Pfeil in die Seele von KayaMephis (ZoroxRobin) ================================================================================ Kapitel 1: Pfeil in die Seele ----------------------------- Hallo! Wunder geschehen doch noch. Ich habe mich wider meiner Philosophie dazu entschlossen, eine Kurz-FF zu schreiben. Hm, ist vielleicht eine Art 'Darkfic', da die Gedanken der Person ziemlich dunkel sind... Wer hier über wen denkt? Ich denke, dass man das beim Lesen ganz gut erkennen kann. Deshalb werde ich das hier auch nicht angeben. Ich würde mich freuen, wenn ihr ein paar Kommentare hinterließet. Es ist das erste Mal, dass ich solch eine Art von 'Geschichte' geschrieben habe und ich wüsste gern, was ihr darüber denkt. Bis dann, Kaya Erneut werde ich getroffen. Fühle ihn. Fühle den Schmerz mit jeder Faser meines Körpers. Diesen Schmerz, der herrührt vom Pfeil der Abneigung. Er verletzt nicht das Fleisch, verletzt nicht den Geist. Sein Fadenkreuz ist gerichtet auf die Seele. Meine Seele. Allein die meine. Und er wird treffen. Trifft. Hat getroffen, seit du ihn das erste Mal abgeschossen hast. Und tut es wieder. Abgeschossen vom Bogen des Hasses, geführt von deiner Hand, die nicht einmal zittert, sobald du den Pfeil anlegst. Du bist dir deiner Sache sicher. Zweifelst nicht an der Richtigkeit deiner Taten, die in deinen Augen keinen verheerenden Schaden anrichten. Doch Schaden muss nicht immer sichtbar sein. Ein Pfeil dringt tief in eine Wunde ein, durchbohrt Muskeln, Organe und Gewebe. Doch wechselt man den Blickwinkel ist kaum Blut zu erkennen. Obgleich dein Pfeil nicht sichtbar ist, erfüllt er das Gleiche. Dringt in meine Seele ein, durchbohrt meinen Verstand, reißt die inneren Schutzwälle nieder und steckt meine Gefühle in Brand. Immer und immer wieder. Ich habe aufgehört zu zählen. Irgendwann... Du besitzt viele von solchen Pfeilen. Tagtäglich bekomme ich ihre Kraft zu spüren. Außenstehende bemerken meine Wunden nicht. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob du weißt, was du mit deinen Schüssen anrichtest. Es ist wie im Krieg. Ein kämpfender Mann kennt den Feind nicht, den er bekämpft. Tötet ihn, ohne auch nur das Geringste von ihm zu wissen. So ist es bei dir. Auch du kennst mich nicht. Kaum. Und doch attackierst du mich jeden Tag aufs Neue. Ich will kein Mitleid erzeugen. Ich weiß, das steht mir nicht und hilft auch nicht, die Wunden zu heilen, die du mir zufügst. In den seltensten Fällen ist Mitleid, das ausgesprochen wird, aufrichtig. Doch darum geht es hierbei nicht. Immer, wenn ich dich sehe, trägst du stets den Köcher bei dir, gefüllt mit neuen Überbringern des Schmerzes. Denn sie sind nicht todbringend. Unter Umständen kann ein Mensch viele Pfeile überleben. Er kann sie überleben, solange sie nicht lebenswichtige Körperfunktionen außer Gefecht setzen. Doch auch kann es vorkommen, dass ein einzelner Schuss tödlich ist. Wenn du mich triffst, bringst du nicht den Tod. Nein, niemals. Doch du öffnest die Wunde, stocherst erneut in ihr mit den Fingern der Unwissenheit, nicht ahnend, welche Reaktionen du mit deinem Tun hervorrufst. Meine Seele wird nicht zerbrechen, nicht daran. Nicht an wiederkehrenden Pfeilen, die im Endeffekt alle auf das gleiche Ergebnis hinauslaufen. Doch jeden Tag warte ich auf ihn. Ihn, der meine Seele zerstört. Irgendwann... Ich weiß nicht, ob du ihn besitzt. Und selbst wenn du ihn besäßest... Würdest du ihn abschießen? Würdest du es fertigbringen, mir den endgültigen Gnadenstoß zu versetzen? Mich endlich zu zerstören, meine Seele in Splitter zu reißen, die begraben werden unter dem weiteren Kampf? Ich weiß es nicht. Werde es nie wissen. Werde dich nie fragen können. Ich besitze keinen solchen Bogen. Hätte ich einen, so würde ich deine Pfeile zurückschicken. Sie aus der Wunde ziehen, sie säubern, sodass du nichts von meinem Leiden erkänntest. Denn du spürst es nicht. Ein Mann spürt nicht die Wunden, die er seinem Feind im Kampf zufügt. Ich würde einen Brief beilegen. Eine Nachricht. Nur für dich. Verschlüsselt, sodass nur du sie lesen kannst. Doch ich kann sie dir nicht übermitteln. Ich versuche es jeden Tag aufs Neue. Doch ich schaffe es nicht, deine Pfeile aus meinen Wunden zu ziehen. Sie stecken zu tief, zu verankert in meiner Seele und reißen die Wunde nur noch weiter auf. Mach ich es mir selbst zu schwer? Sträube ich mich dagegen? Dagegen, dass du erfährst, wie es wirklich um mich beschert ist? Denn mit jedem Tag, der vergeht, und mit jeden Mal, wo ich einen neuen Pfeil von dir zu spüren bekomme, einen neuen Pfeil, der sich in mir festsetzt... Jedes Mal weiß ich, du siehst mich noch an. Empfindest etwas für mich. Auch wenn es nur die Kälte ist, die du mir mittels deines Sinnbildes, dem hölzernen Pfeil, übermittelst. Hölzern, wie deine Art mir gegenüber. Offener Angriff, offener Angriff mit Klinge oder Kugel ist nicht dein Stil. Wenigstens mir gegenüber. Du gehst hinterhältig vor, versteckst dich, legst den Pfeil an die Sehne und schießt ab. Und du weißt, du wirst mich treffen. Obwohl du mich nicht kennst. Kaum. Erinnern wir uns an das Sinnbild des Krieges. Du führst einen Krieg gegen mich, verachtest meine Anwesenheit, lässt es mich spüren, wie sehr du mir überlegen bist. Angeblich bin ich dir egal. Doch ich weiß, dem ist nicht so. Würde ein kämpfender Mann Pfeile für jemanden verschwenden, der ihm egal ist? Ich glaube nicht. Auch wenn Hass das einzige Gefühl ist, das als Antriebskraft wirkt, so ist ein Gefühl vorhanden. Jedwedes Gefühl ist besser als Gleichgültigkeit. Du versuchst, diese zu vermitteln. Doch dein schwerwiegender Fehler ist, dass du den Begriff falsch definierst. Gleichgültigkeit bedeutet nicht, andere seine Abneigung spüren zu lassen, sondern ihre Anwesenheit zu leugnen. Vor sich selbst. Auch ich bin zu schwach dafür. Zu schwach, deine Pfeile aus meinen Wunden zu ziehen, zu schwach, sie zu ignorieren, ja, selbst zu schwach, ihnen auszuweichen. Doch will ich es? Will ich dich ignorieren? Eine Gleichgültigkeit aufbauen? Nein. Deine Pfeile zeigen mir, ich bin dir nicht egal. Sie geben mir Halt, festigen meine Hände um einen kleinen Halm. Der Heilung verspricht. Meinen Verstand näht, meine Schutzwälle wiedererbaut und - Meine Gefühle löscht? Nein. Diese Funktion soll er nicht erfüllen. Er soll mir Illusion geben in diesem Punkt. Eine kleine Hoffnung. Illusion... Dafür, dass deine Pfeile ihre Wirkungsweise ändern. Dafür, dass dein Hass sich verwandelt. Dafür, dass du meine Anwesenheit billigst. Dafür... ...dass du mich liebst. Irgendwann... ...vielleicht... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)