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Eclipse

Blutmond • Blutnacht • Blutnebel • ....
von

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53. Kapitel - Grace & Liam

[LEFT]Knapp zwei Wochen war Grace nun schon mit Liam unterwegs. Immer wieder mussten sie sich vor Suchern und maskierten Vampiren in acht nehmen. Einige von ihnen fielen letztlich doch Liams Launen zum Opfer. Besonders Erstere.[/LEFT]

[LEFT]Momentan befanden sie sich einige Tagesmärsche von der westlichen Grenze entfernt. Und umso näher sie jener kamen, umso mehr sank Liams Laune. Eine Sache, die sich Grace noch nicht erklären konnte und worüber dieser sture Esel natürlich nicht sprach. Sie konnte froh sein, wenn er überhaupt einmal eine vernünftige Konversation mit ihr führte, die nicht von Grace´ verletztem Bein, einem möglichen Schlafplatz oder ihrer Nahrungsbeschaffung handelte.[/LEFT]

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[LEFT]Vor wenigen Stunden war der neue Tag angebrochen und leichter Nebel umgab die Beiden, während sie ihren Weg fortsetzten. Sie waren auf dem Weg zu der Stadt, durch die sie hoffentlich über die Grenze kamen.[/LEFT]

[LEFT]Grace staunte vor zwei Wochen nicht schlecht, als ihr bewusst wurde, dass Liam sie in den Osten brachte, als sie bewusstlos war.[/LEFT]

[LEFT]Laufen konnte sie zwar immer noch nicht vernünftig, aber zumindest benötigte sie nicht mehr dringend eine Stütze an ihrer Seite. Sie humpelte einfach und pausierte häufiger. Liam gefiel all das zwar weiterhin nicht, aber wenn er begann darüber zu Fluchen, schaltete sie einfach auf Durchzug. Inzwischen bekam sie es relativ gut hin, seine wichtigen von seinen unwichtigen Bemerkungen zu filtern.[/LEFT]

[LEFT]Und ab und zu durfte sie sehen, wie der Liam zum Vorschein kam, den sie kannte. Etwas, dass jedes mal aufs neue ihr Herz erwärmte, da sie sich nun sicher sein konnte, dass nicht alles von ihm gespielt gewesen war.[/LEFT]

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[LEFT]»Wir sollten rasten.«[/LEFT]

[LEFT]Grace hob fragend ihren Blick und stoppte, da sie beinahe in Liam hinein gehumpelt wäre. Sie betrachtete schweigend seinen Hinterkopf, welchen er gerade etwas zur Seite drehte, wodurch er ihre Umgebung in Augenschein nahm.[/LEFT]

[LEFT]»In der Nähe ist ein Fluss. Ich werde dort nach Tieren Ausschau halten. Unser Blutvorrat neigt sich dem Ende.«[/LEFT]

[LEFT]Grace folgte Liam mit ihren hellgrünen Augen, während er im Dickicht des Waldes verschwand. Anschließend setzte sie ihren Weg fort und wollte sich vor einem großen, alten Baum niederlassen. Dabei fiel ihr auf, wie sehr sie hinkte. Eine Tatsache, derer sie gar nicht bewusst gewesen war.[/LEFT]

[LEFT]Erneut richtete sie ihre Augen auf die Stelle, an der Liam eben verschwand. Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem verzweifeltem Lächeln. Es schmerzte sie immer wieder aufs neue, zu wissen, dass Liam auf sie achtete, aber dennoch Abstand hielt. Momentan war es, als würde eine unsichtbare Mauer zwischen ihnen stehen. Zu allem Üble hatte sie das Gefühl, jene bisher noch nicht einmal angekratzt zu haben. Nun konnte sie sich ungefähr vorstellen, wie Mei sich immer wieder gefühlt haben musste. Liam war in ‚seiner Rolle‘ immer so offen gewesen. Ging fröhlich auf Andere zu.[/LEFT]

[LEFT]Jetzt schwieg er. Fasste sie nur an, um sich ihr Bein anzusehen oder sie zu stützen, wenn es sein musste.[/LEFT]

[LEFT]Sie lächelte höhnisch. Niemals hätte sie gedacht, seine dreisten Annäherungsversuche zu vermissen. Sich beinahe nach diesen zu sehnen. Ihr fehlte seine unbeschwerte Art.[/LEFT]

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[LEFT]Grace schüttelte ihren Kopf etwas, humpelte zu dem Baum und rutschte wenig später vorsichtig mit ihrem Rücken an jenem herunter. Anschließend betrachtete sie die kleine Lichtung, inmitten des Waldes. Sie durfte auf keinen Fall vergessen, dass sie lediglich diese Seiten an Liam vermisste. Er war immerhin noch da.[/LEFT]

[LEFT]Genießerisch schloss sie ihre Augen und lehnte ihren Kopf an die Baumkruste. Eine leichte Brise umspielte ihren Körper. Vereinzelnde Sonnenstrahlen trafen auf ihre freien Hautstellen. Die Sonne bekam deutlich an stärke zurück. Vielleicht noch knapp ein zwei Monate und sie konnte wieder ihre geliebten kurzen Hosen tragen. Allerdings würden jene auch ihre bis dahin verheilte Narbe zum Vorschein bringen. Sie störte dieser Gedanke weniger. Die Frage war eher, wie Liam das finden würde. Er tat zwar so, als störe ihn das nicht großartig, aber sie war nicht blind und vor allem nicht dumm. Ihr entging nicht, wie er Nacht um Nacht wache schob. Sich nur kurze Nickerchen gönnte. Die immer dunkler werdenden Schatten unter seinen Augen waren der Beweis dafür. Genau solche Dinge zeigten ihr, dass Liam nicht der böse Kerl war, der er versuchte zu sein. Sie wusste nicht, was Isaac ihm alles antat, wollte es aber auch lieber nicht wissen. Sie hatte Angst, jenem sonst an die Kehle zu springen, sollte sie ihn das nächste mal treffen – was sicher nicht ausblieb.[/LEFT]

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[LEFT]Das Rauschen der Baumkronen fand Grace beruhigend, allerdings öffnete sie ihre Augen schlagartig, als sie das Knacken von Ästen vernahm und das kratzen von Sträuchern auf Stoff und Haut hörte.[/LEFT]

[LEFT]Sie neigte ihren Kopf in die Richtung, aus der die Geräusche kamen, beruhigte sich aber wieder, als ihr Liams Geruch in die Nase stieg. Ebenso wie der von frischem Hasenblut.[/LEFT]

[LEFT]»Immerhin ruhst du dich aus.«, erklang Liams Stimme, nachdem er die Sträucher hinter sich ließ.[/LEFT]

[LEFT]Grace schmunzelte zynisch »Was soll ich denn sonst machen? Es gehört nicht zu meinen Absichten, mein Bein wieder schlimmer werden zu lassen.« Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf Liam, der sich auf den Rasen sinken ließ. »Ebenso wenig will ich, dass du wegen mir an Schlafmangel leidest, Liam.«, brachte sie es direkt auf den Punkt. Alles Andere war bei ihm momentan ohnehin vergebens. Sie seufzte schwer, als er es höhnisch belächelte.[/LEFT]

[LEFT]»Das bildest du dir ein. Nimm dich nicht wichtiger, als du bist. Ich halte Wache, da es dabei auch um mein Leben geht, schon vergessen?«[/LEFT]

[LEFT]»Nein. Aber ich könnte genauso gut jeden Nacht eine Wache übernehmen.«, konterte Grace.[/LEFT]

[LEFT]Liam hob interessiert grinsend eine Braue »Ach ja? Und was willst du machen, wenn Feinde auftauchen? Sie mit deinem Humpelbein in die Flucht schlagen? Mit Schuhen abwerfen?«[/LEFT]

[LEFT]»Sehr witzig. Natürlich nicht. Ich könnte auch dir einen Schuh an den Kopf werfen.«[/LEFT]

[LEFT]»Du weißt, wie fest ich schlafe?«[/LEFT]

[LEFT]»Ja, aber nicht unter freiem Himmel. Da hast du einen sehr leichten schlaf. Fast leichter als ich.«, lächelte Grace siegessicher. Sie wusste, dass er dem nichts entgegen setzten konnte und behielt recht. Er verstummte und mied ihren Blick auffallend.[/LEFT]

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[LEFT]»Ich werde heute Nacht die Wache übernehmen, damit du dich ausschlafen kannst. Ab morgen teilen wir die Wache dann gerecht.«, entschied sie. Im Augenwinkel sah sie, wie Liam erst rebellieren wollte, es aber doch ließ. Der entschiedene Unterton ihrer Stimme schien gewirkt zu haben. Er wusste, dass sie nicht schlafen würde und verkniff sich seinen Kommentar deshalb vermutlich.[/LEFT]

[LEFT]»Tu, was du nicht lassen kannst.«, meinte er knapp. »Wir sollten gleich weiter. Auch wenn es mir gegen den Strich geht, will ich bald die Stadt erreichen. Ständig auf dem Boden schlafen nervt.«[/LEFT]

[LEFT]»Du meinst am Baum. Schließlich hast du dich nie hingelegt.«, verbesserte Grace Liam und lächelte ihm dabei keck entgegen. Jenes verstärkte sich, als er sie kurz wortlos musterte, ehe er seinen Blick wieder abwandte.[/LEFT]

[LEFT]»Wie auch immer.«, murmelte er, erhob sich und half ihr kommentarlos auf die Beine. Anschließend setzte er seinen Weg fort und Grace folgte schmunzelnd. Sie sah ihm deutlich an, dass er angefressen war. Gut so! Immerhin wollte sie es sich nicht gefallen lassen, dass ständig alles nach seiner Nase ging.[/LEFT]

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…..

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[LEFT]Grace lächelte zufrieden, was Liam eindeutig missfiel.[/LEFT]

[LEFT]Nur, weil er eben beinahe gegen einen Baum lief, hieß das bei weitem noch nicht, dass der Schlafmangel ihm zu schaffen machte. Er bekam nur die Kurve nicht richtig. Das war alles. Und dennoch verdonnerte diese Frau ihn dazu, eine Pause und Nickerchen zu machen. Er konnte sich nur nicht recht erklären, wie dabei sein Kopf auf ihrem Schoß landete….[/LEFT]

[LEFT]Er verschränkte seine Arme locker vor seinem Oberkörper. »Was genau wird das, wenn es fertig ist?«[/LEFT]

[LEFT]»Na, so ist es doch sicher bequemer, wie auf dem harten Boden?«[/LEFT]

[LEFT]Liam hielt inne. Mit dieser Aussage schoss er sich definitiv ins eigene Bein. Zudem zeigte Grace´ Lächeln deutlich, dass rebellieren zwecklos war. Sie würde ihn fest tackern, wenn es sein müsste.[/LEFT]

[LEFT]Natürlich wäre es für ihn kein Problem sich gegen sie zur wehr zu setzten, aber… Er seufzte innerlich. Warum konnte sie ihn nicht einfach in ruhe lassen oder hassen wie der Rest ihrer Freunde? Musste sie es ihm denn unbedingt so schwer machen? Er wollte sie doch nur nicht mit in den Abgrund ziehen.[/LEFT]

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[LEFT]»Liam Chadburn. Wenn du nicht sofort deine Augen zu machst und schläfst, werde ich dich küssen, verstanden?«[/LEFT]

[LEFT]Liam betrachtete Grace kurz verwirrt, ehe sein Blick nüchtern wurde. Das hatte sie gerade nicht wirklich gesagt? Er musste sich auf die Zunge beißen, um nichts falsches zu tun oder zu sagen. Der Geschmack von Blut breitete sich in seinem Mundessinneren aus und er schluckte jenes herunter, ehe er tat was sie sagte. »Besser?«[/LEFT]

[LEFT]»Musstest du dir dafür unbedingt auf die Zunge beißen?«[/LEFT]

[LEFT]Liam hörte deutlich, wie ein Hauch Bitterkeit in ihrem Unterton mitschwang. »Das war versehentlich. Interpretiere nicht immer alles falsch.«[/LEFT]

[LEFT]»Ich entsinne mich nicht, derartiges getan zu haben, Liam. Aber ist auch egal. Schlaf jetzt bitte. Du hast es dringend nötig.«[/LEFT]

[LEFT]Liam konnte nicht verhindern, dass sein Mundwinkel bei ihren letzten Worten hoch zuckte. An ihrem schneller werdenden Herzschlag erkannte er, dass ihr selbst ebenfalls bewusst wurde, wie zweideutig das klang.[/LEFT]

[LEFT]»Du bist wirklich eine Sklaventreiberin, Liebes.«[/LEFT]

[LEFT]»Damit kann ich leben.«[/LEFT]

[LEFT]»Dachte ich mir.«[/LEFT]

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…..

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[LEFT]»Eine tolle Wache bist du mir~.« Liam betrachtete Grace, welche er auf seinem Arm trug. Ihr Rücken lehnte an seinem Oberarm, ihr Kopf lag in seiner Halsbeuge und seine Hand befand sich in ihren Kniekehlen, während sie seelenruhig vor sich hin schlummerte. Vielleicht dachte sie, sie könnte schon einmal für die Nacht vor schlafen?[/LEFT]

[LEFT]Er sah dem Horizont entgegen, der sich orangerot färbte. Er schien tatsächlich ein paar Stunden durchgeschlafen zu haben.[/LEFT]

[LEFT]Grace forderte seine Aufmerksamkeit, nachdem sie sich weiter an ihn schmiegte, was ihm ein leises grummeln entlockte. Diese Frau war doch nicht mehr ganz dicht. Sie hätte tausend Gründe ihn zu hassen und zu verachten. Stattdessen schlief sie tief und fest in seinem Arm. Was stimmte nur nicht mit ihr? Mal davon abgesehen, dass sie alles und jeden zurück ließ. Wegen ihm. Einem Versager. Der es nicht schaffte, Isaac damals zu widerstehen. Den einfachsten Weg wählte – nämlich den, in dem sein Leben von einem Anderen gelenkt wurde. So musste er sich nicht selbst mit seinem Leben auseinandersetzen. Zumindest dachte er das. Bis ein kleines, siebenjähriges Mädchen, mit großen, strahlenden, hellgrünen Augen von ihm fasziniert war. Aus welchen Gründen auch immer.[/LEFT]

[LEFT]Die ihn heiraten wollte, wenn sie groß war, damit sie Nathan nicht heiraten musste. Die all die Jahre nie wirklich von seiner Seite wich und er sich immer wieder fragte, was er da eigentlich tat oder dachte.[/LEFT]

[LEFT]Er hasste jegliche Art der Liebe, da sie nur Schmerz verursachte. Dennoch konnte sein Herz sich nicht gegen dieses Mädchen wehren, welches mit den Jahren immer hübscher wurde und ihn auf mehrerlei Hinsicht in ihren Bann zog. Ohne das er es bewusst wahrnahm.[/LEFT]

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[LEFT]Liam richtete seine eisblauen Augen auf Grace´ rechten Oberschenkel, der von einer Jeans bedeckt war. All die Jahre bemerkte er den Wandel in seinem Herzen nicht. Bis er anfing empfindlicher auf ihr Blut zu reagieren. Auch Mei beschütze er nicht um ihretwillen, sondern weil es Grace´ in ein tiefes Loch geworfen hätte, hätte sie Mei getötet.[/LEFT]

[LEFT]Isaac zu verraten gehörte ebenfalls nicht zu seinen Plänen. Wieder war Grace der Grund, seiner Entscheidung. Im allgemeinen hingen vieler seiner Entscheidungen von ihr ab. Sie war so ein großer Teil seines Lebens, dass es ihm Angst machte.[/LEFT]

[LEFT]Würde sie sterben, würde es ihn umbringen.[/LEFT]

[LEFT]Sie war nicht bloß seine Liebe, sie war sein Leben.[/LEFT]

[LEFT]Deswegen musste er sie auf Abstand halten. Er war ein Wrack und würde sie mit sich herunter ziehen. Er hatte in der Vergangenheit viele böse Dinge getan. Mag es auch vorwiegend durch Isaacs Einfluss gewesen sein. Dennoch änderte es nichts an den Tatsachen. Sie sollte nicht ihn lieben. Sicher würde sie bald einsehen, dass er der Falsche war. Sollte sie ihn doch besser kennen lernen. Das half dem sicher. Und sobald sie merkte, dass er nicht der Kerl war den sie liebte, ließ sie ihn endlich in Ruhe.[/LEFT]

[LEFT]Denn Liebe war vergänglich. An dieser Einstellung von ihm änderte sich nichts. Sie sollte ein glückliches Leben, mit einem guten Kerl führen. Er würde sie lediglich weiter aus dem Schatten beschützen.[/LEFT]

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[LEFT]»Liam?«[/LEFT]

[LEFT]Er sah zu Grace, die ihren Kopf etwas anhob und besorgt zu ihm sah. Er kniff sein Auge aus Reflex zusammen, als sie ihm behutsam, mit ihrem Daumen, über die Wange fuhr. Natürlich verwirrte ihn diese Geste, bis er etwas glänzendes auf ihrem Daum erkannte. Einen Tropfen. Nein. Eine Träne.[/LEFT]

[LEFT]Ohne es zu merken, stoppte er und betrachtete beinahe verstört Grace´ Daumen. Seit Jahren….Jahrzehnten vergoss er keine Träne mehr. Und dann ausgerechnet wegen solch banaler Gedanken? Dazu ohne es zu bemerken?[/LEFT]

[LEFT]Er richtete seine eisblauen Augen auf die strahlend Hellgrünen von Grace, welche in der Abendsonne schimmerten, während sie von der inzwischen zerlaufenen Träne, zu ihm aufsah.[/LEFT]

[LEFT]Sein Herz hatte scheinbar entschieden, ohne seinen Kopf in diese Entscheidung mit einzubeziehen. Ganz schön unfair, wie er fand.[/LEFT]

[LEFT]Immerhin schwor er sich damals keine Träne mehr zu vergießen.[/LEFT]

[LEFT]Bis jemand kam, der diese Wert war.[/LEFT]

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[LEFT]Er beobachtete, wie Grace´ Gesichtszüge weich wurden und ein kleines Lächeln ihre Lippen zierte.[/LEFT]

[LEFT]»Du schaust gerade drein, wie sieben Tage Regenwetter, Liam.« Erneut streckte sie ihre Hand zu seiner Wange aus und strich liebevoll darüber »Aber deine Träne erleichtert mich. Denn kaltblütige Personen vergießen keine Tränen. Außerdem ist es die erste Träne, die ich von dir sehe.«[/LEFT]

[LEFT]»Ich habe etwas ins Auge bekommen.«, wollte er das Thema beenden, vergaß dabei aber leider, wie gut die Normalblüterin ihn trotz allem kannte. Denn sie hob gerade amüsiert eine Augenbraue und schmunzelte keck.[/LEFT]

[LEFT]»Das war aber ein schwacher Versuch, Liam. Man verzieht sein Gesicht zwar, wenn man etwas ins Auge bekommen hat, aber nicht auf die Weise, auf die du es eben getan hast.« Sie suchte noch einmal seine Augen mit den ihren, bevor sie ihren Kopf wieder an seine Halsbeuge lehnte.[/LEFT]

[LEFT]Er sah skeptisch aus dem Augenwinkel zu ihr »Wenn du wach bist, kannst du auch selbst laufen.«[/LEFT]

[LEFT]»Dann schlafe ich halt wieder.«[/LEFT]

[LEFT]»Wolltest du nicht Wache halten?«[/LEFT]

[LEFT]»Das werde ich auch, aber du willst doch noch weiter, habe ich recht? Wenn ich ausgeschlafen bin, kann ich besser Wache halten. Außerdem war ich dir lange nicht mehr so nahe.«[/LEFT]

[LEFT]Liam verstummte und richtete seinen Blick auf den Pfad vor ihnen, der sich zwischen den Bäumen und Büschen erstreckte und durch den stärker werdenden Blutmond allmählich in ein seichtes rot getaucht wurde. Ihm war das tatsächliche Ausmaß seiner Gefühle für diese Frau nicht bewusst. Es war noch schlimmer, als er befürchtete, wenn sein Körper sich jetzt schon dagegen sträubte, sie gehen zu lassen. Er hatte die dumme Vorahnung, dass er es nicht schaffen würde, sie ziehen zu lassen.[/LEFT]

[LEFT]Er befand sich in einer bombastischen Zwickmühle und hatte nicht die geringste Ahnung, wie er aus dieser heraus kommen sollte.[/LEFT]

[LEFT]Grace verdiente besseres als ihn.[/LEFT]

[LEFT]Aber was brachte ihm dieser Gedanke, wenn er jeden Kerl zerfetzen würde, der ihr zu nahe kam?[/LEFT]

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[LEFT]Ihr gleichmäßiger Atem. Ihr ruhiger Herzschlag. Ihr Geruch in seiner Nase. Ihre Wärme auf seiner Haut.[/LEFT]

[LEFT]Sie vertraute ihm blind und ließ Gefühle in ihm auflodern, die er in sich verschlossen hatte. Ein gefährliches Spiel für sie Beide. Doch wer würde dieses gewinnen?[/LEFT]

[LEFT]Liebe, Leid oder Vernunft?[/LEFT]



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Nudelchen
2019-12-14T19:24:06+00:00 14.12.2019 20:24
Tja, gegen solche Gefühle kann man eben nichts tun. Da kann Liam sich abweisend verhalten wie er will.
Und Grace wird ganz bestimmt nicht locker lassen.
Antwort von:  Jayle
14.12.2019 20:41
Da sprichst du wahre Worte 🙈
Unser Liam wird das ja vielleicht auch
irgendwann noch mal verstehen 😜
Antwort von:  Nudelchen
14.12.2019 20:44
Hoffen wir es. Für Grace und natürlich auch für Liam selbst!


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