Seelenqual von Rikarin (Die Suche nach Stärke) ================================================================================ Kapitel 33: Der wahre Name -------------------------- Sasuke und Naruto verspürten immer noch die Nachwirkungen ihres Kampfes und von ihrer Reise in die Unterwelt: sie waren körperlich und seelisch am Ende. Mit knapper Not hatten sie Pain davon überzeugen können, sie nicht zu bekämpfen, aber sie mussten sich nun dringend erholen. Dazu benötigten sie einen sicheren Platz, deswegen schleppten sie sich mit letzter Kraft den Berg herunter. Naruto hatte in seinen Vorräten ein paar Energiekugeln dabei, die er mit seinem Freund teilte, aber er wusste, dass ihr Effekt nur für eine kurze Weile anhalten würde. Was sie vor allem brauchten, war Schlaf. Seine Augenlieder waren so schwer, dass er beinahe während des Wanderns einschlief. Sasuke war in einen noch schlimmeren Zustand. Würde er sich nicht an Naruto lehnen, wäre er längst zu Boden gesunken. „Nur noch ein Stückchen“ machte Naruto ihn Mut. „Dann sind wir in den Sümpfen. Dort können wir uns gut verstecken.“ Sasuke konzentrierte seine letzten Reserven, um einen Fuß vor den andere zu setzen, bis er schließlich den ersten Matsch unter Füßen hatte. Hoffnungsvoll hob er den Blick und sah vor sich den Eingang zum Sumpf. Der faulige Geruch von Brackwasser weckte ihn aus seiner Trance. Farne und Moosbedeckten Bäume versperrten ihnen den Weg. Der Boden bestand aus feuchtem Schlamm. Ein unbedachter Schritt und man steckte in einem tiefen, schlammigen Loch fest. „So wie es hier stinkt, wird uns Kakashi nicht finden können“ sagte er und rümpfte die Nase. „Ja, aber es gibt immer noch andere Wege, uns zu finden. Allerdings hoffe ich, dass die meisten Ninja wegen der Kage-Versammlung nicht auf der Suche nach uns sind“ antwortete Naruto müde. Langsam wanderten sie weiter. Der Matsch zog an ihren Schuhen. Um Kraft zu sparen, konzentrierten sie ihr letztes Chakra an den Füßen um auf der Oberfläche gehen zu können. „Du bist ein Jinchuriki. Sie werden DICH garantiert suchen“ murmelte Sasuke. Naruto wechselte das Thema und zeigte auf einen riesigen, verzweigten Baum. „Was hältst du davon? Wir können uns in der Krone verstecken. Wir müssen nur ein paar Zweige zurecht binden, dann sieht man uns nicht.“ Wäre Yamato hier, könnte der Ninja mit Hilfe von Mokuton-Jutsu ein ganzes Haus erschaffen oder den Wald in eine Festung verwandeln. Sie mussten dagegen auf eine andere Weise eine Zuflucht bauen. „Hast du Draht? Dann bau noch ein paar Fallen um den Baum herum auf. Sollte sich uns einer nähern, müssen wir gewarnt werden. Ich werde den breiten Stamm für eine Hypnose-Formel nutzen“ wies Sasuke ihn an und holte aus seiner Tasche einen Pinsel und Tinte. „Was willst du machen?“ fragte Naruto neugierig und sah dabei zu, wie Sasuke anfing, seltsame Symbole auf den Stamm zu malen. „Erinnert du dich an die Chu-nin-Prüfung, wo wir die Himmel- und Erde-Schriftrollen sammeln mussten? Zu unserer Zeit war eine Kuchiyose-Formel drauf gemalt worden, um die Prüfer herbei zu beschwören, aber Kabuto hatte erzählt, dass es im Jahr davor eine Hypnose-Formel war. Ich habe mich damit während meiner Zeit bei orochimaru beschäftigt. Indem ich diese Formel drauf male, werden Menschen, die sie sehen, davon beeinflusst und gehen in die entgegengesetzte Richtung. Es ist eine kleine, unbedeutende Hypnose, die darum kaum auffällt und gerade deswegen so wirksam ist“ erklärte Sasuke. „Also fang mit der Draht-Falle an, denn sobald ich fertig bin, musst du im Baum sitzen.“ Naruto sicherte ihre Umgebung ab und sprang dann in die Baumkrone, wo der Stamm in der Mitte sich teilte und breit genug für zwei schmale, junge Männer war. Angesichts der dunklen Wolken kündigte sich Regen an und Naruto nutze den restlichen Draht, um die Äste über und neben sich zusammen zu binden, bis er eine Art Nest gebaut hatte. „Warte mit dem letzten Ast, bis ich drin bin“ Sasuke kletterte den Baum hoch. Seine Finger konnten sich kaum noch am Stamm halten. Bevor er abrutschte, griff Naruto nach seiner Hand und zog ihn hoch. Während Sasuke nach Atem rang, verschloss er den Eingang. Die Blätter und Zweige umschlossen sie wie ein blickdichtes Zeltdach und verursachten ein grünes, schwummriges Licht. „Sind wir damit sicher?“ fragte er seinen Freund. „Ganz ehrlich? Nein, das ist nur eine Notlösung, weil wir beide fast umfallen. Ich kann nur hoffen, dass sich in deinem Draht ein Hase oder ähnliches verheddert, damit wir nachher etwas Proteinreiches essen können. Wir brauchen dringend Kraft. Tobi oder Madara oder wie immer er wirklich heißt, wird bestimmt nach mir suchen“ erklärte Sasuke schwer atmend. „Das ist der komische Maskentyp, nicht wahr?“ Naruto nahm einen Schluck aus seiner Wasserflasche. Viel war nicht mehr drin. Er reichte den Rest an seinem Freund. Sasuke nickte und nahm einen kräftigen Zug. „Ja, den Typen ist nicht zu trauen. Ich glaube nicht, dass Pain und Konan die einzigen Bewacher waren, die er auf mich angesetzt hat. Wäre ich an seiner Stelle, würde ich mir auch nicht trauen und irgend einen Tracker einsetzten, den man mit Sharingan nicht sehen kann. Da gab es diesen komischen Typen namens Zetsu. Er scheint ein Spezialist im Aufspüren und Informationssammeln zu sein“ erklärte er und gab Naruto seine Flasche zurück. Naruto schlug sich mit der flachen Hand an den Kopf. „Mist, ich erinnere mich, wie ich von Yamato-snsei einen Samen bekommen und gegessen habe. Das war auch eine Art Tracker. Damit kann er mich auch aufspüren.“ „Dann lass uns hoffen, dass er zuerst die Hypnose-Formel sieht. Aber wenn Kakashi-sensei ihn begleitet, wird uns das nicht mehr helfen“ murmelte Sasuke niedergeschlagen. „Lass uns lieber hoffen, dass es die beiden sind, die uns zuerst finden. Mit denen können wir reden. Wenn es aber unbekannte Ninja sind….egal, lass uns lieber schlafen. Schlaf du zuerst. Ich halte Wache“ erklärte sich Naruto bereit. Sasuke lachte spöttisch auf. „Du schläfst doch auch gleich ein. Hast du einen Vertrauten, den du nutzen kannst? Ich habe kein Chakra mehr, um etwas zu beschwören.“ Naruto konzentrierte sich. Dank Kyubis Chakra hatte er noch ein paar Reserven, die er anzapfen konnte. Fünf kleine, unscheinbare Kröten erschienen. „Wie können wir dienen“ fragten sie dienstbeflissen. „Könntet ihr euch bitte in den Sumpf verstecken? Wenn andere Ninjas kommen, müssen wir gewarnt werden“ erklärte Naruto. „Ein Sumpf? Perfekter Ort für uns. Sollten sich Menschen uns näheren, singen wir; dann wisst ihr Bescheid. Mit unseren Gesang können wir sogar den Gegner verwirren.“ Die Kröten schlüpften durchs Dickicht und Naruto konnte das Platschen ihrer Landung hören. Erleichtert schlossen er und Sasuke ihre Augen. Sie kuschelten sich tiefer in ihre Mäntel und waren schnell eingeschlafen. Das Rauschen der Bäume lullte sie ein. Nach ein paar Stunden traumlosen Schlaf wachte Naruto als erstes auf. Sasuke schlief noch tief und fest. Naruto sah nach oben. Das Blätterdach hielt ziemlich gut, nur an den Ecken tropfte der Regen durch. Er streckte sich schläfrig. Ein brennender Schmerz in seiner Bauchgegend durchzuckte ihn. Er verzog das Gesicht und hielt sich den Bauch. Er konnte das Brennen des Fuin spüren. Warum reagierte es gerade? Lag es daran, dass er so erschöpft war und Kyubi seine Chance zur erneuten Rebellion sah? Oder hatte es mit der Reise zur Unterwelt zu tun? Wurde dadurch das Siegel beeinflusst? Er musste gleich mal nachsehen; sobald Sasuke wach war. Naruto holte aus seiner Tasche die letzten Energiekugeln raus und teilte sie auf. Er warf einen Blick durchs Dickicht und zog an einen der Drähte, aber leider hatte sich kein schmackhaftes Tier darin verfangen. „Meister, ihr seid wieder wach?“ die kleine Kröte stand am Fuße des Baumes und sah nach oben. „Ja, äh… wie heißt du?“ „Gam-Gam, Meister.“ „Gut, Gam-Gam, habt ihr etwas zum Essen im Sumpf gefunden? Etwas, das für Menschen geeignet ist wie Früchte, Beeren oder Wurzeln?“ fragte Naruto und dachte mit Schaudern an die Raupen-Suppe, die Fukusakus Frau ihn während seiner Zeit am Myoboku-Berg gekocht hatte. „Wir suchen etwas“ die Kröte hüpfte davon. „Was ist los? Warum seid ihr so laut?“ murrte Sasuke und rieb sich die müden Augen. „Ups, nichts. Ich habe nur meinen Vertrauten losgeschickt, um uns etwas zu essen zu holen. Kann ich am Baum herunter, wenn ich nicht auf die Hypnose-Formel starre?“ fragte Naruto und gab Sasuke seinen Anteil an Energiekugeln. „Überlass das lieber mir, du Chaos-Ninja“ antwortete der Uchiha kauend. Kurze Zeit später waren Gam-Gam und seine Brüder wieder am Fuße des Baumstammes. Sasuke kletterte nach unten. Als er wieder nach oben ins Baumnest ankam, hatte er Blaubeeren, ein paar Mangos und einige Nüsse bei sich. „Deine Freunde waren fleißig. Besonders die Früchte sind gut, denn Frischwasser ist hier Mangelware. Der Kleine hat mir aber gesagt, dass es in der Nähe einen Fluss gibt. Das Wasser wäre trinkbar, aber ob es für Menschen bekömmlich ist? Jedenfalls suchen zwei von ihnen noch nach mehr Früchte für uns.“ Die beiden Ninjas fingen dankbar an zu essen und aßen das karge Mahl restlos auf. „Sasuke, du musst gleich mal Wache halten. Ich muss für eine Weile meditieren und bin dann angreifbar“ fing Naruto an. „Was ist los?“ fragte Sasuke beunruhigt. „Etwas stimmt mit dem Siegel nicht, dass das Kyubi zurück halten soll. Seitdem wir wieder zurück sind, brennt es so seltsam. Ich muss mich vergewissern, dass vom Kyubi keine Gefahr ausgeht.“ Naruto setzte sich auf und überkreuzte die Beine. Seine Augen schlossen sich. Als er sie wieder öffnete, befand er sich an einen anderen Ort. Ein heller, hoher Raum aus Holz und Marmor, ähnlich eines Tempels mit einer vergitterten Wand, an dem ein Siegel befestigt war. Dahinter befand sich das Kyubi, angekettet. Sein Kopf wurde durch ein Shinto-Tor am Boden gehalten, seine Pfoten waren mit goldenen Ketten an weiße Säulen gefesselt. „Was willst du hier“ knurrte er und öffnete ein Auge. „Ich wollte nach dir sehen“ antwortete Naruto und trat näher ans Gitter. Die Ketten und das Siegel sahen in Ordnung aus. Das Kyubi konnte sich kaum rühren. Nun öffnete sich auch sein zweites Auge. Knurrend versuchte das Fuchsungeheuer, seinen Kopf zu heben, aber das Shinto-Tor wirkte wie eine Halsfessel. „Du kleiner Bengel, du willst mich verhöhnen! Nur deswegen bist du hier. Mein Gefängnis war schon vorher klein und beengend, aber jetzt ist es eine Qual. Komm näher, damit ich dich verschlingen kann“ stöhnte er auf. In dieser demütigen Position musste er tatsächlich zu diesem Menschen aufblicken. Naruto spürte tatsächlich etwas Mitleid für den Fuchs. Es schien sich auch in seinen Augen zu zeigen, was das Kyubi erzürnte. „Was siehst du mich so an? Mitleid? Jetzt? Du hast mir das doch angetan. Du bist schuld an meinen Qualen“ fauchte er auf. Er versuchte seinen Kopf zu heben und zerrte an den Ketten. Ein lautes Brüllen kam aus seiner Kehle, doch weder der Tempel noch die Ketten wankten. Das Kyubi konzentrierte sein Chakra. Eine rote Aura bildete sich um ihn. Die weißen Säulen, um die die Ketten gewickelt waren, leuchteten auf. Goldene Schriftzeichen bildeten sich auf dem hellen Stein. Der Fluss von Kyubis Chakra wurde gestört. Entkräftet sank der Fuchs zu Boden. Sein Körper hob sich schwer atmend. Sein Knurren war nur noch ein leises Fauchen. Ein leises Flehen, ein „Lasst mich raus“ konnte man hören. Naruto sah unbeeindruckt auf den liegenden Fuchs. Er konnte kaum glauben, dass er früher so viel Angst vor diesem Ungeheuer gehabt hatte. Jetzt sah er so ängstlich und schwach aus. „Ich tue dir nichts“ sagte er beruhigend. Er wollte Kyubi nicht quälen, aber dieses Gefängnis war nötig, damit der Fuchs ihn nicht mehr beeinflusste. So konnte er dessen Chakra nutzen, ohne von seiner Wut und seinem Hass beeinflusst zu werden. Ein leises, dunkles, höhnisches Lachen kam aus Kyubis Kehle. „Du tust mir nichts? Ich soll wohl froh sein, dass ich in deinem Körper wohnen darf? Ein Gefängnis ist ein Gefängnis, auch wenn die Gitter vergoldet sind. Früher hatte ich wenig etwas mehr Bewegung, aber jetzt bin ich auf dem Grund deiner Seele angekettet. Je stärker die Seele, desto stärker die Fesseln. Du hast deine Komplexe überwunden und ich finde kein Schlupfloch mehr. Du bist zu so einem Mistkerl wie Madara geworden. Letztendlich wollt ihr alle mich nur benutzen“ knurrte er kraftlos. Naruto wollte einen Einwand geben, aber er verstummte. Eigentlich hatte Kyubi Recht. Er nutzte Kyubis Chakra, auch wenn es bislang nur wenig war. „Ich hasse euch. Ich hasse euch Menschen so sehr“ sprach Kyubi weiter. „Eure Gier ist grenzenlos. Habt ihr jemals einen Gedanken an uns Biju verschwendet? Wir haben auch einen freien Willen. Glaubt ihr, es gefällt uns, in einem Menschen angekettet zu sein, damit er unsere Macht nutzen kann?“ Kyubi drehte seinen Kopf, so dass er aus Naruto ansehen konnte. Seine Lefzen verzogen sich zu einem schmalen Grinsen. „Sie dich an, so selbstbewusst und sicher. Du kannst dir sogar Mitleid erlauben, weil du weißt, dass ich mich nicht mehr wehren kann. Jetzt kannst du als Held nach Konoha gehen. Glaubst du wirklich, es ändert sich was?“ er lachte höhnisch auf. „Die Menschen werden dich nur als nützliche Waffe ansehen. Endlich haben sie jemand gefunden, der meine Kraft nutzen kann. Du wirst ebenfalls die dunkle Seite der Menschen sehen, ihre Gier und ihren Hass. Wer wird wohl das erste Land sein, das sie dich angreifen lassen? Kirigakure?“ „Ich werde kein Land angreifen und keine Menschen töten. DU vergisst MEINEN freien Willen. Ich werde mich nicht als Waffe benutzen lassen“ antwortete Naruto. Kyubi lachte laut auf. „Immer noch so naiv?! Du bist vielleicht vor Gen-Jutsu gefeilt, aber was Manipulationen angeht, bist du immer noch ein kleines Kind. Was ist mit deinen Freunden? Stell dir vor, sie werden beeinflusst? Oder sie werden als Geisel eingesetzt? Was wirst du dann tun, um sie zu beschützen?“ Narutos Augen weiteten sich erschrocken. An solche Möglichkeiten hatte er nie gedacht. Kyubi kicherte erfreut über seine Reaktion. „Ich bin älter als du und habe euch Menschen lang genug beobachtete. Ich kenne eure Methoden. Letztendlich wirst auch du ein Gefangener sein. Wir beide teilen dasselbe Schicksal. Hass, immer nur Hass …und Gier und Wut.“ Der Fuchs verstummte und senkte erschöpft seinen Kopf. Naruto sah nachdenklich auf das bedauernswerte Geschöpf. „Wie ist dein Name?“ fragte er. Kyubi öffnete fragend ein Auge. „Du hast mir gesagt, dass du einen freien Willen hast. Kyubi bedeutet nichts weiter als „Neun-Schwanz“. Also, was ist dein wahrer Name?“ wiederholte Naruto seine Frage. „Was geht dich das an? Willst du dich jetzt mit mir anfreunden, du Heuchler. Verschwinde! Lass mich allein!“ fauchte der Fuchs. Naruto seufzte. „Ich habe vor wenigen Stunden etwas völlig Neues erfahren, was meine Sichtweise erweitert hat. Darum sehe ich dich nicht mehr als simples Monster an.“ „Wovon redest du? Ich kann in meinem neuen Gefängnis zwar nicht mehr so viel sehen, aber wo immer dein Körper ist, kann ich die Umgebung mit sehen“ fragte Kyubi misstrauisch. „Also bist du von meinem Körper abhängig. Du weißt nichts über meine Reise, weil nur meine Seele fort war; mein Körper sich aber in der Höhle befand“ überlegte Naruto laut. Mit ernsten Blick fragte er erneut: „Wie ist dein Name? Woher kommst du?“ Kyubi sammelte seine Kraft und Wut und bäumte sich auf. Die Säulen erzitterten und das Shinto-Tor wurde angehoben. „Hör auf damit! Du kannst mich nicht beruhigen. Ich falle auf deine Lügen und dein falsches Interesse nicht herein. Ich kenne die Wahrheit. Ihr Menschen seid schlecht. Ihr seid Lügner. Sie werden dich verraten. Dein Ziel wird sich nicht erfüllen“ schrie er. „Friede zwischen den Ninjas? Ihr seid WAFFEN! Jede Waffe sehnt sich nach Blut.“ Doch Naruto wankte nicht. Ein seltsames sanftes Lächeln umspielte seine Lippen. „Da draußen wacht Sasuke über mich. Derselbe Sasuke, der versucht hat, mich zu töten. Er hat seinen Hass überwunden, seine Rache und seine Wut“ sagte er friedlich. „Du hast mich mein ganzes Leben begleitet und beobachtet. Du solltest mich von allen am besten kennen. Du weißt, dass ich meinen Weg gehe und mich nicht aufhalten lasse. Also unterschätze DU mich nicht. Du irrst dich. Es ist möglich. Der Weg des Ninshu kann die Menschen vereinen.“ Kyubi wich erschüttert zurück. Ninshu! Dieses Wort hatte er so lange nicht mehr gehört. Nicht mehr seit seinem Vater… „Woher kennst du den Weg des Ninshu?“ fragte er misstrauisch. Naruto lächelte traurig. „Mein Vater hat mir davon berichtet.“ „Du glaubst, du kannst den Willen des Feuers übernehmen? Dass du vollenden kannst, was keiner der Hokage, vom ersten bis zum vierten, NICHT geschafft haben? Du denkst zu viel von dir, Kleiner. Selbst mein Vater hat es nicht geschafft…“ Kyubi verstummte. Die Erinnerung schmerzte immer noch. „Ich kenne die Geschichte. Ich weiß von seinen Söhnen und den Senjus und den Uchihas“ erklärte Naruto. „Aber diese Kette aus Hass wird in dieser Generation enden.“ Kyubi knurrte abfällig. Große Worte…aber dennoch, dieser Blick, mit dem der Junge ihn anstarrte. Dieser feste, entschlossene Blick aus starken, blauen Augen erinnerte ihn an seinen Vater, den Weisen Hagoromo. „So viele große Männer haben es versucht und versagt. Ich bezweifle, dass du besser bist. Die Menschen ändern sich nicht“ sagte er seinen Zweifel laut aus. Naruto lächelte nur als Antwort. „Anstatt mich auf die Menschen zu konzentrieren, die mich als Monster oder Waffe ansehen, achte ich lieber auf die, die MICH sehen. Sie sind der Beweis, dass es möglich ist. Denk an Sasuke. Wut kann überwunden werden. Die Menschen sind nicht so gierig und machthungrig, wie du glaubst.“ Kyubi wurde ruhiger. Seine Wut war angesichts dieser Überzeugung verraucht. Naruto hatte keine Angst mehr; keinen Zweifel. Seine Seele war unerschütterlich. Konnte Naruto derjenige sein, den sein Vater angekündigt hatte? Er hatte prophezeit, dass sich die 9 Bijus eines Tages vereinen würde und dass jemand kommen würde, die Menschen auf den rechten Pfad zu führen. Es war das erste Mal, dass ein Mensch ihn nach seinen Namen fragte. Madara hatte ihn nur als Werkzeug angesehen. Der erste Hokage nur als Monster. Der vierte Hokage als Bedrohung. War Naruto etwa…? Er war noch nicht überzeugt. „Ich erkenne deinen eigenen Willen an, deswegen will ich deinen Namen wissen. Ich will dich nicht mehr „Kyubi“ oder „Fuchs“ nennen“ erklärte Naruto. Beide blickten sich fest in die Augen. Dann fing das Kyubi in selten ruhiger Stimme an zu sprechen. „Mein Vater gab mir den Namen „Kurama.“ Naruto öffnete die Augen. „Alles in Ordnung?“ fragte Sasuke. Der Blonde nickte zufrieden. „Ich bin mir jetzt sicher, dass ich die Kage überzeugen kann. Ich muss mich sofort aufmachen“ sagte er. „Ich bleibe noch eine Weile hier. Ich kann mich kaum rühren“ erklärte Sasuke. „Die Kröten bleiben hier. Dann können wir sie auch zur Kommunikation nutzen. Wenn du eine Nachricht hast, kannst du sie ihnen sagen und umgekehrt“ hatte Naruto die Idee. Er packte seine Sachen zusammen und stand auf. „Sieh nicht auf die hypnose-Formel...pass auf dich auf“ verabschiedete sich Sasuke. Naruto nickte ihm zu. Er lächelte seinen Freund aufmunternd zu. „Wir sehen uns.“ Dann sprang er nach draußen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)