Eclipse von Jayle (Blutmond • Blutnacht • Blutnebel • ....) ================================================================================ 12. Kapitel ----------- Lass mich endlich runter!«, zeterte Grace, während sie von Liam geschultert wurde. Sie klopfte ununterbrochen auf seinen Rücken und schlug mit ihren Beinen aus – jedoch hielt er diese wenig später mit seiner freien Hand fest. »Sind dir Mei und Nathan so egal!?«, zischte sie und spürte einen Moment, wie sich die Muskeln des Älteren anspannten. Das beeindruckte sie allerdings wenig »Und weshalb vertraust du diesem Reinblüter eigentlich?« [LEFT]»Er hat ein freundliches Gesicht, findest du nicht?«[/LEFT] [LEFT]Grace stutzte. So selbstironisch hörte man Liam selten…. Sie ließ eine Hand an seinem Rücken ruhen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Als sie am vorigen Tag von Mei und Nathan getrennt wurden, begriffen Liam und sie schnell, dass etwas nicht stimmte. All das konnte kein Zufall sein. Wer auch immer ihre Feinde waren – sie wussten über die Funktionen ihrer Ringe und Armbanduhren bescheid.[/LEFT] [LEFT]Kurz nachdem Grace wieder auf Liam traf, wurden sie von maskierten Vampiren angegriffen, deren Masken die Hälfte ihrer Gesichter verdeckten und schwarz waren. Die Vampire stellten sich als gute, aber nicht hervorragende Kämpfer heraus. Grace und Liam begriffen schnell, dass diese Vampire nicht zu den Vampiren gehörten, die immer wieder die Grenzen des Ostclans angriffen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Grace richtete ihre hellen, grasgrünen Augen auf Juan, der neben Liam herlief. Wäre dieser Typ nicht aufgetaucht, hätten sie vermutlich ernste Probleme bekommen. Aber er erklärte ihnen mit keinem Sterbenswörtchen, weshalb er ihnen half und wo Mei und Nathan abblieben. Er sagte lediglich, dass sie in Sicherheit seien. Diese Worte überzeugten sie selbst leider nur relativ wenig. Weshalb sollte sie einem Fremden – dazu Reinblüter des Südclans – vertrauen? Das roch doch schon nach einer Falle. Aber Liam folgte diesem Kerl anstandslos….[/LEFT] [LEFT]Sie biss sich auf ihre Unterlippe. Es wäre nicht Liams Art, so sehr in eine Falle zu tappen. Nathan war sein bester Freund und Mei schien er inzwischen auch sehr ins Herz geschlossen zu haben. Warum also, tat er das?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Ein leichter Rotschimmer schlich sich auf Grace´ Wangen. Außerdem war sie Liam nicht nur schon eine ganze Weile, ziemlich nahe – sondern auch die Weise wie er sie trug, war ihr unendlich peinlich! Aber er ließ sie einfach nicht herunter….[/LEFT] [LEFT]Grace hielt plötzlich inne, wobei ihre Augen sich kaum merklich weiteten, gefolgt von einem ironisch, bitteren Schmunzeln auf ihren Lippen. Dieser Trottel. Sie hatte zwar lange gebraucht, doch nun verstand sie es.[/LEFT] [LEFT]Juan war ihre einzige Spur zu Nathan und Mei.[/LEFT] [LEFT]Liam vertraute ihm nicht, weshalb er sie auch auf diese Weise trug – es sollte wirken, als täte er das wegen ihrer Proteste. Aber in Wirklichkeit wollte er sie nur beschützen können, sollte es notwendig sein.[/LEFT] [LEFT]Diese Tatsache brachte unwillkürlich ihr Herz zum höher schlagen, weshalb erneut leichte Röte ihre Wangen zierte. Sie krallte die Hand, die an seinem Rücken verweilte, in den Stoff seines Oberteils und flüsterte ihm etwas zu.[/LEFT] [LEFT]»Trottel.«[/LEFT] [LEFT]Grace sah es zwar nicht, konnte das zufriedene Grinsen auf Liams Lippen jedoch erahnen. Zudem schien er etwas zu entspannen, da sich seine Muskeln lockerten.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Es dauerte nur wenige Sekunden, bis sie ihre Augen nüchtern verengte »Liam….. Nimm deine Griffel von meinem Hintern. Sofort!«[/LEFT] [LEFT]»Aber so kann ich dich besser festhalten~.«[/LEFT] [LEFT]»Von wegen! Als dein Arm um meine Taille lag, hat das auch super gehalten!«[/LEFT] [LEFT]»Durch dein herum Gezappel ist meine Hand halt verrutscht.«[/LEFT] [LEFT]»Ich zapple doch überhaupt nicht mehr!«[/LEFT] [LEFT]»Doch, gerade wieder. Merkst du das selbst etwa nicht mehr?«[/LEFT] [LEFT]»Ich habe gezappelt, weil du meinen Hintern begrapscht!«[/LEFT] [LEFT]»Grapschen ist so ein böses Wort. Sagen wir, ich streichel deinen Po?«[/LEFT] [LEFT]»…..Liam!«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Juan belächelte die Beiden ruhig. Grace war kurz davor, Liam an die Kehle zu springen. Wenn sie sich weiter so in seinem Arm wandte, würde sie ihr Ziel vermutlich bald erreichen.[/LEFT] [LEFT]Er richtete seinen Blick wieder nach vorne, auf den Pfad, dem sie gerade folgten. Der Geruch von Mei und Nathan ließ nach. Aber seine Nase verriet ihm, dass sie bald an einen See kamen.[/LEFT] [LEFT]Nachdem, was sie vor einigen Stunden vorfanden, wunderte es ihn keineswegs, dass die anderen Beiden die Flucht ergriffen und Nathan alles tat, um ihre Spuren zu verwischen.[/LEFT] [LEFT]Das der Vampirjäger Carter sich momentan in dieser Gegend herum trieb…. Ein Gedanke, der Juan missfiel. Der Kerl gehörte zu den wenigen Menschen, die er als Monster empfand. Carter löschte schon viele friedlich lebende und glückliche Familien aus – so glücklich und friedlich man in dieser Himmelsrichtung eben sein konnte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Juan stoppte, ging an den Rand des Pfades, zu einem Gebüsch und hockte sich davor. Er strich über den Boden und zerrieb ein paar Sandkörner zwischen seinen Fingern.[/LEFT] [LEFT]Das gefiel ihm nicht. Seit der Lichtung, die sie vor einigen Stunden fanden, bemerkte er immer wieder Stellen, an denen Nathans Blut klebte. Vermutlich eine Verletzung, die er vor Mei verbarg. Er schätzte sie nämlich keineswegs so ein, dass sie Nathan mit einer blutenden Wunde herumrennen ließ. Aber bei der Gesamtmenge dauerte es vermutlich nicht mehr lange und Nathan würde zusammen brechen.[/LEFT] [LEFT]Als Juan ein Poltern hinter sich vernahm, umspielte seine Lippen ein verunglücktes Lächeln. Er richtete sich auf, wobei er sich zu den Streithähnen drehte. Jene lagen gerade Bauch an Bauch, kreuzförmig auf dem Boden. Wie auch immer sie das schafften….[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Juan setzte sein freundliches Lächeln auf und ging auf sie zu, um ihnen aufzuhelfen. »Ich hoffe, ihr konntet eure Ungereimtheiten klären, Mister und Misses Chadburn?«[/LEFT] [LEFT]»Nenn uns nicht so!«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] ~ † ~ [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Nathan richtete seinen Blick – sich selbst keiner Schuld bewusst – zur Seite, während er von Mei, anhand eines verärgerten Blickes, durchlöchert wurde. Er lehnte mit seinem Rücken – auf dem Boden sitzend – an einem Baum. Mei beäugte gerade den tiefen Kratzer, an der rechten Seite seines Oberkörpers. Dort erwischte Carter ihn, als er begann Mei zu bedrohen, da Nathan – zugegeben – wenige Sekunden, durch die Worte des Jägers, unachtsam wurde.[/LEFT] [LEFT]Es war ein Moment, der ihm ohnehin unangenehm genug war. Als Reinblüter hätte er besser darauf achten müssen.[/LEFT] [LEFT]Er war sich nicht sicher, wie sein Vater reagieren würde, sollte ihm das mal zu Ohren kommen. Entweder würde er ihn auslachen – oder eine ordentliche Standpauke geben.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Ein verärgertes, leises Knurren kam über Nathans Lippen, als Mei seine Wunde auswusch. Allerdings verstummte er sofort, als er den scharfen Blick der Jüngeren bemerkte.[/LEFT] [LEFT]»Wer idiotischerweise mit solch einer tiefen Wunde durch die halbe Weltgeschichte rennt und in Seen schwimmt, nur um dann beinahe zusammen zu brechen und fast über mich herzufallen, ist selbst schuld!«, tadelte Mei ihn, war aber noch nicht ganz fertig. »Lass dir gefälligst helfen, wenn du Schmerzen hast und verletzt bist! Alles alleine schultern zu wollen, hat noch nie jemandem etwas gebracht!«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Nathan grummelte trotzig und schielte zur Seite. Musste sie diese Dinge denn SO SEHR beim Namen nennen? Ihr war schon klar, dass sie damit nur noch mehr Salz in die Wunde rieb?[/LEFT] [LEFT]Ihm war es ohnehin peinlich genug, dass er vorhin kurz davor war, ihr einfach in den Hals zu beißen. Dies hätte unter keinen Umständen passieren dürfen. Aber sein starker Blutverlust hatte eben folgen.[/LEFT] [LEFT]Er verengte seine Augen etwas und betrachtete Mei vielsagend aus dem Augenwinkel »Aber mir einfach mit voller Wucht ins Gesicht zu schlagen, findest du okay?«[/LEFT] [LEFT]»Sicher.«, meinte sie knapp und klang weiterhin deutlich verärgert. Sie zog den Verband stramm, was Nathan ein schmerzvolles Geräusch entlockte. »Du bist ein Idiot – dummer Idiot, Master Seymour!«[/LEFT] [LEFT]Nathan wollte das nicht länger wortlos hinnehmen und öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, da steckte Mei ihm nonchalant ihren blutigen Finger – von welchem sie gerade ihr Blut hatte in seine Wunde tropfen lassen – in jenen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Wenn du dich jetzt nicht zusammen reißt und mir mein Blut aussaugst, wird Grace dich umbringen.«[/LEFT] [LEFT]Nathan stutzte bei ihren Worten, vor allem, da sie echt unheimlich Lächeln konnte. Doch das schlimmste daran war, dass sie recht hatte. Schloss Grace erst einmal jemanden ins Herz und demjenigen passierte etwas, würde sie definitiv auf Rache sinnen.[/LEFT] [LEFT]Er schloss seine Augen genervt – am meisten davon, dass der Geschmack ihres Blutes, auf seiner Zunge, ein merkwürdiges Gefühl in ihm auslöste.[/LEFT] [LEFT]»Nathan...mein Blut läuft aus deinem Mund. Verschwende es gefälligst nicht.«, murrte Mei.[/LEFT] [LEFT]Er blinzelte, ehe er seufzte und ihre Hand mit seiner umschloss. Anschließend begann er gehorsam ihr Blut zu trinken – musste sich allerdings zusammen reißen, ihr nicht in die Hand zu beißen. Um dieses Verlangen zu kompensieren, bohrte er die Finger seiner anderen Hand, in sein Bein. Der Schmerz dessen, sollte sein Verlangen zügeln. Auch wenn das Gefühl in ihm aufkeimte, dass es nicht nur aus seinem Blutdurst bestand.[/LEFT] [LEFT]Er rügte sich gedanklich selbst. Schließlich beschloss er, derartige Gedanken zu verdrängen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Nathan richtete seine verschieden farbigen Augen auf Mei, die begann blass zu werden, weshalb er sich von ihr losriss. Obwohl es ihm schwerfiel, abzulassen. Er bohrte seine Finger stärker ins Bein – so lange, bis es blutete. Ein kleines Opfer dafür, dass er seinen Instinkt unter Kontrolle bekam. Außerdem würde die Verletzung durch ihr Blut vermutlich eh schnell heilen, da es nur oberflächliche Kratzer waren.[/LEFT] [LEFT]Er wischte sich das restliche Blut aus den Mundwinkel und mied vehement ihren Blick. Danken würde er ihr definitiv nicht. Er hatte seinen Stolz für einen Tag schon zu oft angekratzt.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Mei wickelte sich indessen ein Pflaster um den Finger. Eigentlich hätte sie ihr Blut lieber für sich behalten, damit ihm all das eine Lehre war. Aber da sie nicht wusste, ob Carter ihnen weiterhin folgte oder welche Gefahren noch auf sie lauerten, beschloss sie Nathan zu helfen. Ausnahmsweise! Bei der nächsten Aktion dieser Art, würde sie ihn leiden lassen. Definitiv![/LEFT] [LEFT]Sie teilte ihr Blut zwar gerne, um Anderen zu helfen, aber bei ihm kam sie sich inzwischen vor, wie eine wandelnde Nahrungsquelle. Natürlich wusste sie, dass dieser Gedanke quatsch war, aber sie war es einfach nicht gewohnt, ihr Blut immer der selben Person zu geben.[/LEFT] [LEFT]Sie musterte ihren Finger mit dem Pflaster. Andererseits störte sie es komischerweise nicht, ihr Blut mit Nathan zu teilen….[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Mei sah zu ihm auf. Er betrachtete gerade den Sonnenuntergang, zwischen den Baumkronen. Sie fragte sich, ob es normal war, dass es ihr nichts ausmachte, ihm ihr Blut zu geben.[/LEFT] [LEFT]Sie schmunzelte belustigt. Wahrscheinlich sollte es das. Trotzdem konnte sie es nicht mit ansehen, wenn er litt. Noch weniger, wie bei anderen Personen. Denn als sie vorhin seine Wunde bemerkte, bildete sich ein Kloß in ihrem Hals und ihre Brust zog sich schmerzlich zusammen. Schnürte ihr beinahe den Atem ab. Obwohl sie wusste, dass sie ihm helfen konnte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sekunden später fiel ihr auf, dass Nathan ihren Blick inzwischen erwiderte. Ihr Puls schnellte in die Höhe – was sie sofort wieder ärgerte, da sich ein kleines, wissendes Schmunzeln auf Nathans Lippen ausbreitete. Nichts, was ihr unbedingt dabei half, dass ihr Herz weniger schnell schlug. Von ihren roten Wangen ganz zu schweigen.[/LEFT] [LEFT]Inzwischen fand sie es unfair, dass nur er ihren Herzschlag hören konnte.[/LEFT] [LEFT]Sie versuchte sich abzulenken, indem sie auf ihre Armbanduhr sah, deren Zeiger immer noch wie verrückt in alle möglichen Richtungen ausschlugen.[/LEFT] [LEFT]Ein seufzten huschte über ihre Lippen. Sie hoffte, dass es Grace und Liam gut ging. Denn allmählich begann sie sich Sorgen zu machen und hoffte, dass dieser Juan sie nicht doch hinters Licht führte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Mei spürte nach einigen Minuten, wie die Müdigkeit begann sie zu übermannen. Sich so viele Sorgen machen zu müssen und zudem einem eigensinnigen Reinblüter so oft ihr Blut zu geben, schlauchte ganz schön.[/LEFT] [LEFT]Wortlos krabbelte sie das kleine Stück zu dem Baum, setzte sich vor diesen und zeitgleich neben Nathan. Ohne um Erlaubnis zu bitten, lehnte sie ihren Kopf an seine Schulter und es dauerte keine Minute, da sackte ihr Körper ein wenig nach.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Nathan beäugte sie fraglich und hob skeptisch eine Augenbraue. War sie jetzt wirklich so schnell eingeschlafen? Vor allem – warum ausgerechnet an seiner Schulter? Hätte sie sich nicht einfach an den Baum lehnen können? So, wie jeder das gemacht hätte?[/LEFT] [LEFT]An ihrem ruhigen Atem und Herzschlag hörte er, dass sie tatsächlich schlief. Tief und fest sogar.[/LEFT] [LEFT]Er schmunzelte etwas. Wie ein kleines Kind, dass sich übernommen hatte. Ein Gedanke, der harmloser klang, wie es tatsächlich war. Er wusste, dass sie ihm nur helfen wollte. Aber ihre Taten verlangten nicht nur ihr einiges ab. Er wollte nicht riskieren, dass es nächstes mal wirklich schief ging. Doch was brachten seine Vorsätze, wenn sie sich nicht daran hielt?[/LEFT] [LEFT]Er lächelte zynisch. Solch ein dämlicher Gedanke.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Da er im Augenwinkel eine Regung in Meis Gesicht bemerkte, sah er zu ihr. Seine Lippen wurden dabei von einem Lächeln umspielt.[/LEFT] [LEFT]Zumindest schien sie einen schönen Traum zu haben, so friedlich, wie sie momentan lächelte.[/LEFT] [LEFT]Er riss seinen Blick von ihr, als er spürte, wie sich Wärme in seiner Brust ausbreitete und fluchte innerlich. Es reichte ja nicht schon, dass er komisch auf ihr Blut reagierte. Allein der Gedanke daran, ein anderer Vampir könnte ihr Blut….[/LEFT] [LEFT]Nathan knurrte leise. Er musste sich zusammen reißen! Niemals hätte er erwartet, dass ihm seine Vampirinstinkte mal so in den Rücken fallen würden. Er hätte sich einfach nie auf all das einlassen dürfen. Nun hatte er den Salat. Warum musste Mei bloß plötzlich in seinem Leben auftauchen und es komplett auf den Kopf stellen? Ohne zu fragen, ob er dies überhaupt wollte.[/LEFT] [LEFT]Weshalb mussten ihren Augen ihn ständig in ihren Bann ziehen, ob ihm das recht war oder nicht? Was faszinierte ihn bloß so sehr an diesem wundervollen Lavendel?[/LEFT] [LEFT]Warum suchte er ständig unbewusst mit seinen Augen nach ihr und erwischte sich dann selbst dabei, tatsächlich nach ihr Ausschau gehalten zu haben? Und warum zum Teufel erleichterte es ihn so, sie unversehrt zu sehen!?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sein eigenes Knurren, riss Nathan aus dem Teufelskreis seiner Gedanken. Er blickte kurz zu Mei und wandte sich wieder ab, nachdem er feststellte, dass sie noch seelenruhig schlief.[/LEFT] [LEFT]Inzwischen standen die Sterne am Himmel und der Blutmond war in seiner vollen Pracht zu erkennen. Er betrachtete diesen stumm durch einen breiten Pfad vor ihnen und fragte sich, ob der Mond irgendwann wieder normal werden würde? Eventuell dann, wenn das unnötige Blutvergießen aufhörte?[/LEFT] [LEFT]Nathan lachte heißer, aber höhnisch, auf. »Schwachsinn.« Als ob es jemals soweit käme. Dazu war der Südclan zu machtbesessen und sein Vater zu stur. Niemals würde er versuchen mit dem Südclan zu verhandeln – so wie es der Westclan versuchte, aber natürlich scheiterte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Er verengte seine Augen ernst, während er weiter den Blutmond ansah. Wenn das sinnlose töten nicht irgendwann ein Ende fand, richteten sie sich und die Erde vermutlich selbst zu Grunde.[/LEFT] [LEFT]Schon länger dachte er darüber nach, ob der Meteorit vielleicht damals das Zeichen irgendeiner Macht war, die ihnen zeigen wollte, dass sie sich verändern mussten. Aber dazu müsste der Wille da sein, dies auch zu tun.[/LEFT] [LEFT]Wieder sah Nathan zu Mei. Er musterte sie ruhig.[/LEFT] [LEFT]Sie war eines der Lebewesen, die den Willen dazu hatten. Aber einer allein würde niemals reichen, um etwas in der Welt zu verändern.[/LEFT] [LEFT]Er hob verzweifelt eine Augenbraue und schmunzelte leicht.[/LEFT] [LEFT]»Vielleicht bist du ja das Fünkchen Hoffnung, auf das wir alle gewartet haben?«[/LEFT] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)