Crossing Inu von Knubbel-chan ================================================================================ Kapitel 5: Rettet die Prinzessin! --------------------------------- "Kaaaagooomeeee! Iiiiinuuuuhhh Yaaasshhaaaa!! Wooo seeiiid iiihhr?" Laut rufend ritt Sango auf Kirara durch den Wald, bekam allerdings keine Antwort. Sie bremste den Lauf der Dämonin und änderte die Richtung. "So bringt das nichts", sagte sie zu Kirara. "Das einzige, was wir auf diese Weise erreichen, ist, dass Naraku auf uns aufmerksam wird und uns womöglich noch angreift. Los, Kirara, zurück zu Shippo!" Die Katzendämonin schnaubte abwehrend und bockte. "Komm schon, Kirara", ermahnte Sango sie. "Bist du immer noch böse auf ihn? Er hat sich doch schon bei dir entschuldigt. Ich denke nicht, dass er dich damit beleidigen wollte. Er hat nun einmal ein loses Mundwerk, damit müssen wir eben klarkommen." Kirara schnurrte eine Antwort und machte sich widerwillig auf den Weg zurück. Im Schatten eines großen Baumes hatte Shippo es sich auf Clouds Rucksack bequem gemacht und hielt ein Nickerchen. Sango und Kirara kamen angestürmt und pfiffen laut, das Zeichen, das sie mit den anderen ausgemacht hatten. Aufschreckend fiel Shippo vom Rucksack und landete unsanft auf seinem Hintern. "Erschreckt mich doch nicht so", protestierte er. "Ich hätte fast einen Herzanfall bekommen. Habt ihr sie gefunden?" "Nein, haben wir nicht", antwortete Sango. "Aber wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir das so nicht schaffen werden. Ich erkläre es weiter, wenn die anderen hier sind." Es dauerte nicht lange und sie kamen auch. Von Zack und Cloud hatte Sango eh kein gutes Ergebnis erwartet, zumal die beiden sowieso nicht genau wussten, nach wem sie suchen sollten. Ihre schlechten Erwartungen wurden bestätigt. Miroku kam mit gehöriger Verspätung, er hatte indes ein Dorf ausfindig gemacht und hatte es sich nicht nehmen lassen können, der holden Weiblichkeit des Dorfes den Hof zu machen. "Also, Leute", begann Sango, als sie alle wieder unter dem Baum saßen. "Wir müssen unsere Strategie ändern, wenn wir etwas erreichen wollen. Irgendwelche Vorschläge?" "Sango, wenn du mich fragst, tauchen die zwei einfach irgendwann wieder auf", meinte Miroku. "Ich denke nicht, dass wir uns Sorgen um sie machen müssen. Auch wenn sie es nicht unbedingt zugeben wollen, zusammen sind diese beiden ein unschlagbares Team." "Meinst du?", fragte Sango zweifelnd. "Aber bisher sind sie noch nie dermaßen plötzlich verschwunden, und vor allen Dingen nicht so unerwartet." "Komm, Sango, sag jetzt nicht, dass du nicht gemerkt hast, was zwischen den beiden vor sich geht. Wunderst du dich da, weshalb die beiden einfach mal ein bisschen alleine sein wollen?" Der Mönch spielte an den Ringen seines Stabes herum. "Ja, schon, aber... es sieht den beiden nicht gerade ähnlich...", sagte Sango, immer noch nicht vollkommen überzeugt. "Wenn ich da mal etwas sagen dürfte...", schaltete sich Zack in das Gespräch ein. "Ich glaube, ich habe da eine Erklärung." "He, Zack, meinst du wirklich, wir sollten...", wandte Cloud ein. Zack winkte ab. "Ist ja nicht so, dass wir irgendwelche Befehle der Nichteinmischung bekommen hätten. Ich denke, es ist besser, wenn sie's wissen." "Wie du meinst, Chef." "Was ist denn jetzt deine Erklärung?", verlangte Sango zu wissen. "Sag schon." "Also", begann Zack. "Ihr sagtet, dass wir an exakt derselben Position standen, an der sich vor einer Sekunde noch eure Freunde befunden haben, sehe ich das richtig?" Miroku, Sango und Shippo nickten. "Das könnte bedeuten, dass wir nicht einfach nur hierher teleportiert wurden... Sind eure Freunde in etwa so groß wie wir beide?" Wieder ein Nicken. "Gut, dann wird es wohl so sein: Als wir hierher kamen, wurden wir nicht hier abgesetzt, wir wurden ausgetauscht. Eure Freunde werden dann wohl in unserer Welt sein." Er erntete von allen anderen verständnislose Blicke. "Also, wir kommen aus einer anderen Welt, wenn ich das richtig verstanden habe, sogar aus einer anderen Realität. Damit alles im Gleichgewicht bleibt, muss, wenn Materie aus einer Realität in eine andere überwechselt, auch andere Materie zurückkommen. So erkläre ich mir das wenigstens." "Heißt das jetzt, dass Inu Yasha und Kagome da sind, wo ihr herkommt?", fragte Shippo. "Ja, genau das. Aber keine Sorge, Hojo wusste anscheinend, dass auch etwas zurückkommt, deshalb hat er Sephiroth mit uns gerufen. Wenn Sephiroth in der Nähe ist, kann ihnen niemand etwas tun." Cloud nickte zustimmend, auch wenn er nicht den kompletten Durchblick hatte, und Zack setzte ein Hab-ich-das-nicht-gut-erklärt-Grinsen auf. Shippo seufzte erleichtert. "Da bin ich aber beruhigt." "Ja, es sei denn, sie versuchen, Sephiroth etwas zu tun", fügte Zack hinzu. "Das könnte dann doch etwas schmerzhaft enden. Aber ich glaube, so dumm sind sie nicht." "Da kennst du Inu Yasha nicht", warf Sango ein. "Wenn man den ärgert, kann er schon mal handgreiflich werden." "Wie dem auch sei, jedenfalls können wir hier nichts tun. Unsere Rückkehr und die eurer Freunde hängt jetzt allein vom Professor ab. Wir können nur abwarten." "Dieser Gedanke gefällt mir nicht so recht", meinte Miroku. "Wir sollten-" "Aah, Hilfe! Werter Mönch, so helfen sie uns doch!" Eine Horde verängstigter Dorfbewohner und, zu Mirokus Freude, auch Dorfbewohnerinnen, kam auf die Gruppe zugestürmt. Miroku und Sango sprangen sofort auf. "Was ist passiert?", fragte der Mönch überrascht. Die Dorfbewohner begannen, alle gleichzeitig auf Miroku einzureden und verursachten dabei einen solchen Tumult, dass Sango ihre eigenen Gedanken nicht mehr hören konnte. "Hey!", versuchte sie die Menge zum Schweigen zu bringen. "So verstehen wir doch nichts! Seid doch mal ruhig! Hey!" Niemand schenkte ihr Aufmerksamkeit. Die Dorfbewohner lärmten einfach weiter, bis - KRRRAACCKK! Zack hatte das riesige Schwert auf seinem Rücken gezogen und die Klinge in den Baum gerammt. Als er sie herauszog, war das Loch im Stamm für den Baum zu groß. Er fiel um und mit einem Schlag war die Menge still. "So, alle mal Klappe halten", sagte Zack, steckte das Schwert mit der Spitze in den Boden und verschränkte die Arme vor der Brust. "Was ist passiert?" Ein lautes Murmeln ging durch die Menge. Zack merkte, dass das wieder in Radau ausarten würde und hob warnend einen Finger. Die Leute wurden wieder still. "Immer nur einer zur Zeit. Du da", er zeigte auf einen Mann mittleren Alters, der von allen Anwesenden noch am meisten die Nerven zu behalten schien, "Schieß los, was geht hier ab?" "A-also..." Der Dorfbewohner schluckte und atmete tief durch. "Ein bösartiger Dämon ist in das Schloß unseres Herren eingedrungen und hat es in Besitz genommen. Außerdem hält er unsere Prinzessin gefangen und will sie zwingen, ihn zu heiraten, damit ihm das Schloß rechtmäßig gehört. Er hat schon die besten Männer unseres Herrn getötet, bitte, vielleicht könnt ihr, werter Mönch, mit euren spirituellen Kräften..." "Hm", meinte Sango. "Ich bin mir nicht sicher, sollten wir-" "Wie steht es mit der Belohnung?", fragte Miroku, der Materialismus in Person. "Wir geben ihnen alles, wenn sie nur diese Bestie beseitigen", schwor der Dorfbewohner. "Ah. ...Und die Prinzessin, wie sieht die aus?" Der Dorfbewohner stutzte und zögerte. Er sah jemand anderen in der Menge an und überlegte seine Worte gut. "Sie... ist einzigartig. Es gibt keine andere wie sie..." "Gut, dann ist es beschlossene Sache. Wir helfen euch", sagte Miroku. Sangos Proteste gingen im folgenden Jubel unter. "Habt Dank, werter Mönch", krächzte ein altes Mütterchen und kniete vor Miroku nieder. Der Rest der Dorfbewohner tat es ihr gleich, und bald standen nur noch Miroku, Zack und der Rest der Gruppe. "Die scheinen dich zu mögen", flüsterte Zack Miroku zu. Der machte ein leicht geknicktes Gesicht. "Ich scheine wohl bei den Geschichten ein bisschen zu dick aufgetragen zu haben", murmelte er. "Glauben die jetzt etwa tatsächlich, dass ich hundert Dämonen mit einem Streich erledigen kann? Das war doch Inu Yasha, nicht ich..." "Schade nur, dass dieser Inu Yasha jetzt nicht da ist", meinte Zack. "Er hätte uns helfen können." "Ja, dank deiner großen Klappe haben wir jetzt einen unnötigen Kampf am Hals", beschwerte sich Cloud. "Musste das unbedingt sein?" "Sei nicht so egoistisch, Cloud", ermahnte Zack ihn. "Den Leuten muss geholfen werden." "Ich bin zwar nicht einverstanden mit der Art, wie wir das ausgemacht haben, aber ich bin dabei", stimmte Sango zu. "Das ist schließlich mein Job als Dämonenjägerin." "Du bist was?", fragte Cloud, "Wie bitte?" "Ich bin Dämonenjägerin. Ich jage Dämonen, wie der Name schon sagt." Sie seufzte. "So siehst du aber nicht aus. Aber der Schein trügt oft", sagte Cloud und sah aus dem Augenwinkel heraus Zack an. "Man sieht Zack auch nicht an, dass er eine so große Klappe hat." Die beiden tauschten einen Blick und lachten. "Lacht ihr über mich?", fragte Miroku, der von ihrem Gespräch nichts mitbekommen hatte. Sango grinste und schüttelte den Kopf. "Diesmal nicht, aber wer weiß, vielleicht später einmal." Zack hatte sich indessen eine Wegbeschreibung zum Dorf reingezogen, weil die Dorfbewohner sich weigerten, ins Dorf und damit in die Nähe des Dämons zurückzukehren. "Okay, Leute, meinetwegen können wir gehen", sagte er und machte voller Elan ein Paar Kniebeugen. "Ich kann es kaum erwarten, diesem Monster in den Hintern zu treten. Einfach eine unschuldige Prinzessin zu bedrohen, sowas von feige!" Er schulterte sein Schwert und eilte los. "Hey, warte!", versuchte Miroku erfolglos, ihn zu bremsen. "Hau nicht einfach ab!!" Der Mönch drehte sich zu Shippo um. "Bleib hier und pass auf unsere Sachen auf!" "Ja, mach ich", sagte der kleine Fuchs und nickte. "Gut", antwortete Miroku. "Cloud, kommst du?" "Ja, Moment." Der Blonde stopfte etwas aus dem Rucksack in seine Hosentasche. "Bin ja schon fertig." Sie mussten sprinten, um Zack einzuholen, der in einen zügigen Trab gefallen war. Im Laufen fragte Sango Cloud: "Ist er immer so, wenn es was für ihn zu tun gibt?" "Ja", sagte Cloud keuchend. "Aber das hält sich jetzt noch in Grenzen. Du solltest ihn mal sehen, wenn er neue Substanz bekommen hat. Dann ist er kaum noch zu bremsen." Sango schüttelte den Kopf. "Wie ein Kind, das ein neues Spielzeug bekommen hat?" Cloud grinste. "So kann man's wohl ausdrücken." Beide lachten, als sie bei Zack ankamen. "Geht's hier um mich?", fragte Miroku wieder. Er erntete ein Kopfschütteln. "Wirklich...?" Ein doppeltes Nicken. Immer noch misstrauisch schloß er zu Zack auf, so dass die vier nebeneinander liefen. Ungesehen von Zack und Cloud schwebte Kirara über ihren Köpfen. Sie eilten durch das verlassene Dorf und bis auf den Platz des Schlosses. Hier war keine Menschenseele zu entdecken, eine unheimliche Stille lag über dem ganzen Schloss. Das Miasma des Dämons ließ nur wenig Sonnenlicht durch, die Umgebung war mehr durch das violette Glühen des nebelartigen Stoffes erleuchtet. "Hier gefällt es mir gar nicht..." murmelte Cloud. "Das ist ja noch unheimlicher als Hojos Labor..." "Geht mir genauso", stimmte Zack leise zu. "Aber hier ist ein Menschenleben in Gefahr, wir müssen die Prinzessin da rausholen." "Da kommt jemand!", meldete Miroku wachsam. Hinter den Strohvorhängen des Hauptgebäudes war ein schwarzer Schemen zu sehen, der sich bewegte. Eine langfingrige, grazil blasse Hand schob den Vorhang beiseite. Neben Miroku zog Sango die Luft scharf durch die Nase ein und versteifte sich. Sie wisperte: "Oh, meine Güte..." Vor ihnen stand ein atemberaubend gut aussehender Mann in nobler Kleidung und lächelte sanft. Sogar Miroku war beeindruckt. Seine Haut war absolut ebenmäßig und hatte die Farbe von Elfenbein. Die Muskeln seiner Oberarme zeichneten sich durch den durchsichtigen Kimono, den er trug, hindurch gut ab, sein Gesichtsausdruck glich dem eines Liebenden, der gerade seine Geliebte nach langer Zeit wiedersieht. Nur seine Augen sprachen gegen das allgemeine Bild, das man von ihm bekam, sie waren blutrot mit zwei schwarzen Schlitzen als Pupillen. "Ich habe lange auf dich gewartet, Liebling", sagte er mit einer tiefen, rauchigen Stimme zu Sango. Diese starrte ihn mit geistesabwesendem Blick an. "Ich auch, Liebster...", murmelte sie und trat einen Schritt nach vorne. "Ich komme zu dir..." "Sango, was ist mit dir los?", fragte Miroku erschreckt. Er schüttelte sie an der Schulter, aber sie reagierte nicht und begann, langsam auf den Fremden zuzugehen. "Sango, hörst du mich? Hier bin ich!" Alle Versuche Mirokus waren erfolglos, sie wandte nicht einen kleinen Moment lang den Blick von dem edlen Herren ab. "Merkwürdige Begrüßung", sagte Cloud. "Wer ist das überhaupt? Ich dachte, alle aus diesem Dorf bis auf die Prinzessin sind geflüchtet." "Dachte ich auch", gab Miroku zu. "Die haben wohl jemanden vergessen... Aber Sango verhält sich absolut nicht normal. Aber warum...?" "Moment", erinnerte sich Zack. "Ich hab doch extra für diese Mission eine neue Substanz bekommen. Zeit, sie auszuprobieren!" Er zog sein Schwert und konzentrierte sich auf den Gegner. Eine kleine gelbe Kugel, die einzige Verzierung, leuchtete auf und Zack rief: "Halt, Sango! Das ist kein Mensch, das ist der Dämon!" Doch wieder zeigte Sango keine Gemütsregung, womöglich hatte sie ihn nicht einmal gehört. "Das ist seltsam...", meinte Cloud. "Wie macht der das? Gedankenkontrolle?" "Wenn es das ist, dann kann ich da was gegen unternehmen", sagte Miroku und rief alle seine Mönchskräfte auf den Plan. Er spannte einen Bannkreis um sie herum, was in der Bewegung nicht einfach war, er klebte ihr sogar einen seiner Bannsticker auf die Stirn, doch auch das löste sie nicht aus ihrer Trance. "Da das nicht hilft, müssen wir eben den Dämon beseitigen!", rief er schließlich, hob seinen Stock und rannte auf den Gegner zu. Sango allerdings stellte sich ihm in den Weg und hielt seinen Stab mit ihrem Bumerang auf. Der Dämon lachte leise. "Hörst du, Liebling, sie wollen mich vernichten." "Das werde ich nicht zulassen...", sagte Sango mit monotoner Stimme. Von der Richtung her sah sie Miroku direkt ins Gesicht, doch ihr Blick ging in weite Ferne. "Das ist schön." Der Finsterling lächelte böse, bevor er befahl: "Töte sie. Du brauchst sie nicht mehr." "Wie du wünschst, Liebster. Für dich würde ich alles tun..." Miroku konnte gerade noch außer Reichweite springen, als Sango ihren Bumerang nach ihm schwang. Auch Cloud und Zack entgingen der Flugwaffe nur knapp. Cloud wollte nach seinem Gewehr greifen, aber Zack hielt ihm zurück. "Sie wird kontrolliert und macht das nicht mit Absicht. Wenn du auf ihn schießt, wird sie sich wahrscheinlich dazwischenwerfen, dann tötest du sie und nicht ihn. Wenn ich nur wüsste, wodurch er sie kontrolliert..." Miroku hatte währenddessen schwer mit seiner Freundin zu tun. Da ihr Bumerang in eine nahegelegene Wand gekracht und nicht zurückgekommen war, hatte sie das Schwert, das sie immer bei sich trug, gezogen und versuchte damit, Miroku ein Ende zu setzen. Links, rechts, oben, links unten und wieder oben - sie schlug mit einer riesigen Geschwindigkeit auf ihn ein, so dass er Mühe hatte, alle Hiebe zu parieren. Sie durfte ihn nicht ein einziges Mal erwischen, mit jeder Verletzung stieg die Wahrscheinlichkeit, sich noch mehr Verletzungen zuzuziehen. Aber er musste sich bald etwas einfallen lassen, jeder ihrer Schläge trieb eine Kerbe in das harte Holz seines Stabes. Selbst wenn er alle Schläge abfing, würde er irgendwann einfach brechen. "Ich hatte nie vor, das zu tun, aber es muss sein!", sagte er und schlug zurück, als sich ihr Schwert gerade in einer Kerbe befand. Es flog durch die Luft und landete außerhalb ihrer Reichweite. Das brachte sie von ihrem Mordvorhaben allerdings nicht ab. Zwar war sie jetzt unbewaffnet, aber sie sprang Miroku an. Ihre Hände griffen nach seiner Kehle und drückten zu. Der Mönch packte ihre Arme und versuchte sie wegzuziehen, aber sie war nicht nur stärker als sie aussah, sie war auch stärker als der Mönch, dem langsam die Luft ausging. "S-sango, bitte...", brachte er heraus und sah in ihr Gesicht. Ihre Augen waren nicht mehr länger ausdruckslos, aber was war es, was er sah? Trauer? Schmerz? Hilflosigkeit? Er konnte den Ausdruck nicht so richtig einordnen. Zwar spürte er, wie ihre Finger an seinem Hals zitterten, aber der eiserne Griff ließ nicht locker. Miroku war kurz davor, das Bewußtsein zu verlieren, als von unerwarteter Seite Hilfe kam: Zack, den er mittlerweile fast wieder vergessen hatte, tauchte plötzlich hinter ihr auf. Ein sauberer Handkantenschlag gegen ihren Hals und Sangos Arme erschlafften. Keuchend fiel Miroku auf die Knie, während Zack Sango auffing. "Bei dir scheint das gegen dein Prinzip zu sein, aber im Notfall bin ich sogar bereit, Frauen zu schlagen", sagte Zack und legte Sango am Rand des Platzes auf dem Boden ab. Dann bot er dem Mönch eine helfende Hand an. "Danke", japste Miroku und zog sich hoch. "Noch nicht", erwiderte Zack und wog sein Schwert in der Hand. "Wenn das alles hier vorbei ist, dann kannst du dich bei mir bedanken. Wenn wir diese ganze Sache überleben, heißt das." "Kirara!", rief Miroku. "Bring Sango in Sicherheit, während wir uns um den Dämon kümmern!" Die Dämonin, jetzt in ihrer großen Form, landete neben dem Mönch. Dieser legte Sango behutsam auf ihren Rücken und Kirara hob ab. "Kirara?", fragte Zack. "Das ist das kleine Ding, das eben noch-" "Zack! Miroku! Der Dämon!", war Cloud zu hören. "Er macht irgendwas!" "So, eure Freundin habt ihr also aus dem Weg geräumt, ohne sie zu verletzen", sagte der Dämon grimmig. Er trat aus dem Schatten des Schlosses auf den Platz hinaus. "Dann muss ich wohl andere Saiten mit euch aufziehen." Ein reißendes Geräusch ertönte, der Dämon verließ die menschliche Haut, in die er sich hineingezwängt hatte, und gewann rasch an Größe. Der Zeigefinger verwandelte sich in eine einzige lange Kralle, während die anderen Finger sich in eine Art Tentakel verwandelten. Ihm wuchs ein Schwanz, dazu Fühler und die Hautflügel einer Käfers. Die Eckzähne aus dem mittlerweile schnauzenförmigen Maul reichten ihm fast bis zur Brust, in deren Mitte sich eine kleine rot pulsierende Kugel befand. Schließlich war das Monster etwa fünf Meter groß, schwarz geschuppt und stank nach verfaultem Fleisch. Trotz der Formänderung war eines geblieben: Das böse Grinsen, das auf dem ganzen Gesicht zu sehen war. "Hallo, ihr süßen...", grollte er zufrieden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)