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366 Tage - 366 Geschichten

366 Tage Challenge 2024
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29.04.2024 - Unterrichten / Beibringen

“Gott, ich werde heute Nacht definitiv von Farben und Formen aller Art träumen und doch kein Wort verstanden haben. Morgen früh habe ich bestimmt wieder alles vergessen.”

Mit einem Stöhnen schlug Adam das Buch zu, dass er gemeinsam mit seinem besten Freund Ole durchgegangen war. Sie studierten gemeinsam Architekturwesen und bereits morgen stand eine Klausur in der dargestellten Geometrie an, aber momentan hatte Adam das Gefühl, das nichts in seinem Kopf hängen geblieben war.

“Komm, ich erkläre es dir nochmal. Bislang habe ich dir alles beibringen können”, erwiderte Ole mit einem Schmunzeln und deutete erneut auf das Buch.

“Es ist auch gar nicht so schwer, wenn man erst einmal alles verstanden hat”, fügte Ole hinzu, woraufhin Adam direkt stöhnte.

“Das sagt der, der schon immer der Streber von uns beiden war”, entgegnete er erst, wenn auch mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Ole war schon immer derjenige gewesen, dem das Lernen leichter fiel als anderen und manchmal fragte sich Adam tatsächlich, warum Ole überhaupt gemeinsam mit ihm Architektur studierte.

“Bereust du deine Entscheidung manchmal?”, sprach er Ole deswegen auch aus dem Nichts heraus an, woraufhin sein bester Freund ihn fragend ansah.

“Was meinst du?”

Leicht biss sich Adam auf die Lippen und spielte mit dem Buchdeckel, indem er ihn auf und wieder zu klappte.

“Naja, du hast früher immer davon geredet, dass du Lehrer werden willst, um andere zu unterrichten und jetzt hockst du mit mir in einem Architekturstudium”, entgegnete er nach ein paar Minuten und konnte deutlich sehen, dass sich der Gesichtsausdruck seines besten Freundes veränderte. Ob in eine positive oder negative Richtung konnte er in diesem Moment allerdings auch gar nicht einschätzen.

“Das ist auch immer noch mein Traum, daran hat sich nichts geändert”, hörte er schließlich dessen Stimme und zog leicht die Augenbrauen zusammen.

“Ich möchte Kindern und Jugendlichen etwas beibringen, ich möchte sie unterrichten und mein Wissen an sie weitergeben", schwärmte Ole und auf seinen Lippen bildete sich ein leichtes Lächeln.

“Dann verstehe ich nicht, warum du dich für Architektur eingeschrieben hast, statt auf Lehramt zu studieren”, entgegnete Adam und diesmal seufzte Ole leise.

“Weil ich dich nicht enttäuschen wollte. Du hast so sehr davon geschwärmt, wie toll es ist, gemeinsam zu studieren und sogar denselben Studiengang zu absolvieren”, antwortete Ole und Adam bekam direkt ein schlechtes Gewissen.

“Und deswegen gibst du deinen Traum auf? Für mich?”, hakte er verwundert nach, woraufhin Ole erneut lächelte. “Für wen denn sonst, wenn nicht für dich?”

Mit einer Hand fuhr sich Adam über das Gesicht, bevor er das Buch erneut zuklappte. “Weisst du, was wir jetzt machen?”, sprach er Ole und dieser schüttelte den Kopf. “Weiterlernen?”, schmunzelte er, aber diesmal war es Adam, der die Frage direkt verneinte.

“Wir werden jetzt in die Universität fahren und dort wirst du mit dem Leitung reden, um herauszufinden, ob du den Studiengang noch wechseln kannst. Das Semester hat immerhin gerade erst angefangen.”

Verblüfft sah Ole zu ihm auf. “Ist das dein Ernst?”

“Ja.” Mehr erwiderte Adam nicht und ergriff den Arm seines besten Freundes, um ihn hochzuziehen.

“Du könntest mich nie enttäuschen. Ich wäre eher enttäuscht, wenn du deinen Traum meinetwegen aufgibst und nicht das machen kannst, was dich glücklich macht. Und gemeinsam lernen können wir ja trotzdem noch.” Mit einem Lächeln zog Adam sein Gegenüber in eine kurze Umarmung, bevor er ihn aus dem Raum zog, um dessen persönlichem Glück endlich auf die Sprünge zu helfen.



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