Manchmal ist Liebe einfach nicht genug von Karuhmaus ================================================================================ Kapitel 1: Schön wie ein Engel ------------------------------ Das ist meine erste SK-FF. Ich hoffe eure Kritik fält nicht zu hart aus *ggg* Ich hab mir einfach mal Gedanken gemacht, warum Seki so böse wurde. Na ja, hier habt ihr meine Erklärung dafür. Viel Spaß beim Lesen. Kapitel 1: Schön wie ein Engel Ein wütender Geist, der die Form einer riesigen Schlange angenommen hatte, richtet sich zischend auf und taxierte die umstehenden Personen mit ihren gelben Reptilienaugen. Ein paar der stärksten Krieger des nahe gelegenen Dorfes, das von dem Schlangengeist bedroht wurde, standen hinter einem großen Felsbrocken, vor den Augen der Schlange verborgen, doch das gefährliche Monster konnte die jungen Männer immer noch riechen. Die Krieger, die als die Stärksten der Umgebung galten, konnten gegen den mächtigen Geist nichts ausrichten. Mit ihren Schwertern kamen sie zwar gegen Diebe und Plünderer an, aber gegen einen so mächtigen Geist hatten sie damit natürliche keine Chance. So waren sie der Schlange hilflos ausgeliefert. Mit einem wütenden Zischen stürzte sich das Ungetüm auf die verängstigten Männer, die schon im Stillen anfingen um ihr Leben zu flehen und zu ihren Göttern zu beten. Bevor der Geist den Kriegern jedoch zu nahe kommen konnte, stellte sich plötzlich ein junger Schamane zwischen die Kämpfenden. Obwohl der Mann noch sehr jung war, ungefähr so alt wie die Krieger aus dem Dorf, also um die zwanzig, ging von ihm eine innere Kraft aus, die tausendmal größer als alles bisher da gewesene war. An seiner Seite war ein Geist, der noch mächtiger war als der Schlangengeist. Erstaunt und froh darüber noch am Leben zu sein blickten die Krieger den Schamanen an. Der seltsame junge Mann erwiderte den Blick, bevor er vortrat und somit die Wut des Schlangengeistes auf sich lenkte. Die Schlange bäumte sich wütend auf und stürzte sich auf den Schamanen. Noch bevor einer der Krieger den jungen Mann vor der Gefährlichkeit des Ungetüms warnen konnte, war dieser dem Angriff einfach ausgewichen. Jetzt trat auch endlich der Schutzgeist des Schamanen in Aktion. Der Geist, Spirit of Fire genannt, attackierte den feindlichen Schlangengeist, der gegen den mächtigen Schutzgeist nicht bestehen konnte und nach einem kurzen Kampf besiegt wurde. Froh den zerstörungswütigen Geist endlich losgeworden zu sein, traten die Krieger auf den jungen Schamanen zu. "Wir danken dir für deine Hilfe, Fremder." Der älteste der Männer, Kenta, lächelte dankbar und sprach für alle Krieger unter denen viele es noch immer nicht fassen konnte, dass ein Fremder ihnen das Leben gerettet hatte. "Bitte, komm als Zeichen unseres Dankes in unser Dorf." Seki blickte die schwachen Menschen emotionslos an. In seinem Inneren empfand er nichts als Verachtung für solche Menschen. Doch, er war hungrig. Sehr hungrig sogar. Normalerweise hielt Seki nichts davon, etwas von Menschen, die er vor Geistern gerettet hatte, anzunehmen, doch in diesem Fall war es anders. Bis zum nächsten Dorf waren es noch mehr als zwei Tagesmärsche und er hatte seit drei Tagen fast nichts an Nahrung zu sich genommen. Deshalb zwang Seki sich dazu, freundlich zu lächeln. "Natürlich nehme ich diese Einladung an." - "Gut, dann folge uns." Kenta ging voran, während sich die anderen Krieger sich bewundernd um den fremden Schamanen scharrten, der dies alles mit erstaunlicher Gleichgültigkeit ertrug. Gelangweilt sah Seki sich in dem kleinen Dorf um, während er den Kriegern zu einem prächtigen Haus folgte. Ihm waren diese Menschen ziemlich egal, lebten sie doch ohne Perspektive einfach vor sich hin. Es waren nur gewöhnliche Menschen, nicht zu vergleichen mit ihm selbst. Deshalb war es sein Wunsch, dieses Dorf so schnell wie möglich zu verlassen. Ein längerer Aufenthalt würde ihn nur davon abhalten, seinem großen Ziel, Schamanenkönig zu werden, näher zu kommen. "... und das ist das Haus des Bürgermeisters." Interessiert, es war nur gespielt, wandte Seki sich Kenta zu, der ihm, seit sie durch das Dorf marschiert waren, etwas über die Menschen hier erzählt hatte. Das besagte Haus war groß, viel größer als die umstehenden Gebäude. Das Holz war dunkel, nicht durch Verwitterung, wie es bei anderen Häusern der Fall war, nein, es war teures, edles Holz. Auch an der Bauweise konnte ein aufmerksamer Beobachter erkennen, dass der Bürgermeister über große Reichtümer verfügte. "Ein prächtiges Haus." - "Oh ja, das ist es. Ayashi, unser Bürgermeister, bewohnt es mit seiner Familie und seiner Nichte." Seki nickte, mehr Interesse, als unbedingt notwendig zu heucheln, wäre unnötig gewesen. Morgen würden sich die Leute ja doch nicht mehr an ihn erinnern. Morgen wäre alles vergessen. Kenta und zwei seiner Begleiter hatten sich inzwischen bemerkbar gemacht und wurden von einer jungen Frau, dem Dienstmädchen, eingelassen. Seki folgte ihnen, die Einrichtung und die Magd musternd. "Ist Bürgermeister Ayashi zu sprechen?" Verschreckt blickte sie das Dienstmädchen um. "Der Herr ist beschäftigt. Er... möchte nicht gestört werden." Belustigt verkniff sich Seki ein spöttisches Lächeln. Er wollte lieber nicht wissen, womit der werte Herr Bürgermeister gerade beschäftigt war. "Es ist wichtig. Dieser junge Mann hat den schrecklichen Schlangengeist besiegt", erklärte Kenta mit Nachdruck. Offenbar wollte er sich nicht ohne Weiteres abwimmeln lassen. "Bürgermeister Ayashi befindet sich mitten in einer wichtigen Besprechung." - "Yukiko, mit wem sprichst du da?" Ein kleines Mädchen von ungefähr sechs Jahren kam aus einem hellen Gang gelaufen und blieb, angesichts der vielen Menschen, entsetzt stehen. Das mittellange, schwarze Haar hing ihr wirr ins Gesicht und verdeckte ihr Augen. "Na Fumiko, solltest du nicht schon längst schlafen?" Kenta hatte sich zu dem Mädchen herunter gebeugt und sprach lächelnd auf sie ein. Verlegen schüttelte das Kind den Kopf, so dass ihre Haare durch die Luft flogen. Gähnend versuchte sich Seki eine halbwegs plausible Erklärung einfallen zu lassen, um dieses Haus schnellstens zu verlassen. Diese Menschen, die mit ihrem Reichtum nur so protzten, waren ihm zuwider. "Fumiko, komm her. Es wird Zeit für dich, ins Bett zu gehen." Aus dem gleichen Gang den vorhin schon das Mädchen benutzt hatte, trat eine junge Frau, die ungefähr in Sekis Alter war. Durch die Fenster fiel reines Licht, das ihr hellbraunes, langes Haar noch heller, als es eigentlich war, erscheinen ließ. Ihre großen, braunen Augen blickten furchtlos und voller Hoffnung und Vertrauen in die Welt. Auf ihrem hellen Gesicht lag ein liebevolles Lächeln und weiße, regelmäßige Zähne blitzten hinter vollen Lippen hervor. Ihr sandfarbener, einfacher Kimono passte sich perfekt an ihren Körper an und ließ ihre weiblichen Formen dahinter nur erahnen. Sie war schön, wunderschön, strahlend wie ein Engel. Atemlos starrte Seki die junge Frau an. Ihrem einfachen Aussehen wegen war der Schamane überzeugt das Kindermädchen der kleinen Fumiko vor sich zu haben, doch da lag er falsch. "Fräulein Sayori, es tut mir Leid. Ich bringe Fräulein Fumiko sofort ins Bett." Das Dienstmädchen verbeugte sich ehrfürchtig vor der jungen Frau und schloss ängstlich die Augen, wie als würde sie Schläge fürchten. Doch ihre Angst war anscheinend unbegründet, denn die wunderschöne, junge Frau, Sayori war anscheinend ihr Name, lächelte nur und machte eine wegwerfende Handbewegung. "Ich kümmere mich selber darum, Yukiko." Ihre Stimme war hell und klang rein. Seki blickte sie noch immer erstaunt an. Allem Anschein nach gehörte diese junge Frau auch zur Familie des Bürgermeisters, doch ihr Verhalten erweckte den Anschein, als wäre sie anders. Anders als alle reichen Menschen, die er je in seinem Leben getroffen hatte. Und das waren schon sehr viele gewesen. Seki war wie verzaubert von ihrer Schönheit, ihrer Reinheit. Doch sofort hatte er sich wieder im Griff. Sie war vielleicht hübsch, doch ob sie auch klug war, konnte er auf den ersten Blick nicht erahnen. Mit einem kurzen Seitenblick versuchte er ihren Charakter einzuschätzen. Dabei bemerkte er überrascht, dass Sayori ihn ebenfalls freundlich lächelnd musterte. Kenta und die anderen Krieger lächelten die hübsche Frau verliebt an. Offensichtlich war Sayori bei den Männern im Ort sehr beliebt. Kein Wunder, denn bekanntlich war nur das Aussehen wichtig. Verächtlich wandte Seki sich ab. Von all diesen Oberflächlichkeiten hatte er langsam genug. Doch diese Frau war interessant, sehr interessant sogar. "Die Herren wollen zu Ihrem Onkel", erklärte Yukiko endlich die ganze Situation. Sayori lächelte freundlich und nickte den Kriegern zu. "Gut, mein Onkel ist zwar beschäftigt, aber bitte die Herren herein." - "Aber, Fräulein Sayori... der Bürgermeister möchte heute keine Gäste." Zaghaft wagte das Dienstmädchen zu widersprechen. "Kenta, ihr werdet doch zum Abendessen bleiben?" Den Einwand Yukikos ignorierte die junge Frau einfach. Offenbar war sie die Einwände des Dienstmädchens gewohnt. "Aber natürlich." - "Aber, es... ist nicht genug zu Essen im Haus." Yukiko blickte ängstlich zu Sayori und erklärte flehend: "Der Herr möchte nicht gestört werden." Verständnisvoll legte die junge Frau dem Dienstmädchen ihre Hand auf die Schulter. "Wir werden ihn nicht stören, keine Angst. Führe unsere Besucher bitte ins Esszimmer. Ich komme gleich nach." Mit wehendem Haar drehte Sayori sich um und schwebte buchstäblich den Flur entlang. Fumiko rannte ihr, nachdem sie Kenta zum Abschied gewunken hatte, nach. Seufzend ließ Yukiko den Kopf sinken und ging voran in einen prächtigen Raum, in dem bunt bestickte Kissen auf dem Boden lagen. Bewundernd blickte Seki sich um. Prächtig, prächtig, doch alles viel zu aufwändig. Gelangweilt ließ er sich auf einem Kissen am Rand nieder und wartete. Wartete auf sie, auf dieses engelsgleiche Wesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)