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Zwischen den Welten

von

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Schusswechsel

Etwas verwirrt mache ich die Augen auf. Ich setze mich auf und sehe mich in meinem Zimmer um. Durch das schwache Licht, dass doch ein bisschen von meinem Fenster kommt kann ich ein bisschen was erkennen. Auf jedenfall sitze ich in meinem Bett. Ich habe wohl geträumt. Ein merkwürdiger Traum. Doch die Erinnerung daran verblasst bereits. Nun etwas wacher springe ich schon fast aus dem Bett und lasse ein bisschen mehr Licht herein. Natürlich steht Soundwave in Sichtweite. Ich atme einmal tief durch bevor ich mich anziehe. Erst als ich nach unten gehe fällt mir auf, dass es sehr ruhig im Haus ist. Es wundert mich, dass Soundwave noch nicht aufgetaucht ist. Ob er wohl noch schläft? Eher unwahrscheinlich. Ich setze mich mit meinem Frühstück vor den Fernseher. Ich stelle aber schnell fest, dass nicht das geringste läuft. Ist wohl noch zu früh. Ich lasse also einfach die Nachrichten laufen und konzentriere mich mehr darauf meinen knurrenden Magen zu befriedigen. Als ich den Wetterbericht sehe läuft es mir ein bisschen kalt den Rücken runter. Es ist zwar schon ende November, aber das ist mir dann doch ein bisschen zu kalt. Während ich nun der Werbung halbherzig zusehe, denke ich fieberhaft darüber nach, was ich heute anstellen soll. Wann hat man schonmal einen Con zur Verfügung, der einen mit Sicherheit überall hin bringen würde? Vielleicht sollte ich Mal wieder ins Kino gehen. Oder ich schleife Soundwave in die Innenstadt. Obwohl... Ein Con in so einer riesigen Menschenmenge? Sicher, er war mir auch den einen Tag in die Stadt gefolgt, aber das war dann doch ein bisschen was anderes, als ihn wirklich überall hin mitzunehmen. Ich lasse mir vielleicht doch lieber etwas anderes einfallen. Aber Zuhause bleiben werde ich ganz sicher nicht. Nachher rückt er mir nur wieder so schlimm auf die Pelle, wie er es gestern getan hat. So nahe will ich ihn dann doch lieber nicht haben. Mir läuft ein kleiner Schauer über den Rücken. Er wird es aber auch nicht lustig finden, wenn ich ihn ohne ein Ziel durch die Gegend jage. Aber auf der anderen Seite fällt mir auch nichts besseres ein. Vielleicht sollte ich das einfach machen. Ach, es ist aber auch schwer in einer Großstadt zusammen mit einem Con etwas sinnvolles zu finden, was man so machen kann. Ich sacke ein bisschen lustlos in mir zusammen, während ich weiter darüber nachdenke. Irgendwie ist das frustrierend. Wieso wollte ich ihn nochmal so unbedingt hier haben? Ich kann mich an keinen Grund mehr erinnern. Vielleicht sollte ich ihn zu Shockwave schicken. Aber dann nimmt er mich sicherlich mit und darauf kann ich noch mehr verzichten, als das er mir so auf die Pelle rückt. Also doch Zuhause bleiben? Ich raufe mir ein bisschen die Haare. Das konnte doch alles nicht war sein! Wieso müssen Beziehungen zu Cons nur so kompliziert sein? Na ja, vielleicht weil sie einen in der Regel eher umbringen wollen als alles andere. Die meisten zumindest. Gebe es doch nur einen Ort an dem kaum jemand vorbei kommt. In diesem Moment macht es klick in meinem Kopf. Das ist eigentlich gar keine so blöde Idee. Warum bin ich nicht früher darauf gekommen? Schnell frühstücke ich zu ende und schalte den Fernseher aus.
 

Etwas unbeholfen stehe ich vor Soundwave. Er hat mich nicht Mal angesprochen als ich vor ihm zum Stehen kam und es ist sonst weit und breit niemand zu sehen. Die Leute schlafen um die Uhrzeit wohl alle noch. Ich sehe mich trotzdem vorsichtshalber einmal nach links und rechts um.

„Soundwave?“ Keine Reaktion. Es kann doch nicht sein, dass er ernsthaft noch pennt. Soundwave doch nicht. Ich beschließe noch ein bisschen lauter zu werden.

„Soundwave?“ Immer noch nichts. Ich finde das langsam nicht mehr lustig. Wenn das ein Scherz von ihm sein soll, finde ich das nicht komisch. Ich beschließe noch einen Schritt weiter zu gehen. Vorsichtig klopfe ich auf sein Dach.

„Hey, Soundwave! Schluss mit deinem Schönheitsschlaf. Es ist mitten Tag.“ Langsam verliere ich die Geduld. Und mir klar, dass er tatsächlich schläft, denn ansonsten hätte er sicher mittlerweile reagiert. Schließlich ist er nicht so ein Scherzkeks. Ich stelle mich also genau vor ihn und hole tief Luft.

„Hey, Soundi! Wach auf!“ Dass ich dabei die Nachbarschaft wecken könnte ist mir in diesem Moment ziemlich egal. Vor allem als sich wirklich was tut. Und zwar in Form dessen, das er ein kleines bisschen zurückrollt. Ich mache einen Schmollmund.

„Hey... Willst du mich ewig in dieser Kälte hier stehen lassen? Bist du eine Schlafmütze und sowas nennt sich mein Beschützer? Das nächste Mal Frage ich Shockwave.“ Entweder er ist noch nicht ganz wach oder er hat noch nicht verarbeitet, was ich gerade gesagt habe, vielleicht auch beides. Ich trete wieder etwas näher an ihn heran.

„Lässt du mich jetzt einsteigen? Wir haben ein bisschen Fahrt vor uns, ich will nämlich zu einem ganz bestimmten Ort.“
 

Ich sitze ganz entspannt und bin ein bisschen in den Sitz gekuschelt. Irgendwie macht es wirklich Spaß ihn durch die Gegend zu jagen.

„Sag Mal, Soundwave. Hast du eben wirklich geschlafen?“ Ich warte einen Moment, aber ich bekomme keine Antwort.

„Jetzt komm schon. Jeder braucht Mal ein bisschen Schlaf. Ist doch nichts dabei. Ich würde es nur gerne wissen. Ist nämlich ein bisschen schwer einzuschätzen, wenn du wie ein stink normales Auto aussiehst.“ Ich warte wieder einen Moment.

„...Ich hatte letzte Nacht viel zu arbeiten.“ Zufrieden lasse ich meinen Blick wieder auf der Straße ruhen. Wir haben gerade die Stadt hinter uns lassen und neben uns tun sich Wälder und Felder auf. Auch wenn alles ein bisschen kahl aussieht. Immerhin ist schon fast der Winter da. Trotzdem hat es irgendwie etwas. Vielleicht, weil man sowas als Stadtkind nicht so häufig sieht. Ich hatte zwar bis jetzt immer mein Wäldchen mitten in der Stadt, aber das hier ist doch etwas völlig anderes. Ein kleines Gefühl der Freiheit macht sich in mir breit. Obwohl ich weiß, dass es nur trügerisch ist.

„Woran hast du eigentlich gearbeitet?“ Ich hatte ursprünglich nicht vor diesen Gedanken auszusprechen. Immerhin ist Soundwave heute dem Anschein nach nicht ganz so gesprächig, wie die letzten beiden Tage. Trotzdem dachte ich, dass es einen Versuch wert ist. Eine Antwort bekomme ich aber nicht. Vielleicht versuche ich es nochmal, wenn wir da sind. Es kann jetzt auch nicht mehr so lange dauern. Jedenfalls wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Ein kleines bisschen Aufregung macht sich jetzt doch in mir breit. Ich bin schon seit vielen Jahren nicht mehr dort gewesen. Das letzte Mal war ich noch in der Grundschule. Damals hatten meine Eltern noch mehr Zeit für mich. Vielleicht war damals auch Soundwave noch nicht da. Damals war noch alles in Ordnung. Dann war es von einem Tag auf den anderen vorbei. Ich schüttel leicht den Kopf um diese Gedanken wieder loszuwerden. Wieso sollte Soundwave schuld daran sein. Schließlich hat er damals auch diesen Job angenommen. Und das ist doch der eigentliche Grund, warum sie nicht mehr so viel Zeit für mich haben. Aber warum ist Soundwave wohl damals einfach bei meinen Eltern aufgetaucht? Irgendeinen guten Nutzen muss es doch geben. Aber vermutlich werde ich nie eine Antwort darauf bekommen. Wie auf viele andere Dinge auch nicht. Meine Gedanken reißen ab, als Soundwave plötzlich abbremst. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass wir angekommen sind.
 

Ich strecke mich ausgiebig, als ich ausgestiegen bin. Die Luft ist hier schon ganz anders, als in der Stadt. Es ist wirklich schön Mal wieder hier draußen zu sein. Und Soundwave hat hier auch mehr Freiheiten. Im Hintergrund kann ich das metallerne Reiben hören, aber statt mich umzudrehen lasse ich meinen Blick durch die Ferne gleiten. In Weiter ferne sieht man manchmal die schönste Dinge. Gerade aufsteigende Vogelschwärme aus kleinen Wäldern. Felder, auf denen die Stängel der Pflanzen noch in der Erde stecken und darauf warten zu Dünger zu werden. Ein großes Anwesen, das sich in Richtung Himmel erstreckt und... Moment! Seit wann steht dieses große Haus da? Das ist neu. Das war doch vorher nicht da. Es sieht schon sehr edel aus.

„Hey, Soundwave. Sieh Mal da drüben!“ Ich zeige mit dem Finger in die Richtung. Einen Moment lang glaube ich, er hätte mich nicht gehört.

„Was ist so interessant an menschlichen Bauten?“

„Doch nicht deswegen. Es muss neu gebaut worden sein. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es früher schonmal dort gestanden hat und da das ein dreh- und Angelpunkt verschiedener Hauptstraßen ist hätte mir das doch vorher schonmal auffallen müssen.“

„Ich verstehe es trotzdem nicht.“ Ich stoße geräuschvoll die Luft aus meinen Lungen. Das ist typisch Decepticon. Obwohl ich Soundwave ja eigentlich für intelligent gehalten hatte. Vielleicht hört mir ja Shockwave zu. Augenblicklich läuft mir ein kalter Schauer den Rücken runter. Nein, ich sollte doch lieber ein bisschen Abstand zu Shockwave halten. Ich drehe mich zu ihm um. Im ersten Moment erschrecke ich mich doch wieder ein bisschen. Es ist doch recht ungewohnt ihm in seiner richtigen Form so nahe zu sein.

„Manchmal bist du langweilig.“ Ich strecke mich nochmal ein bisschen und gehe dann an ihm vorbei. Ich merke wie seine Optiken mir folgen.

„Wo gehst du hin?“

„Ich gehe ein bisschen spazieren. Das macht man für gewöhnlich, wenn man hier her fährt. Keine Sorge, ich gehe nicht weit.“ Ich lege schließlich keinen großen Wert darauf in Schwierigkeiten zu geraten. Ich habe nicht vor nochmal unter Shockwaves Messer zu geraten. Einmal hat mir gereicht. Ich bleibe also lieber in Soundwaves Sichtweite. Immerhin ist er so groß, das er weit sehen kann. Also ist mein Radius schon recht groß. Trotzdem drehe ich mich vorsichtshalber das ein oder andere Mal um. Als ich mir sicher bin, dass ich eine gute Route gefunden habe beginne ich meine Kreise zu drehen. Es tut doch ein bisschen gut Mal wieder ein bisschen mehr in Bewegung zu sein ohne ständig jemanden an den Hacken zu haben. Soundwave lässt mich zwar nicht aus den Augen, aber er ist weit genug weg. An einem etwas größeren Baum bleibe ich stehen. Er hat seine Blätter noch nicht gänzlich verloren, aber sie sind dunkelbraun und schon eine kleine Windböe könnte sie in die Luft und dann zu Boden befördern. Ich lasse meinen Blick wie schon so oft auf dem Armband ruhen und wieder tun sich bei mir so unendlich viele Fragen auf. Manchmal, da wünschte ich wirklich, ich hätte noch jemand anderen, mit dem ich über das alles reden kann. Ich strecke mich ein wenig und sauge die schon recht kalte Luft der Umgebung ein. Es bringt auch nichts immer wieder darüber nachzudenken. Also warum kann ich es dann nicht einfach lassen? Oder soll ich doch noch einmal versuchen mit Soundwave darüber zu reden? Vielleicht, wenn ich ein bisschen hartnäckiger sein würde. Oder auch nicht. Er scheint heute sowieso nicht so redselig zu sein. Also dich lieber ein anderes Mal.
 

Ich drehe mich zu Soundwave um, nur um ins Stocken zu geraden. Ich kann ihn nirgendwo sehen. Er ist doch nicht etwa einfach alleine gefahren. Das würde er nicht tun. Ich eile also lieber zurück zu unserem Ausgangspunkt. Ich brauche nicht lange bis dorthin und zu meiner Erleichterung steht er da im Fahrzeugmodus. Ich frage mich nur warum. Ich komme langsam etwas näher, bleibe aber auf der Stelle stehen, als ich fremde Motorgeräusche höre. Es kommt doch sonst nie jemand her. Jedenfalls nicht um diese Jahreszeit. Ich sehe mich genau um. Auf der anderen Seite von der Straße kommend kann ich zwei Wagen sehen. Ein gelber Wagen und größerer, schwarzer. Das gibt es doch nicht! Das sind doch nicht etwa... Bumbelbee und Ironhide! Ausgerechnet hier! Ich habe keine Zeit weiter darüber nachzudenken, denn Ironhide gibt Vollgas und rast genau auf Soundwave zu. Scheinbar haben sie mich noch nicht bemerkt. Ich gehe lieber in Deckung. Nur wenige Meter voneinander entfernt transformieren sie sich und beginnen zu kämpfen. Ich halte mir wegen dem ohrenbetäubendem Lärm die Ohren zu und bete, das sie mich nicht entdecken. Es werden Schüsse in Richtung Soundwave abgegeben. Ich bin schon drauf und dran mir die Augen zuzuhalten. Doch Soundwave weicht geschickt aus und geht ebenfalls um Angriff über. Ich halte mir noch immer die Ohren zu. Die Explosionen der Schüsse lassen die Luft vibrieren. Ich habe das Gefühl gar nicht atmen zu können. Wie haben sie Soundwave nur finden können? Ist es etwa meine Schuld? Bei einer weiteren Explosion kneife ich die Augen zu. Die reine Panik steigt in mir auf und durchfährt einfach alles in mir. Doch ich bin unfähig wegzulaufen. Meine Beine fühlen sich an wie festgewachsen. Aber es ist auch keine so gute Idee hier zu bleiben. Wenn ich unauffällig von hier verschwinden kann, kann Soundwave auch fliehen ohne auf mich Rücksicht nehmen oder mich beschützen zu müssen. Mit diesem Entschluss wage ich es die Augen vorsichtig zu öffnen. Sie kämpfen immer noch, aber sie haben sich etwas von mir entfernt. Sie haben mich also nicht bemerkt. Ein Glück. Ich bleibe noch im Versteck und sehe mich genau um. Bei der nächsten Gelegenheit muss ich versuchen hier wegzukommen. Das ist meine einzige Chance. Ich ducke mich als noch einmal etwas mehr in meine Richtung kommen, aber Soundwave scheint sie bewusst von mir weg zu locken. Der nächste Schuss, der daneben geht und auf der Erde explodiert lässt eine große Rauchwolke los, die die Sicht auf mich völlig verwehrt. Also jetzt oder nie! Ich hole tief Luft und nehme dann die Beine in die Hand. Nur weg von hier. Helfen kann ich sowieso nicht. Schnell bin ich zurück auf der Hauptstraße und laufe diese so schnell ich kann in eine Richtung entlang. Mein Atem wird schneller und ich kann hören wie die Kampfgeräusche immer leiser werden. Doch erst als sie fast verstummt sind bleibe ich stehe und hole Luft. Ich bin völlig außer Atem und muss mich auf meine Knie abstützen. Warum bin ich auch nicht sportlicher? Meine Beine fühlen sich an wie Blei. Aber langsam komme ich wieder zu Atem. Ich richte mich wieder auf und sehe zurück. Der Lärm ist nun ganz verstummt. Es scheint so, als wäre nie etwas passiert. Ich warte noch einen Moment, aber Soundwave kommt nicht. Vielleicht ist er in die andere Richtung... Ich zucke zusammen, als sich plötzlich sehr schnell etwas sehr lautes nähert. Als ich mich wieder umdrehe steht Shockwave neben mir. Bevor auch nur einer von uns etwas sagt steige ich auf. Es ist klar, das Soundwave ihn gebeten hatte mich daraus zu holen. Warum sollte Shockwave sonst herkommen. Sicherlich nicht, weil er gerade in der Nähe war. Ich habe auf einmal das Gefühl, dass es noch kälter geworden ist. Liegt vermutlich an Shockwave. Er ist und bleibt mir nicht geheuer.
 

In Shockwaves Labor steige ich bereits ab, als noch nicht ganz steht.

„Wie konnte das passieren? Ich meine, wie konnten sie Soundwave finden?“ Zuerst transformiert sich Shockwave und ich muss schlucken, als ich ihn in voller Größe vor mir stehen habe.

„Geortet nicht. Sie haben wegen dem Vorfall in der Menschenstadt Nachforschungen angestellt, aber wir beide haben nicht damit gerechnet, dass sie soweit um die Stadt nach Hinweisen suchen würden.“ Etwas betrübt lasse ich meinen Kopf hängen.

„Es ist also meine Schuld... Hätte ich nicht diese blöde Idee gehabt das Haus unbedingt verlassen zu müssen, dann hätten sie uns nicht gefunden.“ Es dauert einen Moment, ehe ich Shockwaves Stimme wieder höre.

„Hätte Soundwave es für zu gefährlich gehalten, hätte er dich nicht gehen lassen.“ Es beruhigt jetzt nicht wirklich sonderlich viel, aber ich lasse es so stehen. Es hat sowieso keinen Sinn mit Shockwave darüber zu diskutieren. Er ist zu versessen von seiner Logik. Er sollte besser Mal lernen um die Ecke zu denken. Ich höre ein metallernes Rascheln. Als ich mich umdrehe, sehe ich Ravage auf mich zulaufen. Jetzt sieht er schon sehr viel besser aus. Die schlimmsten Wunden sind alle verschwunden. Nur ein paar oberflächliche Kratzer sind hier und da zu sehen. Ich streichel ein bisschen über seine Nase.

„Schön dich wiederzusehen.“ Als Antwort bekomme ich ein leises Schnurren. Irgendwie schafft er es mein Herz ein bisschen zu erwärmen. Cons sind eben doch auf ihre Art und Weise liebenswürdig und es wäre falsch sie als herzlos zu bezeichnen. Sie haben ein Herz, auf ihre verrückte Art und Weise. Quietschende Reifen reißen mich aus meinen Gedanken und als ich mich umdrehe kommt Soundwave zum Stehen und transformiert sich augenblicklich. Als erstes fällt sein Blick auf mich.

„Mir geht es gut. Nichts passiert.“ Hinter mir miaut Ravage. Vielleicht will er mich bestätigen. Vielleicht findet er es aber auch nur blöd, dass ich aufgehört habe ihn zu streicheln. Das kann man bei ihm so schlecht beurteilen. Ich sehe mich nach Shockwave um. Doch er ist wie üblich wieder dabei zu arbeiten. Tut er auch Mal etwas anderes? Ich wende mich wieder Soundwave zu.

„Ich möchte nach Hause.“ Er schweigt einen Moment.

„Die Autobots sind jetzt sicher in heller Aufregung. Wir sollten warten bis sich die Lage draußen ein wenig beruhigt hat. Am Besten ist es, wenn wir auf die Dunkelheit warten.“ Er geht an mir vorbei und rüber zu Shockwave. Natürlich hat er recht, aber ich sehne mich ein wenig nach Zuhause. Einmal, weil mir der Schreck noch immer in den Knochen steckt und zum Anderen, weil Shockwave sich hier aufhält. Die Aussicht noch einige Stunden mit ihm hier eingesperrt zu sein lässt mich so sehr erschauern, das sich mein ganzer Körper schüttelt. Ich komme erst wieder aus meinen Gedanken als mich etwas von hinten anstubst. Ravage hat sich hinter mir nieder gelassen und mich mit seiner Schnauze angestubst. Wieso auch nicht. Wenn ich hier jetzt sowieso ein paar Stunden blöd in der Gegend rumstehen muss. Ich setze mich zu ihm und beginne seine Schnauze zu kraulen. Woanders komme ich sowieso gerade nicht an, aber das scheint ihm auch schon zu reichen. Trotzdem, das würde noch ein langer Tag werden.
 

Dunkle Wolken verdecken das sowieso schon sehr sperrliche Licht des Mondes und der Sterne. Wären die Straßenlaternen nicht an würde absolute Dunkelheit herrschen. Ich kann immer noch nicht glauben, dass Soundwave mich die gesamte Zeit hat in Shockwaves Labor aussitzen lassen. Wenigstens hat Shockwave mich nicht weiter beachtet. Es ist still zwischen uns beiden. Irgendwie ein bisschen bedrückend. Ich beschließe das zu ändern.

„Vielleicht könnten wir noch ein anderes Mal da raus fahren. Wenn nicht gerade Autobots in der Nähe sind. Eigentlich war es doch ganz lustig, oder?“

„...Ich werde darüber nachdenken.“ Das war nicht wirklich erfolgreich. Wie kam ich eigentlich darauf gerade das anzusprechen? Auch wenn mir nichts besseres eingefallen ist.

„Übrigens... Das mit dem Spitznamen habe ich nicht vergessen.“ Ich zucke etwas zusammen, als er das erwähnt.

„Das hast du gehört?“

„Allerdings.“ Dann stiehlt sich doch ein Lächeln auf meine Lippen.

„Irgendwie musste ich dich doch wecken, Soundi.“ Ich nenne ihn bewusst noch einmal so und als ich sein unverständliches Grummeln höre fange ich an zu lachen. Wäre hätte gedacht, das ausgerechnet Soundwave derjenige ist, der bewusst die Stimmung zwischen uns beiden wieder ein bisschen hebt.



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