Broken Life - gebrochenes Dasein von Kizu8 (Wieviel Schmerz erträgt eine Seele..?) ================================================================================ Kapitel 15: Engel schlafen süß .. --------------------------------- So. hier das 15.chapter.. ich werde dannach erst mal eine pause einlegen, um mir erst mal im Klaren darüber zu werden, wo das alles hinführt und wie. deshalb bitte euch um geduld. außerdem warte ich immernoch auf einige kommis von ein paar vereinzelten leuten. ^^ egal. nicht so schlimm .. außerdem, .. ich weiß nicht recht, wem ich das kappi hier widmen soll. entweder meiner lieben sis yurico, oder meinem darlin zhenya, oder arethelya .. daher widme ich es auch allen. ihr seid meine quelle, meine süßen. an jede von euch ein dankeschön. meine kleinen engel ^^ viel spaß.. und bis danne. *********************************************************************** Ich habe das Gefühl, als würde die Welt still stehen und uns zu sehen. Lächelt sie etwa? Kann ich diesem Lächeln vertrauen, oder ist es einfach nur ein Traum. Ein Traum wie jeder andere, der zerplatzen wird, sobald ich nach ihm greife. Möchte ich, dass er zerplatzt, damit mir klar wird, dass alles nur ein Spiel meiner Gedanken ist? Damit ich wieder klar sehe? Aber tue ich das nicht? Es ist doch alles in Ordnung, so wie es ist? Irgendwie weiß ich nicht mehr, in welcher Hand ich die Maske halte. Irgendwie weiß ich nicht mehr, auf welcher Seite ich stehe? Wo bin? Bin ich in der Realität oder in meiner erdachten Welt, hinter meiner Maske? Oder befinde ich mich etwa auf dem schmalen Grad, der einen zwingt, irgendwann zu entscheiden? Ich weiß es nicht. Aber .. darf ich nicht einmal keine Antwort wissen..? Leise verklang sein Name von Jane gesäuselt in der Nacht. Eine Gänsehaut hatte sich über seine Haut gezogen, jede Faser seines Körpers war elektrisiert. Es flimmerte ihm vor den Augen. Und das nur, weil Jane seinen Namen im Schlaf gemurmelt hatte. So voller Zärtlichkeit, wie das süßeste Gebet, welches man Gott unterbreiten konnte. So voller Unschuld, und dennoch mit Sünde getränkt. Oh Wonne - würde ein Dichter wohl sagen. Kai dagegen war sprachlos. Er schaute auf das zerbrechliche Wesen in seinen Armen, auf ihren leichtgeöffneten Mund. Über diese sinnlichen Lippen war gerade sein Name verklungen. Über diese weich geschwungenen Lippen... Augenblicklich wurde ihm kalt und heiß zugleich, sein Herz hyperventilierte. Ein leichter Rotschimmer legte sich über seine Wangen. Schnell wandte er den Blick von ihr ab, um sich wieder unter Kontrolle zubringen. Was war den verdammt noch mal mit ihm los?! Wo war seine eiskalte Erscheinung geblieben, wo war der Stolz?! Aber, egal wie er sich zwang, nach einiger Zeit blickte er sie wieder an. Ihre ganze Erscheinung war einfach zauberhaft, wie ein Nachgespinst. Von ihm unbemerkt, schlich sich ein mildes Lächeln auf seine Lippen. Es war einfach schön anzusehen, wie sie friedlich in seiner Obhut schlief. Das sie ihm so vertraute, sich in seine Hände begab und seine Nähe suchte. War es nicht wohltuend für seine geschundene Seele? Lies es nicht seine Hoffnung wieder etwas aufleben? Lies es nicht ihn wieder aufleben? Sie war der erste Mensch, der ihn nicht herablassend gegenübertrat, der ihn nicht diskriminierte, der ihn nicht schändlich behandelte. Sie war die erste, die ihn als Mensch ansah. Als ihres gleichen. Sie sah keinen Unterschied zwischen sich und ihm. Außer den Geschlecht. _-= Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein =-_ ( Zitat aus " Der Osterspaziergang" von Goethe) Ja. Zu ihr fühlte er sich irgendwie verbunden. Ihm gab sie etwas, was er bei seinem Team nie bekommen hatte und bestimmt auch hätte. Eine gewisse Sicherheit. Sein Team erinnerte ihn immer etwas an früher, wie er allein umherstreifte. Wie er einsam die Tage verbrachte, die Monate. Jahre. Ohne eine Zuwendung, ohne ein Lächeln, ohne eine Hoffnung. Wie er dahinvegetierte. Kai lehnte sich in die Kissen, um es sich etwas bequemer zu machen. In ihm herrschte nun eine Ruhe, die er nicht recht definieren konnte. Ging sie von Jane aus, der Dunkelheit oder der ganzen Situation. Sein Blick wanderte durch das Zimmer und an eines musste er sich erinnern. Sie war nie sehr ordentlich gewesen - das reine Chaos. Der Schreibtisch war mit Büchern, Zetteln und diversem anderem Zeug überhäuft. Er würde so was nicht im Ansatz zustande bringen. Seine Augen glitten weiter über das Mobiliar, bis sie an der Kommode hängen blieben. Genauer gesagt an einem Buch. Zwar hasste Kai es, sich in fremde Angelegenheiten einzumischen, aber etwas Neugier schwang schon in ihm. Außerdem - was blieb ihm hier bitteschön noch übrig. Schlafen konnte er eh nicht mehr. Da Jane auf einem seiner Arme lag, hatte er nur noch einen, den er bewegen konnte. Mit diesem griff er nach dem Buch, was sich als Fotoalbum herausstellte. Als er es aufschlug verwandelte sich Neugier in pure Verblüffung. Bilder, ein Haufen Bilder. Das war ja im Grunde nichts besonderes in einem Fotoalbum, aber was auf den Bildern zu sehen war, raubte ihm den Atem. Kai. Überall. Auf jedem Bild war er zusehen. Er und Jane; als Kinder. Bei Gott, wie alt waren diese Fotos? Bestimmt, mehr als 9 Jahre. Unglaublich. Und auf fast jedem Bild grinste dieses Mädchen, welches gerade in seinen Armen friedlich schlief, wie ein Honigkuchenpferd. Es war einfach zu niedlich, wie sie strahlte. Da war ein Kind mit seiner Welt im Reihen. Sie hatte eine nette Familie, die sich um sie kümmerte. Bekam Geborgenheit, Schutz und Liebe. Wie er das nur beneidete... Er konnte es förmlich spüren, wie sich ein Dolch in seine Brust bohrte und der stechende Schmerz sein Herz zerriss. Sie hatte es so gut. Oftmals schätzte ein Mensch nie das, was er hatte. Erst wenn er es verlor, öffnete er die Augen, um erkennen zu müssen, welche Schönheit er verloren hatte. Kai hatte nie eine Familie gehabt, zumindest keine richtige. Er konnte sich nur ansatzweise vorstellen, wie so was war, eine Familie zu besitzen. Unbeschwert seine Kindheit zu genießen, sich um nichts Sorgen zu machen. Wie neidisch er auf diese Kinder war .. Verbittert blätterte er weiter in dem Album. Seite für Seite mehr Bilder von den beiden Kindern. Jane lachte immer oder zog Grimassen, doch er selbst lächelte nie. Manchmal schaute er gar nicht ins Bild, sondern zur Seite. Er konnte nicht lächeln; er hatte damals nicht zu lachen. Eigentlich müsste er froh sein, dass er damals wenigstens die Ruhe behalten hatte. Denn er hätte jedes Mal nur aufschreien können. Aber er musste schweigen, er musste seine Ängste verstecken und durfte keinen Verdacht schüren. Es war so schon gefährlich genug, es hätte alles schief gehen können. Was es auch beinahe wäre, hätte er nicht so gehandelt... ..:: ~ .. du musst vergessen. du musst vergessen, Kai .. ~ ::.. Für einen kurzen Moment schloss er die Augen, um die Sache zu verdrängen. Er durfte sich nicht daran erinnern. Es war vorbei. Es exsistierte nicht mehr. Er musste endlich damit fertig werden. Er musste endlich mit diesem Kapitel abschließen. Obwohl, es war nicht nur ein Kapitel.. . Es war seine ganze Vergangenheit, die er vergessen musste. Aber, er musste einfach. Sonst würde das Konsequenzen tragen, die sich nicht im geringsten positiv auf ihn auswirken würden .. . Der Russe besah sich weiter die Fotos und dann stieß er auf ein Bild, was bei ihm einen kleinen Aussetzer veranlasste. > ... < Ihm fehlten die Worte. Nach einem Schockmoment schoss es ihm durch den Kopf. > WAS IST DAS DENN?!< Vielleicht hätte auch jeder andere so reagiert, der Kai Hiwatari schon mal erlebt hatte. Kai war für andere Menschen ein arroganter Eisblock, doch mit diesem Blick könnte man wirklich Zweifel an dieser Meinung bekommen. Der Jugendliche war auf Janes Lieblingsbild gestoßen. An jedes Photo konnte sich der Russe in dem Zusammenhang erinnern, dass er wusste, das es aufgenommen wurde. Folglich wusste er, dass es existierte. Aber bei diesem "Ding" konnte er sich an nichts dergleichen besinnen. Vor allem, er hätte bestimmt nicht gewollt sich bei dieser Sache fotografieren zu lassen. Er hasste das einfach. Das war ein Stück seiner Privatsphäre und ging wirklich niemanden was an. Am Liebsten hätte er das Bild aus dem Album genommen und vernichtet. Oder zumindest sich selbst unkenntlich gemacht. Aber, auf eine gewisse weise hinderte ihn etwas daran. Erstens, es war nicht sein Album. Zweitens, bewegte ihn eine kleine Randnotiz dazu, doch nicht total auszurasten. = Ist es nicht total süß??=, stand da neben der Abbildung. Unverkennbar war es Janes Handschrift. Das war der Grund, warum er es beließ. Das war der Grund, der ihn beruhigte. Ihr gefiel das Bild... Langsam tat ihm wider der Kopf weh. Daher legte er das Album wieder auf die Kommode. Er regte sich einfach zu viel auf. Eigentlich war es ein total anstrengender Tag gewesen und der Jugendliche spürte schon, wie die Müdigkeit ihm die Kraft entzog sogar die Augenlider offen zu halten. Doch es bedarf keiner langen Überlegungen, warum er nicht schlafen konnte. Die Antwort lag in seinen Armen und war ein nicht gerade hässliches Mädchen im Alter von 17 Jahren. Erst jetzt wurde ihm eine Tatsache bewusst, die klarer und verwirrter zugleich nicht sein konnte. Ein schmales Bett, ein Junge, ein leicht traumatisiertes Mädchen, eine Decke und die dunkle Nacht. Würde man den Fakt mit dem Trauma rausnehmen, würde man(n) leicht auf falsche Gedanken kommen, wobei der Mann hier grad noch wach war. Mit der Freundin im Bett. Kais Puls schoss in die Höhe. Und Plötzlich nahm der Russe alles intensiver war. Die Stille, die nur von der Atmung der Beiden belebt wurde. Außerdem konnte er Janes Atmen auf seiner Haut spüren. Ganz sanft und warm, wie auch die Wärme, die von dem Mädchen selbst ausging. Ein leichter Geruch von Orangen hing in der Luft und berauschte Kais Sinne. Stetig schlug sein Herz schneller und härter gegen den Brustkorb. Er betrachtete die Schlafende, wie sie an ihn gekuschelt schlief. Ihre schwarzen Haare hingen ihr ins Gesicht, wiesen den weg nach unten. Seine Augen folgten der sich bildenden Linie und wanderten über ihre Lippen, den Hals entlang. Der Blick des Jugendlichen glitt die Brust hinab, den straffen Bauch bis zu den geschwungenen Hüften entlang. Augenblicklich schüttelte er den Kopf, als würde er aus einer Trance aufwachen. Seine Wangen war stark rot gefärbt, sein Atmen ging rasend. Er hatte sich vollkommen in ihrem Anblick verloren. Verzweifelt versuchte sich der Russe begreiflich zumachen, warum er sich nicht beherrschen konnte. Was war den auf einmal in ihn gefahren? Zu gerne wäre er einfach aufgesprungen und aus dem Zimmer geflüchtet. Aber leider ging das durch Jane nicht. >Toll. So war das nicht gedacht!!< Wohl oder übel musste er hier schlafen, auch wenn er nicht konnte. Zum wiederholten Male sah er sie an, wie sie friedlich schlief. Irgendwie war er froh darüber. Dann würde sie wenigstens keinen Aufstand mehr machen. Es war alles wieder im Lot. So wie es sein sollte. Alles lief wieder in geordneten Bahnen - sehr schön. ~ .. wirklich, ? ... ~ Dennoch drängte sich ihm wieder diese Frage auf. Diese eine Frage, die er hasste. Da sie so grausam war und doch irgendwo nur die Realität zeigte, die ein anderer Mensch jeden Tag durchmachte. Was wäre passiert, wenn er sie nicht erreicht hätte. Wenn sie womöglich tot gewesen wäre. Was wäre mit ihm passiert..? Er schien die Antwort zu kennen, den seine Augen schauten sie betrübt an. Ja, es wäre nicht anders passiert. Er hätte sich nicht anders verhalten. ~..Ich glaube, es ist alles in Ordnung. Ich glaube, ich halte die Zügel in der Hand. Ich vertraue auf diese Gewissheit und sehe nicht mehr hin. Aber instinktiv halte ich mich noch an dir fest. Denn aus irgendeinem Grund, weiß ich ganz genau, das rein gar nichts in Ordnung ist.. ~ Sein Blick ruhte immer noch auf ihr und lies sie nicht aus den Augen. Als würde er jede kleinste Regung von ihr wahrnehmen und in seinem Kopf abspeichern, wie eine wichtige Adresse oder einen Fakt, den man sich genau einprägen musste. In einer Trancehaften Bewegung strich er ihr eine Strähne sachte aus dem Gesicht; sie sollte nicht aufwachen und sehen, wie er wirklich war. Wie schwach er wirklich war. Diese unumstößliche Tatsache, die nur nachts ans Tageslicht trat, behielt er lieber für sich. Niemand sollte je erfahren, wie leicht es war, ihn zu dieser Zeit brechen zu lassen.. Irgendwann zwischen dieser Erkenntnis und Mitternacht war er einfach eingenickt. Die Kraftlosigkeit hatte ihn in die Knie gezwungen und seine Augenlider förmlich mit Zement beschwert. Die leichte Schlafphase wich alsbald dem Abschnitt des tiefen Schlafes, indem man nichts mehr mitbekam und auch wollte. Man spazierte entweder im Traumland oder schwebte in einem Raum, der absoluten Leeren. Dort, wo kein Gesetz mehr galt, dort wo sich alles aufhob, wo sich alles zu einem zusammenfügte. Dort, wo man sich selbst auflöste und praktisch für eine bestimmte Zeit nicht mehr existierte, nirgendwo. In dieses Gebiet war Kai eingetaucht. So gut, hatte er noch nie geschlafen. Auf Jane hatte Kai eine wahrhaft beruhigende Wirkung, was sich darin begründen lies, dass Jane überhaupt traumlos schlief. Die Ereignisse ließen sie weitestgehend verschont. Im Verlauf der Nacht hatte sie daher auch gänzlich vergessen, dass ihr Kumpel neben ihr lag. Deswegen war sie auch überrascht, als sie früh morgens aufwachte und sich in Kais Armen wiederfand. Sie schlug zögerlich die Augen auf und wurde sofort von der Helligkeit des Raumes geblendet. Das Zimmer war mit Sonnenlicht durchflutet und erschien förmlich grell. Die Strahlen tanzten über ihre Haut und kurbelten gleichzeitig den Kreislauf an. Eine herrliche Wärme erfüllte sie, die angenehmer nicht sein konnte. Doch mit jeder Sekunde, in der sich ihre Wahrnehmung klärte, spürte sie auf einmal einen rhythmischen Herzschlag unter ihrer Hand, der gar nicht ihr gehörte. Vorsichtig strich sie mit der Hand über die Oberfläche und ertastete einen muskulösen, aber dennoch weichen Körper. Sehr bald dämmerte ihr, an wen sie da gekuschelt lag. Langsam hob sie den Kopf und verharrte sofort in der Bewegung, als sie in Kais Gesicht sah. Sein Kopf lag leicht seitlich auf einem Kopfkissen; das silbrige Haar fiel ihm wirr in das Antlitz und gab ihm einen einmaligen Ausdruck. Seine Augen waren verschlossen, aber der Mund war leicht geöffnet um den Lungen mehr Sauerstoff zuführen zu können. Er schlief, und atmete ruhig ein und aus. Dabei hob und senkte sich sein Brustkorb immer ein wenig. Im Grunde war das nichts ungewöhnliches, aber Jane war fasziniert von dem, was sie hier sah. Kai machte einfach einen völlig anderen Eindruck - so ruhig, entspannt und dennoch kam diese verletzliche Seite mehr den je zum Vorschein. Auf irgendeine weise wirkte er zerbrechlich, wie Glas. Jane spürte seine Hand im Kreuz, welche ihren Körper an Kais schmiegte. Der 17-jährige hatte sie die ganze Nacht hindurch nicht losgelassen. Es war einerseits beruhigend, diese zärtliche Berührung wahrzunehmen, aber andererseits etwas ungewöhnlich, da es Kai anscheinend nichts ausmachte, dass er mit ihr im Arm einfach eingeschlafen war. Als wäre es selbstverständlich. Wenn sie so nachdachte, wünschte sie sich, es wäre selbstverständlich. Er sah so süß aus, mit diesen wuscheligen Haaren und dem leicht geöffneten Mund. Ein Traum, der schönste überhaupt. Warum konnte er nicht immer so entspannt wirken? Warum konnte er nicht einmal richtig lächeln? Warum hatte sie ihn noch lachen gesehen? Was würde sie alles dafür geben, ihm ein Lächeln entlocken zu können. Was würde sie nicht alles dafür geben, ihn glücklich zu machen. Sie konnte es einfach nicht ertragen, ihn traurig und einsam zu sehen. ~..wenn die Welt untergeht, dann sag mir bescheid .. ich werde da sein, und deine aufrecht erhalten ..~ Vielleicht sollte es einfach nur ein Akt der Solidarität oder auch des Verständnis werden. Aber es wurde etwas anderes und das wurde Jane später überdeutlich bewusst. Da Kais Kopf nur ein paar cm über ihrem lag, musste sie sich nicht sehr anstrengen, um die Distanz zu überbrücken. Eigentlich wollte sie es nicht; ja sie hatte es sich geradezu verboten, doch aufs Ganze zu gehen. Aber wie es so war mit Vorsätzen, sprach man sie zu Silvester aus und brach sie spätestens drei Tage danach. Es war zu verlockend, das Bild war zu berauschend. Die Chance einmalig. Ein letzter Blick auf Kais geschlossenen Augen. Sehr gut, so sollte es auch bleiben. Wenn er aufwachen würde, hätte sie ein Problem. Sie öffnete leicht ihren Mund, schloss die Augenlider und tat es einfach. Manchmal musste man einfach nach dem Glück greifen und nicht zögern. Nur Mut wurde im Leben belohnt. No risk, no fun. Sie legte sacht ihre Lippen auf die seinen und lies diese sanfte Berührung, die so unendlich viel bedeutete einfach wirken. Seine Lippen waren so weich, was sie sich gar nicht vorgestellt hatte. Aber es war berauschend und benebelte vollkommen die Sinne. Der Herzschlag setzte einmal aus, das Adrenalin schoss durch die Adern, der Puls schlug bis zur obersten Grenze. > Oh bitte, lass mir einen Moment der Ewigkeit, lass es für ewig sein .. sag mir, dass ich träume. Ich möchte nicht mehr aufwachen, aus dem süßesten Traum, den ich je hatte .. bitte< Seine Haaren kitzelten in ihrem Gesicht und als wäre das nicht genug, spürte sie, wie sein Herz kräftig gegen den Brustkorb schlug. Inständig hoffte sie, dass er jetzt nicht aufwachte. Andererseits wünschte sie sich nichts sehnlicheres, als dass er aufwachen und den Kuss erwidern würde. Widerwillig löste sie ihre Lippen von den seinen. Immer noch hatte sie diesen süßen Geschmack seiner Lippen auf den ihrigen. Ja, so schmeckte die beste Droge der Welt. Wie Kai. Doch kurz darauf wurde der Russin eines bewusst. Das war der erste und letzte Kuss zwischen den beiden. Es war eine einmalige Sache, eine Ausnahme. Nie würde so was passieren, wenn Kai bei vollem Bewusstsein war. Niemals. Es stimmte sie traurig einfach die Tatsache betrachten zu müssen, wie sie nüchtern und sachlich vor einem stand, wie ein gestresster dünner Büroangestellter, der am Monatsende nur noch 50 Euro zum Leben hatte. Einfach widerlich. Doch es war die Wahrheit - entweder sieht man ihr ins Gesicht und akzeptiert es oder eben nicht. Wenigstens das konnte man sich im Leben noch aussuchen. Aber eine Tatsache stand genauso fest - sie lag in seinem Armen. Ja, es war eine Ausnahme, aber diese hielt noch an. Also sollte sie diese auch noch ein wenig nutzen und einfach nur diese Nähe genießen. Sie sollte sich einfach, diesen Augenblick für alle Ewigkeit einfangen und nie vergessen. Genüsslich schloss sie die Augen und konzentrierte sich alles wahrzunehmen, was der Moment hergab. Leider war sie noch so schlaftrunken, dass ihr nach kurzer Zeit, das Bewusstsein wieder abglitt und im schlaf versank. ~ gib mir die Ewigkeit in meine Obhut.. ich werde sie schöner gestalten, als je ein Gott er vermag .. ich gebe den Gefallenen ihre Flügel zurück .. ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)