Realität zu Anime von abgemeldet (Tagtraum über Nacht) ================================================================================ Kapitel 4: Infiltration ----------------------- Wir zogen seit drei geschlagenen Tagen durch die erstickende Hitze der Wüsten um Arc. Es hieß ein mächtiger Zauberer mit dem Element Feuer hätte diese Wüste erschaffen um das Volk daran zu hindern aus Arc raus und Fremde daran zu hindern nach Arc reinzukommen. Anscheinend hatte niemand mit Remi gerechnet, die jedes Mal, wenn es uns zu warm wurde kleine Fontänen aus dem Boden schießen lies, an denen wir uns abkühlten. "Remi...", fing Maki nach sechs Stunden ohne Wasser in der brütenden Hitze an. "Ja, keine Sorge, Maki!", antwortete Remi knapp, da sie sehr kurzatmig war. Sie versuchte eine neue Fontäne zum Vorschein zu bringen, was jedoch zum Entsetzen aller nicht klappte. Wir starrten Remi an, die den Tränen nahe war. "Es...es tut mir Leid, mein Mana ist erschöpft.", schluchzte sie laut. "Hey, schon gut, du hast viel für uns getan und deine letzte Kraft für uns geopfert.", sagte ich lächelnd. "Und daher sind wir jetzt mal dran! Ich beherrsche Eis, also sollte ich uns mit einem kühlen Wind helfen können! Daisuke?" Er verstand es und ließ einen recht kräftigen Wind wehen. Ich machte das jetzt zum ersten Mal und hatte keinerlei Ahnung, was ich tun sollte. Der Wind, der im Moment wehte war heiß und ich befürchtete, dass diese Idee eher das Gegenteil von dem bewirkte, was ich wollte. "Mach dir keine Gedanken, wie du es tun willst, stell dir einfach vor, WAS du machen willst", ging mir durch den Kopf. Also streckte ich meine Arme dem Wind entgegen und dachte an die Kälte, die aus meinen Fingern strömen sollte, Eine Art Stoß in meinem Magen war die Folge, jedoch war das Zaubern nun spielend einfach. Die Kälte vermischte sich mit dem Wind und uns wurde angenehm kühl. Remi kam auf mich zu und drückte mir einen Kuss auf die Wange. "Du bist super!", flüsterte sie mir ins Ohr. "Und du bist das anziehendste Wesen, das jemals auf dieser Erde gelebt hat", entgegnete ich lächelnd und strich ihr die Haare hinters Ohr. Sie wurde ein bisschen rot, nahm plötzlich meine Hand und legte sie auf ihre Brust, direkt über ihren Busen. Ich wurde knallrot und mein Herz raste, genau wie ihres, wie ich spürte. "Fühlst du das? Kannst du meine Liebe spüren?", fragte sie. Ich nickte gequält lächelnd. Dann schmiegte sie sich an meine Brust und ich umschloss sie sanft. Nach weiteren zwei Tagen kamen wir endlich an den Grenzen von Arc an und, wie ich mir bereits dachte, waren sie wie von Wachposten besetzt. "Wenn wir die Wachen erledigen wären wir drin, keine Frage, aber wir würden die Aufmerksamkeit der anderen Wachleute auf uns ziehen. Mit einer solchen Übermacht würden selbst wir nicht fertig werden.", erklärte Maki. Wir befanden uns etwas abseits der Straße auf der linken Seite im Wald und beobachteten den Außenposten, der uns den Eingang nach Arc versperrte. "Dann sollten wir bis zur Nacht warten, damit du uns mit Dunkelheit helfen kannst!", meinte Remi zu Maki. "Wir werden sehen!", sagte sie knapp und schaute ernst zu den Wachmännern hinüber. Wir verbrachten die Zeit bis zum Abend in einem nahegelegenen Dorf, das sich jedoch noch außerhalb von Arc befand, also zu meinem Land, dem Land Krenn gehörte. Die Dorfbewohner empfingen uns mit einer Herzlichkeit, wie man sie in der Realität niemals gefunden hätte. Sie stellten uns ein Gasthaus zur Verfügung, ohne, dass wir auch nur einen einzigen Cent bezahlen mussten. Essen und frische Kleidung nach dem Baden waren ebenfalls völlig umsonst. Spät am Abend saßen wir um einen Tisch im Esszimmer und die Bedienung kam erneut herein um uns das Abendbrot zu servieren. Aber ich musste die frage unbedingt loswerden: "Entschuldigen sie! Können sie mir sagen, warum wir so nett und gastfreundlich behandelt werden?", wollte ich nur wissen. Die Bedienstete schrak zusammen und kniete in wenigen Bruchteilen von Sekunden auf dem Boden. Meine drei Gefährten blieben unbeeindruckt und tranken den Tee, der auf dem Serviertablett gestanden hatte. "Und warum knien sie jetzt auf dem Boden?", fragte ich sehr erschrocken. Nichts im Raum rührte sich. Dann plötzlich fragte mich Remi: "Darf sie zu dir sprechen?" "Was? Äh, warum sollte sie das nicht dürfen? Also ja, sie darf natürlich!", stotterte ich. Immer noch den Kopf auf dem Boden fing die Frau plötzlich sehr leise an zu reden. "Sie sind die größten Krieger unseres Landes und werden bald auf die lange Reise der Auserwählten ziehen. Wir bewirten sie so gut wir können, damit wir uns keine Vorwürfe machen müssen, falls sie unser Land vor dem Untergang bewahren und wir sie, die dann Helden sein werden, nicht gut behandelt hätten.", stammelte sie. Ich musste lächeln bei diesen Worten, ging auf sie zu und half ihr hoch. Sie war so erschrocken, dass sie knallrot wurde und als ich sie losließ fiel sie sofort wieder auf die Knie. "Es tut mir Leid, dass ich aufgestanden bin ohne um Erlaubnis zu bitten!" Wieso aufgestanden? Ich habe ihr doch hochgeholfen. "Du musst nicht vor mir oder irgendeinem von uns Knien. Ihr seid doch genauso viel Wert wie wir und braucht nicht so unterwürfig zu sein!" Alle, selbst Remi sahen mich an als wäre ich ein Außerirdischer. "Du...du stellst dich mit einer Dienstmagd auf eine Ebene?", fragte Daisuke entsetzt. "Wieso nicht? Was sollte mich denn so besonders machen?", antwortete ich gelassen. "Weil du der Sohn des Königs und einer der vier YinYang-Krieger bist! Dir wird Respekt gezollt, wo auch immer du hingehst. Du bist was besonderes!", sagte Daisuke aufgebracht. "Kannst du Tee kochen? Kannst du Essen zubereiten? Oder ernsthafte Arbeit außer dem Kämpfen verrichten?", wollte ich wissen. Er starrte mich fragend an: "Wieso? Nein, kann ich nicht, aber was tut das zur Sache?" "Du hebst dich selbst auf eine höhere Ebene, weil du Dinge kannst, die du nicht kannst, in diesem Falle zwei Elemente entgegengerichteter Energie in einem Körper vereinigen. Aber sie kann auch so vieles, was DU nicht kannst! Was also macht dich besser als sie?", ich wurde langsam sauer. Er wusste darauf keine rechte Antwort, schaute nur Hilfe suchend zu Maki und Remi, aber auch die schüttelten nur mit dem Kopf. Ich brummte noch mal genervt und sauer, stand auf, schaute das kniende Mädchen an, zog sie hoch und nahm sie mit mir. Remi war sicherlich wenig darüber erfreut, dass ich eine andere weibliche Person als sie in mein Zimmer mitnahm, aber meine aufkochende Wut löschten diese Gedanken wieder aus. Mit der Bediensteten unterhielt ich mich bis spät in die Nacht über sie, ihre Eltern, mich und meine Eltern, über das Land- und das Stadtleben, über Arc und noch viele andere Dinge. Nach vier Stunden ging sie und ich hatte das Gefühl, dass sie zwar nicht den übermäßigen Respekt, jedoch die Angst vor mir verloren hatte. Man konnte sich zum Ende hin ziemlich gut mit ihr unterhalten. Als ich hinausgegangen war, nachdem ich mir mein Schwert wieder umgeschnallt hatte sah ich, dass meine Freunde nur dastanden und den Kopf gesenkt hielten. Ich wusste, dass sie nichts dafür konnten und ich wusste auch, dass mein Verhalten in dieser Welt sicherlich alles andere als gewöhnlich war. Was mir jedoch am meisten zu schaffen machte war, dass die drei jetzt Schuldgefühle hatten, obwohl sie sich sicher kaum erklären konnten, warum sie im Unrecht hätten sein sollen. "Hey...ist doch schon vergessen, Leute. Ihr könnt doch auch nichts dafür, dass ihr so denkt...ich bin halt ein wenig anders.", meinte ich knapp. Aber meine Worte prallten auf eine Mauer aus Schuld und Trauer. Ich redete noch ein wenig auf sie ein und bekam sie so weit, dass sie wieder lächeln konnten. Das war eine riesige Erleichterung, besonders im Blick auf die kommenden Ereignisse in Arc. Nachdem wir noch übereingekommen waren, dass wir, sofern nötig, den Tod von Keyrou vortäuschen würden und so gleichzeitig Blutvergießen vermeiden und den Weg zum Thron für Keyrin ebnen könnten, zogen wir wieder bei stockfinsterer Nacht zu den Grenzen von Arc. Dort schnellten wie erneut in den Wald um den lästigen Blicken der Wachen zu entgehen. "So, nun schließt eure Augen und entspannt euch. Ich werde mit meiner Dunkelheit eine Kugel aus Schatten erschaffen und uns damit praktisch unsichtbar machen!", erklärte Maki, nachdem wir uns hinter den Bäumen versteckt hatten. Gesagt - getan! Ich schloss meine Augen und Remi drückte meine Hand ganz fest. Dann wurde es plötzlich sehr kühl und ich bekam ein eigenartiges Gefühl der Leere und Trauer. Plötzlich wurde mir für einen kurzen Moment sehr übel, was aber schnell wieder verflog. "So, nun macht die Augen wieder auf.", forderte Maki uns auf. Wir taten wie geheißen und erkannten kaum etwas. Um uns herum war ein dunkler Schleier, durch den man nur schwerlich hindurchsehen konnte. Als wir dann auf die Straße traten bemerkte ich, dass der Schleier für uns zwar mit den Augen kaum durchdringbar war, jegliche Außenstehenden ihn aber überhaupt nicht durchschauen konnten, was und die Möglichkeit verschaffte unbemerkt und ohne jemanden töten zu müssen Arc betreten zu können. Wir schlichen uns ein wenig in Waldnähe an den Spähern auf den Barrikaden vorbei und tatsächlich wurden wir nicht annähernd wahrgenommen. "Remi, du hast doch noch die Karte!", meinte ich. Sie nickte und kramte unter ihrem Bogen, den sie schräg über der Schulter trug eine ziemlich zerknüllte Karte hervor. Meine leicht strafenden Blicke wurden ignoriert. Wir machten einen einsamen Pfad durch ein paar Moraste aus, der sicherlich nicht bewacht war, was auch stimmte, wie wir kurz darauf mitbekamen. Nachdem das Moor hinter uns lag, unsere Klamotten durchgehend mehr als dreckig waren und wir uns vor den Toren des Schlosses wiederfanden kam mir plötzlich ein Gedanke: Wie sollten wir trotz Unsichtbarkeit in ein Schloss eindringen, dessen Zugbrücke hochgezogen war und was mir fast noch wichtiger erschien - wie lange würde Makis Mana noch ausreichen? Letztere Frage erübrigte sich im selben Moment, als wir plötzlich schutzlos im Freien standen, Maki extrem erschöpft in Ohnmacht fiel und Daisuke sie auffing. Maki wachte jedoch sofort wieder auf, entwand sich Daisukes Armen und stand kampfbereit da. "Ooooookeydokey....", sagte Remi mit einem leichten Grinsen im Gesicht, als sich in kürzester Zeit mindestens 20 Wachen um uns herum eingefunden hatten. Ich wusste selbst nicht recht, warum, aber ich musste auf einmal auch herausfordernd lächeln, genau wie Daisuke und Maki. Ich zog langsam mein Schwert, Remi legte einen Pfeil an, Maki schwang ihre Kette neben sich und Daisuke hielt seinen Zauberstabetwas schräg vor seinen Körper und schloss dabei die Augen. Meine gespaltene Klinge flammte rechts blau und links rot auf, dann verschmolzen diese Flammen und umschlangen die gesamte Klinge mit einem Wirbel aus Feuer und Eis. Remis Bogen wurde plötzlich zu Wasser und ihr Pfeil zu einem Blitz. Makis gesamte Kette wurde von undurchdringlicher Schwärze umschlossen, nur die scharfe Spitze am Ende war gleißend hell. Daisuke konzentrierte sich und hielt die Augen geschlossen, dann fingen auf einmal kleine Steine um ihn herum zu schweben und dann um ihn herumzuwirbeln. "Heyyy...", fing ich an, "yaaaaa!". Bei diesem Schrei stieß ich mein Schwert in den Boden und brach sie damit in großem Umfang auf. Gleichzeitig sprangen meine drei Mitstreiter aus dem Kreis, den die Wachen gebildet hatten, genauer gesagt mit unmenschlicher Sprungkraft über sie hinweg. Die meisten unserer Gegner verloren bei dem Erdbeben, welches ich erzeugt hatte das Gleichgewicht und wurden von der kalten Hälfte meiner Attacke an den Boden festgefroren, jedoch gefährdete meine Magie dabei nicht ihre Gesundheit. Sie machte sie nur vorübergehend bewegungsunfähig. Die restlichen wurden entweder von Makis Dunkelheit gefesselt oder von Daisukes Erde verschüttet. Die Kampfgeräusche hatten wohl das Schloss aufgeweckt, was ich dadurch bemerkte, dass die Zugbrücke und somit unser Weg in die Festung heruntergelassen wurde. Leider wedermal von einem Haufen Wachen besetzt. Den drei anderen ging das anscheinend langsam auf die Nerven und sie verfuhren dieses Mal etwas weniger sanft mit den Wachleuten, sodass ich, während ich ihnen folgte, meinen Weg durch die Massen Verletzter suchen musste. "War das wirklich nötig?", fragte ich, als ich im Innenhof des Schlosses angekommen war. "Nun, vielleicht hören sie jetzt endlich mit ihren sinnlosen Angriffen auf!", antwortete Maki. Ich murmelte mein Missfallen ausdrückend vor mich hin und nickte anschließend nur stumm. Anscheinend war es im Endeffekt unumgänglich, dass bei unseren Kämpfen Menschen verletzt wurden oder gar starben. Ich hoffte, mich daran gewöhnen zu können. Das Tor, welches in das Hauptgebäude führte stand sperrangelweit offen und wir mussten nur hineingehen. Keine weitere Wache stellte sich uns in den Weg. Entweder gab es keine Bewegungsfähigen mehr oder sie waren feige durch geheime Gänge geflohen. Falls das der Fall war hatte ich auch nicht mehr viel Hoffnung Keyrou in seinen Gemächern anzutreffen. Entgegen dieser Erwartung empfing uns vor der Schlafzimmertür des Herrschers ein sehr alt aussehender Mann in einem langen, roten Mantel und lächelte und entgegen. Jeder Mensch mit Augen im Kopf hätte gesehen, wie falsch und aufgesetzt dieses Lächeln war, doch ich wollte ihn nicht so ohne weiteres angreifen. "Ihr werdet schon von Meister Keyrou erwartet! Wer ist euer Anführer?", fragte er in einem recht herablassenden Ton, der mir gar nicht gefiel. "Ich!", meldete ich mich recht laut und eindringlich. "Gut, dann geh bitte hinein, der Herr hat einiges mit dir zu besprechen.", meinte er wieder in diesem abfälligen Ton. Ich ging ohne jeglichen Zweifel hinein. Entweder lag das daran, dass ich einfach zu gutgläubig war oder aber mir zu viel auf meine Macht einbildete, die, wenn man ganeu ist, bisher nur begrenzt zum Einsatz kam. Alles, was ich bis dato getan hatte geschah rein aus Instinkt und ich dachte im Prinzip wenig drüber nach. Ich ging also hinein und, so wie es wohl einfach hätte passieren müssen, hinter mir fiel die Tür mit einem lauten Knall zu. Ich drehte mich reflexartig um und versuchte verzweifelt die Tür zu öffnen. Ein hämisch-verrücktes Lachen war zu vernehmen und es kam aus einer dunklen Ecke des Raumes. Aus ihr trat ein Mann, ziemlich groß, grausames Gesicht und stark wie zwei Pferde, so wie er aussah. Sein Haar war lang und weiß und er trug die dunkelblaue Königsrobe des Landes Arc. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)