Das Schicksal nimmt seinen Lauf... von Black_Taipan ================================================================================ Kapitel 19: Misstrauen & Menschenfreund --------------------------------------- „What the Heck…?“ Hugh blieb irritiert stehen und musterte den Plan vor sich. Während er flüchtig die verschiedenfarbigen Linien der U-Bahn unter die Lupe nahm, lauschte er angestrengt. „Warum soll ich zu Kuronichi kommen?“ Der Rothaarige musste sich zusammenreissen um weiter unauffällig den Stadtplan zu mustern. Einige Meter von ihm entfernt telefonierte ein junger Japaner mit dunklen Haaren, rundem Gesicht und einfältigem Gesichtsausdruck. Seltsamerweise sprach er Englisch und gab Hugh damit die Möglichkeit etwas zu verstehen. „Aber…“ Lange wurde wieder am anderen Ende der Leitung gesprochen und Hugh hörte nichts. „Aber die Polizei…“ Laut kam die Antwort und der Japaner zuckte zusammen. „Ja, selbstverständlich. Ich komme sofort. Sag Oregon, er kann auf mich zählen.“ Das Telefonat wurde beendet und der Japaner begab sich in den unteren Teil des Umsteigebahnhofs. Hugh dachte fiebrig nach, wie er das Organisationsmitglied verfolgen sollte. Schliesslich wollte er doch Jason abholen. Er war sich sicher, dass der bleiche und leicht einzuschüchternde Japaner in der neuen Organisation tätig war. Der Staat Oregon in seinem Gespräch war zu auffällig gewesen. Kurz dachte er noch nach, dann spielte er den erfreuten Amerikaner, der endlich seine richtige Linie im Chaos der japanisch beschrifteten U-Bahnen gefunden hatte und folgte dem Japaner. Während er im Gewühl den anderen beobachtete, schrieb er Jason eine Nachricht. Es tat ihm weh, wenn er an den Jungen dachte, aber eine solche Chance würde sich ihnen nicht ein zweites Mal bieten. „Ich habe die falsche Linie erwischt und bin in einem tollen Geschäft gelandet. Wir treffen uns bei uns in der Wohnung, ich bringe etwas mit.“ Er würde Jason nicht erzählen, auf was für eine Spur er gestossen war. Es war entschieden zu gefährlich für ihn. Danach schickte er SMS an James Black, Shuichi Akai und Jodie Saintemillion, wo er seine Entdeckung so kurz wie möglich schilderte. Immer wieder warf er Blicke zum Japaner, der wieder telefonierte. Da es allerdings in Japanisch war, konnte er nichts verstehen und konzentrierte sich daher auf seine zu verschickenden Nachrichten. Er wunderte und freute sich gleichzeitig über diesen Glücksfall. Vielleicht waren noch andere Organisationsmitglieder zur Stelle? Würde es eine Versammlung oder ein Verbrechen geben? Hughs Hände wurden feucht. Eine neue SMS erreichte ihn. Sie war von Jason. Zwischen den Zeilen der kurzen Bestätigung konnte der Brite das Misstrauen lesen. Immerhin lebte er nun schon einige Zeit mit dem Japaner in einer FBI-Wohnung und wusste Jason einzuschätzen. Drei Stationen zogen mit Leuchtreklamen und Lärm vorbei, dann schlüpfte Hughs Objekt aus der Tür. Unauffällig folgte Hugh. Seine Vermutung hatte sich bestätigt: der Japaner näherte sich dem Hauptgebäude der „Kuronichi & Son Treuhand AG“. *** Er war misstrauisch. Äusserst misstrauisch. Grimmig starrte Shinichi auf das Display seines Handys. Die Nachricht wurde dabei von ihm schon längst nicht mehr beachtet, seine Gedanken gingen andere Wege und so langsam aber sicher wurde der junge Detektiv wütend. Nach dem Gespräch mit den Moris war er eigentlich überzeugt gewesen seinen Frust zu vergessen und in die Zukunft zu blicken. Er hatte beschlossen Black von den Transmittern zu erzählen, sich bei ihm zu entschuldigen. Er hatte sich nie beim FBI dafür bedankt, dass er aufgenommen worden war und selbst wenn ihm ein Bodyguard vor die Nase gesetzt worden war, sollte er sich eigentlich über diesen Job glücklich schätzen. Aber andererseits störte ihn, dass man immer noch glaubte ihn beschützen zu müssen. Stundenlang war er durch Tokyo gewandert, nichts war ihm zugestossen. Das zeigte wohl eindeutig, dass die Organisation wohl ihr Interesse an ihm verloren hatte. Wem es möglich war eine ganze chinesische Familie mitten im Bundesstaat Washington umzubringen und keine Zeugen zu hinterlassen, hätte man mit Sicherheit auch keine Probleme gehabt ihn in die ewigen Jagdgründe zu befördern. Shinichi hüpfte aus der U-Bahn, schlug aber nicht sofort den Weg zu seinem Apartment ein. Und wenn man ihn wirklich vor sich selbst schützen wollte, dann hatte Hugh mit seiner neusten Aktion nicht gerade ein Meisterwerk der Tarnung vollbracht. Kein Smiley. Kein schiefer Witz. Kein Tippfehler. Hughs Kurzmitteilung war so untypisch gewesen, dass Shinichi mit ziemlicher Sicherheit sagen konnte, dass der Brite auf eine wichtige Spur gestossen war und in daher nicht hatte abholen können. Keinen anderen Grund gab es, das sein Bodyguard ihn allein lassen würde, nachdem er ihn beim letzten Telefonat doch so dringlich gebeten hatte sich nicht von der Stelle zu rühren. Shinichi grinste und ging schnellen Schrittes zu seiner und Hughs Wohnung. Lang würde er sich aber dort nicht aufhalten, denn er musste nur einen seiner Schätze holen. *** Colorado blickte mit unbeteiligter Miene auf den Bildschirm vor sich. Nebraska, neben ihm damit beschäftigt mit jemandem zu telefonieren, spielte mit ihren langen Haaren und sprach schnell. Sie würde heute ihren grossen Coup landen und er würde ihr dabei helfen. Wenn er es sich so überlegte, hatte er schon ein bisschen Zweifel ob der ganze Plan klappen würde. Sie mussten ihre neue Organisation aufbauen und nun die Auswahl aus den Mitgliedern, denen sie vertrauten, treffen. Etwas nervös fuhr er sich mit der Hand durch die Haare und nahm danach einen Schluck Cola. Nebraska lächelte, als sie ihm einen Blick zuwarf und wandte sich dann wieder voll und ganz ihrem Gespräch zu. Sie konnte nicht verstehen, dass er in wichtigen Augenblicken eine billige Cola nahm, anstatt sich mit seinem alten Namensdrink zu beruhigen. Im Gegensatz zu ihr hatte er nicht viel für Alkohol übrig. Alkohol benebelte die Sinne und er war jemand, der ständig alle Augen und Ohren offen halten musste. Da konnte er sich keine Konzentrationsschwäche leisten. Nebraska beendete ihr Gespräch und setze sich neben ihn in einen Sessel. „Was grübelst du so, mein Lieber?“ Er antwortete nicht, nahm stattdessen einen tiefen Schluck Cola. Er musste ihr nicht sagen, was ihn nervös machte. „Wir werden es schaffen. Versprochen.“ Sie lächelte, verstand seine Nachricht ohne Worte. Dann wurde ihr Blick ernst, erschrocken biss sie sich auf die Lippen, dann erhob sie sich schnell. „Ich muss kurz zu ihr.“ Colorado nickte und folgte ihr. Normalerweise vertraute er Nebraska voll und ganz, doch in dieser Angelegenheit drifteten ihre Meinungen auseinander. Um sie vor dem grossen Coup nicht in Rage zu versetzen, blieb er stumm und schluckte seinen Kommentar hinunter, als sie das Schloss öffnete. Die Besenkammer war kurzfristig zum Gefängnis geworden. Das kleine Mädchen starrte ihn und seine Freundin an und Colorado wusste sofort, dass dieses Kind ein Opfer von APTX sein musste. Während Nebraska sich über die Kleine beugte, ihr das Tuch von den Lippen wegzog und ihr zu trinken gab, beobachtete er sie. Kudôs Freundin schien seinen Blick zu bemerken, denn sie starrte ihm trotzig, aber auch etwas neugierig entgegen. „Wie bist du geschrumpft?“ Sie blinzelte, als er ihr diese Frage stellte. Sie war blass, schien ihn wegen der ständigen Dunkelheit in der düsteren Kammer nicht richtig sehen zu können. „Sprich nur, er wird auf dich aufpassen bis ich mit dem Essen wiederkomme.“ Nebraska rauschte an ihm vorbei, verschwand in der Küche. Er hatte sie gebeten mit dem Mädchen etwas sprechen zu können. Und er würde sie kurz in der Wohnung frei lassen. „Ich…“ Sie hustete, hatte wohl ihre Stimme schon länger nicht mehr gebraucht. Er trat näher und löste vorsichtig ihre Fesseln. Sie hatte zwar Striemen an den Händen, doch keine schweren Einschnitte. ‚Sie weiss genau, wie sie jemanden die Hände zusammenbinden muss, sodass es keine Verletzungen gibt.’ „Warum wollt Ihr das wissen?“ Er hörte das Schwanken der Stimme, das leise auf und ab. Das Mädchen verzog den Mund. Colorado löste das Seil, das um die Füsse gewickelt war. „Steh auf, du kannst dich etwas bewegen.“ Misstrauen blitzte ihm entgegen, doch sie erhob sich trotzdem. Sie ging vor ihm her und schwankte etwas. Sie fluchte leise, sie musste sich zuerst wieder etwas an ihre neu gewonnene Bewegungsfreiheit gewöhnen. „Nun… dein Name steht in den Akten der alten Organisation bei den „Eliminierten Zeugen“. Allerdings ist es seltsam, dass auch dein Freund auf dieser Liste war und ihr beide überlebt habt.“ Colorado beobachtete, während er weiter sprach. „Vielleicht hat man da ein anderes Gift verwendet?“ Sie zuckte mit den Schultern, während sie im Raum auf und ab ging. Sie hatte keine Lust mit einem Unbekannten über das Schrumpfgift zu unterhalten. Dann blieb sie in einer Stellung stehen, die wohl aus einer Kampfsportart stammte. „Ich weiss nicht, worauf Sie hinauswollen.“ In leichten Drehungen bewegte sie ihren Körper, ihre Arme und Beine, ein konzentrierter Ausdruck erschien auf ihrem jungen Gesicht. „Warum werde ich hier festgehalten? Wäre es nicht einfacher, wenn ich tot wäre?“ Colorado grinste. „Willst du mich auf den Gedanken bringen?“ Sie zuckte zusammen, starrte ihn aufmerksam an. Colorado las in ihrem Gesicht, dass sie sich über ihren selbst zerstörerischen Mut ärgerte und musste lachen. „Keine Angst, ich wäre der Letzte der dich töten würde. Immerhin versuche ich seit Wochen Nebraska zu überzeugen, dass sie dich frei lässt.“ Absolute Verblüffung starrte ihm entgegen, vermischt mit Misstrauen. Erneut musste er lachen. „Du hattest Glück, dass du so einem Menschenfreund wie Nebraska begegnet bist und nicht der eigentlichen Organisationsführung.“ Ran schluckte. „Warum erzählen Sie mir das alles? Ich könnte…“ Colorado schüttelte den Kopf. „Wir sind dabei die Organisation zu zerstören um uns unsere Freiheit zu erkaufen. Sollte unser Plan aufgehen, bist du frei und Nebraska wird hoffentlich ihre Rachepläne gegen deinen Freund vergessen.“ Er hielt inne, seine braunen Augen hafteten eindringlich auf Ran. „Sollte unser Plan fehlschlagen, gibt es zwei mögliche Fortsetzungen: Entweder du wirst befreit, dann könntest du uns vielleicht mit deiner Zeugenaussage ein milderndes Urteil verschaffen.“ Sein helles Gesicht wurde kantig, die Stimme tief und drohend. „Oder du kommst in die Hände der Organisation. Dann macht es keinen Unterschied wie viel du weißt, man wird dich umbringen.“ Ran, erstarrt zur Salzsäule, brachte keinen Ton heraus. Sie musterte den gross gewachsenen Mann mit der schwarzen Kleidung und erkannte Menschenliebe und gleichzeitig Menschenhass in seinem Blick. Einen widersprüchlicheren Ausdruck hatte sie nur einmal gesehen. In Shinichis Gesicht, wenn er einen Verbrecher stellte. Wenn er nicht verstehen konnte, warum der Täter vom gewaltfreien Weg abgekommen war und ein anderes Wesen brutal ermordet hatte. Und gleichzeitig auch Hass auf sich selbst, weil er nicht schneller, nicht rechtzeitig vor Ort gewesen war. Vielleicht hätte man das Unglück noch verhindern können. „Warum will…“ Sie stoppte mitten in ihrer Frage, biss sich auf die Lippen. Danach schüttelte sie entschieden den Kopf und stellte ihre Frage zu Ende. „Warum will sich Nebraska an Shinichi rächen?l Ich meine, sie hat mich schon ihm weggenommen, ist das nicht Rache genug?“ Sie bemerkte nicht, dass die Person, über die sie gesprochen hatte, im Türrahmen lehnte und sie aufmerksam musterte. Nebraska sah Takayoshi und die Kleine, beobachtete wie sie miteinander sprachen und spürte plötzlich, was ihr Freund ihr heute Nachmittag und schon Wochen zuvor hatte mitteilen wollen. Sie selbst war aus dem Schoss ihrer Familie gerissen worden. Man hatte ihr ihren früheren Freund gestohlen – einen Verlust, den sie lange nicht verarbeitet hatte. Calvados war Colorado so ähnlich gewesen. Und nun tat sie dasselbe: Sperrte unschuldige Menschen ein und hielt dieses Mädchen von ihrem Liebsten fern. „Was glaubst du? Ist Kudô an deinem Verlust zerbrochen oder kämpft er weiter?“, fragte sie. Ran fuhr herum und schluckte, senkte das Haupt. Nebraska reichte ihr eines der Sandwichs, die sie soeben zubereitet hatte und wartete geduldig, bis Ran einige Bissen genommen hatte um ihren Magen zu beruhigen. „Nun?“ Die Geschrumpfte neigte den Kopf abwiegend hin und her. Sie war sich nicht sicher, ob sie diesen beiden vertrauen konnte. Generell war sie argwöhnisch wenn es um Mitglieder der Organisation ging, doch bei Nebraska und dem Schirmmützen-Typ spürte sie eine gewisse Wärme. Sie wurde freundlich behandelt und es wirkte nicht so, als wäre alles nur gespielt. Konnte sie auf ihren Instinkt setzen? „Eigentlich war er in den letzten Jahren sehr anfällig. Ich habe lange gebraucht um ihn wieder aufzubauen…“, flüsterte sie und nahm hungrig einen grossen Bissen vom belegten Brot. „Allerdings kann ich mir auch vorstellen, dass er unbedingt die Organisation fassen will…“ Sie schüttelte den Kopf. „Er war früher nicht so. Klar, er konnte auch extrem versessen auf die Lösung eines Falles sein, aber Rache war ihm fremd. Wenn möglich hielt er seine Gefühle aus einem Fall raus…“ Sie fragte sich, warum sie das alles überhaupt erzählte. Vielleicht lag es daran, dass sie so lange nicht über ihre Gedanken hatte sprechen können und nun bot sich ihr dieses seltsame Ventil an. Colorado wandte sich an sie: „Zuerst war er im Krankenhaus, er hat sich danach aber erholt. Heute hat er sich mit deinen Eltern getroffen.“ „Ihr beobachtet ihn?“ Der Gefragte nickte, dann antwortete Nebraska: „Er ist gefährlich, selbst wenn er – wie du gesagt hast – etwas von einem Extrem ins nächste fällt.“ Sie warf Colorado einen bedeutenden Blick zu, sprach dann weiter. „Ich muss ihn im Auge behalten, damit er meinen Plan nicht gefährdet. Umbringen wollte ich ihn damals aber auch nicht. Ich hatte das Gefühl, dass er mir einmal noch nützlich sein wird. Und dann war da noch mein Rachegedanke…“ Dann fuhr sie sich energisch durch die Haare, ihre Ohrringe klimperten. „Nun iss. Ich habe drei Brote gemacht. In einer halben Stunde kommen wir wieder – Flucht ist zwecklos, du bist im 15 Stock.“ Colorado erhob sich, zwinkerte ihr zu und verliess, gefolgt von Nebraska, das Zimmer. Hinter ihnen ging die Tür mit einem lauten Klicken zu. *** Trotz Warnung schaute sich Ran genau im edel dekorierten Schlafzimmer um, nur um nach fünf Minuten eifrigsten Suchens festzustellen, dass die Frau aus der Organisation wirklich recht gehabt hatte. Es gab keinen Balkon, von welchem man zu einem anderen Apartment hüpfen könnte. Geschweige denn ein Fenster, das sich vernünftig öffnen liess. Die Griffe waren allesamt zu hoch für Kinder angebracht und Stühle oder andere Sitzgelegenheiten gab es – wenn man vom Bett absah – nicht. Dieses jedoch stand an der Wand und es war unmöglich in der Gestalt eines 6-jährigen Mädchens genug Kraft aufzubringen um Gestell inklusive Matratze zum Fenster zu verschieben. Und die Tür war zwar nicht verschlossen, doch Ran war sich sicher, dass ihre Gefängniswärterin und der Mann diesen Fluchtweg im Auge behielten. Der Mann würde ihr ja vielleicht die Gelegenheit geben um vorbei zu rennen. Irgendwie schien er sie zu mögen. Allerdings durfte sie darauf nicht hoffen. Die zweite und letzte Tür führte zur Besenkammer, welche sie schon zuvor nach Fluchtmöglichkeiten abgesucht hatte. Sie hatte genug Zeit im dem dunklen Raum verbracht und versucht ein Mauseloch zu entdecken. Vergeblich. Direkte Flucht war also unmöglich. ‚Vielleicht könnte ich mich unter dem Bett verstecken und…“ Ran dachte diese Variante gar nicht weiter. Sie war nicht schnell genug mit diesem Körper und ihr Plan würde sofort auffliegen. Resigniert kehrte sie zu ihrem Mahl zurück und machte sich daran die grosszügigen Sandwichs zu essen. Eigentlich konnte sie sich nicht beklagen – die Frau namens Nebraska war äusserst gut zu ihr. Sie gab ihr regelmässig zu Essen und entschuldigte sich, wenn sie verspätet mit etwas Nahrhaften kam. Und dieser Mann schien es auch äussert fair mir ihr zu meinen. Warum sonst würde er ihr soviel erzählen? Und sie hatte seinen ehrlichen Gesichtsausdruck gesehen. Ihm gefiel nicht, dass Nebraska sie hier festhielt, das spürte sie nur allzu deutlich. *** „Was hast du jetzt vor?“ Kaum war die Tür zum Schlafzimmer hinter ihnen zugefallen, stellte Colorado ihr diese Frage. Die Braunhaarige blinzelte und warf ihm einen verwirrten Blick zu. „Was soll ich vorhaben?“ Er zischte unzufrieden. „Was machen wir mit ihr? Wir können Sie nicht hier lassen, wenn die Aktion schief läuft. Wenn niemand Sie hier findet…“ Nebraska knurrte: „Was kümmert mich dieses Mädchen?! Wir müssen diesen Plan durchziehen und du solltest mir dabei helfen anstatt jetzt noch deine Menschenliebe hervorzukramen. Ich gebe ja zu, ich habe überreagiert, ich hätte sie lieber verbrennen lassen sollen!“ Tiefe Falten erschienen auf Colorados Gesicht. „Das habe ich nicht gesagt. Ich finde nur nicht richtig, dass du sie immer noch festhältst. Du wolltest dich an diesem Kudô rächen, doch anscheinend hat der Kerl im letzten Jahrzehnt keine schöne Zeit verbracht. Es reicht, wie ich finde. „Sagen wir ihm einfach, er solle sich bei unserer neuen Organisation raushalten und wir werden ihm dafür das Mädchen aushändigen.“ Sie schwieg, runzelte nun ihrerseits die Stirn. „Ich habe einfach das Gefühl, sie könnte mir noch nützlich sein.“ Sie senkte den Kopf. „Ich hoffe ja auch, dass wir ihr nicht wehtun müssen…“ „Versprich mir, dass du sie gehen lässt, wenn das hier vorbei ist.“ Er trat auf sie zu, er wurde eindringlicher und blickte sie flehend an. „Unser neues Leben soll ohne Leichen im Keller und ohne Probleme aus dem alten Leben sein. Lassen wir sie frei.“ Sie schluckte, dann nickte sie. Sie schmiegte sich an ihn. Er hatte so Recht. Wenn alles klappte, würde sie das Mädchen freilassen unter der Bedingung, dass Kudô sie in Ruhe liess. Allerdings… wenn er nicht wusste, wer seine Freundin entführt hatte, konnte er ihnen auch nichts anhaben. Warum sollten sie sich noch unnötig mit ihm in Kontakt setzen? Sie konnten Ran auch mit einem anonymen Brief in die Freiheit entlassen. Ran würde sich zwar an sie erinnern, doch wirklich viel wusste sie auch nicht von ihnen. Ob er allerdings einfach loslassen würde? Ob er die Jagd auf die Organisation einstellen würde? Sie wusste es nicht. Irgendwie machte es sie glücklich, dass es zumindest eine Leiche weniger geben sollte. Ja, sie wollte Ran freilassen. Dann wurde sie wieder ernst, löste sich von Colorado. „Wir müssen sie wieder fesseln. Und danach beginnt Phase 1.“ Er nickte stumm und sie gingen gemeinsam ins Zimmer zurück. ________________________________________________ Ich hatte mir fest vorgenommen bald wieder etwas hochzuladen - nun sind trotzdem schon wieder einige Wochen vergangen. ^^ Auch wenn hier einige ältere Stücke noch drinstecken, hoffe ich, dass die Geschichte klar ist. Sonst fragt bitte, damit ich Problemen vorbeugen kann. xD Nach den ganzen Gesprächs-Teilen versuche ich etwas Aktion in die Geschichte zu bringen, wobei die Charaktere trotzdem immer noch sehr viel miteinander plaudern werden. xD Ich danke meinen treuen Kommi-Schreibern! Hoffentlich sehen wir uns auch im nächsten Kapitel wieder - auch Neulinge sind willkommen. ^____^ Zàijiàn! Schönes Sechseläuten euch allen! taipan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)