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Eclipse

Blutmond • Blutnacht • Blutnebel • ....
von

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27. Kapitel

Jasper sah fraglich nach oben, während ein ironisches, aber amüsiertes Schmunzeln, seine Lippen umspielte. »Sag mal, macht er das eigentlich mit Absicht?«

[LEFT]Noemi, welche direkt neben ihm stand und ihren Kopf ebenfalls hob, lächelte verunglückt. »Ich weis nicht….«[/LEFT]

[LEFT] [/LEFT]

[LEFT]Vor einigen Tagen flüchtete die Gruppe zu einem Versteck, welches Finley noch aus alten Zeiten kannte. Es lag tief in einem größeren Waldstück, etwa drei Stunden vom Seymour Anwesen entfernt. Er lebte dort für eine gewisse Weile mit Layla und drei weiteren Personen.[/LEFT]

[LEFT]Einer davon, schützte das Haus mit einigen ausgeklügelten Fallen….[/LEFT]

[LEFT] [/LEFT]

[LEFT]»Verdammt! K – Könntet ihr mir vielleicht hier herunter helfen, anstatt mich so anzustarren?« Julians Genörgel wurde immer unsicherer, da ihm die gesamte Situation total unangenehm war. Schließlich baumelte er – mal wieder – kopfüber mit seinem Bein, an einem Baum. Das blöde Grinsen von Jasper machte die Situation keinen Deut besser![/LEFT]

[LEFT]»Vielleicht wäre es ja schlauer, dich da hängen zu lassen, bis wir wieder da sind? Vermutlich tappst du doch ohnehin auf dem Rückweg in die nächste Falle? Kommt also theoretisch auf das selbe hinaus ~.« Das Grinsen auf Jaspers Lippen breitete sich aus, als er sah, wie blass Julian wurde.[/LEFT]

[LEFT]Allerdings begann seine Mimik verkrampft zu wirken und er richtete seine verschiedenfarbigen Augen auf Noemi, die ihm drohend entgegen lächelte, während sie ihre Hacke weiterhin in seinen Fuß bohrte.[/LEFT]

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[LEFT]»Jetzt hol Julian gefälligst da runter!«, deutete Noemi verärgert auf ihren besten Freund. Jedoch brachte es sie einen Augenblick aus dem Konzept, als Jasper sich zu ihr herunter beugte und verkrampft lächelte.[/LEFT]

[LEFT]»Und wenn nicht?«[/LEFT]

[LEFT]Noemi drehte ihren Kopf verlegen und trotzig zur Seite »Dann zerkratze ich dir dein hübsches Gesicht!«[/LEFT]

[LEFT]Sowohl Jasper, wie auch Julian, betrachteten die Jüngere verdutzt. Ihre Worte waren mehr ein Stammeln, als ein vernünftiger Satz und auch der Druck auf Jaspers Fuß ließ nach.[/LEFT]

[LEFT] [/LEFT]

[LEFT]Im Augenwinkel stutzte Jasper, als er Julians merkwürdigen Blick bemerkte. Er musterte jenen kurz genauer. Es war nicht das erste mal, dass er diesen Blick auf sich spürte. Schon bei ihrem kennenlernen, war dieser Julian ihm nicht besonders positiv gesinnt. Versuchte Noemi ständig von ihm fern zu halten.[/LEFT]

[LEFT]Jasper richtete sich auf und schmunzelte. Julian sah ihn also als Bedrohung. Er war eifersüchtig. Zumindest ein bisschen.[/LEFT]

[LEFT]Theoretisch also nichts, über das Jasper sich freuen sollte. Aber dieser Kerl stellte sich so trottelig an, dass es ihm schon beinahe leidtat. Mal ganz davon abgesehen, dass Noemi es nicht bemerkte.[/LEFT]

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[LEFT]Jasper blinzelte, als eben jene tatsächlich versuchte, selbst den Baum herauf zu kraxeln. Ein heißeres Lachen trat über seine Lippen, wobei er leicht den Kopf schüttelte. So wurde das nichts. Eher landete sie so selbst noch in einer der Fallen.[/LEFT]

[LEFT]Er ging auf sie zu und umfasste ihre Taille mit beiden Händen. Anschließend beugte er sich zu ihr und stoppte mit seinem Kopf, neben ihrem Ohr, woraufhin er ihr etwas zuraunte. »Ich mach das~. Du Menschlein tust dir sonst nur weh.«[/LEFT]

[LEFT]Noemi schoss schlagartig die Röte ins Gesicht. Doch als sie sich umdrehte, hockte Jasper schon auf dem breiten Ast, an dem Julian baumelte.[/LEFT]

[LEFT]Sie legte ihre Hand an das Ohr, welches Jaspers Atem Sekunden zuvor zu spüren bekam. Das Pochen an jenem, wollte gar nicht mehr nachlassen, was sie nur noch verlegener machte. Dieser elende, verrückte Reinblüter….[/LEFT]

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[LEFT]»Vorsicht, Reinblüter fällt~!«[/LEFT]

[LEFT]»Was…...Julian!«[/LEFT]

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~ † ~

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[LEFT]»Ob es eine gute Idee war, die Drei loszuschicken?«, sah Grace skeptisch aus dem Fenster.[/LEFT]

[LEFT]»Sie sind eben von uns allen, am wenigsten bekannt im Osten.«, lächelte Finley.[/LEFT]

[LEFT]Die Jüngere wandte sich schmunzelnd an ihn »Da ist wohl leider etwas wahres dran.« Sie hielt inne und hob verzweifelt eine Augenbraue »Liam?«[/LEFT]

[LEFT]Das Lächeln auf Finley Lippen wurde bitter und er schüttelte seinen Kopf »Er ist immer noch nicht wieder aufgetaucht.«[/LEFT]

[LEFT]»Naja, zugegeben, was du uns da erzählt hast, war schon kein leichter Stoff. Immerhin darf man nicht vergessen, wie lange ihr nebeneinander her gelebt habt und er nichts von allem wusste.« Grace seufzte lächelnd »Aber der Trottel fängt sich schon wieder. Immerhin weis er jetzt, das er in unserer Familie, zwei wirkliche Familienmitglieder hat.« Sie machte auf dem Absatz kehrt, ging zu der Garderobe und warf sich ihren Mantel über »Nichtsdestotrotz werde ich zu ihm gehen. Bei seinem Talent erfriert der Kerl da draußen sonst noch.« Sie hob eine Hand und verschwand durch die Tür.[/LEFT]

[LEFT] [/LEFT]

[LEFT]Finley sah ihr stumm nach. Ein Lächeln auf seinen Lippen. Sie wusste also, wo Liam war.[/LEFT]

[LEFT]Er ließ seinen Blick schweifen. Dieses Haus weckte Erinnerungen. Aber seit dem letzten Mal, veränderte sich kaum etwas. Nur, dass es unwesentlich staubiger gewesen war….[/LEFT]

[LEFT]Das Haus hatte zwei Stockwerke. Oben befanden sich die Schlafräume – vier an der Zahl. Ebenso wie ein Bad.[/LEFT]

[LEFT]Im Erdgeschoss fanden eine offene Küche plus Ess- und Wohnraum ihren Platz. Dazu natürlich ebenfalls ein Bad, sowie Abstellraum. Die Einrichtung und Aufmachung erinnerte an die einer alten Adelsfamilie.[/LEFT]

[LEFT]Das Haus war weder klein, noch besonders groß. Aber es reichte. Immerhin war nicht sicher, wie lange sie blieben.[/LEFT]

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[LEFT]Noemi hatte den Tag nach ihrer Ankunft einige Schutzmale an dem Haus angebracht. Das sollte zumindest vorerst helfen. Eine Dauerhafte Lösung war es jedoch nicht.[/LEFT]

[LEFT]Finley seufzte lächelnd. »Dann wollen wir die alten Knochen mal in Schwung bringen und den jungen, menschlichen Fräuleins, etwas zu Essen zubereiten. Bevor eine gewisse Magierin wieder auf die Idee kommt, die Küche zu sprengen….« Auch wenn er zugeben musste, dass Noemis Essen schmeckte – obwohl es ihm als Vampir natürlich nichts brachte, es zu sich zu nehmen. Er war nicht einmal sicher, ob ihm nicht sogar schlecht davon werden würde…. Aber probieren ging dennoch.[/LEFT]

[LEFT]Nichtsdestotrotz änderte es nichts daran, dass der Küche ihre Kochkünste nicht gut taten.[/LEFT]

[LEFT]»Dann wollen wir mal.«[/LEFT]

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~ † ~

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[LEFT]Mei betrachtete in ihrem Zimmer – welches sie sich mit Noemi teilte – nur in Unterwäsche bekleidet, die linke Seite ihres Oberkörpers. Julian erlaubte ihr endlich, den Verband vollends abzunehmen. Und trotz all seiner Mühen, zierte nun eine breite, lange Narbe den Teil ihres Körpers.[/LEFT]

[LEFT]Bei Nathan sah es nicht anders aus – wie sie letztens zufällig sah, als er aus dem Bad kam. Knapp unter seinem Vampirmal – welches sich auf seiner linken Brust befand, begann die Narbe und zog sich herunter zu seinem Bauch. Natürlich überkamen sie sofort Schuldgefühle, als sie das sah. Sie wusste, dass es nicht ihre Schuld war. Trotzdem konnte sie diese negativen Gefühle nicht abstellen.[/LEFT]

[LEFT] [/LEFT]

[LEFT]Sie seufzte und wollte zu der kleinen Kommode gehen, in welcher sie notgedrungen ein paar Klamotten unterbringen konnten. Jedoch hielt sie schlagartig inne, als sie plötzlich Nathan erblickte, der seitlich an einer Kante, der Zimmerwand lehnte.[/LEFT]

[LEFT]Sie wusste nicht, für welches Gefühl sie sich zuerst entscheiden sollte.[/LEFT]

[LEFT]Scham?[/LEFT]

[LEFT]Verlegenheit?[/LEFT]

[LEFT]Zorn?[/LEFT]

[LEFT]Daher entschied sie sich einfach dafür, verlegen aufzuschreien.[/LEFT]

[LEFT]Nathan verzog allerdings nicht eine Miene. Er wirkte so, als sei er nicht vollkommen anwesend.[/LEFT]

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[LEFT]»Was ist passiert!?«, stürmte nun auch Finley in das Zimmer.[/LEFT]

[LEFT]Mei sah nüchtern zu dem Älteren. »Ich weis nicht, welche Tatsache mich jetzt mehr schockiert. Das mein Großvater mich nun ebenfalls halb nackt gesehen hat oder er mit rosa Schürze und Kochlöffel ins Zimmer gekommen ist….«[/LEFT]

[LEFT]Finley sah an sich herunter »Naja, sie hatten hier nichts anderes...«[/LEFT]

[LEFT]Mei zuckte mit ihrer Augenbraue »Ist mir egal! Raus jetzt – alle Beide!«[/LEFT]

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[LEFT]Mit dem lauten Knall einer Tür, fanden die Vampire sich vor der Zimmertür wieder.[/LEFT]

[LEFT]Finley sah aus dem Augenwinkel zu Nathan, der immer noch abwesend wirkte.[/LEFT]

[LEFT]Ein Schmunzeln umspielte seine Lippen, ehe er dem Jüngeren den Kochlöffel gegen den Kopf klopfte – und dadurch die murrende Aufmerksamkeit Nathans erhielt.[/LEFT]

[LEFT]»Was soll das bitte?«[/LEFT]

[LEFT]»Es hat seinen Zweck erfüllt. Du weilst gedanklich wieder unter den Lebenden. Es ist nur fraglich, ob Mei beleidigt sein wird, weil du plötzlich in ihrem Zimmer standest, oder weil du dabei nicht geistig anwesend gewesen bist und sie das in ihrem weiblichen Stolz kränkt~.«[/LEFT]

[LEFT] [/LEFT]

[LEFT]Nathan betrachtete den Älteren einen Augenblick schweigend, ehe er seinen Blick etwas verlegen zur Seite drehte. »Ich dachte sie hätte sich wieder etwas getan, weil ihr Geruch wieder stärker wurde. Aber das lag nur an der heilenden Narbe….«, er hielt inne und fuhr sich daraufhin gefrustet durch die Haare. »Eine Narbe, die sie ihr ganzes Leben lang zeichnen wird, weil sie mich beschützen wollte.« Das heißere Lachen Finleys, zog seine Aufmerksamkeit wieder auf den Älteren. »Was ist daran bitte witzig?«[/LEFT]

[LEFT]»Ich finde es nur amüsant, für wie schwach du meine Enkelin hältst. Diese Narbe ist es nicht, was sie traurig stimmt. Da ist sie wirklich wie ihr Vater. Der hätte sich für Chloe den Arm abhacken lassen und sich trotzdem mehr um sie gesorgt.«[/LEFT]

[LEFT]»Schlechte Eigenschaft.«, seufzte Nathan tief und lehnte sich an die Wand hinter ihm, während er seine Arme vor seiner Brust verschränkte.[/LEFT]

[LEFT]Finley schmunzelte »Das sagt der Richtige.«[/LEFT]

[LEFT]Ein kleines, verzweifeltes Lächeln schlich sich auf Nathans Mundwinkel »Touché.« Er richtete seine verschieden farbigen Augen auf die gegenüberliegende Wand und verengte seine Augen. »Wieso überkommt mich das Gefühl, dass es mich nicht wundern sollte, dass du mich nicht fragst, weshalb ich Meis Geruch so sensible wahrnehme?«[/LEFT]

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[LEFT]Finley musterte den Jüngeren, ehe er lächelnd dessen Blick mit dem seinen folgte. »Ich weis nicht, was ihr meint, Master Seymour~.« Danach zierte ein trauriges Lächeln seine Lippen, was Nathan davon abhielt, sich wegen der Bezeichnung zu beschweren.[/LEFT]

[LEFT]»Deiner Mutter erging es damals nicht anders.«[/LEFT]

[LEFT]Nathan stockte. Seiner Mutter?[/LEFT]

[LEFT]Nun hatte Finley seine volle Aufmerksamkeit »Soll das etwa heißen, meine Mutter….«[/LEFT]

[LEFT]»Lass dir einfach gesagt sein, dass deine Mutter nicht ihr ganzes Leben unglücklich war, was die Liebe betraf. Ausgenommen dir natürlich. Dich hat Layla unendlich geliebt, Nathan.«[/LEFT]

[LEFT]»Kann ich mir nicht vorstellen. Schließlich stamme ich von dem Mann, den sie hasste und der sie getötet hat.«, meinte Nathan abwertend.[/LEFT]

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[LEFT]»Da unterschätzt du die Liebe einer Mutter aber gewaltig.«[/LEFT]

[LEFT]Der Reinblüter sah verwundert zu Mei, die auf einmal neben ihm stand und betroffen lächelte.[/LEFT]

[LEFT]»Ich kann mich zwar nicht mehr genau an meine Eltern erinnern, aber ich glaube, dass ich sehr geliebt worden bin.« Ein wissendes Lächeln zierte Meis Mundwinkel »Ich bin mir sicher, du weist, dass Layla dich sehr geliebt hat. Aber vielleicht erfährst du ja selbst irgendwann, um welche Art der Liebe es sich dabei handelt.« Als sie die verdutzten Blicke der Vampire bemerkte, spürte sie, wie ihre Wangen warm wurden und drehte sich schnell von ihnen weg. »Wie dem auch sei. Ich habe jetzt hunger. Es riecht so lecker nach Essen~.«[/LEFT]

[LEFT]Wie von einer Biene gestochen, lief Mei schnellen Schrittes die Treppe hinunter.[/LEFT]

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[LEFT]Nathan hob amüsiert eine Augenbraue. »Ob ihr bewusst ist, dass das total offensichtlich war?«[/LEFT]

[LEFT]Finley lachte etwas, ehe er an dem Jüngeren vorbei zog und mit seinem Kochlöffel winkte »Was denkst du denn, warum sie so schnell gegangen ist~? Aber ich schätze, dass es unbewusst kam und ihr erst danach bewusst wurde.«[/LEFT]

[LEFT]Nathan sah dem alten Mann schmunzelnd nach. Anschließend kramte er etwas aus seiner Hosentasche und betrachtete es.[/LEFT]

[LEFT]Der Ohrring von Mei.[/LEFT]

[LEFT]Irgendwie fand er noch keine Möglichkeit, ihn ihr wieder zurück zu geben. Im nach hinein hätte er sich vielleicht doch bei Diano und Miyano bedanken sollen. Andererseits war er sich sicher, dass sie irgendwann erneut auf das Paar treffen würden.[/LEFT]

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[LEFT]Nathan betrachtete den Ohrring ernst. Schließlich deutete Diano bei ihrem Abschied etwas derartiges an…. Er wusste nicht weshalb, aber dieser Schwarzmagier schien ebenfalls sehr in all das verwickelt zu sein. Welche Rolle würde er wohl in all dem einnehmen?[/LEFT]

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~ † ~

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[LEFT]Grace stoppte ein paar Meter neben Liam.[/LEFT]

[LEFT]Er stand vor einem gefrorenen See und betrachtete die Schneedecke, die sich darauf ansammelte.[/LEFT]

[LEFT]Der Schnee fiel langsam zu Boden und zauberte Grace ein Schmunzeln auf die Lippen, da sich auf Liams Mütze schon eine kleine Schicht der Flocken ansammelte.[/LEFT]

[LEFT]»Du bist ein Trottel, weist du das?«[/LEFT]

[LEFT]Liams Mundwinkel zuckten wegen dieser Aussage nach oben, ehe er seine eisblauen Augen auf die Jüngere richtete. »So? Verrätst du mir auch, weshalb du mich beleidigst?«[/LEFT]

[LEFT]Grace blieb neben ihm stehen und richtete ihre Augen auf die Aussicht, die sich ihnen bot. Sie lächelte. Der gefrorene See funkelte durch den herabfallenden Schnee rötlich, da der Blutmond wie immer durchschien. Aber in diesem Fall störte es sie nicht, da es wundervoll aussah.[/LEFT]

[LEFT]Der See selbst war umringt von Bäumen.[/LEFT]

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[LEFT]»Du schmollst vollkommen grundlos. Da ich das wusste, war mir klar, wo ich dich finde.«, sie richtete ihre hellgrünen Augen auf den Älteren. »Schon damals bist du zum Schmollen an einen See in der Nähe gegangen.«[/LEFT]

[LEFT]Liam hob schmunzelnd eine Augenbraue »Daran erinnerst du dich noch? Das ist doch schon ewig her. Da warst du selbst doch gerade mal Volljährig.«[/LEFT]

[LEFT]Grace lachte heißer und lächelte ihn direkt an »Ich erinnere mich an vieles. Daher weis ich auch, dass du nicht dumm bist.« Sie sah erneut zum rötlich schimmernden See. »Es ist ja nicht so, dass du Finley kein bisschen ähnelst. Im Gegenteil. Wenn man genauer darüber nachdenkt, ähnelst du ihm in gewisser Hinsicht sogar sehr. Selbst Mei hat ein paar Züge von ihm. Tadeln können sie Beide schließlich hervorragend, wenn sie mürrisch sind~.« Sie hielt inne und lenkte ihren Blick wieder auf Liam, der diesen erwiderte. »Was ich damit sagen will... Ich denke, dass du es irgendwo geahnt oder gespürt haben wirst. Ich glaube einfach nicht, dass man es nicht merkt, wenn man ein Familienmitglied vor sich hat. Nicht auf diese lange Zeit.«[/LEFT]

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[LEFT]Liam lachte ironisch – fast höhnisch auf. »Das glaubst du doch wohl selbst nicht. Finley hat uns alle gleichermaßen großgezogen. Euch sogar mehr als mich.«[/LEFT]

[LEFT]Grace stemmte eine Hand an ihre Hüfte »Du schmollst also tatsächlich? Liam….dein Großvater hatte seine Gründe. Er...«[/LEFT]

[LEFT]»Nenn ihn nicht so!«, knurrte der Ältere leise. Eine Tatsache, die Grace irritiert verstummen ließ. Sie musterte ihn genauer. Dadurch erkannte sie, dass er nicht nur schmollte. Er war enttäuscht. Enttäuscht nun die Bestätigung zu haben, dass Finley wirklich sein Großvater war und all die vielen Jahre nichts sagte. Seine Mutter, Rachel, nicht beschützte.[/LEFT]

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[LEFT]Grace hob verzweifelt eine Augenbraue und lächelte entsprechend. »Als Finley uns die Geschichte über sich, seine Töchter und Layla erzählte...weist du, was ich da gesehen….nein….erkannt habe?« Anstatt zu Reagieren, schwieg Liam sie an und starrte weiterhin zu dem gefrorenen See.[/LEFT]

[LEFT]Sie seufzte schmunzelnd, schloss ihre Augen bedächtig und öffnete sie wieder, woraufhin sie fortfuhr »Ich habe erkannt, wie viele Qualen dieser alte Vampir auf sich genommen hat, um das Richtige zu tun. Er hat so viel verloren und trotzdem nie aufgegeben. Die Narben, die all das auf seiner Seele hinterlassen haben muss, kann man wahrscheinlich nicht mehr zählen.« Nach diesen Worten gab sie Liam einen ordentlichen Klaps auf den Hinterkopf, welchen jener sich danach sofort grummelnd rieb.[/LEFT]

[LEFT]»Was sollte das denn?!«[/LEFT]

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[LEFT]Liam hielt schlagartig verlegen inne, als Grace ihm einen Blick zuwarf, den er kaum definieren konnte. Ihre strahlend, hellgrünen Augen besaßen einen besonderen Schimmer, den er nicht in Worte fassen konnte. Das Lächeln auf ihren Lippen war warm und ihre Mimik weich. Solch einen Ausdruck hatte er zuvor nur selten bei ihr gesehen. Aber das erste mal war er derjenige, der diesen zugeworfen bekam. Am liebsten würde er diesen Augenblick bildlich festhalten. Doch sein Gedächtnis musste in diesem Fall ausreichen.[/LEFT]

[LEFT]»Dein Großvater hat dich und Mei immer geliebt. Akzeptiere das, du Trottel. Immerhin hat er all das getan, um für euch eine bessere Zukunft zu erschaffen. Finley hat auf so vieles verzichtet in seinem Leben, nimm ihm die restliche Zeit mit dir jetzt nicht auch noch weg.« Sie seufzte lächelnd »Liebe ist nun einmal schmerzhaft. Egal um welche Art es sich dabei handelt. Sie wird uns immer wieder verletzen. Dennoch denke ich, dass man so viel mehr bekommt, wenn man das in Kauf nimmt, glaubst du nicht? Immerhin hattest du zumindest Eltern, die dich geliebt haben. Mein Vater hat mich immer nur wie einen Gegenstand gesehen und behandelt. Ich war einfach nur das Mittel zum Zweck.«[/LEFT]

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[LEFT]Grace richtete ihre Aufmerksamkeit auf den schneebedeckten See, welcher nun noch mehr glitzerte, da der Schneefall nachließ und die Wolken sich lichteten. »Ich sollte den Fehler wieder gutmachen, den meine Großmutter beging. Doch ich habe es nie als Fehler gesehen. Selbst als Kind nicht. Denn was ist falsch daran, sich als Reinblüterin in einen niederrangigen Vampir zu verlieben?« Sie lächelte zynisch. »Doch mein Vater sagte mir schon als Kind ständig, ich solle gefälligst das Kind eines Reinblüters zur Welt bringen, um die Schande der Greenwoods auszumerzen. Was kann ich denn dafür, dass ich keine Reinblüterin geworden bin, obwohl meine Mutter eine ist? Vielleicht lag es ja auch an seinen verdorbenen Genen?«[/LEFT]

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[LEFT]Liam betrachtete Grace, während sie sprach. Er hörte sie zum ersten mal so offen über sich selbst sprechen.[/LEFT]

[LEFT]Er begann zu grinsen und ließ seine Hände in den Jackentaschen verschwinden. Seine Augen, auf den sternenklaren Himmel gerichtet. »Wir haben scheinbar alle unser Päckchen zu tragen. Dann müssen wir uns eben weiterhin gegenseitig unter die Arme greifen, damit diese nicht zu einer zu großen Last werden~.«[/LEFT]

[LEFT]»Du faselst schon wieder einen Quatsch daher.«, hob Grace amüsiert eine Augenbraue. Allerdings wurde ihr Blick fragend, als sie bemerkte, wie nachdenklich Liams Ausdruck wurde.[/LEFT]

[LEFT]»Aber in einem Punkt gebe ich dir recht. Die Liebe ist eine verdammt komplizierte Sache. Vor ihr fliehen zu wollen, ist scheinbar unmöglich.«[/LEFT]

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[LEFT]Grace wusste nicht recht, wie sie diese Aussage einordnen sollte. Was wollte er ihr mit diesen Worten mitteilen und weshalb klang seine Stimme unterschwellig verzweifelt?[/LEFT]



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Nudelchen
2019-09-07T19:03:09+00:00 07.09.2019 21:03
Oh je, das kann ja lustig werden. Die arme Noemi, die zwischen den beiden steht. :'D
Wird das zwischen Jasper und Julian jetzt die ganze Zeit so weitergehen? :'D

Und die anderen haben auch so ihre kleinen Problemchen. Liam scheint Finleys Enthüllung ja nicht besonders gut aufgenommen zu haben. Eigentlich sollte er sich ja freuen. Aber da er ja eigentlich selten jemanden wirklich an sich ranlässt, ist die Nachricht, dass er noch Blutsverwandte hat, bestimmt schwer zu verdauen. Wenigstens ist Grace da für ihn da und hilft ihm dadurch.
Sie hatten es eben alle nicht leicht. u.u
Antwort von:  Jayle
13.09.2019 16:44
Ja, wird es. xD

Stimmt. Obwohl Liam nicht so wirkt, hat er tatsächlich Probleme damit, Andere an
sich heran zu lassen. Aber wenn er das erst einmal getan hat....
Er erinnert mich wirklich ein wenig an einen treuen Hund 🤔🐶😂
Von:  Kuri-muff
2019-09-03T18:43:59+00:00 03.09.2019 20:43
Armer Julian XD
Das erinnert mich an deine Aussage, dass du durch dieses Charaktermeme schon weißt was für eine Rolle er in der Story spielt. Als er da so in der Falle baumelte musste ich direkt daran denken XDD
Und es klingt so als würde er da wirklich etwas eifersüchteln. Ich glaube das wird noch sehr interessant mit den Dreien ;)

Ich kann mir schon gut vorstellen wer damals die ganzen Fallen aufgestellt hat :D

Nawww Mei das war süß. Ich bin mir sicher, dass du ihm dabei helfen wirst diese Erfahrung zu machen :*

Das Gespräch zwischen Grace und Liam hat mir auch total gut gefallen. Das hat einen schönen Einblick in die Gefühlswelt der Beiden gegeben, besonders von Grace <3
Antwort von:  Jayle
04.09.2019 15:07
Ich weis gar nicht, weshalb dir Julian leid tut~? 🤭😂
Oder wie du DIESEN Zusammenhang herstellst?🙈🤣
Interessant ist vermutlich das passende Wort..... |D"

Achso? Ich weis gar nicht, wen du da meinen könntest~ 😋

Mir ist erst, nachdem ich den Satz geschrieben habe aufgefallen, wie das klingt. Und dann
habe ich es einfach so gelassen 😂

Es war auch echt schön das zu schreiben ❤
Aber freut mich, dass es dir so gefallen hat 😊


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