Spontane Einfälle zu ~HolyShit~ von abgemeldet (Gedanken zum Thema...Verläufe in anderen Welten...kurze Momentaufnahmen) ================================================================================ Kapitel 2: Lass mich nicht alleine! ----------------------------------- (es mag zusammenhanglos wirken..sie sind nur eine Seite..die von Jukito..seine Sicht,seine Taten,Gedanken.. Es hat ncihts mit meiner eigentlichen Fanfic zu tun...die Geschichte,die hier geschieht,setzt sehr viel später an und ist nur grundlegend darauf basierend..danke und viel Spass*smile*) Still blieb der schmächtige Junge in seinem viel zu großen Kimono sitzen, wo er zurückgelassen worden war. Lauschte den Klängen des Hauses, die keine wären. Konzentrierte sich auf die Stille, die nur von dem monotonen Geräusch Rukas unterbrochen wurde, das hin und wieder in sein Bewusstsein sickerte. Er schmeckte noch immer dessen Blut auf seinen Lippen, diesen würzigen leicht metallischen Geschmack des Lebens, den er solange nicht hatte spüren dürfen. Langsam schloss Jukito die Augen, schottete seine Gedanken vor der Realität ab, sank einen Moment in seine Träume hinab die zu dunkel waren, als dass er sie jemandem hätte erzählen können. Hätte er es überhaupt gewollt, wäre er in der Lage gewesen seine Ängste in Worte zu fassen? Kaum sichtbar runzelte sich die glatte Stirn, als wie automatisch seine schmale Hand den klammernden Griff aus dem Stoff des Kimonos löste und tastend und tastend über den Boden glitt, nichts fand, an das sie sich klammern konnte. Vorsichtig folgte sein belegter Blick der Bewegung seiner Hand. Als auch dies nichts nutzte, stand Jukito in einer fließenden Bewegung auf. Ein paar pechschwarze Haarsträhnen folgten widerwillig seinem Erheben, flossen an seinen Schultern hinab und über über Brust und Rücken, die selbst unter diesen zarten Berührungen schmerzen wollten. Sein gesamter Körper schien sich gegen die Situation auflehnen zu wollen, die unzähligen Emotionen die in diesem Haus auf ihn einschlugen. Die Wut des Mädchens, das Türen knallend verschwunden war; die Angst und der Schmerz Rukas, der sich doch so rührend um ihn kümmerte, dass es ihm beinahe schon lächerlich vorkam. Wer sorgte sich schon um soetwas wie Jukito? Wen interessierte es schon, wie es ihm ging? Warum er so war, wie er nunmal war? Wie von selbst war sein sehnsüchtiger Blick zum Fenster gewandert, suchte Halt in der langsam herabsinkenden Dunkelheit. Ein zögernder Schritt auf dieses zu brach ab, als er ihn kaum getan hatte. Wo sollte er überhaupt hingehen, wo hätte man ihn schon vermisst? Er konnte nicht wie ein Eremit in den Wäldern leben, das wusste er, auch wenn er es sich lange Zeit nicht sehnlicher hätte wünschen können. Er war zu unerfahren im Überleben, war doch immer wieder auf fremde Hilfe angewiesen gewesen, hatte sie unbewusst gesucht und gefunden. Wo sollte er schon hin? Ruka war der einzige, der ihn vermisst hatte, wenn man das so nennen konnte... Der seine Gegenwart duldete und ihn nicht mehr verurteilte; der versuchte, ihm etwas zu geben, das er noch nicht einordnen konnte. Von einem leichten Kopfschütteln begleitet wandte er sich vom Fenster ab, gab sich einen stillen Ruck und verließ das Zimmer um mit schneller werdenden Schritten den Flur entlang und in die Küche zu gehen, wo er endlich fand was seine Hand gesucht hatte. Das Messer mit dem Ruka sich den Splitter aus der Hand entfernt hatte, lag noch immer dort. Schon hörte Juki das gierige Rufen der glatten Klinge, folgte ihm mit bestimmtem Schritt und griff nach dem Messer. Er war zu schwach, ihr zu widerstehen, das wusste er nur zu gut. Etwas anderes hätte ihn auch sehr gewundert. Sanft betrachtete er das glänzende Metall und umfasste fest den Griff seines Seelenheilers, bevor er dessen Klinge kühlend an die zarte, alabasterfarbene Haut seines Arms legte... einen Augenblick lang die Ruhe genoss,die sie auszustrahlen schien. Mit einem entschlossenen Ruck grub sich die Schneide quer in das vor Anspannung zitternde Fleisch, riss ein brennendes Tal in den dünnen Arm, das sich langsam mit dunklem Blut füllte, welches träge heraussickernd all die Gefühle, die er nicht verstand, mit sich wusch...herausschwemmte. Ein zweiter Schnitt...ein dritter...er hörte auf mitzuzählen, ließ seine Hand automatisiert fortfahren, während er die Augen schloss und kraftlos auf die Knie sank. Sich irgendwo zwischen Wachen und Bewusstlosigkeit dem bekannten Schmerz hingab. Dem reinen Gefühl, das er kannte, verstand. Er wusste, wo er herkam, er konnte einschätzen, wielang er anhalten würde, er würde ihn nie verlassen und hielt immer zu ihm...war ein Teil seiner Existenz. Er allein bestimmte, wann er ihn einnehmen durfte, wie stark er von ihm Besitz ergreifen durfte. Er war Herr der Situation, wenigstens in dieser Beziehung. Ein seichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen, als das Messer aus seiner schweissnassen Hand glitt, klirrend zu Boden fiel und Jukito von seinem brennenden Bewusstsein erlöst wurde, in sich zusammen sackte. Reglos auf dem Küchenboden liegen blieb... (7.9.05) Langsam hob sich die Dunkelheit vor Jukitos Augen. Er öffnete sie vorsichtig und blinzelte geblendet vom strahlenden Sonnenlicht, das durchs Fenster auf sein Gesicht fiel. Den Blick abwendend sah er sich um, erkannte sein Zimmer. Entsetzt weiteten sich seine Augen, wieder dieses Zimmer. Wo er nie wieder hin wollte, wo er solange eingesperrt gewesen war..warum war er schon wieder hier? Was hatte er denn getan, dass er immer wieder zurück musste an diesen Ort, den es doch gar nciht mehr geben konnte! Warum immer wieder hier?! Egal was er versuchte.. Jukito schloss gequält die Augen wieder, als er leises Rascheln von Stoff hörte. Er kannte diesen 'Traum' zu gut, er wusste was er hörte, wer dort auf seinem Bett lag, was gleich passieren würde, was er nicht verhindern konnte..noch nie. Das leise Klacken seiner Zimmertür bestätigte seine Vermutung, er brauchte nciht hinzusehen um zu wissen, dass sein Vater eingetreten war, durch das Kinderzimmer schlurfte und sich am Rand des Bettes auf die Matratze setzte. Wie jedes Mal wurde von ihm keine Kenntnis genommen. Er kauerte still in der Ecke und hörte in Panik erstarrt mit an, was nur wenige Meter neben ihm mit dem ängstlich wimmernden Kind geschah. Mit dem Kind das er war. "Jukito...lass mich nicht alleine." Erschrocken riss er die Augen auf und starrte auf die strahlendweissen Kirschblüten, die den Blick aus dem Fenster versperrten. Das war nicht die Stimme seines Vaters...wer sollte ihn soetwas bitten? Er glaubte immer wieder seinen Namen geflüstert zu hören..bittend...traurig..weinte jemand wegen ihm? Mit einem Mal durchfuhr ihn ein Ruck...Ruka! Warum war Juki hier? Er schlief doch nicht? Er hatte doch nur...war etwas schief gegangen? Hatte er die Kontrolle verloren? Starb er jetzt? So war das nicht geplant, er wollte doch Ruka nicht allein lassen. Er wollte nicht hierher zurück..nie wieder. Unendlich langsam wandte er den Blick zu seinem Bett, sah zitternd in ein paar große grüne Augen, die tränenüberschwemmt in seine Richtung blickten, nichtssehend als Hoffnungslosigkeit und Schmerz. Er sah ihn an, sein Ebenbild, seine Vergangenheit. Er konnte das erste Mal, seit er immer wieder dieser Szene beiwohnte, nicht wegsehen. Er konnte nicht verdrängen, diese leeren Augen hielten ihn gebannt bei sich. Es war falsch, was da geschah...es durfte nicht passieren, niemals wieder durfte es geschehen..nie wieder! Zitternd richtete sich der Junge auf und umklammerte den Griff des Messers, das er die ganze Zeit über in seiner Hand gehalten hatte. Es war falsch..er hatte sich nicht wehren können...es war nicht seine Schuld gewesen..niemals..er hatte es nicht gewollt...Jukito bemerkte nicht, wie Tränen über seine Wangen liefen. Wie er das erste mal weinte über die Ungerechtigkeit, die so unzählige Male in diesem Kinderzimmer ausgebreitet wurde. Vorsichtig kletterte er auf das Bett, blieb auf Knien neben dem Monster und seiner Beute hocken. Zischend zog er die Luft ein, als sich seine hand hob, nun beide fest um den Griff klammerte und die Klinge hinabstieß, tief in den Rücken seines Vaters, der erschrocken und schmerzhaft aufschrie. Ein zweiter Stoß...ein dritter...er hörte auf mitzuzählen und ließ seine Hand wie automatisiert fortfahren, während er die Augen schloss und jeden einzelnen, leiser und qualvoller werdenden Laut des Mannes, den er so hasste, in sich aufnahm wie ein Verdurstender das rettende Wasser. Erst, als kein Laut mehr an sein Ohr drang stieß er den leblos zusammengesunkenen Leib vom Bett, öffnete die Augen und sah auf sein blutüberströmtes, vor Angst zitterndes Ebenbild hinab, das starr zu ihm aufblickte. "Warum hast du ihn getötet? Er war alles, was wir hatten..." Wut stieg in Jukito auf, als er das hörte. Er griff dem Kind an den Hals und presste es fest aufs Bett, benetzte den nackten Körper unter sich mit heissen Tränen, die nicht versiegen wollten. Wie konnte man eine Kinderseele so hart brechen, dass sie dieses wirklich glauben konnte? Einen wimmernden Laut ausstoßend kniff Juki die Augen zu und stieß dem Kind unter sich das Messer in die Brust, rammte bis zum Griff die Klinge in das verseuchte Herz seiner Vergangenheit... Ein verzweifelter Aufschrei entkam seiner Kehle, als er hochfahrend in Rukas Armen erwachte... (8.9.05) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)