Goth   von Lilith
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                                  Kapitel 1: 
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Bleich geschminktes Gesicht, blutrote Lippen, schwarze Haare und dunkle
Klamotten.
Eine Vorliebe für düstere Dinge. Für  Friedhöfe. Okkultismus. Anzeichen des
Wahnsinns?
Der Todessehnsucht? Ich bin ein Gruftie. Harmlos- zurückgezogen. Mit
Vorurteilen beworfen.
Ausgeschlossen aus der normalen Welt. Nicht als Mensch akzeptiert. Nur als
Objekt.
Woran rumgemeckert werden kann. Warum lasst ihr mich nicht mein Leben leben?
So, wie ich es will? Noch ist mein Sargdeckel offen. Noch ist Zeit, zu
begreifen.
Dass auch ich ein Mensch mit Gefühlen bin.
Gibt es überhaupt noch etwas Gutes auf der Welt? Man hört nur noch Morde,
Katastrophen, Kriege. Alles ist verändert. Alles dreht sich zum Bösen hin.
Kann man denn da die Menschen nicht schon verstehen, dass sie zu Satan
hinübergehen. Dass sie kein Vertrauen mehr zu Gott haben. Er gab uns einen
Willen. Na und?
Aber wenn es ihn wirklich gibt, dann sieht er uns doch, wie wir leiden. Wie wir
zugrunde gehen. Ich hatte ihn angebetet. Ich hatte ihn angefleht. Mir zu helfen.
Nie hatte er mir geholfen. Er hat mir meine Freunde genommen. Die ich  geliebt
habe. Er hatte mir nie geholfen. Er hat mich nur immer wieder traurig gemacht.
Oh nein, er hilft uns nicht. Er kann es gar nicht.
Ich schreie. Ich will schreien. Ich schreie. Doch keiner hört mich. Keiner
hört und sieht meine Seele weinen. Alle achten nur auf mein Äußeres. Und das
scheint für vele erschreckend zu sein. Hässlich- provozierend.
Schaut doch in mich hinein. Noch findet ihr vielleicht etwas gutes.
Doch bald. Sehr bald könnte sich meine Seele in etwas Böses verwandeln.
Denn so halte ich es nicht mehr aus. Bald suche ich Seine Hilfe.
Und dann werde ich meine Feinde vernichten.
Und dann mich selbst.

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