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Und das Leben geht weiter

von

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Eine Krankheit kommt selten allein

Die Tür quietschte leise als Kokomiko sie öffnete. "Kein Wunder.", murmelte sie. "Ich war ja auch lange nicht mehr hier." Mit zusammengekniffenen Augen fixierte sie die Türangel. Dann entspannte sie sich, zog eine Augenbraue in die Höhe und tippte in schneller Abfolge dreimal gegen das Scharnier. Anschließend bewegte sie dir Tür. Das Quietschen war verschwunden. "So das hätten wir.", bemerkte sie zufrieden. Dann drehte sie sich um und erstarrte. Was war denn hier los? So hatte sie ihr Zimmer nicht in Erinnerung. Ein wenig schämte sie sich, das sie so lange nicht hier war. Denn in der Zwischenzeit hatten so einige Würmer und Viren ihr Unwesen in ihrem virtuellen Raum getrieben. "Mist.", murmelte sie wieder. Laut hörbar entrann ihr ein tiefer Seufzer. Sie ließ den Kopf hängen. "Was soll's. Dann wollen wir mal." Kokomiko richtete sich auf. Sie schloss ihre Augen und konzentrierte sich. Wie war das? Ein Sofa, ein Fenster, ein Kamin, ein Sideboard mit den bisherigen Fics, einige Kissen. Darunter ein rotes für Kathi, ein blaues für Leira und ihr eigenes in grün. Sie öffnete sie Augen und sah sich um. Alles hatte sich wiederhergestellt. "Fehlen nur noch die Freunde.", sagte sie laut. "Ob sich nach so langer Zeit überhaupt noch jemand wieder hierher verirrt? Einige haben sich ja eigentlich schon per Post gemeldet."

"Da bist du ja."

Kokomiko wurde stürmisch umarmt. Ein Lächeln glitt über ihr Gesicht. "Tut mir Leid das es so lange gedauert hat."

"Dann leg mal los. Was hast du uns heute mitgebracht."

"Eine Drama. Zumindestens für Ran und Shin-ichi."

"Dann leg schon mal das Küchenkrepp bereit."

"Schon da." Grinsend zauberte Kokomiko es hinter ihrem Rücken hervor. "Also legen wir los."

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Conan seufzte und schlurfte neben seinen kleinen Freunden daher. Er fühlte sich überhaupt nicht gut. Wahrscheinlich, so dachte er, wahrscheinlich brüte ich gerade mal wieder irgendwas aus. Lustlos verabschiedete er sich von den anderen und kletterte mühsam die Treppe zur Detektei hoch. Ran müsste schon da sein und etwas zum Essen gemacht haben. Und so war es dann auch. Conan ließ sich am Tisch nieder. Aber so richtig Hunger hatte er nicht. Lustlos stocherte er in seinem Essen rum.

"Conan?" Ran sah ihn besorgt an. "Du siehst schlecht aus. Geht es dir nicht gut?"

Conan straffte sich. Ran fiel es also auch schon auf. "Ach nichts.", meinte er und versuchte zu lächeln. "Sag, darf ich gehen? Ich wollte zum Professor."

"Ja gut, geh ruhig und komm nicht so spät wieder.", sagte Ran.

Conan riss sich zusammen als er sich vom Tisch erhob und zur Tür schritt. Draußen lehnte er sich gegen die Wand und atmete erschöpft aus. Dann machte er sich auf den Weg.
 

"Wie siehst du denn aus?", empfing ihn der Professor, als er die Tür öffnete. Ai stand mit einem Klemmbrett hinter ihm und betrachtet Conan.

"Heute in der Schule sah er noch besser aus.", meinte sie trocken und begab sich in den Keller.

"Komm setzt dich. Wie wäre es mit einer Tasse Tee?" Conan schüttelte den Kopf.

"Nein danke. Ich will nichts." Irgendwie schien seine Kraft immer mehr zu schwinden. Außerdem fühlte er sich so, als würde er glühen.

Der Professor griff an seine Stirn. "Shin-ichi du hast hohes Fieber.", sagte er besorgt. "Hat Ran das nicht mitbekommen?"

"Nein hat sie nicht.", log Conan matt. Und das war nur zur Hälfte gelogen. Sie hatte zwar mitbekommen, das es ihm nicht gut ging, aber das er Fieber hatte, hatte sie nicht bemerkt. "Ich habe mich vorhin zwar auch nicht so besonders gefühlt, aber auf alle Fälle besser als jetzt." Er begann zu husten. "Ich bekomme bestimmt eine Grippe."

"Das hört sich aber nicht danach an. So schnell bekommt man keine Grippe. Seit wann geht das schon so?"

"Gestern hat es mit Unwohlsein angefangen, aber so richtig schlimm ist es erst seit ein paar Minuten. Ich gehe wohl besser nach Hause und schlafe mich aus." Conan erhob sich. Schwindel erfasste ihn und er begann zu taumeln. Schnell versuchte er sich noch abzufangen, aber er griff daneben. Er merkte noch wie er zu Boden fiel und hart aufschlug. Dann wurde ihm schwarz vor den Augen.
 

Er hörte ein Wispern. Vorsichtig öffnete er die Augen einen Spalt breit. Und so langsam kam auch das Gefühl für seinen Körper zurück. Aber am liebsten wäre es ihm gewesen, er würde ihn nicht spüren. Schmerzen, höllische Schmerzen beutelten ihn. Zudem schwitzte und fror er erbärmlich und das immer im Wechsel. Conan stöhnte auf.

"Er ist wieder zu sich gekommen.", hörte er die Stimme vom Professor. Stimmt ja, dachte Conan, ich war vorhin bei Professor Agasa. Er versuchte sich aufzurichten. Schließlich musste er ja nach Hause, bevor Ran wieder anfing sich Sorgen zu machen. Kaum hatte er sich ein Stück erhoben, schon versagten seine Kräfte. Vor Schmerzen heulte er auf und er sackte wieder zurück.

"Bleib liegen.", sagte der Professor. "Du bist am Ende."

"Wie?", wisperte Conan matt.

"Du warst mehrere Stunden ohnmächtig. Ich habe Ran bereits angerufen und gesagt das du hier übernachtest. Den Grund hab ich ihr allerdings verschwiegen. Und deine Eltern sind auch auf den Weg hierher."

"Den Grund? Was? Wieso haben sie meine Eltern gerufen? Wieso das alles? Ich bin doch nur krank." Conan begriff gar nichts mehr.

"Ich fürchte so einfach ist das nicht. Wir haben dich untersucht und Ai glaubt, das es einen Grund hat, das du so geschwächt bist."

"Das sagten sie schon mal. Und dürfte ich wenigsten wissen welchen, wenn sie ihn Ran schon nicht sagten? Ich bin nur krank." Langsam wurde er wütend. Was war nur los?

"Schon vergessen?", ergriff Ai das Wort. "Du bist vergiftet worden Shin-ichi. Das was schon damals passieren sollte, hat sich hinausgezögert. Aber nun tritt die eigentliche Wirkung ein. Shin-ichi du stirbst."

"Erzähle mir nichts." Conan konnte nicht glauben was er da hörte.

"Glaub es ruhig." Ai griff sich das Handgelenk von Conan und fühlte seinen Puls. "120. Tja du bist bald tot. Nur leider nicht so schnell wie ursprünglich geplant, sondern schön langsam und schmerzhaft. Du wirst leiden mein lieber Freund. Und ich werde dich beobachten und meine Aufzeichnungen vervollständigen." Ihre Stimme klang kalt im Raum.

"Ai lass das.", mahnte Professor Agasa. "Und du Shin-ichi nimm erst mal ein Schmerzmittel. Und dann schläfst du. Morgen früh sehen wir weiter."

Gehorsam schluckte Conan die Tabletten die ihm der Professor gab. Müde legte er sich zurück. Die Schmerzen wurden erträglicher und schon war er eingeschlafen.

Der Schein trügt

Ui. *schnief* Ihr seit alle so rührend. *TränenausdenAugenwisch*

Deshalb geht es auch gleich weiter. Ich hoffe gefällt die Wandlung. Denn Kilma hat es schon angesprochen. Im Schnuppertext ist die Botschaft versteckt.

Im Vorfeld möchte ich auch darauf hinweisen das die Prozentangaben nicht stimmen. Ich weiß nicht wieviele Kaps es am Ende werden. Eidentlich sollten es zwei werden. Dann hab ich 6 daraus gemacht. Und mein Betaleser teilt nochmal. Aus drei hat er 7 gemacht. Dann könnten es alles in allem 14 (?) werden. Sehen wir mal. Außerdem muss ich eine Stelle noch umschreiben. Marsi-kun fand es ziemlich hart und abrupt. Also muss ich etwas mehr Präzision reinbringen und es sensibler gestalten. Aber das ist kein Prob. Nachdem ich schon meine eine Fic korrigieren musste. Genug der Schwafelei. Auf geht's.

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Am nächsten Morgen wurde Conan geweckt. Als er die Augen aufschlug, fühlte er sich schon bedeutend besser. Er setzt sich auf und sah den Professor an, der besorgt auf ihn nieder blickte.

"Ich weiß nicht was sie haben." Conan griff sich an die Stirn. Nein keine Temperatur mehr. "Ich fühle mich richtig gut, nicht hervorragend, aber gut." Er stand auf. Noch ein wenig wackelig auf den Beinen schwankte er ins Bad. Als er es wieder verließ, saßen der Professor und Ai am Frühstückstisch zu dem er sich nun auch begab. Er griff sich einem Toast und schenkte sich einen Kaffee ein.

"Ich war wohl nur etwas übermüdet. Jetzt hab ich mich ausgeschlafen und es geht wieder." sagte er und begann zu frühstücken.

"Vergiss es." meinte Ai schnöde. "Du hast letzte Nacht nur ein Medikamentencocktail bekommen, das dich wieder auf die Beine bringen soll. Jedenfalls für kurze Zeit. Ständig wird das auch nicht helfen. Es ist nur für so lange, bis wir dich bei Ran rausgeholt haben."

Conan verschluckte sich und hustete. "Wieso denn das? Meine Aufgabe ist noch nicht erfüllt, ich kann da nicht raus."

"Du wirst müssen. Deine Zeit ist abgelaufen. Da solltest du die verbleibende Zeit nutzen um dich um dich selber zu kümmern."

"Ach du spinnst ja."

"Wenn du meinst. Hier nimm das." Ai legte einige Kapseln auf Conans Teller. "Ein Schmerzmittel, ein paar Vitamine und Mineralien. Und statt des Schlafmittels jetzt ein Aufputschmittel. Und trink noch einen Kaffee. Im Zusammenhang mit dem Koffein sollte es dich dann heute am Leben erhalten."

"Ich nehme das nicht." Conan schob den Teller von sich weg.

Ai die aufgestanden war, drehte sich zu ihm um. Sie kam mit ihrem Gesicht ganz dicht an Conan heran. "Du nimmst das jetzt oder innerhalb der nächsten zwei Stunden wirst du so aus den Latschen kippen wie gestern Abend."

In Conans Gehirn begann es zu arbeiten. Was wenn Ai wirklich Recht damit hatte. Wenn er sich nun doch von der Welt verabschiedete. Was würde Ran dazu sagen. Wie würde sie reagieren? Und vor allen Dingen wie sollte er es ihr beichten? Zuerst musste er aber sicher gehen, das es wirklich so war, das es der Wahrheit entsprach und er sterben würde. Also schluckte er sicherheitshalber die Kapseln. Auf lange Erläuterungen und Rechtfertigungen in der Schule hatte er keine Lust. Und Ran sollte auch nicht mitbekommen das es ihm schlecht ging. Schon gestern hatte sie ihn so besorgt angesehen.
 

Und so machte er sich mit Ai auf den Weg in die Schule. Die ganze Zeit dachte er darüber nach, was er wohl Ran am besten erzählen sollte. Wie sollte er ihr erklären, das er nun die Wohnung verlassen würde. Wie sollte er es anstellen, das sie ihn so ohne weiteres gehen ließ.

Unkonzentriert nahm er am Unterricht teil und zum Ende hin hatte er immer noch keine Lösung parat.

"Hier." Ai drückte ihm noch einmal einige Kapseln in die Hand. "Damit du den Nachmittag überstehst. Versuche bei den Mouris rauszukommen."

Conan nickte. Das sagte sich so leicht. Wenn er nur wüsste wie.

Ai schaffte es irgendwie die drei kleinen nervigen Mitschüler von Detektive Boys in Schach zu halten, so das er sich klammheimlich verdrücken konnte.
 

"Hallo Ran.", sagte er und lächelte sie an.

"Hallo Conan schön das du wieder da bist." Sie strich ihm im vorbeigehen über den Kopf und verschwand in der Küche. Traurig sah er ihr nach. Er musste sich verabschieden. Und es würde ein Abschied für immer sein. Ein trauriger Abschied. Ach Ran, wie bringe ich dir das alles nur bei. Das ich als Conan gehen werde, ist das kleinste Problem, aber wie sage ich es dir als Shin-ichi? Und dann muss ich doch noch die Verbindung von meinen beiden Ich's auflösen. Wieviel Zeit bleibt mir noch dazu? Dabei wollte ich dir doch auch noch gestehen das ich dich liebe. Soll ich es dir überhaupt sagen? Werde ich dich nicht noch mehr verletzten, wenn ich dir sage das ich dich liebe und ich mich gleichzeitig verabschieden muss? Wäre es nicht besser, wenn ich mich einfach nicht mehr bei dir melde und dann sang und klanglos gehe, für immer?

Conan drehte sich zur Seite weg. Sie wird sauer sein. Und sie wird weinen. Weinen, weil er sich nicht mehr bei ihr gemeldet hat. Weinen, weil die Telefonnummer, die er ihr von ihm gab, keinen Anschluss mehr hatte. Aber dieses Weinen würde anderes sein. Anders, als wenn sie wüsste, das sie geliebt und verlassen wurde.

Es klingelte an der Tür. Conan ging um zu öffnen. Vor der Tür stand eine rundliche Frau.

Abschied für immer?

Tja Kathi, sorry das Ai so rüberkommt. Aber sie ist und bleibt den anderen gegenüber recht kühl. Mir wurde auch schon gesagt, das sie ruhig ein paar mehr Gefühlsregungen zeigen kann. Gerade dann, wenn man bedenkt welche Gefühle sie für Conan/Shin-ichi hat und was ihm so alles bevorsteht. Doch Ai zeigt keine Gefühle (ich sehe mal von diesem einen Ausbruch hatte, denn da ging es um ihre Schwester). Aber jetzt gehts erst mal hier weiter.

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"Mama!", sagte er erstaunt. Dann begriff er.

"Hallo Conan. Ich bin da um dich abzuholen."

In diesem Augenblick trat Ran aus der Küche. "Oh Frau Edogawa.", sagte sie. "Was für eine Überraschung."

"Hallo Ran. Schön dich mal wieder zu sehen. Ich wollte Conan abholen. Ich glaube er ist dir langsam genug auf den Geist gegangen. Wir haben nun einen festen Wohnsitz und wollten Conan endlich nachholen. Tut mir Leid das es so kurzfristig ist. Aber es war nicht anders zu realisieren."

Ran antwortete nicht. Sie sah Conan an und er erkannte in ihren Augen Trauer. Dieselbe Trauer, die sie wegen seinem richtigen Ich empfand.

"Na dann sollten wir mal deine Sachen packen." Ran holte eine Tasche. Schweigend begann sie mit Conan die Sachen zusammen zu suchen, während seine Mutter sie in der Tasche verstaute.

"Ran.", flüsterte Conan. "Danke das ich bei dir sein durfte. Er war schön hier." Seine Worte waren ernst gemeint. Und es spielte keine Rolle das er sie als Conan gesagt hatte. Als Shin-ichi hätten sie die gleiche Bedeutung gehabt.

"Es wird ruhiger sein ohne dich.", erwiderte sie leise. "Ich hab mich richtig an dich gewöhnt. Du wirst mir irgendwie fehlen." Sie machte eine kleine Pause. "Weil du mir immer Trost gespendet hast, wenn ich mich einsam gefühlt habe."

Conan senkte den Kopf. Du wirst dich noch einsamer fühlen, wenn du erst erfährst das ich nie mehr zu dir zurückkehren werde. Weder als Conan noch als Shin-ichi.

"Hey schreibst du mir mal?", fragte Ran unvermittelt.

Conan zuckte mit den Schultern. Ihm war elendig zumute. Ihre Wege würden sich trennen für immer. Nur er würde davon nicht viel mitbekommen, sie jedoch blieb allein zurück.
 

Die Taschen waren fertig gepackt.

"So, dann verabschieden wir uns. Mach es gut Ran und hier, für die letzten Auslagen die ihr hattet." Conans Mutter drückte ihr einen Scheck in die Hand.

"Gehen wir erst zum Professor?", fragte Conan.

"Ja mein Kleiner. Er wartet unten im Auto auf uns."

Ran begleitete Conan und seine Mutter nach unten.

"Hallo Ran.", begrüßte der Professor sie und nahm Conans Mutter die Tasche aus der Hand um sie im Kofferraum zu verstauen. Ai beobachtete alles durch das geöffnete Autofenster.

Ran beugte sich zu Conan runter und nahm ihn in den Arm. "Mach es gut Conan." Sachte drückte sie ihn. Vorsichtig drückte er zurück. Es würde womöglich das letzte Mal sein, das er sie berühren durfte. Keiner wusste wie es ihm morgen gehen wird. Dann richtete Ran sich auf. Und Conan erkannte eine Träne in ihrem Augenwinkel. Sie weinte, weinte wieder einmal um ihn. Doch nun um Conan und nicht um Shin-ichi. Wie sehr sie sich doch um die beiden Personen sorgte, die eigentlich ein und dieselbe waren.

"Vielleicht kommt er ja wenigstens bald wieder.", flüsterte sie gedankenverloren und er wusste wen sie meinte.

Dann stiegen sie ins Auto. Ran winkte ihnen noch hinterher.
 

"Sie mag dich.", sagte Yukiko.

"Ja."

"Seltsam, sie hat dich in ihr Herz geschlossen, damals und jetzt wieder."

"Ja.", sage Conan ein zweites Mal. Aber als das Auto um die Ecke bog, rutschte Conan in seinem Sitz zusammen.

Erschrocken zog Yukiko ihn in ihre Arme. "Shin-ichi was ist?"

"Ich habe Schmerzen, schon seit zwei Stunden."

"Das hat man dir aber gar nicht angesehen. Wieso hast du nichts gesagt?" Yukiko fühlte seine Stirn. "Heiß.", sagte sie.

"Vor Ran?" Er lächelte.

"Erstaunlich wie du dich zusammenreißen kannst, wenn Ran in deiner Nähe ist.", meinte Ai spöttisch. "Aber kaum ist sie außer Sichtweite, brichst du zusammen."

"Ach halt die Klappe." Conan verzog sein Gesicht. "Gib mir lieber noch was gegen die Schmerzen." Er krümmte sich zusammen.

"Das wird dir nicht mehr viel nützen. Du hast schon die doppelte Dosis heute Mittag zu dir genommen. Das hätte eigentlich bis zum Abend reichen sollen. Da es aber noch nicht Abend ist und du es schon jetzt nicht mehr aushalten kannst, wird eine weitere Einnahme dir auch nicht mehr helfen. Jetzt musst du da durch."

Na Klasse, dachte Conan. Die Schmerzen wurden unerträglich. Und er schien wieder zu kochen, so wie gestern. Also würde er doch sterben müssen.

Professor Agasa hielt vor dem Haus der Kudos. Yusaku trat zu ihnen. Er hob seinen Sohn auf seine Arme und trug ihn ins Wohnzimmer.

Ai folgte ihnen und fing an Conan zu untersuchen. Der schlug ihr die Hände weg.

"Lass das.", sagte er wütend.

"Du bist noch sehr agil, dafür das du schon halb tot bist." Ai ging Conan erneut an die Wäsche.

"Lass mich in Ruhe. Ich bin nicht dein Versuchskaninchen."

"Bist du doch. Ich brauche die letzten Ergebnisse zu dem Gift. Und du wirst sie mir liefern."

"Lass mich in Ruhe." Conan versuchte sich noch einmal verzweifelt gegen Ai zu wehren, aber er schaffte es nicht mehr. Dann verlor er das Bewusstsein.

Wieder zurück

Thanks. So viele Kommis. *freu* Ich liebe eure Kommis. Das mit dem 'und sie ging ihm wieder an die Wäsche' hab ich reingeschrieben um die Tragik etwas aufzulockern. Das mit den Gefühlen der anderen kommt noch. Es wird auch erläutert, warum gerade Yukiko und Yusaku so 'eisig' sind.

Ach und Kathi Sonoko kommt auch noch vor. Allerdings zu späterer Zeit. Sie darf auch noch ihren Senf dazu ablassen. Wann kann ich im Moment noch nicht sagen, da ich irgendwie den Überblick über meine Fic verloren habe. Ich muss mich erstmal orientieren wo ich überhaupt bin *eigeneFiclesenmuss*. Wie gesagt eigetnlich sollten es ursrünglich zwei Kapitel sein. Und im zweiten erscheint dann Sonoko. Aber dann hab ich sechs draus gemacht. Damit erscheint die gute und ihre klugen Sprüche erst im, *schnellrechne*, vierten nein fünften nee doch vierten Kap. Da aber mein Betaleser meine Kaps nochmal geteilt hat, weiß ich nun nicht mehr wer wann und wo ins Spiel kommt. Heute sortiere ich mal. Dann hab ich auch die endgültige Prozentzahl für den Fortschritt der Fic. Ab dem nächsten Kap hab ich es dann korrigiert. Aber eines steht jetzt schon fest, es kommen mehr als nur noch 2 Kapitel. Und sie werden länger. Öhm, denke ich mal. So ich lese jetzt meine Fic. Bis dann eure Koko-chan.

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Als er wieder zu sich kam, spürte er eine Hand die ihm über die Stirn fuhr. "Ran?", flüsterte er erschöpft. Ein wenig stutzte er. Seine eigene Stimme, sie klang tiefer.

"Nein Shin-ichi." Er erkannte die vertraute Stimme seiner Mutter.

"Na ist er wieder bei uns?" Es war die Stimme von Professor Agasa die er vernahm. "Ich hole Ai."

"Nein nicht." Ja seine Stimme war eindeutig tiefer. Er schlug kraftlos die Augen auf und blickte in das Gesicht seiner Mutter.

"Mama?" Er versuchte seine Gedanken zu ordnen. Was war mit ihm passiert?

"Es wird dich freuen. Du hast deinen alten Körper wieder.", sagte Yukiko.

Shin-ichi versuchte sich zu konzentrieren. Aber die Hitze seines Körpers und die Schmerzen ließen ihn zuerst keinen klaren Gedanken fassen. War alles nur ein Traum? Bitte lass mich aufwachen, flehte er. Aber diese Schmerzen, sie konnten nur echt sein. Seine Gedanken begannen sich zu ordnen. Er wurde vergiftet, und nun entfaltet dieses Gift seine tödliche Wirkung, nachdem es ihn zuerst geschrumpft hatte. Was sagte seine Mutter? Er hatte seinen alten Körper wieder? Toll! Shin-ichi war wenig begeistert. Was nützt mir der noch, wenn ich eh bald abkratzen werde. Aber nun wurde ihm auch klar, weshalb seine Stimme tiefer war.

Shin-ichi schloss die Augen. So lange hatte er gewartet, gewartet um wieder in seinem richtigen Alter weiterleben zu können. Und nun hatte er es wieder, aber von weiterleben war nicht mehr viel die Rede. Welche Ironie des Schicksals.
 

Kalte Finger tasteten ihn ab. Ein Schauer erfasste ihn. Er brummte böse vor sich hin.

"Er ist soweit ok. Schwach aber ok. Und ich gebe ihm eine Woche. Und in der wird er sich mal mehr, mal weniger gut fühlen. Kommt darauf an, was er so alles macht und anstellt. Auf alle Fälle sollte er sich schonen. Umso mehr, umso länger wird er leben. Das er jetzt so down ist, liegt mit Sicherheit daran, das sein Körper seine ursprüngliche Gestalt angenommen hat."

"Danke für die ausführliche Prognose.", knurrte Shin-ichi wütend. Er konnte es nicht mehr an sich halten. Er war erschüttert in was für einen kaltschnäuzigen Ton Ai das alles von sich gab. Immerhin war er ein lebendes Wesen, welches ein wenig Mitgefühl verdient hatte. Aber bei ihr klang das alles wie ein Vortrag, der vor Wissenschaftlern gehalten wurde. Sein Lebensrest war zu einfachen Daten zusammengefasst worden. Kalte schwarze Zahlen auf weißem Papier ohne jegliches Gefühl.

"Wie fühlst du dich?", fragte Yukiko.

"Was soll ich sagen? Eben schlecht. Im Moment weiß ich auch nicht, was ich denken soll. Ich versuche mich gerade damit abzufinden, das ich noch eine Woche zu leben habe. Und ich überlege was ich in dieser Woche noch alles erledigen will."

"Schon einen Plan?"

Shin-ichi nickte. Er wollte mit Ran zusammen sein. Wenn er schon sterben musste, dann wollte er die letzten Stunden mit ihr zusammen genießen. Mit ihr zusammen lachen. Und er musste in erster Linie mit ihr reden. Wollte ihr sagen, das er Conan war. Wollte ihr sagen, was er für sie empfindet.

"Ran?", hackte Yukiko nach.

Shin-ichi rollte sich zur Seite und schloss die Augen.

"Schlaf.", sagte Yukiko. "Und mit Ran sehen wir dann auch weiter."
 

Shin-ichi erwachte. Mühsam setzte er sich auf. Ein Blick um ihn herum sagte ihm, das er in seinem Zimmer war. Die Sonne schien bereits zum Fenster herein. Er betrachtete seine Hände. Die letzten beiden Tage kamen in seine Erinnerung. Ja jetzt war er wieder Shin-ichi. Wenn auch nur für eine Woche, aber er war wieder er. Leichter Schwindel erfasste ihn, als er seine Beine aus dem Bett schob. Nachdem er mehrmals durchgeatmet hatte fühlte er sich besser. Geschwächt richtete er sich auf und begann sich langsam anzuziehen. Er musste zu Ran. Als er die Treppe hinunter schlich, trat seine Mutter aus dem Raum.

"Shin-ichi!", rief sie erstaunt. "Du bist auf den Beinen? Yusaku komm mal."

"Wie du siehst.", antwortete er leise.

Yusaku kam aus der Bibliothek gestürzt. "Na mein Sohn. Geht's besser."

Shin-ichi nickte.

"Und was willst du tun?"

"Ich gehe zu Ran."

"Was willst du dort?"

"Mit ihr reden was sonst."

"Hältst du das für eine gute Idee? Ich meine du siehst nicht besonders gut aus, auch wenn du dich zusammennimmst. Meinst du nicht, du würdest ihr unnötige Sorgen machen? Und was willst du ihr sagen?"

Shin-ichi zuckte mit den Schultern. Darüber hatte er auch schon nachgedacht.

"Bevor du zu Ran gehst, musst du dich erst von Ai untersuchen lassen."

"Muss das sein. Ich lasse mich nun mal nicht so gerne von ihr befummeln."

"Entweder untersuchen oder du gehst nicht zu Ran.", sagte Yukiko streng.

"Das ist Erpressung.", grummelte Shin-ichi.

"Entscheide dich, entweder oder."

"Ist schon gut, ich gehe erst zu Ai."
 

Er schlurfte mit seinen Eltern zum Nachbargrundstück. Der Professor empfing sie freudig.

Und Ai kam auch schon an. Sie trug einen weißen Kittel und im Arm hielt sie ihr Klemmbrett mit einem Schreibblock. Shin-ichi kniff die Augen zusammen. Er fühlte sich wie vorgeführt.

"Mach dich frei.", sagte Ai und zückte ein Stethoskop.

"Noch was?" Shin-ichi wurde das alles zuviel. Er wollte seine kostbare Zeit nicht mit Ai verplempern.

"Mach dich einfach nur frei."

Shin-ichi zog sich das T-Shirt über den Kopf und ging in die Knie, damit Ai ihn abhören konnte. "Beeile dich gefälligst.", fuhr er sie böse an.

"Ich brauche die Daten und das wiederum braucht seine Zeit."

"Du wirst einen Zahn zulegen oder ich gehe und du kannst dir deine Daten in die Haare schmieren."

"Schon gut. Reg dich nicht auf. Das ist nicht förderlich für dich." Ai zählte den Puls. "Los Mund auf." Sie zauberte ein Holzstäbchen aus der Brusttasche.

Shin-ichi grummelte, machte aber gehorsam den Mund auf. Als nächstes überprüfte Ai die Reflexe. Shin-ichi wurde ungeduldig.

"Also." Ai klappte den Block zu in dem sie sich alles notiert hatte. "Ich rate dir wieder zurück ins Bett zu gehen. Du machst zwar so einen ordentlichen Eindruck, aber wir haben keine Ahnung wie es in den nächsten Minuten oder Stunden aussehen wird. Um kein unnötiges Risiko einzugehen, wirst du das Haus nicht mehr verlassen."

"Du hast einen Vogel. Meinst du im ernst ich werde mich in mein Bett begeben und auf den Tot warten? Womöglich noch die Sekunden zählen die ich noch am Leben bin um am Abend dafür danke zu sagen?"

"Genau das wirst du tun Shin-ichi Kudo. Mein letztes Wort." Ai drehte sich um und verschwand in Richtung Keller.

"Das werde ich nicht tun. Ich lebe lieber noch kurz und dafür aber intensiv, als dahinzusiechen.", rief Shin-ichi ihr nach. Dann erhob er sich und verließ das Haus.

"Du solltest auf Ai hören Shin-ichi.", sagte seine Mutter die hinter ihm ging. "Sie will doch nur dein bestes."

"Sie will das ich möglichst lange am Leben bin, um mich weiter zu quälen. Aber den Gefallen werde ich ihr nicht tun. Ich gehe zu Ran und werde ihr reinen Wein einschenken."

"Ich halte es für keine gute Idee. Wenn du ihr jetzt die Wahrheit sagst, wird sie am Ende noch mehr leiden und trauern."

"Sie hat lange genug gewartet, sie hat lange genug geweint, sie hat sich lange genug Sorgen gemacht. Es reicht. Ich werde sie nicht weiter in Unwissenheit lassen. Sie hat es verdient, das man ihr die Wahrheit sagt. Sie war bisher so geduldig und sie wird es auch weiter bleiben. Sie wird geduldig auf meine Rückkehr warten. Und wir wissen, wenn ich jetzt nicht zu ihr gehe, wird sie warten bis sie tot ist. Soll sie es, frage ich dich, soll sie auf etwas warten was niemals mehr eintreten wird? Soll man sie nicht aus dieser Position erlösen?" Shin-ichi trat aus dem Tor von Professor Agasa und drehte sich in Richtung seiner Heimatstätte, als er wie angewurzelt stehen blieb. Vor seinem Tor stand Ran und schaute hinauf, dorthin wo sie sein Zimmer wusste.

"Ran.", flüsterte er und sein Herz begann wie wild zu schlagen. "Seht ihr, jetzt muss ich nicht mehr zu ihr gehen, weil sie zu mir gekommen ist.", sagte er triumphierend zu seinen Eltern.

Langsam setzte er einen Fuß vor den anderen. Und Ran wendete ihren Kopf in seine Richtung. Eine kurze ruckartige Bewegung in ihrem Körper entstand, als sie sich ihm zudrehte.

Shin-ichi wurde immer schneller. Und sein Herz drohte vor Freude fast zu zerspringen. Fast hatte er sie erreicht, als er ins straucheln geriet und ihr in die Arme stürzte. Er ließ sich fallen und spürte wie sich ihre Arme um seinen Körper zuzogen. Dann wurde ihm wieder schwarz vor Augen.

Warum nur jetzt? Jetzt wo sie bei ihm war. Das waren seine letzten Gedanken.

Nichts als die Wahrheit

Hallo alle miteinander. Erst mal Danke für das fleißige Schreiben von euch. Ich hab da mal ne Frage an euch. Ich 'schimpft' immer das ich an so einer spannenden Stelle aufhöre. Sagt mir wo bitte hätte ich im letzten Kapitel aufhören sollen. Und sagt jetzt nicht 'garnicht'. *lach* Schwamm drüber. Irgendwo muss es ja enden.

Übrigens Magicdrawerin du hast es am Ende falsch verstanden. Nicht er hält sie im Arm, sondern er fällt weil er stolpert in ihre Arme und dann wird er ohnmächtig. Hab ich mich so undeutlichausgedrückt? Hat es noch jemand falsch verstanden?

So dann wollen wir mal wieder. Was die Prozentangaben angeht, so zur Info sind die aktuell. Es werden also insgesamt 12 Kapitel werden (wenn ich mich nicht verzählt habe).

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Shin-ichi kam zu sich. Er fühlte, er lag in einem Bett. Stille umfing ihn. Eine Hand fuhr ihm über die Stirn.

"Ran.", wisperte er. Er konnte sich an die letzten Sekunden erinnern, bevor er wieder einmal sein Bewusstsein verloren hatte. So langsam fand er es lästig immer wieder wegzutreten.

"Ja.", flüsterte ihre ihm wohlbekannte Stimme zurück.

Schwerfällig versuchte er die Augen zu öffnen. Dabei hatte er sich doch vorhin schon so gut gefühlt. Warum hatte er einen Rückschlag erfahren müssen? Bestätigte es sich wieder einmal, das er sterben wird? So langsam musste er der Wahrheit ins Auge blicken. Und seine Ran musste es auch erfahren, zu mindestens das er bald nicht mehr leben würde, so bitter es auch sein mag. Er sammelte seine Gedanken. Kurz und bündig, das schien ihm das richtige zu sein.

"Ran ich werde sterben.", flüsterte er ihr zu.

"Hör auf so etwas zu sagen. Du bist nur krank." Er hörte die Erschütterung in ihrer Stimme, so als wolle sie nicht akzeptieren, was er eben von sich gegeben hatte. Und auch ihm selbst erschienen seine Worte so unwirklich.

"Nein Ran. Ich werde sterben. Ich habe nur noch eine Woche."

"Hör auf damit." Ihre Stimme wurde lauter. "Du bist doch eben erst zurückgekommen."

"Ran hör mir zu..." Weiter kam er nicht. Er konnte sie nicht überzeugen, das seine Worte mehr als ernst gemeint waren.

"Ich glaube dir nicht." Ran wurde panisch. "Du wirst nicht sterben. Das kannst du mir nicht auch noch antun. Weißt du nicht was ich..."

Shin-ichi erkannte was sie sagen wollte. So weit es seine Kräfte zuließen hielt er ihr den Mund zu. Das er sie überhaupt besaß, wunderte ihn schon, da er sich doch so schwach fühlte. Und er erkannte, seine Mutter hatte recht. Das was sie sagen wollte, durfte nicht ausgesprochen werden. Denn das würde einen noch tieferen Schmerz in ihm und in ihr hervorrufen.

Aber Ran wehrte sich. Schnell hatte sie sich seiner Hand entledigt.

"Weißt du nicht was...", schrie sie laut auf.

"Nein nicht.", versuchte Shin-ichi ihre Stimme zu übertönen und zerrte sie im gleichen Moment zu sich hinunter. Ran verlor das Gleichgewicht und plumpste auf ihn. Schnell umfing er ihren Kopf und legte erneut seine Hand auf ihren Mund. "Sag es nicht.", rief er wieder.

Währenddessen erschienen Yukiko und Yusaku in der Tür. Sie hatten den Tumult der entstanden war mitbekommen. Schnell begriffen sie was hier vor sich ging.

"Sprich es nicht aus." Shin-ichi versuchte alles Mögliche um Ran nicht zu Worte kommen zu lassen.

Plötzlich wurde sie ihm aus dem Arm gerissen. Yusaku hielt eine zappelnde Ran hoch und trug sie aus dem Zimmer.

"Shin-ichi ich will bei dir bleiben. Ich lie..." Wieder legte sich eine Hand auf ihren Mund. Dieses Mal die von Yusaku.

Ran sah noch das Shin-ichi sich die Ohren zuhielt und sich in seinem Bett zusammengekrümmt hatte. Dann wurde sie aus dem Zimmer und die Treppe hinunter getragen. Sie wehrte sich noch immer.
 

Yukiko stand noch in der Tür und sah ihrem Mann hinterher. Dann warf sie einen Blick auf Shin-ichi. Der kauerte in seinem Bett, immer noch seine Hände auf die Ohren gepresst.

"Sag es nicht Ran, bitte.", wimmerte er. "Sag es nicht." Langsam löste sich die Anspannung und er rollte sich auf die andere Seite. "Ran ich liebe dich.", flüsterte er. "Ich liebe dich." entrannen die Worte seiner Kehle wie eine Erlösung. Nur der Empfänger, er war nicht mehr anwesend. "Ich lieb dich." Und seine Sehnsucht nach diesem Mädchen klang in diesem Satz mit.

Du warst tapfer Shin-ichi. Traurig lächelte Yukiko. Noch immer hingen ihre Augen an ihrem Sohn fest. Ich weiß, diese Worte wolltest du Ran so gerne sagen, aber es ist wirklich besser für euch beide, wenn sie diese Worte nicht hört. Schön das du auf mich gehört hast, auch wenn es dir unheimlich schwer gefallen sein muss.

Dann ließ sie ihn allein. Nun musste sie sich noch um Ran kümmern. Sie betrat das Wohnzimmer. Ran schluchzte noch immer und wurde von Yusaku festgehalten.

"Ran nun reiß dich mal zusammen.", sagte sie in einem strengen Ton. Ein Ton, der ihr selbst missfiel, aber der sein musste, im Interesse ihrer beiden Kinder. "Shin-ichi geht es nicht gut. Du hast ihn furchtbar aufgeregt."

"Aber er erzählt so wirres Zeug."

"Geh nach Hause. Heute hat es keinen Sinn mehr. Shin-ichi braucht Ruhe." Sie geleitete eine immer noch aufgeregte, aber sichtbar ruhigere Ran zur Tür. "Schlaf erst mal über das alles." Yukikos Stimme hatte einen freundlichen und mütterlichen Ton angenommen. Ran nickte. Mit hängendem Kopf verließ sie das Haus. Am Tor warf sie einen Blick zurück.

Shin-ichi blieb zurück. Der Tag hatte für ihn doch so gut angefangen. Warum musste er sich auch mit Ran streiten. Und das nur, weil sie endlich den Mut gefunden hatte, das zu sagen, was er schon so lange hören wollte. Warum ausgerechnet jetzt?
 

Am nächsten Tag klingelte es an der Tür. Shin-ichi sah auf die Uhr. Es war Zeit. Um diese Uhrzeit traf er immer zu Hause ein, wenn die Schule beendet war und er sofort nach Hause ging. Ran hatte sich also gleich nach dem letzten Läuten auf den Weg hierher gemacht. Er spürte förmlich ihre Anwesenheit. Ein Lächeln glitt über sein Gesicht. Schwerfällig zog er sich hoch und schleppte sich kraftlos zur Zimmertür. An den Türrahmen gelehnt blieb er stehen und lauschte. Deutlich konnte er die Stimme seiner Mutter hören.

"Tut mir Leid Ran. Aber ich lasse dich nicht zu ihm. Es ist besser wenn du ihn in Ruhe lässt. Ich will nicht das er sich noch einmal so aufregt, so wie er es gestern getan hat. Verstehe mich bitte."

Undeutlich war ein leises murmeln zu hören. Es musste von Ran stammen. Dann fiel die Tür zu. Shin-ichi konnte es nicht glauben. Seine Mutter hatte Ran weggeschickt, wo er doch so froh darüber war, das sie wiedergekommen war. Hastig begab er sich zum Fenster. Von hier aus sah er sie stehen. Sie stand unten vor dem Tor und ihre Augen suchten sehnsüchtig die Fenster ab. Dann ging sie.

"Ran.", flüsterte Shin-ichi und Trauer erfasste ihn. Sie war so hilflos und sie war verwirrt. Das was geschehen ist, konnte sie nicht begreifen, konnte sie nicht verstehen. Und niemand erklärte es ihr.
 

Ran lief mit gesenktem Haupt die Straße entlang. Shin-ichi er war wieder da, sie hatte ihn gesehen und nun trennte man sie beide. Sie wollte doch nichts weiter als mit ihm reden, wollte nichts weiter als nur neben ihm stehen und seine Anwesenheit spüren. Seine Anwesenheit, die ihr so viel Ruhe und Sicherheit gab. Doch was sie spürte war Angst, unbändige Angst, das er eines Tages nicht mehr für sie da sein sollte. Schon nur der Gedanke daran, jagte ihr einen Kälteschauer über den Rücken. Und das er nicht mehr da sein würde, so etwas hatte Shin-ichi ihr gesagt. Das konnte keiner seiner geschmacklosen Scherze sein. Dazu waren seine Augen zu traurig und seine Stimme zu Ernst.

Endlich war sie zu Hause angekommen. Sie warf ihre Tasche in die Ecke und sich selbst aufs Bett. Stumme Tränen der Trauer rannen ihr aus den Augen. Wenn sie doch nur wüsste wie es ihm heute geht. Dann schlief sie ein. Mitten in der Nacht erwachte sie wieder.

Sie strich durch die Wohnung. Aber sie war allein. Allein, Mutterseelen allein. Irgendwo war ihr Vater hingegangen. Ran begann zu frösteln. Sie fühlte sich schlecht. Und ihre Gedanken schwirrten in ihrem Kopf herum.

Doch ein Gedanke belebte sie neu. Schnell lief sie in ihr Zimmer zurück und holte das Handy aus ihrer Tasche. Diese Handy, es war ihre Verbindung zu Shin-ichi. Ran sah auf die Uhr. Wenn er aber schon schlief? Dann würde er wenigstens morgen die SMS lesen. Sie tippte den kurzen Text ein und schickte ihre Botschaft ab. Betrübt ließ Ran sich aufs Bett fallen, drückte das Telefon an ihre Brust. Jetzt fühlte sie sich ihm wieder ein Stück näher. Einige Minuten später piepste es. Erschrocken sah Ran auf das Display. Da stand doch das sie eine Nachricht erhalten hatte. Und der Absender war kein geringerer als Shin-ichi. Ran lächelte und öffnete die SMS. Ein Seufzer der Erleichterung wurde hörbar. 'Den Umständen entsprechend', hatte er geschrieben.

'Ich will dich sehen.' Tippte sie erneut ein. Und nur wenige Minuten später hatte sie eine Antwort.

'Lass ihn in Ruhe Ran. Yukiko.' Stand dort geschrieben. Ran war den Tränen nah. Hatte seine Mutter ihr also auch noch die letzte Verbindung zu ihm genommen. Unverständlich, wo sie doch immer in Hause Kudo willkommen geheißen wurde, wo sie so oft zusammen mit Shin-ichi eingeladen wurde. Nun wurde sie regelrecht rausgeworfen.

Das Treffen

Sorry das ihr alle Yukiko so gemein findet, aber sie ist nunmal eine Mutter, die nur das beste für ihre Kinder will. Jedoch wird sich alles in Wohlgefallen auflösen. So ich muss los. Ich habe nur schnell das Kapitel hochgeladen, damit ihr nicht allzulange warten müsst. Bis zum nächsten Mal.

Koko-chan

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Die nächsten 2 Tage verstrichen. Jeden Tag stand Ran vor dem Haus. Jeden Tag hoffte sie nur einen Zipfel von Shin-ichi sehen zu können. Jeden Tag hoffte sie, das sie doch noch hineingebeten wurde, weil es ihm besser ging. Doch jeden Tag wurde diese Hoffnung zunichte gemacht. Jeden Tag trat Yukiko vor die Tür, verschränkte ihre Arme und schaute sie grimmig an. Bereit, Ran nicht ein Stück näher zu lassen. Jeden Tag verließ Ran ihren Platz ohne auch nur etwas von Shin-ichi erfahren zu haben.

Und so wie Ran jeden Tag vor dem Haus stand und nach ihm Ausschau hielt, so stand Shin-ichi jeden Tag am Fenster und schaute auf sie hinab. Er konnte ihre Angst und ihre Schmerzen fühlen. Und am liebsten wäre er zu ihr gegangen hätte sie in den Arm genommen und getröstet. Aber an seiner Mutter kam er nicht vorbei, auch wenn sie beteuerte, das sie Ran mochte und nichts lieber sehen würde, als das sie ihre Schwiegertochter würde. Es ist nur zu eurem besten, sagte sie immer wieder. Und doch klang auch ein wenig Unsicherheit mit in ihren Worten.

So verstrich auch dieser Tag. Und Ran hoffte auf den nächsten.
 

In der Pause klingelte ihr Handy. Sie nahm ab und meldete sich.

"Hallo Ran ich bin es. Shin-ichi.", erklang seine Stimme aus dem Hörer. Tränen traten ihr in die Augen. "Mir geht es heute besser. Schon so gut, das Mutter und Vater mich allein gelassen haben, um Besorgungen zu machen. Und ich dachte, wir sollten die Gelegenheit nutzen. Würdest du einmal den Rest der Schule sausen lassen und zu mir kommen?"

Ran konnte nicht glauben was er da vorschlug. Schwänzen? Doch schnell hatte sie sich entschieden. "Ich komme.", sagte sie nur kurz und schielte um sich herum, ob jemand das Gespräch so genau mitverfolgt hatte.

"Gut. Komme gleich rein. Die Tür ist offen. Bis gleich mein Engel."
 

Shin-ichi reichte den Hörer an seinen Vater weiter, der auflegte. Shin-ichi saß auf der Treppe und schaute zu seinen Eltern die daneben standen.

"Willst du das wirklich?", fragte Yukiko und sah Shin-ichi besorgt an.

"Ja Mama, ich will es wirklich."

"Aber du hast doch zu Beginn so vernünftig reagiert."

"Ich habe es mir eben anders überlegt."

"Hast du dir das auch genau überlegt?"

"Sie ist der wichtigste Mensch in meinem Leben. In den letzten beiden Tagen hatte ich viel Zeit zum überlegen und ich bin zu dem Schluss gekommen, das ich ihr das schulde."

"Wir respektieren deinen Willen. Wenn du uns brauchst, rufe." Yusaku schob Yukiko ins Wohnzimmer und schloss die Tür hinter sich. Es wurde ruhig im Haus. Shin-ichi saß noch immer auf der Treppe und wartete.

Leise wurde die Tür geöffnet und Ran streckte ihren Kopf herein. Shin-ichi setzte sich gerade hin. Er war erleichtert, das sie gekommen war. Lächelnd schaute er ihr entgegen.

"Shin-ichi." Ran schlüpfte ins Haus und schloss die Tür. Rasch eilte sie auf Shin-ichi zu und ließ sich zwei Stufen tiefer auf der Treppe nieder. "Wie geht es dir?", fragte sie mitfühlend.

"Ganz gut." Shin-ichi war glücklich das sie nun endlich bei ihm war.

"Dann wirst du bald wieder gesund sein.", meinte Ran zuversichtlich.

Doch Shin-ichi schüttelte den Kopf. "Nein Ran. Mag es mir auch heute recht gut gehen, so ändert das nichts an der Tatsache das ich bald sterben werde."

"Aber ich kann das nicht glauben." Ran war verzweifelt.

"Musst du aber mein Engel." Er griff nach Rans Hand und umklammerte sie schützend mit den seinen.

"Aber wieso?" Ihre Augen begannen feucht zu schimmern.

"Nicht weinen." Shin-ichis Stimme war brüchig. Er rutschte eine Treppenstufe tiefer und nahm Ran liebevoll in den Arm. "Nicht weinen. Ich kann das nicht mit ansehen." Er wollte nicht, das sie traurig war. Nicht jetzt, auch wenn es Anlass dazu gab. Nur nicht jetzt, jetzt sollte sie lachen, weil sie beide endlich zusammen waren.

"Aber warum?", jammerte Ran "Warum nur?"

"Weil man mich aus dem Weg räumen will.", flüsterte Shin-ichi ihr ins Ohr. "Man wollte mich vergiften. Aber es ist ihnen zum Glück nicht gelungen. Doch nun erreichen sie endlich ihr Ziel. Auch wenn es mir nicht gefällt. Jetzt wo ich endlich wieder hier bin."

Über Rans Gesicht rollten die ersten Tränen "Wann und wieso? Und wer sind sie?", meinte sie.

Shin-ichi drückte Ran ein Stück von sich weg und wischte ihr die Tränen ab. "Damals, als wir unterwegs waren, im Tropicalland. Die beiden Männer in schwarz. Kannst du dich erinnern?"

Ran nickte.

"Die beiden haben mich erwischt wie ich sie beobachtete. Sie haben mich niedergeschlagen und mir ein Gift eingeflößt."

"Aber das ist doch schon so lange her. Wenn dieses Gift tötet, warum bist du dann nicht sofort gestorben?"

"Es hatte erst eine andere Wirkung. Jedenfalls bei mir. Und ich war in diesem Augenblick sehr dankbar, das es so war. Auch wenn ich es später gehasst habe."

"Eine andere Wirkung?" Ran schaute Shin-ichi fragend an.

"Ja, weißt du noch was du alles über mich gesagt hast? Von mir und Conan? Es war wahr."

Ran hörte vor Schreck auf zu weinen. "Du warst also doch Conan?", fragte sie.

Beschämt nickte Shin-ichi. "Ja Ran. Ich konnte es dir nur nicht sagen. Es tut mir leid. Aber ich habe keinen anderen Weg gesehen, als mir einen anderen Namen zu geben und bei dir einzuziehen. Die Zeit, sie war nicht leicht für mich. Ich habe immer wieder gesehen, wie du weinst, habe gesehen welche Sorgen du dir um mich machst, habe gesehen wie sehr du mich liebst."

Ran atmete tief durch und schaute verlegen zur Seite. Da hatte er also das mitbekommen, was sie immer versucht hatte sorgfältig zu hüten. "Shin-ichi.", flüsterte sie.

"Deine Liebe Ran. Gleich am ersten Abend habe ich davon erfahren. Du glaubst gar nicht wie überrascht ich war. Das was du gesagt hast, hat mich tief getroffen. Es war ein Stich in mein Herz. Und von diesem Zeitpunkt an wusste ich, das ich dich niemals mit in diese Sache hineinziehen werde. Weil du doch meine Freundin bist. Und weil sich die Angst in mir breit gemacht hat, die Angst um dich. Weil auch ich dich liebe." Bei diesen Worten zog er Ran wieder fest an sich. "Und als ich merkte das du genauso fühlst, hatte ich ein schlechtes Gewissen. Ein schlechtes Gewissen, bei dir eingezogen zu sein, ein schlechtes Gewissen, dir nicht schon vorher gesagt zu haben, was ich für dich empfinde. Dumm nicht?" Sachte strich er ihr über das Haar. Sog ihren Duft ein, den sie verströmte. Es war so schön ihre Anwesenheit zu spüren. "Ich habe lange überlegt, ob ich dir das sagen sollte was ich dir eben erzählt habe.", wisperte er. "Zeit hatte ich ja nun. Ich habe überlegt, was besser für dich ist. Alles zu erfahren oder das du unwissend geblieben wärst und ich dir damit nicht noch mehr Kummer bereite. Aber irgendwann hättest du die Wahrheit zu hören bekommen. Nicht von mir, sondern von jemand anderes. Und ich wollte nicht als Feigling dastehen, der es nicht wagt, dir das zu sagen. Ich wollte, das du es von mir zu hören bekommst, nicht von irgendjemanden. Und dann wollte ich, wo mein Ende so kurz bevorsteht, mit dir zusammensein. Ich will die wenige Zeit nutzen, um mir wenigstens einen meiner Träume die dich betreffen zu erfüllen. Deshalb habe ich mich letztendlich dazu entschieden, dich herzubitten, um dir alles zu sagen. Um dir zu sagen, welche Gefühle ich für dich hege. Denn die Zeit, sie läuft mir davon."

Ran lag in seinen Armen und hörte zu. Sie war nicht böse auf ihn. Sie konnte es nicht. Seine ganze Art, wie er sich gab, wie er sprach, sagte ihr, wie er fühlte. Zärtlich drückte sie sich an Shin-ichi. "Ich will nicht das du mich allein lässt."

"Ich auch nicht mein Engel. Und doch ist es leider so." Liebevoll strich er ihr durchs Haar. "Wenn ich dann nicht mehr seine sollte, versprich mir, das du nicht lange um mich trauern wirst. Du wirst dir einen anderen Jungen suchen, wirst dich neu verlieben und glücklich werden. Versprich es mir."

Ran errötete.

"Versprich es mir." Shin-ichi schob seine Hand unter ihr Kinn und hob ihren Kopf. "Versprich es mir."

Ran nickte. Zu mehr war sie nicht mehr fähig. Das was er ihr alles erzählt hatte, hatte sie ungeheuer mitgenommen.

Alles und doch nichts

Hä? Was meinst du mit 'Shin-ichi ist die Urache allen Übels'? Das erklär mir mal genauer. Bitte.

Naja nach diesem Kapitel werden mich so einige lynchen. Bin ja gespannt ob dann noch welche weiter lesen. Aber erst einmal zerstöre ich eure Hoffnung *hehe*. Also auf zum lesen.

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Shin-ichi strich ihr über die Wange. Dann erhob er sich, griff nach ihrer Hand und zog sie mit sich hoch. Schweigend stiegen beide die Treppe hinauf. Sanft schob er Ran in sein Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Ran stand verlegen im Zimmer. Leise Musik erklang. Kurze Zeit später legte Shin-ichi seine Arme um sie.

"Ich liebe dich Ran.", flüsterte er. "Schon eine halbe Ewigkeit. Seitdem mir klar wurde, was es bedeutet ein Mädchen zu lieben. Ich wollte dich schon immer gern berühren, dich in meine Arme schließen, dich streicheln, dir zeigen wie sehr ich dich mag. Doch bisher hatte ich nie den Mut dazu gefunden." Er schloss seine Augen. Nie war ihre Anwesenheit schöner gewesen, als in diesem Augenblick. "Ich möchte noch so viel mit dir machen Ran. Will zum Beispiel mit dir zu dieser Musik tanzen." Sachte begann er sie hin und her zu wiegen. "Und ich will mit dir die Sonnenauf- und Sonnenuntergänge bestaunen."

Auch Ran schloss die Augen und gab sich den warmen Gefühlen hin, die Shin-ichi ihr schenkte. Wenn sie nur früher gewusst hätte, das er genauso wie sie empfand, dann hätte sie ihm bereits schon früher ihre Liebe gestanden. Dann hätte sie das alles schon viel früher haben können.

Zärtlich strich er mit seinen Händen von ihren Schultern die Arme entlang, und schob dabei den Blazer ihrer Schuluniform mit herunter, der zu Boden fiel. An den Händen angekommen fuhr er mit seinen Fingern durch ihre und drückte sanft zu. Liebevoll drückte er ihr einen Kuss in ihr Genick. So standen sie eine Weile da und genossen dir Wärme des anderen. Irgendwann löste Shin-ichi seine Hände, zog ihr die Bluse aus, den Rock und legte seine Hände auf ihre Hüften.

Seine Hände, dachte Ran, sie sind so warm und weich und er ist so zärtlich, so das sie ihm nicht mehr wiederstehen konnte. Sie drehte sich um und sah in seine Augen, die so liebevoll auf ihr ruhten. Schließlich tat sie es ihm gleich und ihre Hände glitten unter den Pullover den er trug.

"Ich will mit dir lachen. Und ich will in deine Augen sehen, will sehen wie sie glücklich erstrahlen." Shin-ichi beugte sich zu ihr runter, drückte ihr einen Kuss auf den Mund. Hingebungsvoll gaben sie sich ihrem ersten richtigen Kuss hin. Ein Gefühl von Wärme durchströmte Ran. Sie war glücklich, glücklich bei ihm zu sein, glücklich ihn zu spüren, glücklich sich ihm hinzugeben. Sie hatte nie etwas anderes gewollt, und nun erfüllte sich ihr Traum.

Shin-ichi hob Ran auf seine Arme und trug sie zu seinem Bett. Es dauerte nicht lange und beide waren vollständig unbekleidet.
 

Ran lag neben ihm, lag in seinem Arm. Ruhig und unheimlich glücklich. Eine Hand ruhte auf seinem Brustkorb der sich, mit jedem Atemzug den er tat, hob und senkte. So dicht wie in diesem Augenblick war sie ihm noch nie gewesen. Und sie bereute keine Sekunde, das sie heute zu ihm gekommen war, das sie ihm soeben ihre Unschuld geschenkt hatte. Es sollte immer so sein.

Shin-ichi strich mit seiner Hand über die ihrige. Lächelnd schaute sie auf und er lächelte zurück.

"Danke Ran.", flüsterte er. "Du hast mich zum glücklichsten Jungen gemacht." Die Atmung von Shin-ichi nahm rasselnde Geräusche an. Besorgt richtete sich Ran auf. Sie hatte in ihrem Glücksgefühl total vergessen, weswegen sie hier war. Vergessen, was ihm bevorstand.

"Das hört sich nicht gut an Shin-ichi.", sagte sie

"Es geht schon." Seine Augen glänzten und sein Gesicht strahlte förmlich. "Hauptsache du bist bei mir. Und vergiss nicht was du mir versprochen hast."

Ran nickte und sie legte sich zurück in seinen Arm.

Seine Atmung wurde wieder ruhiger. Doch irgendwann setzte sie aus. Ran richtete sich wieder auf. Sein Atem. Sie hatte ihren, dem seinigen angepasst. Aber nun fehlte er. Kein Atemzug war mehr zu hören. Sie legte die Hand auf seinen Brustkorb. Aber er hob sich nicht und kein Herzschlag war zu fühlen. Dann legte sie ihr Ohr darauf. Doch zu hören war auch nichts.

"Shin-ichi?", fragte sie leise und ihre Stimme verriet Angst. "Shin-ichi?" Ihre Stimme wurde lauter und die Worte fordernder. "SHIN-ICHI!", schrie Ran laut und ihre Stimme überschlug sich fast. "Shin-ichi wach auf. Lass mich nicht allein. Ich brauche dich."

Die Tür wurde aufgerissen. Yusaku erschien in der Tür. Schnell erfasste er die Lage. Er lief auf Ran zu und wickelte sie in eine Decke. Dann hob er sie hoch und trug sie aus dem Zimmer. Yukiko wischte sich eine Träne aus den Augen. Schloss die Tür hinter sich und folgte den beiden. Ran begann sich zu wehren. Wild fing sie an zu zappeln und schrie nach Shin-ichi.
 

Yusaku trug sie ins Wohnzimmer. Dort ließ er sie runter.

"Shin-ichi." Ran weinte hemmungslos und versuchte den Weg zurück zunehmen.

"Beruhige dich." Yusaku hielt sie zurück und schüttelte die verstörte Ran. Ran schrie und weinte. "Wir müssen ihm helfen. Wir müssen was tun. Er ist dort oben ganz allein. Wie können sie das zulassen."

Yusaku schüttelte den Kopf. "Reiß dich mal zusammen Ran. Shin-ichi ist tot und wir müssen akzeptieren was passiert ist."

Ran setzte zum Sprint an und wollte sich auf den Weg zurück nach oben machen. Doch Yusaku hielt sie auf.

"Du bleibst jetzt hier. Fange an dich zu beruhigen."

Ran begann erneut zu schluchzen. Träne um Träne rollte ihr Gesicht herab.

"Beruhige dich." Yusaku zog sie in seine Arme, strich Ran über den Kopf. "Auch wenn sein Tot dir weh tut, aber Shin-ichi wollte in seinen letzen Minuten mit dir zusammen sein. Er liebte dich Ran. Ihm ging es in den letzten Tagen wirklich furchtbar schlecht. Aber heute hat sein Körper all seine Kräfte zusammengesammelt. Ein letztes Aufbäumen vor dem Ende. Shin-ichis Körper, er bereitete sich auf seinen Tot vor. Shin-ichi wusste das er heute sterben würde. Deswegen hat er dich zu sich gerufen. Nur deshalb warst du hier. Er wollte das du in seinen letzten Minuten bei ihm bist. Nur du. Und er war glücklich. Er hat gelächelt, bis in den Tot hinein." Er drückte Ran sanft an seinen Körper. Er konnte sich vorstellen, welchen Schock sie im Höhepunkt ihrer Euphorie erhalten haben musste.

Es dauerte einige Minuten bis sich Ran beruhigte. Yusaku hob sie hoch. "Ich bringe dich ins Bad und hole dann deine Sachen aus Shin-ichis Zimmer. Außerdem hab ich noch einige andere Dinge zu erledigen. Wenn du fertig bist, komme bitte hierher zurück."

Ran ließ alles mit sich machen. Sie fühlte sich betäubt und leer. Nicht nur ihr Körper, sondern auch ihr Geist und ihre Seele. Nachdem Yusaku das Bad verlassen hatte, stieg sie in die Dusche. Das warme Wasser löste einen erneuten Strom an Tränen in ihr aus. Shin-ichi war tot und mit ihm ist ein Teil von ihr gestorben. Sie war nur noch die Hälfte wert. Langsam zog sie sich die Sachen an und begab sich geistesabwesend zurück ins Wohnzimmer. Traurig blieb sie in der Tür stehen. Ihre Augen wanderten in Zimmer umher. Am Fenster blieben sie haften. Dort stand Yukiko und hatte ein Taschentuch auf ihren Mund gepresst. Regungslos stand sie da und starrte in den Garten. Ran ging auf sie zu.

Als Yukiko ein Geräusch hörte drehte sie sich um. Sie sah Ran auf sich zukommen und öffnete ihre Arme. Ran ließ sich in ihnen nieder.

"Es tut mir leid Ran. Wie schmerzlich muss dieser Moment für dich gewesen sein. Ich wollte nicht das du so leiden musst. Deshalb habe ich dich immer wieder fortgeschickt. Aber am Ende musste ich doch Shin-ichi zustimmen. Es ist das Beste für dich gewesen, das er dir alles erzählt hat, er und kein anderer. Darum haben wir zugestimmt, das er dich herbittet. Aber wir waren in eurer Nähe, falls es schief läuft."

"Sie waren im Haus?" Ran hob den Kopf. Sie erkannte, das auch Yukiko geweint hatte. Wie konnte sie nur glauben nur ihr ging der Tot von Shin-ichi nahe. Immerhin waren die beiden seine Eltern.

"Wärest du denn gekommen, wenn du gewusst hättest das wir da sind?"

Ran schüttelte den Kopf. Nein, nach den letzten Tagen, hätte sie nicht mehr die Kraft besessen um es mit Yukiko aufzunehmen. Sie hätte von vornherein resigniert.
 

Yusaku trat ins Zimmer. Er stellte ein Tablett mit Tee auf den Tisch. Yukiko führte Ran zum Sofa. Beiden wurde eine Tasse gereicht.

"Ich habe den Arzt gerufen. Er wird bald kommen." Yusaku ließ sich auf einem Stuhl nieder. "Und ich habe deine Eltern angerufen. Sie werden dich abholen."

Ran nickte nur. Stille trat im Raum ein. Gelegentlich hörte man das abstellen der Tassen. Doch dann störte die Türklingel die Ruhe. Yusaku erhob sich.

Wenig später standen Rans Eltern im Zimmer. Ran sprang auf und warf sich ihrer Mutter in die Arme. Erneut begann sie zu weinen. Sie hörte noch wie ihr Vater mit den Eltern von Shin-ichi sprach. Schon wurde sie aus dem Haus geführt. An der Tür trafen sie mit einem Mann zusammen. Ran sah ihm hinterher. Er ging, begleitet von Yusaku, die Treppe hinauf ins Obergeschoss. Sie blieb stehen. Der Arzt. Vielleicht stellte er ja doch noch ein Lebenszeichen fest. Sie rührte sich keinen Millimeter von der Stelle.

Eri blieb neben ihr stehen. Sie ahnte an was ihre Tochter dachte. Doch als Yusaku die Treppe hinabkam und sie kopfschüttelnd ansah, zog sie Ran mit sich. "Komm Ran. Wir gehen nach Hause."

Der Neue von nebenan

Ich wusste es, es würde euch nicht gefallen, die Sache mit Shin-ichi. Aber in dieser Fic geht es um Ran. Und wie es mit ihr weiter geht, lest ihr ab jetzt. Und vor allen Dingen kommt, wie angekündigt, Sonoko jetzt ins Spiel.

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Die Zeit verstrich. Es war fast schon ein halbes Jahr vergangen. Ran machte sich jeden Tag nach der Schule auf den Weg zu seinem Haus, um dort zu stehen und zu seinem Fenster aufzuschauen. So als würde sie auf ihn warten.

Doch heute war es anders. Heute stand ein großer Möbelwagen davor. Die Klappe hinten weit geöffnet. Ein kleines Mädchen kam den Weg entlanggesprungen, griff sich ein paar Teile und verschwand wieder. Kurze Zeit später erschien ein junger Mann in Rans Alter. Ran schaute ihn an. Hinter ihm erschien wieder das kleine Mädchen. Beide holten sich etwas aus dem Wagen. Noch bevor der junge Mann das Grundstück betrat, entdeckte er Ran. Er blieb stehen und blickte sie an. Das kleine Mädchen gab ihm einen Stoß in die Rippen.

"Mach schon Kenichi.", sagte sie. "Lauf, wir wollen endlich fertig werden." Der angesprochene setzte sich in Bewegung.

Ran schaut ihm verdutzt nach. Der Blick seiner Augen hatte sie berührt.

"Hallo Ran." Der Professor war hinter sie getreten. "Na wieder hier?", fragte er mit einem traurigen Lächeln in den Augen. "Jaja. Jetzt sind die endgültig ausgezogen. Klammheimlich in der Nacht. Wahrscheinlich wollten sie uns den Abschied so leicht wie möglich machen." Er seufzte leise. "Und du? Du stehst wieder hier. Tag für Tag. Glaubst du wirklich Shin-ichi wird das Haus verlassen und du wirst ihn wiedersehen? Er ist tot Ran. Warum warst du auch nicht bei seiner Beerdigung."

Ran senkte den Kopf. Sie sah immer noch Shin-ichi. Wie er dort saß, im Treppenhaus, als sie zu ihm kam. Sie erinnerte sich auch noch an die Zeit als sie sich liebten. Nur die Zeit danach, die verdrängte sie.

"Komm mit Ran. Da möchte dich jemand sprechen.", bat der Professor.

Nur zögernd verließ Ran ihren angestammten Platz und folgte dem Professor in sein Haus.
 

Ran war auf dem Weg zur Schule, als eine Stimme sie ansprach.

"Hallo wohnst du nicht neben uns? Ich habe dich gestern mit deinem Vater vor unserm Haus stehen sehen."

Diese Stimme, sie war warm und weich. Ran drehte sich um. Und sie schaute in dieselben Augen, in die sie gestern schon einmal beschaut hatte. Sie gehörten dem Jungen, der in das Haus von Shin-ichi eingezogen war.

"Er ist nicht mein Vater.", sagte sie kurz und knapp und lief weiter.

"Ach nicht? Ich dachte. Weil ihr zusammen das Haus betreten habt." Er lief neben Ran her.

"Na sie mal einer an." Eine helle Mädchenstimme erklang. "Was meinst du was Aiko dazu sagen wird, wenn du fremde Mädchen ansprichst." Hasserfüllte Augen waren auf Ran gerichtet.

"Ach halt die Klappe und verschwinde.", fauchte der Junge das Mädchen an.

"Endschuldige.", wandte er sich an Ran. "Meine jüngere Schwester Shinya. Aber darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Kenichi Ando. Und wir sind gestern in das Haus neben euch eingezogen. Schön dich kennen zu lernen. Auf welche Schule gehst du?"

"Auf die Teintan Oberschule." Wieder war Ran kurz angebunden.

"Das ist lustig. Ich gehe ab heute auch auf diese Schule und Shinya auf die Teitan Mittelschule. Wir haben also den gleichen Schulweg."

Ran lief ungerührt weiter. Was geht mich das alles an, dachte sie.

"Und damit haben wir auch den gleichen Heimweg.", setzte der Junge hinzu. "Wäre schön wenn ich dich begleiten dürfte, wo wir doch nebeneinander wohnen."

"Ich wohne nicht dort.", sagte Ran schnippisch. Was ging dem Fremden das an.

"Auch nicht? Aber was wolltest du denn dort. Jetzt sag nicht er ist dein Freund. Ist er nicht zu alt für dich?"

"Sag mal bist du bescheuerte." Ran blieb abrupt stehen. "Das ist nicht mein Freund.", fauchte sie ihn wütend an. "Das ist..." Sie unterbrach sich.

"Wer?", hackte der Junge nach.

"Nur ein Bekannter.", setzte sie leise hinzu. "Nur ein Bekannter." Traurigkeit ergriff sie. Professor Agasa war ihre letzte Verbindung zu Shin-ichi.

In der Zwischenzeit waren sie vor dem Schultor angekommen.

"Man sieht sich. Vielleicht in der Pause?", sagte Kenichi. "Ich muss zuerst zum Rektor. Bis dann." Sie trennten sich.
 

Zu Beginn der ersten Stunde, alle Oberschüler saßen auf ihren Plätzen, öffnete sich die Tür. Der Rektor erschien und hinter ihm betrat Kenichi Ando das Klassenzimmer. Mit einer Verbeugung stellte er sich vor.

"Mein Name ist Kenichi Ando. Wir sind erst vor kurzem hier eingezogen. Und ab heute werde ich diese Schule besuchen und in eure Klasse gehen. Ich freue mich euch kennen zulernen."

Die Lehrerin nickte. "Gut. bitte setze dich auf den freien Platz dort."

Ran schluckte, dieser freie Platz war der, auf dem Shin-ichi immer gesessen hatte. Kenichi setzte sich in Bewegung. Die Augen seiner neuen Mitschüler folgten ihm. Nur Ran schaute aus dem Fenster. Als Kenichi an ihrem Platz vorbeikam lächelte er. "Hallo schön dich wiederzusehen.", sagte er leise.

Sonoko beugte sich zu ihr hinüber. "Du kennst ihn?", fragte sie. Aber Ran zuckte nur mit den Schultern. Der Unterricht nahm seinen Lauf. In der nächsten Stunde war Sport. Alle zogen sich um. Auf dem Platz wurde der Neue sofort von den Mädchen umringt.

"Sag mal woher kennst du ihn nun." Sonoko stieß Ran an die verträumt in die Ferne starrte. Beide standen abseits der Hauptgruppe, die sich um Kenichi gebildet hatte.

"Ich hab ihn nur mal gesehen.", sagte Ran gelangweilt.

"Aber er scheint dich sehr gut zu kennen."

"Vergiss es." Ran machte sich warm und schwieg beharrlich weiter zu allen Fragen die Sonoko stellte.
 

"Er ist sehr beliebt. Fast so wie Shin-ichi.", stellte Sonoko in der darauffolgenden großen Pause fest. Sie saß neben Ran und packte ihr Essen aus. "Schau dir an wie er von den Mädchen umringt wird."

"Lass Shin-ichi aus dem Spiel. Die beiden haben nichts gemeinsam."

"Aber er sieht auch wirklich gut aus.", sagte Sonoko schon fast schwärmerisch.

"Findest du?" Ran kaute auf ihrem Essen herum. "Es ist mir egal. Er interessiert mich nicht."

"Jaja. War ja klar. Du und dein Shin-ichi. Selbst jetzt wo er nicht mehr da ist, selbst jetzt hängst du noch am ihm.", stichelte Sonoko.

Ran hörte auf zu essen und senkte den Blick. "Du bist gemein Sonoko."

"Tut mir leid Ran, aber wann wirst du es endlich glauben das er tot ist?"

"Lass mich einfach nur in Ruhe." Ran packte ihr Essen zusammen. Ihr war der Appetit vergangen.
 

Kenichi befreite sich aus dem Pulk der Mädchen und ging auf Ran und Sonoko zu. Sonoko stieß Ran an. "Schau mal er kommt her." Doch Ran schüttelte einfach nur den Kopf.

"Entschuldigung, darf ich mich auch hierher setzen?", fragte Kenichi liebenswürdig.

"Ja klar doch." Sonoko sprang auf. "Gern doch. Übrigens wir haben uns noch nicht vorgestellt. Ich bin Suzuki Sonoko."

"Angenehm, aber eigentlich habe ich sie gefragt." Kenichi deutete auf Ran. Die wurde erneut von Sonoko angestoßen. Doch Ran rührte sich nicht.

"Ach komm vergiss sie. Setzt dich aber trotzdem ruhig zu uns. Sie hängt nur ihrem Shin-ichi hinterher."

"Ihrem Shin-ichi?", fragte Kenichi. "Etwa Shin-ichi Kudo?"

"Du kennst ihn? Er ist ihr Freund.", antwortete Sonoko.

"Sonoko." Ran war wütend. "Das geht ihm überhaupt nichts an." Sie stand auf und verschwand.

"Um genau zu sein. Ihr ehemaliger Freund.", fuhr Sonoko fort und sah ihr hinterher.

"Weißt du was. Mir wäre es lieber sie würde es mir selbst erzählen. Immerhin ist es ihre Geschichte." Kenichi erhob sich. "Die Pause ist gleich zu Ende ich gehe schon mal."

Sonoko zog die Augenbrauen zusammen. Der Neue war irgendwie eigenartig.

Gemeinsamkeiten

"Sag mal Kathi...," Kokomiko grabbelte rasch auf sie zu, so das Kathi auf ihrem Kissen erschrocken zurückwich. "... du willst mich ärgern oder?" Kokomiko hob die Hand und drückte ihren Zeigefinger genau in die Mitte von Kathis Stirn. Dann ließ sie von ihrem Opfer ab und setzte sich davor hin. Mit vor der Brust verschränkten Armen und geschlossenen Augen meinte sie schnippisch. "Ich weiß das ich lange nichts von mir hören lassen hab, aber ist es denn ein Grund gleich total abzuschalten?" Kokomiko öffnete die Augen und sah Kathi mit einem kessen Lächeln herausfordernd an. "Die Fic ist nicht so süffig wie die anderen. Die hier ist schwerer verdaulich. Aber gut, ich fasse noch mal zusammen. In dieser Fic geht es um den Kampf von Shin-ichi Ran endlich die Wahrheit zu sagen und im Anschluss daran um den Kampf von Ran den Verlust von Shin-ichi zu verkraften. Das sie das nicht allein schaffen wird, sollte wohl klar sein. Und deshalb hab ich ihr jemanden zur Seite gestellt. Mehr nicht. War das nun so schwer?" Langsam rutschte sie auf allen vieren zu ihrem Kissen zurück. Sie klopfte es zurecht und platzierte sich dann mittig darauf. "Hier geht es nicht anders zu, wie auch im reellen Leben. Man darf einfach nicht resignieren, das ist einfach die Aussage die ich hier treffen wollte." Kokomiko grinste Kathi zu. "Du wusstest es bereits, stimmt's? Und wolltest nur sehen ob ich ausflippe."

Kathi grinste zurück. "Du bist doof weißt du das?"

"Klar weiß ich das.", antwortete Kokomiko lachen. "Oder warum meinst du bin ich hier und sülze euch die Ohren voll?"

"Mach einfach weiter.", maulten die anderen.

Kokomiko nickte und begann.

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Ran trat aus dem Schultor.

"Ran?" Kenichi lehnte gegen eine Mauer.

Ran blieb stehen. Der schon wieder dachte sie.

"Du bist Ran Mouri? Hab ich Recht?", fragte er.

"Ja klar ist sie das.", mischte sich Sonoko ein. "Aber was ist daran so ungewöhnlich?"

"Sie hat sich mir noch nicht vorgestellt."

"Aber du kennst sie. Immerhin hast du sie angesprochen, kaum das du im Klassenzimmer warst. Also woher kennst du sie?"

Kenichi zuckte mit den Schultern. "Das tut nichts zur Sache.", meinte er abwehrend. "Ich wäre dir aber sehr dankbar, wenn du mich mit ihr allein lässt."

Sonoko blieb verdattert stehen. Ran jedoch lief weiter und ihr schloss sich Kenichi an.

Zu Sonoko gesellten sich noch einige andere Mädchen.

"Das ist aber gemein. Ran schleppt doch glatt den Neuen ab. Dabei hat sie doch ihren Shin-ichi."

"Sehr richtig.", murmelte Sonoko.

Nicht weit von der Mädchengruppe standen einige Jungen.

"Schau dir das an. Der Neue krallt sich gleich das begehrteste Mädchen der Schule."

"Ich hätte so einiges dafür getan, sie nach Hause bringen zu dürfen."

"Aber seit Shin-ichis Tot hat sie keinen an sich herangelassen."

"Warum aber dann ihn?"

"Weil er im Haus von Shin-ichi wohnt. Hab ich zu mindestens gehört."

"Was er wohnt im Haus von Shin-ichi?" Sonoko hatte den letzten Satz der Jungen mitangehört. Einer nickte.

"Ja, er hatte seine Adresse angegeben. Und die ist identisch mit der von Shin-ichi."

Sonoko kniff die Augen zusammen und kaute auf ihrer Unterlippe herum. Sie sah den beiden nach, die eben hinter der nächsten Ecke verschwanden.
 

"Du bist also die Freundin von Shin-ichi Kudo! Entschuldige meine Aufdringlichkeit, aber eigentlich bin ich nicht so. Es ist nur, als ich dich gestern vor dem Tor stehen sah, da haben deine Augen mich innerlich berührt. Ich habe das schon lange nicht mehr gespürt."

Ran hörte schweigend zu. Es war seltsam dieser Junge, seine Anwesenheit, irgendwie beruhigte sie Ran. Es war seit langen wieder angenehm jemanden zuzuhören, auch wenn sie nicht wusste wieso.

"Es war ungefähr vor einem halben Jahr.", fuhr Kenichi fort. "Ich war mit Aiko, meiner Freundin, unterwegs. An einer Kreuzung kam es zu einem Unfall. Ein Fahrer verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug. Und rutschte in die Menschenmenge. Es wurde viele verletzt. Darunter auch meine Freundin und ich. Sie überlebte ihre Verletzungen nicht. Es war ein schmerzlicher Schlag für mich. Sie ist in meinen Armen gestorben. In meinen Träumen sehe ich immer noch ihre Augen vor mir. So sanft und liebevoll. Und doch so traurig und melancholisch. Bis Aiko sie schloss. Ich habe geheult, wie ein Schlosshund." Er machte eine Pause. "Naja und gestern, vor dem Haus, hast du mich unheimlich an sie erinnert. Deine Augen, du hast die gleichen Augen wie Aiko. Deine Augen waren so wie ihre in den letzten Sekunden ihres Lebens. Es war so unheimlich."
 

Ran sah ihn an. Shin-ichi war auch vor knapp einem halben Jahr gestorben. Ihre Gedanken wanderten zu dem Versprechen, das sie Shin-ichi gegeben hatte, kurz bevor er starb. Sie schluckte.

"Meine Eltern haben das Haus gekauft, weil sie mich aus meiner gewohnten Umgebung rausholen wollten, weil sie hofften, das ich auf andere Gedanken komme. Seit Aikos Tot war ich nämlich hauptsächlich zu Hause. Nur leider ist ihnen das nicht gelungen, denn man sagte uns das der Sohn des Hauses, welches meine Eltern gekauft hatten, vor einem halben Jahr verstorben war und seine Eltern das Haus verkauft haben, weil sie nicht mehr in Japan wohnen. Er war genauso alt wie ich." Seine Stimme wurde traurig. "Grausam. Er war so alt wie Aiko und ist genau wie sie vor einem halben Jahr verstorben. Irgendwie schien uns das Unglück zu verfolgen. In dem Zimmer, was ich mir ausgesucht habe, habe ich am Fensterrahmen ein Herz mit den Namen Shin-ichi Kudo und Ran Mouri gefunden. Eingeritzt für die Ewigkeit. Shin-ichi Kudo, wer kannte seinen Namen nicht. Wer hatte nicht von seinem Tot gelesen. Und ich wohnte nun in seinem Zimmer. Ich war erschüttert. Als diese Sonoko dann heute in der Pause sagte, das Shin-ichi Kudo dein Freund war, wusste ich, das du diese Ran sein musstest. Jetzt war auch klar, warum du gestern vor dem Haus gestanden hast. Und soll ich dir was sagen, ich habe das dumpfe Gefühl ich sitze auch auf seinem Platz in der Schule."

Ran nickte leicht.

"Das dachte ich mir. Alles was ich tue, egal welchen Platz ich einnehme, ich scheine immer der Nachfolger von Shin-ichi Kudo zu sein. Ich komme mir irgendwie bedrängt vor. Ich werde in eine Position gedrängt, die eigentlich nicht meine ist. Und dennoch würde ich gerne mit dir befreundet sein. Nicht einfach so oder als Ersatz für deinen Shin-ichi, auch wenn ich bisher irgendwie immer auf ihn stoße, sondern weil ich weiß, das wir uns beide verstehen. Ich glaube das Schicksal hat uns zusammengeführt, denn deines ist meinem so ähnlich. Und ohne jetzt überheblich zu wirken, aber du hast es selber gesehen, ich werde von den Mädchen umringt. Jede will mit mir gehen. Aber ich will nicht. Sie begreifen alle nicht, das ich meine Ruhe haben möchte. Doch nicht du. Du willst um deinen Shin-ichi trauern, so wie ich um Aiko. Ran ich weiß das du mich verstehst, verstehst was ich sagen möchte, verstehst wie ich mich fühle, weil du genauso fühlst."
 

Unbemerkt waren sie vor dem Haus angekommen. Ran blickte auf. Sollte es wirklich Schicksal sein, das er in ihre Leben getreten war? Eigentlich wollte sie nach Hause, aber die Macht der Gewohnheit, hatte sie wieder hierher getrieben.

"Kommst du mit rein?", fragte Kenichi leise.

Ran zögerte. Die Erinnerungen kamen in ihr hoch. Das letzte mal als sie das Haus betreten hatte, war der schmerzlichste Tag in ihrem Leben.

"Kenichi?" Das kleine Mädchen trat zu den beiden. "Jetzt bringst du sie auch schon mit nach Hause?" Ihre Augen blitzen Ran zornig an.

"Sei Shinya nicht böse, aber auch für sie war Aiko etwas Besonderes. Sie hat Aiko als ihre große Schwester betrachtet."

"Ganz recht.", schrie Shinya böse. "Und ich finde es nicht gut, das du sie so einfach aus deinem Leben streichst." Sie rannte ins Haus.

Kenichi sah ihr nach. "Hoffentlich hat das Mama nicht gehört. Sie glaubt, das Shinya mich zu sehr idealisiert. Alles was ich bisher getan habe, war für meine kleine Schwester Gesetz." Er schob Ran in Richtung Haus.
 

Ran trat ein. Beklommen betrachtete sie das Gebäude.

"Hallo Kenichi." Eine Frau kam aus der Küche. "Oh das ist aber nett, du hast eine junge Dame mitgebracht."

"Mama das ist Ran Mouri."

Kenichis Mutter blieb stehen und schaute Ran an.

"Ran das ist meine Mama."

Ran verbeugte sich leicht. "Ich bin erfreut sie kennen zulernen.", sagte sie leise.

"Ich auch. Ich würde dich gerne bitten zum Essen zu bleiben, aber der Herd funktioniert nicht mehr."

"Oh, dann ist die Sicherung rausgeflogen. Warten sie." Ran verschwand. Kurze Zeit später war sie wieder da. "Dachte ich mir. Sie dürfen nicht so viele elektrische Geräte anschalten. Shin-ichis Vater wollte die Küche besser absichern lassen, aber dann sind sie weggezogen und Shin-ichi selbst hat nicht so viel gekocht."

Alle sahen sie erstaunt an. Erst jetzt merkte Ran wie unbekümmert sie über vergangene Ereignisse dieses Hauses sprach.

"Entschuldigung. Ich gehe wohl besser." Ran wollte sich gerade verdrücken, aber Kenichi hielt sie auf.

"Warte. Mama hat dich zum Essen eingeladen. Da du uns jetzt wieder auf die Beine geholfen hast, wirst du doch die Einladung nicht ablehnen."

Ran war verlegen.

"Kommst du mit hoch oder belastet es dich zu sehr."

Ran atmete durch. Ihre Erinnerungen wurden greifbarer.

Das Zimmer

Sommerzeit! Ferienzeit! Es dauert, aber daran ist nichts zu ändern. Wir werden uns alle in Geduld üben müssen, bevor es wieder so richtig flüssig weiter geht. Aber die Hauptsache ist, das es überhaupt weiter geht.

Wer ist denn eigentlich noch so alles da? Ich muss noch warten bis hier bei uns die Ferien anfangen. Noch satte 2 1/2 Wochen. Von heute aus gesehen!

Danke für eure Kommis. Mit selbsterdachten Charas ist es immer schwierig. Schließlich sollen sie ja den Hauptdarstellern nicht die Show stehlen. Danke Leira, das du mich wegen Natsumi so lobst. Ich hoffe es ist mir auch dieses Mal wieder gelungen. Aber das müsst ihr mir sagen. Eine Fic gibt es noch, in der ein neuer Chara mitspielt. Die ist aber noch nicht richtig fertig. Somit wären es drei Fics mit eigenen Charakteren. Apropro drei. Ist euch aufgefallen das dieses die dritte Fic ist, in der ich Shin-ichi sterben lasse und Ran allein dasteht? Warum ausgerechnet immer so herum weiß ich auch nicht. Wahrscheinlich weil ich finde, das Ran mehr auf den Kasten hat, als ihr Aoyama-San gibt. Naja, wir werden sehen, was er noch alles mit Ran vorhat. Schließlich ist MC noch nicht zu Ende. Und auch ich bin noch nicht am Ende dieser Fic angekommen. deshalb geht es jetzt hier weiter.

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"Er wurde ermordet.", begann Ran und stieg langsam die Treppen nach oben. Dieser Kenichi würde ihr zuhören, würde ihren Schmerz verstehen. "Vergiftet, über einen langen Zeitraum. Bis heute sind seine Mörder noch auf freien Fuß. Ai hat es mir gesagt. Sie ist auch ein Opfer von ihnen, auch wenn sie zu den Tätern gehört. Sie ist ausgestiegen. Wollte von denen fort. Und jetzt ringt auch sie mit ihrem Leben. Deshalb bin ich gestern mit dem Professor ins Haus gegangen. Sie hat mir den Rest erklärt den Shin-ichi mir nicht mehr sagen konnte. Schon bald wird auch sie nicht mehr leben. Dann wird der letzte Hoffnungsschimmer die Mörder zu finden erloschen sein." Sie trat in das Zimmer, welches sie mit geschlossenen Augen hätte finden können. "Er starb hier oben in seinem Zimmer. Ich habe neben ihm gelegen. Shin-ichi hat einfach aufgehört zu atmen. Einfach so." Eine Träne rollte ihre Wange hinab. "Er hat mich wieder einmal allein zurück gelassen. Wie so oft in der Zeit davor. Wie ich jetzt weiß, war er aber immer in meiner Nähe, hat mich beschützt. Doch jetzt ist er nicht mehr da. Nie wieder. Jetzt bin ich wirklich allein."

"Es ist wie ein tiefes Loch in das man fällt. Ohne Unterlass, ohne Boden. Und immer wieder fragt man sich wieso das alles so gekommen ist, ob man den Vorfall hätte abwenden können." Kenichi war ans Fenster getreten und schaute hinaus. "Aber eine Antwort findet man nie. Sooft man sich die Frage auch stellt. Irgendwann ist man an einem Punkt angekommen, an dem man nur noch in seinen schönsten Erinnerungen lebt. Das Leben zieht an einem weiter und man interessiert sich nicht dafür. Ständig versuchen einem die anderen aus der Trauer rauszureißen. Das ist zwar sehr nett von ihnen, aber man weiß, wenn man die Gedanken an den anderen loslässt, dann werden sie verschwinden. Und das will man um jeden Preis verhindern. Diese geliebte Person, sie soll niemals in Vergessenheit geraten."

Ran nickte zustimmend. Endlich jemand der ihr aus dem Herzen sprach. Es war wirklich Schicksal das sie beide sich begegnet waren.

"Doch plötzlich sieht man jemanden. Und man hat das Gefühl demjenigen unendlich nah zu sein, selbst wenn man ihn nicht kennt. Man weiß sofort, er wird dir helfen. Es ist wie eine Rettungsleine nach der man greift. Mit dieser Person wird man in das normale Leben zurückfinden und doch wird sie einem die Vergangenheit lassen ohne das auch nur eine Sekunde davon verloren geht."

"Lass und Freunde sein.", sagte Ran leise. Kenichi drehte sich um.

"Danke.", gab er ebenso leise zurück.
 

Kenichis Mutter rief zum Essen. Ran und Kenichi begaben sich nach unten. Ran nahm auf dem ihr angebotenen Stuhl platz. Von Shinya erntete sie erneut finstere Blicke.

"Für dich Ran." Kenichis Mutter reichte ihr einen Teller.

"Ran?", fragte Shinya erstaunt. "Etwa Ran Mouri?"

"Genau die.", antwortete ihr Bruder. Dann wendete er sich Ran zu. "Du siehst, du bist bei uns Tischgespräch. Alle haben von den Ereignissen erfahren die hier stattgefunden haben. Und du..." Sein Kopf drehte sich wieder Shinya zu. "... lässt sie in Ruhe klar."

"Klar. Tut mir Leid das ich mich so blöd aufgeführt habe." Shinya begann zu essen.

"Darf ich dich was fragen?", fragte Kenichi

Ran sah von ihrem Essen auf.

"Würdest du mich am Samstag zu Aiko begleiten? Ich möchte dich ihr gern vorstellen."

Ran sah ihn sprachlos an. Sie sollte in einem Tempel und Tote besuchen gehen? "Nein ich möchte nicht. Ich war nicht einmal zu Shin-ichis Beerdigung."

Kenichis Mutter sah auf. "Was?" Ihre Stimme klang erschütternd. "Ich dachte Kenichi übertreibt es ein wenig mit seiner Trauer. Aber du hast dich noch nicht einmal von deinem Freund verabschiedet. Warum?"

"Weil ich nicht will das er tot ist. Ich akzeptiere es nicht. Ich will nur, das er wieder bei mir ist. Und wenn ich mich verabschiede, dann würden wir uns trennen." Ran war ihren Tränen nah. Es war das erste Mal das sie darüber sprach. Das erste mal das jemand nach ihren Gründen fragte. Kenichis Mutter, sie vermittelte ihr ein Mitgefühl welches ihre erstarrte Seele streichelte.

"Du solltest es aber tun. Du solltest um ihn trauern. Und das kannst du nicht, wenn du dich nicht verabschiedet hast. Verabschiede dich, auch wenn es schwer fällt."

Ran erhob sich. "Entschuldigen sie mich." Sie schnappte sich ihre Sachen und rannte unter Tränen aus dem Haus.

"Warte!" Kenichi lief ihr nach. Doch Ran war schneller und schon verschwunden.

Ein neuer Tag

Wieder einmal Dank für eure Kommis. Ich hab mich echt gefreut.
 

Gratulation an dich Leira. Du liest meine Fics wirklich aufmerksam. Dafür bekommst du ein Bienchen von mir. *andieBrustheft.* *knuddel*
 

Na so langsam nähern wir uns dem Ende. Nachdem es letztes Mal so schön schnell ging mit dem Freischalten, schieb ich doch glatt das nächste Kap hinterher. Außerdem stehen nur 12 zum freischalten bereit, da hoffe ich mal, das es auch jetzt zügig geht. An 13ter Stelle zu stehen ist doch besser, als an 512ter.

Also viel Spaß.

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"Guten Morgen Ran." Erschrocken sah Ran auf. Hier an dieser Stelle hatte sie immer Shin-ichi begrüßt. Nur heute war es Kenichi der ihr einen guten Morgen wünsche.

"Was willst du?", fragte Ran ein wenig ruppig.

"Mit dir zur Schule gehen."

Schweigend gingen beide nebeneinander her.

"Guten Morgen Ran." Die helle Stimme von Shinya erklang hinter ihr. Das Mädchen hastete an ihr vorbei. Für einen kurzen Moment blieb sie stehen und sah Ran freudestrahlend an. Ihre Augen wirkten fröhlich. Doch schon rannte sie weiter. Es mutete seltsam an, gestern noch voller Hass und heute so freundlich.

"Sie ist mal wieder zu spät dran. Das ist echt ihr Problem. Aber seit langer Zeit sehe ich sie wieder so ausgelassen. Ich glaube sie mag dich."

Ran senkte den Kopf. Dieses Vertrauen welches ihr entgegengebracht wurde, schmerzte sie. Hatte sie es überhaupt verdient? Immerhin hatte sie sich gestern nicht gerade höflich ihnen gegenüber benommen und war einfach so geflüchtet. "Sie kennt mich doch gar nicht."

"Ich sagte doch sie idealisiert mich. Sie springt auf das an, was ich tue. Und da ich seit Aiko keinen Kontakt zu Mädchen hatte, geschweige sie mit nach Hause genommen habe, ist das kein Wunder."

"Das sah gestern aber anders aus."

"Sie ist impulsiv. Du bist für mich das erste Mädchen nach Aikos Tod, weil du mich verstehst. Und sie glaubt, das auch du sie verstehen wirst. Deshalb hat sie ihr Verhalten geändert. Immerhin war auch für sie Aikos Tod nicht einfach zu verkraften, zumal sie noch jünger ist."

Ran überlegte. Konnte sie sich in die Gefühle eines kleinen Mädchens reinversetzten? Konnte sie ihnen helfen, wo sie sich nicht mal selber zu helfen wusste?

"Und wie geht es dir?", fragte Kenichi.

Ran schwieg wieder. Sie wollte nicht über sich reden. Gestern hatte ihr gereicht. Ihre Wunden wurden wieder aufgerissen und das schmerzte sie.

"Mama hat es nicht böse gemeint. Sie kann es nur nicht mit ansehen, wenn sich jemand so vergräbt."

"Schon gut." Ran hatte sich doch noch dazu hinreißen lassen, sich zu diesem Thema zu äußern. Außerdem hoffte sie, das Gespräch damit zu beenden.
 

"Hallo ihr zwei." Sonoko gesellte sich zu den beiden. Doch eine Antwort bekam sie nicht. "Ihr zwei passt echt zusammen. Das mich Ran nicht mehr begrüßt, damit habe ich mich ja schon abgefunden. Aber was dich betrifft, so ähnelst du doch sehr Shin-ichi. Der hat mir auch nie geantwortet. Ich hoffe mal, du bist nicht auch du so ein eingebildeter Egoist. Denn bisher hab ich noch nichts anderes von dir zu sehen bekommen. Der perfekte Ersatz."

Ran zuckte zusammen als Sonoko den Namen von Shin-ichi erwähnte.

"Nein bin ich nicht. Guten Morgen Sonoko. Ich entschuldige mich, ich war in Gedanken versunken. Kommt nicht wieder vor."

Sonoko war zufrieden.

"Tust du mir noch einen Gefallen Sonoko?" Kenichi lächelte sie an.

"Was denn?" Erfreut lächelte Sonoko zurück.

"Vergleiche mich nicht mehr mit Shin-ichi. Einverstanden? Ich bin nicht Shin-ichi. Und wenn du Ran ihre Freundin bist, dann ist dieses Verhalten ihr gegenüber auch ziemlich unfair."

Erstaunt sah Sonoko Kenichi an.

"Wir sollten ihr helfen über den Verlust hinwegzukommen und sie nicht immer wieder darauf stoßen. Klar? Außerdem spiele ich nicht gerne eine Ersatzrolle."

Sonoko nickte.

Die drei waren an der Schule angekommen. Kenichi hielt Ran am Arm zurück. "Ich habe auch erlebt was es bedeutet einen geliebten Menschen zu verlieren. Deshalb möchte ich dir helfen. Und du bist die einzige dir mir helfen kann. Auch wenn es sich seltsam anhört, aber ich brauche dich."

"Warum?"

"Unser Leben geht weiter. Nur zusammen können wir etwas erreichen. Nur zusammen werden wir es schaffen über den Verlust hinwegzukommen. Gib dir einen Stoß."

Dann ließ er Ran los und betrat die Schule. Sie folgte ihm.

Ihren Gedanken nachhängend setzte sie sich an ihrem Platz.
 

Nach Beendigung der Schule blieb sie vor dem Tor stehen. Jubel drang an ihr Ohr. Es kam vom Sportplatz. Wie unter Zwang folgte sie der Geräuschquelle. Bis sie am Fußballplatz angekommen war. Zögernd trat sie in die Masse von Schülern ein.

"Ran!" Sonoko zerrte sie in die vorderste Reihe. "Du glaubst es nicht. Kenichi ist ein begnadeter Fußballspieler. Er hat schon 2 Tore geschossen. Er ist so gut wie..." Sie stoppte und sah ihre Freundin an.

Rans Blicke liefen über das Fußballfeld. Folgten den Spielern, die dem Ball hinterher hetzten. "Du meinst er ist wie Shin-ichi?"

"Naja. Vielleicht sollte ich es lieber nicht sagen. Er scheint sich diesbezüglich sehr um dich zu sorgen."

"Ist okay Sonoko. Er ist wirklich fast wie Shin-ichi. Er kümmert sich genauso um mich wie es Shin-ichi getan hat. Es ist schon seltsam. Nach so langer Zeit gibt es jemanden, der mir das gleiche Gefühl vermittelt wie Shin-ichi." Ran lächelte.

"Hey du lächelst ja wieder.", sagte Sonoko erstaunt. "Jetzt sag nicht, du wirst Shin-ichi nun vergessen."

"Nein werde ich nicht. Kenichi würde es nicht zulassen."

"HEY KENICHI.", schrie Sonoko über den Platz. "KOMM MAL KURZ HER."

Der gerufen kam angelaufen. "Was gibt's."

"Ran hat gelächelt.", erzählte Sonoko stolz.

"Ach wirklich? Das ist schön." Er sah Ran an. "Wie sieht es aus. Darf ich dich nach Hause bringen?"

Ran nickte.

"Du musst aber warten. Ich will das Spiel noch beenden."

"Tu was du nicht lassen kannst."

"Soll ich dir mal was sagen. Du siehst hübsch aus wenn du lächelst."

Ran errötete. "Dein Spiel.", sagte sie nur.

Kenichi kehrte zum Spiel zurück. Alle Zuschauer fieberten mit ihnen mit. Und nach einer halben Stunde gewann die Mannschaft in der er mitspielte.
 

Kurze Zeit später waren die beiden auf den Weg.

"Ich würde dich gerne am Samstag begleiten.", sagte Ran plötzlich zu Kenichi.

"Ehrlich würdest du es tun?"

Ran nickte. "Würdest du mir dann im Gegenzug behilflich sein, wenn ich Shin-ichis Grab besuche?"

"Gerne wenn du es möchtest."

Erneut nickte Ran. "Danke das du mir hilfst."

"Schön das du diesen Schritt tun wirst. Glaube mir, es ist ein schwerer Weg. Aber hinterher ist man doch erleichtert, dass man ihn gegangen ist."

"Wirklich?"

Kenichi nickte. "Weißt du, ich habe Aiko versprechen müssen, das ich mir eine neue Freundin suche. Sie wollte nicht das ich lange allein bin. Du musst wissen, sie hat sich immer mehr Sorgen um mich gemacht hat als um sich selber. Es ist schön das ich ein Mädchen gefunden habe, das die gleiche Ausstrahlung besitz wie sie."

"Ich habe Shin-ichi das gleiche Versprechen geben müssen."

"Dann können wie unsere Versprechen nun einlösen. Außerdem, wenn ich eine neue Beziehung beginne, sollte meine Partnerin akzeptieren, das es da noch eine vor ihr gab, der ich mein Herz geschenkt habe. Ich verlange nicht von dir das du mich liebst. Genauso wenig, wie ich dich lieben werde. Noch nicht. Vielleicht wird es eines Tages aber so weit sein. Vorerst hängt mein Herz zu sehr an Aiko. Aber du fühlst wie ich und das macht uns die Sache leichter."

Ran nickte. "Soll ich dir noch was sagen. Sonoko hat Recht, du bist Shin-ichi wirklich ähnlich."

"Hey vergleich mich nicht mit ihm. Ich bin Kenichi Ando. Ich wohne zwar in seinem Haus, in seinem Zimmer, habe seinen Platz in der Schule, scheine selbst in der Fußballmannschaft seine Stellung einzunehmen und seine Freundin läuft an meiner Seite, aber ich bin nicht Shin-ichi Kudo."

"Entschuldige."

"Also gut, wenn es dir hilft, dann vergleiche mich ruhig. Erwarte nur nicht, das ich genauso bin wie er."

"Liebst du Sherlock Holmes?"

"Nein. Ich lese ungern."

"Und ziehen dich Kriminalfälle an? Würdest du am liebsten nach der Schule zu Inspektor Megurè laufen um zu sehen, ob es einen ungelösten Fall gibt? Möglichst kompliziert und verzwickt?"

"Nein. Und wer ist dieser Inspektor?"

"Dann bist du nicht wie Shin-ichi. Eindeutig." Ran musste grinsen. Hatte Kenichi doch einige Gemeinsamkeiten mit Shin-ichi, so waren die beiden ebenso unterschiedlich. "Und Inspektor Megurè ist der zuständige Inspektor für diesen Teil Tokyos."

"Aja. Ich muss dir was gestehen." Kenichi blickte zu Boden. "Wenn ich dich sehe, denke ich oft an Aiko. So gesehen, vergleiche ich dich auch mit ihr. Deshalb verstehe ich auch, das in meiner Gegenwart immer wieder von Shin-ichi gesprochen wird. Aber dennoch gibt es Momente, da bist du vollkommen anders, da sehe ich das du Ran bist. Darum glaube ich fest, das du mich irgendwann mit anderen Augen sehen wirst. Das du erkennen wirst, das ich ein anderer bin. Nämlich Kenichi." Er blieb stehen. Es wurde Zeit sich zu verabschieden. "Bis Samstag. Ich hole dich von zu Hause ab, damit wir fahren können. Wir müssen immerhin quer durch die Stadt."

Ran nickte. Dann verabschiedeten sich die beiden. In ihrem Zimmer nahm Ran das Bild vom Schreibtisch. "Es gibt jemanden der mit mir zusammen sein möchte und der dich mir lässt.", flüsterte sie. "Er ist jemand, an dem ich auch mein Herz verlieren könnte. Und der dennoch akzeptiert, das du immer ein Teil von mir bleibst. Denn ich werde dich immer lieben Shin-ichi." Sie verließ ihr Zimmer und betrat die Detektei.

Abschied, doch das Leben geht weiter

"Paps wo ist Shin-ichi begraben?"

Kogoro sah sie erstaunt an. "Wozu?"

"Ich möchte mich verabschieden."

Kogoro zog die Augenbrauen hoch und blickte seine Tochter fragend an.

"Schreib es mir auf ja?", bat Ran ein weiteres Mal.

Ihr Vater war immer noch sprachlos. Griff zu einem Zettel und einem Stift und notierte etwas darauf. Dann faltete er den Zettel zusammen und reichte ihn Ran. Diese schnappte ihn sich. "Danke Paps." Schon wollte sie gehen, doch sie blieb an der Tür stehen. "Tut mir Leid das ihr euch so viele Sorgen um mich gemacht habt." Dann ging sie.
 

Die Woche verstrich. Schneller als es sich Ran dachte, war es Samstag.

"Na fertig?" Kenichi trat zu Ran die bereits auf der Straße wartete.

"Ich habe die Adresse von Shin-ichis Grab."

"Gut dann gehen wir anschließend zu ihm."

Beide machten sich auf den Weg.

Kogoro stand oben am Fenster und schaute den beiden nach. Das also war Rans Wandel. Aber wer war der Junge? Er kniff die Augen zusammen. Den würde er bald sehr genau unter die Lupe nehmen müssen.

Nach langer Fahrt waren sie am Tempel angekommen, an dem sie einen Strauß Blumen kauften. Dann betraten sie das Gelände. Es war ruhig. Andächtig gingen sie die Wege entlang. Beklemmende Gefühle erfassten Ran. War es wirklich das richtige was sie tat?

Kenichi griff nach ihrer Hand. Sicherheit durchströmte sie. Sie drückte zu und folgte ihm weiter. Vor einem Grab mit einem weißen Stein blieben sie stehen.

"Aiko.", flüsterte Kenichi. "Das ist Ran. Sie ist ein echt liebes Mädchen." Er ließ Rans Hand los und legte die Blumen ab. Schweigend kniete er vor dem Grab. Ran stand hinter ihm. Das erste Mal konnte sie spüren, was dieses Mädchen wirklich für ihn bedeutet hat.

So vergingen Minuten. Aber keiner machte Anstalten zu gehen. Dieser Ort der Harmonie und Ruhe nahm sie gefangen. Beide hatten die reale Welt verlassen und waren in die Welt der Tagträume eingetreten.

Irgendwann löste sich Kenichi. Er erhob sich und drehte sich zu Ran um. Sachte strich er ihr über die Wange. "Komm!", sagte er und nahm wieder ihre Hand.

Ran schaute ihm in die Augen. Sie glänzten feucht. Wie schwer muss ihm doch die Trennung von seiner Freundin fallen, dem Mädchen welches er über alles geliebt hatte.

Vor dem Tor drückte Ran ihm den Zettel in die Hand. Verschüchtert schaute sie ihn an. Jetzt war sie an der Reihe. Sie hatte sich entschlossen diesen Weg zu gehen. Denn sie hatte es Shin-ichi versprochen. Und mit Kenichi an ihrer Seite würde sie es schaffen. Da war sie sich sicher. Er war schon viel weiter in seinem Leben, zurück in die Normalität. Eine unerlässliche Stütze der sie anfing zu vertrauen.

Kenichi faltete den Zettel auseinander und las ihn durch. "Auf geht's."

Hand in Hand fuhren sie wieder zurück. Einige Stationen vor ihrem Wohnort stiegen sie aus. Innerhalb der nächsten Straßenzüge, waren sie angekommen. Sie traten an den Tempel. Ran hielt einen Strauß Blumen in der Hand, den sie auf dem Weg hierher gekauft hatten.

Zögernd blieb sie stehen. Geduldig wartete Kenichi neben ihr. Nach einigen Minuten zog er sie sanft weiter. Ran folgte mit einem riesigen Kloß im Hals.

Sie suchten die Wege nach der passenden Nummer ab. Endlich standen sie vor Shin-ichis Grab. Ein großer cremefarbener Stein schmückte sein Grab, auf dem lediglich sein Name in schwarzen Zeichen eingetragen war.
 

Ran rollten die Tränen über die Wangen. Sie dachte wieder an den Tag, als sie in seinen Armen lag und er aufgehört hatte zu atmen. Der ganze Schmerz stieg wieder in ihr empor. Doch zwei Arme legten sich beruhigend um sie. Sie lehnte sich an Kenichis Schulter und ließ ihren Tränen freien Lauf. Kenichi drückte Ran in die Knie, nahm ihr die Blumen ab und legte sie auf dem Grab ab.

"Hey Kudo. Schön dich kennen zulernen. Ich habe da eine Bitte an dich. Würdest du dich mal nach einem Mädchen umsehen. Sie heißt Aiko. Es wäre nett wenn du sie unter deine Fittiche nehmen würdest. Achte ein wenig auf sie. Ich passe dafür auf deine Ran auf. Wenn wir dann am Ende unseres Lebens wieder zu euch stoßen, tauschen wir unsere Mädchen wieder."

Ran schluchzte los. Kenichis Worte, hatten sie tief gerührt. Woher nahm er nur die Kraft so etwas zu sagen? Solche Worte in so einer schweren Stunde zu finden? "Shin-ichi!", flüsterte sie. "Bitte vergiss mich nicht. Ich werde auch dich nicht vergessen." Ran machte eine Pause. "Es war so schwer als du von mir gegangen bist. Oft frage ich mich, warum wir schon so früh auseinander gerissen wurden. Wir haben doch noch unser ganzes Leben vor uns gehabt. Doch du hast für mich an meine Zukunft gedacht. Wie immer. Und ich werde nun den Weg bestreiten, den du für mich vorgesehen hast. Deine Wege haben mich immer in die Sicherheit geführt. Und ich werde dir auch jetzt vertrauen." Ran erhob sich. Ebenso Kenichi. "Shin-ichi!", führte Ran ihre Gedanken weiter. "Wir sehen uns irgendwann wieder. Ich glaube daran." Sie wischte sich ihre Tränen aus dem Gesicht. "Und ich werde in der ganzen Zeit tapfer sein. Kenichi wird mir helfen. Er ist der Junge, den ich mir suchen sollte. Ich habe ihn zwar nicht gefunden, so wie du es dir gewünscht hast, sondern er mich, aber im Endeffekt kommt es doch auf das gleiche raus."
 

"Du warst großartig Ran.", meinte Kenichi als sie auf dem Rückweg waren. "Dein erster Schritt, du hast ihn mit Bravour gemeistert. Ich bin Stolz auf dich. Nun wirst du in deinem Leben endlich weiter kommen. Wie fühlst du dich jetzt?"

"Besser.", antwortete Ran kurz angebunden. Noch war sie leicht betäubt von diesem Ereignis.

"Das wird schon. Glaube mir."

Ran nickte nur kurz. "Können wir laufen? Ich muss das alles noch ein wenig verarbeiten. Dazu brauche ich Ruhe. Zu Hause habe ich die nicht. Mein Paps wird mich wieder in Beschlag nehmen, auch wenn es in der letzen Zeit weniger geworden ist."

"Klar. Ein wenig Bewegung tut jedem gut."
 

Schweigend gingen beide die Straßen entlang. Als sie um eine Ecke bogen, standen sie vor einem riesigen Pulk Menschen.

"Was ist denn hier los?", fragte Kenichi und versuchte sich an der Menschenmenge vorbeizudrücken.

"Warte mal." Ran hielt Kenichi zurück. Sie hatte die Streifenwagen bemerkt, die am Straßenrand parkten. Ihre Augen suchten die Menge ab. Was war es wohl was die Aufmerksamkeit der Menschenmenge so erregte. Schon bald hatte sie das Ziel erspäht und richtete ihre Schritte dorthin. Dort angekommen, widmete sie ihre Aufmerksamkeit den Ermittlungen von Inspektor Megurè. Sie hörte ihm zu, während ihr Blick umherschweifte. In Gedanken versuchte sie den Tathergang nachzuvollziehen. Ein Großteil war ihr durch das spätere Eintreffen entgangen.

"Sie Yuji Hogari sind der Mörder.", hörte sie Inspektor Megurè sagen.

"Nein." Erschüttert wehrte sich Yuji Hogari. "Ich war es nicht."

"Takagi, führen sie ihn ab."

Ran betrachtete die anderen beteiligten Personen. Plötzlich zuckte sie zusammen.

"Inspektor Megurè!", rief sie aufgeregt. "Sie haben den falschen."

Der Inspektor drehte sich um. "Oh hallo Ran.", sagte er als er sie erblickte. "Schön dich mal wieder zu sehen."

"Sie haben den falschen Mann verhaftet. Yuji Hogari ist nicht der Mörder. Er kann es nicht getan haben.", antwortete Ran ohne auf den Inspektor einzugehen.

"Wieso? Es ist eindeutig. Die Beweise sind stichhaltig."

"Sind sie nicht."

"Bitte misch dich nicht ein." Ein wenig beleidigt war der Inspektor schon.

"Wenn Shin-ichi hier wäre, würden sie ihm zuhören, also warum nicht auch mir?"

"Bist du dir deiner Sache auch sicher?", flüstere Inspektor Megurè unsicher Ran ins Ohr. "Wenn du falsch liegst, könnte es sonst sehr peinlich werden. Ich will damit sagen, Shin-ichi hat immer richtig gelegen. Aber du?"

"Shin-ichi hat mal zu mir gesagt, das mir nichts passieren kann. Ich sage die Wahrheit. Und ich bin mir sicher, dass das die Wahrheit ist. Außerdem, wenn sie einen unschuldigen einsperren, ist das peinlich für sie. Ob sie dann später den wahren Täter noch überführen können, wenn er erst einmal alle Beweise vernichtet hat, ist auch noch fraglich."

"Könntest du uns das näher erläutern?" Sato trat auf Ran zu.

"Haben sie ein Paar Handschuhe für mich?"

Als hätte Sato die Frage erwartet, drückte sie Ran ein Paar in die Hand, hob das Absperrband hoch um sie einzulassen. Ran zog sich die Handschuhe an und trat in den Kreis.

"Sehen sie." Sachlich fing Ran an den Fall noch einmal aufzurollen. Doch dann wich sie von der Version des Inspektors an. Geschickt nahm sie einige Gegenstände zur Seite, legte neue Beweise vor. Sie erläuterte warum es so aussehen musste, als ob Yuji Hogari der Mörder wäre. Dann richtete sie sich auf. Mit ausgestrecktem Arm deutete sie auf eine Person. "Und deshalb kommen nur sie Yasuko Shiba als Täter in Frage. Und den letzten Beweis, den Schlüssel zum Schließfach tragen sie bei sich. Denn nur der Täter kann den Schlüssel bei sich haben. Nur er hat die Möglichkeit gehabt, ihn an sich zu nehmen."

Sato eilte hinzu. Zielsicher fing sie an die Kleidung von Yasuko Shiba zu durchsuchen und hatte nach wenigen Sekunden ein Schlüssel in der Hand.

"Das hätte ich nicht gedacht." Megurè war verblüfft. "Takagi sie wissen was zu tun ist."

Angesprochener nahm Yuji Hogari die Handschellen ab und trat auf Yasuko Shiba zu. Widerstandslos ließ er sich festnehmen.

"Ich bin froh das du hier aufgekreuzt bist. Shin-ichi hätte den Fall nicht besser lösen können. Alle Achtung." Der Inspektor klopfte Ran auf die Schulter. "Du bist ein würdiger Nachfolger."

"Ich habe viel von ihm gelernt.", gab Ran kleinlaut zu. Ihre Gedanken wanderten zu Shin-ichi. Sie sah deutlich sein Gesicht, sein Grinsen, wenn er den Täter überführt hatte. Vielleicht wäre er ja jetzt ein wenig Stolz auf sie, das sie es so gut gemeistert hat. Doch ein wenig erschrocken war sie im Nachhinein schon. Über die Courage, die sie aufgebracht hatte dem Inspektor zu widersprechen. Doch einen unschuldigen im Stich zu lassen, das konnte sie nicht. Das hätte Shin-ichi auch nie getan. Sein Motto war, die Wahrheit muss ans Licht. Ein gutes Motto, dem auch sie folgen würde. "Ich gehe dann mal wieder. Auf wiedersehen Inspektor Megurè."

"Das hoffe ich auch Ran. Du bist willkommen uns beim nächsten Mal zu unterstützen." Inspektor Megurè entließ Ran.

Erschöpft atmete Ran aus. So nah wie eben war sie Shin-ichi seit langen nicht mehr gewesen. Ihr Geist schien sich mit seinem vereint zu haben. Immerhin hatte sie in seinem Sinne gehandelt.

"Du warst grandios.", Bewundernd schaute Kenichi Ran an. "Und du hast einen Weg gefunden, das du ihn nie mehr in deinem Leben vergisst. Ich beneide dich. So etwas ist mir noch nicht gelungen."

Erstaunt blickte Ran ihn an. Er hatte Recht. Shin-ichi würde so immer bei ihr sein. Auch wenn sie dadurch zu einem Freak von Detektiv wurde.

Das Leben, so stellte sie fest, das Leben hatte sie also wieder, hatte sie voll und ganz vereinnahmt. So wie Shin-ichi es sich wohl vorgestellt hatte. Und er war immer noch bei ihr. In ihren Erinnerungen.

_______________________________________________________________________________
 

"Wieder einmal sind wir am Ende angekommen." Kokomiko seufzte. "Das ging schnell. Und siehst du Kilma, du hattest mit deinem Tip recht."

Kilma grinste bis über beide Ohren.

"Aber Leira hat als einzige rausgelesen, das die beiden eben nicht von Liebe reden. Was zwischen ihnen besteht, ist zwar eine gewisse Vertrautheit, aber nicht Liebe. Oder ich habe mich zu kompliziert ausgedrückt? Naja am Ende hab ich jedenfalls Ran wieder einmal einen Weg zugedacht, auf den ich sie auch schon in "L,SuL" geschickt habe. Ich mag die Vorstellung das sie so ist. Aber in der nächsten Fic wird es anders werden. Ich arbeite dran und ich habe mir vorgenommen, das Shin-ichi am Ende an Rans Seite sein wird. Also lass euch überraschen."



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Kommentare zu dieser Fanfic (78)
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Von:  Faenya
2008-04-12T19:58:51+00:00 12.04.2008 21:58
Wie gesagt, ich roll deine FFs noch mal von vorne auf! Und wie beim ersten Mal (und auch beim zweiten oder dritten) ist mein Maskara total verschmiert! Diese Szenen sind einfach zu ergreifend! Und ich flenn mit hier einen ab!
Nja ist gutes Training! Ich muss fürs Theater lernen auf Komando zu heulen also hiermit ein dickes DANKESCHÖNE für deine super schönen FFs!
Diese hier ist das beste Beispiel für den Begriff: tod-traurig-schön!

Deine Faey
Von:  Yuki-ko
2007-07-24T09:07:28+00:00 24.07.2007 11:07
verdammt noch mal. das hier ist die 1. ff, wo ich richtig richtig oft, oda besser gesagt die ganze zeit rotz und wasser heulen musste. ist mir bei anderen ffs noch nie passiert. es ist so traurig und realistisch geschrieben, dass ich angst habe, dass das wirklich passieren könnte. arme ran! armer shinichi! womit haben sie das verdient? egal. es ist wunderschön geschrieben, aber ich bitte dich: schreib nicht mehr solche traurigen dramen! ich will happy ends!! ^-^
Von: abgemeldet
2006-12-07T18:50:19+00:00 07.12.2006 19:50
schön... die FF hat einem wieder einmal auf die Tränendrüse gedrückt,... nja, aba geweint hab ich wieder nich! *zungerausstreck* bäh! xP
trotzdem wirklich schönes kapi^^
komisch ist zum einen, dass ich meistens am anfang die neuen charas voll nicht akzeptieren kann (so auch in einer anderen FF von dir, sie hatte sich am schluss als rans tochter herausgestellt) und nach einer weile dann doch.
zum anderen ist komisch, dass ich an den unpassensten stellen gerührt war, und dann, als ich gerührt hätte sein müssen total locker und ungerührt die zeilen durchgelesen hab... oô erklär mir das doch mal bitte xD

LG
Ran_Mori1

PS: ich glaub, so langsam gewöhn ich mich an solche Dramen...
Von:  Faenya
2006-09-11T13:32:36+00:00 11.09.2006 15:32
Ach, schon wieder ne FF von dir bei der ich rotz und Wasser heule. Unglaublich. Ich sollte besser keine FFs mehr lesen an denen das DRAMA schon als Leuchtreklame über dem Titel steht.
Oh man, ...
mehr fällt mir dazu nicht ein. suuuuuuuper suüüüß und traurig!!! *sniff*
Von: abgemeldet
2005-07-23T14:22:01+00:00 23.07.2005 16:22
Ich habe mich hier neu angemeldet und das was ich bei diesen FF zu lesen bekomme ist klasse! Ich war sehr gerührt das Ran den Weg (auf Shinichis Wunsch) mit Kenichi geschaft hat. Gratulation. Ich lese mir die nächste auf jeden fall wieder durch!
Liebe Grüße
Ran Kudo
Von:  KilmaMora
2005-07-22T14:57:19+00:00 22.07.2005 16:57
ja, grinsen tu ich (aber das mit denm Grab war eigentlich sofort rauszulesen... hat auch mehr was mit dem letzten kommentar zu tun^^)^^ aber irgendwiee auch heulen... TT.TT *snief*
Das ganze ist so... traurig... aber irgendwie auch ermutigend^^
Aber das Ende gefällt mir, auch wenn nicht alles so gelaufen ist, wie es sollte... ^^
Nur der Fall, der kam doch schon recht plötzlich... Aber Ran als Detektivin missfällt mir ganz und gar nicht^^

und wenn du schon ankündigst, sie das nächste mal zusammen zu lasssen...^^
ich warte...^^
Von: abgemeldet
2005-07-22T12:44:01+00:00 22.07.2005 14:44
Nicht schlecht,das Kapitel!
Kenichis Rede am Grab fand ich richtig schön!*seufz*
Ich muss aber Leira zustimmen mich hat der Fall auch ziemlich überrumpelt.^^
Aber ich freue mich auch schon riesig auf was neues!
Also bis bald!
Deine Esther
Von:  Leira
2005-07-22T10:01:26+00:00 22.07.2005 12:01
Schon Schluß???
*seufz*
Na, ich hoffe, beeilst dich mit der nächsten :)

Zu diesem Kap lässt sich nur sagen, dass mich der Fall ein wenig überrumpelt hat...aber Ran als Nachfolgerin von Shinichi find ich nett *grins*
Der Friedhofsbesuch war auch net schlecht, wobei ich mich frage, was ein Unbeteiligter sich von Kenichi gedacht hätte, wenn er zufällig dessen Rede an Shin-ichis Grab gehört hätte...*lacht*

Im Großen und Ganzen war es eine etwas ungewöhnliche, traurige, aber doch ganz gute FF...
^___________~

Ach ja, danke für deine Erwähnung im Nachwort...*smile*

Auf alle Fälle freu ich mich schon jetzt auf was Neues von dir,
Liebe Grüße,
Leira XD
Von:  Leira
2005-07-17T19:54:30+00:00 17.07.2005 21:54
Nuja...^^
Soooo unbedingt von Liebe sprechen sie doch gar nicht...*nackdenk*
Für mich klang das eher von seelischer Verbundenheit aufgrund gewisser Gemeinsamkeiten und Sympathie...
Richtig verliebt scheinen sie mir noch nicht... ^____________~
Aber ich bin nur ein Mensch, ich kann mich irren...^^

Und übrigens:
Danke für das Bienchen!!! *Bienchenanstrahl*
*Kokomikodrückt*

Und...
Harry Potter hab ich heut um kurz nach 5 Uhr Nachmittags beendet...*gradEsthersEintraggelesenhat*
Aber das interessiert wohl eher wenige...*lacht*

Liebe Grüße,
Schnell weiter!!!!

Leira XD
Von:  KilmaMora
2005-07-17T19:31:25+00:00 17.07.2005 21:31
Jetzt schon von Liebe sprechen...? na da müssen die beiden ja sehr schnell zueinander gefunden haben... allerdings glaube ich, dass diese Verrtautheit wegen der Gemeinsamkeiten besteht... trotzdem... diese ganzen parallelen zu Shini... irgendwie unheimlich...

ich tippe mal darauf, dass es im nächsten Kap zum Friedhof geht...

und 13te? Herzlichen glückwunsch^^ *13 als Glückszahl betrachtet* bis jetzt hab ich nur 17 geschafft^^"


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