Was wäre wenn... von LoveKills (Eine was wäre wenn, Story, über Micha und Nero. Das nächste kapitel kommt bald ^^) ================================================================================ Kapitel 2: Kriegsrat -------------------- Kapitel 2 Kriegsrat Gioi wartete schon vor dem Tempter auf ihn. Es war zum Glück nicht so viel los. Das Tempter war eine kleine Bar, in der ein Kumpel von Gioi arbeitete. Auch Micha kannte er schon eine Weile und sie verstanden sich recht gut. Die Kneipe war freundlich und etwas flippig eingerichtet. An den großen Fenstern hingen Leuchtgirlanden, wie sie an Weihnachten in jedem Schaufenster zu sehen waren. Runde Tische standen um die Theke herum und luden zum Hinsetzen ein. Micha und Gioi bestellten sich jeder ein Bier und zogen sich in eine Ecke zurück, wo nicht all zu viele Leute saßen, doch da die Bar sehr gut besucht war, stellte sich das als schwieriger heraus als gedacht. Zu guter letzt saßen sie an einem der großen Fenster. Der Rothaarige blickte auf die regennassen Straßen hinaus. Die Passanten beeilten sich, mit eingezogenen Köpfen, an ihr Ziel zu kommen. Der junge Mann war ziemlich froh, dass er im Trockenen saß. Er war wie in eine andere Welt versetzt. Wie schön wäre es, wenn er und Nero jetzt kuscheln könnten? Ging es Micha durch den Kopf. Er blickte verträumt aus dem Fenster und hatte nicht bemerkt, dass er etwas rot angelaufen war. "Micha?" Gioi sah ihn schmunzelnd an. "Hä? Was?" Er wurde prompt in die Realität zurückgeholt und er lächelte verlegen. "Alles okay? Du bist schon wieder so rot im Gesicht. Hast du Fieber oder bist du krank?" "Nichts von Beidem." Micha winkte ab und blickte in die Tiefen seines Bierglases. "Was ist dann los? Du bist schon die ganze Zeit so komisch und damit mein ich nicht nur heute. Ist es echt immer die gleiche Sache?" "Ja, es ist immer wegen einer Sache.", nickte der junge Mann geknickt. "Welche wäre?" Micha sah ihn perplex an und grinste beschämt. "Mir ist was passiert, was mir keine Ruhe mehr lässt." "Und was? Wird schon nicht so schlimm gewesen sein." "Für mich nicht, oder, wenn ich mich jetzt ansehe." Micha stützte sein Gesicht in seine Hände und seufzte leise auf. "Mensch, lass dir nicht immer alles aus der Nase ziehen." "Ich hab jemanden im Vollrausch geküsst sonst wäre es wohl kaum passiert." "Nein!! Wie schrecklich." Ein sarkastischer Unterton hatte sich in Giois Stimme geschlichen und er kicherte leise. "Meinen besten Freund, Mensch.", knurrte er betrübt und starrte wieder aus dem Fenster, welches von den Regentropfen verhangen war. "Ups." "Jahaa, ups. Würd ich sagen." "Wie ist es dazu gekommen, wenn du sagst, dass es sonst kaum passiert wäre?" "Wir haben Erkes Geburtstag gefeiert. Erke kennst du?" "Glaub schon. So ein großer mit blauen Haaren?" "Jo, genau, sind aber mittlerweile schwarz umgefärbt. Na ja, wie haben recht viel getrunken..." Micha wurde für einen Moment von seinem Kumpel unterbrochen. "Wer ist ´wir´?", wollte Gioi wissen. "Tenna, Erke, Nero und ich." "Ach... okay. Und ihr habt ´viel´ getrunken." "Viel... wie man es nimmt. Na ja, wollte auf die Tanzfläche und wäre beinahe umgefallen. Nero hat mich auf seinen Schoß gezogen und geküsst." Der Rothaarige war zum Schluss hin immer leiser geworden und zuletzt vollkommen verstummt. Sein Blick ruhte auf der Schaumkrone seines Getränks. "Dann war's doch eigentlich nicht deine Schuld." "Darum geht's doch gar nicht." "Um was denn dann?? Ich versteh dein Problem nicht." "Ich... mich lässt das einfach nicht los." Er war langsam am verzweifeln. Er hatte keine Ahnung, was er machen sollte, dass Nero ihm endlich aus dem Kopf ging. "Im negativen oder positiven Sinne?" "Ist Ansichtssache." Micha überlegte einen Moment und abermals schoss ihm eine gesunde Röte ins Gesicht. Gioi musterte ihn aufmerksam. Er lächelte wissend und sein Grinsen wurde von Sekunde zu Sekunde breiter. "Was denn? Schau mich ni so an." "Ich kann mir denken, was dein Problem ist." "Ach, kannst du in mein Hirn gucken?" "Nee, aber wer ein bisschen kombinieren kann." Er hielt inne und blickte Micha erwartungsvoll an, dieser zuckte nur die Schultern und wartete auf seine Erleuchtung. "Okay, es ist ziemlich einfach zu erklären: Du schaust die ganze Zeit verträumt aus dem Fenster, wenn man dich drauf anspricht, wirst du knallrot und siehst ins Leere. Du denkst die ganze Zeit über diese Sache nach. Ob nun über Nero oder den Kuss, is ja nebensächlich. Du kannst dich deshalb schon nicht mehr konzentrieren. Es ist eindeutig." "Was ist eindeutig?" Irgendwie wusste Micha, was Gioi ihm sagen würde, doch er wollte es von einem Außenstehenden hören. Er hatte etwas Angst davor, doch er würde nicht weglaufen können. Er hatte es auch nicht vor. "Du bist verliebt. Aber bis über beide Ohren." Der Italiener vor ihm lächelte aufmunternd. "Sicher?? Ich mein... er ist mein bester Freund. Das geht doch nicht so einfach..." Micha raufte sich die Haare. Er hatte es schon geahnt, dass so etwas dabei herauskommen würde, doch wirklich wahrhaben wollte er es nicht. "Es ist eindeutig. Ich glaub das weist du genauso gut wie ich." "Hm..." Er nickte etwas geknickt. "Und einfach ist es nie. Wie lange kennt ihr euch jetzt schon? Drei, vier Jahre?" "Drei Jahre.", berichtigte der junge Mann. "Na eben. Ihr versteht euch blendend, was ist also dein Problem?" "Er ist stock Hetero!", brummte er in einem etwas lauteren Tonfall als eigentlich geplant. "Außerdem waren wir betrunken wie hölle." "Das ist doch egal, ob er jetzt betrunken war oder nicht. Ohne Grund hätte er dich kaum geküsst." "Das glaubst doch auch nur du. Ich will unsere Freundschaft nicht riskieren, nur weil ich mir einbilde, mich in ihn verliebt zu haben." "Einbilden?? Das glaubst auch nur du. Ich glaube nicht, dass du erst seit dem Kuss solche Gefühle für ihn hegst." Gioi schüttelte den Kopf. "Nein, das lauert schon viel länger in dir als du denkst." "Ach hör auf. Hätte ich sonst irgendwelche Dinger am laufen gehabt?" "Hast du die Typen geliebt?", fragte der junge Mann stur gerade heraus. "Kann... kann ich dir nicht sagen. Eher weniger... ich mein ich..." Er hob überfordert die Hände und nippte an seinem Bier. "Siehst du. Wenn du es nicht einmal sagen kannst." "Ich kann ihm das nicht ins Gesicht sagen. Der wird doch total ausflippen." "Ist er je ausgeflippt?? Ich mein er ist dein bester Freund, entweder er sagt dir, dass er nichts für dich empfindet oder nicht. Es gibt nur die beiden Möglichkeiten. Deine Chance liegt also 50:50. Sag es ihm, sonst wirst du nie glücklich. Wenn du es ihm sagst und er weist dich zurück, dann weist du wenigstens, dass du es versucht hast. Und sonst wirst du dir vielleicht ewig Vorwürfe machen, weil du es ihm nicht gesagt hast und er mit einem Typen zusammenkommt. Überleg es dir." "Irgendwo hast du recht... vielleicht sag ich es ihm." Er zuckte nur die Schultern. "Lass den Kopf nicht hängen. Wann seht ihr euch das nächste Mal?" "Wann... ach du Scheiße. Morgen Abend." Er riss die Augen auf, da er ihre ´Verabredung´ total vergessen hatte. "Na also, dann hast du ja noch genügend Zeit." Ein grinsen zierte Giois Gesicht. "Ich glaub ich lass mich krankschreiben.", gurgelte Micha. "Ach was, das bekommst du schon auf die Reihe." "Hmh... mal sehen." Es war halb neun, als sich die beiden auf den Weg machten. Micha war etwas mulmig wegen des Alkohols, oder lag es doch daran, dass er Nero morgen sehen würde? Er konnte es nicht sagen. Jeden falls fand er dieses Gefühl äußerst unangenehm. "Rufst du an?" "Ja, klar.", nickte der Rothaarige immer noch etwas bedrückt und ihre Wege trennten sich. Micha ging noch etwas spazieren und lag um halb zehn, mit einem guten Buch in der Wanne. Doch wirklich konzentrieren konnte er sich auf das Geschriebene nicht. Lauter komische Gedanken gingen ihm durch den Kopf, was dazu führte, dass er einen gewaltigen Schock bekam, als er aus dem Wasser stieg. Er hatte es überhaupt nicht bemerkt, er war so in seinen Hirngespinsten verschwunden gewesen, dass er nicht mit bekommen hatte, dass sich sein Glied von Minute zu Minute verhärtet hatte. Er stieß einen lauten Schrei aus, wickelte sich in ein Handtuch und legte sich ins Bett. Kaum dass er lag, driftete er schon wieder ab und abermals fiel ihm nicht auf, dass sich seine Rechte automatisch in seinen Schoß geschlichen hatte. Er schrak auf. Nein!! Das darfst du niiich!! Schrie er in sich hinein, doch seine schwache Seite lies sich, nach einigem Hin und Her, doch überreden und er konnte nichts mehr dagegen tun. Kurze Zeit später lag er unter seiner Decke und schlummerte zufrieden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)