Verfluchte Liebe von KimRay ================================================================================ Kapitel 15: Unerwartete Events ------------------------------ Titel: Verfluchte Liebe (15/circa 35) Autor: KimRay e-mail: KimRay@gmx.de update-info:http://de.groups.yahoo.com/group/kimrays_2004/ Kategorie: ?? Unterkategorie: Drama Inhalt: Voldemort ist besiegt, Lucius Malfoy ein Held und Harry zerbrochen, doch noch ist das Spiel nicht beendet und noch immer mischt Albus Dumbledore die Karten. DISCLAIMER: Alle urheberrechtlich geschützten Figuren in dieser Story gehören natürlich den jeweiligen Eigentümern. Ich habe sie mir nur ausgeliehen. Einzig die Idee und neue Charaktere sind komplett von mir. Anmerkungen: Bitte nicht mit Steinen werfen…ja! Beta: Shirokko – wie immer big thanks. ;-) Big thanks für die Kommis geht an:-Anika_, Blauer_Mond, AyaScythe und teufelchen_netty. ~ Kapitel 15 ~ Ueberraschende Events „Harry, ich sage es noch einmal…“ „Es geht mir gut, Sirius!“ Die Sylvestersache hatte sich zu einer Katastrophe entwickelt, doch Harry war nicht bereit, das zuzugeben. „Aber…“ Sirius war beinahe versucht, Harry zu verbieten, zu den Weasleys zu gehen, und wunderte sich inzwischen, warum er noch immer hin wollte. Er konnte nicht wissen, dass Harry auch nicht mehr wirklich wollte, das jedoch nie zugeben würde. „Kein aber! Ehrlich, Sirius, wir beide wissen, wie gut es mir gehen kann, und du hast das Mal gesehen!“ Es hatte Ursprungsgröße und das wollte etwas heißen. Harry war es selbst nicht ganz geheuer, doch die psychische Belastung der letzten Monate in Hogwarts, war in Pembroke House wie weggeblasen und das tat ihm gut, obwohl ihm das Schlafen noch immer Probleme bereitete und Draco Malfoy plötzlich im Frühstückszimmer gesessen hatte. Pembroke House war Zuhause und das bedeutete Frieden. Insgeheim ging er jedoch auch davon aus, dass ihn der Stress belastbarer gemacht hatte. Es sah ganz so aus, als pendele sich das Ganze langsam ein. Harry hoffte nur, dass die nächsten sechs Monate bald vorbei waren – und dass er diese Sylvesterparty heil überstand. Himmel – wie hatte er sich nur darauf einlassen können? Doch er machte gute Miene zum bösen Spiel. Es gab kein Zurück. „Wenn etwas ist, melde dich sofort!“ „Was willst du dann tun? Zu meiner Rettung eilen? Ron und Mione haben den Trank gegen physische Überreaktionen und Madam Pomfrey hat sich auf meinen Wunsch bereit erklärt, Hermione eine Phiole des Notfalltrankes zu überlassen… es kann nichts passieren!“ <…hoffe ich!> Im Hause Weasley würde es in diesem Jahr eine Sylvesterparty geben, wie es Ottery St. Catchpool noch nie gesehen hatte. Fred und George hatten sie organisiert, kaum dass Harry ihnen sein Problem per Firetalk geschildert hatte. Sirius’ Besorgnis gründete nun jedoch genau wie Harrys in der Tatsache, dass die beiden den neuen Fuchsbau dafür ein wenig erweitern mussten. Genauer gesagt hatten sie ein riesiges Partyzelt im Garten platziert, mit Platz für fünfhundert Leute. Die Zwillinge hatten es wie üblich übertrieben und Harry war mittlerweile fest entschlossen, keinen der beiden mit auf den Staatsempfang zu nehmen, obwohl sie ihn schon genau darauf angesprochen hatten. Ron und Hermione würden als Gesellschaft genügen. Er war es gewesen, der Hermione zu dieser Party eingeladen hatte. Ron hatte ihn regelrecht angebettelt, das zu tun. Eigentlich hatte er sich weigern wollen, doch er hatte es einfach nicht fertig gebracht, nicht wenn Ron ihn derart bettelte. Ron war der Fels in der Brandung, auf den er sich immer verlassen konnte und es war nicht fair, sich zu weigern, wenn er ihn schon einmal um Hilfe bat. Und so hatte er Mione davon überzeugt, das sie mit musste – unter der fadenscheinigen Ausrede, wenigstens eine Person in seiner Nähe zu brauchen, die im Notfall einen kühlen Kopf bewahren konnte. Anders hatte sie sich nicht überzeugen lassen und nachdem er ihr den Curis-Solutis-Trank in die Hand gedrückt hatte, hatte sie ihm auch geglaubt. Seit gestern war sie bei ihnen in Pembroke. Ihre Eltern hatten sie am Morgen vorbei gebracht. Sie waren auf dem Weg nach London, um über Sylvester nach Paris zu fliegen und ihrer Freundin war es trotz allen anfänglichen Widerstandes im Grunde Recht gewesen, da nicht mit zu müssen. „Harry!“ Sirius holte Harry wieder in die Gegenwart. „Überleg es dir noch mal!“ Sirius konnte die Bedenken seines Patensohnes offenbar spüren, doch Harry wiegelte ab. Eher ging er auf eine Monsterparty der Weasley-Zwillinge, als dass er sich in der Höhle des Löwen blicken ließ. „Hast du nicht gesagt, man kann nicht immer davon laufen?“ „Na wunderbar! Hätte ich doch nur meine Klappe gehalten und dich mit zu Lucius’ Empfang geschleift!“ Das veranlasste Harry zu einem Grinsen. Sein Pate stand in der offiziellen Festrobe seiner Familie vor ihm, denn in einer halben Stunde würde sie ein Wagen zu den Malfoys bringen. Harry trug eine Jeans, sein verwaschenes Lieblingshemd und im Moment noch die Fixierung. In der Hand hielt er eine Daunenjacke, die er sich bei ihrem gestrigen Einkaufstrip nach London gekauft hatte. Er bedauerte seinen Paten fast ein wenig, wenn er daran dachte, dass er diese steife Festrobe für die nächsten Stunden anbehalten musste. Patricia hatte mehr Glück als Sirius. Sie hatte sich gestern ein dunkelrotes Abendkleid für den heutigen Anlass gekauft. „Hör auf zu Grinsen! Das gehört sich so!“, murrte Sirius unwillig. Er sah ganz genau, was in Harrys Kopf vor sich ging und war versucht zu schmollen. „Sirius!“ „Ja!“ „Mach dir keine Gedanken!“ Es klopfte an der Tür und Sirius blaffte ein unwilliges ‚Herein’. Hermiones Gesicht erschien. „Bill ist hier!“ Bill hatte zugesagt, Harry durchs Flohnetz zu holen, denn Sirius hatte nicht mehr die Zeit dazu. „Wir kommen!“ Sie zog die Tür wieder zu und Sirius sah Harry an. „Pass auf dich auf, Junge! Bill hat mir versichert, dass das Party-Gebilde der Zwilling streng vom Haus getrennt ist! Wenn du die Flucht ergreifen willst, weißt du wo du hin musst! Mollys Küche ist sicher!“ „Das ist tröstlich!“, meinte er mit einem Anflug von schwarzem Humor und dann setzte er ein Grinsen auf, selbstsicherer, als er sich fühlte. „Ich werd’s überleben, Sirius! Ich hab schon ganz andere Sachen überlebt!“ Darauf konnte Sirius nur noch völlig entmutigt das Gesicht verziehen. „Alles klar, Harry?“ Bill Weasley stand vor dem großen Kamin in der Eingangshalle, eine ganz offensichtlich nervöse Hermione neben sich. Sie fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken, auf eine Weasley-Party zu gehen, und Harry hatte mit Engelszungen geredet, um sie zu überzeugen. Am Ende hatte sie es nur seinetwegen getan. Fies aber wahr – zum Schluss hatte er sie erpresst, mitzugehen. Er bedauerte es nicht, aber er war entschlossen, Ron endlich auf die Sprünge zu helfen. Sie waren bereit zur Abreise. „Pat!“, hallte es gleich darauf durch die Gänge. Sirius fragte sich, wo seine inzwischen Verlobte steckte. „Ich komme, ich komme!“ Barfuss kam sie die Treppe herunter gehastet. Irgendwie war heute alles ein wenig hektisch. „Harry, alles okay?“ „Alles okay, Pat!“ „Pass gut auf dich auf! Bill, ich mach dich verantwortlich, wenn meinem Großen etwas passiert!“ Harry wurde rot, Bill grinste und Hermione lachte. Pat gab Harry den schon üblichen Kuss auf die Wange. „Ich wünsch dir viel Spaß!“ „Wünsch ich euch auch, und pass auf, dass Sirius nicht über seinen Umhang stolpert!“ Sirius machte ein saures Gesicht. „Mach ich!“ „Ach ja und richte Lucius und Narcissa meine Grüße aus… und entschuldige mich noch mal!“ „Ich glaub nicht, dass sie dir das wirklich übel nehmen! Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch!“ Pat ließ ihn los und Sirius legte ihr den Arm um die Schultern. „Wir holen dich morgen Nachmittag!“ „Okay! Also dann…“ „Mione, machst du den Anfang?“, Bill sah Hermione fragend an. „Mach ich! Pat, Sirius, alles Gute!“, sie winkte den beiden zu und war einen Moment später im Kamin verschwunden. „Ich schließ mich Mione an, Sirius!... Harry?“ „Wir sehen uns!“, meinte Harry und ein Anflug von Unwohlsein, huschte über sein Gesicht, doch er trat in den Kamin. Bill folgte ihm, und als sich dessen Arm um Harrys Taille schlang, schaffte er es, zuversichtlich zu lächeln, bevor sie in einem grünen Flammenwirbel verschwanden. „Bist du, okay?“ Harry machte die Augen wieder auf und stellte fest, dass er angenehm an Bills Brust geschmiegt sicher im Fuchsbau angekommen war. Bill sah ihn an, aufmerksam und besorgt. Harry verdrängte das Bedürfnis, genau da zu bleiben wo er war. „Ja… alles okay!“ Und mit sicheren Schritten trat er aus dem Kamin, ohne zu bemerken, dass ihm Bills Blick nachdenklich folgte. „Mensch, Harry, was hast du angerichtet?“ Ron stand ein wenig aufgelöst mitten in der alten Wohnküche des Fuchsbaus. Das Haus war gewaltig erweitert worden, seit Fred und George solche Erfolge mit ihrem Unternehmen erzielten, doch die Küche war noch exakt so wie früher. Darauf hatte Molly bestanden. Harry begrüßte seinen Freund mit einem Handschlag. „Hätte ich geahnt, was sie daraus machen, hätte ich mich krank gemeldet!“ „Mehr als dreihundert Leute sind schon da drüben in diesem Zelt und Fred sagte gerade, dass es noch nicht alle sind! Seamus, Dean und Neville sind auch hier! Sogar Lavender und die Patil-Zwillinge haben sie eingeladen!“ Nur Mione hatten sie nicht eingeladen. Das solle er gefälligst selber machen, hatte Fred ihm grinsend an den Kopf geworfen. Ron wurde bei der bloßen Erinnerung rot, wenn er daran dachte, wie blöd er sich vorgekommen war, als er Fred gefragt hatte, warum sie Hermione nicht eingeladen hatten, wo doch Gryffindor ab fünften Schuljahr komplett vertreten war. Fred hatte gegrinst und gemeint: Das machst du mal schön selber, du verhinderter Casanova! Zum Glück war Harry in die Bresche gesprungen. „Was hast du erwartet? War doch klar, dass das einen Auflauf gibt, wenn deine Brüder eine Party geben!“, bemerkte Hermione, das Objekt von Rons abschweifenden Gedanken gerade. „Wo soll ich unsere Sachen hinbringen?“ Hier angekommen war ihr ihre Nervosität von vor ein paar Minuten nicht mehr an zu merken. Harry zweifelte nicht daran, dass das nur Fassade war. Die beiden benahmen sich inzwischen ziemlich albern. „Nach oben wie immer! Kommt mit!“, beantwortete Ron ihre Frage und wollte sich abwenden, um voraus zu gehen. Bill, im Moment zweifellos vollkommen vergessen, zuckte die Schultern und meinte: „Ich werde mal nach dem Rechten sehen!“ Es war nicht zu übersehen, dass Bill sich ein wenig unwohl fühlte bei dem, was er von Ron gehört hatte. Ron war schon fast auf der Treppe, als ihm noch etwas einfiel: „Charlie und Kathleen sind schon drüben und Percy versucht für Ordnung zu sorgen, bremse ihn, Bill, bitte, sonst gibt es ein Drama! Wir kommen dann gleich nach!“ Das veranlasste Bill nun zu einem breiten Grinsen und er zweifelte nicht daran, dass Ron Recht hatte, als er die Küche verließ. Ron ging die Treppe hinauf zu den Zimmern voraus. Die ursprüngliche Struktur des Fuchsbaus war bei den Umbauarbeiten beibehalten worden. Die Treppen und Gänge waren noch immer verwinkelt, doch sie waren breiter und bestens in Stand gesetzt. Vor allem von außen hatte sich das Haus der Weasleys verändert und Harry war ein wenig schockiert gewesen, als er es nach dem Umbau zum ersten Mal wieder gesehen hatte, denn plötzlich erschien es wie ein ganz normales Wohnhaus, doch innen hatte es eindeutig seinen Zauber behalten – gemütlich, heimelig, kuschelig. Selbst wenn die Zimmer jetzt größer und die Möbel neuer waren, hatten es Molly geschafft, diesen zusammen gewürfelten Charakter aufrecht zu erhalten und das war es, was Harry an diesem Haus so mochte. Für Harry und Hermione waren Zimmer in der ersten Etage vorgesehen, da wo auch Ginny, Ron und Percy ihre Zimmer hatten. Eigentlich gab es Gästezimmer im dritten Stock, doch Molly hatte es sich nicht nehmen lassen, Rons besten Freunden Zimmer inmitten der Familie freizuhalten. „Wo sind eigentlich deine Eltern, Ron?“, fragte Hermione auf dem Weg nach oben und Ron schaute noch ein wenig düsterer drein, als er antwortete: „Sie haben die Flucht ergriffen, nachdem klar wurde, was hier abgeht! Sie sind zu einer Cousine meines Vaters gefahren!“ „Hatten sie keine Einladung von Lucius?“, fragte Harry abwesend dazwischen. „Doch, aber Mum hat dankend abgelehnt. Das sei nicht ihre Gesellschaftsklasse!“ Diese Antwort sah Molly ähnlich. „Wundert mich nicht! Mir geht es ähnlich!“ „Brauchst du noch etwas, Mione?“ Sie hatten Hermiones Zimmer erreicht und Ron sah Hermione fragend an. Harry kommentierte den Hauch rosa auf ihren Wangen mit einem undefinierbaren Lächeln und Mione bekam es deutlich mit. „Nein, Danke! Harry ist wie üblich nebenan, oder?“ „Sicher… du hast die volle Kontrolle!“, bemerkte er amüsiert. „Dazu hab ich dich ja mitgenommen!“ Diesmal funkelte sie ihn an, bevor sie die Tür lauter als nötig hinter sich schloss. Ron schob die Tür des Nebenzimmers auf, warf Harrys Tasche in die nächste Ecke und ließ sich in den Sessel fallen, während Harry die Tür schloss, einen Silentium-Zauber sprach um jeden Lauschangriff abzuwehren, und seinen Freund grimmig anschaute. „Es war nicht nett von Fred und George, Mione nicht einzuladen… sie war zu Recht beleidigt! Alle Gryffindors ab der fünften Klasse, sind eingeladen! Halb Ravenclaw und sogar ein paar Hufflepuffs! Ich hoffe doch, dass sie Hays wenigstens nicht eingeladen haben, oder!“ Den wollte er erstens um Hermiones Willen und zweitens auch aus ein wenig egoistischen Gründen absolut nicht sehen. „Malfoys Liebchen? ...Ganz bestimmt nicht!“, meinte Ron nur trocken und Harry verspürte einen Stich bei diesen Worten. Er fragte sich, ob die Hays bei den Malfoys eingeladen waren. „Nein… sie haben das nur getan, um mir eins auszuwischen!“, fuhr Ron fort. „Meinst du nicht eher, sie haben es getan, um dir auf die Sprünge zu helfen?“ Ron sah ihn nicht an, knurrte nur zustimmend. Harry wechselte das Thema: „Wie ist die Kleiderordnung? Ich hab zwar keinen Bock auf einen Umhang, aber es wäre mir lieber, weil ich die Fixierung drunter tragen kann!“ Ron sah ihn augenblicklich besorgt an, ein weiterer nicht sonderlich positiver Punkt an dieser Party. „Muggelkleidung!“ „Shit!“ Wieder einmal bereute er es, sich darauf eingelassen zu haben, doch es gab kein Zurück mehr. „Sorry.“ „Nicht zu ändern!“ Harry betrachtete sich im Wandspiegel. So konnte er nicht wirklich gehen. Ron verstand den Wink mit dem Zaunpfahl und stand auf. „Ich warte unten auf dich!“ Harry nickte. „Tu mir den Gefallen und sag das auch Mione!“ Er konnte sehen, wie sein Freund das Gesicht verzog, als er hinausging. „Hey, man Harry, dich heute hier zu treffen, hätte ich nicht erwartet!“ Seamus schob sich auf den Stuhl rechts von Harry. Mione hatte schon seit sie ins Zelt gekommen waren, den links von ihm okkupiert. Zur Strafe für seine Frechheit nahm sie seine Sprüche wörtlich und behielt ihn streng unter Kontrolle. Harry war darüber inzwischen ziemlich unwillig, denn ihr mürrisches Gesicht verjagte seine Freunde. Er war entschlossen, dagegen so schnell wie möglich etwas zu unternehmen, und so kam ihm Seamus gerade recht. „Mir geht es ähnlich, wo hast du deine zweite Hälfte gelassen?“ Dean war nicht in Sicht und das war ungewöhnlich. Seamus verzog das Gesicht. „Ich hab das düstere Gefühl, der ist Jessica Morris verfallen! War die nicht Halloween mit Ron unterwegs?“ „Du ärgerst dich ja bloß, weil sie noch nicht mit dir unterwegs war!“, gab Harry zurück. Seamus grinste albern. „Woher willst du das denn wissen?“ Harry sah ihn scharf an – und hörte augenblicklich auf, sich weiter Gedanken um Jessica Morris zu machen, denn es sah ganz so aus, als mache diese sich auch nicht viele Gedanken um das, was sie tat. „Komm lass uns was trinken gehen! Diese Bar, die die Zwillinge da aufgebaut haben, die ist spitze! Jeder, der zu jung ist für Alkohol, fliegt hochkantig wieder raus! Ein herrlicher Anblick!“ Er klopfte Harry auf die Schulter und handelte sich einen giftigen Blick von Mione ein, den er breit grinsend erwiderte. Seamus wusste ganz genau, wie er Harry anfassen durfte und wie nicht. Auch wenn es nicht so ausgesehen hatte, Harry hatte den Schlag kaum gespürt, so ausgewogen war er gewesen. „Gute Idee!“ <…und die beste Gelegenheit, Mione dazu zu veranlassen, auf jemanden anderen aufzupassen!> Und so stand er auf. „Wir sehen uns später, Mione!“ Harry hatte zwar nicht wirklich Lust, sich ins Gewühl dieser Party zu stürzen, doch wenn er schon hier war, wollte er wenigstens mit seinen Freunden unterhalten können. „Mach keinen Blödsinn, bitte!“, schickte sie Harry nach, doch er hatte sich schon abgewandt und ging mit Seamus davon. Hermione sah ihm nach und wünschte sich ernsthaft, mit ihren Eltern nach Paris geflogen zu sein. Diese Party hatte sie supergründlich satt, vor allem wenn sie sah, wie Lavender und Parvati die ganze Zeit nichts Besseres zu tun hatten, als sich über Rons üble Witze zu amüsieren. Sie konnte nicht wissen, dass es Harry im Grunde genauso ging. Das hatte zwar nichts mit Lavender und Parvati zu tun, doch die Tatsache, dass Ron seine Gesellschaft mied, weil Mione an ihm klebte und sich alle anderen von ihrer missgelaunten Miene schrecken ließen, war auch schon übel genug. Es brauchte aber nur eine halbe Stunde mit Seamus in der Bar und Harry war endgültig gewiss, dass er hier fehl am Platze war. Fred und George waren kurz bei ihm aufgetaucht. Er hatte sich ein wenig mit Neville unterhalten und auch Dean kurz gesehen. Percy hatte sich über die Zwillinge beschwert und Bill hatte ihm ein schiefes Lächeln vom anderen Ende der Bar geschickt, doch die meisten starrten nur zu ihm herüber und schauten hastig weg, wenn er es bemerkte. Es war überall dasselbe. Gedankenverloren nippte er an dem Feuerwhiskey, den Seamus ihm aufgeschwätzt hatte und stellte fest, dass er genauso sehr das Bedürfnis hatte, zu verschwinden, wie an Halloween. „Entschuldige mich, Seamus!“ Seamus, bestimmt schon beim dritten oder vierten Whiskey und im Moment damit beschäftigt, mit einem der Barmädchen zu flirten, sah auf. „Alles okay, Harry?“ „Alles bestens! Lass dich nicht stören!“ Er spürte den Blick des Barmädchens und verfluchte die lockere Zunge des Iren, obwohl diesen nur die Sorge zu solchen Äußerungen veranlasste. Augenblicklich wurde Harrys Laune noch ein wenig schlechter. Er wollte weder Sorge, noch Mitleid, noch Neugier. Ohne ein weiteres Wort wandte er sich ab und verließ die Bar, entschlossen auch diese Party augenblicklich zu verlassen. Das Haus war leer und verlassen, als Harry es durch den von den Zwillingen nur für die Familie und enge Freunde autorisierten Eingang betrat, doch die Stille hier war ihm tausend mal lieber, als der Lärm im Zelt. Er ließ die Fixierung erscheinen und entspannte sich. Nicht, dass es ihm zu große Schwierigkeiten bereitete, ohne die Fixierung aufzutreten, doch es erforderte seine ganze Konzentration und darum war es eine Erleichterung, sie wieder anzulegen. Seufzend machte er es sich in einer Ecke des riesigen Sofas vor dem Kamin bequem. Was auch immer Sirius dachte, sicher war es nicht die beste Idee gewesen, auf diese Party zu gehen, doch hier in der Küche der Weasleys, auf der Couch vor dem Kamin, konnte er den Abend trotzdem genießen und er musste nicht mit auf Lucius’ Empfang, was der Fall gewesen wäre, wenn er zu Hause geblieben wäre. Flashback //… Ein heftiges Pochen gegen die Scheibe eines der Turmfenster war es, das mich aus meinen Gedanken riss. Das offizielle Festessen zu Sylvester war in kleinem Kreise ziemlich beschaulich und ruhig vonstatten gegangen. Noch eine Woche und die Ferien waren zu Ende. Langsam wurde das zu einer Manie von mir. Doch heute hatte ich anderes im Kopf. Dumbledore hatte mir mitgeteilt, dass seine Spione eine neue Attacke Voldemorts auf mich befürchteten. Um genau zu sein, hatte er Hinweise darauf, dass etwas im Gange war. Seine Reaktion darauf überraschte mich. Nach den Ferien würde mein Training beginnen. Er wollte, dass ich in der Lage war, mich zu verteidigen, wenn es hart auf hart kam, und darum würde ich in Zukunft dreimal die Woche von Moody und Remus im Duellkampf trainiert werden. Die Aussicht begeisterte mich nicht besonders, denn es schränkte meine Zeit enorm ein und sagen durfte ich es auch keinem. Seit ich das wusste, machte ich mir Gedanken, wie ich ihm das erklären sollte, und darum hatte es eine Weile gedauert, bis ich die Eule bemerkte. Hastig stand ich auf, um sie herein zu lassen. Es war kein Wetter, um in der Nacht herumgejagt zu werden und das Tier tat mir beinahe leid. Wer kam um diese Zeit bei diesem Wetter auf die Idee, Eulen zu schicken? Als ich den Brief einen Moment später aufgerissen hatte, wusste ich es. >>Hallo Harry! Vermisst du mich?Ich hoffe doch! Nein! Ich gehe davon aus! Ich bin überzeugt davon! Wie auch nicht? Wie viele Tage sind es jetzt, dass wir uns das letzte Mal getroffen haben? 14? 14 Tage, in denen Du meine Lippen nicht spüren durftest. 14 Tage, die ich Dich nicht berührt habe, verführt habe. Willst Du mich spüren? Willst Du meine Hände auf Deiner Haut spüren? Ich berühre Dich, streichle Dich, jeden einzelnen Inch Deiner Haut! Nichts ist vor mir sicher. Kannst Du es spüren? Meine Hände gleiten über Deine nackte Haut, liebkosen Deinen Nacken, streichen über Deine Schultern, dann die Arme hinunter, umklammern deine Finger, während meine Lippen ihren Spuren folgen. Kannst du meine Zunge spüren? Sie gleitet tiefer und tiefer. Meine Finger nehmen ihren Weg wieder auf, gleiten zärtlich über deine Hüften, deine Leisten und weiter… Kannst Du es spüren, Harry? Erinnerst Du Dich? Kannst du spüren, wie…<< Ich keuchte atemlos und warf den Brief unwillig aufs Bett. Himmel noch mal, wie machte er das? Oder war ich wirklich schon so besessen? In meinem Kopf stritten das Bedürfnis nach einer kalten Dusche und die unbezwingbare Gier, weiter zu lesen. , ging es mir durch den Kopf, als ich abgrundtief verzweifelt wieder nach dem Pergament griff. Auch eine Ewigkeit später, als ich unter der heißen Dusche stand und mir die Überreste seines erotischen Spielchens vom Körper spülte, ging mir nicht aus dem Kopf, was er als letzten Satz nach einer unübersehbaren Pause im Text zugefügt hatte: >> Du fehlst mir, Harry…du fehlst mir wirklich!<< …// Flashback Ende * * * „Man, Mione… und ich dachte echt, ich könnte mich auf dich verlassen! Wenn sogar Harry sagt, du hättest ihn unter Kontrolle!“ Ron klang unwillig, aber nicht vorwurfsvoll. Hätte Harry das Gelände verlassen, wäre ihm das nicht entgangen. Er hatte Sirius gebeten, einen entsprechenden Zauber auf die Schutzbanne zu legen. Es war am Nahe liegendsten, das Harry sich in sein Bett verzogen hatte, doch Mione reagierte trotzdem sauer. „Weißt du Ron, ich hab ja keine Ahnung, was du von meinem Verhältnis zu Harry für einen Eindruck hast, aber ich bin nicht seine Amme! Erstens würde er das nicht zulassen, und zweitens würde ich das nicht wollen! Und Seamus hat mich nicht eingeladen, sie in die Bar zu begleiten!“ Seamus Zustand, als sie ihn auf der Suche nach Harry gefunden hatten, war es, der ihnen beiden etwas Sorge bereitete. Der Ire war etwas mehr als nur angeheitert und sie hatten ihn bei einem Tête á Tête mit dem Barmädchen überrascht. „Ach… das hält dich doch sonst nicht auf!“ „Was willst du damit sagen?“ Hermione, schon halb im Gehen um in seinem Zimmer nach Harry zu suchen, wandte sich Ron wieder zu. „Genau das, was ich gesagt habe!“, gab dieser zurück und bezog es auf den Fakt, dass sie im letzten Schuljahr gerade zu Anfang ständig an Harrys Fersen gehangen hatte, egal wie das aussah. Hermione verstand es jedoch vollkommen falsch. „Harry hat mich gebeten, ihn hier her zu begleiten… auch wenn dir das vielleicht nicht passt!“ Das Maß war voll und das Missverständnis perfekt. „Ich wollte nicht kommen! Schließlich hat es ja keiner für nötig gehalten mich einzuladen… obwohl alle Gryffindors ab der fünften Klasse eingeladen waren!“ Mione hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen, für diese letzten Worte, doch sie war so enttäuscht von Ron und seiner Familie, dass es auch schon egal war. Ron ging auf, dass sie ihn missverstanden hatte: „Mione, das…“, versuchte er einzuwenden, doch Hermione hatte sich in Rage geredet und schnitt ihm das Wort im Munde ab. „Dass du mich nicht leiden kannst, das weiß ich ja…“, knallte sie ihm an den Kopf und Ron war schockiert. „Das ist…“, auch diesmal kam er nicht weiter. „Aber ich finde es traurig, dass Fred und George das offenbar ähnlich sehen, schließlich habe ich ihnen nichts getan! Und ich dachte, sie seien meine Freunde!“ Inzwischen verspürte Hermione ein Brennen in den Augen, doch das änderte auch nichts mehr an ihrem Redeschwall. „Das sind…“, versuchte Ron es noch einmal genauso vergeblich wie zuvor. „Das ist auch alles unwichtig… das ist eure Sache! Aber Harry hat mich gebeten, dass ich mit ihm her komme und ich finde, wenigstens das könntest du akzeptieren und musst mir nicht deswegen noch Vorwürfe machen!...“ „Er hat mich auf Knien angebettelt…“, kam es vom Sofa und beide gerieten augenblicklich völlig aus dem Konzept. „HARRY!“, kam es von Ron und Hermione gleichzeitig. Rons Stimme ähnelte einem entsetzen Quietschen und Hermione war die Erleichterung, ihn gefunden zu haben, anzuhören, doch sie stutzte fast augenblicklich. „Was?“ Rage und Tränen waren vergessen. „Du hast mich schon verstanden, Mione!“ Harry machte sich nicht die Mühe, hinter der hohen Lehne des Sofas aufzutauchen. Er konnte sich die Gesichter seiner besten Freunde auch so vorstellen. Besser hätte es gar nicht kommen können. Ron und Hermione im ernsthaften Streit um einen Fakt, der ganz anders war, als er schien… und er selbst als Zuhörer, der das Missverständnis endlich aufklären konnte. Perfekt. Hermione starrte Ron an. Dieser starrte den Boden an. „Ähm… warum… das verstehe ich nicht!“ „Du verstehst so manches nicht, Mione! Das ist mir schon klar!“, ließ Harry sich erneut vernehmen. Wieder wanderte Hermiones Blick zum Sofa, doch dann hörte sie Ron albern kichern und sah ihn fassungslos an. Sie hatte ihn noch nie kichern hören und fragte sich augenblicklich, wie viel er getrunken hatte. Ron hatte ein wenig Mühe, sich wieder zu fassen, und Harry auf dem Sofa verzog das Gesicht ebenfalls zu einem Grinsen. Sie war so schlau, aber von manchen Sachen hatte sie absolut keine Ahnung. „Wie kommst du nur auf die schwachsinnige Idee, dass ich dich nicht leiden könnte?“, brachte Ron noch immer kichernd heraus. Hermiones Geduld war am Ende und entsprechend unwillig antwortete sie darauf. „Daran gibt es ja wohl keinerlei Zweifel, oder?!“ Es tat weh, aber sie hatte die Nase voll, und auslachen lassen wollte sie sich auch nicht. „Manchmal bist du wirklich selten dämlich, Mione!“ Ron hatte ebenfalls die Nase voll, auch wenn die Vermutung Nahe lag, dass das mit dem Butterbier zu tun hatte, das er heute schon konsumiert hatte. Er schnappte Hermiones Handgelenk und zog sie entgegen ihres Widerstandes zu sich. „Ehrlich, bei all dieser Logik in deinem Kopf bist du wirklich erschreckend schwer von Begriff!“ Und ehe er sich noch bremsen konnte, hatte er sie auch schon in die Arme genommen und ihr einen schüchternen Kuss auf die Lippen gedrückt. Hermione starrte ihn an, wie vom Blitz getroffen. „Aber…?“ Ron ließ sie sicherheitshalber nicht zu Wort kommen. „Es ist nicht wahr, dass ich dich nicht leiden kann! Das… nein… das stimmt so wirklich nicht… und dass Fred dich nicht eingeladen hat, hat einen sehr einfachen Grund… er wollte, dass ich es selber mache… aber… ich war zu feige… also hab ich Harry gebeten…!“ „Ja… und ich war der Dumme, der sich was einfallen lassen musste! Du kannst wirklich nerven, Mione!“ Es gab keine Antwort und Harry warf doch noch einen Blick über die Sofalehne. Hermione stand auf den Zehenspitzen, hatte Ron die Arme um den Nacken geschlungen und küsste ihn, dass ihm buchstäblich Hören und Sehen verging. Harry räusperte sich ganze dreimal, bevor sie ihn zur Kenntnis nahmen. „Macht, was ihr wollt, aber ich geb den Platz auf dem Sofa nicht auf! Und zuschauen werde ich auch nicht!!!“ Und damit verschwand er wieder hinter seiner Deckung. Es dauerte einen Moment, bis der Groschen fiel. Hermione begann haltlos zu lachen und Ron wechselte die Farbe. Als sie sich dann geeinigt hatten, noch eine Weile hinüber ins Zelt zu gehen, huschte ein Lächeln über Harrys Gesicht, wie es Mione sicher gern gesehen hätte. Er war glücklich darüber, dass dieses verdammte Drama zwischen den beiden endlich ausgestanden war. * * * „Harry… hey, Harry! Denkst du nicht, dass es sich im Bett besser schlafen lässt?“ Bill konnte sich ein amüsiertes Lächeln nicht verkneifen und wieder einmal ging ihm durch den Kopf, was für ein süßer Kerl Harry doch war. Der süße Kerl dachte gar nicht daran, aufzuwachen. Bill konnte nicht wissen, dass er schon der fünfte war, der vergeblich versuchte, ihn zu wecken. Ron und Hermione hatte Harry erfolgreich widerstanden, Ginny hatte nichts erreicht und Percy ebenso wenig, auch die Zwillinge hatten es nicht geschafft. „Hey!“, Bills Fingerknöchel stupsten sacht gegen Harrys Kinn und Harry drehte sich unwillig knurrend auf die Seite. „Soll ich dich wirklich per Levitas ins Bett schaffen, Harry?“ Vielleicht sollte er ihn auch einfach hier liegen lassen. Bill wog diesen Gedanken gründlich ab und kam fast zu dem Schluss, dass es das Beste war, als Harry noch ein wenig mehr zur Seite rutschte und dem Rand des Sofas bedrohlich nahe kam. Er begann, sich unruhig zu bewegen und es sah ganz nach einem schlechten Traum aus. Bill änderte seine Meinung. „Harry, wach auf!“ Keine Reaktion, nur eine weitere heftige Bewegung. Es überraschte Bill selbst, dass er trotz seines leicht angeheiterten Zustandes, schnell genug war, Harrys Absturz zu verhindern. Grüne Augen öffneten sich langsam, vom Halbschlaf verhangen und von einem Alptraum gehetzt. Bill konnte sehen, dass Harry einen Moment brauchte, um zu begreifen, was passiert war. „Bill…“, krächzte er dann heiser und Bill versuchte ein beruhigendes Grinsen, doch es misslang. Er wollte ihn fragen, ob er jetzt so weit war, ins Bett zu gehen, ob er sich wehgetan hatte und ob alles in Ordnung war, doch er brachte keinen Ton heraus. Er stellte nur fest, dass Harry ihm eindeutig zu nah war und schockierend wurde ihm bewusst, dass er ihn auf den Armen hielt. < Er ist viel zu leicht!>, ging es ihm irrwitziger Weise durch den Kopf, als Harrys Blick sich klärte. In Harrys Kopf spielte sich ein ganzer Berg Reaktionen auf einmal ab und seine Gedanken rasten. Der vorrangigste war, dass das Blau von Bills Augen wirklich unglaublich war. Danach folgte eine ganze Weile nichts und dann stellte er fest, dass er es als angenehm empfand, von Rons Bruder im Arm gehalten zu werden. Die daraus resultierenden Schlüsse waren einfach. Harrys Hand schob sich in Bills Nacken und beugte dessen Kopf sanft noch ein wenig näher, bevor seine Lippen die des ältesten Weasley zärtlich berührten, seine Zunge zögernd Einlass begehrte. Bill entkam aus seiner Trance und erwiderte fast selbstverständlich diesen Kuss. Das war es also, was ihn irritierte, seit er Harry in Pembroke House abgeholt hatte. Es war die instinktive Erkenntnis, einen Gleichgesinnten vor sich zu haben. Normalerweise hätte ihn schon der Fakt, dass Harry so gar kein Problem damit gehabt hatte, von ihm in den Arm genommen zu werden, um sicher durchs Flohnetz zu kommen, nachdenklich machen müssen. Als er dann mit geschlossenen Augen an ihn gelehnt im Kamin gestanden und so irritierend verloren aufgeschaut hatte, hätte er eigentlich keine Zweifel mehr haben dürfen. Und trotzdem war er nicht darauf gekommen. Bis jetzt. Umso irritierender war es. „Harry…“, murmelte er unwillig gegen die weichen Lippen des Jüngeren. „Was…?“, kam leise die Antwort. „Das ist falsch!“ Himmel, warum fiel ihm das so schwer. Er musste nicht lange nach der Antwort suchen und spürte Hitze im Gesicht. „Ich hab schon andere, falsche Sachen gemacht…“, gab Harry unbeeindruckt zurück, ohne die Augen zu öffnen, fest entschlossen, Bill für den Rest dieser Nacht zu verführen, denn schlafen würde er ganz gewiss nicht mehr. Seine Lippen wanderten von dessen Mund zu seinem Ohrläppchen und seine Zunge glitt über die Linie seines Halses. Die Finger seiner Rechten spielten mit Bills im Nacken zusammengebundenen Haaren und er schmiegte sich ein wenig drängender gegen dessen Brust. Er wusste, dass Bill in einer denkbar schlechten Position war. Noch immer hielt er ihn auf den Armen, was ihm aber offenbar nicht behagte, denn er stand abrupt auf und sorgte dafür, dass Harry auf seinen Füßen zu stehen kam – ohne ihn dabei jedoch loszulassen. Harry öffnete die Augen und erwiderte seinen intensiven Blick. Wenn Bill der Mann war, den Ron beschrieben hatte, würde er seinen Willen bekommen. Das wusste er. Sein alt vertrauter Traum hatte ihn aufgewühlt und die übliche, kalte Leere zurückgelassen. Er war von verzweifelter Sehnsucht nach Nähe erfüllt. Bill suchte in diesen betörend schönen, grünen Augen nach Antworten, doch es dauerte nur einen Augenblick, bis er begriff, dass er keine finden würde. Harry wusste, was er tat und er tat es mit voller Absicht. Noch immer ein wenig zögernd strichen seine Finger durch Harrys zerzaustes Haar und als sei das die Antwort, auf die er gewartete hatte, forderte Harry entschlossen einen Kuss, der sehr viel schneller außer Kontrolle geriet, als Bill es gewohnt war. Hände glitten über seine Schultern, sein Brust, Finger spielten mit den Knöpfen seines Hemdes und er hatte keine Wahl, als sie einzufangen, wenn er nicht gleich hier, mitten in der Küche die Kontrolle an einen siebzehnjährigen Jungen verlieren wollte. Harry wehrte sich nicht, als er ihn mühelos wieder auf seine Arme hob, ohne ihren Kuss zu lösen, und schmiegte das Gesicht fest an Bills Schulter, als dieser ihn die Treppen hinauftrug, hilflos bemüht, seiner Verzweiflung Herr zu werden, die ihm die Tränen in die Augen trieb. Es musste Bills Zimmer sein, in das er ihn brachte. Sie waren nicht im ersten Stock. „Alles okay, Harry?“ Harry hob wieder vollkommen beherrscht den Blick und sah ihn mit dem antrainierten, falschen Lächeln an, bevor er den Kopf noch ein wenig mehr hob und Bill nach allen Regeln der Kunst küsste, dass diesem jeder weitere Gedanke verging. Er würde diese Sache durchziehen. Er würde sich nicht aufhalten lassen, denn er wusste, dass es zumindest für ein paar wenige Augenblicke Vergessen bringen würde, und so brachte er gnadenlos zum Einsatz, was ihn selbst in die Hölle geführt hatte. Das letzte, was Bill durch den Kopf ging, war, dass Harry einen wirklich talentierten Lehrer gehabt haben musste. Er gab seinen Widerstand auf. Harry war alt genug, um zu wissen, was er tat. Fordernd glitten starke Hände über einen ansprechend schlanken Körper, machten sich an Hemdknöpfen und einem Hosenbund zu schaffen. Er würde gemäßigt an diese Sache heran gehen, doch entgehen lassen würde er sich diese Gelegenheit nicht. Dazu hatte er dem schwarzhaarigen Helden zu oft einen zweiten Blick nachgeworfen, ohne zu wissen, dass da Aussicht auf Erfolg bestand. Doch Bill war nicht derjenige, der sich Gedanken machen musste. Harry war es gewohnt die Kontrolle zu übernehmen… und er hatte nicht die Absicht, das zu ändern. Seine Hände waren überall und hinterließen Feuer auf Bills Haut. Seine Lippen raubten ihm den Verstand. Ohne zu denken, ließ er sich fallen, folgte der Führung des viel jüngeren Gryffindors, ohne zu wissen, dass Harry die ganze Zeit Tränen tiefster Trauer hinter seinen geschlossenen Lidern zurückhielt. Harrys Verstand verabschiedete sich erst, als Bill vollkommen hingerissen zurückgab, was er ihm geschenkt hatte und selbst da wusste er ganz genau, dass es niemals mehr dasselbe sein würde. tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)