Broken Life - gebrochenes Dasein von Kizu8 (Wieviel Schmerz erträgt eine Seele..?) ================================================================================ Kapitel 17: Die Ursünde ----------------------- So. Hier nun, das 17. chapter. anscheinend kommen die nächsten chapter immer im abstand von einem monat, nya .. egal. vllt. fragen sich einige, warum das kappi diesen name trägt. überlegt einfach. ich würde gerne ein paar meinungen hören. nun viel spaß. ich denke, es wird euch sehr gefallen.. ~Sag mir, an was ich mich ketten soll. Sag mir, an was ich mich noch festklammern kann, damit es mich nicht niederreißt. Denn ich will nicht verlieren. Ich will nicht erkennen, dass alles umsonst war. Das mein Kampf umsonst geführt ward. Ich möchte nicht feststellen, dass all die Schmerzen, all die Trauer und die Narben für nichts erduldet wurden. Sag mir nicht, dass es wahr ist, was ich befürchte. Lass mir die bange Hoffnung, die Blindheit. Sie ist mein einzigst Schutz, welcher noch hält. Denn ohne ihn falle ich auf ewig in den Abgrund.~ Sie wartete darauf, wann sie zuschlagen konnte. Das einzige was ihr gerade Kummer bereitete war, dass sie sich nicht entscheiden konnte, wann sie Beute machen solle. Sollte sie sich dem Opfer selbst überlassen, und warten bis es elendig zu Grunde gegangen war? Oder sollte sie zuschlagen, einfach so, wie ein Jaguar aus dem Tiefen des Dschungels. Sie wog ab, was effektiver wäre. Amis Inneres verzehrte sich zu einer abstrusen Form von Hass und Wahnsinn, aber wie lange hatte sie darauf gewartet, es endlich zu beenden. Wie lange schon, sinnte sie auf Rache. Auf eine Vergeltung. Seit sie 18 Jahre alt war, spukte dieser Gedanke in ihr herum und brachte sie öfters um die Nacht. Sie hatte sich damals nichts anmerken lassen. Sogar die Ärzte waren beeindruckt, wie gut sie es wegsteckte. Wie gut sie mit dem Verlust umgegangen war. Aber was keiner wusste war, dass ihr Päckchen ,welches sie tragen musste, wesentlich größer war, als das der anderen. Ja, den sie hatte das Ziel wonach viele strebten erreicht und musste bezahlen. Sie hatte es bekommen und dafür viel einbüßen müssen. ~ ... öffne die Augen und du siehst die Wahrheit ... auch wenn es dich viel kostet, du wirst belohnt .. mit dem Grauen ..~ Kais Augen machten ihre Runden durch die ganze Küche. Besahen sich alles, obwohl er diesen Raum schon auswendig kannte. Aber er wollte vermeiden, der Person ihm gegenüber, nur einen Blick zu schenken. Er musste sich konzentrieren alles zu ignorieren. Im Grunde nicht neues, aber es fiel ihm schwer. Mit einzelnen Erinnerungen klar zu kommen, war ja noch machbar. Aber sobald sich der ganze Komplex zu einer Einheit aufbaute, wurde es brenzlig. Und er wusste nicht, wann er wissen sollte, wann es brenzlig wurde. Konnte er es überhaupt erkennen, wann die Grenze überschritten wurde? Wann er für nichts mehr garantieren konnte? Wann der Zeitpunkt gekommen war, an dem er die Fassade nicht mehr aufrecht erhalten konnte? "Hast du eigentlich mit Bladen aufgehört?" fragte Ami und unterbrach damit die schon etwas länger andauernde Stille. Kai hob sacht den Kopf an. "Nein, wieso sollte ich?" "Ich weiß nicht, nur man hört nichts mehr von euch." "Wir .. machen lediglich Pause." Der begriff ,Wir' lies ihn etwas stutzen. Für die Außenwelt war es ein ,Wir', aber für ihn war es ein ,Ich'. Die anderen spielten weiter, trainierten noch. Aber für sich. Es hatten sich neue Grüppchen gebildet, in denen sie verkehrten. Der Russe wurde dort nie integriert. Vielleicht unbeabsichtigt, aber es machte ihm nichts aus. Es war nichts neues. ~ .. wie lange, willst du noch die Augen geschlossen halten .. ~ "Es hat mich überhaupt etwas gewundert, dass du diesen Sport noch weiter führst, nach alledem..", sagte sie in einer ruhigen Stimmlage. Die Studentin klang völlig beiläufig, als würde sie reden, aber mit etwas anderem mehr beschäftigt sein. Doch Kai schaute sie wortlos an. Seine Augen hatten sie geweitet, als sie dies gesagt hatte. Was war hier los? Nicht nur, dass sie ihn an die Vergangenheit erinnerte. Sie machte es auch noch absichtlich und es gab noch etwas, was ihn entsetzte.. . .. konnte sie von etwas wissen, wovon sie eigentlich keine Ahnung haben sollte? Nein. Das durfte nicht wahr sein. Das durfte es einfach nicht! Wie konnte sie davon wissen? Das war unmöglich. Niemand wusste etwas davon. Niemand, nur er. Ausgeschlossen. Er hatte geschwiegen. Immer. Sein ganzes Leben lang. Keiner wusste was passiert war. Nur er. Nur dieser russische Junge. .. Doch was, .. wenn sein Albtraum in diesem Augenblick war geworden war..? Diesen Gedanken konnte er nicht weiterführen, da die Situation von jemanden unterbrochen wurde. Vielleicht konnte man sogar ,zum Glück' sagen. Jane stand müde im Türrahmen und rieb sich den Schlaf aus den Augen. "Morgen, Kai." Erst als das Mädchen wieder klar sehen konnte, erkannte sie die dritte Person im Raum. "Ami..? Was machst du den hier??". Flapsig kam die Antwort zugleich zurück. "Ich wohne hier zufällig, Schwesterherz. Aber erst mal ,guten Morgen'!" Im Grunde wollte sie nicht so zynisch klingen, aber es gab einige Sachen, die ihr diesen Tag doch etwas vermiesten. "Ich weiß selbst, dass du hier wohnst. Aber trotzdem. Müsstest du nicht auf dem Campus sein?" "Zum ersten, gab es keine guten Vorlesungen für heute morgen und außerdem .. hat mich Miwa angerufen." Amis Blick sagte alles. "Oh .." entfuhr es nur Janes Kehle. "Ja, ich würde es auch als ,oh' bezeichnen. Was war los?". Jane ging zum Tisch, ergriff ihre Tasse und füllte sie mit Kaffe auf. Sie nahm ein paar Schluck, bis sie sich neben Kai setzte. [Körpersprache oder das Handeln verrät einiges ..] Anscheinend hatte die junge Russin nicht einmal vor, der Frage ihre geschätzte Aufmerksamkeit zu schenken. Stattdessen zog sie die Cornflakes zu sich und kippte sie in eine dafür vorgesehene Schüssel. Milch drüber, fertig. "Jane .." "Ist ja gut. Ich hab dich schon gehört", schnitt sie Ami das Wort ab. Jane hielt kurz inne. "Es war nichts besonderes. Also .. hör auf, mich zu fragen." "Mädel, ich hab es satt, dir immer alles aus der Nase zu ziehen." "Du klingst schon wie Paps." Ami seufzte resigniert und drehte ihren Verlobungsring zwischen Daumen und Mittelfinger. "Okay. Schön. Könnest du mich dann wenigstens in Kenntnis darüber setzten, wie es dir geht?" "Gut." Mit diesen Worten fing sie mit dem Essen an. Jane hasste es wie ein rohes Ei behandelt zu werden. Von daher lies sie ihre Schwester deutlich erkennen, dass sie jetzt nicht darüber reden wollte. Eigentlich hätte sie auch im Bett liegen bleiben können, aber es fehlte einfach etwas. Etwas neben ihr. Sie kam sich dumm vor, als sie daran dachte, wie schön es doch in dem Bett mit Kai gewesen war. Es klang schon zu zweideutig. Zum einen fehlte ihr Kais Nähe; zum anderen fragte sie sich, wo er sei. Darum war sie nur aufgestanden und dies begründete auch, dass ihr eine Konversation mit ihrer Sis über gestern recht zuwider war. Sie liebte ihre Schwester, wie man eine Schwester lieben konnte, aber manchmal sind Geschwister eben doch nervig. Ami benahm sich öfters so, als wäre sie ihre Ersatzmutter. Schön und gut, sie war ihre ältere Schwester, aber nicht ihre Mutter. Niemand konnte sie ersetzten. Während die beiden Frauen ihre Streitigkeit austrugen, konnte Kai ein wenig aufatmen und sich sammeln. Krampfhaft unterdrückte er die aufkeimenden Erinnerungen und versuchte die Kontrolle über sich wiederzugewinnen. Der Jugendliche musste einen kühlen Kopf bewahren. > Mach jetzt bloß nichts falsches. Sonst ist es aus!< ermahnte er sich. Seine Gedanken die anfangs noch wild rotiert hatten, kamen nun langsam zur Ruhe. Aber dennoch blieb die Verwirrung. Nur eines war klar, dass er von Glück reden konnte, dass Jane gekommen war. Sein Hauptaugenmerk lag darin, dass er sich nichts anmerken lassen durfte. Die Fassade musste stehen, wie immer. Der Jugendliche durfte sich nicht aus der Bahn werfen lassen. Er wurde schon ganz wahnsinnig. Möglicherweise reagierte er auch einfach über. Vielleicht bewertete er diesen Satz zu stark und vielleicht machte er sich absichtlich so fertig. Irgendwie wurde es ihm wirklich zu grotesk. Alles stellte sich quer, sodass er gar nichts mehr klar sah. Ein Blackout. ~ .. wenn die einfachsten Dinge ihre Verständlichkeit verlieren, ist es nur ein kleiner Schritt, bis man .. ~ Inzwischen hatte es Ami aufgegeben sich den Mund fusselig zu reden. Stattdessen legte sie nun wieder eine Zigarette an ihre Lippen und atmete den Rauch tief ein. "Mach das Ding aus. Du weißt wie ich das bei Tisch hasse." Ungeachtet der Dinge blies Ami den weißen Dunst cool aus. " Kahkda ja jähm, ja gluch i nähm![ russisches Sprichwort: wenn ich esse, bin ich stumm und taub. Das heißt, dass man beim Essen nur mit dem Essen selbst beschäftigt sein soll.] " Ich kann aber durchaus meinen Geruchssinn benutzten. Also .." Gleichgültiges Schulterzucken. "Dann geh ich halt auf die Terrasse." Die 21-jährige stand auf und ging nach draußen. Somit saßen nur noch Jane und Kai am Tisch. "Entschuldige, dass du das mithören musstest. Nur sie ist manchmal etwas kratzig." Sie schaute zu ihrem Kumpel herüber und versuchte einen Blick auf seine Mimik zu erhaschen. Doch seine Haare verweigerten ihr wie üblich den ,Durchblick'. Obwohl er am Frühstückstisch saß, hatte es den Anschein, als wäre ihm der Appetit gründlich vergangen. Etwas lag in der Luft, was der jungen Russin nicht ganz geheuer war. "Kai .. ist etwas?" fragte sie sanft. Der Jugendliche reagierte erst nach ein paar Sekunden. "Nein, was soll schon sein?". Seine Stimme war etwas brummig, doch ein gewisser hohler Klang schwang mit. Oder war das Einbildung? Jane wand sich wieder ihrer Müslischale zu, rührte etwas in den sich langsam auflösenden Flocken umher und dachte nach. > Sag was. Lass dir die Stimmung nicht runterdrücken!<, redete sie sich selbst ein. Doch das würde sich wohl etwas schwer bei solch einer Sachlage gestalten. ".. Kai .. ich ähm .. ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.." begann sie ihren Gedanken laut auszusprechen. Der Russe bewegte sich kein Stück; er saß immer noch so apathisch auf dem Stuhl und starrte auf den Teller vor ihm. Doch er hörte genau zu. ~ ..Sing mein Engel, sing .. ich höre deine Stimme so gern.. so rein, hauche mir deinen Atem ein ..~ "Ich weiß, dass .. gestern allerhand passiert ist. Ich möchte mich einfach entschuldigen, dass ich dir so Probleme mache und dir Schwierigkeiten bereite. Es tut mir Leid, dass es so gekommen ist. Und .. die Sache mit gestern Abend, wo ich dich gebeten habe ..." sie stockte. Es hörte sich einfach vollkommen peinlich und blödsinnig an. Man konnte das jemandem wie Kai einfach nicht erklären, da man sich so beschämt vorkam. Grauenhaft. "Ich hab dich dazu geradezu gezwungen; du .. du konntest ja schon gar nicht anders. Bestimmt war die das sehr unangenehm und daher .. möchte ich mich dafür entschuldigen." Sie hatte alles sehr schnell über ihre Lippen gebracht, und war nur zum Schluss wieder ins Stocken geraten. Endlich hatte sie es gesagt. Erleichtert atmete sie aus. Ihre Wangen glühten ein wenig. "Schon okay". Er schob den Stuhl zurück und stand auf. Sein Brötchen warf er weg, den Tee goss er in die Spüle. "Wie geht's dir heute? Und ich erwarte nicht nur ein ,gut'." Er räumte weiter sein Geschirr weg; wartete auf eine Antwort. Jane grinste. "Besser als gestern. Viel Besser. Noch ein bisschen Kopfweh, aber sonst gut. Ich kann nicht klagen." Sie machte eine kurze Pause. "Wie geht's dir eigentlich. Ich finde du bist in der letzten Zeit etwas kurz gekommen. Konntest du überhaupt schlafen, in meinem kleinen unbequemen Bett?" Er antwortete nicht, sondern verharrte kurz vor dem Fenster, heftete seinen Blick argwöhnisch auf Ami und sagte etwas, was Jane nicht gedachte hätte. "Hör zu. Ich hab beschlossen, dass ich heute meine Sachen packen und gehen werde. Immerhin gibt es keinen Grund mehr für mich zu bleiben. Dir geht's wieder besser und außerdem ist deine Schwester da. Da kann nicht viel passieren. Außerdem habe ich noch einiges zu tun." Wieder klang seine Stimme so hohl, als würde sie von fern erklingen. Sein Adamsapfel zitterte etwas. Eine Sache, die in Jane nur noch mehr den Verdacht bestärkte, dass etwas nicht stimmte. Er wollte gehen. Einfach so. Von hier auf jetzt. Wie abgerissen. Das alles war so abrupt gekommen, dass Jane wirklich sprachlos war. "Aber .." fing sie an. Doch im gleichen Moment verstummte sie. Es hatte keinen Sinn, da es wirklich nichts gab , das seinen Aufenthalt begründen könnte. Doch .. eines gab es. Aber dies würde sie bestimmt nie sagen. Sie wollte nicht, dass er ging. Dann wäre sie wieder allein, hier im Loft. Ohne irgend jemanden. Sie würde ihn sehr vermissen. ~ .. wir stehen vor einer Wand .. zwischen uns .. um uns .. sag mir, was soll ich noch tun .. ~ "Was ist?" fragte es wie gewohnt distanziert, aber dennoch ruhig. "Nichts .. gar nichts." Sagte sie schnell. Ihr war klar, dass sie ihn nicht aufhalten konnte. Es war vorbei. Für dieses mal. "Gut. Wenn nichts ist, dann pack ich jetzt." Ein kurzer Blick in ihre Augen und er wendete sich ab. Denn länger hielt er es nicht mehr aus. Es musste weg. Es war zuviel gewesen. Zu anstrengend. Er brauchte Ruhe, Zeit für sich allein, um sich einiges klar zu machen. Außerdem konnte er ihren traurigen Augen nicht länger standhalten. "Jane, wir beide müssen noch mal was besprechen." Ami war wieder von ihrer Raucherpause zurückgekehrt und unterbrach damit die bedrückte Stimmung zwischen den beiden Jugendlichen. Jane schaute ihre Schwester an und war hin und her gerissen. "Was gibt's?" Ami schloss die Terrassentür hinter sich. "Vater hast gestern angerufen. Du sollst früher zurück nach Russland." "..Was? Wieso? Das verstehe ich jetzt nicht! Ich sollte doch erst in einer Woche!?" "Ich weiß" Ami lehnte sich an die Theke "Aber er möchte es so. Er wird dich dort erwarten. Wahrscheinlich geht es um das letzte Schuljahr. Du fliegst morgen zurück." Für einen Sekundenbruchteil stand Jane wie gelähmt da, starrte in die grauen Augen ihrer Schwester und brachte nichts über die Lippen. "Das geht doch nicht!!" "Wenn er es sagt wohl doch. Ich denke, daher sollte Kai heute besser gehen, damit du dich noch ein wenig ausruhst. Du musst früh raus." Ihr Blick haftete auf dem Russen, der etwas abseits stand. Dieser wendete den Kopf ab, suchte den Schutz seines dichten Ponys. " Ich wollte sowieso heute gehen", meinte er monoton und ging aus dem Zimmer. Wieder schaute Jane hilflos von ihrer Schwester zu Kai, der durch den Türrahmen verschwand. Ihr Kopf drehte sich wieder zu Ami. Und was sie da sah, lies sie stutzen. Lächelte sie etwa? Das Haupt geneigt, der Blick leer, die Gedanken kreisten. Endlose Irrwege. Er hatte verstanden. Er hatte es vollstens verstanden. Es war eine Absage. Ein Rauswurf. Kai konnte nur freudlos darüber lachen, wie Ami es ausgedrückt hatte. Sehr geschickt. Warum schrie sie ihn nicht einfach an, dass er abhauen sollte. Sie hätte ihn auch rauswerfen können. Wie einen Halunken. Einen widerwärtigen Straßenköter, Ein Stück Dreck .. ~ .. es ist immer das selbe.. ich bin verdammt .. ~ Sein Blick wurde stetig leerer. Taubheit erfüllte jede Zelle, welche nur durch ein Gefühl hervor gerufen wurde. Schmerz. Ein schierer Schmerz, der durch alle Nerven drang. Da war es wieder. Er wurde verstoßen, wie eh und je. Hinausgeworfen. In den Schmutz und Dreck - wo er hingehörte. Gleich und gleich gesellt sich gern. __-= ~ Verhungere, stirb am Wegesrand ~ =-__ ( Zitat aus "Romeo & Julia" von Shakespeare) "Das kannst du nicht machen, Ami!! Erstens ist das total bescheuert von Dad und zweitens ist das sehr unhöflich Kai gegenüber." Jane hatte begonnen Ami Vorwürfe zu machen. Angriff war die beste Verteidigung. "Ich geh nirgendwo hin, nur weil er mal etwas sagt. Vergiss es!" "Jane. Ich kann es nicht ändern! Tut mir Leid für Kai, aber wenn die Termine nun mal so liegen.." "Termine, Termine. Das ist mir scheißegal! Außerdem bestimme ich, wann der Gast geht oder der Gast selber. Also lass es!" "Ich denke, Kai wollte heute sowieso gehen?" "Trotzdem, das ist einfach fies von dir. Du kannst ihn nicht einfach rauswerfen!" "Und ob ich das kann! Schluss damit!" Warum war Ami heute so aggressiv? Es war doch sonst nicht ihre Art, rumzuschnauzen, so stark zu provozieren oder gar Leute rauszuwerfen. Hier stimmte etwas gehörig nicht. Sie hatte etwas verpasst, als Ami und Kai allein waren. Was war vorgefallen? " Das ist aber Kai gegenüber nicht fair!!" sagte sie laut und mit deutlich angehobener Stimme. Nun platze Ami der Geduldsfaden. "Ach ja? Und die Sache vor ein paar Jahren nennst du fair??!!", schrie sie schon beinahe. Kai verharrte in seiner Bewegung, als er den lauten Streit der beiden hörte. Das Thema verblüffte ihn wahrhaft. Doch nun trat langsam Leichenblässe auf seine Wangen. Von was redete Ami da? Sofort war alles wieder da. Die Verwirrung von vorhin, die Erinnerungen. Die Angst .. ~ .. lehn dich zurück und genieß die Show .. wenn der Vorhang der Wahrheit sich öffnet .. ~ "Was .. meinst du?" fragte Jane zögerlich. Ami schnaubte verächtlich auf. Ihre grauen Augen glühten hasserfüllt. "Du willst also Gerechtigkeit, ja? Schön. Dann kann ich dir ja Gerechtigkeit geben, wenn du so darauf bestehst. Warum sollte ich bitte fair zu ihm sein, he? Sag mir warum?!" Sprachlos starrte Jane ihre Schwester an. " Er hat es nicht verdient, der ja so unschuldige Kai Hiwatari! Er hat nichts verdient!! Warum sollte er von mir Gerechtigkeit erwarten, wenn er doch .. dies selbst nicht gibt!!!" Von Minute zu Minute verstand Jane immer weniger von dem, was ihre Schwester von sich gab. Sie brachte keinen Ton über ihre Lippen. Das war reiner Wahnsinn, was hier vorging. Wie im Irrenhaus. "Wovon redest du ..?" hauchte Jane ängstlich. Ein diabolisches Grinsen zeichnete sich auf Amis Gesicht ab. "Was weißt du schon, von ,deinem' Kai? Kennst du seine ganze Geschichte? Was wirklich damals war? Kennst du sie?" Die Augen der jungen Russin weiteten sich. Amis Stimme sengte sich um ein paar Oktaven und erreichte wieder normales Niveau. Dennoch triumphierte ihre Stimme, bei dem Wissen, da sie hatte. " Du warst damals zwar klein, aber mich wundert es, dass du bis jetzt rein gar nichts weißt! Hast du dich nie gefragt, wo er plötzlich aufgetaucht war. Warum er in diese Abtei ging und plötzlich von der Bildfläche verschwand? Warum ,dein' Kai nie gelächelt hat?!!" Amis Stimme senkte sich zu einem flüstern. "Weißt du es, Jane?" Im dem kleinen Zimmer neben der Küche verborgen, traute ein Junge seinen Ohren nicht. Sämtliche Farbe war aus seinem Gesicht gewichen. Die Augen starrten ins Leere. Monotonie der Flammen. Todesstarre. Das konnte nicht wahr sein.. es war ein Traum. ~Es ist alles nur ein Traum. Das findet nicht wirklich statt. Ich träume. Das ist Einbildung. Das kann nicht sein. Nein. NEIN!!!!~ Hysterie brach in Kai aus, doch der Schock saß so tief, dass er sich nicht bewegen konnte. Er geriet außer Kontrolle. Sie wusste es! SIE WUSSTE ES!!!!!!!! ~ .. das Rad des Schicksals dreht sich weiter, niemand kann es aufhalten .. der Lauf der Dinge .. die Zeit ..~ Die schwarzgrünhaarige Russin fing an leicht zu zittern. Das war verrückt. Ami drehte durch! "Tja .. Mum hatte es herausgefunden. Sie hat gewusst, was mit Kai los war. Sie hat zu recherchieren begonnen, als Kai verschwunden war. Tatjana war ja schon immer eine neugierige und besorgte Frau gewesen, nicht wahr. Unsere Mum. .. Doch leider, war sie zu neugierig geworden." Trauer schlich sich in Amis Augen. Der Schleier der Demut legte sich über ihre Züge. ~ .. wir beginnen zu tanzen .. schneller .. immer schneller .. ~ Die Dinge überschlugen sich förmlich. Während Ami endlich ihr Geheimnis auspackte, die goldene Glocke der Wahrheit erklingen lies, waren zwei Menschen dem Abgrund nahe. Der eine näher als der andere. Das Mosaik hatte sich zusammengesetzt - für einen von beiden. Auf wundersame Weise, war eine Verbindung entstanden. Zwischen zwei Menschen, war eine Brücke geschlagen worden. Der Vorhang hob sich und das Grauen trat hervor. ~ .. wir rotieren .. unser Maskenball .. er verklingt nie .. das Lied vom Tode ... immer schneller .. es gibt kein Halten mehr .. ~ " ... Ami .. was .." mehr brachte Jane nicht heraus. Ihre Stimme krächzte, verschwamm - erklang auf eine Art weinerlich. "Ja, Jane. Der Unfall damals .. Vater hat mich schwören lassen, es dir nie zu sagen, aber .. ich halte das für falsch. Manchmal ist er wirklich feige. Er wollte dich davor beschützen. Aber finde, auch du solltest wissen, woran du bist. Du musst es wissen ..." "WAS? Was .. sag es mir ..!" Jane war dem Nervenzusammenbruch nahe. "Der Unfall damals .. war nicht zufällig. Das Auto .. wurde sabotiert. Ihr beide .. du und Mum .. ihr hättet sterben sollen. Es war ein Anschlag gewesen. Ich habe später herausgefunden .. das die Bremsleitungen gekappt wurden. Für mich wahr klar, wer es war.. es konnte nur jemand von der Abtei gewesen sein. Er wollte Mum auslöschen, weil sie zuviel wusste. Sie hätte Schwierigkeiten gemacht. Anscheinend sind die Treffen von dir und Kai ebenfalls aufgeflogen. Darum war er auch eines Tages verschwunden. Er hat sich aus dem Staub gemacht!!! Und nun sag mir, dass ich zu dem fair sein soll, der die Schuld am Tod unserer Mutter trägt!!" P.S. Beim Kommi .. bitte vergesst, nicht den Bezug zum Titel ( siehe oben). würde gerne wissen, was ihr darüber denkt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)