Der Fuchs und der kleine Naruto von Shura-chan ================================================================================ Kapitel 35: Das Hozukijou ------------------------- Etwas weiter weg, nämlich in Kusagakure, herrschte eine seltsame und hektische Stimmung. Im Büro des Hozukijou saß der Direktor mit einem nachdenklichen Blick an seinem Schreibtisch. Hinter ihm befand sich ein riesiges Bücherregal, mit unterschiedlichen Werken. Vor ihm lag ein Obduktionsbericht von zwei toten Männern, die man vor drei Tagen an der Steilküste an den Klippen gefunden hatte. Man hatte sie schon länger vermisst, da sie Häftlinge dieser Einrichtung waren. Die Zuständigen Wachposten wurden deswegen eingehend befragt, jedoch gab es keine Anhaltspunkte, wo sich die beiden Häftlinge aufhielten.          Der Direktor, Mui war sein Name, fuhr sich nachdenklich mit der rechten Hand durch sein Gesicht. Um die beiden Toten handelte es sich um ehemalige Konoha-Ninjas. Doch was dem Ganzen noch übertraf, war die Tatsache, dass sie aus dem Uchiha-Clan waren. Vor einigen Monaten kamen sie zusammen mit Fugaku Uchiha hier her nach Kusagakure.          »Meister Mui!«, meinte eine Wache und reichte ihm einen Tagesbericht. Mui hatte keine Tür für sein Büro, sondern einfach eine Treppe, welche hier hoch in seine Räumlichkeiten führte. Er wollte so für das Wachpersonal immer erreichbar sein. Mui dankte dem Mann und überflog den Bericht leicht oberflächlich. Nach dem Verschwinden der beiden Insassen, ließ Mui den verbliebenen Uchiha in Einzelhaft bringen. Noch jetzt befand sich Fugaku Uchiha dort in strengster Aufsicht.          Man durfte das Sharingan nicht unterschätzen. Auf jeden Insassen lag ein Versiegelungs-Jutsu, welches verhindern sollte, dass sie ihr Chakra nutzen konnten. Das war das Besondere an dieser Einrichtung. Auf das Sharingan selbst lag noch ein eigenes Jutsu, um zu verhindern, dass er dennoch ein Gen-Jutsu nutzen konnte. Auf die Empfehlung von Konohagakure wurde so ein Schritt eingeleitet.          »Ich denke, dass wir Konoha von diesem Vorfall berichten müssen!«, meinte der Wachmann, der den Bericht gebracht hatte an Mui gewandt. Und er hatte damit vollkommen recht. Die Uchiha waren immer noch sehr wichtig für das Dorf und wenn so etwas passierte, wäre es unklug, sollte Kusa dies verheimlichen. Es würde ein unangenehmer Konflikt entstehen, denn sich Kusa nicht stellen konnte. Konoha würde das Grasdorf zur Rechenschaft ziehen. Solche Unannehmlichkeiten wollte Mui seinem Dorf ersparen. Der Direktor legte den Bericht auf den Schreibtisch und lehnte sich zurück.          »Ich werde sofort ein Brief an den Hokage schreiben müssen. Außerdem werden sie sicher die Toten nach Konoha bringen lassen wollen. Wir sollten bereit dafür sein.« Der Wachmann nickte und verschwand so schnell wie er kam. Mui jedoch musste seiner Pflicht nachkommen und den Brief an den Hokage schreiben. Er holte ein Blatt Papier, Tinte und einen Pinsel heraus und schrieb die ersten Zeilen:   Sehr geehrter Meister Hokage,   vor zwei Monaten erhielten wir drei Schwerverbrecher aus Konohagakure, zur sichern Verwahrung in unserer Einrichtung. Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass Inabi und Yashiro Uchiha vor drei Tagen tot aufgefunden worden sind. Die Untersuchungen sind vollends am Laufen.   Sicher möchten Sie die Leichen von Ihrem fachmännischen Personal untersuchen und in Ihr Dorf überführen, daher erwarten wir Ihre Antwort alsbald.   Hochachtungsvoll Mui Leiter des Hozukijou   Mui sah auf den Brief und las sich noch einmal jede Zeile durch. Er wollte noch nicht allzu viel schreiben. Solche Art von Belangen sollte man entweder persönlich, oder mit Abgesandten des Hokage besprechen und davon ging er aus, dass Abgesandte geschickt werden!          Mui rieb sich nachdenklich die Nasenwurzel. Er stand auf und ging ans Fenster und blickte auf den Hof, wo sich die Gefangen ausgelassen bewegen konnten. Einer von ihnen spielte mit einer kleinen Gruppe ein Würfelspiel, ein anderer hatte sich in einer Ecke bequem gemacht und hielt ein kleines Mittagsschläfchen und ein weitere machte einen Handstand und unterhielt so die um ihn stehend Innsassen.          Mui wusste nicht, warum er sich so große Gedanken über diese Angelegenheit machte. Der Hokage war kein schlechter Mensch. Er würde nicht gleich den nächsten Krieg ausbrechen lassen, sondern erstmal Untersuchungen einleiten und die Angelegenheit diplomatisch lösen. Jedoch waren es Verbrecher gewesen, die Konoha geschadet hatten und die ebenfalls zu einem Clan gehörten, die in der Vergangenheit für das Dorf Konoha eine hohe Bedeutung hatten. Mui seufzte. Es brachte nichts, sich weiter große Gedanken darüber zu machen. Er hatte den Brief an den Hokage nun fertig und dieser würde sich dann mit jener Angelegenheit weiter befassen. So eine Situation hatten sie hier eben noch nie. Daran musste es liegen!          Der Direktor des Hozukijou nahm den Brief, der immer noch auf dem Schreibtisch lag und stieg die Treppe hinab. Er traf die Wache von eben und beauftragte ihn den Brief nach Konohagakure zu schicken. Abwartend, welche Antwort der Hokage ihm zuschicken würde.   Es war noch ein sehr früher Morgen in Konoha, als Itachi bereits von einem Botenvogel des Hokage geweckt wurde. Verwundert nahm er die kurze Notiz an sich und überflog die Zeilen schnell. Was keine Kunst war, da eh nicht viel draufstand.          »Das kommt unerwartet«, meinte Itachi an sich gewandt und stand auf. Sasuke befand sich noch im Krankenhaus zur Untersuchung, deswegen war er auch heute allein. Sein kleiner Bruder hatte sich noch nicht von dem Schock erholen können und um auf Nummer sicher zu gehen, dass es ihm auch wirklich gut ginge, sollte er sich noch einmal im Krankenhaus einfinden. Jetzt jedoch musste Itachi dringend zum Dritten Hokage, da dieser mit ihm sprechen wolle.          »Gut, dass du da bist, Itachi! Sieh dir bitte diesen Brief an, der gestern Abend eintraf!«, wurde Itachi vom Dritten Hokage begrüßt, als er im Büro des alten Mannes ankam. Schnell nahm er den besagten Brief an sich. Seine Reaktion zeigte er nicht, aber innerlich sah es anders aus. Er war in höchsten Maßen besorgt über die Vorkommnisse im Hozukijou.          »Sie waren damals hoch angesehene Mitglieder der Konoha-Polizei. Als Kind habe ich auf sie aufgeschaut. Ihr Tod ist bedauerlich.« Obwohl Inabi und Yashiro mit Fugaku versucht hatten, einen Putsch durchzuführen, hätte Itachi den beiden nie so ein Ende gewünscht. Der Dritte Hokage schloss kurz seine alten Augen, nur um sie anschließend wieder zu öffnen. Mit einem ernsten Blick meinte er:          »Ich muss nach Kusagakure Abgesandte schicken und meine Wahl fiel auf dich, Itachi! Du bist nicht nur in der ANBU, sondern auch ein Mitglied aus dem Uchiha-Clan. Selbstverständlich schicke ich dich als ANBU-Mitglied dorthin.« Hiruzen stand von seinem Stuhl auf, kam auf Itachi zu und legte ihm seine rechte Hand auf dessen linke Schulter. »Ich möchte, dass du die Angelegenheit in Namen Konohas genau untersuchst. Noch nie ist so ein Fall im Hozukijou vorgekommen. Auch wenn es sich dort um Sträflinge handelt, müssen wir genauere Erkenntnisse ihres Todes erfahren!«, fuhr der Dritte Hokage fort. Itachi nickte. »Ja, Meister! Das werde ich!«, bestätigte Itachi seine neue Aufgabe. »Ach ja, nimm dir die Leute mit, die du für die Untersuchung dieses Falls brauchst. Ich überlasse dir die Wahl!« Itachi nickte erneut.          Als Itachi das Büro wieder verlassen hatte, ging er Gedankenverloren durch die Straßen von Konoha. Er wollte dem Dritten Hokage seine Besorgnis nicht zeigen, da sie dort nicht hingehörten. Er war ein Ninja und als solches hatte er seine Gefühle zu verbergen. Jedoch konnte er seine Gedanken nicht davon gänzlich befreien. Sein Vater, auch wenn er damals ein Putsch versucht hatte, war immer noch ein Teil von ihm. Auch für Sasuke, das wusste Itachi!          Itachi ging nicht davon aus, dass Inabi und Yashiro durch die Nebenwirkung der speziellen Versiegelungskunst starben. Das bedeutete, dass es andere Ursachen geben musste. Mord schloss er nicht aus. Allerdings konnte er hier kaum die Dinge aus der Ferne beurteilen. Seine Schritte führten ihn weiter durch die verwinkelten Straßen des Dorfes, bis er urplötzlich in einem bestimmten Viertel wieder herauskam. Er schaute sich um und wusste, wo er sich gerade befand. Er war nicht weit von Kuramas Wohnung entfernt. Es passte gut, da er eh Leute für sein Team brauchte. Kurama wäre eine gute Wahl. Auch wenn er sehr impulsiv war, so hatte er immer ein sehr gutes Gespür. Itachi war überzeugt davon, dass er für den Erfolg der Mission hilfreich sein könnte.          Itachi trat die Stufen des Treppenhauses hoch, um zur Wohnung von Kurama gelangen zu können. Er klopfte und wartete, bis dieser die Tür öffnete, aber es war nicht Kurama, sondern Naruto.          »Guten Morgen, Naruto! Ist Kurama schon wach?«, begrüßte Itachi den kleinen blonden Jungen, der zugleich auch Sasukes bester Freund war. Naruto grinste fies. »Guten Morgen, Itachi! Neee, der Schneichsack pennt noch, aber wenn du kurz wartest, mache ich ihn mal wach!«, meinte Naruto diabolisch und grinste dementsprechend auch. Itachi betrat die kleine Wohnung und wartete gespannt. Naruto war schnell in der Küche verschwunden. Einige Minuten später trat er mit einem etwas größeren Wassereimer wieder heraus und war auch gleich wieder verschwunden.          Ein Geräusch, als würde eine große Menge Wasser über etwas ausgekippt werden, und ein Geschrei, als wenn dieses Etwas ein Jemand war, der über diese Methode nicht gerade begeistert war. Itachi hob eine Augenbraue. Naruto war ein Junge mit viel Tatendrang, wie er feststellen konnte. Ein wütender Kurama trat aus seinem Schlafzimmer hervor und war von Kopf bis Fuß mit Wasser übergossen. An seinen roten langen Haaren tropfte es deutlich auf den Boden. Vor Wut übersah Kurama seinen Gast und stapfte einfach ins Badezimmer. Itachi musste seine Amüsiertheit verbergen. Es war zwar lustig, aber nicht angemessen. Zudem war es für Kurama schon peinlich genug. Naruto jedoch sah mehr als amüsiert aus. Als Kurama wieder aus dem Badezimmer trat, bemerkte er erst jetzt seinen Gast.          »Naruto weiß nie, wann Schluss ist. Du wolltest mit mir sprechen, Itachi? Und du!«, dabei deutete Kurama auf Naruto, »Machst dich jetzt für die Schule fertig!« Naruto sah zwar nicht gerade begeistert aus, aber er musste sich fügen. Kurama knurrte vor sich hin und ging in die Küche. Itachi folgte ihm.          »Ich habe heute eine Mission vom Hokage erhalten und ich bräuchte da ein paar Leute. Meine erste Wahl fiel auf dich!«, erklärte Itachi seinem Gegenüber. Kurama kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Eine Mission?          »Und um was für eine Mission handelte es sich?«, fragte Kurama gelangweilt, als wenn es ihm nicht wirklich interessierte. Itachi wäre jedoch nicht er selbst, wenn er nicht schon längst gewusst hätte, dass der Rothaarige eigentlich sehr interessiert war. Er wollte gerade ansetzten, da stürmte Naruto in die Küche. Er war vollständig angezogen.          »Ich hau‘ jetzt ab!« Bevor Kurama oder Itachi etwas sagen konnten, war Naruto auch schon aus der Küche wieder verschwunden. Man hörte, wie sich die Haustür öffnete und wieder zu geknallt wurde.          »Drecksbengel!«, fluchte Kurama vor sich hin. Er wirkte mehr als normalerweise genervt. »Da muss Anko ihm wohl sein essen zur Schule bringen!« Itachi musste ein kleines Lachen unterdrücken. Er wusste, dass Kurama zwar sich immer so äußerte, jedoch meinte er es nie so, wie er es auch sagte. Oft dachte er eben nicht nach.          »Nun, ich wollte gerade über die Mission sprechen. Es geht um das Hozukijou in Kusagakure!«, und so erklärte Itachi Kurama von der Mission. Dieser dachte mit einer ernsten Miene eine Weile nach.          »Wann werden die Leichen dem Dorf überführt?«, fragte Kurama mit leichtem Interesse. »Bei den Details tauscht sich der Hokage wohl mit dem Direktor des Gefängnisses aus. Ich will dich bei dieser Sache dabeihaben, weil ich dein gutes Gespür brauche. Meine zweite Wahl fiel auf Kakashi. Auch er hat das Sharingan und kann mir bei der Untersuchung gut helfen. Um Narutos Schutz musst du dir auch keine Sorgen machen. Yamato wird in Narutos Nähe bleiben und auf ihn achten. Anko ist auch bei ihm, also sollte während deiner Abwesenheit nichts passieren.« Kurama musste zugeben, Itachi wusste, wie er ihn zu dieser Mission überreden konnte. Natürlich würde er Itachi bei dieser Sache helfen. Ob der Dritte Hokage damit jedoch einverstanden wäre? Aber was sollte es ihm kümmern? Er ist schließlich immer noch der Kyuubi, das gefürchtetste Fuchsmonster, das je die Welt heimgesucht hatte! Kurama grinste breit. Er brauchte keine Überredung. Er nicht!          »Du weißt doch, mit wem du gerade sprichst, oder? Natürlich komme ich mit und ich werde dir bei diesem Spaß helfen, hehehe!« Im ersten Moment war Itachi ein wenig verwirrt, aber dieser Moment war zu kurz, als das Kurama dies bemerkt hätte.          »Wunderbar! Ich werde dann mich auf zu Kakashi machen und du kannst die Sache mit Naruto klären. Ach Übrigens; kann Anko sich auch um Sasuke kümmern? Sasuke und Naruto brauchen sich glaube ich gerade mehr als je zuvor.« Kurama nickte.          Ein neues Abenteuer hat nun begonnen. Was werden unsere Helden nun erleben? Wir dürfen gespannt bleiben! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)