gereiztheit: "Was willst du? Mir den nächsten Vortrag halten?" "Rinoa, ich möchte nur normal mit dir reden.", versuchte sich Squall sofort zu verteidigen. Rinoa schloss mit einem Augenverdrehen die Tür hinter sich und lehnte sich dann die Arme verschränkend an ihr an. "Dann schieß los. Ich höre?" "Ja... wollen wir nicht in dein Zimmer gehen?", fragte Squall daraufhin verwirrt. "Falls du dich noch daran erinnerst: Im Garden ist immer noch ein kleines Mädchen, das heute aus der Krankenstation entlassen worden ist und jetzt bei mir ist. Sie schläft schon und ich möchte sie nicht aufwecken. Wenn du mir also was zu sagen hast, dann tus jetzt, oder lass es." "Ja ist ja gut. Also Rinoa, zuerst mal möchte ich dich bitten, nicht gleich immer so gereizt zu sein. Auch wenn du das Kind noch so sehr magst und nicht zu Edea oder sonst wem geben willst, denk doch mal etwas objektiver. Wir sind eine Kampfschule und du mit ein Teil davon. Wie passt da denn ein Baby rein? Wir haben doch gar net die nötige Zeit uns immer darum zu kümmern. Bei Edea könnte die Kleine ja wenigstens noch mit anderen Kindern aufwachsen, mit Gleichgesinnten." Rinoa schüttelte die Augen verdrehend ihren Kopf und erwiderte: "Du wiederholst dich zum was weiß ich wievielten Mal. Ich bins langsam Leid, mir das anhören zu müssen. Hast mir noch was Neues zu sagen?" "Vielleicht mal fragen, wann du es endlich einsiehst? Dann müsst ich es nicht dauernd wiederholen." "Ach, jetzt gibst du mir wieder die Schuld?" Rinoa schnappte wütend nach Luft und ihre Augen funkelten Squall böse an. "Rinoa, bitte! Ich will mich echt nicht mit dir streiten. Wird langsam schon mehr als peinlich, weil wir uns überall zoffen. Ich hab bald kein Funken Ansehen mehr hier.", versuchte Squall die gedrückte Stimmung zwischen ihnen beiden aufzulockern, ohne Erfolg allerdings. "Das ist nicht mein Problem. Wenn du meinst, immer gegen alles sein zu müssen, was ich denk, mach oder was auch immer. Kann ich nur sagen: selbst Schuld." Langsam begann bei Squall wieder der Geduldsfaden zu reißen. "Mensch, verdammt noch mal Rinoa! Jetzt sei doch net immer so stur... Nee, das ist schon mehr als nur stur sein. Dafür fehlen einem die Worte." Rinoa zischte und drehte sich dann wieder zur Tür, bevor sie sagte: "Wer ist hier stur? Du doch genauso! Ach, lass es. Ich will mir dein Gerede nicht mehr anhören. Ich bin müde und möchte schlafen." Damit öffnete sie schnell die Tür und verschwand dahin in ihr Zimmer. Squall brauchte einige Sekunden, bis er begriffen hatte, dass Rinoa wieder einmal geflüchtet war. Dann aber fing er sich wieder und klopfte an die Tür. Rinoa allerdings reagierte nicht. Sie stand von der anderen Seite daran gelehnt und versuchte ihre Tränen zu unterdrücken, die langsam in ihr hochschossen. Squall klopfte noch einige weitere Male an die Türe, aber mehr als ein leises ,Verschwinde!' kam nicht zurück. Er gab es dann schließlich auf und ging in sein eigenes Zimmer. Rinoa wollte für den Moment nicht mehr mit ihm reden, also konnte er nicht viel machen. Als Rinoa Squall schließlich weggehen hörte, ließ sie sich an die Tür gelehnt auf den Boden sinken und legte ihren Kopf auf ihre Knie. ,Wieso muss er nur so ein sturer Idiot sein? Konnte er nicht einfach nachgeben und ihr das kleine Mädchen lassen?', fragte es immer wieder in ihrem Kopf. Aber irgendwo hatte er schließlich auch Recht und man konnte seine Reaktion verstehen. Sie wusste ja schon selbst nicht unbedingt, wieso sie so bestimmt darauf bestand, das Kind bei sich zu lassen. Rinoa schüttelte ihren Kopf. ,Ich muss hier raus. Brauch ein wenig Abstand.' Mit dem Gedanken stand sie dann kurz entschlossen auf, ergriff von ihrem Kleiderständer eine Jacke und verließ leise ihr Zimmer. Sie ging nach rechts den Gang entlang, an anderen Quartieren vorbei und blieb dann schließlich vor einem stehen: 296. Sie klopfte an und wartete auf eine Reaktion. Als nichts kam, klopfte sie nochmals und dann nach einigen weiteren Minuten öffnete ihr ein verschlafener junger Mann die Tür. "Rinoa... Was bei Hyne machst du hier?" "Ja, ich wünsch dir auch nen guten Abend, Nijda!", meinte Rinoa grinsend. "Oh... Ja, sorry... Was gibt's denn? Willst du kurz rein kommen?" Rinoa nickte und daraufhin trat Nijda etwas zur Seite und ließ Rinoa in sein Quartier. Sie setzte sich dann auf einen Stuhl an dem Schreibtisch, während Nijda sich auf sein Bett setzte und Rinoa ansah. "Also, was ist jetzt?" "Ich hätte einfach nur ne Bitte an dich... Und zwar ähm... Könntest du mich bitte nach Esthar fliegen?" Nijdas neugieriger Blick wich nun einem verwirrten. "Ja sicher doch. Aber das zu fragen hätte doch noch bis morgen warten können." Rinoa schüttelte vehement ihren Kopf. "Nein, weil ich heute Nacht noch dahin möchte." "Oh, ok... Aber wieso das denn?" "Bitte frag nicht lange, ich muss einfach ein bisschen raus aus dem Garden und das am besten so schnell wie möglich. Also, fliegst du?" "Na gut, von mir aus. Wenns dir so wichtig ist. Wann dann?" "Um 1 Uhr dann?" Nijda nickte zustimmend. Nachdem die beiden dann noch geklärt hatten, dass sie sich am besten gleich vor der Ragnarok trafen, verließ Rinoa wieder das Zimmer und lief zurück in ihr eigenes. Dort machte sie sich daran, einige Sachen in eine kleine Tasche zusammen zu packen. Als sie damit dann auch fertig war, war es bereits 15 Minuten vor 1 Uhr. Sie setzte sich an ihren Schreibtisch, nahm einen Stift und Zettel her und schrieb noch ein paar Zeilen an Squall: Hallo Squall! Wenn du das liest, bin ich vermutlich schon mit der Kleinen weg. Ich muss einfach raus hier aus dem Garden, ein bisschen Abstand nehmen. Will mich nicht länger mit dir dauernd streiten. Also, bitte such nicht unbedingt nach mir. Mir wird es gut gehen. Ich meld mich schon mal bei dir. Gruß... und Kuss Rinoa Diesen Zettel ließ sie dann auf ihrem Bett liegen. Sie nahm vorsichtig das Kind auf den Arm, ihre Tasche in die andere Hand und beeilte sich, zur Ragnarok zu kommen. Dort wartete bereits Nijda, der, wie Rinoa es ihn bat, keine allzu neugierigen Fragen, weshalb sie unbedingt nach Esthar wollte, mehr stellte, sondern einfach das Flugschiff dorthin steuerte, wo es für diesen Abend hin sollte. Kapitel 12 ---------- Kapitel 12 Es war stockdunkle Nacht, zumindest außerhalb der Stadt. Innerhalb allerdings, auf den Straßen zur Residenz, war alles hell beleuchtet und teilweise auch noch etwas los, aber noch lange nicht so viel, wie tagsüber. Rinoa beschäftigte sich nicht lange mit ihrer Umgebung, sondern lief auf geradem Wege zu Lagunas Heim, drückte das Baby unter dessen Decke an sich. Sie benutzte sogar gleich die Transportschleusen, die mitten durch Esthar verliefen. Rinoa brauchte auch nicht lange, bis sie die Residenz erreicht hatte. Nach einem kurzen Wortwechsel mit den Wachen, durfte Rinoa mit dem kleinen Mädchen, das mittlerweile munter die Gegend um sich herum beobachtete, eintreten. Sie lief dann in Lagunas Büro und wartete dort auf ihn. Nach wenigen Minuten ging auch schon wieder die Tür auf und ein total verschlafener Laguna im Morgenmantel kam herein. Im Halbschlaf setzte er sich an seinen Schreibtisch und seufzte laut. "Ich hoffe, du hast eine gute Erklärung, wieso du mitten in der Nacht hier auftauchst, eine sehr gute hoffentlich." Rinoa lächelte den Präsidenten von Esthar geheimnisvoll an und meinte dann: "Für mich ist es Grund genug, aus dem Garden zu verschwinden und wohin zu gehen, wo ich nicht dauernd den ewigen Vorträgen von Squall ausgesetzt bin." "Oh je... Was habt ihr beide schon wieder? Ich dachte du bist jetzt auch eine SEED? Da sollte er doch stolz auf dich sein." Jetzt war es Rinoa, die seufzte. "Sollte man meinen... Aber darum geht's nicht. Sicher ist er auch stolz auf mich. Na ja... ich zeig dir, was der Grund für unseren Streit ist.", erklärte Rinoa und lief dann die paar Schritte zum Sofa. Dort nahm sie dann das Kind auf den Arm und drehte sich damit wieder zu Laguna, der mittlerweile aufgestanden war. Ungläubig sah er dann zuerst auf das Bündel in Rinoas Händen und schließlich auf sie selbst. "Rinoa, ich glaub du musst mir das erklären.", verdeutlichte er kurz darauf und nahm wieder auf seinem Schreibtischstuhl Platz, bevor er dann Rinoa mit Fragen überhäufte: "Was ist das für ein Kind? Warst du etwa schwanger? Etwa von Squall? Oder.. Nein.. Bist du meinem Sohn fremdgegangen? Aber ich hab dich doch die letzten neun Monate öfters mal gesehen, da kann..." "Laguna, stopp.", unterbrach Rinoa ihn. "Lass mich doch erklären. Also zuerst mal: Das ist nicht mein Kind. Wir, besser gesagt ich hab es während nem Auftrag gefunden und mich dafür so verantwortlich gefühlt, dass ich's mit zu uns in den Garden genommen hab." "Ach so... Bei Hyne, schock mich alten Mann doch nicht gleich so... Nein, aber ich vermute mal, dass genau darin, in deinem Verantwortungsgefühl, das Problem und die Ursache für die Probleme steckt, oder?" "Genau erfasst. Squall ist alles andere als begeistert und ist mit Cid der Meinung, dass die Kleine besser bei Edea aufgehoben wäre, in nem Waisenhaus halt." Nachdenklich erhob sich Laguna nun wieder, trat neben Rinoa und beobachtete einige Zeit lang das Mädchen. Dann meinte er: "Also ich kann ihn gar nicht verstehen. Das Mädchen ist ja wirklich ne Süße. Sollte sich doch freuen. Wird er auch so was wie ein Vater." Rinoa schmunzelte. So hatte sie das noch gar nicht gesehen. Aber Recht hatte Laguna wohl. Sie erklärte ihm dann noch weiter, was zwischen ihr und Squall passiert war, dass Squall nicht sehr viel von einem Baby im Garden hielt und auch Cid von dieser Meinung überzeugt hatte, obwohl dieser schon einverstanden war. Schließlich erklärte Laguna sich damit einverstanden, dass sie und das Baby gerne einige Zeit in Esthar bleiben konnte, bis sich die Sache wieder etwas beruhigt hatte. Rinoa sollte aber trotzdem gucken, dass sie sich mit Squall wieder zusammenraufte. Also bekam Rinoa eines der Gästezimmer in Lagunas Residenz, wo sie dann auch sofort todmüde ins Bett fiel und einschlief. « Nächster Morgen im Balamb-Garden » Squall war wie immer früh aufgestanden und machte sich sofort wieder auf den Weg in sein Büro, um sich dort seiner Arbeit zu widmen. Allerdings konnte er seine Gedanken nicht so recht nur auf diese konzentrieren. Viel zu sehr schwirrten in seinem Kopf auch noch Rinoa und der Streit mit ihr. Eigentlich war es ein unsinniger Streit, aber was sollte er machen? Rinoa musste doch einfach verstehen, dass ein Kleinkind von kaum einem Jahr nichts in einer Kampfschule zu suchen hatte. Nachdem er dann nun schon gute drei Stunden über irgendwelchem Papierkram saß und nicht mehr wirklich weiterkam, beschloss er, seine Arbeit erst einmal auf sich beruhen zu lassen. Die konnte er auch noch morgen, oder gegen Abend machen. So verließ Squall dann wieder sein Büro und fuhr mit dem Aufzug hinab in das Erdgeschoss. Dort lief er dann den Gang entlang zu den Quartieren. Vor Rinoas Zimmer angekommen, holte er einmal tief Luft. Er hoffte nur, Rinoa würde nicht wieder sofort so sauer werden wie am Vorabend. Dann klopfte er an, allerdings zeigte sich keine Reaktion. Er versuchte es nochmals und rief dabei ihren Namen. Als dann die Tür immer noch nicht geöffnet wurde, öffnete Squall sie selbst, denn er hatte ja auch immer ihren Schlüssel, und betrat das Zimmer. Darin war es totenstill. Nochmals rief Squall fragend Rinoas Namen und sah sich in dem Raum um. Nachdem er auch einen kurzen Blick ins Badezimmer geworfen hatte, aber Rinoa auch dort nicht war, ging er zurück in das Zimmer und setzte sich dort auf das Bett. Sofort spürte er ein Blatt Papier unter sich. Er stand wieder auf und nahm es an sich. Während er dann die paar Zeilen darauf durchlas, verfinsterte sich sein Gesicht immer mehr. "Oh Rinoa... Meine liebe Rinoa..." Er zerknüllte den Zettel und warf ihn an die Wand ihm gegenüber. Er spürte, wie in ihm langsam Wut aufstieg, aber auch Traurigkeit, Schmerz und auch Sorge darüber, wo Rinoa nun sein mag. Es war zwar typisch für Rinoa, spontan und für andere vielleicht unverständlich zu handeln. Aber dass sie gleich das kleine Mädchen genommen und sich aus dem Staub gemacht hatte, konnte Squall nun nur schwer glauben. Squall beschloss dann erst einmal, die anderen zu fragen, ob sie wussten, wo Rinoa ist. Zwar wollte sie, wie sie in ihrem Brief geschrieben hatte, nicht, dass er sie sucht, aber er liebte sie, mehr als alles andere auf der Welt. Da würde er es doch nicht so einfach zulassen, dass sie still und heimlich den Garden, ihn, verlässt. Damit konnte Rinoa auch auf jeden Fall rechnen. Also verließ er zügig das Quartier und lief einige Türen weiter vor das Zimmer von Xell. Als der aber auch nicht in seinem Zimmer war, ging er zu den Aufzügen und ließ sich in den dritten Stock fahren. Dort trat er vor die Tür zu Cids Büro und nachdem er geklopft hatte und ein leises "Herein!" gehört hatte, öffnete er sie und trat in den großen Raum. Cid saß wie üblich an seinem Schreibtisch und war über etwas Papierkram gebeugt. Nun sah er auf und Squall an. "Ah Squall, was führt dich zu mir? Wegen Rinoa, oder dem Mädchen wieder?" Squall begrüßte Cid freundlich und begann sofort zu erklären, dass Rinoa verschwunden war und er sie suchen wollte, aber dazu zunächst die anderen fragen wollte, ob sie etwas wüssten. Nach einigem Überlegen, stand nun fest, dass sie die anderen über eine Durchsage zusammenrufen sollten. Also erfüllte wenig später Squalls Stimme über die Lautsprecher den Garden: "Achtung eine wichtige Durchsage! Xell Dincht, Selphie Tilmitt, Irvine Kinneas, Quistis Trepe, Caja Carstas und Damian Alecses, bitte in 10 Minuten im Büro des Direktors einfinden." Die letzten beiden wollte er zusätzlich noch herbeirufen, da Rinoa mit den beiden ja in der letzten zeit sehr viel zu tun hatte. 10 Minuten später tummelten sich die vorher Ausgerufenen in dem Büro und saßen oder standen im Raum. Gerade kamen noch Damian und Caja mit einem nicht weniger verwirrten Blick, wie ihn die anderen schon vorher hatten. Der letzte, der schließlich den Raum betrat, war Irvine. Als alle irgendwo Platz genommen hatte, begann Squall sofort zu erklären: "Also, ich hab euch alle jetzt hier zusammengerufen, weil Rinoa verschwunden ist. Und bevor ich sonst wo such, würd ich gern euch mal fragen, ob ihr wisst, wo sie ist?" Allerdings bekam er nur Kopfschütteln als Antwort. Keiner wusste, wo Rinoa sein konnte, dafür fragten die anderen Squall aber auch gleich, was wieder passiert war, dass Rinoa nun flüchtete. Squall bestätigte ihnen darauf nur ein weiteres Mal, was er sonst immer Rinoa selbst oder am gestrigen Tage auch Cid gesagt hatte: Ein Kleinkind, nicht älter als ein Jahr, hatte in einer Kampfschule nichts zu suchen. Dafür war es doch viel zu gefährlich, auch wenn sie nicht ständig unter gegenwärtigen Kampfandrohungen standen. Dann ließ Squall die anderen mit der Bitte, noch einmal zu überlegen, ob sie wirklich keine Ahnung hätten, wo Rinoa hin verschwunden war, wieder gehen. Er selbst setzte sich dann bekümmert auf das Sofa in dem Büro des Direktors und überlegte mit Cid ebenfalls, wo Rinoa sein könnte und was er tun sollte. ~~~~~ Rinoa indessen hatte lange geschlafen und wurde nun durch das Schreien des Mädchens aufgeweckt. Liebevoll kümmerte sie sich darum und versuchte es zu beruhigen. Dies gelang ihr auch soweit, dass sie sich wenigstens anziehen konnte. Dann nahm sie das Mädchen auf den Arm und verließ das Zimmer in Richtung der Küche. Auf dem Weg kam ihr Ellione entgegen, die zunächst überrascht und dann neugierig Rinoa und das kleine Mädchen ansah, dann die beiden aber herzlich begrüßte: "Hey Rinoa! Ich freu mich, dich zu sehen. Was machst du hier? Und vor allem, wer ist die Kleine hier? Doch nicht etwa deine und Squalls Tochter, oder?" Rinoa schmunzelte. ,Hier vermutete wohl jeder gleich, dass das Baby ihre leibliche Tochter wäre.' Aber wie am Vorabend schon musste sie nun auch Ellione aufklären: "Nein nein Ell... Ist nicht unser Kind. Ich hab sie nur bei nem Auftrag gefunden und mich eben so verantwortlich dafür gefühlt, dass ich sie bei mir lassen wollte." "Ach so? Na dann... Und was machst du jetzt hier? Ratschläge holen, wie man sich um so kleine Kinder kümmert?" "Unter anderem. Besorgungen diesbezüglich muss ich auf jeden Fall machen. Aber... Ähm... Ich bin eher vom Garden geflüchtet.", gestand Rinoa dann auch. Ellione war darauf mehr als verwirrt und fragte: "Wieso das denn? Squall ist nicht begeistert von eurem Zuwachs?" "Nein, überhaupt nicht." "Oh je... Musst du mir nachher mal erzählen, was vorgefallen ist. Aber ich würde sagen, du frühstückst jetzt zuerst mal und dann gucken wir in der Stadt, was so kleine Kinder alles brauchen." Rinoa nickte und folgte Ellione, die nun vor ihr wieder in das Esszimmer lief. Dort wies sie Rinoa an Platz zu nehmen und verschwand gleich darauf nebenan in der Küche. Wenige Minuten später kam sie schon zurück und nahm neben Rinoa Platz. Sie mussten nicht lange warten, da wurde für Rinoa schon ein Gedeck gebracht und schließlich auch eine Kanne Kaffee, Brötchen, und eine große Auswahl an Marmeladen und anderen Brotbelägen. Während Rinoa dann auch frühstückte, kümmerte sich Ellione um das Mädchen und fütterte es ebenfalls mit einer Flasche Milch. Eine gute Stunde später standen die beiden Frauen zusammen mit dem Mädchen schon in der Mitte des Einkaufszentrums von Esthar. "So, und was kaufen wir jetzt zuerst für die Kleine?", fragte Ellione und besah sich die zahlreichen Geschäfte. "Keine Ahnung. Wie wärs mit Klamotten oder bisschen was zum Spielen? Will nur das Wichtigste kaufen. So viel Geld hab ich jetzt auch nicht dabei." Ellione lächelte Rinoa freundlich an und erwiderte: "Mach dir um das Finanzielle keine Sorgen. Laguna sponsert dir genug Geld, dass du genug kaufen kannst." Überrascht und zugleich gerührt sah Rinoa Ellione. "Aber das kann ich doch nicht annehmen..." "Tu es einfach. Ich war vorhin ja noch kurz bei ihm und da meinte er, wenn schon dein Freund, sein Sohn, sich nicht so recht um das Kind kümmern will, möchte er es umso mehr. Zu Edea oder sonst wohin würdest du es ja wohl doch nicht geben." "Oh danke. Wenn ich dann nur wüsste, wie ich ihm das verdanken kann." "Indem wir seine Kreditkarte nicht bis ins Unermessliche auskosten, du dich wieder mit Squall verträgst und dem kleinen Mädchen eine gute Mutter wirst.", grinste Ellione und hatte dabei auch eine Kreditkarte aus ihrer Tasche hervorgezogen. "Also was ersterer und letzterer Punkt betreffen: Ich werd mich bemühen... Aber bei dem zweiten Punkt kann ich nichts garantieren. Zum Vertragen gehören immer noch zwei..." Bei dem letzten Satz kamen ihr, ohne dass sie viel dagegen tun konnte, einige Tränen hoch. Ellione schien das bemerkt zu haben, denn sie legte liebevoll ihren Arm um Rinoas Schultern und meinte: "Das wird schon wieder. Wenn er's jetzt noch nicht begriffen hat, dass du das Mädchen bei dir lassen willst, wenn du schon aus dem Garden flüchtest, dann ist alles verloren. Nein, Laguna oder ich können ja auch mal mit ihm reden." "Danke für das Angebot, aber ich will ihn jetzt mal zunächst noch nicht sehen. Soll er mich zuerst selber mal suchen. Wenn er mich dann bei euch findet und immer noch so abweisend ist, dann könnt ihr gerne mal mit ihm reden." Ellione nickte zustimmend und dann machten sich die beiden daran, die Geschäfte nacheinander nach der Babyabteilung abzusuchen und dort das ein oder andere nützliche Item für das Mädchen zu kaufen. Kapitel 13 ---------- Kapitel 13 Es ging gegen Abend, als Rinoa und Ellione ihren Einkauf beendeten und mit einigen voll beladenen Taschen wieder die Residenz erreichten. Während sie dann in das Gästezimmer von Rinoa liefen, kam ihnen Laguna entgegen, der die beiden ungläubig anblickte. "Was hab ich getan? Wie konnte ich nur euch beiden eine meiner Kreditkarten überlassen? Jetzt bin ich um mehrere tausend Gil ärmer.", verzweifelte er scherzhaft vor den beiden mit einem entsetzten Blick auf die Tüten in den Händen der beiden Frauen. Ellione und Rinoa konnten sich ein Lachen nicht verkneifen. "Tja, Laguna... Sowas nennt man Pech.", grinste Ellione, beruhigte den Präsidenten daraufhin aber sofort wieder. "Musste dir doch vorher schon klar sein, dass so ein kleines Kind eine Menge Sachen braucht. Aber keine Sorge, da ist schon noch genug Geld drauf." Mit einem erleichterten Seufzer nahm Laguna seine Kreditkarte von Ellione entgegen und wollte schon wieder etwas entgegnen, als Kiros zu den beiden trat. "Laguna, Telefon..." Und mit einigem Zögern und einem unsicheren Blick auf Rinoa, fügte er noch hinzu: "Es ist Squall." "Laguna, bitte sag ihm nicht, dass ich hier bin.", flehte Rinoa daraufhin schon. "Aber Rinoa... Ich kann ihn doch nicht anlügen." "Bitte! Ich hatte so einen schönen Tag mit Ellione in der Stadt und ich will mir den nicht dadurch zunichte machen lassen, indem ich mir jetzt gleich noch einen Vortrag von Squall anhören darf, wieso ich einfach so den Garden verlass. Weil den wird er mir jetzt dann auf jeden Fall halten." Laguna warf einen Hilfe suchenden Blick auf Ellione, die zuerst die Schultern zuckte, ihn dann aber eindringlich ansah und den Kopf schüttelte, was wohl so viel heißen sollte, wie ,Sags ihm noch nicht. Die beiden brauchen mal die Auszeit.' "Okay, ich tus zwar nicht gern, aber meinetwegen.", gab er dann schließlich nach und verschwand in Richtung seines Büros. Rinoa seufzte und drückte das kleine Mädchen an sich. Ellione legte ihr wieder beschwichtigend den Arm um die Schulter. "Versprich mir aber, dass du ihn trotzdem bald darüber aufklärst, wo du bist, ja Rinoa?" Rinoa nickte stumm und nahm dann wieder ihre Taschen in die Hände. Zusammen mit Ellione lief sie dann in ihr Zimmer. Nachdem sie dort das eingekaufte Zeug ausgepackt und notdürftig in dem kleinen Schrank, der noch im Zimmer stand, verstaut hatten, brachte Rinoa das Mädchen zu Bett. Dann begaben sich die Ellione und Rinoa in das Wohnzimmer der Residenz, wo sie sich auf das große Sofa setzten. Sie wollten dann gerade anfangen, sich zu unterhalten, als Laguna hereinkam. "Da seit ihr beiden ja. Ähm Rinoa, wollte dir nur kurz sagen, was Squall meinte, sofern dus wissen willst." "Na ja, interessieren würds mich schon. Wie sehr ich ihm fehl und ob er's schon bereut, mir so Stress gemacht zu haben." "Na ja, also ob er was bereut, weiß ich nicht. Darüber hat er mir nichts gesagt. Aber fehlen tust du ihm schon sehr. Er macht sich wirklich große Sorgen um dich. Das kannst du mir glauben. Er klang schon ziemlich verzweifelt eben." "Ach ja? Dann soll er mal noch überlegen, ob er net doch immer zu stur ist." "Na ja, darüber, wer da stur ist, kann man sich streiten.", erwiderte Laguna mit einem Grinsen, was ihm sofort einen wütenden Blick von Rinoa einbrachte und ein ihm entgegen fliegendes Sofakissen von Ellione. Beschwichtigend hob er darauf schnell die Hände und entschuldigte sich immer noch grinsend, bevor er dann das Zimmer wieder verließ. Als er weg war, zog Rinoa ihre Beine an sich und legte ihren Kopf darauf. "Er meinte es wirklich nicht so, Rinoa.", meinte Ellione tröstend. "Na ja, wenn wir aber schon dabei sind, erzählst du mir jetzt mal, was zwischen euch los war, bevor du zu uns gekommen bist? Ich hab ja bis jetzt noch nicht so viel Ahnung." Rinoa nickte und begann dann zunächst zu erzählen, wie sie das Mädchen gefunden hatte. "Ja, also gefunden hab ich die Kleine eben in Manatuar. Wirst du ja bestimmt auch schon mitbekommen haben, dass die Stadt vollkommen zerstört wurde, oder?" Ellione nickte kurz und so konnte Rinoa weiter erzählen: "Na ja, also wir haben dann eben den Auftrag bekommen, die Stadt nach Überlebenden abzusuchen und so. Ja, und dabei hab ich sie eben gefunden. Weißt du, mir ist sie dann gleich ans Herz gewachsen, als ich sie da in dem fast ganz zerstörten Haus gesehen hab, um sie herum lauter Trümmer und auch ihre toten Eltern. Hab mich dann gleich verantwortlich gefühlt dafür. Ich mein, wenn ich nicht ne Hexe wär, und deshalb so sensibel auf meine Umwelt reagieren würd, und ich sie dadurch nicht gefunden hätte, wär sie vermutlich tot." "Hm... Na dann könnt mans ja eigentlich verstehen, wieso du sie bei dir lassen willst. Und was sagt Squall nun dazu?" "Ja, Squall...", seufzte Rinoa. "Der ist alles andere als begeistert. Der meckert mich dauernd an, von wegen, dass so ein kleines Kind nichts in einem Garden, einer Kampfschule, zu suchen hätte, dass ich ja nun eine SEED bin und deshalb schon damit eine große Verantwortung zu tragen hätte und so weiter. Und mir dann noch Vorhaltungen machen, Ich hätte nen sturen Kopf." Ellione grinste und erwiderte nachdenklich: "Na ja, musst zugeben, du bist doch auch ziemlich stur." "Ja ok... Ich weiß. Aber, wenn unser Direktor, Cid schon damit einverstanden ist, dass die Kleine bei uns bleibt, zumindest probeweise, und Squall das auch weiß, dann muss er doch nicht noch mal alles dran setzen, dafür zu sorgen, dass Cid sich auch wieder umentscheidet und es nun auch auf einmal besser findet, das Mädchen würde zu Edea ins Waisenhaus kommen." "Ja, gut. Da hast du Recht. Und ihr konntet euch da nicht auf was einigen?" Rinoa schüttelte den Kopf und seufzte auf. "Wie du siehst, nein. Und das macht mich fertig. Ich liebe ihn doch! Und ich wusste jetzt nicht, was ich bei ihm noch sagen sollte. Also musste ich einfach weg da - ne Auszeit nehmen. Vielleicht überlegt er ja dann mal, ob mans nicht wenigstens versuchen kann." Rinoa spürte, wie ihr eine Träne die Wange hinab lief. Schnell wischte sie diese weg. Ellione, die bis dahin ihr gegenüber saß, stand nun auf und setzte sich neben sie, um ihr wieder tröstend den Arm umzulegen. "Kopf hoch! Das wird schon wieder! Er liebt dich doch auch verdammt sehr. Er macht sich sicherlich große Sorgen." Rinoa nickte nur und vergrub ihren Kopf wieder zwischen ihren Knien. Es vergingen einige Minuten der Stille, bis Ellione schließlich wieder meinte: "Sag mal, Rinoa. Wann war Squall denn bei Cid und hat ihn dazu überredet, ebenfalls seiner Meinung zu sein?" "Hm... Gestern erst. Wieso?", fragte Rinoa überrascht. "Ich überleg nur... Wie lange ist das Mädchen dann nun schon bei euch?" "Eine gute Woche vielleicht, wobei sie in der Zeit über aber auf der Krankenstation verbracht hat. Ist von da auch erst gestern entlassen worden." "... und lass mich raten: Du warst während der Woche die meiste Zeit dann bei dem Mädchen, oder?" "Äh, war zwar auch noch ein wenig Irvine und seiner neuen Freundin hinterher spionieren anfangs, aber sonst, ja... Ich war sehr viel dort.", erklärte Rinoa mit einem wieder verwirrten Gesichtsausdruck. Scheinbar zufrieden mit dieser Antwort schmunzelte Ellione und meinte dann: "Sag mal Rinoa... hast du dir eigentlich schon mal überlegt, dass dein Liebster eifersüchtig sein könnte und deshalb so viel gegen das Mädchen hat?" Ungläubig starrte Rinoa daraufhin Ellione an und nachdem sie sich wieder gesammelt hatte, entgegnete sie: "Eifersüchtig? Squall? Nein. Wie kommst du da denn drauf?" "Na ja, überleg mal. Bis dahin hast du dich immer nur mit ihm beschäftigt, sofern er nicht allzu viel zu tun hatte. Und dann auf einmal findest du so ein kleines Kind, um das du dich sofort rührend kümmerst, deine gesamte freie Zeit bei ihr auf der Krankenstation verbringst. Er also praktisch von einem auf den anderen Tag nicht mehr die wichtigste Person in deinem Leben ist, sondern ein kleines Kind, ja nicht mal euer gemeinsames, eigenes, sondern ein gefundenes." "Ell..." Rinoa war mehr als überrascht, von der Überlegung, die Ellione gerade ihr mitgeteilt hatte. Sie wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. Bei näherem Nachdenken darüber musste sie aber feststellen, dass da etwas Wahres dran sein könnte. Sie hatte die letzte Woche wirklich nicht viel Zeit mit Squall verbracht, sondern war lieber bei dem Mädchen gewesen. Nachdem die beiden Frauen dann noch einige Zeit weiter über diese Überlegung geredet hatten, erkannte Rinoa immer mehr, dass Ellione Recht haben musste. Mit dem Gedanken daran, gingen die beiden dann später irgendwann ebenfalls ins Bett. « Nächster Morgen im Balamb Garden » Langsam begann sich der Schulhof zu füllen mit einigen Schülern, die den Vormittag dort bei dem schönen Wetter verbringen wollten. Squall saß in einer der hintersten Ecken auf der Bank. Er hatte seine Arme dort auf einen Tisch gestützt und seinen Kopf darauf gebettet. So starrte er nun ins Leere, sah zwar aus den Augenwinkeln, wie immer mehr Schüler um ihn herum waren, beachtete sie aber nicht allzu sehr. Er bemerkte auch nicht, wie sich Irvine und hinter ihm Selphie ihm näherten. Dementsprechend zuckte er auch erschrocken zusammen, als ihm eine Hand auf die Schulter gelegt wurde. "Mann, Irvine, Selphie! Erschreckt mich doch nicht so!" "Hey ist ja gut... Wollt dir ja nur mal vorschlagen in dein Zimmer zu gehen, bevor du hier noch einschläfst..." "Ja ja, schlafen kann ich sowieso nicht...", winkte Squall nur ab. Selphie schüttelte sofort den Kopf und fragte herausfordernd: "Hast du~uu es schon mal versuu~ucht?" Squall zögerte, bevor er schließlich antwortete: "Nein... Aber..." "Du hast Angst, etwas verpassen zu können und Rinoa erst Recht nicht zu finden, wenn du im Bett bist, oder?", unterbrach Irvine ihn und beendete den Satz. Squall sah nur schweigend zu Boden, was Irvine als ein ,Ja' interpretierte und sogleich wieder das Wort ergriff: "Jetzt geh du mal schlafen. Warst auch schon die ganze Nacht auf, hab ich Recht?" "Natürlich ist er da~aas!", meinte Selphie ohne eine weitere Antwort von Squall abzuwarten, und ergriff dann seine Arme, um ihn mit sich in Richtung Quartiere zu ziehen. "Und deshaa~alb wird er jetzt auch mal ne Runde schlafen gehen. Und wir werden dann mal gucken, ob wir unsere lie~ebe Rinoa nicht findee~en." Squall wollte schon wieder widersprechen, musste sich dann aber eingestehen, dass er gegen Selphie für den Moment keine Chance hatte, so bestimmt, wie sie ihn jetzt ins Bett schicken wollte. Ein wenig Schlaf würde ihm wirklich nicht schlecht tun. Also verabschiedete er sich vor seinem Quartier von den beiden, nicht ohne ihnen eindringlich zu sagen, wo er schon gesucht hatte, und begab sich dann in den Raum. Dort ließ er sich auf sein Bett fallen und ganz gegen jede Vermutung von ihm schlief er auch ziemlich bald ein. Irvine und Selphie liefen währenddessen wieder in den 3. Stock in Cids Büro. Die beiden wussten, dass Squall dort den ganzen letzten Tag schon verbracht hatte, dort Überlegungen angestellt hatte, wo Rinoa sein könnte und herumtelefoniert, und anscheinend hatte Cid auch ohne irgendwelche größeren Einwänden den Raum zur Verfügung gestellt. Squall hatte dort auch auf einem der Tische eine Weltkarte ausgebreitet, um seinerseits Überlegungen anzustellen, wo Rinoa sein könnte. Die Orte, an denen sie scheinbar nicht war, hatte er mit einem roten Kreuz markiert. Anders konnten Irvine und Selphie diese Zeichen an manchen Stellen, wie Edeas Haus oder Esthar, nicht deuten und gerade von Esthar wussten die beiden, dass Squall dort schon angerufen hatte und Laguna gefragt hatte, ob Rinoa dort wäre - allerdings ohne Erfolg. Irvine und Selphie zogen sich nun zwei Stühle an den Tisch heran und überlegten, wo man noch suchen könnte. Als sie dann auch mehr als zwei Stunden so saßen, fiel Irvine plötzlich ein: "Sag mal, Selphie! Wie konnte Rinoa eigentlich den Garden verlassen und von der Insel runter? Doch eigentlich nur mit der Ragnarok oder?" Selphie überlegte kurz, bevor sie dann nickend erwiderte: "Jaa~a, eigentlich scho~oon. Um ein Schiff nehmen zu können, hätte sie jaa~a bis heut Vormittag warten müssen." "Ok, und wer kann nur die Ragnarok fliegen?" "Ähm, eigentlich nuu~ur ich und Xell, und Nijda auch noch!" "Wusst ich's doch!", verkündete Irvine grinsend und stand auf. Dann begab er sich an das kleine Pult, auf dem das Mirkofon stand. Er betätigte einen Knopf und gleich darauf sprach er: "Xell Dincht und Nijda, bitte sofort ins Büro des Direktors kommen." Als Irvine dann wieder zu Selphie an den Tisch trat, sah sie ihn fragend an. "Bevor du fragst, ich erklärs dir, Selphie: Wenn nur einer von euch dreien die Ragnarok fliegen kann, und Rin sonst nicht anders verschwunden sein kann, dann muss sie einer von euch ja weggeflogen haben, zumindest wüsste ich jetzt nichts davon, dass unser Flugschiff schon nen Autopilot hat." "Hat es auch nii~icht! Ich glaub, daa~as wüsst ich schoo~on!", versicherte Selphie. "Na also, dann gucken wir mal, was die anderen zwei sagen.", entgegnete Irvine und nahm wieder auf einem Sessel Platz, als auch kurz darauf schon die beiden Ausgerufenen den Raum betraten. "Yo, was gibt's denn? Rinoa schon gefunden?", fragte sofort Xell. "Nicht ganz...", antwortete Irvine und sah dann Selphie, Xell und Nijda an. Er musterte sie einige Minuten, bis er dann erklärte: "Also ich hab da so ne Überlegung und zwar... Rinoa muss ja mit der Ragnarok von hier weggeflogen sein. Allerdings kann man sich sicher sein, dass Rinoa nicht alleine das Schiff steuern kann, ihr Drei seid die einzigen, die das mehr oder weniger können. Also, stellt sich mir die Frage, wer von euch Rinoa wohin geflogen hat?" Die Drei, die mit so einer Anschuldigung teilweise nun nicht gerechnet hatten, mussten sich erst einmal wieder richtig sammeln, bevor dann Selphie und Xell sich sofort verteidigten: "Also wii~ir bestimmt nicht, und wenn, dann hättens wir doch Squall schon laa~ang gesagt, oder nicht, Xell?" "Yo, genau! Stimmt!", pflichtete Xell ihr da auch nur bei. "Hm... Stimmt wohl... Und was ist mit dir Nijda? Du fliegst zwar nicht allzu oft damit, aber können tust du es wohl trotzdem." Nijda zögerte. Er spürte, wie es ihm heiß und kalt wurde, und erst nach einigem Nachdenken, was er nun antworten sollte, entschied er sich dafür, sich an Rinoas Bitte, nichts zu sagen, zu halten und erklärte stotternd: "Ähm... Ja... Ich kann zwar damit fliegen, aber... Ähm... Nee, zu mir ist sie nicht gekommen." Skeptisch beäugte ihn Irvine und verschränkte seine Arme. "Hm, Nijda, mein ich's nur, oder bist du wirklich bisschen nervös?" "Iiich? Nee, meinst du nur." Irvine schien ihm allerdings nicht so Recht zu glauben. Er sah noch genauso skeptisch auf Nijda und meinte: "Also Lügen kannst du nicht so gut... Also los, du hast Rinoa den Gefallen getan und sie mit der Ragnarok geflogen, oder?" Nijda senkte nur den Kopf und nickte kaum merklich. "Also~oo doch! Und wohin hast duu~u sie geflogen?" "Nach Esthar. Und mehr weiß ich nicht. Sie hat mich gebeten, nicht allzu neugierig zu sein und eben auch nicht unbedingt zu sagen, wo sie ist." Xell blickte Nijda verwirrt an: "Nach Esthar? Aber ich dachte, da wär sie nicht." "Dann muss Rinoa wohl auch dort gebeten haben, dass niemand verrät, dass sie da ist.", entgegnete Nijda die Schulter zuckend. Xell seufzte nur und nachdem dann beschlossen wurde, dass sie Squall zunächst noch ausschlafen lassen wollten, bevor sie ihm erzählen wollten, wo seine Rinoa hingegangen ist, trennten sie sich und jeder verbrachte den Rest des Tages woanders. Kapitel 14 ---------- Kapitel 14 Es war früher Nachmittag, als Squall verschlafen seine Augen öffnete. Nach einem kurzen Blick auf seine Uhr, seufzte er auf. "Schon so spät...", dachte er sich und rieb sich den restlichen Schlaf aus den Augen. Er stand auf und ging ins Bad, wo er sich ein wenig kaltes Wasser ins Gesicht spritzte. Dann verließ er sein Quartier und begab sich Richtung Aufzug. Er wollte in den 3.Stock fahren. Irvine und Selphie mussten dort sicherlich noch sein, wenn sie wirklich nach Rinoa suchen wollten, und er wollte jetzt mal nachfragen, ob es schon etwas Neues gäbe. Er betätigte den Knopf für den Aufzug und nachdem er kurz warten musste, kam er auch schon. Die Türen öffneten sich und ohne sich weiter auf seine Umgebung zu konzentrieren, wollte er den Fahrstuhl betreten, stieß allerdings mit jemandem zusammen. Er murmelte ein leises "Sorry" und blickte auf und direkt in die Augen von Aileen. "Ah, Aileen! Sorry du." Aileen lächelte ihn verständnisvoll an und winkte ab. "Schon ok. Warst so in Gedanken an Rinoa versunken? Hab schon gehört, dass sie weg ist." "Ja... Aber woher weißt du das?", fragte Squall durcheinander. "Von Irvine. Der möchte übrigens mit dir reden, ist in der Mensa." Squall blickte Aileen noch fragend an, aber die schüttelte nur ahnungslos den Kopf. Daraufhin drehte er sich wieder um und lief in die Mensa. Dort sah er schon Irvine und Selphie an einem der Tische sitzen. Squall setzte sich zu den beiden und ohne langes Hin- und Herreden fragte Squall: "Aileen hat mir grad erzählt, dass du mir was zu sagen hast, Irvine. Also, was los? Rinoa gefunden?" "Kann man so sagen." Squall fragte sofort aufgebracht: "Was? Wirklich? Wo ist sie?" "In Esthaa~ar. Nijda hat sie dorthin gefloo~ogen." "Und bevor du dasselbe fragst, wie wir vorhin: Rinoa muss wirklich dort sein, wird aber wohl Laguna gebeten haben, uns nicht zu verraten, dass sie dort ist. Deshalb hat wohl Laguna gesagt, dass sie nicht da ist.", meldete sich Irvine wieder zu Wort und beantwortete Squall die Frage, die er auch gerade stellen wollte. Nachdem sie dann noch über Rinoa geredet hatten, was Squall nun machen wollte, beschloss er direkt auch nach Esthar zu fliegen. Er fragte Selphie, ob sie ihn hinfliegen würde und als sie einwilligte, machten sie sich auf direktem Weg auf den Landeplatz der Ragnarok. Wenige Minuten später, saß Selphie schon auf dem Pilotensitz und brachte gerade die Ragnarok auf Kurs nach Esthar. Squall hatte sich in eines der Quartiere zurück verzogen und dachte nach. Jetzt wusste er zwar, wo Rinoa war, aber nicht, was er sagen sollte. Er war immer noch wütend auf sie, dass sie die vorletzte Nacht einfach so klammheimlich verschwunden war. Andrerseits aber machte ihm das klar, wie viel sie ihm bedeutete und wie es ihn schmerzte, dass sie sich wegen so einem lächerlichen Thema so verkrachten. Squall schüttelte den Kopf. Eine Standpauke würde er Rinoa sowieso halten. Sie war eine SEED des Balamb-Garden. Man sollte deshalb meinen können, dass sie eine gewisse Reife und Erfahrenheit hatte, aber so wie sie sich jetzt aufführte, benahm sie sich eher wie ein kleines Kind. Er vertrieb dann seine Gedanken wieder und begab sich in das Cockpit zu Selphie. Sie würden wohl bald Esthar erreicht haben. ~~~~~ Rinoa saß in dem Zimmer, das ihr und dem kleinen Mädchen die letzten beiden Nächte und Tage zur Verfügung gestanden hatte, und spielte mit der Kleinen auf dem Boden. Wenn sie mit ihr zusammen war, konnte sie einfach all ihre Sorgen und Kummer vergessen und war einfach nur noch glücklich. Rinoa hatte auch schon herausgefunden, dass das Mädchen schon mehr als gut krabbeln konnte und auch schon ein einzelnes Wort: Mama. Rinoa fühlte sich immer wieder gerührt, wenn das zu ihr gesagt wurde. Das Mädchen musste sie also als neue Bezugsperson akzeptieren. Plötzlich klopfte es dann. Rinoa rief "Herein" und gleich darauf wurde die Tür geöffnet und Ellione betrat das Zimmer. "Hallo ihr beiden! Na, wie geht's euch?" "Ganz gut, nur etwas müde vielleicht. Die Kleine hält mich ganz schön auf Trab.", grinste Rinoa und zog das Mädchen zu ich und setzte es auf ihren Schoß. Die allerdings schien sich keiner Schuld bewusst zu sein. Im Gegenteil, sie lächelte Rinoa und Ellione mit großen Augen an und beschäftigte sich wieder mit dem kleinen Stoffteddy in ihrer Hand. "Wie kann man nur so unschuldig aussehen, so unschuldig sein ?", seufzte Rinoa. Ellione hob die Schultern und ließ sie wieder sinken und sah dabei Rinoa und das Mädchen lächelnd an. "Keine Ahnung! Ich weiß nur, dass sie genau das so liebenswert macht. Kinder sind schon was Wunderbares. Und ich muss schon sagen, dir steht so ein kleines Kind.", fügte Ellione noch geheimnisvoll grinsend hinzu. "Nun gut... Deswegen bin ich nicht gekommen.", tadelte sie dann sich selbst, und brachte sich mit einem Kopfschütteln dazu, zu ihrem eigentlichen Anliegen zu kommen. "Was gibt's denn?", fragte Rinoa, während sie das Mädchen wieder auf den Boden setzte und sich erhob. "Na ja... Ähm..." Unsicher blickte Ellione Rinoa an, die unter diesem Blick ebenfalls nervös zu werden schien. "Squall ist da." Es war nur ein kurzer Satz, den Ellione schließlich hervorbrachte, aber die Wirkung dessen war dafür umso größer. Rinoa fiel das Spielzeug, das sie bis eben in der Hand hielt, auf den Boden. "Was? ... Ich glaubs nicht... Aber... Woher weiß er...?", versuchte sie Ellione zu fragen, aber mehr als stotternde Satzteile kamen dabei nicht aus ihrem Mund heraus. Ellione dagegen zuckte ahnungslos die Schultern und erwiderte: "Ich weiß es nicht... Hab nur eben gesehen, wie er Richtung Büro gelaufen ist. Bin dann aber auch gleich hierher, um dir Bescheid zu sagen." "Ja ok. Danke!" Rinoa setzte sich auf das Bett, zog die Beine an und legte ihren Kopf auf ihre Knie. Jetzt war Squall also hier, obwohl sie eigentlich heimlich den Garden verlassen hatte, ohne großes Aufsehen zu erregen, dann auch Nijda gebeten hatte, nichts zu sagen und schließlich sogar Laguna bat, sie hier zu verleugnen. Sie beantwortete es noch mit einem kurzen Nicken, dass Ellione sie jetzt lieber allein lassen wollte, und versank dann wieder in ihren Gedanken. Sie brauchte nicht lange, um zu erkennen, wer Squall den entscheidenden Hinweis gegeben haben muss, wo sie sich aufhielt: Es musste zweifellos Nijda gewesen sein. Von Laguna konnte sie es sich nur schwer vorstellen, dass er ihrer Bitte zuerst nachgeht und Squall nichts sagt, dann aber doch anders entscheiden sollte. Im Garden wusste sie hingegen nicht, was so ablief. Fragte sie sich jetzt nur, wie Squalls Vortrag dieses Mal aussehen würde. Sauer sein würde er auf jeden Fall, dessen war sich Rinoa sicher. Aber was seine strikte Ablehnung gegenüber dem Mädchen anging, war sie auch selbst wütend - das würde sie Squall auch auf jeden Fall zeigen. ,Mensch, bei Hyne!', seufzte Rinoa. ,Wieso denk ich nur dauernd so schlecht von Squall? ... Ich liebe ihn doch! Und er mich doch auch, vielleicht ist er wirklich einfach nur eifersüchtig, wie Ellione meint.' Mit diesem Gedanken stand Rinoa schließlich wieder auf und nahm das Mädchen auf den Arm. "Na gut, dann geh ich mal zu Squall und hör mir an, was er zu sagen hat, wenn überhaupt etwas.", sagte sie zu ihr dann. Ellione währenddessen hatte sich auf direktem Wege zu Lagunas Büro begeben. Dort traf sie nun auf Squall und Laguna, die lautstark diskutierten. "Mensch, Squall! Ihr liebt euch doch so sehr. Wie könnt ihr euch da nur wegen so einem wirklich sinnlosen Thema so dermaßen streiten? Sicher, ein Kleinkind fordert besondere Fürsorge und jetzt, wo Rinoa auch SEED ist, ist es sicher ihre Pflicht den Garden zu verteidigen, und dadurch könnte es schon schwierig werden, auch noch die Mutterrolle zu übernehmen, aber man kanns doch mal versuchen. Dann kann man ja immer noch sagen, dass es nichts ist und das Mädchen zu Edea bringen.", versuchte Laguna Squall umzustimmen. "Du hörst dich schon genauso an wie Rinoa, Laguna! Aber siehs mal von ner anderen Seite: Du als Präsident von Esthar, der größten Stadt der Welt, müsstest es doch verstehen, das man für alles Verantwortung tragen muss und deshalb keine unnötigen Risiken eingehen möchte, ja meistens nicht mal kann, weil von überall die Augen auf einen gerichtet sind." "Squall! Das kann man nicht vergleichen. Im Garden kriegts doch keiner mit, dass da nun ein kleines Kind ist. Bei Hyne, was würdet ihr machen, wenn das jetzt euer eigenes Kind wär? Wenn Rinoa schwanger wär?" Laguna stockte kurz. Jetzt kam er zu einem Thema, das ihm genauso wie Squall bei näherem Betrachten unangenehm war, dennoch stellte er mit Nachdruck klar: "So intim werdet ihr beiden ja sicherlich schon sein. Aber darum solls jetzt nicht gehen. Mir geht's eher darum: Würdest du dann auch verlangen, dass das Kind zu Edea oder sonst wohin gebracht wird? Oder gar, dass Rinoa den Garden verlässt, bis das Kind auf der Welt ist? Schwangere haben sicher auch nichts in einer Kampfschule zu suchen." Damit hatte Laguna ihn nun wohl erwischt. Squall wusste im ersten Moment nicht, was er sagen sollte. Erst nach einigem Zögern erwiderte er kleinlaut, aber dennoch bestimmt: "Es ist nicht unser Kind, sondern irgendeins, das sie gefunden hat!" "Und genau da ist der springende Punkt.", mischte sich nun Ellione ein, die bis dahin schweigend in der Tür gestanden hatte und die beiden beobachtete. Sie trat weiter in den Raum, blickte Squall an und entgegnete ihm zunächst ein "Hallo", bevor sie in ihrem eigentlichen Redefluss fort fuhr: "Ja, genau darum geht's doch bei dir. Es ist nicht euer Kind, sondern eins, zu dem du keinerlei Verbindung hast, und auch von Rinoa meinst, keine zu haben. Wenn ich's nicht besser wüsste, würde ich sogar sagen, da schwebt ne Spur Eifersucht mit." "Eifersucht? Wie kommst du da denn drauf?", entgegnete Squall skeptisch. "Weil du nun nicht mehr die einzige wichtigste Person in Rinoas Leben bist, sondern den Platz nun mit dem Mädchen teilen musst." Squall schüttelte den Kopf und zog ungläubig die Augenbrauen hoch. "Du hast wirklich ne blühende Fantasie. Ich bin nicht eifersüchtig!" "Sondern was?", fragte Ellione herausfordernd. "Du meinst vielleicht objektiv oder realistisch..." "Ja, das bin ich auch!", bekräftigte Squall sofort. "Nee... Eifersüchtig schon eher, und stur dazu.". Das letzte fügte sie grinsend hinzu und erntete dafür sofort einen bösen Seitenblick von Squall, der sich sofort wieder dagegen aussprach, dass er eifersüchtig sein soll. Es ging dann noch einige Minuten so weiter. Ellione und Squall funkelten sich böse an. Dann mischte sich schließlich wieder Laguna ein und versuchte die beiden wieder etwas zu beruhigen, indem er das Thema wechselte: "Ist ja schon gut. Mal was anderes, Squall. Überleg mal, wie fertig Rinoa euer Streit macht, wie sehr sie das mitnimmt, wenn sie dann sogar schon abhaut und zu uns hierher kommt. Ganz egal kann dir das ja auch nicht sein." Wieder hatte Laguna einen Schwachpunkt getroffen, denn mit seiner Vermutung hatte er mehr als nur Recht, wie Squall kurz darauf auch laut gestehen musste, als Ellione so was vermutete. Er ließ sich dann schweigend und mit verschränkten Armen von den beiden Rinoas Sicht der Dinge erklären, soweit sie es ihnen erzählt hatte und dass die beiden meinten, Rinoa würde schon regelrecht darunter ,leiden'. Rinoa hatte das Mädchen auf den Arm genommen und war nun mit ihm in Richtung Büro gegangen. Vor der Türe zögerte sie kurz, bevor sie dann zaghaft klopfte. Die Personen hinter der Tür schienen es aber trotzdem gehört zu haben, denn sie vernahm sofort ein leises "Herein". Sie betätigte also den Türöffner und betrat dann den Raum. Wie erwartet traf sie dort auf Laguna und Squall, und zu ihrer Überraschung auch Ellione. Rinoa schenkte aber ihre Aufmerksamkeit eher Squall, der vor Lagunas Schreibtisch gelehnt stand. Sie setzte das Mädchen auf das Sofa neben Ellione, die sich gerade dort hingesetzt hatte, und drehte sich dann wieder zu Squall. Sie sah ihm direkt in die Augen, und er blickte ebenfalls in ihre Augen. ,In diesen Augen konnte man sich verlieren.', dachte er sich, schob den Gedanken aber sofort beiseite. Rinoa und Squall traten einige Schritte aufeinander zu, ohne den Gegenüber aus den Augen zu verlieren. Keiner von beiden sagte ein Wort, selbst Ellione und Laguna verhielten sich ruhig, genau wie das Mädchen, das brav neben Ellione saß und die Gegend beobachtete. Es herrschte einfach Totenstille. Die Minuten vergingen so, in denen Squall und Rinoa sich mit ihren Blicken zu verständigen schienen. Und dann, für Ellione und Laguna mehr als überraschend, näherten Squall und Rinoa sich noch weiter und... fielen sich um den Hals. Mit Seufzern der Erleichterung umarmten sie sich auf einmal und küssten sich dann mit scheinbar unendlicher Leidenschaft, als wäre nie etwas gewesen zwischen ihnen. Laguna nutzte die Gelegenheit und gab Ellione zu verstehen, dass sie wohl lieber mal den Raum verlassen sollten. Ellione nahm das Mädchen auf den Arm und zusammen mit Laguna verließ sie dann auf Zehenspitzen das Büro. Weder Rinoa, noch Squall merkte viel davon, erst als sie sich wieder voneinander lösten, erkennten sie grinsend, dass die beiden sich aus dem Staub gemacht hatten. Sie beschäftigten sich damit aber nicht länger, sondern begannen sich über ihren Streit und die Fehler, die jeder von beiden gemacht hatte, zu unterhalten. "Oh mann Rinoa... Es tut mir wirklich so leid, wie ich mich die letzten Tage benommen hab." "Nicht nur dir... Ich muss mich auch entschuldigen. Hätt auch nicht gleich immer so gereizt sein sollen und dann auch flüchten. Verzeihst du mir?" "Das fragst du noch.", entgegnete Squall lächelnd und stupste Rinoa dabei an die Nase. "Natürlich! Nichts tu ich lieber. Aber versprich mir, dass du nie wieder einfach so flüchtest. Ich wär fast gestorben, als ich gemerkt hab, dass du verschwunden bist, und noch mehr, als du nirgends zu sein schienst." Rinoa nickte fröhlich und umarmte Squall wieder. "Ich glaub, ich war wirklich etwas eifersüchtig auf das Mädchen, dass du dich von einem auf den anderen Tag so um die gekümmert hast und ich außen vor blieb.", gestand Squall dann schließlich. Rinoa sah ihn groß an und entgegnete schmunzelnd: "Brauchst du doch nicht sein. Du bist und wirst immer meine wichtigste Person sein, da ändert auch so ein kleines Kind nichts daran. Du musst den Platz höchstens ein wenig teilen. Aber sieh die Kleine doch auch einfach als eigenes Kind an. Wär bestimmt nicht anders, wenns das wirklich wär. Später wird so oder so niemand fragen, ob sie dein eigen Fleisch und Blut ist, oder adoptiert oder sonst was." "Du wirst wohl Recht haben...", gab Squall nach. "Also...", begann Rinoa nachzuhaken. "Kann die Kleine bei uns bleiben?" Mit einem Augenrollen gab Squall dann zu verstehen: "Vorher wirst du wohl keine Ruhe geben... Nein, wenn's dir so viel bedeutet, dann solls mir Recht sein. Zumindest versuchen können wirs ja mal. Aber wenn's nicht klappen sollte, kommt sie zu Edea, ok?" Rinoa nickte zustimmend. "Ja, gut. Wird mir zwar trotzdem weh tun, aber wenn's nicht klappen sollte, dann kann man nix machen.", meinte Rinoa fast schon wehmütig. "Und ob ich sie dann auch schon so als eigenes Kind akzeptier, kann ich auch noch nicht sofort sagen." "Ja, ist schon ok. Das musst du auch nicht, aber zumindest etwas freundlicher kannst du schon sein zu ihr, oder?" Rinoa setzte bei diesem Satz ihren unschuldigsten Blick auf. Squall konnte diesem kaum widerstehen und so erklärte er schmunzelnd, dass er es versuchen werde. Damit schien das Thema dann abgeschlossen zu sein. Squall nahm Rinoa wieder in seine Arme und küsste sie lange Zeit zärtlich. Nach endlos langen Minuten lösten sie sich wieder voneinander und strahlten sich an. Squall strich Rinoa einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Schlagartig verfinsterte sich aber da seine Miene und er blickte Rinoa fragend an. "Was ist los?", fragte Rinoa sofort, als sie dies erkannte. "Ich frag mich grad nur so, wie deine Kleine überhaupt heißt? Bist jetzt ist ja immer die Rede von ,der Kleinen' oder ,das Mädchen'." Rinoa war von der Frage sichtlich überrascht und antwortete nicht sofort. "Ich hab keine Ahnung... Na ja, geb eben ich ihr einen Namen." Squall nickte nur zustimmend und beobachte Rinoa, wie sie sich auf das Sofa setzte und nachdachte. Schließlich verkündete sie: "Wie wärs mit Rikku? Der Name gefällt mir sehr. Er klingt süß und gleichzeitig auch ein wenig frech. Das ist sie ja auch ein bisschen." Squall zuckte scheinbar desinteressiert mit den Schultern und meinte schließlich: "Na dir muss der Name gefallen. Und wenn ,Rikku' dir gefällt, dann nenn das Mädchen doch so." "Na gut, dann wird sie jetzt Rikku genannt.", verkündete Rinoa bestimmt. Damit war es dann offiziell: Das Mädchen wurde ,Rikku' getauft, würde nun ab sofort mit ihnen im Balamb-Garden leben und Rinoa würde für sie die Mutterrolle übernehmen und Squall als so was wie ein Ersatzpapa, auch wenn er für den Moment nicht sehr viel davon hielt, ,Ersatzpapa' zu sein. Mit diesen Gedanken machten sich Squall und eine bis über beide Ohren strahlende Rinoa mit Rikku auf dem Arm auf den Weg zur Ragnarok, um zurück nach Hause zu fliegen. Der neue Zuwachs sollte schließlich mit den anderen der Truppe gefeiert werden, meinte Laguna noch, als er sich bei den Dreien verabschiedete. Rinoa und Squall hatten dagegen nichts einzuwenden und so hob die Ragnarok schon bald vom Landeplatz Esthars ab und steuerte Richtung Balamb, der mittlerweile untergehenden Sonne entgegen. ~~~ E N D E ~~~ _______________________________________________________________________________ Soooo, das wars also mit meiner Story... Hoffe euch hat sie gefallen... Lasst mir bitteee schön viele Kommis da, mit eurer Kritik oder was auch immer, wenn ihr euch bis hierher durchgelesen habt, jaaa bitte? Würd mich freuen ^_^ Okii, dann aba noch der Hinweis, dass jetzt zeitlich gesehen als Fortsetzung meine "Endless Love..."-Story kommen würd... Also, wer will kann da ja weiterlesen... Oki, genug gelabert Gaanz liebe Grüße RinRin Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)