Eclipse von Jayle (Blutmond • Blutnacht • Blutnebel • ....) ================================================================================ 68. Kapitel ----------- [LEFT]Nathan zuckte unentspannt mit seiner Augenbraue. Wie genau, kam es noch einmal zu dieser abstrusen Situation? Das er im großen Wohnraum der Ackermann Villa stand. Zusammen mit Mei. Und vier Kinder hütete?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Er seufzte tief und lehnte sich an die Säule hinter ihm. Anschließend richtete er seine roten und hellblauen Augen auf Mei, die gerade heiter Takeo auslachte, da dieser versuchte seine kleine Schwester auf dem Boden zu wickeln. Und vollkommen scheiterte.[/LEFT] [LEFT]Ethan und Emilia lagen indes nicht weit ab von den Dreien auf einer Krabbeldecke, auf dem Boden und betrachteten die bunten Tierchen, die über ihren Köpfen baumelten. Zumindest Emilia tat dies hoch interessiert. Ethan wirkte hingegen desinteressiert und gelangweilt. Obwohl, wenn Nathan ihn genauer betrachtete, sah es so aus, als beobachtete der Kleine die Szene zwischen Mei und Takeo genaustens.[/LEFT] [LEFT]Nathan hob skeptisch eine Braue. Gab es bei diesen Feeneys überhaupt ‚normale‘ Nachkommen? Wenn selbst schon die Jüngsten Stammhalter so drauf waren…[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Er schloss seine Augen bedacht. Wie genau schaffte es Mickael ihn dazu zu bringen, mit Melvin und Melody vorerst im Norden zu bleiben? Achja. Dieser Kerl schnappte sich einfach Luna und meinte, sie müsse das Amt des Oberhauptes üben, weshalb er sie mitnahm. Und ihn bei diesem Chaotenhaufen zurück ließ…. Zu allem Üble, stimmten seine Mutter und deren Mann dem Kerl auch noch zu.[/LEFT] [LEFT]Und er durfte Babysitten.[/LEFT] [LEFT]Seit nun schon bald zwei Wochen.[/LEFT] [LEFT]Weil sie auf Melodies Genesung warteten.[/LEFT] [LEFT]Weshalb konnte Aaron nicht bei seiner Tochter bleiben und mit ihr auf die Kleinen Rotznasen aufpassen? Immerhin war es doch auch seine Familie. Sogar Jasper ließen sie anstandslos in den Süden zurück gehen, obwohl seine schwangere Freundin im Norden war. Aber da krähte kein Hahn nach.[/LEFT] [LEFT]Nathan öffnete seine Augen wieder. Allerdings wunderte es ihn, dass Arata und seine Familie im Norden blieben. Er verengte seine Augen. Und ihn ließ das Gefühl nicht los, dass es etwas mit Melody und Melvin zu tun hatte. Zweiterer verhielt sich in den letzten beiden Wochen ohnehin noch merkwürdiger als sonst. Wenn dies überhaupt möglich war.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Du….Onkel Nathan?«[/LEFT] [LEFT]Der Angesprochene sah blinzelnd zu Takeo herunter. Onkel….Nathan?[/LEFT] [LEFT]Als der Junge bemerkte, dass er die Aufmerksamkeit des Älteren hatte, lächelte er glücklich »Du passt also doch auf uns auf, obwohl du abwesend wirkst. Tante Mei hatte also recht!«[/LEFT] [LEFT]Nun war Nathan vollkommen verwirrt. Was redete der Junge da für einen quatsch? Mal ganz davon abgesehen, war es doch normal das man reagierte, wenn man angesprochen wurde?[/LEFT] [LEFT]»Na, Tante Mei sagt, dass du zwar wirkst, als seist du in Gedanken vertieft, aber trotzdem immer ein wachsames Auge auf uns hast und...!«[/LEFT] [LEFT]Nathan stoppte Takeo in seinem Redefluss, indem er seine Handflüche hob »Stopp mal. Woher genau möchte sie das bitte wissen?«[/LEFT] [LEFT]Takeo zuckte mit seinen Schultern »Keine Ahnung. Sie meinte, es sei so ein Gefühl.«[/LEFT] [LEFT]Nathans Herz machte einen kurzen Aussetzer. Anschließend richtete er seine Augen unauffällig auf Mei, welche Ayaka – Moe lächelnd beim Krabbeln beobachtete. So ein Gefühl? Wie konnte sie das einschätzen? Schließlich hielt er trotz des gemeinsamen Babysittens immer noch Abstand und sprach nur das nötigste mit ihr ab. Andererseits war Mei schon immer sehr aufmerksam, was ihn betraf….zu seinem Leidwesen. Aber zu dem Zeitpunkt hatte sie zumindest irgendwelche Gefühle für ihn und sei es Mitleid, Ärger oder Sorge gewesen. Nun aber, war er ein komplett Fremder für sie. Nagut, inzwischen wohl eher ein Bekannter.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Nathan schielte vielsagend zu Takeo hinunter, der ihm merkwürdig entgegen grinste. »Was ist denn jetzt dein Problem? Hast du einen Krampf im Gesicht?«[/LEFT] [LEFT]Der Junge schüttelte eilig seinen Kopf »Natürlich nicht!« Er sah mit leuchtenden Augen zu dem Älteren auf, der ihm irritiert entgegen blickte. »Aber Mama hatte recht! Du hast Tante Mei immer noch unendlich lieb!« Den Rest nuschelte er in Nathans Hand, da dieser ihm jene schnell vor sein zu lautes Plappermaul hielt.[/LEFT] [LEFT]Seine roten und hellblauen Augen richtete er mahnend auf die verschiedenfarbigen des Jungen. »Du solltest lernen deine Lautstärke besser zu zügeln oder gleich den Mund zu halten, wenn du so einen Quatsch von dir geben willst!«[/LEFT] [LEFT]Langsam zog Takeo Nathans Hand von seinem Mund herunter »Aber es stimmt doch. Man sieht es in deinen Augen. Würden böse Männer ihr etwas tun wollen, würdest du Tante Mei sofort beschützen, oder nicht?«[/LEFT] [LEFT]Nathan wollte etwas entgegnen, allerdings blieb ihm die Luft im Halse stecken. Er konnte darauf nichts erwidern, schließlich entsprach es tatsächlich der Wahrheit. Er betrachtete den Jungen, der ihm monoton entgegen blickte. So wie es aussah, hockte er gerade vor einem Reinblüter, der einmal sehr mächtig werden könnte. Er besaß die ausgezeichnete Menschenkenntnis seiner Mutter, den Beschützerinstinkt seines Vaters, sowie dessen Beobachtungsgabe.[/LEFT] [LEFT]Nathans Mundwinkel zuckten leicht nach oben, wobei er ein ironisch, abfälliges Geräusch von sich gab. Wer hätte es gedacht, aber diese verdammten Feeneys könnten mit ihrer Einstellung und Macht tatsächlich diese verkorkste Welt verändern. Eventuell erwartete ihre Nachkommen tatsächlich eine bessere Welt.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Takeo, wie hast du es geschafft ihn auf diese Art zum Schmunzeln zu bringen?«[/LEFT] [LEFT]Nathan erstarrte kurz, als er Meis Stimme so dich vor sich vernahm. Erst in dem Augenblick bemerkte er, dass sie sich neben Takeo und somit vor ihn selbst hockte. Dazu kam noch dieser interessierte Blick auf ihrem Gesicht. Meinte sie diese Frage etwa tatsächlich ernst?[/LEFT] [LEFT]Er seufzte schwer und erhob sich wieder. Ihr Geruch brannte sich förmlich in seine Nase. Zum Glück war er es inzwischen gewohnt, seinen Instinkten standzuhalten, wenn es um sie ging. Es war zwar kräftezehrend und anstrengend, aber momentan hatte er keine andere Wahl.[/LEFT] [LEFT]Er hielt inne, als Mei plötzlich dicht vor ihm stand und sein Gesicht genaustens zu mustern schien. »Hast du Kopfschmerzen, Nathan? Du verziehst dein Gesicht so schmerzhaft...« Ohne zu zögern hielt sie ihm ihr Handgelenk entgegen »Sollte das der Fall sein, darfst du ruhig ein bisschen Blut von mir trinken. Dann geht es dir sofort wieder besser.«[/LEFT] [LEFT]Schlagartig fiel Nathan alles aus dem Gesicht, was Mei dazu veranlasste, verwirrt zu blinzeln. Vor allem, da sein Gesicht sich scheinbar nicht zwischen Ärger, einem ironischen Schmunzeln oder Sorge entscheiden konnte. Doch trotz dessen….verursachte diese durchaus amüsante Reaktion ein warmes Gefühl in ihrer Brust. So wie es in den letzten Wochen öfter der Fall gewesen war. Obwohl er kaum mit ihr Sprach. Schon alleine seine Anwesenheit gab ihr häufig Sicherheit. Sie wusste, dass ihr nichts geschah, solange dieser Reinblüter in ihrer Nähe war. Woher kam nur dieses merkwürdige und unerklärliche Gefühl der Geborgenheit? Andererseits hinterließ es gleichermaßen Schmerz, sobald sie in seine Augen sah. Sie bekam in solchen Momenten häufig das Gefühl, als würde ihr jemand einen Dolch in die Brust rammen. Als verbände sie einen tief sitzenden Schmerz mit diesem Rot und Hellblau. Was ihr trotz dessen so vertraut vorkam.[/LEFT] [LEFT]Es war wie ein zweischneidiges Schwert.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Doch das schlimmste an all dem war, dass sie sich unfassbar zu diesem Reinblüter hingezogen fühlte. So sehr, dass es ihr oft den Atem raubte. Und für all diese chaotischen Gefühle, versuchte sie Erklärungen zu finden. Aber wie sollte sie das anstellen, wenn Nathan sich ständig von ihr abwandte?[/LEFT] [LEFT]Außerdem gab es da noch Mickael, den sie inzwischen sehr ins Herz geschlossen hatte. Aber die Gefühle die sie für ihn hegte, unterschieden sich gewaltig von denen, die sie bei Nathan empfand. Aber wie sollte sie mit diesem Wissen nun umgehen? Das würde wohl nur die Zeit zeigen…. Hoffte sie zumindest, sonst raubte ihr dieser Reinblüter vermutlich noch den letzten Nerv.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] ~ † ~ [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Das nenne ich mal nicht besonders entscheidungsfreudig~.«[/LEFT] [LEFT]Arata seufzte, bevor er sich Melvin zuwandte, der plötzlich hinter ihm, aus dem Schatten des Vorhanges auftauchte. Ersterer wollte eigentlich nach seinen Kindern sehen, entschied sich dann aber doch dagegen.[/LEFT] [LEFT]»Ich habe keine Ahnung was du meinst. Ich habe meine Meinung eben geändert.«[/LEFT] [LEFT]»Stimmt. Aber weshalb?«[/LEFT] [LEFT]»Geht dich das etwas an?«[/LEFT] [LEFT]»Nein. Aber ich wüsste es gern~.«[/LEFT] [LEFT]Arata betrachtete den Kerl vor sich nüchtern. War das sein ernst? Nur Sekunden später setzte er seinen Weg wortlos fort. Auf diesen Kerl hatte er nun wirklich keine Lust…. Dennoch stoppte er wenige Schritte später wieder, da Melvin ihm einfach nachging. Also drehte sich Arata genervt zu dem Jüngeren um »Was willst du von mir?« Noch während er das sagte, bemerkte er Melvins merkwürdigen Blick, auf seiner rechten, behandschuhten Hand.[/LEFT] [LEFT]Ein interessiertes Grinsen umspielte Melvins Lippen »Warum trägst du eigentlich einen Handschuh an dieser Hand? Oder frierst du etwa nur an dieser?«[/LEFT] [LEFT]Aratas Augenbraue wanderte fraglich nach oben. »Sollte dich das etwas angehen?«[/LEFT] [LEFT]»Pure Neugierde~.«[/LEFT] [LEFT]Der Reinblüter wusste ja nicht recht. Dieser Melvin wurde ein immer größeres Rätsel für ihn. Er schaffte es, einem die Antworten irgendwie aus der Nase zu ziehen, erzählte im Gegenzug aber nicht das geringste über sich selbst. Und man bekam auch partout nichts aus ihm heraus. Man konnte dementsprechend lediglich rätseln.[/LEFT] [LEFT]»Gut, dann sehe ich keinen Grund, dir eine Antwort zu geben.«, meinte Arata schlicht und setzte seinen Weg fort. Er wollte sehen, wie Melvin nun fortfuhr. Würde er hartnäckig bleiben oder nachgeben?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Hm~, dann werde ich Natsuki fragen, die gibt mir bestimmt eine Antwort darauf. Schließlich ist sie ein reines und gutherziges Drachenmädchen~. Vielleicht etwas stur….aber gutherzig.«[/LEFT] [LEFT]Melvin grinste höhnisch, als er sich gegen die Wand gepresst wieder fand. Seine giftgrünen Augen, auf die Smaragdgrünen und Blutroten seines Gegenübers gerichtet. Man konnte den Zorn in jenen beinahe anfassen.[/LEFT] [LEFT]»Wage es nicht, ihr auch nur zu Nahe zu kommen.«[/LEFT] [LEFT]»Hm~, wo liegt den das Problem? Ich möchte ihr doch nur eine Frage stellen.«[/LEFT] [LEFT]»Ich traue dir nicht.«, knurrte Arata leise. Jedoch weiteten seine Augen sich kurz darauf etwas und er stolperte ein paar Schritte zurück.[/LEFT] [LEFT]Melvin richtete lediglich seine Klamotten »Na wenn das so ist, ich möchte nur ungern ins Gras beißen.«[/LEFT] [LEFT]Arata betrachtete den Normalblüter verwirrt. Was zur Hölle war das gerade? Diesen Ausdruck in Melvins Augen kannte er nur von einer Person und die starb vor langer Zeit vor seinen Augen! Sein Vater sah ihn immer so an, wenn er stolz auf ihn war. Er zeigte es nie offen, aber seine Augen sprachen Bände. Wie üblich bei den Feeney – Männern.[/LEFT] [LEFT]Arata ballte seine behandschuhte Hand zu einer Faust. »Wer verflucht bist du?«, presste er gerade so über seine Lippen. Für ihn ergab von all dem nichts den geringsten Sinn. Er stutzte, als er einen kurzen Augenblick, eine ungewöhnliche Regung bei Melvin beobachtete. Er schien überrascht. Steckte dann allerdings seine Hände in die Hosentaschen und setzte einen Fuß vor den Anderen. »Keine Ahnung, was du meinst? Ich bin Melvin Blake, das ist doch nichts neues? Aber ich glaube, ich werde mir jetzt Kuchen aus dem Speisesaal besorgen, bevor sie ihn wegräumen~.«[/LEFT] [LEFT]Arata folgte ihm aufmerksam mit seinem Blick. Schon wieder. Sobald man Melvin auf ihn persönlich ansprach, wechselte er einfach das Thema.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Mach dir nichts daraus. Melvin ist momentan noch schwieriger als sonst.«[/LEFT] [LEFT]Arata sah überrascht zur Seite, wo auf einmal Melody neben ihm stand. Sie trug zwar ein Lächeln auf den Lippen, doch es wirkte definitiv bitter. Sie schien sich um ihren Kameraden zu Sorgen. Ohnehin war diese Frau wie ein offenes Buch…. Arata hielt inne und lenkte seine Augen eilig auf Melvins Rücken, der immer kleiner wurde. Hatte der Kerl etwa das Weite gesucht, weil Melody aufgetauchte? Im Augenwinkel bemerkte er, wie Melody mit ihrer Hand über ihren Unterbauch strich. »Julian hat mir heute mitgeteilt, dass ich nicht mehr in der Lage bin, Kinder zu bekommen.«[/LEFT] [LEFT]Aratas Augen wurden größer. Was?[/LEFT] [LEFT]Sofort hob Melody abwehrend ihre Hände und lächelte verzweifelt »Mach dir bitte keinen Kopf darum. Ich bereue es trotzdem nicht, deinen Sohn beschützt zu haben.« Sie ließ ihre Hände sinken und musterte den Boden »Ich werde mich schon irgendwann mit diesem Gedanken abfinden können.«[/LEFT] [LEFT]Arata ließ seine Augen schweigend auf der Jüngeren ruhen. Sie wirkte so tapfer und zeitgleich tief verletzt.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Naja, er meinte auch, dass ich wohl in ein paar Tagen wieder mit Master Nathan und Melvin in den Osten zurück könnte.«, sie lachte schwach »Mickael wird uns sicher tadeln, weil wir ihn so lange allein gelassen haben.«[/LEFT] [LEFT]Arata betrachtete die Jüngere weiterhin schweigend. Ihre dunkelblauen Augen waren glasig und voller Schmerz. Sie tat also nur so, als würde ihr diese Nachricht nichts ausmachen. Jedoch war das komplette Gegenteil der Fall. Trotz dessen, schien sie noch etwas anderes zu belasten. Er lenkte seinen Blick erneut in die Richtung, in der Melvin verschwand. Vermutlich hatte es mit diesem Kerl zu tun.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Arata horchte auf, weshalb Melody fragend zu ihm aufsah. Als sie etwas sagen wollte, brachte er sie mit seiner gehobenen Handfläche zum verstummen. Nur ihr Dunkelblau lag aufmerksam und wartend auf ihm.[/LEFT] [LEFT]Der Reinblüter ließ seine Augen durch den Gang wandern. Irgendetwas stimmte nicht. Es ähnelte dem Gefühl, kurz bevor Takeo angegriffen wurde. Aber er konnte partout nichts wahrnehmen….[/LEFT] [LEFT]»Arata!« Melody schlug schockiert ihre Hände vor ihren Mund. Indes landete eben Genannter unsanft auf dem Boden und sah verwirrt in das grinsende Gesicht Melvins, der scheinbar wieder aus irgendeinem Schatten heraus auftauchte. Aber….woher kam das Blut an Melvins Stirn?[/LEFT] [LEFT]»Jetzt wissen wir zumindest, woher dein Sprössling diese Anziehungskraft auf böse Männer hat.«, spaßte Melvin und erhob sich, während er das laufende Blut von seiner Stirn wischte. Seine giftgrünen Augen richtete er auf Melody, die besorgt neben ihm stoppte.[/LEFT] [LEFT]»Was ist passiert? Da kam….da war...«[/LEFT] [LEFT]»Es war wie bei seinem Spross. Der Angriff kam durch die Wand.«, zuckte Melvin gelassen mit seinen Schultern. »Aber es ist ja nichts weiter passiert, ich kam ja noch rechtzeitig, wie ein Ritter in glänzender Rüstung~.«[/LEFT] [LEFT]Arata öffnete seinen Mund um etwas zu sagen, schloss ihn aber wortlos wieder. Er kam gar nicht erst dazu, etwas zu sagen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Nichts passiert?! Hast du dir deine Stirn mal angesehen?«, entgegnete Melody verärgert.[/LEFT] [LEFT]Melvin blinzelte »Angesehen? Wie denn? Siehst du hier etwa irgendwo einen Spiegel stehen?« Er schmunzelte. Melody verstummte erst verlegen, bevor ihre Mimik nur so vor trotz strotzte.[/LEFT] [LEFT]»Das ist nicht lustig, Melvin! Du hast eine starke Platzwunde an der Stirn!«[/LEFT] [LEFT]»Ach, Papperlapapp. Das ist nur ein Kratzer.«[/LEFT] [LEFT]»Das….«, Melody hielt inne und atmete einmal tief durch. Anschließend sah sie direkt in die giftgrünen Augen ihres Gegenüber. Ihr Dunkelblau verdeutlichte gerade, dass sie alles andere als der selben Meinung war wie Melvin. Dem im übrigen weiterhin das Blut von der Stirn, an der Seite seines Gesichtes entlang lief. Anschließend griff sie erbarmungslos nach seiner Hand und zerrte ihn hinter sich her.[/LEFT] [LEFT]»Wir werden jetzt zu Julian gehen! Der wird dir schon sagen was er davon hält!«[/LEFT] [LEFT]»...okay, in diesem Fall ist das wohl eine deutliche Drohung...«, stellte Melvin schräg grinsend fest und winkte Arata noch fröhlich, während er selbst Rückwärts hinter Melody her stolperte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Arata sah ihnen nach und seufzte. Und wer kümmerte sich nun um das Problem, der aus der Wand kommenden Angriffe? Sein Mundwinkel zuckte etwas nach oben, während der Schimmer in seinen Augen wehmütig und nostalgisch wirkte. Er stemmte seine behandschuhte, rechte Hand an seine Hüfte, während er den Streithähnen nachblickte.[/LEFT] [LEFT]»Dir ist es also auch aufgefallen, hm?«[/LEFT] [LEFT]Arata lachte heißer auf, bevor er seine Augen auf seinen Großvater lenkte, der lächelnd neben ihm stoppte. »Das ist kaum übersehbar. Die Maske unseres Schattens scheint zu bröckeln. Andererseits ist das unmöglich.«, stellte Arata nüchtern fest. Er betrachtete fragend den Zeigefinger Rens, der verneinend hin und her wackelte. Anschließend traf der typisch lächelnde Blick seines Großvaters, auf den verwirrten seinerseits.[/LEFT] [LEFT]»Du vergisst eine wesentliche Sache.«[/LEFT] [LEFT]»Die wäre?«[/LEFT] [LEFT]»Dein Vater war unheimlich mächtig gewesen, Arata. Aaron ist zwar auch sehr mächtig, aber kommt nicht an deinen Vater heran.«[/LEFT] [LEFT]Aratas Augen weiteten sich kaum merklich. Sein Großvater starrte in der Zeit in die Richtung, in der Melvin und Melody verschwanden.[/LEFT] [LEFT]»Er konnte den frühen, erzwungenen Tod deiner Mutter und seiner Tochter, deiner Schwester, nicht ertragen. Es zerfraß ihn von innen heraus.«[/LEFT] [LEFT]Arata schüttelte seinen Kopf etwas »Halt. Warte. Willst du mir gerade ernsthaft erzählen, dass er sich in den Tot stürzte, um….um diese Art der Wiedergeburt zu ermöglichen? Ihre Seelen in irgendwelche neugeborenen Körper zu stecken? Deren eigene Seelen es nicht geschafft hätten?«[/LEFT] [LEFT]»Hm, du hast also davon gehört?«[/LEFT] [LEFT]»Ja. Dachte aber es sei Humbug.«[/LEFT] [LEFT]»Ist es auch. Denn es kostet eine unfassbare Menge an Energie. Verstorbene Seelen aus dem Jenseits zu holen und wieder an Körper zu binden ist nicht einfach und eigentlich verbotene Magie.«[/LEFT] [LEFT]»….weiß Großmutter das?«[/LEFT] [LEFT]Ren lächelte leicht »Was glaubst du denn?«[/LEFT] [LEFT]Arata schmunzelte ironisch »Verstehe.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Der Ältere verschränkte seine Arme locker ineinander »Aber Melody scheint keinerlei Erinnerungen mehr zu besitzen. Melvin hingegen….«[/LEFT] [LEFT]»Verhält sich exakt wie mein Vater. Obwohl er zuerst versucht hat, sich vor uns zu verstellen.«[/LEFT] [LEFT]»Die Ausstrahlung, oder Aura eines Wesens verändert sich eben nicht. Sie ist an die Seele gebunden.«[/LEFT] [LEFT]»Schön und warum rückt er dann nicht einfach mit der Wahrheit heraus?«, seufzte Arata schwer.[/LEFT] [LEFT]»Weil Akaya damals schon dazu neigte, sich alles unnötig schwer zu machen. Moe war der Hammer, der seine Mauer zum Einsturz brachte. Sein Anker in dieser Welt.«[/LEFT] [LEFT]Arata hob seine Braue. Was genau hatte diese Aussage mit seiner Frage zu tun?[/LEFT] [LEFT]»Einfach gesagt, könnte die Seele deiner Mutter einen Schock erleiden, wenn sie die Wahrheit erfahren würde, ohne selbst dahinter zu kommen. Das ist der Nachteil an dieser verboten Technik.«[/LEFT] [LEFT]Erkenntnis zeichnete Aratas Gesicht. Das ergab Sinn. Sein Vater würde niemals etwas tun, dass seiner Mutter schaden würde. Andererseits….war es möglich, dass Melvin wollte, dass er hinter sein Geheimnis kam? Ließ er ihn deswegen immer wieder durch seine Mauer blicken?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Ja, das wird es sein. Immerhin bist du sein Sohn, Arata.«[/LEFT] [LEFT]Der Angesprochene schielte vielsagend zu seinem Großvater, der ihm unschuldig entgegen lächelte.[/LEFT] [LEFT]»Spare dir diesen Gesichts lese Kram für Großmutter auf. Ich brauche keine Antworten auf meinen Blick.«[/LEFT] [LEFT]»Witzig, etwas ähnliches sagt Aya auch immer zu mir.«, lächelte Ren weiter, bevor er direkt in Aratas verschiedenfarbige Augen blickte. »Was ich damit sagen wollte ist, dass der unheilvolle Blick, welchen Melvin dem Unbekannten auf der Hochzeit zuwarf, nicht nur Melody wegen war. Verstehst du, was ich sagen möchte?«[/LEFT] [LEFT]Arata musterte den Älteren stumm. Natürlich tat er das, hatte zuvor nur nicht auf diese Weise darüber nachgedacht. Schließlich bedeutete es, dass Takeo mehr oder minder Melvins Enkel war.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Apropos Unbekannter.[/LEFT] [LEFT]Arata richtete seine Aufmerksamkeit erneut auf Ren »Ist der Angreifer dieses mal deinetwegen verschwunden?« Doch auf diese Frage, bekam er nichts weiteres, als ein unschuldiges Lächeln des Älteren. Er ließ seine Augen auf jenem ruhen. Er meinte zwar, dass Akaya damals mächtiger war, als Aaron, aber was bedeutete das für Ren? Wer war sein Großvater wirklich? Er lächelte schwach.[/LEFT] [LEFT]Diese Frage würde vermutlich niemals eine Antwort bekommen.[/LEFT] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)