Final Fantasy Two Realistics The Worldportal von Rikku_Nox (Part 26-30) ================================================================================ Kapitel 3: Tsengs Hilfegründe ----------------------------- Kapitel 28: Tsengs Hilfegründe »Quant au courage moral, il avait trouvé fort rare, disait-il, celui de deux heures apres minuit; c´est-á-dire le courage de I´improviste.« Napoleon Bonaparte Kim hatte Tseng während ihrer Wanderung durch die Höhlen der Nibelberge genaustens Informiert. Darüber, wie die Ageguards den Canyon überfallen hatten und Kim ihrem Has verfallen war und fast zu einer Ageguard geworden war. Sie hatte ihm auch davon berichtet, dass wegen ihr der Canyon vernichtet worden war und sie deswegen von Cloud weggeschickt worden war, und wie sie so von den Ageguards gefangen genommen worden war, die vorhatten, die schwarze Substanz mit der Hilfe von Sephiroth, welchen sie zurückgeholt hatten, zu entfernen, was allerdings in einem Desaster endete. Kim hatte ihm somit alles geschildert, von da an, seit sie von den Anderen verstoßen worden war. Der Turk hatte die ganze Zeit nur still zugehört und ein nachdenkliches Gesicht gemacht. Er sagte auch nichts, als Kim schließlich geendet hatte, sondern blieb stumm und weiterhin nachdenklich. Kim selbst redete auch nicht weiter. Irgendwie war sie niedergeschlagen. Zwar hatte sie ihm alles erzählt, aber das hieß noch lange nicht, dass er ihr auch glaubte, und sie bezweifelte stark, dass er es würde. Schließlich klang es ziemlich bescheuert, wenn Kim erzählte Sephiroth sei zurück und wolle ihr ans Leder, weil sie die schwarze Substanz in sich trug. Aber Tseng verhöhnte sie nicht oder etwas in der Art, er ging einfach nur grübelnd neben ihr her. Sie durchquerten Momentan einen ziemlich dunklen Höhlenabschnitt, der von scharfen Kanten durchzogen war und mehrere Höhen und Tiefen besaß. Kim kam es fast so vor, als würde sie über ein versteinertes Meer laufen, welches erstarrt war, als hoher Wellengang gewesen war. Monster waren ihnen gottlob noch nicht begegnet, es flogen lediglich manchmal ein paar Fledermäuse über sie hinweg, auf dem Weg nach draußen. Falls es noch regnete, würden sie sicherlich enttäuscht sein, dachte Kim beiläufig und sah ihnen nach, sofern sie es trotz der Dunkelheit konnte. Kim seufzte etwas und ließ den Blick umherschweifen, ehe sie ihn, durch ein "hm" aufmerksam geworden, zu Tseng rüberhuschen ließ. Der Turk sah immer noch geradewegs ins Nichts und war weiterhin ins Grübeln vertieft, aber jetzt sagte er endlich etwas zu Kims Geschichte »Sedas erster Plan war also, dich durch Entwicklung von Hass und Wut zu einer Ageguard zu machen, damit er sterben kann, weil er als Zeitenwächter unsterblich ist und es nicht aushält?« Kim nickte sacht, doch darauf achtete der Turk gar nicht. Er verschränkte die Arme und hob den Kopf etwas »Aber das hat nicht geklappt, weil du die schwarze Substanz in dir hast und darum hat Sedas einen Packt mit Hojo geschlossen und Sephiroth zurückgeholt, der die Ageguards und den Professor getötet hat und nun wieder sein altes Ziel verfolgt..?« Tseng schüttelte den Kopf und verfiel dann wieder in nachdenkliche Stille. Währenddessen sah Kim verzweifelt zu ihm. Er erweckte nicht gerade den Anschein ihr glauben zu schenken, was sicherlich auch nicht leicht war, da man es wahrscheinlich nicht wahrhaben wollte, dass der weißhaarige Mann zurücksein sollte. Etwas zögerlich fragte sie schließlich »Du glaubst mir nicht, nicht wahr?« Es dauerte etwas, dann sah Tseng sie an und antwortete »Nun.. es ist irgendwie schwer es zu glauben, wenn man bedenkt, dass Sephiroth zurück sein soll, dich aber noch nicht erwischt hat..« Er hob leicht die Schultern und fügte hinzu »Ich will dich nicht als Lügnerin hinstellen, aber es fällt mir doch schwer dir das zu glauben..« Natürlich, dachte Kim entmutigt, was hatte sie denn auch erwartet? Würde sie es nicht wissen und jemand würde ihr sagen, dass Sephiroth zurück sei, würde sie es vermutlich auch nicht glauben. Und er hatte ja auch irgendwie recht. Es war in der Tat seltsam, dass Sephiroth sie noch nicht gestellt hatte, schließlich musste es für ihn nicht schwer sein, sie zu finden. Es sei denn, er wollte nicht, dass jemand davon Wind bekam, dass er zurück war, was ihm sicher dienlich sein würde. Würde er sich sofort zu erkennen geben, dann wären wieder Cloud und Co. an ihm dran und diese würden Kim so gut sie konnten beschützen und er hatte schon einmal gegen sie verloren. Außerdem würde Kim an seiner Stelle auch erst einmal Informationen sammeln. Sich erkundigen wie die Lage hier aussah. Sie schauderte etwas. Was war, wenn er herausbekam, dass sie und ihre Freunde getrennte Wege gingen? Oder, dass ihre Endless Substanz nur noch ein wertloser Stein war? Auf jedenfall hatte er ein leichtes Spiel mit ihr. Das war die traurige Realität und vermutlich Kims Untergang. Doch Momentan hatte sie den Turk an ihrer Seite und wenn Sephiroth sich jetzt zeigte, dann würde auch Tseng ihn sehen und aus Kims Lüge würde die reine Wahrheit werden. Dummerweise wusste sie nicht, wie sie ihm dann entkommen sollten. Sie bezweifelte, dass Tseng ihn aufhalten konnte, wenn es nicht einmal zwei Endless Monster geschafft hatten. »Bist du jetzt sauer?« Fragte Tseng und warf ihr einen Seitenblick zu. Kim seufzte halblaut und schüttelte den Kopf »Nein.. ich bin dir dankbar, weil du mich zu den Anderen bringst.. außerdem kann ich es verstehen, ich würde es an deiner Stelle auch nicht glauben, obwohl es die Wahrheit ist..« Tseng sah sie noch einen Moment lang an, dann wanderte sein Blick nach vorne. »Glaubst du denn, dass Cloud und die Anderen dir Überhaupt zuhören nach dem, was du getan hast?« Fragte er dann. Kim zuckte mit den Schultern. Sie war sich da alles andere als Sicher, es wunderte sie schon, warum Tseng nicht wütend auf sie wurde, aber vermutlich war dies so, weil der Turk sich eh nicht für die anderen Leute interessierte, er wollte lediglich die anderen Turks retten, die ja ebenfalls zu Verlorenen geworden waren. Trotzdem, zur Not würde sie Cloud und Co. einfach dazu zwingen ihr zuzuhören. Was sie tat, wenn sie ihr nicht glaubten, wusste sie allerdings noch nicht, aber auch da würde ihr sicher etwas einfallen. Bisher war sie noch überall wieder rausgekommen! Tseng lachte leise und als Kims Blick fragend zu ihm wanderte, sagte er, ohne sie dabei anzusehen »Es wundert mich ja, dass Aquila dir geholfen haben soll zu fliehen..« »Er hat mir geholfen.. obwohl er schon so schwer verletzt war..« gab Kim zurück und erinnerte sich daran, wie sich der rothaarige Junge aufgerafft hatte und Endless Phönix befohlen hatte sie in Sicherheit zu bringen, obwohl Shivas Geschoss ihn bereits durchbohrt hatte. »Die Ageguards sind gar nicht böse gewesen.. nicht einmal Sedas..« fügte sie schließlich hinzu und sah ins Nichts. Nun war es Tseng, der sie fragend ansah »Nicht böse? Denk noch mal darüber nach, immerhin wollten sie alle Zeiten vernichten..« »Schon..« Gab Kim mit einem nicken zu »Aber nur, weil sie so verzweifelt waren.. sicher, es war der falsche Weg, aber sie hielten ihn für den Richtigen..« Der Turk ließ ein bedächtiges "hm" hören und musterte sie inständig. Kim schmunzelte etwas und sah dann zu ihm »Guck dich doch an! Du bist als Turk auch auf falschen Wegen gewandert und trotzdem nicht böse!« »Na ja..« schnaufte Tseng, sagte aber vorsichtshalber nicht mehr, weil er genau wusste, dass Kim recht hatte und er sich um Kopf und Kragen reden konnte. Kim grinste ihn noch einmal kurz an, dann sah sie wieder geradeaus, wo die Höhle eine scharfe Kurve machte. Langsam konnte sie endlich wieder frische Luft wahrnehmen und das vertraute Geräusch von Regen, weshalb sie sich sicher war, dass der Ausgang nicht mehr fern war, vielleicht sogar schon hinter der Abbiegung. »Ist es noch weit?« Fragte sie schließlich und spähte zu der Kurve vor ihnen. Der Turk schüttelte den Kopf »Nein, es ist-« Er stockte, hielt den Arm vor Kim, damit diese stehen bleiben musste und sah sich mit einem ernsten Gesichtsausdruck um. »Was ist?« Wollte Kim wissen, aber Tseng legte den Finger auf die Lippen und zischte, sie solle leise sein. Verwundert ließ Kim den Blick durch die Höhle streifen und strengte ihre Ohren an, um mögliche Geräusche besser wahrnehmen zu können, aber der Regen war das Einzige, was sie hörte. Doch Tseng schien noch etwas anderes wahrzunehmen und sein Gesichtsausdruck wies daraufhin, dass es etwas war, was ihn gar nicht erfreute. Schließlich ergriff er Kims Arm und zog sie hinter sich her zu einem der scharfkantigen Felsen, die diese Höhle durchzogen wie kleine Trennzäune, um sich vor irgendetwas zu verbergen. Kim, die immer noch nichts anderes hörte als den leisen Regen, der vom Ausgang her an ihr Ohr drang, sah Tseng fragend an, dieser machte eine Kopfbewegung zum Ende des Felsenzaunes, was vermutlich hieß, sie solle selbst nachschauen. Das tat Kim auch. Langsam und darauf bedacht, keine Geräusche zu verursachen, krabbelte sie zum Ende des schmalen Felsens, wo sie sich an ihn drückte und vorsichtig um die Ecke lugte. Sie durchfuhr auch sogleich ein Schreck, als sie die fünf Verlorenen sah, die ihr Unwesen in der weiten Höhle trieben und mal hier mal dort rüberhinkten, als würden sie nach etwas suchen. Kim schluckte leicht und zog den Kopf zurück, um nicht gesehen zu werden. Es war das erste mal, dass sie diese Biester so koordiniert sah. Normalerweise stürzten sie sich gierig auf alles was sich Bewegte, aber diese Fünf interessierten sich gar nicht für die vorbeifliegenden Fledermäuse. Sie suchten etwas ganz anderes, und sie suchten gut. Als ob sie noch Menschen wären, die Verstecken spielten. Kim beschlich ein unangenehmes Gefühl. Sie musste unwillkürlich an ihren ersten Traum denken, wo Sephiroth in der Gestallt von Cloud die Verlorenen beherrscht hatte, und diese auf Kim gehetzt hatte. was war nun, wenn er sie wirklich für sich suchen ließ? Sie schluckte erneut und spürte, wie ihr Herz anfing schneller zu klopfen. Mit der Hilfe der Verlorenen würde er Kim in null Komma nichts haben, ohne das jemand mitbekam, dass er zurück war. Außerdem gab es auch noch so viele von diesen Monstern, was sie Sedas und den Ageguards zu verdanken hatten. Kim wurde immer elender zumute als sie vorsichtig zu Tseng zurückkrabbelte. Sie mussten sich etwas einfallen lassen, sonst würden die Biester sie früher oder später entdecken. Aber wie sollten sie ihnen entkommen? Der Turk konnte auch nicht einfach losstürmen und die Verlorenen zum Kampfe herausfordern, dafür waren es zu viele und wer wusste schon, ob in der Nähe nicht noch mehr waren? Nein. Es musste auch noch eine andere Lösung geben. Kim musste sie nur erst einmal finden, was bei ihrer Nervosität nicht so leicht war. Und mit jeder neuen Minute die verstrich, wurde sie umso verzweifelter und unkonzentrierter. Einen Plan, einen Plan! Dachte sie gehetzt und raufte sich die Haare. Schließlich sah sie Tseng an, der zu einem der nächsten Felsenzäune sah. Auch Kims Blick wanderte zu diesem nächstgelegenen Schutz und ihr fiel auch sogleich etwas ein. Es war viel mehr Improvisation, als ein Plan, und auch nicht gerade sehr gut oder ausgereift, aber es würde sicher funktionieren. Sie stieß Tseng an, der sie daraufhin fragend ansah. Kim zeigte stumm zu der nächsten Schutzwand, die nur einige Meter von der ihren entfernt lag. Der Turk folgte ihrer Geste und nickte dann heftig, wahrscheinlich hatte er sich so etwas in der Art auch schon gedacht. Es war ganz simpel, sie mussten einfach nur von Schutz zu Schutz krabbeln, ohne von den Verlorenen gesehen zu werden. Und genau das taten sie nun auch. Tseng machte den Anfang. Er krabbelte bis zum Ende des Felsens und spähte um die Ecke, um sich zu vergewissern, dass keiner der Verlorenen in diese Richtung sah. Es dauerte etwas, dann beeilte er sich zum nächsten Schutz zu gelangen. Dort angekommen drückte er sich gegen den Stein und sah zu Kim rüber. Seine Hand hatte er bereits auf dem Schwertgriff, für den Fall, dass er eingreifen musste, wenn die Verlorenen Kim bemerkten. Angespannt und etwas zittrig sah nun auch Kim um die Ecke und stellte fest, dass die Verlorenen gerade anderswo beschäftigt waren. Ohne zu zögern hechtete Kim zu Tseng rüber und atmete erleichtert auf. Sie hasste so etwas. Auch bei Filmen. Es war einfach zu spannend, weil man nie wusste, ob man entdeckt werden würde oder heil davon kam. Sie krabbelten wieder bis zum Ende ihres Sichtschutzes, welcher dieses mal ziemlich lang war und spähten zu dem neuen. Dieser lag etwas weiter Unterhalb als die anderen beiden und sie mussten eine längere Strecke ohne Schutz zurücklegen. Doch es sollte ihnen auch dieses mal gelingen ihn unversehrt zu erreichen. Die Verlorenen untersuchten derweil ihre ersten Sichtschutze, doch glücklicherweise befand sich ihr Momentaner etwas weiter unterhalb als die anderen, sonst wären sie entdeckt worden. Sie befanden sich nun nahe der Kurve und der frische Wind wurde immer stärker, genau wie das Geräusch von dem Regen. Kim war sich sicher, dass hinter der Kurve der Ausgang verborgen lag. Das dumme war nur, dass zwischen ihrem jetzigen Standpunkt und der Abbiegung kein Schutz mehr war, der Weg aber so weit war, dass sie ganz bestimmt entdeckt werden würden. Kim sah sich um. Es musste eine Möglichkeit geben, die Verlorenen davon abzuhalten ihnen zu folgen. Ihr Blick tastete die Höhle ab und blieb schließlich an der Decke nahe der Kurve hängen. Sie hatte schon einige Risse und sah ziemlich bröckelig aus, mit einer Explosion die stark genug ist, würde sie sicher einstürzen und den Weg blockieren. Sie grinste etwas schwächlich und zeigte zu der Decke. Tseng folgte ihrer Geste und verstand sofort was sie meinte. Er nickte und sie verließen den Schutz geduckt, aber nicht mehr krabbelnd. Es war ein idiotensicherer Plan und einfach in der Ausführung; Sie würden einfach so weit unbemerkt Vorwerts gehen wie sie konnten und dann durch einen Zauber die Höhle zum Einsturz bringen, damit die Verlorenen ihnen nicht folgen konnten. Sie kamen nicht weit, da die Verlorenen sie schnell bemerkt hatten und nun langsam näher kamen. Kim und Tseng hatten die Kurve trotzdem schon fast erreicht und würden es sicher schaffen zu fliehen. Jetzt drehten sie sich aber erst einmal um und sahen den Monstern entgegen, die wie lauernde Tiger angeschlichen kamen und sich bereits die Krallen nach ihnen lechzten. Kim schluckte trocken und wurde immer blasser. Hoffentlich würde ihr Notplan auch funktionieren, denn sonst waren sie verloren. Sie überließ das Feld voll und ganz Tseng, der momentan der Einzige von ihnen war, der Substanzen hatte. Er sah konzentriert zur Decke, welche er zum Einsturz bringen sollte und fing an sich zu sammeln. Währendessen kamen die Biester immer näher und würden sicher gleich losrennen. Gehetzt sah Kim zu Tseng, dann zu der Decke, die sich zwischen ihnen und den Verlorenen befand, und ihre letzte Hoffnung auf Rettung war. Der Turk musste sich beeilen, wenn sie nicht getötet werden wollten. Trotzdem verging noch ein kurzer Moment, ehe sich mehrere Blitze bildeten, die mit ungemeiner Wucht in die Felsendecke einschlugen und diese zu fall brachten. Kim schrie auf, wurde von Tseng gepackt und mitgeschliffen, während die Verlorenen stehen blieben und zur Decke hochstarrten, die, durch den Zauber von "Blitz 3", einstürzte und den Biestern den Weg versperrte. Leider stürzte nicht nur dieser Deckenbereich ein, sondern auch die ganzen anderen, die bröckelig gewesen waren, sprich; jene, unter denen Tseng und Kim gerade lang liefen, um zum Ausgang zu gelangen. Kim sah über die Schulter und stellte geschockt fest, dass sie gleich von Geröllhaufen erschlagen werden würden, wenn sie nicht sofort hier raus kamen. Sie schrie erneut auf, was allerdings in dem Lärm unterging und rannte eine Spur schneller auf die Kurve zu, die ihnen mehr oder weniger entgegen sprang. Sie hechteten um sie herum und dann genau auf den Ausgang zu, der sich noch einige Meter vor ihnen befand, während hinter ihnen alles barst und einstürzte. Mit letzter Kraft sprangen sie aus der Höhle und rollten noch ein Stück weiter den Weg hinab, wo sie schließlich flach liegen blieben, während über ihnen der Höhleneingang krachend und staubend einstürzte. Einige kleine Steinchen rollten den Weg hinunter und es dauerte etwas, bis Kim den Mut hatte, zu dem Eingang hochzusehen, welcher jetzt von Steinen verschüttet war. Ihr Herz schlug wie wild und es fiel ihr schwer zu atmen, wenn sie daran dachte, wie knapp sie eben dem Tod entkommen waren. Tseng, der sich neben ihr befand, setzte sich auf und sah ebenfalls zu der Höhle hinauf. »Puh.. das war knapp..« seufzte er, woraufhin Kim nur ein zitterndes und leises "hm" zurückgab, weil sie im Moment nicht mehr herausbekam. Sie blieben noch eine Weile stumm so sitzen, dann rafften sie sich auf und folgten dem Weg, der runter ins Tal führte. Dieser war ziemlich weitläufig und es würde noch etwas dauern, ehe sie wieder Gras anstatt Stein unter den Füßen spürten. Sie schwiegen eine ganze Weile, dann sagte Kim leise »Sie haben jemanden gesucht..« Tseng sah sie fragend an, sagte aber nichts dazu. Kim sah den Weg entlang, bis zum Horizont, wo sich, hinter der großen Rasenfläche, das Meer befand. Sie war sich mittlerweile ziemlich sicher, dass die Verlorenen nach ihr gesucht haben, und das sie von Sephiroth kontrolliert wurden. Aber wie sollte sie es beweisen? Sie seufzte halblaut. Irgendwie musste sie es doch beweisen können. Bestimmt würden ihr die Anderen nicht glauben, genau wie Tseng. Kim hatte schon Glück, wenn Cloud ihr überhaupt zuhören würde. Sie seufzte erneut und legte die Hand auf den Bauch. Es tat immer noch weh, aber so langsam gewöhnte sie sich daran und konnte es wegstecken. Tseng, dem Kims Bewegung nicht entgangen war, sah auf ihren Bauch und sagte »Als ich es erfahren habe, konnte ich es gar nicht glauben..« »Frag mich mal..« Gab Kim zurück und nahm die Hand runter »Ich dachte, Sephiroth hätte ein Rad ab.. aber er hatte trotzdem recht..« Sie erinnerte sich daran, wie er sie einst davon in Kenntnis gesetzt hatte, dass in ihr die schwarze Substanz war. Keine sehr angenehme Erinnerung. Dies war der eigentliche Grund dafür, dass Kim so geworden war. So grob und wütend. Sie hatte es einfach nie verkraften können, egal wie stark sie sich auch gab, die Angst war ihr ständiger Begleiter gewesen. Vielleicht hatte sie sich auch für etwas besonderes gehalten, weil sie immer im Mittelpunkt gestanden hatte. jetzt wusste sie, wie blöd sie gewesen war, und falls sie dies hier überleben sollte, würde sie es wieder gut machen. »Sag mal.. wie hast du es eigentlich herausbekommen?« Fragte Kim verwirrt, als ihr einfiel, dass Tseng eigentlich gar nicht wissen konnte, dass sie die schwarze Substanz in sich trug. Der Turk grinste mysteriös und gab zurück »Ich habe meine Quellen..« »Komm schon.. sag mal.. woher weißt du es?« Tseng zuckte mit den Schultern »Ich hab es mit dir zusammen erfahren..« Kim sah ihn fragend an, woraufhin er eine ausholende Geste machte »Du hast mich doch damals im Wald getroffen, als du zum Tempel des alten Volkes wolltest, nicht?« Einen Moment musste sie ernsthaft nachdenken, aber dann fiel es ihr wieder ein. »Ja.. du hast mich vor diesem Monster beschützt..« nickte sie und dachte an das Insektenmonstrum, welches Tseng getötet hatte, ehe es Kim töten konnte. Der Turk nickte ebenfalls »Genau.. meine Aufgabe war es, die schwarze Substanz zu besorgen.. aber sie war ja nicht im Tempel, deswegen wollte ich zurück nach Junon, doch als ich dich dann im Wald sah, dachte ich mir; "Rette das Mädchen und lass dich einfach zur Substanz führen!"« Kim schnaubte verächtlich und brummte »Deswegen hast du mich gerettet?« Tseng grinste etwas und verschränkte die Arme »Ja... ich wollte mich von dir zur schwarzen Substanz führen lassen und bin dir gefolgt.. ich hab mich versteckt gehalten, aber alles mitgehört..« »Und.. warum hast du es nicht Rufus oder jemand anderen Erzählt..?« Wollte Kim wissen und sah ihn ernst an. Der Turk schloss die Augen und gab zurück »Ich weiß nicht.. irgendwie hatte ich mitleid mit dir.. außerdem hätte mich dann jeder für bekloppt gehalten..« Kim zog eine Grimasse und sah wieder geradeaus. Er wollte nur seinen Ruf rein halten, dieser alte Schuft! Da war nichts mit mitleid. Trotzdem nagte da noch etwas anderes an ihr und sie kam nicht drum herum es zu fragen »Sag mal.. wieso hilfst du mir eigentlich immer? Ich meine.. das hat doch sicher einen Grund..« Tseng ließ ein leises "tz" hören und sah dann zum Himmel hoch, an welchem immer noch dunkle Wolken zogen, allerdings hatte es endlich aufgehört zu regnen. »Willst du es echt wissen?« Vergewisserte er sich »Nicht, dass du nachher enttäuscht von mir bist..« Sein Blick wanderte wieder zu Kim, die ihm ernst in die Augen sah und heftig nickte. »Im Laufe meines Lebens habe ich gelernt, dass man sich immer auf die Seite derer stellen sollte, die einem am meisten nützen.. versteh mich nicht falsch.. ich habe keine edlen Gründe.. ich helfe dir nur, weil es mir selbst etwas bringt..« Er sah sie an »Das hat nichts mit Freundschaft oder so etwas zu tun..« Kim sah einfach nur zurück und antwortete »So etwas hatte ich mir schon gedacht und es enttäuscht mich nicht im geringsten..« In Wahrheit war dem nicht so. Insgeheim hatte sie gehofft, dass er es genau aus dem Grund tat, den er am Ende als Nichtgrund genannt hatte. Aber man konnte es nicht ändern. Tseng war ein Egoist und würde auch einer bleiben, egal wie sehr sich Kim anstrengte, damit sich dies änderte. Und es enttäuschte sie doch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)