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Eclipse

Blutmond • Blutnacht • Blutnebel • ....
von

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45. Kapitel

[LEFT]Was soll das bedeuten?«, knirschte Nathan mit seinen Zähnen, während Zorn seine Augen prägte. Hatte dieser Hans ihm gerade wirklich allen ernstes mitgeteilt, dass seine Mutter angeblich gar nicht Tot war? Spann dieser Kerl nun vollkommen!? Seine Tochter lag mehr oder weniger im Koma und er hatte nichts besseres zu tun, als ihm solche Märchen zu erzählen.[/LEFT]

[LEFT]»Meine Mutter ist vor über einem Jahrhundert gestorben. Hebe dir deine absurden Geschichten für jemanden auf, den es interessiert!«, knurrte Nathan erbost und verließ mit knallenden Türen den Raum.[/LEFT]

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[LEFT]Hans lächelte bitter. Zumindest wusste Nathan es jetzt. Ob er es akzeptierte oder nicht. So warf es ihn zumindest nicht zu sehr aus dem Konzept, sollte Layla tatsächlich vor ihm stehen.[/LEFT]

[LEFT]Er richtete seine Augen auf den Kalender, der in der Ecke seines Schreibtisches stand. Seit vier Tagen befand Luna sich nun schon im komatösen Zustand. Natsuki sagte ihm, dass Lunas Körper sich gerade vollkommen darauf konzentrierte, sich zu heilen und sie deswegen nicht zu sich kam. Selbstständig atmen konnte sie ebenfalls noch nicht. Die Verbrennung an ihrem Rücken heilte ebenfalls nicht so recht.[/LEFT]

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[LEFT]Er stützte seine Stirn auf beide Hände und starrte auf die Holztischplatte seines Schreibtisches. Der Gedanke, dass Layla am möglichen sterben ihrer gemeinsamen Tochter Schuld trug, zerriss ihm beinahe das Herz. Was sollte er nur tun, wenn Lunas Körper aufgab?[/LEFT]

[LEFT]Er war nicht da gewesen, um sie zu beschützen. Und dieser Gedanke quälte ihn ins unermessliche. So sehr, dass es ihm unmöglich war, sich auf seine Aufgaben als Oberhaupt zu konzentrieren. Deshalb übergab er vorübergehend Ren das Amt. Er selbst hatte zu viel angst, falsche Entscheidungen, aufgrund der Situation zu treffen.[/LEFT]

[LEFT]Er hob seinen Blick und blieb an einem Bilderrahmen hängen. Luna war gerade sieben Jahre alt, als dieses Bild entstand. Er erinnerte sich an diesen Tag, als sei es gestern gewesen. Sie sprang ihm fröhlich um den Hals, da sie es zum ersten mal schaffte, ihre Fähigkeit zu kontrollieren. Es war auch der Tag, an dem Luna ihm verkündete, hart an sich zu arbeiten, um stolz an seiner Seite kämpfen zu können, wenn es sein müsse.[/LEFT]

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[LEFT]Er bemerkte, wie seine Sicht verschwamm und lächelte gefrustet »Verdammt.« Was sollte er bloß tun? Warum ließ ihn seine Genialität ständig in solchen Augenblicken allein?[/LEFT]

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~ † ~

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[LEFT]Julian saß auf der Kante seines Krankenbettes und sah gedankenverloren zu Luna rüber, die an einem Beatmungsgerät hing.[/LEFT]

[LEFT]Er wachte vor zwei Tagen auf und erfuhr was passierte. Seine Verbrennungen heilten, wenn auch langsam. Er befürchtete, dass der Brandstifter die Flammen mit Silberstaub vermischte. Das überprüfte Natsuki sofort und bestätigte es ihm wenig später. Für Luna hieß das nichts gutes. Ihre Abwehrkräfte waren ohnehin schon schwächer. Wenn ihr Körper sich nun gegen die Rauchvergiftung, den zusätzlichen Silberstaub in ihren Atemwegen und die Verbrennung am Rücken durchsetzen musste….[/LEFT]

[LEFT]Er schloss seine Augen bitter. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie das überlebte, stand fünfzig zu fünfzig. Und es war seine Mitschuld, weil er unbedingt den Angestellten helfen wollte. Wie sollte er das jemals mit seinem Gewissen vereinbaren? Erlag sie wirklich ihrem Zustand, wusste er nicht, was das in ihm auslösen könnte. Eigentlich wollte er gar nicht daran denken, konnte andererseits aber nichts dagegen tun. Diese Gedanken kamen von ganz allein und verfolgten ihn sogar bis in seine Träume.[/LEFT]

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[LEFT]»Sie wird wieder.«[/LEFT]

[LEFT]Julian sah überrascht zu Noemi, die plötzlich lächelnd neben ihm stand.[/LEFT]

[LEFT]»Luna ist eine Kämpferin. Ich werde ihr nie vergessen, dass sie dich gerettet hat, weil ich es nicht konnte.« Noemi richtete ihre Augen besorgt auf Luna »Aber es hilft ihr nicht, wenn ihr sie aufgebt. Ihr müsst an sie glauben. Für sie beten, wenn es sein muss.« Sie lächelte besorgt und dennoch aufmunternd »Ich bete jeden Tag für sie.« Sie richtete ihre kupferfarbenen Augen auf Julians. »Gibt sie nicht auf. Nicht sie, Julian.«[/LEFT]

[LEFT]Diese Worte, seiner besten Freundin, bohrten sich wie ein heißer Nagel in seinen Kopf. Sie hatte recht. Was tat er da eigentlich? Wem wollte er mit diesem Selbstmitleid helfen?[/LEFT]

[LEFT]Er erhob sich und sah dankbar zu Noemi herunter »Danke, genau diese Worte habe ich jetzt gebraucht.«[/LEFT]

[LEFT]Die Jüngere lachte »Ich weis. Immerhin kenne ich dich lange genug und….« Sie schlang ihre Arme um Julian »Deswegen weis ich auch, was sie dir bedeutet. Deine Gesten und der Glanz in deinen Augen haben dich verraten. Deswegen weis ich, dass du nicht zulässt, dass ihr etwas passiert. So wie sie dich beschützt, wirst du sie auf deine Art beschützen, nicht wahr?«[/LEFT]

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[LEFT]Julian wusste genau, was sie ihm damit sagen wollte und erwiderte ihre Umarmung dankbar. »Ja, natürlich.«[/LEFT]

[LEFT]»Gut!«, löste Noemi die Umarmung und sah heiter zu ihm auf »Dann zeig was in dir steckt. Und wehe, du lässt den Kopf wieder hängen! Sonst schicke ich das nächste mal Jasper her.«[/LEFT]

[LEFT]Julian blinzelte, woraufhin er leise lachte »Nein, lieber nicht.« Diese Worte seiner besten Freundin empfand er tatsächlich als Drohung. Und das wusste sie haargenau.[/LEFT]

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~ † ~

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[LEFT]Mei lief gerade mit ein paar Büchern durch die Gänge. Sie versprach Julian ihm welche zu bringen. Es dauerte etwas, da sie sich durch die Renovierungsarbeiten des Krankenflügels schlagen musste und die Arbeiter sie alles andere als gern dort gesehen haben. Aber davon ließ sie sich nicht einschüchtern. In der Bibliothek angekommen, dauerte es wieder eine Weile die richtigen Bücher zu finden. Und nachdem sie alles fand und die Bibliothek wieder verließ, hörte sie zwei Arbeiter darüber reden, dass Sir Seymour angeblich wutentbrannt aus Sir Ackermanns Büro stürmte.[/LEFT]

[LEFT]Aus diesem Grund beeilte sie sich nun noch mehr, Julian seine Bücher zu bringen. Dazu musste sie allerdings eine ziemliche Strecke zurücklegen, da sie den Krankenflügel vorübergehend im Ballsaal unter brachten, der sich ja ein paar Meter hinter dem Anwesen befand.[/LEFT]

[LEFT]Gerade eilte sie den überdachten Weg entlang, der die Beiden Gebäude miteinander verband. Dabei bemerkte sie im Augenwinkel Nathan, der im naheliegenden Wäldchen verschwand. Ob ihm bewusst war, dass es gerade begann zu regnen? Sie seufzte tief. Dieser Kerl. Was fiel nun wieder vor?[/LEFT]

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[LEFT]Nachdem sie Julian die Bücher brachte, stand sie mit verschränkten Armen auf dem überdachten Weg und betrachtete den strömenden Regen dabei, wie er zu Boden prasselte.[/LEFT]

[LEFT]Sie war hin und hergerissen. Sollte Nathan tatsächlich aus Hans´ Büro gestürmt sein, war er dies sicher nicht grundlos. Eventuell verschwand er in dem Waldstück, da er seine Ruhe wollte? Aber der Regen war schon ziemlich stark. Nicht, dass Nathan sich nachher eventuell erkältete.[/LEFT]

[LEFT]»Nimm den.«[/LEFT]

[LEFT]Mei drehte sich schlagartig zu Seite und bemerkte erst in diesem Augenblick Aya, die ihr lächelnd einen Regenschirm entgegen hielt.[/LEFT]

[LEFT]»Aber….«, murmelte Mei unsicher.[/LEFT]

[LEFT]»Ich denke, deine Anwesenheit wird ihm nicht schaden. Vermutlich wünscht er sie sich sogar. Sei es auch unbewusst.«[/LEFT]

[LEFT]»Du weist, was Hans ihm gesagt hat, oder?«, erwiderte Mei fragend den Blick der Älteren, die wiederum einfach weiter lächelte. Da es nichts bringen würde nachzufragen, nahm Mei den Schirm entgegen, spann ihn auf und folgte Nathan schnellen Schrittes.[/LEFT]

[LEFT]Aya sah ihr nach, wobei ihr Lächeln immer mehr wich. Die Katastrophe nahm ihren Lauf und sie konnten rein gar nichts dagegen unternehmen. Sie waren Machtlos. Und Isaac führte sie in einer Tour an der Nase herum.[/LEFT]

[LEFT]Sie richtete ihre blutroten Augen auf die dunklen Regenwolken. Wenn sie ehrlich war, wollte sie gar nicht wissen, was momentan in den anderen Himmelsrichtungen vor sich ging. Und der richtige Angriff Isaacs war auch nur noch eine frage der Zeit.[/LEFT]

[LEFT]Immerhin sprach er vor vier Tagen seine zweite Warnung aus.[/LEFT]

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~ † ~

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[LEFT]Mei stapfte über den nassen Boden, wobei sie sich umsah. Sie suchte Nathan jetzt schon eine ganze Weile, konnte ihn aber partout nicht finden. Wo steckte er bloß? Allmählich machte sie sich sorgen.[/LEFT]

[LEFT]Sie stoppte, als sie merkwürdige Geräusche hörte, denen sie beschloss zu folgen. Dafür musste sie sich teils durch Gestrüpp und Büsche kämpfen.[/LEFT]

[LEFT]Sie kam schockiert zum Stehen, als sie Nathan erblickte. Er schlug wie wahnsinnig auf Bäume und sogar größere Steine ein. Seinen Mantel hatte er scheinbar vorsorglich bei Seite gelegt, um später seine Verletzungen besser verstecken zu können. Zumindest vor ihr. Immerhin rochen die Anderen seine Wunden.[/LEFT]

[LEFT]Es schmerzte sie, ihn so aufgebracht zu sehen. Was war es nur, was Hans ihm sagte? Das ihn so in Rage brachte, dass er sich selbst verletzte. Seine Arme waren übersät mit Kratzern und seine Fäuste bluteten stark. Für sie sah es so aus, als wolle er mit all dem einen anderen Schmerz kompensieren. Allerdings musste es ein tief sitzender Schmerz sein. Denn so sah sie Nathan das erste mal.[/LEFT]

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[LEFT]Zögerlich ging sie auf ihn zu. Sie kannte ihn zwar, wusste aber nicht, wie er in diesem Augenblick auf sie reagieren würde. Sie hatte keine Angst vor ihm, wollte ihn aber auch nichts tun lassen, was er später bereute.[/LEFT]

[LEFT]Sie hielt an, nachdem er sich reflexartig zu ihr drehte. Sie stand einige Meter von ihm entfernt. Der Regen begann das Blut von Nathans Körper zu waschen, was Schlieren auf seiner Haut hinterließ. Er tat nichts weiter und sah einfach nur schweigend zu ihr. Sie erwiderte seinen Blick und erkannte, wie viel Schmerz in dem Hellblau und Rot lag, dass sie ansah. Das zu sehen, versetzte ihr einen Stich in die Brust. Sie setzte ihren Weg fort, doch Nathan ging ein paar Schritte Rückwärts und mied ihren Blick.[/LEFT]

[LEFT]»Stopp. Du solltest mir jetzt nicht zu nahe kommen. Ich bin gerade zu aufgebracht und weis nicht, ob ich….«, er brach ab und sah verwirrt zu Mei, die einfach weiter auf ihn zuging. Sie sah warmherzig zu ihm auf und hielt den Regenschirm über seinen Kopf, was seiner Ansicht nach völliger quatsch war. Schließlich durchnässte ihn der Regen schon bis auf die Knochen.[/LEFT]

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[LEFT]»Ich werde nicht gehen, Nathan.« Meis Lippen zierte ein besorgtes Lächeln »Immerhin sehe ich deutlich, dass du mich brauchst.«[/LEFT]

[LEFT]Nathan schmunzelte höhnisch »Du solltest gehen.« Die Verhöhnung galt ihm selbst. Ihr Geruch stieg ihm trotz Regen so deutlich in die Nase, dass es begann ihn wahnsinnig zu machen. Dazu kam, dass sein momentaner Gemütszustand nicht der Beste war, um seine Instinkte unter Kontrolle zu behalten.[/LEFT]

[LEFT]»Allmählich begreife ich, was Luna letztens zu Noemi gesagt hat.« Ja, auch sie hatte das Gespräch gehört. Dadurch wurde ihr bewusst, wie sehr sie Nathan quälte, ohne es zu wollen. Doch es zeigte ihr auch, wie viel sie diesem Starrkopf bedeutete. Und nun wollte sie ihm zeigen, dass das nicht nur auf Einseitigkeit beruhte. Sie sagte ihm zwar, was sie empfand. Aber Taten drückten so viel mehr aus, als Worte.[/LEFT]

[LEFT]Außerdem versuchte Nathan erneut alles alleine durchzustehen und mit dem, was sie gleich tat, wollte sie ihm einen kleinen Denkzettel geben. Obwohl sie noch nicht sicher war, ob es wirklich er sein würde, der es als solchen empfand.[/LEFT]

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[LEFT]Der Starkregen wich Sprühregen. Das nahm Mei als Zeichen und legte den Schirm zur Seite, was Nathan sichtlich irritierte. Danach beobachtete er, wie Mei sich auf ihre Unterlippe biss und diese begann zu bluten. Sofort ging er ein paar Schritte zurück »Was soll das? Bist du verrückt!?« Innerlich kämpfte er mit dem Drang, zu ihr zu gehen und ihr das Blut von den Lippen zu lecken. Manchmal fragte er sich, was in dem Kopf der Jüngeren vorging. Sie konnte sich doch nicht vor einem Vampir die Lippen blutig beißen! Naja….sie konnte schon, wie er leider feststellen musste. Er war nicht einmal in der Lage, sie dafür zurecht zu weisen, da er zu sehr damit beschäftigt war, sich selbst unter Kontrolle zu behalten.[/LEFT]

[LEFT]»Nathan, sieh mich an.«[/LEFT]

[LEFT]Geistesgegenwärtig tat er leider, was sie sagte und bereute es sogleich. Seine Augen weiteten sich kaum sichtlich, weil der Geschmack ihres Blutes durch seine Lippen drang. Zugleich spürte er ihre warmen und weichen Lippen auf den seinen. Eine Tatsache, die ihm ein leises Knurren entlockte. Er drückte sie an den Schultern von sich und sah verärgert zu ihr herunter. Es kostete ihn viel Kraft, all das zu bewerkstelligen. Es widersprach schließlich nicht nur seinen Instinkten, sondern auch dem, nach dem er sich sehnte.[/LEFT]

[LEFT]»Mei, was soll dieser Quatsch?«, presste er über seine Lippen, auf denen er deutlich die Reste ihres Blutes schmeckte. Er knirschte mit seinen Zähnen. Seine Augen sofort auf Meis gerichtet, als er ihre Hand, liebevoll an seiner Wange spürte. Sie sah ihm so warmherzig entgegen, dass er das Gefühl hatte, sein Herz hätte einen Aussetzer. Dazu dieses Lavendel, dass sich schon bei ihrer ersten Begegnung in seinen Kopf brannte.[/LEFT]

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[LEFT]»Du bist und bleibst ein Starrkopf, Nathan Seymour. Und dennoch liebe ich dich. Also stoß mich nicht von dir, sondern nimm meine Gefühle einfach an.«[/LEFT]

[LEFT]Nathan betrachtete Mei schweigend. Ihm kam es keinesfalls vor, als wisse sie nicht, was sie da sagte. Im Gegenteil. Ihr schien es vollkommen bewusst zu sein. Ebenso wie das, was sie damit bei ihm auslöste.[/LEFT]

[LEFT]Sein Mundwinkel zuckte hoch und er leckte sich ihr Blut von den Lippen. »Verdammt Mutig, derartiges in meiner Verfassung zu mir zu sagen.«[/LEFT]

[LEFT]Mei lächelte unschuldig, ehe sie spürte, wie sich einer seiner Arme fest um ihre Mitte schlang und seine Hand ihr Kinn etwas hob. Dadurch sahen sie sich genau in die Augen und Mei fühlte, wie ihr Herz schneller gegen ihre Brust schlug. Eine Tatsache, die Nathan leicht zum Schmunzeln brachte.[/LEFT]

[LEFT]Er ließ seine Hand von ihrem Kinn, in ihren Nacken wandern, lehnte seine Stirn gegen die ihre und raunte ihr etwas entgegen »Ich weiß nicht, ob dein Verhalten leichtsinnig oder verrückt ist.«[/LEFT]

[LEFT]Mei schmunzelte »Vielleicht eine gesunde Mischung aus Beidem?«[/LEFT]

[LEFT]Nathan lachte skeptisch, ehe er den Drang nicht mehr unterdrücken konnte und seine Lippen liebevoll auf ihre legte. Er hatte das Gefühl, damit ein Feuer in ihm zu entfachen. Dennoch würde er dieses Zügeln müssen.[/LEFT]

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[LEFT]Als er kurz darauf merkte, dass Mei ihre Lippen einen Spalt öffnete, nutzte er die Gelegenheit und ließ ein leidenschaftliches Zungenspiel zwischen ihnen entbrennen, wobei er sie noch weiter zu sich zog.[/LEFT]

[LEFT]Meis Nähe und der Geschmack ihres Blutes weckten Begierden in ihm, die er schnell unter Kontrolle bringen sollte. Auch wenn ihm diese Nähe gut tat und seine aufgebrachten Gefühle ordnete.[/LEFT]

[LEFT]Er wusste, wenn er nicht gleich die Kurve bekam, würden seine Begierden, Instinkte und Sehnsüchte die Oberhand gewinnen. Egal, wie sehr er all das wollte. Wie sehr er sie wollte. Es war die falsche Zeit und definitiv der falsche Ort.[/LEFT]

[LEFT]Er riss sich förmlich von ihr los und drückte sie erneut an ihren Schultern von sich, soweit, dass er gebeugt stand. Ein tiefes, aber leises Knurren entglitt seiner Kehle, während er den Boden anstarrte. Der Regen blieb indes komplett aus und die letzten Tropfen glitten von seinen Haarspitzen zu Boden.[/LEFT]

[LEFT]Er traute sich nicht, sie anzusehen. Er befürchtete, sich nicht beherrschen zu können. Ein Zwiespalt, mit dem er schon zig male haderte. Diese Frau brachte ihn Wort wörtlich um den Verstand. Daher wusste er genau, wie Jasper sich Noemi gegenüber fühlte. Auch wenn es ihm zuwider war, dass es ihnen gleich erging.[/LEFT]

[LEFT]Dieses Verlangen war die reinste Qual.[/LEFT]

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[LEFT]»Nathan, du tust mir weh...«, gab Mei leise von sich, weshalb er sofort seinen Blick hob. Anschließend nahm er seine Hände von ihren Schultern und drehte sich teils von ihr weg.[/LEFT]

[LEFT]»Entschuldige.«[/LEFT]

[LEFT]»Schon gut.« Sie zog verzweifelt ihre Augenbrauen zusammen. Ihr Kuss eben, war so voller Emotionen und Gefühle, dass er ihr kurz die Sinne vernebelte und den Atem raubte. Auf der anderen Seite zeigte er ihr, was Nathan empfand. Ebenso, wonach er sich sehnte. Womit er keinesfalls allein war. Auch sie sehnte sich nach seiner Nähe und manchmal enttäuschte es sie beinahe, wenn er sie von sich stieß.[/LEFT]

[LEFT]Trotzdem verstand sie, weshalb er so abrupt abbrach.[/LEFT]

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[LEFT]»Meine Mutter ist vermutlich gar nicht Tot.«[/LEFT]

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[LEFT]Meis Augen wurden größer. Was sagte er da? Sie zog ihre Augenbrauen verzweifelt zusammen. Das erklärte sein Verhalten. Schließlich wusste sie, wie sehr Nathan damals an seiner Mutter hing. Sie musste ein großes Loch in seinem Herzen hinterlassen haben.[/LEFT]

[LEFT]Sie beobachtete Nathan dabei, wie er das angetrocknete Blut an Armen und Händen anhand einer Pfütze abwusch. Seine Verletzungen verheilten durch ihr Blut indes vollständig, da es keine Schweren waren. Das erleichterte sie. Sie hob den Regenschirm auf und schüttelte ihn aus, ehe sie ihn zusammen zog und mit der Schlaufe befestigte, damit er nicht einfach auffächerte.[/LEFT]

[LEFT]Der Rasen der kleinen Lichtung, auf der sie sich befanden, glitzerte durch die Regentropfen und die schwache Sonneneinstrahlung.[/LEFT]

[LEFT]»Bist du deswegen aus Hans´ Büro gestürmt?«, fragte sie beiläufig.[/LEFT]

[LEFT]»Ja.«, meinte Nathan knapp, aber ehrlich.[/LEFT]

[LEFT]Er zog sich seinen Mantel über die durchnässten Klamotten und mied weiterhin den Blick auf Mei. Ihm war bewusst, dass ihr dies sicher nicht entging, aber gerade musste er all seine Energie darauf konzentrieren sich zu beherrschen. Das Feuer, welches in ihm entbrannte, schien nicht erlöschen zu wollen.[/LEFT]

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[LEFT]Mei lächelte schwach. Anschließend berührte sie vorsichtig die Stelle ihrer Unterlippe, welche sie zuvor aufbiss. Sie war zwar noch etwas empfindlich, schien aber nicht mehr zu bluten. Eine Sorge weniger, für den Herrn Reinblüter. Sie schmunzelte belustigt, woraufhin ein Lachen folgte. Sie spürte förmlich den tadelnden Blick Nathans auf sich. Auch wenn er sie nicht direkt ansah, schien er sie im Auge zu behalten.[/LEFT]

[LEFT]»Sollte deine Mutter tatsächlich noch leben, hat sie sicher sehr unter Isaac leiden müssen.«, trat es besorgt über ihre Lippen. »Aber wenn du ihr wirklich so sehr ähnelst, wie alle behaupten, wird sie nicht einfach aufgegeben haben.«[/LEFT]

[LEFT]Nathan gab ein zynisches Geräusch von sich »Sie war es, die den Krankenflügel in Brand gesetzt hat, Mei. Im schlimmsten Fall, hat sie Luna auf dem Gewissen.«[/LEFT]

[LEFT]Die Jüngere verstummte. Das änderte zwar nichts an ihrer Aussage, aber es bedeutete wohl, dass Layla aufgab. Kein Wunder, nach über einem Jahrhundert der Quälerei. Sie wollte gar nicht wissen, was Isaac ihr alles antat.[/LEFT]

[LEFT]Schließlich war Layla eine Mutter, dessen geliebtes Kind Isaac in der Hand hatte. Dadurch bekam er genug Möglichkeiten sie auf bestialische Art und Weise zu manipulieren. Und irgendwann gab auch der stärkste Geist auf.[/LEFT]

[LEFT] [/LEFT]

[LEFT]»Wir sollten….«[/LEFT]

[LEFT]Mei sah fragend zu Nathan, der mitten im Satz abbrach und geradewegs in eine Richtung starrte. Sie wollte nachfragen, jedoch hielt Nathan seine Hand hoch und ließ sie weiter schweigen. Was war los? Was nahm er wieder wahr, was ihr entging?[/LEFT]

[LEFT]An seinen fokussierten, verengten Augen erkannte sie, dass ihm nicht gefiel was er bemerkte. Wenn sie genauer darüber nachdachte, servierten sich sich ihren Feinden gerade wie auf dem Präsentierteller.[/LEFT]

[LEFT]Mei weitete ihre Augen, als Nathan sie plötzlich zur Seite riss und wörtlich ein paar Pfeile und Wurfmesser mit ihr zusammen um tanzte.[/LEFT]

[LEFT]Eines der Wurfmesser streifte Nathans Schulter, weshalb ein Knurren über seine Lippen huschte. Er zog Mei hinter sich und spürte ihren besorgten Blick auf sich. Gerade bereute er, sein Schwert auf dem Anwesen gelassen zu haben. Denn seine Fähigkeiten waren eingedämmt und seine Schulter brannte wie Feuer durch die Silberklinge.[/LEFT]

[LEFT]Seine Gesichtszüge verhärteten sich, nachdem Carter aus dem Schatten der Bäume trat und Sekunden später Grace gekonnt neben ihm landete. Sie schien bis eben in einem der Bäume gehockt zu haben. Er dachte sich gleich, dass die Pfeile von ihr sein mussten.[/LEFT]

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[LEFT]»Wie leichtsinnig von euch, euch so alleine hier herum zu treiben.«, lächelte Carter höhnisch. »So war es für uns ein leichtes euch ausfindig zu machen. Die Lady hier, ist einfach der Spur unseres kleinen Drachenmädchens gefolgt, die sie vorsorglich an Büschen und Bäumen zurück gelassen hat.«[/LEFT]

[LEFT]»Sie haben sich zu sehr in Sicherheit gewogen, das ist alles.«, sammelte Grace ein paar ihrer Pfeile ein und steckte sie in den Köcher zurück. »Außerdem haben sie an den falschen Stellen gesucht. Und wir dürfen ja nicht vergessen, welch wunderbares Chaos Layla angerichtet hat. In mehrerlei Hinsicht, nicht wahr, Master Nathan Seymour~?«, lächelte Grace kokett, während sie sich an den Arm des Vampirjägers schmiegte.[/LEFT]

[LEFT]Nathan knurrte. Dieses Bild würde Liam gar nicht gefallen.[/LEFT]

[LEFT]»Grace! Das kannst du doch nicht ernst meinen!«, trat Mei neben ihm hervor.[/LEFT]

[LEFT]Die Mundwinkel der Normalblüterin zuckten amüsiert hoch »Was meinst du? Das ich dich töten wollte oder diesem niederen Mischblut den Arm abgehackt habe?«[/LEFT]

[LEFT] [/LEFT]

[LEFT]Mei wurde übel. Die junge Frau dort war nicht Grace. Ihre sonst so strahlend hellgrünen Augen, waren kalt und ohne jegliche Wärme. Als hätte jemand das Leben aus ihnen heraus gesogen. Sie schien keinerlei Reue Liam gegenüber zu empfinden.[/LEFT]

[LEFT]Was hatte Isaac Grace nur angetan?[/LEFT]



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Nudelchen
2019-11-16T19:31:13+00:00 16.11.2019 20:31
Oh je. Kein Wunder, dass alle so furchtbar bedrückt sind. Das war ein wirklich heftiger Schlag.
Ich hoffe nur, dass Julian Luna irgendwie helfen kann.
Mir tut Hans extrem leid. Seine Tochter stirbt vielleicht und die, die das getan hat, ist die Frau die er liebt. Nathan hat wenigstens Mei. Das ändert zwar nichts an der Tatsache, aber Mei kann ihm helfen, das durchzustehen und hoffentlich verhindern, dass er in ein Loch fällt, aus dem er vielleicht nicht mehr herauskommt.
Allerdings lässt der nächste Angriff ja nicht auf sich warten...
Antwort von:  Jayle
16.11.2019 20:37
Danke für dein Kommi, aber leider kann ich so rein gar nichts dazu sagen xD"
Außer, viel Spaß beim weiter lesen?🙈😂
Antwort von:  Nudelchen
16.11.2019 20:38
Danke, ich bin schon am nächsten Kapitel dran. :D
Antwort von:  Jayle
16.11.2019 20:40
Das freut mich doch, dann warte ich mal gespannt auf deine Meinung 😊


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