Ein neues Leben von Shari-InuYoukai ================================================================================ Kapitel 29: Alte Wunden ----------------------- Kapitel 29: Alte Wunden Am nächsten Morgen gingen Inuyasha und Kagome wieder zum Speisesaal. Der kleine Shippou würde nicht mitkommen, da er schon früh Unterricht hatte. Inuyasha hatte einen Arm um seine Freundin gelegt und sie an sich gezogen, während sie die Gänge entlang gingen. „Was glaubst du, wie es jetzt weiter geht?“, fragte Kagome nachdenklich. „Was meinst du?“, fragte der Youkai zurück und sah auf sie hinab. „Na ja, wir wollen doch auch heiraten. Das müssen wir ja noch mit Sesshomaru besprechen“, meinte sie leise. Inuyasha schnaubte kurz. „Das sprechen wir nach dem Essen gleich an“, erwiderte er und schob dann die Tür zum Speisesaal auf. Kagome blinzelte überrascht, als sie erkannte, dass und Inuyasha einzigen im Raum waren. „Wo sind denn Sesshomaru und Sharina?“, fragte sie verwundert. Inuyasha zuckte mit den Schultern. „Die werden schon kommen“, meinte er und setzte sich derweil mit Kagome an den großen Tisch. Wenige Minuten später wurde die Tür erneut aufgeschoben und Rin betrat den Raum. Sie verharrte in der Tür und sah sich um. „Äh…bin ich zu spät?“, fragte sie verwirrt. Normalerweise waren alle anderen vor ihr da. Kagome schüttelte verneinend den Kopf. „Nein, wir sind wohl etwas zu früh dran. Sesshomaru und Sharina sind noch nicht gekommen“, erwiderte sie und sah zu, wie Rin sich auf ihren Stuhl setzte. Das Mädchen zupfte an ihrem Kimono herum. Jetzt heißt es warten. Nach einer Weile hörte man Inuyasha´s Magen knurren, woraufhin Rin leise kicherte . Kagome grinste auch und beobachtete Inuyasha, als dieser den Kopf zur Tür drehte. „Endlich“, murrte er leise. Kagome sah nun auch zur Tür, die erneut aufgeschoben wurde und die beiden Youkai herein kamen. Zuerst trat Sesshomaru ein, wie es die Etikette verlange. Danach kam Sharina. Im Gegensatz zu Sesshomaru lächelte sie die Anwesenden an. „Sabah el-cheer“, grüßte sie und setzte sich neben Sesshomaru an den Kopf des Tisches. Kagome blinzelte kurz. An die Sprache musste sie sich erst gewöhnen. "Guten Morgen“, grüßte sie zurück. Sie konnte eigentlich nur das gemeint haben. Rin lächelte und sah die beiden strahlend an. „Habt ihr euch schon gut eingelebt Herrin?“, fragte Kagome dann freundlich. Sie mochte die Stille am Tisch nicht. Sharina blinzelte kurz. „Ja, ich war vor ein paar Jahrhunderten schon mal hier, aber es hat sich einiges verändert“, meinte die Youkai nach kurzen überlegen. „Aber ich finde mich sicher schnell zurecht“, sagte sie dann lächelnd. Kagome nickte leicht und blickte dann auf, als die Diener das Frühstück hereinbrachten, und die Gruppe anfing zu essen. Dabei musterte Inuyasha Sharina kurz. „Wie waren eigentlich die Jahrhunderte der… Trennung?“, fragte er dann. Die Frau sah auf und blickte fragend zu Sesshomaru. Sie wusste nicht recht, was Inuyasha meinte. Sesshomaru nahm noch einen Schluck seines Tees und stellte dann seinen Becher ab. „Was meinst du damit?“, fragte er dann nur ruhig. „Na ja, so viele Jahre ohne… Zuneigung und so…wie habt ihr das ausgehalten?“, fragte er. Kagome stieß ihn unter dem Tisch mit dem Fuß gegen das Schienbein und funkelte ihn böse an. So etwas fragte man nicht! Sesshomaru zog eine Augenbraue hoch. „InuYoukai sind treu, wenn du das damit meinst“, sagte er und grinste dann. Kagome erschauderte und schluckte. Dieses Grinsen war einfach nur gruselig. „Aber bei dir scheint wohl unser Vater durchzukommen, nicht wahr?“, spottete er. Inuyasha kniff die Augen zusammen und knurrte leise. Kagome wurde blass und sah auf ihren Teller. Sharina sah diese Reaktion und schlug ihrem Gefährten mit der Hand auf den Oberarm. „Habib!“, zischte sie. Sesshomaru zuckte nicht einmal, blickte sie aber an. „Was? Er konnte sich nun mal nicht zwischen zwei Frauen entscheiden. Er pendelte von der einen, zur anderen“, sagte er ruhig. Inuyasha sprang knurrend auf und wollte schon auf Sesshomaru losgehen, als Kagome wieder den Kopf hob. „Inuyasha, Osuwari!“, sagte sie leise und mit einem Knall landete der Youkai auf den Boden, da er ja immer noch seine Kette um hatte. Inuyasha keuchte und schnaubte. „Kagome!“, murrte er. Diese aber stand schnell auf. „Entschuldigt mich“, nuschelte sie und flüchtete aus dem Raum. Sharina blinzelte verwirrt. Was war denn hier los? „Selber Schuld“, schnaubte Sesshomaru und lehnte sich zurück. Der Instinkt der Dämonin riet ihr, der Frau nachzugehen. „Ich komme gleich wieder“. Mit diesen Worten stand sie auf und folgte Kagome´s Geruch in den Garten. Sharina sah sich um und entdeckte die Menschenfrau bei einem riesigen Blumenbeet. Von Sesshomaru hatte sie erfahren, dass die kleine Rin Blumen liebte und es deshalb so viele im Garten und in den Gängen des Schlosses gab. Sharina tappte barfuß zu den vielen Blumen. Heute trug sie einen traditionell Japanischen Kimono . Immerhin würde sie ja bis zu ihrem Lebensende hier leben. Sharina trat langsam zu der Frau. Von Kagome ging ein salziger Geruch aus, und da erkanntesie, dass sie weinte. Die Youkai ließ sich neben Kagome auf die Knie sinken. „Kullutamam?“, fragte sie leise, ehe sie sich innerlich auf die Stirn schlug. „Alles in Ordnung?“, flüsterte sie und strich die Haare der Frau beiseite, damit sie ihr Gesicht sehen konnte. Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie schniefte kurz, hob ihren Kopf und sah Sharina an. „Es…es geht schon“, schniefte sie leise. „Was ist denn passiert?“, fragte Sharina leise und tätschelte ihr leicht den Rücken. Kagome wischte sich die Tränen weg. „Sesshomaru hat ja Recht“, schniefte sie leise. „Inuyasha war nicht treu. Ob er es jetzt ist… weiß es nicht“, nuschelte sie. Sharina stutzte leicht. Ihr Habib hatte Recht? Gab es da wirklich eine andere Frau? „Wer ist diese Frau?“, fragte sie vorsichtig. „War…sie ist tot. Zum zweiten Mal“, flüsterte Kagome. Nun verstand Sharina nichts mehr. „Zum zweiten Mal?“, fragte sie. Kagome schniefte und nickte leicht. „Inuyasha und Kikyou lernten sich vor mehr als….fünfzig Jahren kennen und…verlieben sich ineinander. Sie war die Hüterin des Shikon no Tama, des Juwels der vier Seelen. Da war Inuyasha noch ein Hanyou. Er wurde als solcher geboren… Zuerst wollte er mit dem Juwel ein Youkai werden, dann aber verliebte er sich in…Kikyou und…wollte für sie ein Mensch werden“. sie stoppte kurz und schniefte leise. Sharina hörte stumm zu. „Ein Hanyou namens Naraku führte die beiden hinters Licht und am Ende bannte Kikyou Inuyasha an den Goschinboku, einen heiligen Baum“. Ihre Stimme brach und sie schluchzte auf. Aus einem Impuls heraus nahm Sharina die Frau in die Arme. „Ich…ich komme eigentlich aus einer anderen Zeit. Ich werde erst in gut 500 Jahren in Tokio geboren“, murmelte Kagome dann leise. „An meinem 15. Geburtstag wurde ich von einer Youkai, die sich Lady Tausendfuß nannte, in den Knochenfresser-Brunnen gezogen und kam dann in dieser Zeit an… Ich wollte wieder nach Hause und sah den Goschinboku. Dieser Baum steht auf unserem Grundstück und gehört zu meinem Leben dazu…ich lief zu ihm und sah…Inuyasha“, sagte sie leise und schniefte wieder. „Ich befreite ihn notgedrungen von dem Bann und musste mich so nun mit ihm herumschlagen“, murmelte sie. „Wir reisten lange herum, suchten die Juwelensplitter, da ich das Juwel aus Versehen zerstört hatte. Dabei lernten wir Shippou, Miroku und Sango kennen… Und während unsere Reise verliebte ich mich immer mehr in Inuyasha“, flüsterte sie. Sharina konnte deutlich den Schmerz in ihrer Stimme hören, weshalb sie die Frau enger an sich zog. „Eine Hexe namens Urasue stahl eines Tages Kikyou´s Knochen und ihre Graberde und erweckte sie wieder zum Leben. Sie war nur eine Hülle. Deshalb brauchte sie meine Seele“, schniefte sie und atmete tief durch. „Von da an verschwand Inuyasha immer wieder, wenn die Tote Miko in der Nähe war. Er suchte ihre Nähe, küsste sie und…gestand ihr seine Liebe“. Die junge Frau erschauderte. „Vor fast vier Jahren starb sie endgültig in Inuyasha´s Armen. Er weinte um sie. Ich habe mich in meinem Leben noch nie schrecklicher gefühlt“, flüsterte sie und schluchzte wieder auf. Sharina knurrte leise. Wie konnte er das nur tun? Sie strich Kagome die Tränen weg. „Aber er hat dich…und so wie er dich ansieht…besteht kein Zweifel daran, dass er dich liebt“, murmelte sie und lächelte aufmunternd. Kagome aber schüttelte leicht den Kopf. „Er sieht bestimmt nur Kikyou in mir, wir…sahen uns ziemlich ähnlich“, schniefte sie und lächelte dabei traurig. „Nur war Kikyou schöner als ich. Sie hatte einen schöneren Körper und...war mächtiger als ich“, flüsterte sie. Sharina schnaubte. „Macht hat nichts mit Liebe zu tun. Meine Macht ist im Gegensatz zu Sesshomaru´s winzig klein, gar nicht existent. Aber dennoch fühlen wir uns zueinander hingezogen“. Die Youkai lächelte sanft. Kagome wischte sich die restlichen Tränen weg. „Ich hätte nie gedacht, dass ein Mann wie Sesshomaru so etwas wie Liebe verspüren könnte“, murmelte sie. Sharina lachte leise. „Ich auch nicht. Bei unserem ersten Treffen war ich erst fünfzig, er schon mehrere hundert Jahre alt. Er war schon immer so…kühl. Das Gegenteil seines Vaters. Aber schon damals verband uns etwas Starkes. Ein Youkai liebt nur einmal im Leben. Wenn diese Liebe stirbt, ist der Youkai nie wieder in der Lage, so etwas zu empfinden“. Sie wollte ihr damit auch sagen, dass Inuyasha schon längst ein anderer wäre, wenn er diese Kikyou wirklich abgrundtief geliebt hätte. Sharina sah auf, als sie Schritte hörte und der Geruch von Inuyasha zu ihnen wehte. Sie sah dem Mann in die Augen und schnaubte leise. „Ich lasse euch alleine“, sagte sie leise zu Kagome. ließ sie los, stand auf und ging hocherhobenem Hauptes an dem Youkai vorbei. An der Tür, die zum Garten führte, stand Sesshomaru und sah sie an. Sie blieb bei ihm stehen und sah noch einmal zurück. Inuyasha saß inzwischen bei der Frau. „Er muss sich ziemlich anstrengen, damit sie ihm wieder vertraut“, sagte sie und sah dann zu Sesshomaru hoch. „Warum musstest du das auch ansprechen?“, fragte sie. „Es musste sein, sonst würde diese Frau immer zwischen ihnen stehen“, meinte er, legte einen Arm um sie und ging mit ihr wieder in das Schloss. Kagome starrte auf die Blumen. Sie wollte, nein, sie konnte Inuyasha nicht ansehen. Zu tief saß der Schmerz. Sie hatte Kikyou schon fast vergessen, bis Sesshomaru diese Erinnerung wieder weckte. Mit einem Mal fühlte sie sich wieder wie das naive, 15 jährige Mädchen, dem immer wieder das Herz gebrochen wurde. Wie dumm war sie damals nur, immer wieder zu ihm zu gehen? Ihm immer wieder nachzulaufen? Aber andererseits, hätte sie das damals nicht immer wieder getan, würde sie heute wohl kaum bei ihm sein. „Kagome…“, flüsterte Inuyasha neben ihr und nahm ihre Hand. Sie verkrampfte sich und schloss die Augen. „Kagome du bist die einzige für mich“, murmelte der Youkai ihr zu. Kagome hob den Kopf und sah ihn an. Erneut stahl sich eine Träne über ihre Wange. „Warum sollte ich dir das glauben, Inuyasha? Du hast mir so oft das Herz gebrochen, so oft wehgetan“, sie schluchzte auf. „Aber ich kann einfach nicht aufhören, dich zu lieben! Ich wollte mich nicht mehr an Kikyou erinnern, aber sie ist ein Teil von dir! Ein Teil von mir! Sie wird immer zwischen uns stehen“, schluchzte sie. Inuyasha knurrte auf und zog sie an sich. Er zog sie auf seinen Schoß und drückte sie an seine Brust. „Sei still! Kikyou ist tot und das bleibt sie auch! DU lebst!“, fauchte er mühsam beherrscht. Er schlang seine starken Arme um sie. „Du bist meine Gefährtin! Nicht sie! Mit dir möchte ich leben! Möchte ich Welpen haben! Nicht mit ihr!“, knurrte er und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. „Ich liebe DICH! Nicht sie!“, hauchte er. „Ich hätte es früher sehen müssen, aber als du so lange weg warst…drei lange Jahre…wurde ich mir meiner Gefühle für dich bewusst!“ Er drückte sie fest an sich und atmete ihren Duft ein. Sie weinte nicht mehr, war einfach nur still. „Ich liebe dich und das wird sich bis an mein Lebensende nicht ändern!“, sagte er leise. Er neigte den Kopf und hob den ihren mit einer Hand an. Sanft küsste er sie zuerst auf die Nase, dann legte er seine Lippen auf ihre. „Aishiteru“, flüsterte er. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)