Death Wish or Life Courage von RinRin (Kyo x Die --- The End is here ! !) ================================================================================ Kapitel 37: One Lie ------------------- soi, danke erstmal wieder für eure Kommis und natürlich auch die Kritik...hab mir schon fast selbst gedacht, dass im letzten Kap ein bisschen zu viel Zeitsprünge waren... >.< dafür kommt in dem jetzigen Kapitel etwas mehr zu Kyo und Die, und wie Die sich so verhält... ich hoff mal, das sagt euch dann eher zu ^^ wenn nicht, kritisiert mich ruhig weiter, bin gern offen für Verbesserungsvorschläge, bei meiner eventuellen nächsten FF oder soweit es hier noch geht, werd ich dann aufpassen, nicht mehr zu viele Zeitsprünge zu machen, oder etwas mehr auszuführen *versprech* XD nyaaa, dann lest mal schön weiter und lasst Kommis da ^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Chapter 37 - One Lie Die Tage vergingen, Tage, in denen Die allmählich, wenn auch schwerfällig, wieder zur Normalität zurückgefunden hatte, er Kyo mittlerweile wieder so normal wie möglich mit Liebkosungen verwöhnte, oder er Kyos Küsse und Umarmungen ohne allzu großes Zittern erwidern konnte. Er hatte es sogar wieder über sich bringen können, die ein oder andere Nacht mehr bei Kyo zu verbringen, nachdem er es zuvor immer mit Ausreden vermieden hatte, er nur noch selten mit Kyo die Nacht verbrachte, sondern es bei Tagen beließ. Erst als Kyo anfing mehr Fragen zu stellen, als Die beantworten konnte und wollte, versuchte er auch in diesem Bereich wieder zur Normalität über zu gehen. Einige Wochen vor Ende des Jahres war auch wieder so eine Nacht. Nachdem die Band den Tag zunächst mit Proben verbracht hatte, fuhr Die wieder mit zu Kyo, um dort die Nacht über zu bleiben. Und dort waren sie nun in Kyos Wohnzimmer und sahen sich irgendeinen Film an, den Kyo aus der Videothek ausgeliehen hatte. Die hatte die Beine angezogen und eine Wolldecke um sich geschlungen. Er warf immer wieder einen Seitenblick auf Kyo, der ihm schräg gegenüber auf seinem Sessel saß und wieder einen Geistesblitz für eine Songidee niederschrieb. Was Die nicht merkte war, dass auch Kyo den Gitarristen beobachtete. Er hatte seine Idee schon lange fertig gehabt und schrieb nun nur noch irgendwelche belanglose Worte auf das Blatt Papier vor sich, um Die in dem Glauben zu lassen, er wäre noch beschäftigt. In Wirklichkeit aber konnte Kyo seine Augen nicht von ihm lassen. Kyo spürte, dass irgendetwas los war. Die war die letzte Zeit so ungewöhnlich ruhig geworden. >Auch wenn Kao meint, Dies Verhalten entspricht fast schon eher meinem und wir färben einfach nur auf uns ab… Das kann doch nicht alles sein. Die, warum redest du nicht mit mir, wenn dich etwas bedrückt?< , fragte sich Kyo wie so oft in Gedanken. Dann seufzte er leise auf und legte das Papier und seinen Stift beiseite. Er stand auf und ließ sich schließlich neben Die auf dem Sofa nieder. Der schien so in den Film vertieft zu sein, dass er nichts davon merkte, erst als Kyo sich zu ihm hinüber beugte und einen sanften Kuss aufdrückte, schrak Die erschrocken hoch und zog sich ganz bis an die Armlehne zurück. Er begann am ganzen Körper zu zittern und um das Kyo nicht zu zeigen, zog er die Decke nur noch enger um sich. Die letzte Zeit hatte er immer gehofft, solche Momente waren vorbei. Umso erschrockener war er deshalb nun auch, dass es anscheinend doch noch nicht so war. Kyos Lippen so plötzlich auf den seinen zu spüren hatte ihm wieder Hirokis Bild erscheinen lassen. Es schien wie… wie damals zu sein. Da hatte er auch plötzlich Hirokis Lippen auf den seinen spüren müssen, hatte damit erfahren müssen, was Hiroki schließlich vorhatte. Die schüttelte den Kopf und versuchte diese Gedanken so schnell wie möglich wieder zu vertreiben. Es war nun kein passender Zeitpunkt darüber wieder einmal nachzudenken. Kyo hatte sich bereits wieder selbst an das andere Ende des Sofas gesetzt und sah Die noch eindringender an. „Was ist los, Die? Ich wollte dich doch nur küssen.“, fragte er leise. „Es… nichts ist. Ich hab mich nur einfach so erschrocken. Der Film ist echt spannend.“, log Die sofort und wendete seinen Blick von Kyo ab. >Bitte stell doch nicht immer so viele Fragen, Kyo. Ich weiß, ich bin anders geworden, und du kriegst das natürlich mit… Aber ich kann dir das einfach nicht erklären… Ich weiß nicht einmal wie. Wie ich dir das vor allem schonend beibringen soll, ohne dass du sofort austickst und dich auf den Weg zu Hiroki machst, um mit ihm wer weiß was anzustellen…< Kyo sah ihn währenddessen zuerst immer noch skeptisch an, kniete sich dann wieder vor ihn und versuchte Dies Kopf zu sich zu drehen, indem er ihm 2 Finger unters Kinn legte. „Du kannst mir viel erzählen… Aber langsam glaub ich das nicht mehr. Das sagst du immer wieder. Immer, wenn ich dich küssen wollte oder es mal getan hab.“ Kyo war wieder einmal an dem Punkt, an dem er wissen wollte, was Die so bedrückte. Er wusste, dass Die ihm bis dahin immer ausgewichen war und langsam konnte und wollte er diese simple Erklärung nicht mehr so einfach hinnehmen. „Kannst du aber…“, antwortete Die knapp, wirkte dabei gereizter als er eigentlich sein wollte. „Sorry… Ich wollte dich nicht anfahren.“, entschuldigte er sich deshalb sofort. Kyo winkte dies nur ab. „Schon okay. Die, mir sagst du immer, ich soll mit dir reden, wenn ich Probleme habe, aber selbst machst dus auch nicht. Ich merk doch, dass was nicht stimmt. Also bitte red mit mir!“ Die seufzte. >Shimatta… Was soll ich dir denn sagen? ‚Hey, Kyo. Hiroki hat mich vergewaltigt.‘, oder was?! Kami-sama, wenn du das weißt… Ich weiß nicht, wen du mehr hasst dann… Mich, darum dass ich dir nichts gesagt hab. Oder ihn, darum dass er das getan hat. Du bringst ihn doch sofort um… Und mich wirst du auf jeden Fall hassen… Dafür hab ich das alles schon zu lange verschwiegen.< „Die? Was ist?“, wurde der Gitarrist bereits wieder aus seinen Gedanken gerissen. Die schrak erneut hoch und sah verzweifelt auf Kyo. „Nichts, keine Sorge. Ich weiß selbst nicht, was los ist, was ich dagegen machen soll.“ Und diese Feststellung entsprach sogar der Wahrheit. Er wusste wirklich nicht, was er tun sollte. Kyo sah ihn weiter skeptisch an. Er zögerte einige Minuten, bevor er schließlich ins Blaue hinein fragte: „Hat es was mit Kisaki oder Hiroki zu tun?“ Die sah sofort alarmiert hoch. „Wie kommst du darauf?“, fragte er schnell, bevor Kyo diesen Schock bemerken konnte. „Ja ich weiß nicht. Ich versuch nur eine Erklärung zu finden. Melden die sich doch noch bei dir?“ „Ich… Iie! Ich hab genauso nichts mehr von ihnen gehört. Weder von Hiroki, noch von Kisaki.“ „Hm… Dafür hast du mich eben aber viel zu sehr entgeistert angesehen. Als ob… als ob ich mit der Frage ins schwarze getroffen hab.“, stellte Kyo nüchtern fest, besah sich Die noch genauer, um wieder eine Reaktion erkennen zu können. >Shimatta… Ich verrat mich bald noch selbst. Ich weiß, du hättest vielleicht ein Recht darauf, zu erfahren, was los ist. Aber es geht einfach nicht.< Ehe er sich dann versah, hatte er die nächsten Worte schon ausgesprochen, ohne weiter darüber nachzudenken. „Gut… Du hast ja Recht. Ich hab Hiroki und Kisaki wieder gesehen.“ Die stockte. Jetzt hatte er nur noch eine Wahl: Entweder er erklärte nun doch, was Sache war, oder er belog Kyo nun, um sicherzustellen, dass Kyo nicht noch mehr nachfragte. „Hab ichs doch gewusst.“, seufzte Kyo. „Was wollten sie?“ Die schluckte, bevor er in Gedanken Kyo um Verzeihung für die nachfolgende Lüge bat, und dann fortfuhr: „Sie haben mir wieder einen Vortrag gehalten, von wegen dass es ja erbärmlich sei, dass ich dich und Kaoru vorschicke, um ihnen sagen zu lassen, sie sollten uns beide endlich in Ruhe lassen. Das konnt ich dann nicht auf mir sitzen lassen. Ich hab Hiroki also selbst mit aller Deutlichkeit gesagt, was ich will… Dass ich dich liebe und egal, welche Gemeinheiten er sich einfallen lassen würde, es würde nichts daran ändern. Wir haben eine Ewigkeit so weiterdiskutiert. Irgendwann muss ich dann etwas gesagt haben, was endlich gewirkt hat, dass sie sich endlich verzogen haben… Und das Ergebnis kennst du ja… Hiroki hat gekündigt und arbeitet voll und ganz für Kisaki.“ Die seufzte, als er mit dieser Geschichte geendet hat. Er wusste nicht, wie er sich im Moment zuerst fühlen sollte. Schlecht deswegen, dass er Kyo nun eine Lüge auftischte, die dieser scheinbar auch zu glauben schien. Oder schlecht deswegen, dass er seinem geliebten Freund nicht so viel Vertrauen entgegenbringen konnte, um die Wahrheit zu sagen. „Das ist alles?“, fragte Kyo, erleichtert, dass Die ihm endlich mehr erzählte. „Hai.“, antwortete Die knapp. „Die beiden haben mir einfach so noch sehr zugesetzt. Da wollt ich dich nicht auch noch damit belasten.“ Kyo legte daraufhin behutsam einen Arm um ihn, wartete einerseits schon darauf, dass Die wieder zurückzucken würde. Er fühlte sich dann auch bestätigt, als Die wirklich unter der Berührung erneut zusammenzuckte. Damit bekam Kyo jedenfalls eine größere Vorstellung, was Hiroki und Kisaki ihm gesagt haben mussten, ohne dass Kyo weiter danach fragen musste. „Die, was auch immer die beiden gesagt haben, nimm dir das nicht so zu Herzen.“, meinte er also. „Ich weiß, du liebst mich. Lass dir von denen nichts anderes einreden.“ Die nickte langsam. Er war erleichtert, dass Kyo ihm soweit glaubte, und hoffte zugleich, dass er sich endlich mehr zusammenreißen konnte. Er fühlte sich bereits schuldig genug, dass er Kyo nun so anlügen musste. Er hatte gehofft, dass es niemals so weit kommen würde. Kurzzeitig fragte er sich nun in Gedanken sogar, ob er Kyo nicht doch sagen sollte, was wirklich geschehen war. Ein Blick auf Kyo, wie der ihn gerade erleichtert, aber auch verletzt ansah, ließ ihn aber sofort den Tag nach ihrem Konzert wieder ins Gedächtnis rufen. Er hatte sich damals geschworen, dass er Kyo nichts davon sagen wollte, aus reinem Schutz für ihn und sich selbst. Kisaki und Hiroki ließen sie alle ja bereits in Ruhe, meldeten sich kein einziges mal. Wieso sollte er dann doch wieder etwas aufrütteln, was für den Moment doch vorbei war? Es wäre vielleicht etwas anderes, wenn Die immer mit der Angst leben müsste, Hiroki könnte diese Nacht Kyo selbst noch unter die Nase reiben, wenn er und Kisaki doch noch um sie herum waren. Aber so war es nun mal nicht. „Lass uns ins Bett gehen… Und das Thema vergessen. Ich werd versuchen, mich wieder mehr zusammenzureißen…“, meinte Die schließlich, versuchte so die Gedanken wieder hinter sich zu lassen. Kyo nickte und erhob sich dann bereits. Die tat es ihm gleich und gemeinsam gingen sie schließlich ins Bett. Kyo hatte sich sofort eng an Die gekuschelt, kaum waren sie beide zugedeckt, und Die ließ es auch so zu. Er hatte es sich verboten, nur in irgendeiner Weise zurückzuzucken. Schließlich war es Kyo, der neben ihm lag und seine Nähe suchte, nicht Hiroki, wie Die immer glaubte meinen zu müssen. Kyo war so auch sehr schnell eingeschlafen, doch Die hatte alle Mühe es ihm in dieser Nacht gleich zu tun. Immer wieder riss er beinahe panisch seine Augen auf und schluckte schwer, als ihm wieder bewusst wurde, wie er Kyo angelogen hatte. Jedes mal schloss Die seine Augen aber sofort wieder, nachdem er einige Sekunden Kyo neben sich beobachtet hatte, und versuchte auch einzuschlafen. Jedes mal versuchte er auch krampfhaft die Tränen zu unterdrücken, die ihm schließlich doch immer stumm die Wangen hinab liefen. Irgendwann, nach etlichen langen Minuten, man konnte nicht sagen wie, hat auch Die schließlich der Schlaf eingeholt. ~~~~~ Mit Kyo neben sich konnte Die allerdings nicht darauf hoffen, dass er lange ausschlafen konnte. Kyo war sehr bald wieder aufgestanden und hatte sich angezogen. Den Abend zuvor hatte er dabei in der Hoffnung, Die hätte diese Offenheit endlich etwas geholfen und war ihm gegenüber wieder ‚normaler‘ , bereits wieder vergessen. Stattdessen wollte er den Gitarristen nun versuchen etwas abzulenken. “Dieeeeeeeee! Shimatta! Steh endlich auf du Schlafmütze.”, rüttelte Kyo an ihm, nachdem er es zuvor sanfter versucht hatte, Die aufzuwecken. Es folgte allerdings nur ein Grummeln seitens Die. “Och komm schon, Die… Dozo!” Wieder nur ein leises Grummeln und Stöhnen. Kyo bäumte sich vor dem großen Bett auf und blickte auf den Rotschopf, der in seiner Decke eingewickelt schlief. Kyo selbst war vollständig angezogen und bereits in dicker, übergroßen Winterjacke mit übergroßen Handschuhen und einem wohl endlos langen Schal. “Wenn du jetzt nicht gleich aufstehst, dann….” Er lief langsam - so gut wie er eingepackt war, war es ihm nicht vergönnt schneller zu gehen - um das Bett herum und setzte sich auf die Kante. Dann drehte er sich zu dem Älteren hin und begann die Decke ein Stück nach unten zu ziehen, ehe er versuchte Die trotz der Handschuhe in die Seite zu pieksen. “Mhm… Lass mich schlafen…”, murmelte Die daraufhin nicht sehr beeindruckt von Kyos Aufweckversuch und drehte sich auf die andere Seite, um Kyo zu entwischen. Der jedoch folgte ihm auf dem Bett kniend und ließ nicht locker, ihn in die Seite zu pieksen. Die wickelte sich aber wiederum nur noch mehr in die Decke ein und versuchte nochmals sich von Kyo wegzudrehen. “Na gut, wie du willst…”, verkündete Kyo gespielt böse. Er stand auf und hüpfte einige Male auf dem Bett auf und ab, so dass auch Die ziemlich durchgeschüttelt wurde, meinte dabei mit jedem neuen Hüpfer: “Steh… endlich… auf… du… ewige… Schlaf... mütze… Baka!” Die aber seufzte nur einige Male und schlief weiter. “Shimatta! Was soll ich denn noch machen?”, fragte Kyo verzweifelt, ließ sich dabei auf Die fallen und saß nun auf dem Rotschopf. Die schrie kurz auf, er war erschrocken, als er plötzlich Kyos Gewicht auf sich spürte. “Hah! Das geschieht dir Recht. Wenn du auch nicht aufstehen willst.” Ein langer Seufzer folgte. “Is’ ja gut…”, murmelte Die dann verschlafen. “Was gibt’s ‘n so wichtig’s, dass man nich’ ma’ ausschlafen kann?” “Das sag ich dir, wenn du endlich mal aufgestanden bist.” Die resignierte: “Haaaaai… Wenn du dann bitte von mir runtergehen würdest…” Kyo grinste freudig und erbarmte sich dann von Die zu gehen. Er rutschte zur Seite, und stand schon wieder neben ihm, als dieser sich langsam, immer noch ziemlich müde seiend erhob. Kyo grinste ihn an und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, der Die sofort etwas erschaudern ließ, wovon Kyo aber nicht allzu viel zu merken schien. “Geht doch.”, flüsterte Kyo dann, verwies zum einen darauf, dass Die auch endlich aufstand und zum anderen, dass er ihm auch einen Kuss geben konnte, ohne dass er sofort nur zusammenzuckte. Die sparte sich eine Antwort darauf und wollte also aufstehen… “Waaaah… Ist das kalt hier drin…”, stöhnte er auf, kaum hatte er die Decke zurückgeschlagen. Er wickelte sich sofort wieder darin ein und grummelte Kyo an. “Wie kannst du nur so früh morgens bei so ‘ner Kälte so aktiv sein?”, schüttelte er den Kopf und besah sich Kyo genauer. Erst jetzt fiel ihm auf, was Kyo alles trug. “Okay, ich glaube, die Frage war überflüssig…” Scheinbar beiläufig erklärte Kyo dann: “Ups… Gomen… Das wollt ich dir auch noch sagen… Unsere Heizung scheint wohl zu spinnen… Die läuft gar nicht richtig an.” “Na super…”, seufzte Die. „Das wäre für mich noch ein Grund mehr, gar nicht erst aufzustehen.“ Kyo grinste daraufhin nur wieder und erklärte einfach, Die solle sich nun endlich anziehen, dann würde ihm schon auch wärmer werden. Die, immer noch leise fluchend und grummelnd, stand dann wirklich auf. Er war manchmal schon doch auch ein Morgenmuffel und das wurde auf keinen Fall besser, wenn er auf solch unsanfte Weise von Kyo geweckt wurde, und vor allem die Nacht zuvor nicht wirklich viel Schlaf finden konnte, auch wenn es in diesem Moment nur in gewisser Weise seine eigene Schuld war. Laut seufzend und fest die Decke um sich geschlungen tapste Die dann zum Schrank, der dem Bett gegenüber stand, und fischte daraus seinen dicksten Winterpulli oder zumindest den dicksten, den er hier bei Kyo hatte, eine Jeans, von der er dachte, sie sollte warm genug sein, und noch weitere Klamotten, die ihm dazu verhelfen sollten, in der kalten Wohnung nicht zu erfrieren. Kyo währenddessen setzte sich wieder auf das Bett und sah weiter grinsend auf Die, der dieses Grinsen hinter seinem Rücken zwar genau spürte, aber gekonnt ignorierte. Er wusste, dass es Kyo immer wieder Spaß machte, ihn auf so rabiate Weise aufzuwecken, obwohl Kyo genau der gleiche Morgenmuffel war und die mieseste Laune hatte, wenn er nicht ausschlafen konnte. Die begab sich dann trotzdem samt seinen Klamotten und der Decke fest um seinen Körper gewickelt ins Bad, um sich dort umzuziehen. Wenig später kam der Gitarrist auch schon wieder aus dem Badezimmer, aber hatte die Decke immer noch um sich geschlungen. Kaum erkannte Kyo das, prustete er schon los vor Lachen. “Sag mal… Wird dir nicht langsam wenigstens ein bisschen warm, dass du mal die Decke weglegen kannst?” Die überlegte kurz und schüttelte dann vehement den Kopf. “Du ziehst deine dickste Jacke mit allem drum und dran an, und ich wickle mich eben in meine Decke. Kommt doch auf dasselbe raus…” “Nur mit dem Unterschied, dass mir gar nicht so kalt ist.”, meinte Kyo mit der Schulter zuckend. Die sah ihn fragend an. “Was heißt das nun wieder?” “Na, ich hab nur gewartet, dass du endlich aufstehst, damit wir raus gehen können. Guck doch mal aus dem Fenster: Es hat die ganze Nacht durchgeschneit.” Die tat wie ihm geheißen und trat an das Fenster. Draußen war wirklich alles weiß. Die schätzte, es mussten schon einige Zentimeter Schnee dort liegen. >Wie ich das hasse, allgemein diese ständige Kälte, oder wenn ich irgendwohin fahren muss, zur Bandprobe, diese glatten Straßen überall und die damit verbundenen Staus wegen Unfällen oder so. Oh mann… Wenn ich nicht Ende Dezember Geburtstag hätte, würde ich diese kalte Jahreszeit schon vollends hassen. Wobei aber… Wenn man erst mal über die 20er hinausgekommen ist, sind die Geburtstage auch nicht mehr so spannend. Und richtig in Feierlaune bin ich nun auch wirklich….< Die seufzte. >Ich sollte nicht so viel über Geburtstag nachdenken, in zwei Woche ist es ja wieder soweit… Ich hätte mir schon gewünscht ihn anders zu feiern, als mit diesen Gedanken…< “Das wäre für mich noch ein Grund mehr, im Bett zu bleiben… Ist mir viel zu kalt.”, schloss er schließlich seinen Gedankengang ab, verdrängte die Gedanken an seine Erlebnisse sofort wieder und drehte sich zu Kyo um, der nach wie vor auf dem Bett saß. “Spielverderber!”, grummelte Kyo. Die rollte nur mit den Augen. Nachdem er tief Luft geholt hatte, trat er die paar wenigen Schritte, die sie beiden trennten, zu ihm hin und drückte ihm dann einen langen Kuss, so leidenschaftlich wie es Die möglich war, auf die Lippen, der erst wieder gelöst wurde, als sie Luft holen mussten. “Hai… Ich nehm alles wieder zurück.”, wisperte Kyo und grinste den Rothaarigen freudig an. “Hoff ich doch auch.”, erwiderte Die und lief mit seiner Decke aus dem Zimmer in die Küche, um sich dort einen Kaffee zu machen. Kyo folgte ihm und beobachtete ihn stillschweigend. >Ich will trotzdem noch rausgehen und Die einfach mal ablenken. Stellt sich aber doch als weitaus schwieriger dar, wie ich eigentlich vermutet oder gehofft hatte, als ich ihn geweckt hatte.< Als die beiden dann nach ein paar Minuten nebeneinander am Küchentisch saßen, Die dort genüsslich seinen heißen Kaffee trank, dabei eigentlich wieder seinen Gedanken nachhängen wollte, sprach Kyo erneut an, was er wollte. “Duu… Die…”, begann Kyo, nachdem er mit seinem Stuhl noch ein Stückchen näher zu Die gerutscht war und ihn sanft in die Seite piekste. Die blickte kurz auf und sah Kyo an. “Nani?…” “Wollen wir nicht doch rausgehen?” “Iie, ich will bei der Kälte nicht raus.”, schüttelte Die vehement seinen Kopf und trank weiter seinen Kaffee. “So kalt ist es doch bestimmt nicht.” “Doch! Für mich schon.” Kyo seufzte kurz auf, dachte aber nicht einmal daran, einfach so schon aufzugeben: “Dann ziehst du dich wärmer an! Dann geht das schon.“ “Iie, trotzdem ist es mir da zu kalt. Reicht schon, wenn wir heute Nachmittag zur Probe müssen.” “DaiDai… dozo…” “Iie, Kyo!” “Dozo!” “Iie!” Es ging noch einige Minuten so weiter, bis Kyo schließlich einen süßen Hundeblick aufsetzte und damit Die bettelnd ansah. “Mann… Lass das, du weißt, dass ich dir da nicht widerstehen kann.” “Wenn es anders nicht geht, dann eben so.” Kyo zog nun noch eine Schmollschnute hin. “Hör auf… Oder ich sag das böse Wort mit ‘k‘!” Das wirkte. Kyo wusste im ersten Moment nicht, was er sagen sollte. Er wollte unbedingt raus in den Schnee mit Die, es sollte doch nur eine Ablenkung für ihn sein, aber er hasste es, „süß“ genannt zu werden, egal von wem und warum. >Wieso muss er nur immer damit drohen, er sagt das böse Wort mit ‘k’, wenn wir mal nicht einer Meinung sind? Mist…< “Das ist gemein.”, begann Kyo zu schmollen. “Wenn es anders nicht geht, dann eben so.”, grinste der Rothaarige, Kyos Satz wiederholend. Kyo seufzte theatralisch auf. Er rutschte wieder zurück und funkelte Die böse an. “Demo…” Ehe Kyo seinen Einwand aber zu Ende sprechen konnte, wurde er von der Türklingel unterbrochen. Als Die keine Anstalten machte, sich zu bewegen, sondern in seine Tasse Kaffee starrte, die Decke dabei nur noch ein Stückchen mehr um sich wickelte, erhob sich Kyo, wenn auch grummelnd, und lief zur Tür. “Hai?”, antwortete er über die Sprechanlage. “Moshimoshi, Kyo! Wir sind’s” “Dürfen wir hooooch?”, erwiderten zwei überfröhliche Stimmen im Chorus, die er Kaoru und Toshiya zuordnete. >Was wollen die denn hier?< , fragte er sich, drückte dann aber doch sofort den Knopf, der die Haustüre aufgehen ließ und öffnete die Wohnungstür, wartete im Türrahmen auf die Freunde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)