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Eclipse

Blutmond • Blutnacht • Blutnebel • ....
von

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51. Kapitel

[LEFT]Grace ließ ihre Augen auf den Wassertropfen ruhen, die im Minutentakt von den kalten Steinwänden ihrer Zelle im Kerker tropften. Sie hatte die maskierten Vampire und Sucher eine knappe Stunde in die Irre führen können, bis Isaac auftauchte und dem kleinen Spielchen ein Ende setzte.[/LEFT]

[LEFT]Schmerzlich sah sie zu ihrem rechten Oberschenkel, welchen Isaac mit seiner Schwertklinge verletzte. Sie verband den tiefen Schnitt inzwischen zwar mit der Stoffjacke, welche sie getragen hatte, aber das Blut gerann einfach nicht.[/LEFT]

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[LEFT]Sie seufzte schwer. Das Licht in ihrer Zelle kam von einer einzelnen Birne, die irgendwo im Gang herum baumelte und ab und an flackerte. Zudem war es kalt und sie zitterte zwischendurch, ohne es zu wollen.[/LEFT]

[LEFT]Sie lehnte sich gegen die kalte Steinmauer, während sie auf dem ebenso kalten Boden saß. Ihre Augen geschlossen, ließ sie ein paar der letzten Geschehnisse Revue passieren.[/LEFT]

[LEFT]Nachdem sie von Isaacs Leuten vor der Grenze zum Norden geschnappt wurde, quälte er sie bis aufs Mark, mit ihren schlimmsten Erinnerungen, die er kannte. Er redete auf sie ein, verschlimmerte Dinge, die nie ein derartiges Ausmaß besaßen und manipulierte sie somit irgendwann. Er hatte sie gebrochen, indem er ihr von einer Tatsache erzählte, die ihr den Boden unter den Füßen wegriss. Etwas, dass sie niemals erwartete. Etwas, das ihr ihr Herz in tausende Teile zerfetzte.[/LEFT]

[LEFT]Er erzählte ihr von Liams Verrat und machte sie dadurch so verwundbar, dass er die Oberhand gewann.[/LEFT]

[LEFT]Daraufhin tat sie, was er sagte und wollte letztlich sogar Mei töten – wäre nicht ausgerechnet Liam dazwischen gesprungen. Diese Aktion löste einen solchen Konflikt in ihr aus, dass Aaron es schaffte, sie wieder zurück zu holen. Trotz dessen, beschloss sie bei Isaac zu bleiben, um mehr über Liams Verrat in Erfahrung zu bringen. Was sie allerdings alles erfuhr, hätte sie letztlich lieber nicht gewusst. Sie wusste zwar, dass er nach dem Tod seines Vaters eine schwere Phase hatte, aber nicht, dass es ihm so sehr zusetzte, um ein leichtes Opfer für Isaac zu werden.[/LEFT]

[LEFT]Nach dem Suizid seiner Mutter, war Liam ein gebrochener Mann. Ein Wrack. Und Isaac nutze diese Tatsache für sich und machte aus Liam einen erbarmungslosen Killer. Er schleuste ihn auf seinem eigenen Anwesen ein, wo Liam zur Leibwache von ihr und Nathan wurde, um sie im Auge zu behalten.[/LEFT]

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[LEFT]Tiefe Trauer keimte in Grace auf und sie schluckte hart.[/LEFT]

[LEFT]So viele Jahrzehnte spielte Liam ihnen etwas vor. Setzte eine Maske vor ihnen auf. Warum hatte sie nie bemerkt, dass etwas nicht stimmte? So nahe, wie sie sich teils kamen? War das alles für ihn auch eine Lüge? Aber dann stellte sich ihr eine Frage.[/LEFT]

[LEFT]Warum nahm er ihr Blut so empfindlich wahr, als sie das verlassene Seymour Anwesen betraten? Was war der wahre Grund, aus welchem er verhindern wollte, dass sie in den Norden ging?[/LEFT]

[LEFT]Sie richtete ihre Augen auf ihren verletzen Oberschenkel. Am meisten schockiert war sie allerdings von sich selbst. Trotz der Tatsache, dass sie all diese schrecklichen Dinge erfuhr, veränderten sich ihre Gefühle diesem Mann gegenüber kein bisschen. Sie wollte daran glauben, dass er zumindest ihr ab und zu einen Einblick auf sein wahres Ich gegeben hatte. Auch wenn das naiv und leichtsinnig war.[/LEFT]

[LEFT]Sie liebte ihn.[/LEFT]

[LEFT]Ihr Herz hatte entschieden und sie sich dadurch für ihren Weg, den sie zukünftig gehen wollte. Sie würde nicht sterben. Und Liam ebenso wenig. Derartiges würde sie nicht zulassen. Liam wurde schließlich nur durch Isaacs Manipulation zu dem Vampir, der er war. Auch, wenn das keine Entschuldigung für seine Taten darstellte.[/LEFT]

[LEFT]Sie wollte herausfinden, wer der Mann wirklich war, den sie liebte. Von Kindesbein an. Schon damals fand sie ihn faszinierend und fühlte sich in seiner Gegenwart wohl. Gefühle, die später zu Liebe wurden. Obwohl sie das sehr lange nicht zugab.[/LEFT]

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[LEFT]»Das du dich einfach so gefangen nehmen lassen würdest. Schwaches Bild, Liebes.«[/LEFT]

[LEFT]Grace´ Brust zog sich schmerzhaft zusammen, ehe sie ihre hellgrünen Augen auf die Gitterstäbe richtete, die sich rechts von ihr befanden. Ein bitteres Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Dieser eiskalte Blick, stach durch die eisblauen Augen erst recht hervor. An Liams Körperhaltung änderte sich hingegen nichts. Seine rechte Hand steckte lässig in seiner Hosentasche. Der linke Ärmel seines Shirts hing schlaff herunter, was sie kurz inne halten ließ.[/LEFT]

[LEFT]»Hat es dir etwa die Sprache verschlagen, mich jetzt so zu sehen?«, höhnte Liam grinsend.[/LEFT]

[LEFT]Grace wandte ihren Blick von ihm ab, auf die tropfende Steinwand ihr gegenüber »Nein. Warum bist du hier, Liam?«, wechselte sie einfach das Thema. Sie konnte sich schließlich denken, dass Liam Kenntnis über ihr Wissen von ihm hatte.[/LEFT]

[LEFT]»Ich wollte nur sehen, wie erbärmlich zu in Wirklichkeit zu sein scheinst. Verhilfst den anderen Beiden zur Flucht und bleibst zurück. Wirklich sehr edel von dir, aber gleichermaßen hirnverbrannt. Das war dein Todesurteil.«, entgegnete er.[/LEFT]

[LEFT]»Ich weiß. Mein Blut verteilt sich schließlich schon am Boden, Liam. Ich schätze, dass dir das nicht entgangen ist? Immerhin brauchst du nicht viel Licht, um das zu wissen.«, richtete Grace ihre Aufmerksamkeit auf die Blutlache unter ihren Beinen. Ihre Stoffjacke war voller Blut, was ihr erst jetzt bewusst wurde.[/LEFT]

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[LEFT]Liam gab ein abfälliges Geräusch von sich »Von wegen. Du interessierst mich null. Tut mir ja leid, dir dein naives Herzchen brechen zu müssen.« Er weitete seine Augen kaum sichtlich, als er das Lächeln der Jüngeren bemerkte. Sie lächelte ihm immer noch entgegen? Wieso? War sie wirklich so dämlich?[/LEFT]

[LEFT]»Du hast unbewusst etwas getan, dass das Gegenteil beweist, Liam. Es war nur eine Kleinigkeit, aber das reicht mir vorerst.« Grace erhob sich schwerfällig, stützte sich mit ihrer rechten Hand an der Steinwand ab und hinkte auf Liam zu, der sie verwirrt musterte.[/LEFT]

[LEFT]»Was tust du dumme Nuss da? So verlierst du nur noch mehr Blut.«[/LEFT]

[LEFT]»Stimmt. Aber warum sollte dich das stören, wenn ich hier und jetzt sterbe?«, schmunzelte Grace, rutschte kurz an der Wand ab, fing sich noch rechtzeitig und seufzte schmerzlich. Danach setzte sie ihren Weg langsam und beschwerlich fort. Wenig später stoppte sie vor den Gitterstäben und sah Liam genau in die Augen, der diesen Blick schweigend erwiderte.[/LEFT]

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[LEFT]Er verengte seine Augen kühl »So ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis dein Blutdurst die Oberhand gewinnt. Wenn wir dich in dieser Zelle verrotten lassen, wirst du ja vielleicht noch ein gute Sucherin?«[/LEFT]

[LEFT]»Das wird nicht passieren.«[/LEFT]

[LEFT]»Ach nein? Was macht dich da so sicher?«[/LEFT]

[LEFT]»Du hast gezuckt, als ich von der Wand abrutschte, Liam. Das macht mich so sicher.«, sie behielt ihren Blick auf seine Augen bei. »Du bist kein Monster. Isaac hat dich zu einem gemacht.«[/LEFT]

[LEFT]Liams Mundwinkel zuckten amüsiert »Das ist Wunschdenken. Ich hätte nicht gedacht, dass ich dir so gut einen vormachen könnte, dass du dich derartig in mich verknallst~.« Er blinzelte verwirrt, nachdem Grace heißer auflachte.[/LEFT]

[LEFT]»Wir werden es bald wissen.«[/LEFT]

[LEFT]Seine Braue zog sich nach oben »Was meinst du?« Danach sah er, wie Grace zur Seite sackte und mit ihrem Arm an der Mauer hinab rutschte.[/LEFT]

[LEFT]»Weil mir die Puste ausgeht. Hat Isaac dir nie erzählt, dass ein Vampir nur zum Sucher wird, wenn man ihn einfach Hungern lässt? Wenn ein Vampir zuvor verblutet, kann er natürlich kein Sucher werden.« Sie seufzte voller Schmerz in ihrem Oberschenkel. Er pochte stark.[/LEFT]

[LEFT]»Silber.«, huschte es leise über ihre Lippen. Dieser verdammte Mistkerl hatte sie mit einer Silberklinge verletzt. Deshalb fühlte sie sich so schnell benommen. Aber wenn Isaac so handelte, dann….[/LEFT]

[LEFT]Sie richtete ihr Hellgrün auf Liams Eisblau. Dieses Monster wollte Liam mit ihr auf die Probe stellen. Kein Wunder, schließlich war Liam sehr lange bei ihnen.[/LEFT]

[LEFT]Ihr Tot würde Isaac beweisen, dass Liam weiterhin das Monster war, dass er aus ihm machte.[/LEFT]

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[LEFT]»Liam, gib mir deine Hand.«, bat sie ihn und zog sich dabei näher zu den Gitterstäben.[/LEFT]

[LEFT]Liam hob skeptisch eine Augenbraue »Weshalb sollte ich das bitte tun? Willst du mich etwa beißen? Das hilft dir auch nicht weiter.«[/LEFT]

[LEFT]»Weiß ich doch, du Trottel. Gib sie mir und du erfährst es.«, murrte Grace und zu ihrer Verwunderung, tat der Ältere was sie sagte, hockte sich hin und steckte seine Hand durch die Eisenstäbe.[/LEFT]

[LEFT]Ein kleines Lächeln zierte ihre Lippen. Sie umschloss sein Handgelenk mit ihrer einen Hand, tunkte den Zeigefinger der Anderen in ihr Blut und begann etwas auf seine Handfläche zu zeichnen. Im Augenwinkel sah sie, wie er all das fraglich beobachtete.[/LEFT]

[LEFT]»Was soll das werden?«[/LEFT]

[LEFT]»Warte es doch einfach ab. Ungeduldig wie eh und je.«, seufzte sie, schmunzelte aber letztlich verzweifelt. Kurz darauf ließ sie von ihm ab und zog ihre Hände zurück.[/LEFT]

[LEFT]Er tat es ihr gleich und beäugte fraglich seine Handinnenfläche. »Und was genau soll das jetzt darstellen?« Sie malte ihm mit ihrem Blut zwei Kreise auf die Haut, die einander überlappten. Er sah verständnislos zu ihr. Was sollte dieser Müll? Wollte sie ihn zum Narren halten? Dazu war sie gerade nicht in der besten Position.[/LEFT]

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[LEFT]»Du hast es damals versprochen, schon vergessen?«[/LEFT]

[LEFT]Liam stockte kurz der Atem, da sie bei diesen Worten ein solch warmes Lächeln auf den Lippen besaß, dass es ihm die Sprache verschlug. Wie konnte sie in ihrer Lage nur….[/LEFT]

[LEFT]»Ich habe keine Ahnung, was du meinst.«, entgegnete er und dennoch wurmte es ihn, die Antwort nicht sofort erkannt zu haben. Aber welches Versprechen hatte er ihr gegeben, was mit zwei Kreisen zu tun hatte?[/LEFT]

[LEFT]Zudem damals? Als sie ein kleines Mädchen war, oder wie?[/LEFT]

[LEFT]Liams Augen wurden größer und er konnte den Groschen beinahe fallen hören. Sie meinte doch nicht etwa… Erneut sah er zu seiner Hand herunter, ehe er zu Grace blickte. Sie lächelte immer noch. Wie konnte sie ihm gegenüber nur so ruhig bleiben, obwohl sie wusste, was er alles tat?[/LEFT]

[LEFT]»Ich habe dieses Versprechen nie vergessen, Liam. Auch wenn es bei Kindern meist nie eine große Bedeutung hat. Dennoch war es der Beginn meiner Liebe. Sollte es dein Wille sein, werde ich wohl verschwinden und mit mir die letzte Greenwood. Andererseits könnte ich dann vielleicht meine Großmutter wieder sehen. Dadurch wäre es vermutlich nur halb so schlimm.«, trat es schwach über Grace´ Lippen. Sie hatte keine Kraft mehr. Ihr Körper wurde schwer wie Blei, weshalb sie sich dem ergab und vollständig zu Boden sank. Dabei wollte sie doch eigentlich am Leben bleiben. Allerdings wusste sie, als sie diesen Gedanken hatte auch noch nicht, wie viel Blut sie tatsächlich verlor. Es war so viel, dass sie inzwischen in ihrer eigenen Blutlache lag. Zumindest spendete dieses etwas Wärme, wenn auch nicht für lange. Dieser Gedanke würde sie vermutlich zum Schmunzeln bringen, wenn sie nicht zu schwach wäre, um überhaupt noch einen Muskel zu bewegen. Es gelang ihr immer weniger, ihre Augen offen zu halten, deren Lieder immer wieder herunter fielen.[/LEFT]

[LEFT]Doch selbst wenn sie nun sterben sollte, bereute sie es nicht, Liam noch ein letztes Mal gesehen zu haben. Denn trotz allem, nannte er sie ‚Liebes‘. So wie immer.[/LEFT]

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[LEFT]Liam betrachtete Grace gleichgültig. Sie regte sich nicht mehr. Er schloss seine Augen und erhob sich seufzend.[/LEFT]

[LEFT]»Hat unsere Miss Greenwood endlich das zeitliche gesegnet?«, kam Isaac lächelnd neben Liam zum halten.[/LEFT]

[LEFT]»Was sollte das?«, stellte der Jüngere sogleich eine Gegenfrage, schenkte dem Älteren aber keinerlei Beachtung. Dennoch konnte er das süffisante Grinsen auf dessen Lippen erahnen.[/LEFT]

[LEFT]»Was ist denn? Sie gehört zu unseren Feinden, hat zwei Verrätern zur Flucht verholfen und ist geblieben, weil sie ihre Liebe nicht loslassen konnte. Selbst schuld, findest du nicht? Glaubt sie denn allen ernstes, ich hätte nicht mit bekommen, wie sie herum geschnüffelt hat?«[/LEFT]

[LEFT]»Was ist mit deiner fast Frau Sienna? Ich habe sie noch nicht gesehen.«, wechselte Liam das Thema und erwiderte nun kalt den Blick des Älteren. »Antworte.«[/LEFT]

[LEFT]Isaac schloss lächelnd die Augen und zuckte unschuldig mit seinen Schultern »Sie hatte das Zeichen des Mondzyklus vor Meis. Was also, denkst du?«[/LEFT]

[LEFT]»Du hast sie getötet? Einfach so? Sagtest du nicht, du liebst sie?«[/LEFT]

[LEFT]»So etwas wie Liebe existiert für mich nicht. Es ist nicht mehr, wie eine chemische Reaktion.«[/LEFT]

[LEFT]»War dir das so gleichgültig?«[/LEFT]

[LEFT]Isaac hielt inne und betrachtete Liam ruhig »Warum genau, interessiert dich das so sehr? Immerhin bist du indirekt Schuld an dem Tod dieser Normalblüterin und es kratzt dich ebenfalls nicht. Was also, willst du eigentlich von mir?« Er hielt inne, als Liam ihm genau in die Augen sah. Moment. Das war unmöglich. Er hatte dafür gesorgt, dass Liam die Liebe abgrundtief hasste. Wieso also? »Du...«[/LEFT]

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[LEFT]»Das du Sienna umbringst ist deine Sache. Doch es gibt eines, dass du nicht hättest tun sollen. Eine einzige Sache. Und du hast es verflucht noch einmal verbockt. Wir hatten einen Deal. Grace bleibt unversehrt.«, knurrte Liam tief.[/LEFT]

[LEFT]Isaac betrachtete ihn unbeeindruckt »Ich wusste nicht, dass du das ernst meintest. Ich dachte, es wäre nur so daher gesagt gewesen.« Er lächelte »Aber nun ist sie tot. Also lass uns...«[/LEFT]

[LEFT]»Ist sie nicht.«, lenkte Liam harsch ein und brachte seinen Gegenüber zum verstummen. »Und ich werde dafür sorgen, dass es so bleibt.«[/LEFT]

[LEFT]»Deine Scherze waren auch schon mal besser, Liam.«, entgegnete Isaac zynisch, ehe er seine Augen stechend auf den Jüngeren richtete »Außerdem wäre es ein leichtes für mich, euch Beide hier und jetzt umzubringen.«[/LEFT]

[LEFT]»Ach ja?«, gab Liam unbeeindruckt von sich »Hast du schon vergessen, wer mich zu dem gemacht hat, was ich bin? Ich bezweifle, dass du es leicht gegen mich hättest, wenn ich ernst mache. Zumindest wenn du alleine bist.« Er wollte sich zu den Gitterstäben wenden, wurde aber grob an der Schulter gepackt.[/LEFT]

[LEFT]»Liam Chadburn!« Isaac sah perplex zu dem Angesprochenen, der ihm gerade mit Leichtigkeit die Hand brach.[/LEFT]

[LEFT]»Ich habe dich von Anfang an gewarnt. Du solltest nichts weiter tun, als Grace in Ruhe zu lassen.«[/LEFT]

[LEFT]»Willst du dich jetzt etwa auf die Seite der Anderen stellen?«, höhnte Isaac, während er seine schmerzende und pochende Hand hielt.[/LEFT]

[LEFT]»Ich denk nicht dran.«, erwiderte Liam knapp, während er Grace behutsam auf seinen Arm hob »Aber ich werde sie gehen lassen, wenn sie das will.«[/LEFT]

[LEFT]»Und wenn ich sie dann aus versehen umbringe~?«[/LEFT]

[LEFT]»Glaube ich kaum. Denn ihr Schatten wird tödlich sein.«, mit diesen Worten, zog Liam an Isaac vorbei.[/LEFT]

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[LEFT]»So lange ich lebe, werdet ihr verfolgt werden. Ich gebe keine Ruhe, bis ihr tot seid. Willst du das wirklich, Liam? Dann stehst du nicht mehr unter meinem Schutz vor meinen Leuten.«, meinte Isaac lächelnd.[/LEFT]

[LEFT]Liam blieb mit dem Rücken zu ihm gewandt stehen, was sein Lächeln siegessicher werden ließ.[/LEFT]

[LEFT]»Dachte ich mir~.«[/LEFT]

[LEFT]»Du verstehst da etwas falsch. Mir ist egal was mit mir ist. Aber so lange Grace lebt, werde ich da sein, um sie zu beschützen.«[/LEFT]

[LEFT]»Ganz schön bitter, denkst du nicht?«[/LEFT]

[LEFT]»Kommt wohl auf die Sichtweise an. Wenn du meinst, alles und jeden auslöschen zu müssen, ist das immerhin dein Ding, nicht meines. Ich habe dir lange Zeit geholfen, ohne etwas zu sagen. Wenn du nicht in der Lage bist, dich an eine kleine Abmachung zu halten, ist das nicht mein Problem. Führt euren Krieg alleine.«[/LEFT]

[LEFT]Isaac sah Liam nach, wie er mit Grace verschwand. Sollte er eben gehen. Irgendwann sah er ein, einen großen Fehler gemacht zu haben. Er brauchte ihn nicht mehr unweigerlich. Liam hatte ihm viele Jahre einen guten Dienst erwiesen, weshalb er ihm ein paar Stunden Vorsprung gab. Dadurch wurde dieses kleine Fangspiel schließlich spannender. Liam war selbst Schuld, wenn er sich so etwas absurdem, wie der Liebe hingab. Letztlich enttäuschte sie einen ohnehin.[/LEFT]

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~ † ~

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[LEFT]Schwerfällig öffnete Grace ihre Augen und kniff sie sofort wieder zusammen, da ihre Umgebung hell war und sie blendete. Nachdem sie einige male blinzelte, gewöhnte sie sich an die Helligkeit und fragte sich gleich im nächsten Moment, wo sie sich überhaupt befand? Sie ließ ihren Blick schweifen. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie auf eine kleine Holzhütte tippen. Scheinbar gab es in jener nur diesen einen Raum, in welchem dieses Bett stand, sowie ein kleiner, runder Tisch mit zwei Stühlen, ebenso wie eine Couch vor dem Kamin.[/LEFT]

[LEFT]Sie setzte sich vorsichtig auf und seufzte schmerzlich, zog die Bettdecke zur Seite und staunte nicht schlecht. Mal ganz davon abgesehen, dass sie nur mit Unterwäsche und einem T – Shirt bekleidet im Bett lag, war ihr kompletter rechter Oberschenkel verbunden. Sachte strich sie über den Verband, wobei ihr bewusst wurde, was zuletzt geschah.[/LEFT]

[LEFT]Hektisch ließ sie ihre Augen durch den Raum gleiten. Ihr Puls, der in die Höhe schoss, senkte sich wieder. So wie es aussah, befand sie sich nicht mehr in Gefangenschaft. Außer sie wurde in eine Luxuszelle befördert. Jedoch bezweifelte sie das arg.[/LEFT]

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[LEFT]Erneut sah sie an sich herunter. Das T – Shirt das sie trug, kannte sie. Es war eines von Liams. Was nur einen Schluss zuließ. Sie war nur nicht sicher, wie sie auf diese Tatsache reagieren sollte. Außerdem…[/LEFT]

[LEFT]»Ich muss mal.«, murrte sie trotzig. Sie glaubte kaum, so einfach zu der kleinen Toilette am anderen Ende des Zimmer zu kommen. Deswegen fiel ihr Blick auf einen einsamen Stuhl, ein paar Schritte von dem Bett entfernt. »Einen Versuch wäre es wert.«[/LEFT]

[LEFT]Sie schob vorsichtig ihre Beine von der Matratze, verzog ihr Gesicht schmerzlich und erhob sich, während sie sich an der Holzlehne des Bettes abstützte. Anschließend bewegte sie sich langsam und bewusst auf den Stuhl zu, um bloß keine ungelenke Bewegung zu machen. Sonst öffnete sich bei ihrem Glück der Schnitt an ihrem Bein wieder.[/LEFT]

[LEFT]Wackelig aber sicher beim Stuhl angekommen, stemmte sie ihre Hände auf dessen Lehne, um mit dem Stuhl durch den Raum zu robben. Wenn sie nicht mehr weiter können sollte, konnte sie sich zumindest gleich hinsetzen.[/LEFT]

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[LEFT]Wenig später bemerkte sie einen leichten Windhauch, weshalb sie automatisch nach links sah, wo jener her kam. Sofort schoss ihr die Röte in die Wangen, ehe sie ihre Augen trotzig verengte »Wie lange genau, stehst du schon da und beobachtest, wie ich mich hier abrackere?«[/LEFT]

[LEFT]Liam lehnte an dem Rahmen der offenen Holztür »Lange genug, befürchte ich. Das ist wirklich ein armseliges Bild.«[/LEFT]

[LEFT]Grace grummelte verärgert und verfluchte sich innerlich dafür, dass ihr Körper auf seine Anwesenheit so erfreut reagierte. Sie wandte ihren Blick von ihm ab und setzte ihren stockenden Weg fort. »Wenn man muss, dann muss man eben. Da ist es doch völlig egal, wie erbärmlich man aussieht.«[/LEFT]

[LEFT]Liam hob skeptisch eine Braue und konnte nicht verhindern, dass einer seiner Mundwinkel hoch zuckte. Selbst war die Frau, traf auf diese definitiv zu. Sie wäre die Letzte, die um Hilfe beten würde, so lange sie noch selbst irgendwie in der Lage war zu laufen. Hätte es sein müssen, hätte sie sich mit Sicherheit auch über den Boden gezogen.[/LEFT]

[LEFT]Als sie vor dem kleinen Bad ankam, lächelte sie zufrieden und humpelte vorsichtig hinein.[/LEFT]

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[LEFT]Er entschied indes die Hütte zu betreten und schloss die Tür hinter sich. Anschließend stellte er eine Karaffe mit Tierblut auf den kleinen Tisch, welches er eben besorgte.[/LEFT]

[LEFT]Ein leises knurren entfuhr ihm, da ihm der Geruch eines bestimmten Blutes in die Nase stieg. Sofort blickte er auf die Tür des Badezimmers, weshalb ihm erst Grace´ leises Fluchen auffiel. Er seufzte schwer und ging auf das Bad zu »Was ist passiert?«, wollte er desinteressiert klingen. Die Stille, welche daraufhin herrschte, gefiel ihm noch weniger. »Grace, antworte gefälligst, sonst komm ich rein.«[/LEFT]

[LEFT]Die Angesprochene murrte »Warum interessiert es dich?«[/LEFT]

[LEFT]»Grace...«, trat es unbeherrscht über Liams Lippen. Wieder schwieg sie und er war kurz davor die Tür einzutreten, als doch eine Antwort kam.[/LEFT]

[LEFT]»Verdammt noch mal. Es hat wieder begonnen zu bluten, als ich mich hingesetzt habe.«, presste Grace widerwillig über ihre Lippen. Kurz darauf fiel ihr etwas auf, weshalb sie fragend zur Tür sah »Woher weißt du das überhaupt? Die Menge, die bis jetzt hervortritt ist schließlich gering.« Sie ließ ihre hellgrünen Augen auf dem Holz ruhen. Es war wieder genau wie damals auf dem Seymour Anwesen. Daher war ihr die Stille am anderen Ende Antwort genug. Allerdings wusste ihr Herz nicht recht, ob es sich darüber freuen sollte, was sich in einem bitteren Lächeln auf ihren Lippen äußerte.[/LEFT]

[LEFT]»Komm raus, ich sehe mir das an.«[/LEFT]

[LEFT]An seiner Stimme hörte sie, dass er sich von der Tür entfernt hatte. Dennoch beschloss sie, zu tun was er sagte und kam ein paar Minuten später aus dem kleinen Bad, wo Liam zu ihrer Verwunderung schon auf sie wartete. Eben hörte sie, wie er sich entfernte und nun war er wieder da? Ob er wieder zurück kam, als er hörte wie sie sich in Bewegung setzte?[/LEFT]

[LEFT] [/LEFT]

[LEFT]Als er seinen starken, rechten Arm wortlos um ihre Mitte schlang und sie somit stützte, machte ihr Herz einen kleinen Satz. Trotz seiner abwehrenden Haltung, waren seine Berührungen so zärtlich und liebevoll wie zuvor. Jedoch sorgte dieser Gedanke dafür, dass sich ihre Brust schmerzlich zusammen zog. Was sollte sie nur von all dem halten?[/LEFT]

[LEFT]Er setzte sie auf der Bettkante ab und bettete danach behutsam ihre Beine auf der Matratze. Danach zog er sich den Stuhl heran, welchen er scheinbar zuvor von der Badezimmertür zurück holte. Deshalb stand der Stuhl also in der Nähe des Bettes….[/LEFT]

[LEFT]Sie beobachtete Liam aufmerksam bei dem, was er tat. Er wickelte vorsichtig den leicht durchbluteten Verband ab. Sie fragte sich ohnehin, wie er all das mit nur einem Arm alleine meisterte. Andererseits wollte sie vielleicht auch gar nicht wissen, was er alles tat, während sie bewusstlos war. Apropos. »Wie lange war ich eigentlich weg?«[/LEFT]

[LEFT]»Ungefähr eine Woche.«[/LEFT]

[LEFT]»Verstehe, also haben wir jetzt schon April?« Auf ihre Frage hin, nickte Liam lediglich. Seine eisblauen Augen fokussierten nun die Schnittstelle an ihrem Oberschenkel und sie tat es ihm gleich. Erst jetzt sah sie, dass der Schnitt von der vorderen Mitte ihres Oberschenkels nach außen beinahe zu ihrer Kniekehle reichte. Ihr war nicht bewusst, wie groß der Schnitt tatsächlich war. Daher kam das ganze Blut. Hieß, sie würde mit höchster Wahrscheinlichkeit eine Narbe zurück behalten.[/LEFT]

[LEFT] [/LEFT]

[LEFT]»Es ist halb so wild. Die Naht hat sich etwas gelöst.«, meinte Liam beiläufig.[/LEFT]

[LEFT]Grace betrachtete ihn fragend. Naht? Sollte das heißen, er hatte den Schnitt an ihrem Bein genäht? Sie sah noch einmal genauer hin und bemerkte dadurch den Faden, der sich um die Kanten ihrer Verletzung wandte.[/LEFT]

[LEFT]»Ich werde sie erneuern, damit das nicht noch einmal passiert. Es wird etwas wehtun, aber deine Verletzung heilt wegen der Silberklinge zu langsam.«, erhob Liam sich, ging den Verbandskasten holen und kam zurück. Außerdem besorgte er eine Kerze und zündete sie an.[/LEFT]

[LEFT]Grace beobachtete ihn bei all dem fasziniert. Bisher kannte sie Liam vorwiegend als aufdringlichen Schürzenjäger, der immer einen blöden Spruch auf der Zunge hatte. Aber das er so Hilfsbereit und zuvorkommend war, sah sie zum ersten mal. Er hielt die Spitze der Nadel über die kleine Flamme der Kerze, weshalb sie schon einmal ihre Zähne zusammen biss. Er warnte sie noch kurz vor, ehe er die Naht erneuerte und sie ihre Hände in das Bettlaken krallte.[/LEFT]

[LEFT]Nachdem Liam fertig war, fuhr er behutsam mit seinem Daumen unter und über der Naht entlang. Jede seiner Berührungen hinterließen ein angenehmes Kribbeln auf ihrer Haut.[/LEFT]

[LEFT]»Das sollte halten. Die Fäden werden wir trotzdem erst in einiger Zeit ziehen können. So lange solltest du keine merkwürdigen Bewegungen machen.«[/LEFT]

[LEFT]Grace schielte trotzig zu dem Älteren »Sag doch einfach, dass ich nicht mit einem Stuhl zum Bad robben soll.«[/LEFT]

[LEFT]»Das auch. Aber du solltest dich so viel wie möglich schonen.«, erneut erhob Liam sich und brachte den Verbandskasten an seinen Platz zurück. Grace folgte ihm dabei mit ihren Augen.[/LEFT]

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[LEFT]»Warum hast du mich nicht sterben lassen, Liam?«, begann sie. »Ich war so gut wie Tot. Doch du hast mich gerettet und sogar hier her gebracht.«, fuhr sie fort. Aber die einzige Antwort, die sie darauf bekam, war ein Hinweis auf das Blut, welches in der Karaffe war. Sie hob verärgert eine Augenbraue »Liam, ich meine diese Frage ernst. Ich verstehe es nicht.«[/LEFT]

[LEFT]»Brauchst du auch nicht. Ich werde verschwinden, sobald du alleine laufen kannst.«, entgegnete er ihr. »Du solltest zu den Anderen zurück gehen. Sie werden sich freuen, dich wieder zu sehen.«[/LEFT]

[LEFT]»Nein.«, kam es konsequent und knapp über Grace´ Lippen. Daraufhin spürte sie den skeptischen Blick des Älteren auf sich.[/LEFT]

[LEFT]»Nein? Wie, nein? Dir ist schon bewusst, in welcher Lage du dich befindest?«[/LEFT]

[LEFT]»Sicher. Aber wenn du gehst, werde ich dir folgen.«[/LEFT]

[LEFT]»Glaube ich kaum.«[/LEFT]

[LEFT]Grace lehnte sich schmunzelnd an die Holzlehne des Bettes, während ihre Hände in ihrem Schoß ruhten. »Ob du willst oder nicht. Früher oder später würde ich dich finden.«[/LEFT]

[LEFT]»Toll. Und was hättest du bitte davon?«, seufzte Liam schwer.[/LEFT]

[LEFT]»Deine Nähe. Ich möchte auch deine andere Seite kennen lernen, Liam. An meinen Gefühlen für dich hat sich nichts verändert. Wie dumm und naiv das auch sein mag. Aber ich liebe dich.«, sagte Grace, mit einem Lächeln auf den Lippen.[/LEFT]

[LEFT]Liam betrachtete sie schweigend. Er fragte sich immer mehr, ob diese Frau nicht etwas an die Birne bekam, als er nicht dabei war. Für ihn ergab nichts was sie von sich gab Sinn. Sie wusste wer er war und sprach weiterhin von Liebe? Wie dämlich konnte man sein? Für sie wäre es besser von ihm Abstand zu nehmen. So weit es nur ging.[/LEFT]

[LEFT] [/LEFT]

[LEFT]»Wie viele tote Sucher und maskierte Vampire liegen um diese Hütte herum?«, brach Grace das Schweigen.[/LEFT]

[LEFT]Liam wollte erst etwas abfälliges dazu sagen, entschied sich aber dagegen »Zu viele. Nach dem achten Angriff habe ich aufgehört zu zählen.«[/LEFT]

[LEFT]»Verstehe. Bedeutet also, dass wir schnell hier weg müssen.« Ohne Umschweife war Grace im Begriff, dass Bett wieder zu verlassen, was Liam sichtlich aufbrachte.[/LEFT]

[LEFT]»Was soll das werden, wenn es fertig ist? Sagte ich nicht eben, du sollst dich ausruhen?«[/LEFT]

[LEFT]»Ich weiß, bin ja nicht dumm.« Grace richtete ihre Aufmerksamkeit auf Liam »Aber wenn wir hier bleiben, taucht Isaac bald persönlich auf. Ich bin schlau genug um zu wissen, dass er uns nicht einfach gehen lässt. Besonders dich nicht.«[/LEFT]

[LEFT]»Wer sagt, dass ich gegangen bin?«, trat es zynisch über Liams Lippen.[/LEFT]

[LEFT]»Niemand. Mein Leben beweist es. Wärst du bei ihm geblieben, hätte Isaac dich beauftragt, mich zu töten. Schon alleine um seinen kranken Durst nach derartigen Spielchen zu befriedigen.« Grace setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett. »Hast du vielleicht andere Kleidung für mich? Und wenn es nur ein langes Shirt ist. Ich bezweifle ohnehin, dass es kaum eine Stelle an meinem Körper gibt, die du nicht gesehen hast. Immerhin trage ich frische Wäsche. Meine Andere war schließlich voller Blut.«[/LEFT]

[LEFT]»Und wenn nicht? Wie willst du überhaupt voran kommen?«[/LEFT]

[LEFT]»Du wirst mich wohl stützen müssen.«[/LEFT]

[LEFT]»Warum sollte ich das tun?«[/LEFT]

[LEFT]»Weil ich sonst halb nackt und ohne dich los humpeln werde.«[/LEFT]

[LEFT]»Und das sollte mich warum interessieren?«[/LEFT]

[LEFT]»Du hast mir das Leben gerettet, also kann ich dir nicht ganz so unwichtig sein, wenn du dich sogar gegen Isaac auflehnst.« Grace schmunzelte amüsiert, als Liam fluchend und grummelnd zu einer Kommode ging.[/LEFT]

[LEFT] [/LEFT]

[LEFT]Er hielt ihr T – Shirt und Hose entgegen. »Zufrieden?«[/LEFT]

[LEFT]»Naja, ich brauche Hilfe beim Umziehen, schätze ich?«, lächelte Grace vollkommen unschuldig, mit einem sichtlich koketten Touch.[/LEFT]

[LEFT]Liam zuckte unentspannt mit seiner Augenbraue. Das machte diese Frau doch mit Absicht! Es war ihm wirklich nicht leicht gefallen, sie vor einer Woche umzuziehen. Aber in ihrer blutigen Kleidung wollte er sie auch nicht lassen. Sie machte ihn wahnsinnig und schien sich dem genaustens bewusst zu sein. Oder aber, sie versuchte diese Tatsache aus ihm heraus zu kitzeln. Er seufzte. »Wie du willst.« Dieses mal trug sie ja wenigstens ihre Unterwäsche.[/LEFT]

[LEFT]Um ihr in die Hose helfen zu können, stand Grace auf und stützte sich an seinen breiten Schultern ab, während er ihr die Hose Bein für Bein anzog. Mit zwei Händen wäre dies definitiv leichter. Nachdem das geschafft war, setzte Grace sich hin und krempelte die Hose bis zu ihren Waden hoch. Danach zog sie sich ohne zu zögern das T – Shirt über den Kopf und streckte ihm auffordernd ihre Hand entgegen.[/LEFT]

[LEFT]Liam betrachtete sie nüchtern. War das ihr ernst? Sie konnte sich doch nicht einfach vor einem Mann entblößen! Andererseits schien sie ihn tatsächlich provozieren zu wollen, was ihr zufriedenes Lächeln bewies. Er sollte also schleunigst aufhören sich Gedanken darüber zu machen.[/LEFT]

[LEFT]Er reichte ihr das verlangte Kleidungsstück und nahm das Alte entgegen.[/LEFT]

[LEFT]»Wo genau, möchte die werte Lady Grace denn hin?«, wollte Liam wissen, während er ihr Socken und Schuhe übergab. Jene zog sie sich an »In den Westen.«[/LEFT]

[LEFT]Liams Braue wanderte nach oben »In den Westen? Was genau willst du denn da? Und ist dir eigentlich klar, wie weit diese Reise ist?«[/LEFT]

[LEFT]»Naja, ich habe etwas in Isaacs Dokumenten entdeckt, dass mein Interesse geweckt hat.«[/LEFT]

[LEFT]»Das genau wäre?«[/LEFT]

[LEFT]»Der Name eines alten Freundes taucht in ihnen auf. Komisch, dass du nichts darüber weist. Immerhin ist er der Sohn desjenigen, den Isaac umgebracht hat, um das Oberhaupt des Südens zu werden.«, schmunzelte Grace höhnisch. Etwas, das Liam sichtlich missfiel.[/LEFT]

[LEFT]»Er hat mir nicht alles erzählt und es war mir auch egal.«[/LEFT]

[LEFT]»Schon klar, du hast einfach wie ein Schoßhündchen auf seine Anweisungen gewartet und sie ausgeführt.«, streute Grace beabsichtigt mehr Salz in die Wunde und bekam endlich eine ehrliche Reaktion. Er stemmte seine Hand an die Stuhllehne, welche daraufhin leicht knackte, da er sie scheinbar zusammen presste. Seine eisblauen Augen lagen mit einem verärgerten Schimmer auf den ihren.[/LEFT]

[LEFT]»Pass auf, was du da sagst, Liebes.«[/LEFT]

[LEFT]Sie beugte sich ihm keck schmunzelnd entgegen »Sonst was? Das zieht nicht, Liam.« Nach ihren Worten spürte sie, wie der Teil der Stuhllehne begann zu splittern, den Liam umfasste. Er knurrte verärgert und wandte sich wieder von ihr ab.[/LEFT]

[LEFT] [/LEFT]

[LEFT]»Sprichst du da etwa von diesem Juan?«, spekulierte er gereizt.[/LEFT]

[LEFT]Grace nickte, obwohl er es nicht sah, da er ihr den Rücken zudrehte. »Ja. Juan Bailong ist der Sohn von Ban Bailong, der das rechtmäßige Oberhaupt wäre. Zumindest, wenn Isaacs Aufzeichnungen stimmen.«[/LEFT]

[LEFT]»Liege ich recht in der Annahme, dass du ihn vor irgendetwas warnen willst?«[/LEFT]

[LEFT]Grace lachte heißer »Erfasst. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob er diese Warnung überhaupt braucht. Er scheint schließlich einen Seher oder eine Seherin zu kennen.«[/LEFT]

[LEFT]»Wenn das so ist, wartet dieser komische Kerl vielleicht sogar auf uns.«, meinte Liam abfällig und suchte ein paar Dinge zusammen.[/LEFT]

[LEFT]»Möglich ist es. Deswegen sollten wir ihn nicht zu lange warten lassen.«[/LEFT]

[LEFT]»Warst du schon immer so eine Sklaventreiberin?«[/LEFT]

[LEFT]»Nein, aber ein bisschen Strafe muss sein~.«[/LEFT]

[LEFT] [/LEFT]


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ab diesem Kapitel wird es bis zu einem gewissen Zeitpunkt immer wieder gesonderte Kapitel über Grace und Liam geben. Sie sind nicht wichtig für den Storyverlauf, sondern eher für die Entwicklung der beiden Charaktere. Sobald der Handlungsstrang bei ihnen wichtig wird, werden sie wieder in die normale Handlung mit eingebunden. Dennoch möchte ich gerne erzählen, was zwischen ihnen passiert und für jeden bereitstellen, dem es ebenso geht :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Nudelchen
2019-11-30T20:43:15+00:00 30.11.2019 21:43
Schön zu sehen, dass Liam wenigstens nicht vollständig anders ist, als er es allen immer vorgemacht hat.
Ich hoffe, dass er auf dieser Reise doch etwas mehr wie der Liam werden kann, den alle gekannt haben...
Antwort von:  Jayle
30.11.2019 21:55
Wir werden ja sehen, wie Liam sich in der nächsten Zeit
entwickeln wird. Mal schauen, wo seine Reise hingeht :>
Antwort von:  Nudelchen
30.11.2019 21:57
Ich bin gespannt! ^^
Antwort von:  Jayle
30.11.2019 22:00
Ich auch x'D
Antwort von:  Nudelchen
30.11.2019 22:01
Na dann viel Spaß beim Schreiben! xDD
Antwort von:  Jayle
30.11.2019 22:04
Danke xD


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