Was wäre wenn... von LoveKills (Eine was wäre wenn, Story, über Micha und Nero. Das nächste kapitel kommt bald ^^) ================================================================================ Kapitel 4: ´Ich werde es dir beibringen´ ---------------------------------------- Kapitel 4 ´Ich werde es dir beibringen` Kaum dass Micha am nächsten Abend von der Arbeit nach Hause kam und seine Wohnungstüre aufschloss, klingelte das Telefon. Er schmiss sein Zeug in eine Ecke, hastete auf die Fernsprechanlage zu und hob ab. "Ja?", japste er außer Atem. "Hey, warum so außer Atem??" Es war Nero. "Bin grad eben vonner Arbeit gekommen." Ein Husten Michas und er ließ sich auf den Parkettboden sinken. "Wie war's?" "Wie immer. Stressig. Was gibt's?" "Nun... ich... hast du Zeit?", fragte er etwas schüchtern und leise. "Eigentlich schon. Muss aber erst etwas Essen, ich verhungere gleich." "Ach so. Okay. Kommst du vorbei?" "Klar. Wann?" "Wann du willst.", meinte der junge Mann von der anderen Seite. "Gut... ich komm um halb sieben, okay?" "Okay." Ohne ein weiteres Wort hatte er aufgelegt. Micha starrte perplex auf den Hörer, legte auf und schob schnell eine Tiefkühlpizza in den Ofen. Er aß so schnell er konnte. Sein Herz raste und ihm liefen kalte Schauer den Rücken hinunter, als er vor Neros Haustüre stand und klingelte. "Nero?" "Hmm??" Der Schwarzhaarige lurte vom Wohnzimmer aus in den Flur. "Ach da bist du." "Wie geht's?" Micha kam zu ihm und setzte sich auf die Couch. "Gut.", log er. Musst du doch am besten wissen wie's mir geht, fügte er in Gedanken hinzu. "Was gibt's?" "Ich na ja, ich wollte nur mit dir reden." "Reden. So so..." Der Rothaarige hatte seine Arme vor der Brust verschränkt und blickte stur auf die gegenüberliegende Wand. "Nja... wegen... wegen..." "Wegen vorgestern.", setzte Micha den Satz seines Freundes fort. "J... ja." Ihm war es sichtlich unangenehm hier neben ihm zu sitzen. "Ich, na ja... es tut mir leid, dass ich so harsch war. Ich... wusste nur nicht, wie ich darauf hätte reagieren sollen." "Und jetzt weist du es?", wollte der Rothaarige wissen und klang strenger als beabsichtigt. "Ich... keine Ahnung." Nero zuckte die Schultern und erhob sich plötzlich ruckartig. "Ich bin damit einfach total überfordert!" Blitzartig hatte er seine Stimme erhoben, ging vor ihm auf und ab und gestikulierte wild mit seinen Armen. "Du sagst mir einfach ins Gesicht, dass du mich liebst... Entschuldige, aber wie hättest du denn reagiert, wenn dir dein bester Freund es ins Gesicht gesagt hätte?! Mensch, ich bin total verwirrt! Mich lässt dieser Kuss von vorgestern nicht mehr los und deine Worte gehen mir auch nicht mehr aus dem Kopf!! Meine Gefühle spielen total verrückt und mit meinen Gedanken läuft es auch nicht besser!!" Nero hatte schnell und laut gesprochen, doch jetzt wurde er leise und blieb stehen. "Ich hab nie gelernt zu lieben... ich hab davon keine Ahnung und dann sagst du mir dass du mich liebst..." Zerstreut und verzweifelt fuhr er sich durch die Haare. Er wollte noch etwas hinzufügen, doch seine Stimme versagte ihm und er hob nur seine Hände in die Höhe. Micha lächelte, als er Neros letzten Satz gehört hatte. Ganz egal war er ihm also nicht. Der junge Mann stand ruhig auf, ging auf ihn zu und strich ihm leicht über die Wange. "Ich werd es dir beibringen." Mit diesen Worten senkte er seine Lippen auf die seines besten Freundes, welcher anfangs erschrocken wirkte, doch dann auf den sanften Kuss einging. Michas Herz tat einen Satz nach dem anderen. Er fühlte sich in eine andere Welt katapultiert und dachte er würde auf Wolke sieben schweben. Sie lösten sich voneinander und Micha lächelte einfach nur, während Nero beschämt zu Boden blickte. Die Rechte des Rothaarigen glitt zu Neros Kinn und hob es an. "Einverstanden?" Ein Schulterzucken. Micha legte ihm, ohne zu fragen, seine Arme ums Genick, zog ihn zu sich hinunter und küsste ihn abermals. Diesmal etwas leidenschaftlicher. Seine Zunge schlich sich in Neros Mundhöhle und umschmeichelte sanft die seines Gegenübers. Ein paar Sekunden hielt diese zärtliche Leidenschaft an. "Ich liebe dich und daran wird sich so schnell auch nichts ändern.", hauchte der Rothaarige und küsste ihn flüchtig auf den Mund. Sein bester Freund blickte ihn einfach nur an. Aus unerklärlichen Gründen fingen seine Lippen an zu beben und Tränen sammelten sich in seinen Smaragden. "Hey, was ist los? Hab ich dir wehgetan? Nero, das wollte ich nicht. Ich wollte dich nicht so überrumpeln." Er fühlte sich total hilflos und lies ihn los. Diesmal war es sein Freund, welcher ihn zu sich zog und an sich drückte. "Das... war das erste Mal, dass es jemand aufrichtig zu mir gesagt hat." Ein leises Schluchzen war zu vernehmen. "Oh Nero..." Micha lächelte leise und umarmte ihn ebenfalls. "Hör doch auf zu weinen.", flüsterte er sanft. Nero seufzte und blickte auf. "Wieder okay?" Der Rothaarige küsste ihm die Tränen von den Wangen. Ein Nicken war Antwort genug. "Gut, setz dich lieber hin, sonst fällst du mir noch um." Es stimmte. Nero hatte in seinen Armen leicht angefangen zu zittern. Eine Frage brannte ihm noch auf der Zunge. "Nero, war es wirklich das erste Mal?" "Das es jemand zu mir gesagt hat?" Micha nickte. "Soweit ich mich zurückerinnern kann. Meine Mom hat es früher wahrscheinlich nie ernst gemeint. Sonst hätte sie mich zu sich genommen, als sich meine Eltern getrennt hatten." Er blickte vor sich ins Leere und seine Augen wurden starr. "Ich wusste nicht... es tut mir leid. Das hätte ich nicht fragen dürfen." Es tat ihm wirklich leid. Er wollte Nero nicht so traurig und bedrückt sehen. "Nein, schon okay. Kannst doch nichts dafür." Ein verunglücktes Lächeln zierte sein Gesicht. "Es tut mir leid." Micha zog ihn in seine Arme und küsste ihn auf die Stirn. "Ich meine es ernst. Ich liebe dich. Hass mich dafür oder nicht." "Ich könnte dich nie für deine Gefühle hassen. Auch sonst nicht, außer du würdest Tenna oder Erke was antun, aber das würdest du nicht machen.", murmelte der junge Mann leise. "Nein, das würde ich niemals machen. Dafür sind mir die beiden zu wichtig." Eine Träne kullerte über seine Wange. "Könntest du mich lieben?", fragte er tonlos. "Ich... ich hab es nie gelernt. Ich weis nicht, ob ich es könnte. Ich fühl mich wohl bei dir, deine Anwesenheit macht mich irgendwo nervös und glücklich zugleich. Ich könnte manchmal in deinen Augen versinken und würde dich manchmal einfach nur in meine Arme schließen. Das ist alles, was ich dir sagen kann. Ich weis nicht, was es zu bedeuten hat." "Finde es heraus." War alles was Micha dazu sagte. Nero blickte auf. "Wie?" "Das kann ich dir nicht sagen. Das musst du für dich herausfinden. Hör auf dein Herz." "Mein Herz... ich hab keine Ahnung, was es mir sagt." "Du wirst es erkennen, wenn es soweit ist." Ein kleines Zwinkern Michas huschte zu ihm. "Wahrscheinlich. Danke." Der junge Mann hatte seine Augen geschlossen. "Mensch, wo bleibt mein Anstand. Willst du was trinken?" "Nein, danke." Ein leises Kichern war ihm entflohen. "Aber... bekomm ich was Anderes?" "Was?" "Einen Kuss.", hauchte Micha leise und Nero sah ihn etwas perplex an, nickte dennoch leicht. Ihre Lippen näherten sich langsam und berührten sich kaum merklich. Nero schloss seine Augen. Ohne wirklich zu wissen was er tat, öffnete er automatisch seinen Mund einen Spalt weit und ließ Michas Zunge gewähren. Die Linke des Schwarzhaarigen schlich sich zur rechten Wange des neben ihm Sitzenden, strich ihm leicht darüber und zog ihn etwas näher. Sie versanken in einem sanften, zärtlichen Kuss, welcher nicht zu enden schien. Nach schier endloser Zeit ließen sie voneinander ab und sahen sich einen Moment in die Augen. Der 19-jährige schloss abermals seine Augen und bettete seinen Kopf auf Michas Schulter. Seine Hand blieb wo sie war. "Danke.", wisperte dieser tonlos. Ihm fehlte dieser Kontakt jetzt schon. "Du kannst... gut küssen.", fisperte Nero und lächelte. "Kann ich nur zurückgeben." Eine ganze Zeit lang saßen sie so da. Nero mit geschlossenen Augen in Michas Umarmung geschmiegt und diese Nähe genießend. Auch der Rothaarige hatte die seinigen geschlossen. Es war ein schönes Gefühl, schoss es beiden gleichzeitig durch den Kopf und sie mussten lächeln. Neros Linke ruhte inzwischen auf der Brust seines Freundes, welche sich regelmäßig hob und senkte. "Nero?" Micha unterbrach um halb neun die angenehme Stille. "Hm?" "Ich muss denn nach Hause. Hab mir etwas Arbeit mitgenommen, die muss noch erledigt werden.", flüsterte er leise. "Unbedingt?" "Leider, ja." "Bleibst du noch fünf Minuten? Ist grad so schön." "Okay." Er verstärkte die Umarmung noch etwas und küsste ihn flüchtig auf die Stirn. Er war glücklich, hier zu sein. Glücklich, weil Nero ihm nicht böse war und sie hier so zusammen sitzen konnten. Etwas Schöneres konnte er sich im Moment nicht vorstellen. Aus den fünf Minuten wurde dann doch noch eine halbe Stunde. Ungern wollte Micha gehen, doch die Arbeit ließ sich nicht aufschieben. "Ich muss jetzt wirklich." "Hmh... ich bring dich zur Tür.", gähnte Nero und erhob sich etwas wankend. "Ciao..." Micha wollte gerade in den Hausgang treten, als der Schwarzhaarige schnell die Türe schloss und ihn schüchtern anlächelte. "Bekomm ich..." Mehr brauchte er nicht sagen. Sein Freund stellte sich auf die zehnspitzen und küsste ihn abermals. Sanft und dennoch sehr innig. "Danke." "Bye." Micha warf ihm einen Handkuss zu und verschwand. Er musste sich einen Freudenschrei verkneifen und als er in die Nacht hinaustrat konnte er nicht anders, als seiner Freude lautstark Ausdruck zu verschaffen. Bei sich zu Hause setzte er sich in sein kleines Arbeitszimmer und legte los. Er hatte ein leises Grinsen auf den Lippen und diesmal konnte er sich besser konzentrieren als sonst. Wahrscheinlich lag es an Nero. Ihm war ein Stein vom Herzen gefallen, als Nero ihm seine Gefühle offenbart hatte. Zwar hatte er nicht gesagt, dass er ihn lieben würde, doch die Küsse, welche sie ausgetauscht hatten, sagten mehr als tausend Worte. Und allein die Erkenntnis, dass er Nero nicht ganz gleichgültig war, stimmte ihn zufrieden und glücklich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)