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Eclipse

Blutmond • Blutnacht • Blutnebel • ....
von

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49. Kapitel

[LEFT]Luna fixierte verärgert die eisblauen Augen ihres Gegenübers. Sie befanden sich in einem kleinen Seitengang und Julian stand verwirrt hinter ihr »Luna? Was ist denn los, warum…?«[/LEFT]

[LEFT]»Dieser Mistkerl hat uns verraten.«, presste sie knapp über ihre Lippen.[/LEFT]

[LEFT]Der Jüngere weitete seine Augen fassungslos. Was sagte sie ihm da gerade? Er war….Das konnte und wollte er nicht glauben! Allerdings bestätigte Liam diese Anschuldigung indirekt.[/LEFT]

[LEFT]»Die Vögelchen scheinen hier ja schnell zu zwitschern~. Woher wusstest du, dass ich hier bin?«[/LEFT]

[LEFT]»Der Gestank deines Blutes hat mich hergeführt.«, zischte Luna und stellte sich in Liams Sichtfeld, als dieser seine Augen etwas zu starr auf Julian richtete. Sie befürchtete, er sah leichte Beute in dem Jüngeren. Aber das würde sie auf keinen Fall zulassen. Nur über ihre Leiche.[/LEFT]

[LEFT]»Ich rieche auch deutlich das Blut meines Brüderchens und Arata an dir. Was hast du mit ihnen gemacht oder eher – wie bist du ihnen so unversehrt entkommen?«[/LEFT]

[LEFT]Liam sah an sich herunter und beäugte das Blut auf seiner Kleidung. Er zuckte gleichgültig mit seinen Schultern »Ich habe mich lediglich gewehrt, mehr nicht.«[/LEFT]

[LEFT]»Das erklärt nicht deinen beinahe unversehrten Zustand.«, knurrte Luna. Sie konnte es gar nicht leiden, wie er versuchte sie an der Nase herumzuführen. Am liebsten würde sie ihm gerade sein höhnisches Grinsen aus dem Gesicht prügeln, aber sie musste sich zurückhalten. Niemals ließ sie zu, sich provozieren zu lassen und Julian dadurch in Gefahr zu bringen. Sie schwor sich, nie wieder zuzulassen, dass er schwer verletzt wurde, wenn sie es verhindern konnte. Den Anblick würde sie nicht ertragen. Zudem wusste sie nicht, wen sie da gerade wirklich vor sich hatte.[/LEFT]

[LEFT] [/LEFT]

[LEFT]»Du traust mir nicht. Schlaues Mädchen~.«, höhnte Liam, was Luna ein verächtliches Zischen entlockte. »Aber dein kleiner Freund scheint noch nicht zu wissen, was er von dieser Situation halten soll.«[/LEFT]

[LEFT]Luna richtete ihre Augen automatisch auf Julian, der sich neben sie stellte und Liam zwiegespalten musterte. »Warum tust du das, Liam? War überhaupt etwas von deinen Taten oder Gefühlen echt?«[/LEFT]

[LEFT]Das Eisblau des Angesprochenen wurde kühl »Vermutlich nicht.«[/LEFT]

[LEFT]»Vermutlich?«, harkte Julian nach.[/LEFT]

[LEFT]Liams Mundwinkel zuckten zynisch nach oben »Wenn man so viele Jahre eine Rolle spielt, weiß man irgendwann nicht mehr, was echt war und was nicht.«[/LEFT]

[LEFT]»Was hat dir dieses Monster erzählt, dass du das tust?«, lenkte Luna verächtlich ein. »Inzwischen musst du doch gemerkt haben, wie krank dieser Kerl ist. Was hält dich also auf seiner Seite?«[/LEFT]

[LEFT]Liam schloss seine Augen »Ich bin nicht hier um Teekränzchen zu halten. Außerdem geht dich das nichts an.«[/LEFT]

[LEFT]»Ach nein?«, knurrte Luna und funkelte ihm erneut wütend mit ihren Augen entgegen. »Es geht mich etwas an, seitdem mir wichtige Personen verletzt wurden!«[/LEFT]

[LEFT] [/LEFT]

[LEFT]»So wie der Kleine hier zum Beispiel?«[/LEFT]

[LEFT]Luna weitete ihre Augen schockiert, als Liam plötzlich neben Julian auftauchte. Seit wann war der Ältere so schnell!? Sie riss Julian reflexartig an seinem Arm hinter sich und kassierte den Schlag, welcher auf ihn gerichtet war. Mit einem dumpfen Aufprall ging sie zu Boden, hörte Julian besorgt nach ihr rufen und setzte sich eilig wieder auf. Ihre Aufmerksamkeit richtete sie auf Liam, der ihr höhnisch entgegen grinste.[/LEFT]

[LEFT]»So vorhersehbar.«[/LEFT]

[LEFT]Luna knirschte mit ihren Zähnen, wischte sich das Blut aus dem Mundwinkel und rappelt sich auf.[/LEFT]

[LEFT]»Was ist, willst du mich jetzt mit deinem Blut verletzen?«[/LEFT]

[LEFT]»Wohl kaum.«, entgegnete sie knapp. »Wenn du Nathan und Arata so entkommst, musst du irgendetwas gegen magische Fähigkeiten an dir haben. Ich bin nicht dumm, Liam. Steck dir deine Versuche mich zu provozieren sonst wo hin.«[/LEFT]

[LEFT]»Sprichst du auch noch so mit mir, wenn ich Julian vor deinen Augen abmurkse?«, schmunzelte Liam interessiert. Jenes breitete sich aus, als sich Lunas Gesichtszüge verhärteten und ihre Augen ihn zu durchbohren drohten.[/LEFT]

[LEFT]»Dann rupfe ich dir alle Gliedmaßen und Eingeweide einzeln heraus.«, knurrte sie finster. Sollte er es wagen, Julian auch nur schräg anzusehen, gnadete ihm Gott, denn sie würde ihm keine gewähren. Und wenn sie ihn mit in den Tot reißen müsse.[/LEFT]

[LEFT]Julian sah verwirrt zu ihr. Wo kam dieser tiefe Groll plötzlich her? Sie ließ sich doch sonst nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Und jetzt wegen ihm?[/LEFT]

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[LEFT]»Dann muss ich wohl erleichtert sein, dass ich ohnehin kein Interesse an diesem nichtsnutzigen Reinblüter habe. Er stellt nun wirklich keinerlei Gefahr da.«, zuckte Liam desinteressiert mit den Schultern.[/LEFT]

[LEFT]Julian wusste nicht recht, ob diese Worte Luna tatsächlich beruhigten. Sie sah den Älteren an, als wolle sie ihm jeden Augenblick an die Kehle springen. Es wunderte ihn ohnehin, dass sie bisher noch nicht angriff. Sonst zögerte sie in solchen Augenblicken doch auch nicht. Was hielt sie momentan zurück?[/LEFT]

[LEFT]Er stolperte durch ein freundschaftliches Rücken klopfen ein paar Schritte nach vorn und blinzelte verdattert bei Liams Worten.[/LEFT]

[LEFT]»Wer hätte gedacht, dass mich deine Anwesenheit vor dieser gefährlichen Reinblüterin beschützen würde~?«[/LEFT]

[LEFT]Luna zischte verächtlich. Sie konnte gerade nichts anderes tun, als diesen Kerl ziehen zu lassen. Das Risiko war einfach zu groß, dass Julian etwas geschehen könnte. Sie konnte nicht gegen Liams unbekannte Fertigkeiten kämpfen und Julian zeitgleich beschützen. Dies wusste sie, nachdem Liam so unverletzt nach einem Kampf gegen Nathan und Arata aussah.[/LEFT]

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[LEFT]Sie zuckte zusammen, als sie Julians Hand an ihrer Wange spürte, während er behutsam mit seinem Daumen über die Schrammen an ihrem Mundwinkel fuhr, die vom Schlag stammten. Sie sah in seine Augen, woraufhin die seinen die ihren fanden. Sorge schimmerte in seinem Blick.[/LEFT]

[LEFT]»Du hättest diesen Schlag nicht auf dich nehmen müssen. Den hätte ich auch selbst verkraftet.« Er senkte bitter seine Augenlider »Wenn ich solch ein Klotz am Bein bin, dass du nicht mal kämpfen kannst, wenn du es solltest. Ich bin echt nutzlos.« Er richtete seine Aufmerksamkeit fragend auf Luna, die mit ihrer Hand die seine umschloss, welche noch an ihrer Wange ruhte. Sein Herz schlug kurz höher, nachdem er ihr schwaches, aber warmes Lächeln bemerkte. Sie schmiegte ihre Wange mehr gegen seine Handfläche, weshalb sein Puls in die Höhe schoss. Jedoch beruhigte sich jener wieder, als er sah, dass sie ihre Augenbrauen verzweifelt zusammen zog.[/LEFT]

[LEFT]»Du bist nicht nutzlos. Du bist eine meiner größten Schwächen.«[/LEFT]

[LEFT]Julians Augen vergrößerten sich ungläubig. Diese Worte glichen ja beinahe einer…. In ihrer momentanen Situation sollten seine Wangen vermutlich nicht erröten, aber er konnte seinem Herz ja schlecht befehlen, weniger schnell zu schlagen, wenn sie solche Dinge sagte.[/LEFT]

[LEFT]»Und genau deswegen muss ich dich jetzt hier weg und in Sicherheit bringen.« Luna behielt seine Hand in der ihren und zog ihn sanft, aber eilig, mit sich.[/LEFT]

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~ † ~

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[LEFT]Noemi schluckte schwer. Sie wurde vorhin von Natsuki getrennt, welche Ayaka bei sich hatte. Sie selbst drückte gerade Takeo hinter sich, der unsicher an ihrem Bein vorbei lugte. Ihr war klar, dass ihre Panik sich auf den Jungen übertragen würde. Aber vor ihnen standen bestimmt zehn ausgehungerte Sucher und allmählich verließen sie ihre Kräfte. Der Beweis war ihre verletzte Wade. Ein Glück, dass sie zur Sicherheit immer ein Fläschchen von Natsukis Blut bei sich trug, sollten ihre Kinder mal dem unkontrolliertem Blutdurst verfallen. Vor wenigen Minuten musste sie Takeo dieses Blut verabreichen, da ihre Wade verletzt wurde. Selbst wenn sie nun noch mehr Verletzungen davontragen sollte, würde Takeo ruhig bleiben. So schnell ließ die Wirkung des elterlichen Blutes nicht nach. Das erklärte Natsuki ihr, bevor sie begann immer auf ihre Kinder aufzupassen. Schließlich durfte sie nicht vergessen, dass die Kleinen immer noch Reinblüter waren.[/LEFT]

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[LEFT]Sie strich Takeo liebevoll über den Kopf, weshalb er verunsichert zu ihr aufsah. »Ich pass auf dich auf, das habe ich dir doch versprochen.«[/LEFT]

[LEFT]»J – Ja. Aber wer passt dann auf dich auf?«, stammelte der Junge besorgt. Er hatte Noemi wirklich sehr ins Herz geschlossen. Mei hatte er zwar auch lieb, aber eher wie eine große Schwerster. Noemi hingegen hatte er sehr doll lieb.[/LEFT]

[LEFT]Schreckhaft krallte er sich stärker mit seinen Händen in ihr Longshirt, als er die nach Blut dürstenden, sabbernden Geräusche hörte, die näher kamen. »N – Noemi….ich hab Angst.«[/LEFT]

[LEFT]»Ich weiß, ich auch. Aber komme was wolle, dir passiert nichts.«[/LEFT]

[LEFT]»A – Aber!« Takeo weitete seine Augen, nachdem Noemi sich zu ihm drehte und ihn fest, sowie schützend in ihre Arme nahm. Danach hörte er nur noch, wie die Sucher von allen Seiten auf sie zustürmten.[/LEFT]

[LEFT]»Noemi!«[/LEFT]

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~ † ~

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[LEFT]Nathan zog gerade sein Schwert, welches er sich frisch aus der Waffenkammer besorgte, aus einem der Sucher, während ihm der Geruch eines bekannten Blutes in die Nase stieg. Es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, ehe er begriff und schlagartig zu Jasper sah, der zornig zu einem der Fenster hoch blickte und wutentbrannt losstürmte.[/LEFT]

[LEFT]»Shit!«, knirschte Nathan mit den Zähnen und wollte hinterher.[/LEFT]

[LEFT]»Warte! Nimm mich mit und wehe du gehst einen Schritt ohne mich!« Natsuki stieg über die Leichen der Sucher, die sich inzwischen über den gesamten Hof erstreckten. »Wenn Japser derartig losstürzt, geht es um Noemi. Und bei ihr ist mein Sohn!«[/LEFT]

[LEFT]Nathan hob eine Braue »Dir geht es nur um deinen Sohn?«[/LEFT]

[LEFT]»Natürlich nicht! Im Gegenteil. Aber ich kenne Noemi und das verursacht mir große Sorge! Sie würde eher sterben, wie zuzulassen das Takeo etwas passiert! Sie liebt Kinder über alles.« Natsuki stoppte außer Puste bei ihm »Daher bitte ich dich, bring mich auf dem schnellsten Weg zu ihr. Was auch immer los ist, es muss schlimm um sie stehen. Der Schimmer in Jaspers Augen war panisch.«[/LEFT]

[LEFT]»Darauf hast du geachtet?«, suchte Nathans Augenbraue erneut den Weg nach oben. Er blinzelte, als die Jüngere ihn zornig an seinem Kragen packte.[/LEFT]

[LEFT]»Wir haben jetzt keine Zeit für deine Skepsis! Ich werde nicht zulassen, dass Isaac meinen Kindern die junge Frau nimmt, die sie so sehr in ihr Herz geschlossen haben! Also bring mich jetzt zu ihr oder ich vergesse mich!«[/LEFT]

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[LEFT]Nathans Mundwinkel zuckte hoch. Bisher traute sich kein nicht – Vampir außer Mei, so mit ihm zu sprechen. Allerdings flößte ihm dieses Drachenmädel beinahe Respekt ein. Angst schien für sie definitiv ein Fremdwort zu sein, was sie noch schlimmer als Mei machte und er respektierte Arata beinahe dafür, das mitzumachen. Aber auch nur beinahe.[/LEFT]

[LEFT]»Nathan Seymour! Beweg endlich deinen Allerwertesten!«[/LEFT]

[LEFT]»Zu Befehl, Fräulein Sklaventreiberin.«[/LEFT]

[LEFT]»Geht doch!«[/LEFT]

[LEFT]Er hob sie auf seine Arme und verschwand sofort an Ort und Stelle.[/LEFT]

[LEFT]Gerade noch Rechtzeitig, wie sie eine knappe Minute später feststellen mussten. Jasper wütete und metzelte die Sucher nieder, ohne Rücksicht auf sich selbst. Daher blieb Nathan nichts anderes übrig, als Natsuki abzusetzen und seinem Halbbruder die Faust in die Magenkuhle zu rammen. »Es reicht.« Er schlang seinen Arm um Jaspers Mitte, nachdem dieser bewusstlos in sich zusammen fiel und trat in der nächsten Sekunde den letzten Sucher wuchtig gegen die Wand. Anschließend richtete er sein Augenmerk auf Natsuki, die sich neben Noemis leblosen, blutüberströmten Körper kniete. Im Gesicht Ersterer stand deutlich geschrieben, wie es um Zweitere stand. Nicht gut. Gar nicht gut.[/LEFT]

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[LEFT]»Mama! Noemi wird wieder, nicht wahr?«, schluchzte Takeo traurig. Ihm fehlte nichts. Er war völlig unversehrt. Noemi hatte sich über ihn geworfen und nicht von ihm abgelassen.[/LEFT]

[LEFT]Natsuki musterte die ganzen Bisswunden bitter. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, wie viel Blut Noemi verloren haben musste. Aus einigen Stellen quoll die rote Flüssigkeit immer noch hervor. Sie wusste gar nicht, wo sie anfangen sollte. Noemis Atmung war flach und kaum noch vorhanden. In den Augen ihres Sohnes sah sie, wie sehr es ihm das Herz zerriss, die Magierin so zu sehen und zu wissen, dass er schuldig war.[/LEFT]

[LEFT]Natsuki verkrampfte ihre Hand. Das würde sie nicht zulassen.[/LEFT]

[LEFT]»Nathan, hol bitte sofort Luna her. Sie hat die selbe Blutgruppe wie Noemi. Zudem benötige ich das Gerät zur Bluttransfusion. Es eilt. Ich gebe Noemi in diesem Zustand noch fünf Minuten, wenn sie kein Blut erhält. Jasper kannst du hier lassen, aber nimm bitte Takeo mit.«[/LEFT]

[LEFT]»Aber Mama, ich will bei Noemi bleiben!«[/LEFT]

[LEFT]»Keine Widerrede! Hier ist es noch nicht sicher.«[/LEFT]

[LEFT]Takeo verstummte traurig. Er wusste, dass seine Mama es so meinte, wie sie es sagte. Er stand auf und ging zu Nathan, der Jasper gerade auf die Couch verfrachtete, die in dem Zimmer an der Wand stand.[/LEFT]

[LEFT]»Ich beeile mich.«[/LEFT]

[LEFT]Natsuki sah besorgt zu der Stelle, an der Nathan eben noch zusammen mit ihrem Sohn stand. Anschließend versuchte sie zumindest so schon etwas zu unternehmen. Die blutenden Wunden erst einmal mit großen Pflastern zu verschließen.[/LEFT]

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[LEFT]»Natsuki! Wie geht es Noemi?«, eilte Luna zu der Jüngeren, während Nathan schon wieder weg war, das Gerät besorgen. Sie kniete sich auf Noemis freie Seite und musterte jene besorgt, ehe ihr Blick durch den Raum und zu Jasper wanderte. »Ist das Jaspers Werk? Es ist ein totales Massaker…«[/LEFT]

[LEFT]»Ja, es ist sein Werk. Aber du weißt ja, was passiert, wenn einem Vampir die Sicherung durchbrennt. Und um Noemi steht es nicht gut. Dein Blut ist ihre einzige Hoffnung.«, entgegnete Natsuki betroffen.[/LEFT]

[LEFT]Luna ließ ihre grünen und dunkelblauen Augen auf Noemi ruhen. Sollte Noemi sterben, hinterließ sie ein riesiges Loch. Bei ihren Freunden, Julian und allen voran Jasper. Diesen Schmerz sollte er erst bewältigen müssen, wenn sie gelebt hatte. Noch sollte er da nicht durch müssen.[/LEFT]

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[LEFT]Wie selbstverständlich streckte sie Natsuki ihren Arm entgegen, da Nathan ihnen gerade das Gerät brachte und erneut verschwand, um den Anderen zu helfen. »Nimm so viel Blut, wie sie benötigt. Selbst wenn ich drohe ohnmächtig zu werden. Wenn Noemi es benötigt, nimm es dir. Sollte es nötig sein, lass mir lediglich so viel Blut übrig, wie ich zum überleben brauche. Ich komm schon klar.« Luna sah direkt in Natsukis Augen. Die Jüngere erkannte in jenen, wie bitterernst es der Älteren war. Sie stach die Nadel in Lunas Ellenbeuge und befestigte den Schlauch daran, welcher an dem Gerät hing und begann ihr Blut zu pumpen. Jenes floss wenig später über einen zweiten angeschlossenen Schlauch in Noemis Arm zurück.[/LEFT]

[LEFT]»Einverstanden. Ich werde Noemi so viel deines Blutes geben, wie sie benötigt, bis deine Grenze erreicht ist.«, lächelte Natsuki entschlossen.[/LEFT]

[LEFT]Luna erwiderte dieses nickend »Danke.«[/LEFT]

[LEFT]»Tust du das für Julian?«, brach Natsuki wenig später die Stille.[/LEFT]

[LEFT]Luna schmunzelte schwach »Natürlich, sie bedeutet ihm schließlich viel. Aber das ist nicht der einzige Grund. Es gibt viele. Ganz zu schweigen davon, dass Noemi noch viel zu jung ist, um uns zu verlassen. Sie ist ein wichtiger Teil unserer chaotischen Familie. Ohne sie, würde etwas wichtiges fehlen. Das lasse ich nicht zu, wenn ich helfen kann.«[/LEFT]

[LEFT]»Verstehe.« Natsuki sah zu Noemi herunter »Du hast recht, sie muss leben. Von unser aller Leben, ist ihres am wertvollsten. Es ist schließlich um einiges kürzer, als die unseren.«[/LEFT]

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…..

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[LEFT]Es verging einige Zeit. Luna lag inzwischen schlafend, ihres Blutverlustes wegen, neben Noemi. Bald würde sie die Transfusion abbrechen müssen. Lunas Limit war in Kürze erreicht.[/LEFT]

[LEFT]Natsuki hob ihren Kopf. Jasper rührte sie noch keinen Millimeter. Nathans schlag schien gesessen zu haben, aber vermutlich war es besser so. Jasper sollte das nicht mit ansehen müssen. Es würde ihm zu sehr zusetzten. Da war es besser, er verschlief diesen Teil.[/LEFT]

[LEFT]Sie richtete ihre dunkelblauen Augen auf Noemi. Keinerlei Regung. Die Atmung immer noch relativ flach. Aber zumindest war sie vorhanden.[/LEFT]

[LEFT]Natsuki seufzte schwermütig. Der Anblick der ganzen toten Sucher erleichterte ihr all das nicht unbedingt. Überall klebte Blut an den Möbeln dieses Gästezimmers. Außerdem hatte sie nicht die geringste Ahnung, wie es außerhalb dieses Raumes inzwischen aussah. Wie weit hatten die Anderen die Sucher vernichten können? Wie ging es ihnen? Das einzige was sie ab und zu hörte, waren Kampfgeräusche. Sie schätzte, jemand bewachte diesen Raum und hielt die Feinde fern.[/LEFT]

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[LEFT]Natsuki fuhr heftig zusammen, als sie auf einmal Jasper neben sich und vor Noemi stehen sah. Wann war er aufgestanden? Sollte sie tatsächlich so sehr in Gedanken gewesen sein?[/LEFT]

[LEFT]Sie ließ ihr Augenmerk auf dem Gesicht des Reinblüters ruhen. Es erschreckte sie beinahe, wie aalglatt jenes war. Bis auf seine dunkelblau und türkisen Augen. In ihnen spiegelte sich tiefer Schmerz wieder.[/LEFT]

[LEFT]Er ging um Natsuki herum, setzte sich neben sie auf den Boden und griff wortlos nach Noemis Hand. Ein bitteres Schmunzeln umspielte seine Lippen. »Keine besonders gesunde Körpertemperatur.«[/LEFT]

[LEFT]Diese Worte waren beinahe zu leise, um sie verstehen zu können. Natsuki wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Wie sollte sie ihm in dieser Situation Mut zusprechen, wenn sie selbst unsicher war, wie all das ausging. Traurig richtete sie ihre Augen auf die Jüngere »Es tut mir leid, wäre ich nicht von ihr getrennt worden, wäre das vielleicht nicht passiert.«[/LEFT]

[LEFT]Jasper starrte weiter auf Noemis Hand, die er hielt, während er behutsam mit seinem Daumen über ihren Handrücken strich. »Ich denke, in diesem Fall bringen Schuldzuweisungen nichts. Genauso könnte ich mich selbst mit dem Gedanken bestrafen, nicht bei ihr gewesen zu sein.« Er lächelte verzweifelt »Das würde sie nicht wollen. Obwohl ich sie am liebsten für dieses selbstlose und leichtsinnige Verhalten zurechtweisen würde. Aber gerade möchte ich einfach, dass sie ihre Augen öffnet und wieder lächelt.«[/LEFT]

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[LEFT]Natsuki zerriss es das Herz, Jasper diese Worte sagen zu hören. Er versuchte es zu verbergen, aber ihm setzte dieser Anblick sehr zu. Es verlangte ihm unheimlich viel ab, nicht zusammen zu brechen.[/LEFT]

[LEFT]Sie sah zu Luna, ehe sie zu dem Gerät rüber schielte und sich auf die Unterlippe biss.[/LEFT]

[LEFT]»Schalte es ab, wenn es sein muss.«[/LEFT]

[LEFT]Sofort richtete sie ihre Aufmerksamkeit verwirrt auf Jasper, dessen Lippen ein trauriges Lächeln beherbergten.[/LEFT]

[LEFT]»Es bringt nichts, wenn wir jetzt auch noch Luna gefährden. Ich werde Julian nicht auch noch seiner zweiten Liebe berauben.«[/LEFT]

[LEFT]Natsuki bemerkte, wie ihre Augen glasig wurden. Erst jetzt erkannte sie, welch riesiges Herz der Reinblüter hatte, der neben ihr saß. Sie selbst kannte Ayaka zwar nur kurz, aber sie wäre so unfassbar stolz auf ihren Sohn. Das er trotz allem so werden konnte. Und Natsuki befürchtete, der Grund dafür lag gerade direkt vor ihnen. Noemi hatte mit ihrer wundervollen Art, Jaspers Herz berührt. Ohne, dass dieser es bewusst wahrgenommen zu haben schien.[/LEFT]

[LEFT]Sie seufzte bitter, rutschte zu dem Transfusionsgerät rüber und schaltete es nach einigen Minuten des Zögerns ab. Anschließend kümmerte sie sich darum, die Schläuche an den Armen ihrer Freundinnen zu entfernen und klebte ein Pflaster auf diese Stellen. Nun hieß es weiterhin beten, ob Noemi positiv auf die Bluttransfusion reagierte oder nicht.[/LEFT]

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[LEFT]Erneut schwiegen sie sich an, während eine gefühlte Ewigkeit verging. Natsuki wollte zumindest da sein und den stummen Schmerz mit Jasper teilen. Das schuldete sie Noemi, dafür, dass sie ihren Sohn ohne zu zögern beschützte.[/LEFT]

[LEFT]Ein leises, schmerzliches Seufzen ließ die Beiden sofort aufhorchen.[/LEFT]

[LEFT]Jasper betrachtete überrascht seine Hand, die Noemis hielt. Sie drückte schwach zurück. Als er wieder zu ihrem Gesicht blickte, ruhten zwei kupferfarbene Augen sanft auf ihm.[/LEFT]

[LEFT]»Entschuldige, ich hab dir Sorgen bereitet.«, flüsterte Noemi geschwächt.[/LEFT]

[LEFT]Jaspers Augen weiteten sich kaum sichtlich, ehe er sie vorsichtig anhob und zwischen seine Beine, an seine Brust zog. Liebevoll und sachte drückte er sie an sich »Du sagst wieder Sachen. Trotzdem bin ich halb böse auf dich.«[/LEFT]

[LEFT]»Halb? Gut, besser als ganz.«, lächelte Noemi erschöpft und schmiegte sich an Jaspers warmen Körper. Ihr tat alles weh und sie war hundemüde. Aber am Leben, schließlich wollte sie ihre Freunde nicht zurück lassen.[/LEFT]

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[LEFT]»Man, da sag noch mal einer, wir sind Blutsauger~. Ich fühle mich, als hätte ich gestern den gesamten Blutwein aus dem Keller alleine getrunken.«, seufzte Luna leidig, lächelte aber zufrieden.[/LEFT]

[LEFT]»Dagegen hat Julian bestimmt einen guten Tee~.«, schmunzelte Natsuki vielsagend und lachte leicht, als sie die Röte auf Lunas Wangen bemerkte.[/LEFT]

[LEFT]»Da gebe ich Natsuki recht.«, pflichtete Noemi müde, aber heiter bei.[/LEFT]

[LEFT]Luna grummelte verlegen »Nicht du jetzt auch noch!«[/LEFT]

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[LEFT]Jasper zog Noemi noch etwas mehr in seine Arme, während seine Mundwinkel bei dem Gespräch der jungen Frauen etwas hoch zuckten. Er war einfach nur heilfroh, dass Noemis Herz wieder vernünftig schlug und ihre Körpertemperatur endlich stieg.[/LEFT]

[LEFT]Ihr Verlust, hätte ihm den Boden unter den Füßen weg gerissen. Das durfte noch nicht passieren. Sie sollte erst gehen, wenn sie alt und grau war. Und auch dann würde er sie noch so lieben, wie jetzt. Dem war er sich sicher.[/LEFT]



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Nudelchen
2019-11-23T20:02:05+00:00 23.11.2019 21:02
Das ist ja wenigstens nochmal gut geworden. Obwohl es natürlich trotzdem ser schlimm ist und wohl sicher auch seine Spuren bei den anderen hinterlassen wird.
Ich hoffe, Noemi bleibt die einzige, der ernsthaft was passiert bei diesem Angriff...


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