Was wäre wenn... von LoveKills (Eine was wäre wenn, Story, über Micha und Nero. Das nächste kapitel kommt bald ^^) ================================================================================ Kapitel 16: Gründe (Mini Zwischenkapitel) ----------------------------------------- Kapitel 16 Gründe (Mini Zwischenkapitel) 14.Mai 2006 Erke saß im Wohnzimmer. Überlegte schon die ganze Zeit, wie er es anstellen sollte, Michas Eltern alleine zu erwischen. Die anderen drei waren gerade draußen und lieferten sich eine laute Schneeballschlacht. Er hatte keine Lust gehabt, außerdem hatte er nicht die Kondition etwas Derartiges zu machen. Und als hätten Michas Eltern seine Gedanken gehört, kamen sie eben zur Türe herein. „Hallo Erke.“ Veronica lächelte ihn freundlich wie immer an. „Hallo. Habt ihr für einen Moment Zeit?“, fragte der junge Mann die beiden Erwachsenen leise. Irgendwie hatte er Angst, dieses heikle Thema überhaupt erst anzusprechen. Er wusste nicht, wie Veronica und Hans darauf reagieren würden. „Aber natürlich. Was können wir für dich tun?“ Die beiden setzten sich ihm gegenüber und betrachteten ihn weiterhin mit einem Lächeln. „Ich möchte mich, nur bei euch bedanken.“, meinte Erke sehr leise. Sah die beiden mit einem leicht traurigen Blick an. „Für eure Hilfe, damals. Ich weis nicht, wie ich mich je dafür revanchieren kann. Ob es überhaupt geht. Ich meine… ihr habt mir, in der Hinsicht, ein neues Leben geschenkt.“ Seine Augen fingen leicht zu schwimmen an. „Ich möchte nur den Grund wissen. Wieso habt ihr das für mich getan?“ Die beiden Erwachsenen lächelten Erke einfach nur an. Es war ein liebevolles, verständliches Lächeln. „Du möchtest den Grund erfahren? Dann musst du hauptsächlich Michael fragen. Er kennt den wahren Grund. Er hat uns fast auf Knien angefleht etwas zu tun. Du kennst die Geschichte von Collin ja selbst. Du warst dabei, als all das geschehen ist. Du weist sicherlich auch, dass Michael seinen Bruder wirklich geliebt hat. Michael und du, ihr kennt euch schon seit seiner Geburt. Du gehörst für ihn zur Familie wie Collin. Du bist für ihn ebenfalls mehr als ein Bruder. Da ist es ganz klar, dass er möchte, dass dir geholfen wird.“ Veronica hatte leise geredet. War ernst geblieben und hatte ihn betrübt angesehen. „Erke, du lebst, das ist Dank genug. Für Hans und mich, ebenso wie für Michael. Hauptsächlich für ihn.“ Erke konnte seine Tränen nun wirklich nicht mehr zurück halten. Er hatte nie gewusst, wie Micha sich für ihn eingesetzt hatte. Er wusste es, aber dass wirklich er es gewesen war, der seine Eltern dazu überredet hatte, das hatte er nicht gewusst und auch nicht gedacht. „Was hat er dafür aufgegeben?“, fragte er heiser. Fuhr sich mit einem Taschentuch über die Augen. „Aufgegeben? Er hat gemeint, dass wenn wir dir helfen, er nie wieder etwas von uns verlangt. Dass er kein Geld oder ähnliches mehr von uns annimmt und er hat es bis zum heutigen Tage gehalten. Er hat wirklich keine Hilfe von uns angenommen. Aber das war seine eigene Entscheidung. Nur wir haben es nicht deshalb getan, weil Michael das gesagt hatte. Wir haben Collin in dir wieder gesehen. Ebenso wie Michael, deshalb war es uns allen sehr wichtig, dass du das schaffst, verstehst du?“ „Ja… das kann ich mehr als gut verstehen.“ Erke schüttelte nur ungläubig über das eben Erfahrene den Kopf. „Ich kann das irgendwie nicht glauben. Das hört sich an, wie in einem schlechten Märchen.“ „Es hört sich tatsächlich an, wie ein schlechtes Märchen nur ist es keines. Ich denke, dass wir uns alle wünschen, dass es ein Märchen gewesen wäre oder ein schlechter Traum.“ Hans seufzte leise auf und sah Erke dann lächelnd an. „Mach dir keine Gedanken darum, wie du dich revanchieren kannst. Veronica hat es eben schon gesagt. Du lebst, das ist Dank genug.“ „Meinen sie wirklich? Ich… fühle mich irgendwie schlecht wenn ich daran denke, dass sie so viel haben auf sich nehmen müssen. Auch von den Kosten her.“ Erke schüttelte den Kopf. „Du brauchst dich nicht schlecht zu fühlen. Die Gründe sprechen für sich.“ Veronica erhob sich langsam. „Ich bin sehr froh darüber, dass du diese Therapie gemacht hast. Für dich war es noch nicht zu spät. Du bist auf dem richtigen Weg.“ Sie lächelte abermals. Schloss Erke für einen Augenblick in die Arme. „Ich danke Ihnen. Auch für das Gespräch…“ Ihm fiel im Augenblick ein Stein vom Herzen. Und auch sein schlechtes Gewissen hatte sich ein wenig verflüchtigt. „Für alles.“ „Das ist schon in Ordnung.“ Michas Vater erhob sich ebenfalls. Drückte den jungen Mann kurz an seine Brust, ehe die beiden in ihren Arbeitszimmern verschwanden und ihn zurück ließen. Erke lächelte leicht. Sah für einen Augenblick nach draußen, sah, wie Nero gerade von einem Schneeball getroffen wurde und gespielt ohnmächtig in den Schnee kippte. Der junge Mann raffte sich auf, erhob sich, zog flott seine Schuhe und den warmen Mantel an und ging zu ihnen nach draußen. Natürlich nicht ohne Handschuhe. Vielleicht hatten die beiden Recht und es war tatsächlich Dank genug, dass er überhaupt lebte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)