Und das Leben geht weiter von Kokomiko ================================================================================ Kapitel 5: Nichts als die Wahrheit ---------------------------------- Hallo alle miteinander. Erst mal Danke für das fleißige Schreiben von euch. Ich hab da mal ne Frage an euch. Ich 'schimpft' immer das ich an so einer spannenden Stelle aufhöre. Sagt mir wo bitte hätte ich im letzten Kapitel aufhören sollen. Und sagt jetzt nicht 'garnicht'. *lach* Schwamm drüber. Irgendwo muss es ja enden. Übrigens Magicdrawerin du hast es am Ende falsch verstanden. Nicht er hält sie im Arm, sondern er fällt weil er stolpert in ihre Arme und dann wird er ohnmächtig. Hab ich mich so undeutlichausgedrückt? Hat es noch jemand falsch verstanden? So dann wollen wir mal wieder. Was die Prozentangaben angeht, so zur Info sind die aktuell. Es werden also insgesamt 12 Kapitel werden (wenn ich mich nicht verzählt habe). ________________________________________________________________________________ Shin-ichi kam zu sich. Er fühlte, er lag in einem Bett. Stille umfing ihn. Eine Hand fuhr ihm über die Stirn. "Ran.", wisperte er. Er konnte sich an die letzten Sekunden erinnern, bevor er wieder einmal sein Bewusstsein verloren hatte. So langsam fand er es lästig immer wieder wegzutreten. "Ja.", flüsterte ihre ihm wohlbekannte Stimme zurück. Schwerfällig versuchte er die Augen zu öffnen. Dabei hatte er sich doch vorhin schon so gut gefühlt. Warum hatte er einen Rückschlag erfahren müssen? Bestätigte es sich wieder einmal, das er sterben wird? So langsam musste er der Wahrheit ins Auge blicken. Und seine Ran musste es auch erfahren, zu mindestens das er bald nicht mehr leben würde, so bitter es auch sein mag. Er sammelte seine Gedanken. Kurz und bündig, das schien ihm das richtige zu sein. "Ran ich werde sterben.", flüsterte er ihr zu. "Hör auf so etwas zu sagen. Du bist nur krank." Er hörte die Erschütterung in ihrer Stimme, so als wolle sie nicht akzeptieren, was er eben von sich gegeben hatte. Und auch ihm selbst erschienen seine Worte so unwirklich. "Nein Ran. Ich werde sterben. Ich habe nur noch eine Woche." "Hör auf damit." Ihre Stimme wurde lauter. "Du bist doch eben erst zurückgekommen." "Ran hör mir zu..." Weiter kam er nicht. Er konnte sie nicht überzeugen, das seine Worte mehr als ernst gemeint waren. "Ich glaube dir nicht." Ran wurde panisch. "Du wirst nicht sterben. Das kannst du mir nicht auch noch antun. Weißt du nicht was ich..." Shin-ichi erkannte was sie sagen wollte. So weit es seine Kräfte zuließen hielt er ihr den Mund zu. Das er sie überhaupt besaß, wunderte ihn schon, da er sich doch so schwach fühlte. Und er erkannte, seine Mutter hatte recht. Das was sie sagen wollte, durfte nicht ausgesprochen werden. Denn das würde einen noch tieferen Schmerz in ihm und in ihr hervorrufen. Aber Ran wehrte sich. Schnell hatte sie sich seiner Hand entledigt. "Weißt du nicht was...", schrie sie laut auf. "Nein nicht.", versuchte Shin-ichi ihre Stimme zu übertönen und zerrte sie im gleichen Moment zu sich hinunter. Ran verlor das Gleichgewicht und plumpste auf ihn. Schnell umfing er ihren Kopf und legte erneut seine Hand auf ihren Mund. "Sag es nicht.", rief er wieder. Währenddessen erschienen Yukiko und Yusaku in der Tür. Sie hatten den Tumult der entstanden war mitbekommen. Schnell begriffen sie was hier vor sich ging. "Sprich es nicht aus." Shin-ichi versuchte alles Mögliche um Ran nicht zu Worte kommen zu lassen. Plötzlich wurde sie ihm aus dem Arm gerissen. Yusaku hielt eine zappelnde Ran hoch und trug sie aus dem Zimmer. "Shin-ichi ich will bei dir bleiben. Ich lie..." Wieder legte sich eine Hand auf ihren Mund. Dieses Mal die von Yusaku. Ran sah noch das Shin-ichi sich die Ohren zuhielt und sich in seinem Bett zusammengekrümmt hatte. Dann wurde sie aus dem Zimmer und die Treppe hinunter getragen. Sie wehrte sich noch immer. Yukiko stand noch in der Tür und sah ihrem Mann hinterher. Dann warf sie einen Blick auf Shin-ichi. Der kauerte in seinem Bett, immer noch seine Hände auf die Ohren gepresst. "Sag es nicht Ran, bitte.", wimmerte er. "Sag es nicht." Langsam löste sich die Anspannung und er rollte sich auf die andere Seite. "Ran ich liebe dich.", flüsterte er. "Ich liebe dich." entrannen die Worte seiner Kehle wie eine Erlösung. Nur der Empfänger, er war nicht mehr anwesend. "Ich lieb dich." Und seine Sehnsucht nach diesem Mädchen klang in diesem Satz mit. Du warst tapfer Shin-ichi. Traurig lächelte Yukiko. Noch immer hingen ihre Augen an ihrem Sohn fest. Ich weiß, diese Worte wolltest du Ran so gerne sagen, aber es ist wirklich besser für euch beide, wenn sie diese Worte nicht hört. Schön das du auf mich gehört hast, auch wenn es dir unheimlich schwer gefallen sein muss. Dann ließ sie ihn allein. Nun musste sie sich noch um Ran kümmern. Sie betrat das Wohnzimmer. Ran schluchzte noch immer und wurde von Yusaku festgehalten. "Ran nun reiß dich mal zusammen.", sagte sie in einem strengen Ton. Ein Ton, der ihr selbst missfiel, aber der sein musste, im Interesse ihrer beiden Kinder. "Shin-ichi geht es nicht gut. Du hast ihn furchtbar aufgeregt." "Aber er erzählt so wirres Zeug." "Geh nach Hause. Heute hat es keinen Sinn mehr. Shin-ichi braucht Ruhe." Sie geleitete eine immer noch aufgeregte, aber sichtbar ruhigere Ran zur Tür. "Schlaf erst mal über das alles." Yukikos Stimme hatte einen freundlichen und mütterlichen Ton angenommen. Ran nickte. Mit hängendem Kopf verließ sie das Haus. Am Tor warf sie einen Blick zurück. Shin-ichi blieb zurück. Der Tag hatte für ihn doch so gut angefangen. Warum musste er sich auch mit Ran streiten. Und das nur, weil sie endlich den Mut gefunden hatte, das zu sagen, was er schon so lange hören wollte. Warum ausgerechnet jetzt? Am nächsten Tag klingelte es an der Tür. Shin-ichi sah auf die Uhr. Es war Zeit. Um diese Uhrzeit traf er immer zu Hause ein, wenn die Schule beendet war und er sofort nach Hause ging. Ran hatte sich also gleich nach dem letzten Läuten auf den Weg hierher gemacht. Er spürte förmlich ihre Anwesenheit. Ein Lächeln glitt über sein Gesicht. Schwerfällig zog er sich hoch und schleppte sich kraftlos zur Zimmertür. An den Türrahmen gelehnt blieb er stehen und lauschte. Deutlich konnte er die Stimme seiner Mutter hören. "Tut mir Leid Ran. Aber ich lasse dich nicht zu ihm. Es ist besser wenn du ihn in Ruhe lässt. Ich will nicht das er sich noch einmal so aufregt, so wie er es gestern getan hat. Verstehe mich bitte." Undeutlich war ein leises murmeln zu hören. Es musste von Ran stammen. Dann fiel die Tür zu. Shin-ichi konnte es nicht glauben. Seine Mutter hatte Ran weggeschickt, wo er doch so froh darüber war, das sie wiedergekommen war. Hastig begab er sich zum Fenster. Von hier aus sah er sie stehen. Sie stand unten vor dem Tor und ihre Augen suchten sehnsüchtig die Fenster ab. Dann ging sie. "Ran.", flüsterte Shin-ichi und Trauer erfasste ihn. Sie war so hilflos und sie war verwirrt. Das was geschehen ist, konnte sie nicht begreifen, konnte sie nicht verstehen. Und niemand erklärte es ihr. Ran lief mit gesenktem Haupt die Straße entlang. Shin-ichi er war wieder da, sie hatte ihn gesehen und nun trennte man sie beide. Sie wollte doch nichts weiter als mit ihm reden, wollte nichts weiter als nur neben ihm stehen und seine Anwesenheit spüren. Seine Anwesenheit, die ihr so viel Ruhe und Sicherheit gab. Doch was sie spürte war Angst, unbändige Angst, das er eines Tages nicht mehr für sie da sein sollte. Schon nur der Gedanke daran, jagte ihr einen Kälteschauer über den Rücken. Und das er nicht mehr da sein würde, so etwas hatte Shin-ichi ihr gesagt. Das konnte keiner seiner geschmacklosen Scherze sein. Dazu waren seine Augen zu traurig und seine Stimme zu Ernst. Endlich war sie zu Hause angekommen. Sie warf ihre Tasche in die Ecke und sich selbst aufs Bett. Stumme Tränen der Trauer rannen ihr aus den Augen. Wenn sie doch nur wüsste wie es ihm heute geht. Dann schlief sie ein. Mitten in der Nacht erwachte sie wieder. Sie strich durch die Wohnung. Aber sie war allein. Allein, Mutterseelen allein. Irgendwo war ihr Vater hingegangen. Ran begann zu frösteln. Sie fühlte sich schlecht. Und ihre Gedanken schwirrten in ihrem Kopf herum. Doch ein Gedanke belebte sie neu. Schnell lief sie in ihr Zimmer zurück und holte das Handy aus ihrer Tasche. Diese Handy, es war ihre Verbindung zu Shin-ichi. Ran sah auf die Uhr. Wenn er aber schon schlief? Dann würde er wenigstens morgen die SMS lesen. Sie tippte den kurzen Text ein und schickte ihre Botschaft ab. Betrübt ließ Ran sich aufs Bett fallen, drückte das Telefon an ihre Brust. Jetzt fühlte sie sich ihm wieder ein Stück näher. Einige Minuten später piepste es. Erschrocken sah Ran auf das Display. Da stand doch das sie eine Nachricht erhalten hatte. Und der Absender war kein geringerer als Shin-ichi. Ran lächelte und öffnete die SMS. Ein Seufzer der Erleichterung wurde hörbar. 'Den Umständen entsprechend', hatte er geschrieben. 'Ich will dich sehen.' Tippte sie erneut ein. Und nur wenige Minuten später hatte sie eine Antwort. 'Lass ihn in Ruhe Ran. Yukiko.' Stand dort geschrieben. Ran war den Tränen nah. Hatte seine Mutter ihr also auch noch die letzte Verbindung zu ihm genommen. Unverständlich, wo sie doch immer in Hause Kudo willkommen geheißen wurde, wo sie so oft zusammen mit Shin-ichi eingeladen wurde. Nun wurde sie regelrecht rausgeworfen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)