When fire and ice collide von -Raven- ================================================================================ Prolog: Prolog: Stimmen im Wind ------------------------------- Eigentlich wollte ich nie eine HP-Fanfiction schreiben - und dann hat es mich doch erwischt. Nicht zuletzt natürlich wegen gewisser Ereignisse in "OotP"... Na ja, bitte seid nicht zu hart zu mir... An dieser Stelle ein und für alle Mal der Disclaimer (bin zu faul, ihn in jedem Kapitel neu zu erwähnen...): Mir gehört außer Morgaine und ihrem Dunstkreis gar nichts - weder das "Potterverse" samt Bewohnern noch die Songs/Gedichte/Texte, aus denen ich gelegentlich zitieren werde. Dass mir also keine Klagen kommen! ;-) Genug geredet - Vorhang auf für "WHEN FIRE AND ICE COLLIDE" PROLOG: STIMMEN IM WIND OTTERY ST. CATCHPOLE, GROSSBRITANNIEN Harry Potter schlief, doch es war keineswegs eine Erholung. Immer wieder verfolgte ihn dieser Traum... Voldemort, Cedric Diggory, Wurmschwanz, die Geister seiner Eltern, Viktor Krum, Dementoren und Todesser tanzten in einem rasenden, gespenstischen Strudel um ihn herum... Der schwarze Schlund drohte ihn zu verschlingen, und tief in ihm glühte in krankhaftem Grün das Dunkle Mal. "Expecto Patronum!" Doch nichts geschah. Wieder schwang er seinen Zauberstab - und mußte entsetzt feststellen, daß er statt dessen eine Stange von Filibusters nass zündendem Feuerwerk in der Hand hielt. "Man sagt, die Elementarmagier stammen von einer Unsterblichen ab, die sich in einen keltischen Fürsten verliebte... Doch genau wie diese Liebenden sind sie zum Untergang verurteilt..." Die Stimme der Frau war rau und kehlig, als wäre mit ihren Stimmbändern etwas nicht in Ordnung. Ihr blasses Gesicht wurde vom Nebel verschleiert; ihre grünen Augen leuchteten. "Wer bist du...?" "Ich bin die Dreizehnte." Für einen Moment verdunkelten sich die unglaublichen Augen. "Ich bin die letzte." Der Strudel verschlang ihn, und Harry wachte schreiend auf. ANKOU, DÉPARTEMENT FINISTÈRE, BRETAGNE (FRANKREICH) "Die letzte..." Sie stand auf der Klippe und lauschte den Stimmen im Wind, die ihr von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erzählten. Das Meer raunte ihr zärtliche Worte zu, und die salzige Brise streichelte ihr Gesicht. Es ist so weit. Fast ihr gesamtes kurzes Leben hatte sie auf diesen Moment gewartet, und nun war er gekommen. Alles würde sich ändern... Abwesend kraulte sie den Kopf des großen, grauen Wolfs, der neben ihr stand und sich an ihr Knie schmiegte. "Scátach¹... Du hattest recht. Man kann seinem Schicksal nicht entkommen." Er wuffte leise. "Kein Grund, sentimental zu werden, Pelzknäuel. Ich wusste von Anfang an, was auf mich zukommt. Niemand hat je behauptet, daß das Leben fair ist. Vor allem nicht für jemanden wie mich." Auf Dauer machte es keinen Sinn, sich gegen seine Bestimmung zu stellen - das hatte sie selbst auf die "harte Tour" lernen müssen. Und jetzt... "Ich hatte eigentlich gedacht, meine Aufgabe sei etwas ruhmreicher, als auf einen Zauberlehrling aufzupassen, der mehr Glück als Verstand hat." Scátach, der Wolf, schien zu grinsen. "Schon gut. Lass' uns gehen." Sie warf einen letzten Blick auf das kleine Haus, dass sich regelrecht an den Felsen festklammerte. Was hätte sie nicht dafür gegeben, nur eine friedliche Woche hier verbringen zu können! Es war ihr Zuhause, doch sie hatte nie viel Zeit hier verbracht. Und trotzdem hingen so viele Erinnerungen an diesem Ort... Sie hatte die Schule gerade beendet, sich von ihrem für sie inakzeptablen Vater losgesagt... Ihrem Onkel wollte sie auch nicht länger zur Last fallen; immerhin hatte er seine Lehrtätigkeit in Hogwarts gerade erst aufgenommen und mit Sicherheit andere Probleme, als sich um seine vierzehnjährige Nichte zu kümmern. Nein, Severus hatte bereits zu viel für sie getan. Ein Herbststurm pfiff um die Mauern der Hexenhütte, in der sie von nun an völlig allein leben würde, und peitschte die Wellen gegen die Klippe. Sie saß, zusammen mit Scátach in eine von ihrer Großmutter genähte Patchworkdecke gewickelt, vor dem Kamin und starrte ins Feuer. Die Verzweiflung und die Einsamkeit trieben sie beinahe in den Wahnsinn, und nicht einmal ihr Schutzgeist konnte sie aufheitern. Scátach fiepte leise und leckte ihr die Wange, als plötzlich jemand an ihre Tür klopfte. Zunächst hielt sie es für einen nicht geschlossenen Fensterladen, der gegen die Wand schlug, doch als sich das Klopfen - nun etwas eindringlicher - wiederholte, überwand sie ihre Lethargie und öffnete. Eher verwundert als erschrocken sah sie in das verwüstete Gesicht des Mannes, der da inmitten des Sturms vor ihrer Tür stand. Er strich sich die lange, grauweiße Mähne aus der Stirn und fragte mit tiefer, warmer Stimme: "Morgaine LaMort?" "Ja." "Ich bin Alastor Moody. Auror des britischen Zaubereiministeriums." Sie starrte ihn nur völlig perplex an. Es ging nichts Bedrohliches von ihm aus, ganz im Gegenteil: sie spürte instinktiv, dass sie diesem Mann blind vertrauen konnte. Wortlos trat sie zur Seite, um ihn in die Hütte zu lassen. Erst als er an ihr vorbei hinkte, bemerkte sie sein Holzbein. Offenbar war der Beruf des Auroren nicht ganz ungefährlich.... Sie folgte ihm in das kleine, behagliche Wohnzimmer, wo er sich gerade in dem Ohrensessel ihrer Großmutter niederließ. Nachdem er einen kräftigen Schluck aus seinem mitgebrachten Flachmann genommen hatte, musterte er sie prüfend. Schließlich hielt er ihr die Flasche hin. "Bist zwar'n bißchen jung, um zu trinken, aber..." Sie nippte vorsichtig- und begann zu husten. Die Flasche enthielt Schnaps, und zwar teuflisch starken. "Na, na", brummte Moody belustigt. "Was wollen Sie von mir?", erkundigte Morgaine sich ohne weitere Umschweife. Sympathisch hin oder her - er hatte bestimmt nicht den weiten Weg bis zu ihrem Dorf am Ende der Welt zurückgelegt, nur um ihr dieses Höllengebräu anzubieten. "Hat das Ministerium Sie auf mich angesetzt? Werden Sie mich nach Askaban bringen, weil ich eine LaMort bin?" In ihrer Stimme schwang mehr Bitterkeit mit, als sie wollte, aber die Gefühle, die sie so lange tief in sich vergraben hatte, ließen sich nun nicht mehr länger unterdrücken. Moody betrachtete sie aufmerksam sowohl mit seinem gesunden als auch mit dem magischen Auge. "Gibt es denn einen Grund, aus dem ich hinter dir her sein sollte?" "Ich bin eine Elementarhexe. Und das Ministerium hat meine Familie schon immer gehasst." Er nickte langsam. "Kann schon sein. Aber ich bin nicht hier, weil sie mich auf dich ,angesetzt' haben. Du solltest wissen, daß ich im Gegensatz zu den meisten dieser... Schreibtischtäter keine Vorurteile gegen Elementarmagier habe. Ganz im Gegenteil: deine Großmutter und ich waren gute Freunde." "Das heißt?", erkundigte Morgaine sich unbeeindruckt. Ein anerkennendes Lächeln verzog seinen ohnehin schon schiefen Mund. "Du läßt dich nicht so leicht einwickeln, was?" Sie zog langsam eine Augenbraue hoch und wartete schweigend. "Na schön. Was hältst du davon, Aurorin zu werden?" "Wie bitte?" Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. "Du hast den besten Schulabschluß gemacht, den sie in Avalon jemals gesehen haben, bist eine äußerst mächtige Hexe und hast die Elemente auf deiner Seite. Das Blut der LaMorts prädestiniert dich nahezu für diese Aufgabe." "Haben Sie nicht gerade noch behauptet, Sie hätten keine Vorurteile?" Moody lachte leise. "Hat Araminthe dir denn nie gesagt, daß es die Aufgabe der LaMorts ist, die Unschuldigen zu schützen?" "Ja. Oft genug." "Eine bessere Möglichkeit dazu wirst du wahrscheinlich nicht bekommen. Außerdem..." Er zögerte und warf ihr wieder einen seiner Röntgenblicke zu. "Außerdem wärst du dann nicht allein. Und dein Leben hätte einen Sinn. Du könntest verhindern, daß anderen das selbe passiert wie dir und deiner Familie." Morgaine fühlte sich, als habe Moody ihr gerade in den Magen geboxt. Woher wußte er, was sie gerade noch gedacht hatte? Mit einem Mal kam alles wieder hoch: Angst, Einsamkeit, hilflose Wut... In ihren Augen brannten Tränen, aber sie wollte nicht weinen... Hastig wandte sie sich ab, doch Moody hatte sich bereits erhoben und humpelte zu ihr hinüber. Sanft, aber bestimmt legte er zwei Finger unter ihr Kinn und zwang sie, den Kopf zu heben und ihn anzusehen. "Es ist keine Schande, zu trauern, Morgaine", sagte er leise. "Es ist nur eine Schande, das Unrecht schweigend hinzunehmen, wenn man die Ursachen bekämpfen kann." Ihr Hals war wie zugeschnürt, daher nickte sie nur stumm; Moody umarmte sie, ohne noch etwas zu sagen. Sie vergrub das Gesicht in dem rauhen Stoff seines Reiseumhangs und ließ ihren Tränen zum ersten Mal seit fast neun Jahren freien Lauf... Abrupt fand sie in die Realität zurück, als der Wolf sie sanft ins Knie biss. "Ja, wir gehen jetzt wirklich. Kein Grund, zu drängeln. Mr. Potter wird auch noch einige Tage ohne uns auskommen." ¹: Scátach - Name, der "Das Schattenhafte" oder "schattenhaft" bedeutet ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kommentare, Anregungen, Drohungen? Ihr wißt ja, wie's geht! ;-) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)