Alles so wie immer von Gwelanja ================================================================================ Diese FF hab ich an einem Nachmittag (20. Januar 2005, fertigstellung um ca. 16:40 Uhr) in knapp einer Stunde geschrieben. Habe Musik gehört von Within Temptation und Xavier Naidoo, die mich traurig gestimmt hat... die FF an sich ist ziemlich traurig. Zartbesaitete Menschen mit großer Heulader sollten sich das lesen also zweimal überlegen... aber ansonsten... Grüße an die RuhrpottSocken ;) Freu mich aufs Treffen. An die Leser. Und an Haruka... Alles scheint so harmonisch, wenn ich nach draußen blicke. Die Sonne scheint und die Vögel zwitschern. Alles ist so wie immer... fast alles. Haruka's Geruch hängt noch in der Luft... Alles fing mit Usagi's und Mamoru's Heirat an. Es war die schönste Heirat, der ich je beigewohnt habe. Und durch meine Passion als Geigerin waren dies wirklich nicht wenige. Doch die Heirat der beiden übertraf alles. Usagi sah wunderschön aus in ihrem Brautkleid. Und Mamoru stand der Anzug wunderbar. Ihre Eltern hatten alles in Bewegung gesetzt, um diese Hochzeit zu etwas großem werden zu lassen, und auch die Inner Senshi waren nicht unerheblich an dem Erfolg beteiligt. An diesem Tag schien die Sonne besonders hell. Die Trauung fand in einer Kirche statt, die Feier danach auf einem großen Feld im Park. Vögel flogen durch die Luft, weiße Tauben gurrten in Käfigen vor sich hin und warteten darauf, dass das Paar sie erlöste. Alles war so schön... Doch schon ein paar Tage später schien das Glück getrübt zu werden. Usagi hatte ein paar Wochen vor der Hochzeit festgestellt, dass sie schwanger war. Wir alle wussten, mit wem. Das war auch der Grund, dass Chibiusa vor kurzem abgereist war. Sie wusste, das Usagi schwanger werden würde und niemals durfte jemand doppelt in einer Zeit vorhanden sein, denn sonst würde das Störungen des Raum-Zeit-Gefüges auslösen. Doch kurz nach der Hochzeit dann die schreckliche Nachricht: Usagi verlor ihr Kind. Wie und Warum, das blieb ungeklärt, darauf wussten selbst die Ärzte keine Antwort. Sie vermuteten zuviel Streß. Usagi war so geknickt, dass sie mit keinem mehr reden wollte. Sie schlug alle Verabredungen aus und wollte keinen mehr sehen. Selbst ihr angetrauter Mamoru kam nicht an sie ran. Usagi verlor sich in der Einsamkeit. Egal was wir auch anstellten, sie verweigerte sich immer. Sie zeigte sich nie. In der Nacht nachdem wir die Trauerfeier für das Kind besucht hatten, konnte ich nicht schlafen. Ich lag wach. Und mit einem Mal hatte ich eine Vision. Ich sah, wie sich ein Dämon das Kind bereits bei der Hochzeit gegriffen hatte. Wieso war es uns nicht dort aufgefallen? Wieso? Ich grübelte lange. Oder war es nur ein Versuch meines Gehirns, eine Antwort auf das Ereignis zu finden? Nein, das konnte es nicht sein. Als Haruka am nächsten Morgen mit mir in der Küche stand, befragte ich sie dazu. "Hast du es auch gesehen heute Nacht?" war die verwunderte Antwort. Ich nickte. "Es war so unwirklich. Und zugleich scheint es doch passiert zu sein..." Sie sah traurig zu Boden. "Ich wünschte, ich könnte ihr den Schmerz nehmen..." Haruka ballte ihre Hände zu Fäusten und schlug sie auf den Tisch. Wenn dieses Kind Chibiusa hätte sein sollen, was würde dann die Zukunft bringen? Schon ein paar Minuten später wussten wir die Antwort darauf: Die Tür zu unserem Haus wurde eingeschlagen. Von einer riesengroßen Pranke. Ich erschrak, doch im selben Augenblick begriff ich und verwandelte mich, genauso wie Haruka. Dieses Monster schien eine Mischung aus dem, was wir im Traum sahen, und einem Wolf. Haruka griff es von links an, ich von rechts. Doch es schien dem Monster überhaupt nichts auszumachen. Entsetzt starrte ich es an, fieberhaft nach einer Lösung suchend, während es Haruka griff und gegen die Wand schleuderte. Das Picasso-Replikat fiel ihr auf den Kopf. Doch schon stand meine Süße wieder und warf ihm alle Kraft entgegen, die sie hatte. Ich tat meinerseits dasselbe. Doch wieder nützte es nichts. Das Monster kam auf mich zu und warf mich in die Luft. Haruka nutzte den Moment und rief die restlichen Sailorkrieger. Während mich das Monster auffing und in seiner Klaue behielt, versuchte Haruka mich zu befreien, doch zwecklos. Das Monster schien allem standzuhalten, was unsere Waffen hergaben. Haruka zog das Schwert des Uranus und versuchte, das Monster entzwei zu spalten, aber auch das misslang. Zum Glück kamen in diesem Augenblick Sailor Venus und Sailor Mars. Beide verbanden ihre Waffen zu einer und schleuderten sie dem Monster entgegen. Verwundert liess es mich los und wandte sich den beiden anderen zu. In diesem Moment erschienen Merkur und Jupiter auf der Bildfläche und schleuderten ihm gemeinsam mit Mars und Venus die geballte Kraft der Vier Planeten entgegen. Das Monster kapitulierte, sank auf die Knie und löste sich auf. Ich dankte den vieren für ihre schnelle Hilfe. Mars: "Wie konnte sowas nur passieren?" Haruka: "Ich weiß es nicht... es war einfach da. Ganz plötzlich." Mars: "Ich habe etwas in der Art heute Nacht gesehen..." Haruka nickte. "Wir auch." Plötzlich machten sich Merkur, Jupiter und Venus bemerkbar. "Wir haben es auch gesehen!" Verwundert wandten wir uns den dreien zu. Normalerweise hatten wir doch die Visionen... Doch Merkur schüttelte den Kopf. "Das war nicht unbedingt eine Vision. Das war unser Wille, zu wissen, warum Usagi ihr Kind verloren hat. Unser Wille hat dieses Bild hervorgebracht. Wir haben nichts weiter gesehen, als eine Erinnerung." "Aber alle zur gleichen Zeit?" warf Mars ein. Merkur nickte. "Ich habe bereits alles analysiert. Wir beschlossen, gemeinsam zum Hikawa-Tempel zu gehen, wo wir uns mehr darüber unterhalten wollten. Doch dort erwartete uns schon Chaos und Zerstörung. Hilflos stand Yuuichiro einem Monster gegenüber. Mars schleuderte dem Monster einen Feuerball entgegen, der es diesmal sofort zerschmetterte. Yuuichiro flüchtete sich in die Arme seiner Freundin. Er hatte Angst und zitterte am ganzen Körper. Im Tempel dann stieß Setsuna zu uns. Sie hatte den Garnet Orb dabei, um uns zu zeigen, wie es in der Zukunft aussah. Alles war dunkel und grau, die Stadt ein einziger Trümmerhaufen. Es gab keine Prinzessin und es war auch kein Schloß erbaut worden. Das sollte wirklich Neo-Tokyo sein? Es war unvorstellbar. "Aber es ist die Zukunft." sagte Setsuna und zeigte auf den Himmel, den der Garnet Orb nun zeigte. "Ich zeige es euch... dies ist die Sternenkonstellation, wie sie nun herrscht." sagte sie. Der Garnet Orb veränderte das Bild im Innern. "Und nun... seht ihr, wie die Anordnung der Sterne in der Zukunft sein wird... seht ihr? Der Mond ist näher an die Erde gerückt, und auch die anderen Planeten sind näher aneinander..." Ich schüttelte den Kopf. "Setsuna, ich begreife das nicht. WAS war das? Warum hat es Usagi das Baby genommen?" Setsuna seufzte und zog die Schultern hoch. "Wer genau es war, kann ich dir nicht sagen, Michiru. Aber warum... ist offensichtlich. Da will jemand nicht, dass das Mondkönigreich ersteht." Rei schüttelte sich. "Das darf nicht sein, wir müssen mit allen Mitteln verhindern, dass es soweit kommt." Setsuna sah uns alle mit ernster Miene an. "Es ist bereits zu spät!" "Zu spät? Wieso sollte es jemals zu spät sein? Du kannst durch die Zeit reisen, also bring uns in die Vergangenheit." hatte Haruka gefordert. Doch Setsuna sah dies überhaupt nicht ein. "Es geht nicht." Ami gab sich mit der Antwort nicht zufrieden. "Wie, es geht nicht?" "Es geht nicht. Die Raum-Zeit-Pforte ist verschlossen. Wie sie es geschafft haben, weiß ich nicht. Aber sie ist zu." Makoto fielen fast die Augen aus. "Solltest DU die Pforte nicht bewachen? Und verhindern, dass es zu sowas kommt?" Setsuna schüttelte den Kopf. "Nein, ich bin von der zukünftigen Königin auf die Erde verwiesen worden, mit den Worten, das ihr mich brauchen würdet..." Wir redeten noch eine Weile weiter, doch ohne Ergebnis. Es war alles so sinnlos. Zuhause angekommen reparierten wir die Tür notdürftig. Haruka setzte sich danach auf die Couch und sah sich ihr Schwert an. "Haruka..." Ich setzte mich neben sie und nahm ihre Hand. "Michiru..." Haruka sah mir in die Augen. Entsetzt nahm ich wahr, das sie Tränen in ihren Augen hatte. Die sonst so starke Haruka weinte... Ich wusste, solange es eine Lösung gab, solange wir kämpfen wollten und konnten, solange würde sich Haruka keine Träne erlauben in meiner Anwesenheit. Doch jetzt? Sie brach mir das Herz mit ihrem Anblick. Ich drückte ihre Hände. Sollte wirklich alles zu spät sein? Alles, was danach passierte, nahm ich nur durch einen Schleier wahr. Ein Monster war wiedergekommen, hatte die Tür auseinandergenommen und sich Haruka gegriffen. Ich verwandelte mich und war bereit, das Monster Stück für Stück zu zerstören. Doch es lief weg. Weg vor mir. Und nahm Haruka mit. Ich stutzte, rannte aber hinterher. Das Monster rannte bis zu der Klippe, von der aus ich gerne ins Meer sprang. Dort hielt es an und grinste. Es war ein unmenschliches grinsen. Es zeigte Tot, Verachtung und Hohn. Mit meinem Angriff zerschmetterte ich ihm zwar seinen linken Arm, aber Haruka hielt er in der rechten. Und jetzt genau über den Abgrund. Ich bekam Angst. Panische Angst. Gut, ich war geübt darin, von dieser Höhe ins Wasser zu springen. Aber es gab nur genau eine einzige Technik, mit der man so einen Sprung überlebte. Und genau diese Technik kannte Haruka nicht. Ich schrie, brüllte, weinte und betete, dass dieses Monster meine Freundin loslassen solle. Ich stand zu weit weg, um sie zu mir zu holen. Per Knopfdruck sendete ich ein SOS-Signal zu den anderen Kriegerinnen. Doch genau in dem Moment, als ich den Knopf gedrückt hatte, sprang das Monster mit Haruka in der Hand in die Tiefe. Ich rannte so schnell ich konnte und schrie ihren Namen, doch alles was ich tun konnte, war mitansehen, wie sie fiel. Ich schrie ihr zu, sie solle sich wenden, sie solle versuchen mit den Füßen nach unten zu fallen, doch es war ihr nicht möglich. Das Monster hatte sie in der Zwischenzeit losgelassen und war verschwunden. Ich rief nach Haruka, überlegte Fieberhaft, wie ich sie retten konnte. Dann sprang ich hinterher, in der Hoffnung, sie irgendwie drehen zu können. Doch zu spät, auf der Hälfte des Flugweges hörte ich bereits den Knall. Sie musste sehr unsanft aufgekommen sein, so wie sich das anhörte. Direkt neben ihr tauchte ich in das Wasser ein und zog sie an die Wasseroberfläche. Ich sah sie an, sie hatte noch leben in sich. "Oh Gott, ich bin dir so dankbar." schrie ich. Ich küsste Haruka und versuchte, mit ihr an Land zu schwimmen. Es waren nur noch ein paar Meter, als ich merkte, das ihr Körper ganz schlaff geworden war. Ich hielt an, nahm ihr Gesicht in beide Hände und sah sie an. Sie war blau angelaufen von der Kälte des Wassers... oder war es doch die Kälte des Todes? Verzweifelt schwamm ich ans Ufer, legte sie auf den Sand und versuchte es, mit Reanimation, nachdem ich feststellen musste, dass sie tatsächlich kampflos aufgegeben hatte. Doch es gelang mir nicht, sie wieder ins Leben zurückzuholen. Sie war tot. Als die anderen Kriegerinnen unten bei mir eintrafen, war sie schon lange tot. Ich nahm Haruka in meine Arme, wollte es nicht begreifen, wollte es nicht hinnehmen. Immer wieder weinte ich ihren Namen in ihre Haare, sie solle leben, nicht aufgeben, alles würde wieder gut werden. Ich vergrub meinen Schmerz in ihrem Leichnam, der sich irgendwann einfach nicht mehr nach Haruka anfühlte... Das ist nun schon eine zeitlang her. Ich sitze hier alleine auf der Fensterbank in unserem gemeinsamen Haus. Immer, wenn ich ihren Todeskampf vor mir sehe, muss ich weinen. Dann nehme ich meinen Spiegel, schaue mir Dinge aus der Vergangenheit an, wie sie zum Beispiel meinen Spiegel in der Hand hatte, hineinsah und ganz eitel tat. Das tröstet mich etwas. Die Sonne, der Himmel, der Wind, das Meer... alles ist so wie immer. Fast alles... denn Haruka fehlt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)