Spontane Einfälle zu ~HolyShit~ von abgemeldet (Gedanken zum Thema...Verläufe in anderen Welten...kurze Momentaufnahmen) ================================================================================ Kapitel 1: don't follow me... (die Begegnung mit Ruka...folgenschwer?..vielleicht*lächel*) ------------------------------------------------------------------------------------------ Als Ruka den Raum verlassen hatte,wandte sich Jukito wieder vollkommen dem Regen zu, der auf den Wald niederprasselte..er beobachtete fasziniert,wie die Regentropfen auf der Erde aufschlugen und langsam darin versickerten, wie sie an der Hauswand hinab liefen, vom Dach rannen und tropften. Ein leichtes Glitzern in den traurigen Augen zeigte deutlich,wie ihn das in seinen Bann zog..wie sehr er das leise Rauschen genoss..die Stille,die Wärme des Zimmers,die es ihm gewährte,ohne zu frieren oder nass zu werden das Schauspiel zu beobachten. Nicht,wie sonst, hastig und leise fluchend durch den Regen rennen zu müssen auf der Suche nach einem Unterschlupf. Er schüttelte ganz langsam den Kopf um diese unschönen Gedanken zu verscheuchen..diesen Moment ließ er sich dadurch nicht verderben, er würde noch zeitig genug dorthin zurück kommen und Ruka hatte es ja gesagt..."dann mach was aus dieser beschissen kurzen Zeitspanne!" Jukito atmete tief und beruhigend aus...er war schon seltsam..erst wollte er ihn unbedingt loswerden und jetzt durfte er sogar hierbleiben...und dann die Sache mit den Augen,die ihm nicht aus dem Kopf ging.. Seufzend lehnte er sich vorsichtig an den Rahmen der Fensteröffnung und ließ den Blick ruhig weiter gleiten,bis er ihn vor sich richtete und die Beine unter sich hervor zog. Ein Bein streckte er langsam aus,beobachtete den Rand,wo das Dach den Regen fernhielt und schob den Fuß darüber hinaus,zuckte kurz zurück als der kalte Regen auf seine Haut tropfte und ließ den anderen Fuß sich daneben gesellen...er lehnte sich etwas zurück und stützte die Hände schräg hinter sich ab,beobachtete das klare Nass,wie es seine vernarbten Zehen hinablief und ihm all seine Sünden von der warmen Haut spülen zu wollen schien. Abermals seufzte er leise und schloss die Augen,genoß das reine Gefühl...sank langsam immer tiefer in seine Gedanken bis ihm nicht mehr bewusst wurde,dass er sachte in den Schlaf sank...erst eine knappe Stunde später,als der Erschöpfungsschlaf den Träumen Platz machte und diese ihn immer mehr zu sich zogen, schien er sich unterbewusst dessen klar zu werden und eine einzelne Träne huschte über seine Wange,bevor er verblasste wie ein auf die Fensterscheibe gehauchtes Bild...er schliesslich verschwand... ...zurück nach Hause... Wie jedes Mal... für diesen Tag war der Moment vorbei..viel zu kurz gewesen.. Vielleicht würde ein solcher irgendwann einmal wieder kommen...noch an seinem Ziel angekommen,wo es keine Ruhe gab..keine Bäume,die der Regen reinwaschen konnte...klammerte er sich an diese Hoffnung,wie ein in Dunkelheit verlaufenes Kind, das das einzelne flackernde Licht einer Kerze, das Ruka ihm anfangs widerwillig hingehalten hatte, ergriff und nicht mehr loslassen wollte... ..für die Dauer einer Nacht.. (25.07.05) Irgendwann spät in der Nacht taumelte der blasse Junge mit den traurigen grünen Augen aus dem Wald nahe des verfallenen Dorfes und seufzte erleichtert auf,als sein Blick auf dieses fiel. Er wirkte völlig erschöpft, war wohl lange durch die Wälder..durchs Unterholz und Büsche..gelaufen, auf der Suche nach dem Ort der Ruhe, dessen Gedanke daran ihm die Nacht und Träume erleichtert hatte..wohin er sich fliehen konnte,wenn er die Augen schloss und versuchte zu vergessen,was da grad mit ihm geschah... Langsam setzte er sich in Bewegung...auf das Haus zu,in dem Ruka lebte,in dem er am letzten Abend verschwand und sich geschworen hatte, wieder zu kommen. Der junge Mann, der ihm anfangs doch geradezu boshaft erschienen war....jetzt kehrte er sogar freiwillig zu ihm zurück...nach einem knappen Umschauen in alle Richtungen schob er sich die Kapuze vom Kopf und das strubblige pechschwarze Haar aus dem Gesicht,das sich bei jedem Windstoß darauflegen wollte, wie ein schützender Schleier über die sehnsüchtigen Augen...die blassen vollen Lippen und die zarten, fast weissen Wangen des Jungen.. Langsam und etwas zögernd ging er zum Haus, welches nicht so zerfallen war, wie die übrigen...schlüpfte aus den schmutzigen Socken,die alles waren,was er an den Füßen trug und stopfte diese in die Stiefel,die er am gestrigen Abend mit seinem Verschwinden zurückgelassen hatte. Leise und ganz vorsichtig betrat er das Zimmer,in dem sie gesessen hatten,ließ sich erschöpft auf die Matten sinken und seufzte leise..saß lange Zeit einfach nur da in der Stille, genoss die Ruhe...auch wenn Ruka nicht da war...oder schlief,er blieb dort nahe des Fensters sitzen und sah hinaus..völlig gedankenverloren Nach einiger Zeit griff er unter seinen Mantel und zog einen Dolch darunter hervor,den er ruhig mit beiden Händen festhielt und nachdenklich betrachtete...er war reich verziert und schien das Licht,das sich im Raum befand, in Regenbogenfarben wiederzuspiegeln..Jukitos Augen ruhten darauf,strichen wie eine zärtliche Berührung immer wieder über die glatte Klinge und die kunstvollen Schliffe der Edelsteine darauf...dieser Dolch war einfach zu wertvoll,ihn mit sich herumzutragen und vielleicht sogar noch zu verlieren....nach einem Moment des Nachdenkens legte er ihn entschieden von sich und auf den niedrigen Tisch,der dort im Zimmer stand, betrachtete noch eine Weile die Klinge...schüttelte dann leicht den Kopf,wie um einen Gedanken zu verscheuchen und rieb in einer unbewussten Handbewegung über seinen rechten Unterarm auf dem Mantel des Stoffes entlang. Dann saß er wieder reglos da...als würde er warten..vielleicht würde Ruka ja wieder kommen...oder ihn einfach nur verscheuchen,weil er es sich anders überlegt hatte und schon gar nicht mehr damit rechnete,dass Juki wiederkam..ihn hier nicht mehr haben wollte und lieber seine Ruhe, die er so zu genießen schien... Er verstand es nicht..warum wollte er sich so vor allen verstecken...Jukito selbst sehnte sich ständig nach Gesellschaft,die nicht so war,wie er sie sonst nur bekam..einfach jemanden,mit dem er reden konnte,auch wenn er es nicht gut konnte...oder vielmehr...jemanden der da war,ohne etwas von ihm zu verlangen..es gab nicht viele, die soetwas mit sich machen ließen..einfach wildfremde mit zu sich nahmen und dazu noch versorgten ohne sofort eine Gegenleistung zu verlangen...vielleicht würde das ja noch kommen...er rutschte unwohl etwas hin und her..was sollte er dann tun? Das einzige, was er konnte war ja....aber Ruka hatte ihn ja in dieser Vermutung sogar beschimpft...er dachte sicher nicht an solche Dinge. Leise seufzend zog er Strähne für Strähne seine Haare hinter dem Rücken und unter dem Mantel hervor, begann mit gesenktem Blick,die dichten, gesponnenem Pech ähnelnden Haare zu einem langen, dicken Zopf zu flechten..wie in einem Ritual,das seine nervösen Finger beschäftigte und ihm etwas Ruhe schenkte,seine Gedanken nur darauf konzentrierte und eine kleine Auszeit bedeutete in dem ewigen Durcheinander des Nachdenkens... Als er damit fertig war und an den leicht gespaltenen Haarspitzen ankam, band er den Zopf mit einem (handelsüblichen XD )Haargummi zusammen, den er aus seiner Manteltasche nestelte und schob diesen wieder in seinen Nacken zurück,wo er über dem Mantel hinabfiel..die Spitzen fast den Boden berührten....saß wieder still da und sah hinaus zum Wald,wo es langsam zu dämmern begann... Etwas enttäuscht lehnte er sich zur Seite..sank mit dem Fortschreiten der Zeit immer tiefer auf die Matten bis er schließlich lag und sich einrollte..es hatte keinen Sinn, sich gegen die Müdigkeit zu wehren, die die Erschöpfung der Suche dieses Ortes verursachte..langsam schloss er die Augen und glitt schnell in tiefen, traumlosen Schlaf...wenigstens war er kurz hier gewesen und hatte nocheinmal den Ort sehen können, der ihm soetwas wie Hoffnung gab. Er hatte sich noch einmal vergewissern können, dass er wirklich existierte und nicht nur Einbildung war. Und vielleicht...vielleicht hatte sein Umherirren ja auch einen Sinn gehabt und er würde beim nächsten Mal schneller hierherfinden, um nicht wieder erschöpft einfach nur dort einzuschlafen.. Vielleicht würde dann auch Ruka dort sein? Vielleicht würden sie wieder reden dürfen? Was dachte er da eigentlich?! Er würde schon froh sein,wenn er ihn nicht anschreien sondern einfach nur wieder wegschicken würde. Eine Stunde ungefähr lag das eingerollte Bündel Menschlein noch auf den Matten und schlief tief und fest...würde sich auch nicht mehr wecken lassen, beabsichtigte das jemand...einmal in Hypnos' Arme gesunken wirkte er ein wenig, wie eine leblose Hülle..achtete Ruka darauf,oder wer immer ihn auch finden würde, würde er merken, dass der blasse kleine Körper in diesem Zustand nicht einmal mehr atmete..auf nichts reagierte und beim Hinübergleiten in den Traumschlaf langsam nebelartig verschwamm bis er vollends verschwunden war. Das einzige, was von seiner Anwesenheit zeugte, sollte diese nicht bemerkt worden sein, waren die schmutzigen Strümpfe,die in den Stiefeln vor dem Eingang klemmten und der wunderschöne Dolch mit den Reflexen des Regenbogens, die funkelnd das Licht auf den Tisch warfen. So war er nach einem kurzen Moment des Lichtes wieder zuhause, als gäbe es nichts anderes...als könnte nichts diesen Lauf im Kreis unterbrechen... (26.07.05) ~to be continued~ Kapitel 2: Lass mich nicht alleine! ----------------------------------- (es mag zusammenhanglos wirken..sie sind nur eine Seite..die von Jukito..seine Sicht,seine Taten,Gedanken.. Es hat ncihts mit meiner eigentlichen Fanfic zu tun...die Geschichte,die hier geschieht,setzt sehr viel später an und ist nur grundlegend darauf basierend..danke und viel Spass*smile*) Still blieb der schmächtige Junge in seinem viel zu großen Kimono sitzen, wo er zurückgelassen worden war. Lauschte den Klängen des Hauses, die keine wären. Konzentrierte sich auf die Stille, die nur von dem monotonen Geräusch Rukas unterbrochen wurde, das hin und wieder in sein Bewusstsein sickerte. Er schmeckte noch immer dessen Blut auf seinen Lippen, diesen würzigen leicht metallischen Geschmack des Lebens, den er solange nicht hatte spüren dürfen. Langsam schloss Jukito die Augen, schottete seine Gedanken vor der Realität ab, sank einen Moment in seine Träume hinab die zu dunkel waren, als dass er sie jemandem hätte erzählen können. Hätte er es überhaupt gewollt, wäre er in der Lage gewesen seine Ängste in Worte zu fassen? Kaum sichtbar runzelte sich die glatte Stirn, als wie automatisch seine schmale Hand den klammernden Griff aus dem Stoff des Kimonos löste und tastend und tastend über den Boden glitt, nichts fand, an das sie sich klammern konnte. Vorsichtig folgte sein belegter Blick der Bewegung seiner Hand. Als auch dies nichts nutzte, stand Jukito in einer fließenden Bewegung auf. Ein paar pechschwarze Haarsträhnen folgten widerwillig seinem Erheben, flossen an seinen Schultern hinab und über über Brust und Rücken, die selbst unter diesen zarten Berührungen schmerzen wollten. Sein gesamter Körper schien sich gegen die Situation auflehnen zu wollen, die unzähligen Emotionen die in diesem Haus auf ihn einschlugen. Die Wut des Mädchens, das Türen knallend verschwunden war; die Angst und der Schmerz Rukas, der sich doch so rührend um ihn kümmerte, dass es ihm beinahe schon lächerlich vorkam. Wer sorgte sich schon um soetwas wie Jukito? Wen interessierte es schon, wie es ihm ging? Warum er so war, wie er nunmal war? Wie von selbst war sein sehnsüchtiger Blick zum Fenster gewandert, suchte Halt in der langsam herabsinkenden Dunkelheit. Ein zögernder Schritt auf dieses zu brach ab, als er ihn kaum getan hatte. Wo sollte er überhaupt hingehen, wo hätte man ihn schon vermisst? Er konnte nicht wie ein Eremit in den Wäldern leben, das wusste er, auch wenn er es sich lange Zeit nicht sehnlicher hätte wünschen können. Er war zu unerfahren im Überleben, war doch immer wieder auf fremde Hilfe angewiesen gewesen, hatte sie unbewusst gesucht und gefunden. Wo sollte er schon hin? Ruka war der einzige, der ihn vermisst hatte, wenn man das so nennen konnte... Der seine Gegenwart duldete und ihn nicht mehr verurteilte; der versuchte, ihm etwas zu geben, das er noch nicht einordnen konnte. Von einem leichten Kopfschütteln begleitet wandte er sich vom Fenster ab, gab sich einen stillen Ruck und verließ das Zimmer um mit schneller werdenden Schritten den Flur entlang und in die Küche zu gehen, wo er endlich fand was seine Hand gesucht hatte. Das Messer mit dem Ruka sich den Splitter aus der Hand entfernt hatte, lag noch immer dort. Schon hörte Juki das gierige Rufen der glatten Klinge, folgte ihm mit bestimmtem Schritt und griff nach dem Messer. Er war zu schwach, ihr zu widerstehen, das wusste er nur zu gut. Etwas anderes hätte ihn auch sehr gewundert. Sanft betrachtete er das glänzende Metall und umfasste fest den Griff seines Seelenheilers, bevor er dessen Klinge kühlend an die zarte, alabasterfarbene Haut seines Arms legte... einen Augenblick lang die Ruhe genoss,die sie auszustrahlen schien. Mit einem entschlossenen Ruck grub sich die Schneide quer in das vor Anspannung zitternde Fleisch, riss ein brennendes Tal in den dünnen Arm, das sich langsam mit dunklem Blut füllte, welches träge heraussickernd all die Gefühle, die er nicht verstand, mit sich wusch...herausschwemmte. Ein zweiter Schnitt...ein dritter...er hörte auf mitzuzählen, ließ seine Hand automatisiert fortfahren, während er die Augen schloss und kraftlos auf die Knie sank. Sich irgendwo zwischen Wachen und Bewusstlosigkeit dem bekannten Schmerz hingab. Dem reinen Gefühl, das er kannte, verstand. Er wusste, wo er herkam, er konnte einschätzen, wielang er anhalten würde, er würde ihn nie verlassen und hielt immer zu ihm...war ein Teil seiner Existenz. Er allein bestimmte, wann er ihn einnehmen durfte, wie stark er von ihm Besitz ergreifen durfte. Er war Herr der Situation, wenigstens in dieser Beziehung. Ein seichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen, als das Messer aus seiner schweissnassen Hand glitt, klirrend zu Boden fiel und Jukito von seinem brennenden Bewusstsein erlöst wurde, in sich zusammen sackte. Reglos auf dem Küchenboden liegen blieb... (7.9.05) Langsam hob sich die Dunkelheit vor Jukitos Augen. Er öffnete sie vorsichtig und blinzelte geblendet vom strahlenden Sonnenlicht, das durchs Fenster auf sein Gesicht fiel. Den Blick abwendend sah er sich um, erkannte sein Zimmer. Entsetzt weiteten sich seine Augen, wieder dieses Zimmer. Wo er nie wieder hin wollte, wo er solange eingesperrt gewesen war..warum war er schon wieder hier? Was hatte er denn getan, dass er immer wieder zurück musste an diesen Ort, den es doch gar nciht mehr geben konnte! Warum immer wieder hier?! Egal was er versuchte.. Jukito schloss gequält die Augen wieder, als er leises Rascheln von Stoff hörte. Er kannte diesen 'Traum' zu gut, er wusste was er hörte, wer dort auf seinem Bett lag, was gleich passieren würde, was er nicht verhindern konnte..noch nie. Das leise Klacken seiner Zimmertür bestätigte seine Vermutung, er brauchte nciht hinzusehen um zu wissen, dass sein Vater eingetreten war, durch das Kinderzimmer schlurfte und sich am Rand des Bettes auf die Matratze setzte. Wie jedes Mal wurde von ihm keine Kenntnis genommen. Er kauerte still in der Ecke und hörte in Panik erstarrt mit an, was nur wenige Meter neben ihm mit dem ängstlich wimmernden Kind geschah. Mit dem Kind das er war. "Jukito...lass mich nicht alleine." Erschrocken riss er die Augen auf und starrte auf die strahlendweissen Kirschblüten, die den Blick aus dem Fenster versperrten. Das war nicht die Stimme seines Vaters...wer sollte ihn soetwas bitten? Er glaubte immer wieder seinen Namen geflüstert zu hören..bittend...traurig..weinte jemand wegen ihm? Mit einem Mal durchfuhr ihn ein Ruck...Ruka! Warum war Juki hier? Er schlief doch nicht? Er hatte doch nur...war etwas schief gegangen? Hatte er die Kontrolle verloren? Starb er jetzt? So war das nicht geplant, er wollte doch Ruka nicht allein lassen. Er wollte nicht hierher zurück..nie wieder. Unendlich langsam wandte er den Blick zu seinem Bett, sah zitternd in ein paar große grüne Augen, die tränenüberschwemmt in seine Richtung blickten, nichtssehend als Hoffnungslosigkeit und Schmerz. Er sah ihn an, sein Ebenbild, seine Vergangenheit. Er konnte das erste Mal, seit er immer wieder dieser Szene beiwohnte, nicht wegsehen. Er konnte nicht verdrängen, diese leeren Augen hielten ihn gebannt bei sich. Es war falsch, was da geschah...es durfte nicht passieren, niemals wieder durfte es geschehen..nie wieder! Zitternd richtete sich der Junge auf und umklammerte den Griff des Messers, das er die ganze Zeit über in seiner Hand gehalten hatte. Es war falsch..er hatte sich nicht wehren können...es war nicht seine Schuld gewesen..niemals..er hatte es nicht gewollt...Jukito bemerkte nicht, wie Tränen über seine Wangen liefen. Wie er das erste mal weinte über die Ungerechtigkeit, die so unzählige Male in diesem Kinderzimmer ausgebreitet wurde. Vorsichtig kletterte er auf das Bett, blieb auf Knien neben dem Monster und seiner Beute hocken. Zischend zog er die Luft ein, als sich seine hand hob, nun beide fest um den Griff klammerte und die Klinge hinabstieß, tief in den Rücken seines Vaters, der erschrocken und schmerzhaft aufschrie. Ein zweiter Stoß...ein dritter...er hörte auf mitzuzählen und ließ seine Hand wie automatisiert fortfahren, während er die Augen schloss und jeden einzelnen, leiser und qualvoller werdenden Laut des Mannes, den er so hasste, in sich aufnahm wie ein Verdurstender das rettende Wasser. Erst, als kein Laut mehr an sein Ohr drang stieß er den leblos zusammengesunkenen Leib vom Bett, öffnete die Augen und sah auf sein blutüberströmtes, vor Angst zitterndes Ebenbild hinab, das starr zu ihm aufblickte. "Warum hast du ihn getötet? Er war alles, was wir hatten..." Wut stieg in Jukito auf, als er das hörte. Er griff dem Kind an den Hals und presste es fest aufs Bett, benetzte den nackten Körper unter sich mit heissen Tränen, die nicht versiegen wollten. Wie konnte man eine Kinderseele so hart brechen, dass sie dieses wirklich glauben konnte? Einen wimmernden Laut ausstoßend kniff Juki die Augen zu und stieß dem Kind unter sich das Messer in die Brust, rammte bis zum Griff die Klinge in das verseuchte Herz seiner Vergangenheit... Ein verzweifelter Aufschrei entkam seiner Kehle, als er hochfahrend in Rukas Armen erwachte... (8.9.05) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)