Der wahre Silberkristall von abgemeldet
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Kapitel 1:
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Der wahre Silberkristall
Kapitel 01
Kapitel 02
Kapitel 03
Kapitel 04
Kapitel 05
Kapitel 06
Kapitel 07
Kapitel 08
Kapitel 09
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Vorwort
Gut. Das hier ist Version zwei von Staffel sechs. Falls ihr es noch nicht
mitgekriegt habt, ich habe meine erste
FanFic annulliert. Sie war mir von der Handlung teilweise zu flach. Die Handlung
dieses Teils wird euch jetzt zwar
nicht mehr so überraschen, weil ihr einige Elemente schon kennen werdet und ich
durch "Suche nach Hoffnung"
an einen gewissen Rahmen gebunden bin. Schreibt mir, ob es mir gelungen ist, die
Handlung zu verbessern.
Epilog
Die etwa zwanzigjährige Sonja beobachtete gebannt das Schauspiel. Es war wohl
vorbei mit dieser Welt. Vor ein
paar Tagen begann die Sonne ihres Planeten Senta plötzlich sich auszudehnen,
was ein unverkennbares Zeichen
für eine baldige Supernova war.
Sie ging zu der großen Halle hinunter, wo ihre Eltern sie erwarteten. "Ich muß
gehen. Wenn der Kristall nicht
gefunden wird, gibt es keine Rettung mehr." Ihr Vater nickte ernst und ihre
Mutter umarmte sie noch einmal mit
Tränen in den Augen. "Habt keine Angst. Es wird alles gut werden."
Sie eilte nach draußen auf den Landeplatz. Ihr Schiff stand schon bereit.
Nachdem sie das Schott geschlossen
hatte, eilte sie ins Cockpit und ließ sich in den Pilotensitz fallen. Wie gern
hätte ich sie mitgenommen aber es geht
nicht. "Alles klar, Star. Es kann losgehen." Dröhnend erwachten die Triebwerke
des leichten Kreuzers zum Leben.
Die Stadt wurde immer kleiner unter ihnen und dann verließ die Hope die
Umlaufbahn. Viele hatten versucht dem
nahendem Inferno zu entkommen, doch irgendetwas blockierte jegliche
Hyperraumsprünge. Das zeigte auch, daß
die Nova nicht natürlichem Ursprungs sein konnte. Etwas war im Gange und sie
mußte es herausfinden.
Die Koordinaten waren eingegeben. Jetzt konnte sie nur noch hoffen, daß es
klappte. Hörst du mich, mein Licht.
Schenk' mir deine Energie. Die wohltuende purpurne Energie legte sich um das
Schiff. Sie zog den Hebel für den
Hyperraumsprung. Die Hope bockte etwas, durchbrach aber dann die Lichtmauer.
Jetzt war sie auf dem Weg.
Alles lag an ihr.
Kapitel 1: Neue, alte Feinde
Die vier Männer verbeugten sich vor ihrer Herrscherin. Königin Berel erhob
sich von ihrem Thron. "Wir sind
endlich frei. Königin Metallia konnte das Siegel brechen, was sie aber sehr
viel Energie gekostet hat." Die vier
Generäle waren ihre besten Männer, beim letzten Mal leider etwas
unzuverlässig. "Da ihr die Stärksten im
Königreich des Dunklen seid, gebe ich euch noch eine Chance." Jedite aus ihrem
Bann zu befreien war einfach
gewesen. Auch Zeusite und Kunzite hatten kaum Probleme bereitet. Die schwerste
Aufgabe war Neflite gewesen.
Sein Erinnerung zu löschen war nicht einfach gewesen und sie war damit ein
gewisses Risiko eingegangen. Doch
eigentlich sollte diesmal alles gutgehen.
"Was sollen wir tun, Königin?" Jedite war vorgetreten. Gerade er hatte seine
Lektion wohl gelernt und wollte es
wieder gutmachen. "Nun hört genau zu..."
Hotaru setzte sich kerzengerade auf. Sie zitterte am ganzen Körper. Was hatte
sie so verängstigt? Der Alptraum
war nicht mehr präsent. Sie merkte nicht wie auf ihrer Stirn ein Zeichen
erschien und zu leuchten begann.
Die Tür ging auf und Haruka kam ins Zimmer. "Hotaru, bist du wach? Wir wollten
doch zum Flughafen und..."
Sie stockte, als sie bemerkte was vor sich ging. "Michiru, Setsuna! Kommt ihr
bitte mal", rief sie den Flur
hinunter. Kurz darauf erschienen die beiden in der Tür. "Was ist denn, Haruka",
fragte Michiru, sah dann Hotaru
und verstummte.
Das kleine Mädchen wuchs langsam heran. "Hotaru", flüsterte Setsuna. "Was ist
passiert?" Das Zeichen des
Saturn war mittlerweile verschwunden und die Verwandlung abgeschlossen. Sie sah
sich verwirrt um. "Ich weiß
nicht." Die anderen sahen sie verwundert an. "Was heißt, du weißt es nicht",
wollte Michiru wissen. "Ich habe
keine Ahnung, was passiert ist."
"Hört sich nicht gerade beruhigend an", meinte Haruka. "Vielleicht...",
grübelte Setsuna. "... ist einfach nur die
Zeit ihres endgültigen Erwachens gekommen. Bedenkt, es war nie geplant, daß
sie als Baby wiedergeboren wird."
Haruka und Michiru sahen sie zweifelnd an, dann übernahm Hotaru selbst die
Initiative. "Ich dachte, wir wollten
zum Flughafen und Bunny und Mamoru abholen."
"In Ordnung", gab Haruka nach. "Zieh dich an und komm dann runter."
War das ein Traum? Sie sah aus einer beobachtenden Perspektive ein System mit
vier Planeten. Die Sonne war
unnatürlich groß. Plötzlich explodierte der Stern. Die heiße Welle, die
durch die Nova hervorgebracht wurde,
verschlang die Planeten, dann wachte sie auf.
Schweiß stand auf ihrer Stirn. Ihre Hände zitterten leicht. Was war das? Über
ihnen gab es einen kleinen
Lichtreflex, niemand fiel es auf - außer Bunny. War das die Supernova?
Normalerweise sollte man es am Tag
nicht sehen können, weil sie eh das Gefühl hatte, es wäre weit weg vom
Sonnensystem gewesen. Wie kam sie
eigentlich darauf.
"Hey, träumst du?" Mamoru setzte sich wieder neben sie. "Ach, nein. Ich habe
nur die Stadt betrachtet", log sie.
Bunny wollte ihn nicht beunruhigen, gerade weil sie nicht ganz sicher war. Tokyo
tauchte unter ihnen auf und kam
immer näher.
Da sich damals niemand das Verschwinden des Flugzeugs erklären konnte, hatte
Mamoru den Studienplatz erneut
angeboten bekommen. Sie mußte lächelnd, als sie daran dachte. Mamoru hatte
seine Position ausgenutzt und auch
für sie einen Platz bekommen. Knapp ein halbes Jahr waren sie jetzt in Amerika
gewesen, was besonders ihren
Englischkenntnissen gutgetan hatte. Auch die anderen hatten an
Austauschprogrammen teilgenommen. Minako
hatte Makoto nach England "verschleppt". Ami war für einige Semester nach
Deutschland gegangen und Reis
gesanglichen Qualitäten wurden von einer renommierten Plattenfirma entdeckt.
Momentan befand sie sich auf
einer Tournee durch Europa. Das hieß natürlich auch Mamoru und sie waren am
kürzesten weg und würden
einige Zeit alleine sein.
Das Flugzeug setzte mit einem Ruck auf und holte sie aus ihren Gedanken.
"Da kommen sie. Bunny!" Hotaru winkte ihr zu. Die beiden erblickten ihre Freunde
und kamen zu ihnen hinüber.
"Hi. Was macht ihr denn hier?" Haruka nahm ihr die Koffer ab. "Deine Eltern
konnten nicht kommen, da haben
wir uns bereit erklärt." Sie führte die Gruppe nach draußen zu ihrem Auto.
Bunny stutzte plötzlich. "Moment mal,
seit wann ist Hotaru denn wieder gewachsen? Ist irgendwas passiert?" Hotaru
schüttelte den Kopf. "Wir denken
es hat nichts zu bedeuten. Es ist heute Morgen passiert." Bunny nickte. Sehr
seltsam, vielleicht hat es ja doch was
zu bedeuteten. Es ist etwas zuviel auf einmal.
Jedite suchte ruhig sein Ziel aus. Er hatte nichts zu befürchten. Sie hatten
zwar nicht mehr mitbekommen, was hier
passiert war aber soweit Königin Berel ihnen erklärt hatte, mußten die
Sailorkrieger, ohne Erinnerung an ihre
Vergangenheit, wiedergeboren worden sein. Anders hätten sie die Energie des
Silberkristalls nicht ausgehalten.
Der Silberkristall, ja. Er hatte zu tun. Eine junge Studentin fiel ihm ins Auge.
Perfekt. Teste ich doch mal meine
neue Macht.
"AH. Die guten alten japanischen Getränke." Genüßlich schlürfte Bunny an
ihrem Getränk. Der Wind pfiff durch
ihre Haare. Es war ein kühler Spätsommertag. Mamoru ging neben ihr. Sie hatte
ihre Sachen nach hause gebracht
und sich dann gleich wieder mit Mamoru getroffen. Ihre Eltern waren
geschäftlich unterwegs und hatten Shingo
mitgenommen, was bedeutete es würde noch etwas länger dauern.
Ein Schrei hallte durch den Park. "Was war das?" Ein ungutes Gefühl beschlich
sie. "Sehen wir nach", sagte
Mamoru. Er wollte loslaufen aber Bunny hielt ihm am Arm fest. "Warte. Ich hab'
ein schlechtes Gefühl." Sie griff
nach ihrer Brosche und Mamoru zog seine Rose hervor.
"MACHT DES MONDLICHTS, MACH AUF!" Als sie um die Ecke bogen, wäre Sailormoon
fast das Herz
stehengeblieben. Dort stand Jedite, einer der Generäle aus dem Königreich des
Dunkeln. Wie ist das möglich. Wir
haben doch gesehen wie er unter das Flugzeug... Sie brauchte den Gedanken nicht
zu ende zu führen. Vor ihm lag
eine junge Studentin und über ihr schwebte ein funkelnder Kristall, der stark
an einem Sternenkristall erinnerte -
aber eben nicht ganz - und außerdem war da noch etwas anderes.
Tuxedo Mask warf eine seiner Rosen und traf Jedite an der Wange. Dieser fuhr
herum. "Wer..." Er stockte, als er
seine Gegner sah. "Das ist nicht möglich."
"Oh doch! Du störst unser schönes Leben! Wie kannst du es wagen Unschuldige zu
attackieren?!? Ich bin eine
auserwählte Sailorkriegerin! Ich stehe für Liebe und Gerechtigkeit! Ich bin
Sailormoon! Und im Namen des
Mondes werde ich dich bestrafen!"
"Interessant." Jedite hatte seine Fassung zurückbekommen und betrachtete sie
nun kühl. "Du scheinst dich
weiterentwickelt zu haben. Mal sehen wie stark du bist." Er öffnete die Augen
und eine starke Welle negativer
Energie schoß auf sie zu. Sie konnte gerade noch ausweichen, doch Jedite ließ
nicht locker und bombardierte sie
weiter. Tuxedo Mask schnappte sich Sailormoon und zog sie hinter sich her.
"Wohin willst du", fragte sie
keuchend. "Hier ist es zu eng. Wir müssen auf ein offeneres Feld."
"Bleibt gefälligst hier!" Jedite sprang ihnen Blitzte schießend hinterher.
Dann versagten Sailormoon die Beine und
sie brach zusammen. "Ich kann nicht... der Flug... zu anstrengend." Sie wurde
ohnmächtig...
... und wachte vollkommen erholt wieder auf. "Wo bin ich?" Aber sie brauchte nur
eine Sekunde um es
festzustellen. Die Ruinen waren nicht zu verkennen. Vor ihr schwebte friedlich
die blaue Kugel der Erde. Das
Kleid der Mondprinzessin wehte leicht.
"Prinzessin." Sie sah sich um und entdeckte ihre Mutter zwischen den Ruinen.
Freudig ging sie zu ihr hinüber.
"Was ist geschehen? Warum bin ich hier?" Sie hob eine Hand und die Bilder ihres
Traums im Flugzeug erschienen
vor ihr in der Luft. "Das ist Metallias Werk. Sie konnte das Siegel brechen und
das Königreich des Dunklen
wieder befreien. Bitte ich habe nicht viel Zeit. Ihr müßt sie aufhalten. Ich
vertraue dir, Serenity." Serenity nickte
nur kurz. Was hätte sie schon fragen sollen?
Sailormoon schlug die Augen auf, sah Tuxedo Mask schützend über sie gebeugt
und ein Monster, sie vermutete
das Mädchen, lachend mehrere Energiestrahlen auf sie ablassend.
"SATURN, SCHÜTZE SIE!" Die Geschosse prallten am Schutzschild ab. Jedite, der
bisher amüsiert zugeschaut
hatte, drehte sich jetzt wütend um. "Wer war das?"
"Der Stern des Windes Uranus ist mein Wächter. Ich bin Sailoruranus!"
"Der Stern des Meeres Neptun ist mein Wächter. Ich bin Sailorneptun!"
"Der Stern der Unterwelt Pluto ist mein Wächter. Ich bin die Wächterin von
Raum und Zeit, Sailorpluto!"
"Der Stern der Vernichtung Saturn ist mein Wächter. Ich bin die Wächterin des
Lebens, Sailorsaturn!"
"Nein", rief Jedite aufgebracht. "Nicht noch mehr." Aber die äußeren Senshi
hörten schon nicht mehr hin.
"URANUS, SIEG!"
"NEPTUN, SIEG!"
"PLUTO, FLIEG UND SIEG!" Der Dämon wurde hart und unvorbereitet getroffen.
Sailormoon brauchte nicht
lange um zu reagieren, zog ihr Zepter und rief: "LICHT DES SILBERMONDES, SCHEIN
UND HEILE!" Das
wohltuende warme Licht traf den Dämon und schreiend verwandelte er sich wieder
in die Studentin zurück. Jedite
verzog sich schleunigst.
Kleine Wellen schlugen gegen die Felsenküste auf der jetzt Sailormoon, Tuxedo
Mask und die äußeren Senshi
standen. "Ich dachte es wäre endlich vorbei", sagte Moon in die Stille hinein.
Sie hatte den anderen erklärt was
Sache ist. Saturn stand neben ihr und sah sie milde an. "Wir wollten alle nicht
mehr kämpfen."
"Auf jeden Fall müssen die anderen informiert werden", meinte Uranus. "Nein!"
Sailormoon schüttelte heftig den
Kopf. "Sie haben so lange auf diese Chance gewartet. Ich möchte sie ihnen nicht
nehmen."
"Aber..." Neptun wollte widersprechen. "Außerdem sind wir damals auch nur zu
fünft gewesen und haben sie
geschlagen."
"... und fast alle euer Leben verloren", beendete Uranus den Satz. Pluto
schüttelte den Kopf. "Fangt bitte nicht
wieder an zu streiten. Wir sollten auf unsere Prinzessin hören."
"Danke, Pluto." Sie drehte sich wieder um und betrachtete die Wellen. "Wir
schaffen es schon." Wieder einmal
hatte ein Kampf um den Frieden auf dieser Welt begonnen.
Anmerkungen
Der Anfang gefiel mir jetzt schon besser. Keine Angst ihr bekommt die inneren
Senshi schon noch alle zu sehen
(oder besser zu lesen). Etwas Geduld bitte. Ich werde mich mit nervigen
Anmerkungen versuchen zurückzuhalten.
Viel Spaß weiterhin.
Kapitel 2: Unerwartetes Wiedersehen
Jedite verbeugte sich vor dem Thron Berels. "Es scheint so, Königin."
"Hm...", sagte Berel nachdenklich. "Und du sagtest sie sah anders aus." Er
nickte. "Neben der Tatsache, daß sie
reifer geworden ist, scheinen auch ihre Kräfte gewachsen zu sein. Ich denke,
wir sollten sie nicht unterschätzen."
"Das glaube ich auch. Hat jemand von euch eine Ahnung, wer die anderen Krieger
sind?" Kunzite trat vor.
"Soweit ich weiß, sind Sailor Uranus, Neptun und Pluto für den äußeren Rand
des Sonnensystems zuständig
gewesen."
"Und diese Saturn", hakte Neflite nach. Diesmal antwortete Berel selbst.
"Allgemein hin ist sie als Kriegerin des
Todes bekannt. Ich dachte eigentlich, sie wäre eine verstoßene Kriegerin.
Schade, wir hätten sie gut gebrauchen
können."
"Sollten wir es nicht trotzdem versuchen, wenn sie so nah an der Grenze steht",
schlug Zeusite vor.
"Einverstanden. Zeusite, Kunzite, ihr werdet gehen! Versucht euer Glück."
"Habt ihr schon angefangen?" Aufgeregt kamen Luna und Artemis in das Zimmer
gestürzt. Bunny, Mamoru und
die äußeren Senshi hatten sich alle in deren Haus versammelt. "Na, na. Wie
wär's, wenn ihr uns erst mal begrüßt."
"Oh." Luna blieb stehen. "Tut mir leid. Ich freue mich natürlich dich
wiederzusehen. Irre ich mich oder hast du
einen leicht amerikanischen Akzent bekommen?" Bunny sah sie erstaunt an.
"Ehrlich? Wohl Gewohnheitssache."
Luna lächelte, sprang dann in Bunnys Arme. "Ich hab' dich vermißt, Luna." Die
Katze schnurrte leicht. Sie mußte
zugeben, es war schon ziemlich einsam gewesen.
Haruka und Artemis räusperten sich leicht. "Seid ihr fertig? Dann können wir
ja vielleicht mal anfangen." Michiru
kicherte. "Nun laß sie doch." Artemis sah sich um. "Wo ist Hotaru?"
"Am Kampfplatz", erklärte Setsuna. "Bitte!" Luna und Artemis sahen sie
ungläubig an. "Sie ist wieder zur
Kriegerin erwacht. Gestern morgen", erklärte Michiru. "Aha. Glaubt ihr, daß es
nur Jedite ist", fragte Luna weiter.
Die beiden Katzen hatten nur eine kurze Nachricht bekommen, die nicht sehr
aufschlußreich gewesen war. Bunny
schüttelte den Kopf. "Sicher nicht. Ich habe ganz kurz mit meiner Mutter
gesprochen und sie meinte, daß Metallia
das Siegel gebrochen hat."
"Aber das kann nicht sein", meinte Artemis. "Wie kann sie die Kraft des
Kristalls brechen. Dafür hat sie doch viel
zu wenig Energie."
"Das mag schon sein", entgegnete Pluto. "Das bedeutet natürlich, sie muß sich
durch irgendetwas Energie
verschafft haben." Bunny saß die ganze Zeit still da, doch jetzt fiel es ihr
auf. Der Traum gestern, das Leuchten...
"Die Nova! Natürlich! Warum bin ich nicht gleich darauf gekommen."
"Was?" Alle starrten sie an. "Na ja. Ich bin mir nicht total sicher."
"Spuk schon aus", forderte Haruka. "Gestern, im Flugzeug hatte ich einen
merkwürdigen Traum. Da war ein
Sonnensystem und ich konnte eine Supernova beobachten."
"Aber das könnte auch natürlichen Ursprungs sein", warf Artemis ein. "Nein.
Glaub' ich nicht. Kurz nachdem ich
aufgewacht bin, sah ich einen seltsamen Lichtblitz. Ihr müßt zugeben, es ist
ziemlich unnatürlich eine Supernova,
die so weit entfernt ist, am hellichten Tag zu sehen und Mutter sagte auch, das
sei Metallias Werk. Das fällt mir
erst jetzt wieder ein." Setsuna nickte. "Ich habe ein kurzes Beben im Raum
gespürt, hatte dem eigentlich keine
größere Bedeutung zugedacht."
"Also gehen wir davon aus, daß Metallia die Sonne gesprengt hat um ihre
Schergen zu befreien. Was bezweckt
sie? (Haruka)" Schweigen machte sich breit. "Ami könnte vielleicht...", begann
Artemis. "Nein!" Bunny sprang
auf. "Das Thema hatten wir schon. So lange wir sie nicht unbedingt brauchen,
halten wir sie da raus."
"Immer noch nichts", seufzte sie. Saturn hatte jetzt schon mehrere Stunden den
Platz abgesucht. "Was waren das
für Kristalle, von denen Bunny gesprochen hat", murmelte sie. Es war zum
Verzweifeln, keinerlei Anhaltspunkte.
"Vielleicht hätte ich doch warten sollen", meinte sie zu sich selbst. Etwas
erregte ihre Aufmerksamkeit. Sie fuhr
erschrocken herum und vor ihr in der Luft schwebten ein weißhaariger Mann.
Saturn hob drohend ihre Sense.
"Wer bist du?" Der Mann lächelte leicht. "Richtig. Du kennst mich ja noch gar
nicht. Sagen wir, ich bin ein alter
Freund. Wir haben der Prinzessin viel zu verdanken." Saturn überlegte. Bunny
hatte nie etwas derartiges erzählt.
Warte mal. Wieso wir? Im letzten Moment fuhr sie herum und wehrte die Attacke
ab. Die blonde Frau vor ihr sah
sie prüfend an. "Nicht schlecht. Aber es wird dir trotzdem nichts helfen. Wir
sind Zeusite und Kunzite aus dem
Königreich des Dunkeln."
"Was wollt ihr?" Die beiden lachten laut. "Dich!" Saturn ging in Kampfstellung
aber sie griffen nicht an. "Komm
doch zu uns. Du bist doch nur einsam. Niemand weiß deine wahre Macht zu
schätzen", versuchte Kunzite sie zu
überzeugen. "Genau. Sie haben dich ohne Grund verstoßen." Saturn schüttelte
heftig den Kopf. "Ihr irrt euch.
Meine Pflicht gilt der Prinzessin und meine Treue meinen Freundinnen. Das was
ihr gerade versucht. Habe ich
alles schon hinter mir." Zeusite seufzte. "Ich habe gleich gesagt, es wird
nichts, Kunzite." Dieser verengte seine
Augen zu Schlitzen. "Dann soll sie sterben."
"Hotaru!" Bunny schreckte aus ihren Gedanken hoch. Die anderen sahen sie
beunruhigt an. "Sie ist in Gefahr.
Schnell kommt!"
Ein paar Minuten später waren sie am Kampfplatz. Sailormoon zuckte zusammen.
"Zeusite, Kunzite... Also hatte
ich recht." Sie nahm sich zusammen. "Halt", befahl sie und die zwei Generäle
stoppten ihre Angriffe. "Ihr quält
eine meiner besten Freundinnen! Diese Missetat wird nicht toleriert! Im Namen
des Mondes..." Ein Energieblitz
verfehlte nur knapp ihre Schulter. "Hey, was soll das? Ich war noch nicht
fertig", protestierte sie. "Du nervst mich
langsam", sagte Zeusite. "Deine kleine Freundin ist ganz schön dickköpfig aber
dafür werden wir euch alle
zusammen vernichten." Mehrere Monster tauchten aus dem Boden auf und umzingelten
die Senshi. Anfangs
machten Uranus, Neptun und Pluto kurzen Prozeß aber dann wurden es immer mehr.
"Sieht nicht gut aus", stellte
Tuxedo Mask fest. Langsam wurden sie eingekesselt.
"Das sieht wirklich nicht gut aus", stellte Sailormoon nun auch fest. Es waren
einfach zu viele Gegner und
solange sie nicht etwas Zeit hatte, würde Sailormoon auch nichts tun können.
"Das ist alles", höhnte Kunzite. "Ich glaube, Jedite hat euch wohl doch
unterschätzt. Gebt ihnen jetzt den Rest!"
Die Angreifer zogen ihren Ring enger um Sailormoon. Uranus, Neptun und Pluto
stellten sich schützend um sie,
Saturn hob ihre Sense. "Wenn es denn sein muß... Dann soll es hier enden."
"Nein, Saturn. Bitte nicht", flehte Sailormoon aber sie hörte nicht mehr hin.
Eigentlich hatte sie gehofft, ihr Ende
würde irgendwie wichtiger sein aber sie mußte ihre Freunde retten. Das war
genug. Saturn umklammerte den Griff
ihrer Waffe.
"Stopp!" Die Angriffe der Dämonen stoppten abrupt, alle Anwesen drehten sich zu
der Stimme um. Auf dem
dicken Ast eines Baumes stand eine ihr wohlbekannte Frau. Sie hatte orangerote,
zusammengebundene Haare.
Ihre orange Rüstung schimmerte im Sonnenlicht.
"Ich bin die Wächterin der Galaxie! Sailorgalaxia!" Sailormoon atmete aus. "Was
machst du hier?" Was soll ich
davon halten? Ist das vielleicht nur ein Trick? Galaxia sprang vom Baum hinab
und landete direkt vor ihren
Gegnern. "BANNSTRAHL DER HOFFNUNG, SIEG!" Der goldene Strahl schoß durch die
Reihen und löste
sofort einige Gegner auf. "Sailormoon", rief Uranus ihr zu. Sie nickte. Das ist
meine Chance. "LICHT DES
SILBERMONDES, SCHEIN UND HEILE!" Das Licht breitete sich über den Platz aus,
die Dämonen zerplatzten
unter dem Angriff und die zwei Generäle verschwanden schnell.
Sie sah zu Galaxia hinüber. "Danke." Diese nickte ihr nur zu, drehte sich um
und ging davon. "Nicht gerade sehr
geduldig", meinte Uranus. "Sie wird schon ihre Gründe haben", entgegnete sie.
Was war eigentlich passiert? Sie wachte zwischen einer Ansammlung alter Bäume
auf. "Wo bin ich?" Langsam
lichtete sich der Nebel in ihrem Kopf. Ja, richtig. Sie war auf der Erde. Warum
eigentlich? Sonja hielt ihren Kopf,
in dem sich alles drehte. "Genau! Ich muß den Kristall finden und mit ihm mein
Sonnensystem retten. Aber wo soll
ich suchen?"
Hotaru saß in dem kleinem Garten vor ihrem Haus. Die Sterne funkelten am
Firmament. Sie grübelte über all das,
was passiert war. Ich war dem Tod sehr nah und wer weiß wie oft ich es noch
sein werde. Es war ziemlich kühl
und sie erhob sich um zurück ins Haus zu gehen. Jemand legte ihr eine Hand auf
die Schulter. Bunny sah sie
lächelnd an. "Alles in Ordnung."
"Ja. Es geht schon."
"Was hat Zeusite eigentlich damit gemeint, du wärst widerspenstig." Jetzt
grinste Hotaru. "Oh, sie wollten mich
auf ihre Seite bringen aber das habe ich ja schon hinter mir." Bunny legte ihren
Arm um ihre Schultern. "Komm.
Laß uns reingehen. Es wird langsam kalt und kleine Mädchen gehören längst
ins Bett." Hotaru schmunzelte und
ging, ohne sich etwas von ihrer Besorgnis anmerken zu lassen, mit Bunny zurück
ins Haus.
Anmerkungen
Also die Bestimmungszweifel von Hotaru hier haben eine völlige andere Dimension
als in der FanFic "Schicksal".
Die Handlung dieses Kapitels scheint etwas dürftig, trotzdem ist es eine
wesentliche Hinführung auf den weiteren
Verlauf.
Kapitel 3: Teufel in England
"Minako!" Sie drehte sich genervt im Bett herum. "Laß mich schlafen", murmelte
sie in ihr Kopfkissen. Im
nächsten Moment gab es da kein Kissen mehr. Sie schoß sauer aus ihrem Bett
hoch. "Was soll das, Makoto? Es ist
Samstag", protestierte sie. "Ja. Und du hast gesagt, wir wollten schwimmen
gehen." Minako rümpfte die Nase.
Manchmal konnte Makoto ganz schön nerven. "Aber doch nicht so früh." Ihre
Freundin ging nicht darauf ein.
"Zieh dich an. Ich habe schon Frühstück gemacht." Damit war sie auch schon
wieder verschwunden. "HMPF...
Die treibt einen noch zum Wahnsinn", stöhnte sie und zog sich an.
Ein schöner Morgen, war ihr erster Gedanke, als sie vor die Tür trat. "Und
hab' ich zuviel versprochen?" Ihre
Trägheit war schon wieder verflogen und sie war jetzt voller Tatendrang. "Nein,
hast du nicht. Ein ideales Wetter
zum schwimmen."
Sie gingen die Straße runter, Richtung Schwimmbad. Eigentlich war es in England
um diese Zeit beträchtlich
kühler, deswegen sollte man die Wärmeperiode ausnutzen. Ein paar Kinder
spielten vor ihnen auf der Straße
fangen, sonst war relativ wenig los an diesem Morgen.
"Minako?!?" Überrascht drehte sie sich um. "Kathrin!" Glücklich lief sie zu
ihrer alten Freundin und umarmte sie
erstmal. "Hey. Warum hast du mir nicht gesagt das du hier bist?"
"Wollte ich ja aber ich habe erfahren, daß du in Europa warst und dann nicht
mehr dran gedacht." Sie hob
abwehrend die Hände. "Ich bin auch erst vorgestern wiedergekommen." Minako
wurde plötzlich bewußt, das
Makoto ja immer noch da war. "Komm schon, Mako. Nicht so schüchtern."
"Was soll denn das heißen", entgegnete sie zornig, während sie zu den beiden
herüberkam. "Darf ich vorstellen.
Kathrin, meine Freundin Makoto."
"Freut mich." Makoto reichte ihr die Hand. "Bist du auch..." Sie ließ die Frage
- wohl absichtlich - unbeendet,
Mako nickte nur. "AH", rief sie aus, als ihr eine Idee kam. "Kathrin, willst du
nicht mit schwimmen kommen?"
"Sicher. Ich müßte nur meine Badesachen schnell holen, dann..." Zu mehr kam
sie nicht. Vor ihnen materialisierte
ein Mann, der ihnen sehr bekannt vorkam. Vor Verblüffung hatte sie keine Zeit
mehr zu einer Reaktion. Ihr
Gegner schoß einen Strahl auf Kathrin und ein funkelnder Kristall - aber
definitiv nicht ihr Sternenkristall -
erschien. Er betrachtete ihn eine Weile. "Schade. Nicht der Richtige. Ihre
Erinnerungen sind wertlos." Er drehte
sich um und verschwand. Kurz darauf begann Kathrins Körper seltsam dunkel zu
flackern und sie verwandelte
sich in ein Monster - die Gestalt, die sie schon mal als Teufel hatte.
Makoto regte sich an ihre Seite. Auch sie hatte die Szene starr vor Schreck
verfolgt. "Bereit?" Makoto hatte ihr
Zepter in der Hand. "Sicher." Mußte sie die Formel jetzt eigentlich auf
englisch oder japanisch sagen? Was denk'
ich denn da für einen Unsinn?
"MACHT DER JUPITERNEBEL, MACHT AUF!"
"MACHT DER VENUSNEBEL, MACHT AUF!"
Verwandelt, stellten sie sich dem Teufel gegenüber. Dieser ging gleich zum
Angriff über aber Venus konnte
ausweichen. "Und jetzt? Ich meine, wir können sie doch nicht töten."
"Ich fürchte uns bleibt nichts anderes übrig, ohne Sailormoon. JUPITER! MACHT
DER DONNER, SIEG!" Der
Teufel wich geschickt aus und ließ einige Strahlen ab, die die zwei
Kriegerinnen zu Boden warfen. "Ha! Ziemlich
schwach! Ich habe jetzt aber keine Lust mehr mit euch zu spielen. Ein andern Mal
vielleicht." Damit war sie auch
schon verschwunden.
"Zwick' mich mal, Mako. Habe ich das eben richtig gesehen?" Bitter antwortete
Makoto: "Doch, du hast es
richtig gesehen. Das war Kunzite."
"Ich glaube, England können wir wohl erst mal abhaken."
"Und dabei hat dieser Tag so schön angefangen", bemerkte Makoto zynisch. Sie
machten sich auf dem schnellsten
Weg zurück zum Hotel um ihre Sachen zu packen.
Bunny schlenderte in Gedanken versunken an den Geschäften der Innenstadt
vorbei. Eigentlich würde sie ja durch
all die Läden bummeln aber ihr ging einfach zuviel durch den Kopf. Dieser Traum
im Flugzeug hatte sie mehr
mitgenommen, als sie zuerst dachte. Wieviele Menschen mögen da wohl gelebt
haben? Bestimmt Milliarden oder
noch mehr. Schrecklich! Warum müssen wir uns dem bloß immer wieder stellen.
Das ist nicht fair. Ich dachte,
wir würden endlich in Ruhe leben können.
Das Gedränge in der Einkaufsstraße war ihr zu viel und so bog sie in eine
ruhige Seitenstraße ein um dem
Getümmel zu entgehen. Abrupt blieb Bunny stehen, als sie das in einer Ecke
zusammengekauerte Mädchen
entdeckte. Sie hatte orangerotes Haar und trug ein helles Kleid. Sie mochte so
um die zwanzig sein. In irgendeiner
Weise kam sie Bunny bekannt vor aber es fiel ihr nicht ein. Wahrscheinlich auch
nicht so wichtig. Das Mädchen
wirkte so, als wäre sie total verhungert. Bunny kramte in ihrer Tasche nach
etwas eßbaren und fand eine Tafel
Schokolade - Notration - und brach einen Riegel ab.
"Hier." Dankbar nahm sie die Schokolade. Bunny hockte sich hin. "Was machst du
hier? Hast du kein Zuhause?"
Sie schüttelte traurig den Kopf. "Wo ist eine Familie, deine Eltern?"
Schluchzend verbarg sie ihr Gesicht zwischen
den Beinen. "Ich habe keine Familie mehr. Sie sind alle tot." Bunny mußte hart
schluckend. Warum eigentlich
immer ich? Sie verwarf ihre Gedanken schnell wieder. Ich muß ihr einfach
helfen. "Komm. Du kannst erst mal bei
mir wohnen." Überrascht sah das Mädchen auf. Nach einem kurzem Moment des
Zögerns, nahm sie ihre
ausgestreckte Hand und ließ sich von Bunny führen.
Ein wenig später fuhr Bunny mit Mamoru durch die Stadt. Sie kamen gerade vom
Einkaufen zurück und bogen
jetzt auf die Hauptstraße ein.
"Das dürfte wohl reichen", meinte Bunny. "Wer ist sie eigentlich?"
"Ich fürchte das weiß ich nicht." Als ob sie nicht schon genug zum Nachdenken
hätte. Seufzend lehnte sie dich
zurück. "Früher war's irgendwie schöner und viel ruhiger. Findest du nicht?"
Mamoru schmunzelte. "Ich bin froh,
wie es ist, Bunny? Wir sind doch zusammen. Das allein zählt." Sie legte ihren
Kopf an seine Schulter. "Du hast
recht." Lange Zeit saßen beide so da, während Mamoru weiterfuhr. Plötzlich
bremste das Auto vor ihnen ab und
Mamoru mußte schnell reagieren. Quietschend kam das Auto zum Stillstand und die
beiden stiegen aus. Der
Wagen vor ihnen stand quer auf der Straße und nun konnten sie genau sehen
warum. Vor ihnen in der Luft flog
ein Teufel.
"Aber... aber... das ist...", stotterte sie. "Kennst du sie", fragte Mamoru
verdutzt. "Das ist Kathrin!" Er sah sie
verständnislos an. "Eine Freundin von Minako", erklärte Bunny, bückte sich
hinter dem Auto und nahm ihre
Brosche. "MACHT DES MONDLICHTS, MACH AUF!"
Verwandelt traten sie hinter dem Wagen hervor. "Wie kannst du zur Mittagszeit
nur solch ein Chaos anrichten?
Das werde ich nicht zulassen! Ich stehe für Liebe und Gerechtigkeit! Ich bin
Sailormoon!"
"... Und ich bin Tuxedo Mask und stehe für dasselbe!"
"... Und im Namen des Mondes werde ich dich bestrafen!"
Ohne zu zögern ging der Teufel - Kathrin zum Angriff über. Tuxedo Mask warf
ein paar Rosen, die sie aber
mühelos abwehrte. Blitzschnell schoß sie heran und fegte sie zu Boden.
Keuchend setzte sich Sailormoon wieder
auf. "Komisch. Das letzte Mal war sie nicht so stark." Grüne Schmetterlinge
flogen auf sie zu. Sailormoon wurde
in die Luft gezogen und die Energie peinigte sie bis auf die Knochen. So etwas
hatte sie damals bei Venus
gemacht.
"Sailormoon!" Tuxedo Mask sprang auf und wollte etwas unternehmen, doch ihn traf
ebenfalls ein Angriff des
Teufels. "Das ist ja lächerlich", spottete sie. Ich muß ihr helfen. Irgendwie.
"Kathrin, hör zu... AH!" Eine neue
Schmerzenswelle überzog sie. "Du mußt dich wehren. Denk doch an Minako und an
Allen."
"Wie mickrig. Das Königreich des Dunkeln wird diese Welt nun beherrschen
und..."
"HALBMONDTRAHL, ..." Was? "... FLIEG!" Abrupt fiel Sailormoon zu Boden, als der
Strahl den Teufel traf.
Sie landete sanft in den Armen von Sailorjupiter, Mamoru hatte den Sturz alleine
abfangen können. Jetzt drehte
sie sich um und entdeckte Sailorvenus auf dem Dach des anderen Wagen. "Sag mal,
kannst du uns nicht Bescheid
geben, wenn so etwas großes im Gange ist", tadelte Jupiter. "Aber wie..."
"Oh, es ist direkt vor unseren Augen geschehen."
Venus hatte inzwischen mit einem gezielten Sprungkick den Teufel von den Beinen
geholt. "Ich kenne deine
Technik", warnte der Teufel sie. "Wirklich", entgegnete Venus. "Diese aber noch
nicht. VENUS! MACHT DER
HERZEN, SIEG!" Überrascht wurde sie von der Herzattacke getroffen und blieb
betäubt liegen. "Sailormoon!"
"Ja. LICHT DES SILBERMONDES, SCHEIN UND HEILE!" Einige Millisekunden später lag
die geheilte
Kathrin auf dem Boden. Sailormoon atmete erleichtert auf und auch Venus gab
einen Seufzer von sich.
"Hey, komm schon. Ich versteh' dich ja." Beruhigend legte Minako ihrer Freundin
eine Hand auf die Schulter.
"Aber wir sind nun mal ein Team. Jetzt, wo wir wissen was Sache ist, kannst du
von uns nicht mehr erwarten,
einfach so zu tun, als wäre nichts gewesen."
"Wir sind doch Freunde, Bunny. Und Freunde helfen einander, egal wie groß die
Schwierigkeiten auch sind",
fügte Makoto hinzu.
"Danke." Bunny wischte sich eine Träne aus dem Auge. "Ich hab' euch vermißt."
Sie umarmte leicht schluchzend
erst Minako und dann Makoto. "Ist ja gut. Wir sind bei dir." Sie nickte nur.
Kapitel 4: Semesterferien
Endlich Ferien! Ami Mizuno stand mit Reisetaschen beladen vor dem Flughafen. Es
war jetzt fast ein halbes Jahr
her seit sie Bunny und Mamoru das letzte Mal gesehen hatte. Bis auf einen
spärlichen Briefwechsel und mit der
Zeit weniger werdenden Telefonaten - das ging schließlich ans Geld - hatten sie
nicht mehr viel voneinander
gehört. Rei hatte sie letzte Woche bei ihrem Auftritt hier ganz in der Nähe
gesehen. Leider konnte sie dort nur
kurz mit ihr reden. Von Makoto und Minako hingegen war ihr kaum etwas bekannt,
was wohl daran liegt, daß sie
zu zweit weg sind.
Mittlerweile hatte sie die Abfertigung passiert und machte sich auf den Weg zur
Rollbahn. "Die werden Augen
machen, wenn ich da plötzlich auftauche." Sie hatte nur ihre Mutter angerufen
und ihr gesagt, sie solle niemanden
anderes von ihrer Ankunft erzählen.
"Bitte schnallen sie sich an. Wir werden in kürze starten." Ami legte ihren
Sicherheitsgurt an und blickte der unter
ihr verschwindenden Stadt nach. Irgendwie war ihr dieses Land ans Herz gewachsen
und es fiel ihr schwer zu
gehen, andererseits freute sie sich all ihre Freunde wiederzusehen. Gerade die
erheiternden Einkaufsbummel und
Lernstunden mit Bunny vermißte sie, wenn es auch noch so absurd klang.
"Fliegen sie das erste Mal nach Japan?" Aus ihren Gedanken gerissen, drehte sie
sich zu der jungen Frau neben ihr
um. "Nein. Ich bin dort geboren. Ich habe gerade ein Semester hier studiert."
"Oh. Ist Japan ein schönes Land?"
"Es hat durchaus seine Vorzüge. Wollen sie Urlaub machen", fragte sie
fröhlich. "Ich möchte einige entfernte
Verwandte in Tokyo besuchen."
"Schön. Kommen sie mal im Crown vorbei. Ein wirklich schönes Lokal."
"Ich werd's mir merken", sagte sie dankbar. Ja. Endlich wieder nach Hause. Ich
freue mich darauf.
"Interessant, oder?" Zeusite spielte mit ihren blonden Haaren, während sie das
Bild betrachtete. "Junge Studentin
aus Deutschland, gute Zeugnisse, sehr traditionsbewußt, besucht ihre Verwandten
in Tokyo." Kunzite neigte
leicht den Kopf. "Möchtest du diesmal?" Mit einer Geste ließ sie das Holo
verschwinden und stand auf. "Sicher.
Warum nicht?"
Bunny, Mamoru, Makoto und Minako saßen mit den zwei Katzen im Crown und Bunny
klärte sie über das
Geschehen auf. Minako schlürfte genüßlich an ihrem Getränk, sah dann auf.
"Wenn sie die Macht besitzt ganze
Sonnen zu sprengen, warum hat sie das dann nicht schon eher gemacht?"
"Ich glaube kaum, daß es so einfach ist. Wahrscheinlich hat es sie sehr viel
Energie gekostet", meinte Artemis.
Luna nickte zustimmend. "Überlegt doch mal. Wenn sie wirklich soviel Kraft
besitzt warum ist sie nicht schon
längst über uns hergefallen."
"Vielleicht, weil sie uns ohne Erinnerungen vermutete", spekulierte Makoto.
"Bunny hat doch gesagt, daß Jedite
ziemlich überrascht war sie zu sehen."
"Das wohl auch", schaltete Mamoru sich jetzt ein. "Doch ich denke ebenfalls, das
sie Energie benötigt, weil sie zu
viel verbraucht hat. "Mamoru hat recht. Sie hätte uns doch schon längst
vernichtet, wenn es anders wäre,
außerdem... Hey! Hört ihr mir überhaupt zu." Sie folgte Makotos und Minakos
Blick nach draußen und sie
blinzelte zweimal und sah nochmal genau hin um jeden Irrtum auszuschließen.
Aber dann kam Ami auch schon
durch die Tür, dicht gefolgt von einer jungen Frau mit langen brünetten
Haaren. Ihr Herz machte einen Luftsprung
und sie sprang von ihrem Platz auf und fiel ihrer Freundin regelrecht um den
Hals.
"Ami! Was machst du hier?" Ami lächelte. "Ich habe Semesterferien und dachte
ich besuch' euch mal."
"Ami!" Makoto und Minako waren auch aufgestanden und ihr entgegengeeilt. Sie
bemerkte sie erst jetzt.
"Makoto, Minako, seit ihr etwa schon wieder zurück oder warum seid ihr hier?"
Sie bemerkte einen leichten
warnenden Blick, den Bunny ihren Freundinnen zuwarf. "Oh. Uns war's zu
langweilig", sagte Minako mit jener
gespielten Lässigkeit, die sie bei ihr schon oft bemerkt hatte. Irgendwie
gefiel ihr das ganze nicht aber sie wollte
sich diesen Moment nicht vermiesen lassen.
"Willst du uns deine Freundin nicht vorstellen", fragte Makoto mit einem Blick
auf das Mädchen neben ihr. Froh
über die Ablenkung antwortete sie: "Natürlich. Das ist Hanna. Ich habe sie auf
dem Flug hierher kennengelernt.
Hanna möchte Verwandte hier in Tokyo besuchen und ich habe ihr das Lokal
empfohlen."
"Schön." Bunny drehte sich in Richtung Unasuki um. "Hast du gehört. Bald ist
dein Café international bekannt."
"Na da muß ich ja direkt dankbar sein", kam es fröhlich zurück. "Was
möchtest du denn Hanna?"
"Ist mir egal. Ich nehm' das, was die Mädchen hier auch nehmen."
"Geht klar."
Etwas später am Abend verabschiedete sie Hanna, die zu ihren Verwandten gehen
wollte. "Ich hoffe doch wir
sehen uns wieder?"
"Klar. Ich hab' mich gefreut euch kennenzulernen." Ami erwiderte ihr Lächeln.
"Ich habe mich auch gefreut. Auf
Wiedersehen."
"Auf Wiedersehen, Ami."
Eine Weile blickte sie ihr noch nach. Ein nettes Mädchen. Sie hat extra den Weg
hierher gemacht um Verwandte
kennenzulernen. Gerade als sie sich umdrehen wollte, hörte sie ein Geräusch.
Es klang wie ein unterdrückter
Schrei. Ami sprintete in die Richtung und bog um die Ecke. Direkt vor ihr
stand... Zeusite! Noch hatte sie Ami
nicht entdeckt und so verzog sie sich auch gleich wieder hinter die Ecke. War es
das, was Bunny mir nicht sagen
wollte? Egal. "MACHT DER MERKURNEBEL, MACHT AUF!"
"Möchtest du noch etwas?" Sonja schüttelte den Kopf. "Nein danke, Bunny. Du
tust ja schon genug für mich"
"Ach, das mach ich doch gerne", wiegelte sie ab. "Sagst du mir jetzt vielleicht
mal, wie du heißt."
"Sonja."
"Das ist aber nicht japanisch, oder?"
"Nein", antwortete sie knapp. Sie durfte nicht zu viel verraten, wobei ihr
selber ja die meisten Erinnerungen
fehlten. Sie erinnerte sich nur an ihren Auftrag.
"Weißt du. Du erinnerst mich an jemanden aber ich komme nicht drauf." Das
Piepen ihrer Armbanduhr unterbrach
sie. "Tut mir leid, Sonja. Ich muß kurz weg." Damit war sie auch schon
verschwunden. Seltsam.
"Was ist?"
"Ich bin's. Du wirst es nicht glauben, Bunny. Zeusite ist hier", kam Merkurs
Stimme gehetzt aus dem Funkgerät
bevor eine Explosion die Verbindung unterbrach. "Doch, Ami, und wie ich das
glaube." Innerlich fluchend über
diese Konfrontation - sie hatte es nicht gewollt - eilte sie hinaus, dem Signal
folgend.
Ihr Knie schmerzte von der Attacke des Teufels. Sie hatte nicht mehr verhindern
können, daß Zeusite einen
seltsamen Kristall aus Hanna herausholte. Dann hatte sie sich verzogen und Hanna
war zu einem Monster
geworden. Sie schoß mit seltsamen Geschossen auf sie, die wie kleine Flugzeuge
aussahen. Zwei weitere
Geschosse schlugen direkt neben ihr ein und fegten sie von den Beinen. "Das ist
dein Ende, Sailorkriegerin",
drohte sie und zielte wieder auf sie.
"JUPITER! MACHT DER DONNER, SIEG!" Getroffen sackte sie zusammen. Moon, Jupiter
und Venus standen
Rücken an Rücken etwas abseits. "Wir lassen nicht zu, daß gemeine Teufel ihr
Unwesen treiben.! Das Königreich
wird nie die Oberhand gewinnen! Im Namen des Mondes werden wir dich bestrafen!"
Das Königreich des
Dunkeln? Muß ja 'ne ganze Menge passiert sein.
Der Teufel schien unbeeindruckt zu sein und griff jetzt die drei anderen Senshi
an. Doch bevor sie etwas tun
konnte flog ein goldoranger Strahl auf sie zu und traf den Teufel in der Mitte.
Ohne nach dem Ursprung zu
suchen, rappelte Merkur sich auf. Jetzt oder nie! "MERKUR! MACHT DES WASSERS,
SIEG!" Der
Wasserangriff warf den Teufel um. Sailormoon reagierte schnell. "LICHT DES
SILBERMONDES, SCHEIN
UND HEILE!"
Jetzt erst sah Merkur hoch auf das Dach des niedrigen Hauses. Galaxia! Erst
wollte sie in Kampfhaltung gehen,
erinnerte sich dann aber, daß sie ja vom Chaos befreit war. Galaxia nickte
ihnen zu und sprang dann wieder außer
Sicht.
Auch Jupiter und Venus, wie sie bemerkte, blickten überrascht zu Sailormoon.
"Wußtest du von ihr", fragte
Venus. "Hatte ich das nicht erzählt? Oh, hab' ich wohl vergessen."
"Oh, Bunny", kam es von allen.
"Aber ich möchte das nicht", widersprach sie. Bunny war klar gewesen, daß das
kommen würde. "Bunny", sagte
Ami sanft. "Weißt du noch, was ich einmal gesagt habe. Alles was ich möchte,
ist mit euch zusammensein. Jetzt
wo ich weiß was los ist, kann ich nicht einfach die Augen zumachen und mir
vorgaukeln es wäre nichts passiert.
Ich bin eine Sailorkriegerin und du kannst mich nicht davon abbringen meine
Pflicht zu erfüllen."
"Ich weiß." Ami sah sie ruhig an. "Ich danke dir trotzdem, Bunny."
Kapitel 5: Freundschaft ist wichtiger als Ruhm
Der Applaus der Menge schwoll an und sie verbeugte sich galant. Rei Hino genoß
den Beifall ihrer Fans. Ihr
Traum hatte sich erfüllt, sie war berühmt.
Der Vorhang schloß sich und sie verließ zufrieden die Bühne.
Beifallsbekundungen von den Helfern hinter der
Bühne und den Leuten der Tour begleiteten sie auf den Weg in ihre Kabine. Als
die Tür hinter ihr ins Schloß fiel,
atmete sie tief durch. Trotz allem Erfolgs, den ihre Tour verbuchte, waren die
Auftritte ganz schön streßig. Es
klopfte leise an ihrer Tür. "Rei? Darf ich reinkommen", drang die Stimme ihrer
Assistentin von draußen. "Sicher.
Komm nur rein, Michelle." Die Tür öffnete sich und die junge Französin kam
hinein, wie immer vollkommen
elegant und geschmeidig. Ihre langen schwarzen Haare hingen ihr ins Gesicht und
fielen ihr über die Schultern. Sie
sah ausgesprochen hübsch aus.
"Sie waren klasse, Miss Hino, wenn ich mir den Kommentar erlauben darf", sagte
sie in fast perfektem Japanisch.
"Bitte. Fang doch nicht wieder mit diesem SIE an. Einfach nur Rei, OK." Michelle
lächelte. "Danke."
"Also, was wolltest du?" Ihre Assistentin versteifte sich etwas. "Du hast
übermorgen schon wieder einen Auftritt."
Oh Nein. Rei hatte mal Bücher, über den Verschleiß von Talenten,
hervorgerufen durch Überbeanspruchung, in
den ersten Jahren, gelesen. Hoffentlich blühte ihr das jetzt nicht auch.
"Wo?"
"Nun. Du wirst es nicht glauben. In Tokyo", gab sie ihr Auskunft. Rei zuckte
zusammen. "Wirklich?"
"Ja." Tokyo. Sie würde also zurück in ihre Heimat kommen. Zurück zu ihren
Freunden - jedenfalls Bunny und
Mamoru dürften wieder da sein. "Das ist doch mal was positives", kommentierte
sie. Michelle sah sie überrascht
an. "Du bist nicht genervt?"
"Doch, sicher. Aber ich freue mich darauf meine Freunde wiederzusehen."
"Jedite!" Die Gestalt ihres Dieners erschien vor ihr. "Ja."
"Berichte. Wie verlaufen eure Aktionen?" Sie wußte es natürlich bereits aber
sie wollte es von ihm selbst hören.
"Nun. Es verläuft nicht unbedingt so wie wir es geplant haben. Diese vielen
Sailorkrieger stehen uns sehr im
Weg."
"Und ihr habt noch nichts gefunden?"
"Leider nein, Königin Berel", sagte Jedite. "In eurem eigenem Interesse rate
ich euch, euch zu beeilen. Königin
Metallia wartet." Jedite verbeugte sich. "Sehr wohl."
Sonja lag auf ihrem Bett. Was war gestern eigentlich passiert? Sie war in ihrem
Zimmer aufgewacht, konnte sich
aber nicht daran erinnern wieso. Sie sah sich in ihrem Zimmer um. Der kleine
Raum unterm Dach war gemütlich
eingerichtet. Das Bett war ziemlich klein aber doch ausreichend. Komisch. Ob
hier vorher wohl jemand gewohnt
hat. Bunny hatte gesagt, daß nur ihr Bruder Shingo, ihre Eltern und ihre Katze
Luna hier wohnten. "Seltsam. Ich
könnte schwören hier hätte bis vor kurzem noch jemand gelebt.
Das Klappen der Haustür ließ sie hellhörig werden. Ihre Gastgeberin schien
wieder da zu sein. Langsam ging sie
die Treppe hinunter.
"Was, Rei?" Bunny lehnte sich an den Baum und sah Ami, Makoto und Minako
entgeistert an. "Es stimmt. Sie
wird morgen hier auftreten. Ich hab' schon Karten bestellt", erklärte Minako.
"Aber meint ihr nicht, wir sollten ihr
lieber aus den Weg gehen. Sie soll es doch nicht erfahren."
"Was erfahren?" Erschrocken fuhren die vier Mädchen zu der vertrauten Stimme
herum. "Rei!"
"Hi. Ich habe mir einfach einen Tag Urlaub genommen und bin vorgereist."
"ÄH, wir hatten nicht unbedingt mit dir gerechnet, weißt du", versuchte Makoto
abzulenken aber es war schon
gelaufen. "Euch hier zu treffen hätte ich auch nicht erwartet. Was ist los?
Sagt schon!" Bunny stieß einen Seufzer
aus. "Das ist so..."
Genervt schlug sie die Tür zu ihrem Zimmer im Hikawa-Tempel hinter sich zu. "So
ein Mist." Warum mußte das
passieren? Warum jetzt? "Gibt es ein Problem?" Jetzt erst bemerkte sie Michelle,
die auf ihrem Bett saß. "Was
machst du denn hier?"
"Komm schon. Ich kenn' dich doch. Es war mehr als klar, daß du nur hier sein
konntest." Ein tiefer Seufzer von
Rei unterbrach die kurze Stille, als sie sich neben Michelle auf dem Bett
niederließ. "Willst du darüber sprechen."
Sie würde schon gerne aber was sollte sie sagen? "Das ist unheimlich
kompliziert." Michelle schwieg. "Weißt du.
Meine Freunde und ich, wir waren vor meiner Karriere an einer sehr wichtigen
Sache beteiligt, von der ich dir
nichts erzählen darf. Jetzt fängt es wieder an und ich weiß nicht was ich tun
soll."
"Du willst deine Karriere nicht aufgeben...", stellte sie fest. "Ja. Ich..."
"Du willst aber auch deine Freunde mit dieser Sache nicht alleine lassen", fuhr
sie unterbrechend fort. "Hab' ich
recht?" Schweren Herzens nickte sie. "Es hat auch etwas mit Pflicht und
Verantwortung zu tun. Meine
Freundinnen wollen, daß ich weitermache, aber ich fühle mich auch verpflichtet
ihnen gegenüber." Eine lange Zeit
schwieg Michelle. "Rei, was ist dir wichtiger? Deine Karriere oder deine
Freunde?" Sie brauchte nicht lange
überlegen. "Meine Freunde."
"Siehst du. Du willst deine Freunde nicht enttäuschen aber glaubst du nicht sie
zu enttäuschen, wenn du deine
Karriere abbrichst? Ich habe keine Ahnung wie wichtig diese Sache ist, doch du
mußt deine Entscheidung selber
treffen. Wichtig ist nur, ob du auch selber damit leben kannst." Dieses Urteil
überraschte sie doch etwas. So kenne
ich dich ja gar nicht, Michelle. "Du hast eine gute Menschenkenntnis. Hat dir
das schon mal jemand gesagt,
Michelle?"
"Ja, schon viele. Aber von dir klingt es das erste Mal ehrlich." Sie kicherte
etwas und auch Rei kicherte kurz,
wurde dann aber wieder ernst. "Danke, Michelle."
"Laß dir Zeit. Überlege dir gut, was du machst und was deinen Freunden am
meisten weiterhilft."
Die Ränge füllten sich und auch Bunny und ihre Freundinnen waren schon drin.
Haruka und Michiru standen noch
oben am Gitter. "Was meinst du macht sie", fragte Haruka. "Schwierig zu sagen.
Sie ist sich durchaus ihrer Pflicht
bewußt aber es wird schwer für sie werden." Ihre Freundin schwieg. Ein
Rauschen drang an ihre Ohren. "Spürst
du das. Das Meer wird unruhig."
"Ja, auch der Wind ist deutlich spürbar. Es wird etwas passieren."
"Hoffentlich erst nach dem Konzert. Komm, laß uns reingehen."
Mitten im zweiten Lied passierte es. Die Musik setzte aus und Jedite - es war
tatsächlich Jedite - materialisierte
direkt vor ihr. Zuerst zuckte sie zusammen, erkannte dann aber, daß er sich
wahrscheinlich nicht mehr an ihre
Identität erinnerte.
Er hob die Hände und begann das erstarrte Publikum zu betäuben. Dann drehte er
sich zu ihr um mit einem
kleinem dreieckigen Gegenstand in der Hand und er zielte direkt auf sie. "Keine
Angst, Kleine. Ich will nur kurz
deine Erinnerungen sehen."
"Rei! Nein!" Ein Blitz löste sich aus dem Dreieck und traf Michelle voll, die
in die Bahn des Strahles gesprungen
war. Ein funkelnder Kristall, der sie an die Regenbogenkristalle erinnerte,
schwebte über ihr. "Interessant aber
nicht das was ich suche", kommentierte Jedite mit einem Blick auf das Mädchen.
"Dummes Mädchen. Sie kann dir
auch nicht mehr helfen. Du bist mein nächstes Ziel." Rei wich einen Schritt
zurück, griff unter ihr Kleid nach ihrem
Zepter.
"BANNSTRAHL DER HOFFNUNG, STRAHL UND SIEGE!" Ein goldener Strahl verletzte
Jedite an der
Schulter. Beide sahen nach oben. Da stand doch tatsächlich Sailorgalaxia. Das
es schon so weit fortgeschritten ist,
hast du mir nicht erzählt, Bunny.
"Das büßt du mir. Erst kümmere ich mich um dich und dann hol' ich mir ihren
Erinnerungskristall", höhnte Jedite.
"Das läßt du schön bleiben!" Jedite fuhr wieder herum und auch Rei und
Galaxia sahen in die Richtung, wo das
Sailorteam inklusive Uranus und Neptun stand. "Reis Traum ist endlich in
Erfüllung gegangen und ihre
Erinnerungen sind ihr sehr wichtig! Wir erlauben nicht, daß du so mit ihnen
umspringst! Wir sind das Sailorteam!
Wir stehen für Liebe und Gerechtigkeit! Ich bin Sailormoon! Und im Namen des
Mondes werde ich dich
bestrafen!"
"UPS. Ich gehe dann wohl besser. Ein andern Mal vielleicht." Damit war er schon
verschwunden. "Angsthase",
schnaubte Rei verächtlich. Zu ihren Füßen verwandelte sich Michelle jetzt
aber in ein Monster.
"Hallo, meine Damen und Heeren. Willkommen zu meinem großem Auftritt."
Auftritt? "Rei hat mich immer nur
benutzt. Jetzt werde ich einmal zeigen was ich kann."
"Aber ich", stotterte sie. "Ruhe. Du wirst dafür bezahlen, daß du dich immer
in den Vordergrund gedrängt hast."
Sie machte einen Schritt auf sie zu.
"NEPTUN, FLIEG!" Sie wirbelte herum und wehrte den Angriff ab. Das war nicht
fair. Gerade Michelle. Warum
mußten immer wieder Menschen, die sie gern hatte, damit hineingezogen werden.
Unterdessen sang die
verwandelte Michelle eine ohrenbetäubende Arie, welche die Senshi lähmte. Sie
hatte ihr Zepter immer noch fest
umklammert. Wenn ich jetzt eingreife, werde ich nicht mehr zurück können. Aber
will ich das denn eigentlich.
Wichtig ist nur ob sie selber damit leben könnte, hatte Michelle gesagt. "Du
mußt das tun, was deinen Freunden
am meisten hilft." - Ja! Ich bin eine Sailorkriegerin. Ich kann meinem Schicksal
nicht entfliehen. "MACHT
DER MARSNEBEL, MACHT AUF!"
Der Teufel wollten gerade mit einem neuem Angriff beginnen. "Stopp", befahl
Sailormars hinter ihr. "Michelle hör
auf damit!"
"Was weißt du schon. Na warte!" Sie setzte zu ihrem Gesang an. "MARS! MACHT DES
FEUERS, SIEG!" Der
Pfeil traf sie und warf sie zurück. "Na los! Worauf wartest du noch?"
"Ich will dich nicht töten, Michelle. Es tut mir leid, wenn ich deine Wünsche
nicht erkannt habe. Aber du mußt
auch selber etwas für deine Träume tun. Das hier bist doch nicht du. Die
Michelle, die ich kenne, ist wesentlich
liebenswerter und kann ihre Träume bestimmt alle verwirklichen." Sie spürte
das Flackern ihrer Aura. "Rei",
flüsterte sie. "Ja. Ich bin hier." Dann drehte sie sich um. "Sailormoon?"
"Schon da. LICHT DES SILBERMONDES, SCHEIN UND HEILE!"
"Willst du das wirklich machen. Ich meine, es ist dein letzter Auftritt", fragte
Michelle zweifelnd. "Und du willst
doch auch so werden wie ich. Aber wenn du dich nicht traust, wird das nie
etwas."
"Hat dir schon mal jemand gesagt, daß dein Urteilsvermögen hervorragend ist."
"Ja. Das hat schon jemand." Die zwei Mädchen lachten beherzt, betraten dann die
Bühne.
"Auf absehbare Zeit wird dies mein letzter Auftritt sein." Ein enttäuschtes
Raunen ging durch die Menge. "Ich bin
meinen Freunden mehr schuldig, als sie sich vorstellen können. Ich verspreche
aber, daß ich wieder komme. Mein
letzter Auftritt soll ein Duett sein, da ich meiner Freundin und Assistentin
Michelle viel zu verdanken habe." Sie
machte eine kurze Pause und die Musik setzte ein. "An einem stillem Ort im
Universum gibt es einen Planeten von
dem eine wunderschöne Melodie erklingt. Das ist unser Planet - die Erde. Mein
letztes Lied heißt Melodie der
Freude..." Dann schmetterten Rei und Michelle die wohl schönste Version des
Liedes dahin.
"Meine Entscheidung ist gefallen. Ich bin eine Sailorkriegerin, auserwählt um
die Welt vor dem Bösen zu
schützen. Meine Pflicht gilt der Prinzessin und ganz besonders meinen
Freunden."
"... Sie soll der Zauber sein, der uns die Wärme schenket ein." Der Applaus
erfüllte sie noch ein letztes Mal mit
Freude. Doch sie bereute nichts mehr.
Anmerkungen
Die Folgen in denen die Senshi langsam wieder dazu stoßen, hatte ich schon, als
ich mir erstmals Gedanken über
eine Fortsetzung machte (nach Sailormoon S). Durch die Umwandlungen, die ich
vornehmen mußte, ist die Idee
in "Der Stein des Lichts" leider etwas verloren gegangen.
Kapitel 6: Verlorene Liebe
Etwas beschäftigte ihn schon seit seiner Neuberufung zum General, ein Detail
aus seiner Vergangenheit. Es schien
ihm plötzlich nicht mehr selbstverständlich ein Geschöpf des Bösen zu sein.
Er teleportierte sich in den Thronsaal
von Königin Berel.
"Was gibt es, Neflite?" Er trat einen Schritt nach vorne. "Darf ich eine Frage
stellen", wandte er sich vorsichtig an
seine Königin. "Sprich."
"Was ist damals passiert? Wie wurde ich besiegt?" Ein dunkler Schatten legte
sich über Berels Gesicht und Neflite
wußte gleich, daß er ein heikles Thema angesprochen hatte. "Nun", sagte sie
nachdenklich. "Willst du das wirklich
wissen?" Neflite nickte langsam. "Dann schau." In ihrer Kugel erschien das Bild
eines braunhaarigen Mädchens.
Sie kommt mir so bekannt vor. "Dieses Mädchen war für deine Niederlage
verantwortlich."
"Wie?"
"Sie schaffte es in dir dieses schwache Gefühl der Liebe zu erzeugen. Sie
gaukelte dir vor dich zu lieben, führte
dich stattdessen aber in eine Falle der Sailorkriegerinnen." Das war es also.
Ich bin auf ein Erdenmädchen
hineingefallen. Er fühlte sich schuldig. "Wie heißt sie?"
"Naru - Naru Osaka." Sein Entschluß stand fest. Es gab für ihn nur eine
Möglichkeit seine Ehre
wiederherzustellen und seine Vergangenheit zu bewältigen. "Ich muß mich ihr
stellen."
"Ich habe mir gedacht, daß du so handeln würdest. Führe deinen Plan aus, sei
aber vorsichtig und unterschätze sie
nicht. Dieses Mädchen ist sehr gerissen."
"Ich werde daran denken." Naru, du wirst dafür büßen, mich reingelegt zu
haben.
"Wo gehst du hin?" Bunny bemerkte gerade, daß Sonja das Haus verlassen wollte.
"Ich sehe mir ein wenig die
Stadt an und schaue mal, ob ich nicht etwas zu arbeiten finde", rief sie die
Treppe hinauf. "Das ist eine gute Idee.
Oh... Warte mal kurz." Sie verschwand in ihrem Zimmer und kam kurz darauf mit
einem Zettel die Treppe
hinunter. "Wir brauchen noch ein paar Sachen und ich weiß nicht, ob ich heute
noch Zeit finde einkaufen zu
gehen. Würdest du das erledigen?"
"Sicher, warum nicht", entgegnete sie, froh Bunny wenigstens einen kleinen
Gefallen tun zu können. "Schön.
Hier." Sie drückte ihr den Zettel und ein wenig Geld in die Hand. "Müßte
eigentlich reichen."
"Bis später", verabschiedete sich Sonja und verließ das Haus. Den wahren Grund
für ihr Weggehen verschwieg sie
jedoch. Heute würde sie beginnen den Kristall zu suchen.
Ihre vier Freundinnen schwiegen eine Zeitlang. "Und mehr weißt du wirklich
nicht über sie", hakte Rei nach.
"Nein, eigentlich nur ihren Vornamen", gab Bunny zurück. "Vielleicht kommt sie
aus einem Land wo ein
Bürgerkrieg tobt oder ihre Familie wurde verfolgt und hat sie in letzter
Sekunde hierher geschickt." Bunny nickte.
"Das hatte ich mir auch schon gedacht." Makoto sah betrübt zu Boden. "Kein
schönes Schicksal", murmelte sie.
Plötzlich sprang Minako auf. "Ich hab's!"
"Was", kam es von allen. "Wie wäre es, wenn Sonja und Galaxia..."
"Minako, also wirklich. Gehst du da nicht etwas zu weit", zweifelte Bunny.
"Wieso? Du mußt zugeben, alle die
etwas mit unserer Sache zu tun haben, scheinst du ja magisch anzuziehen.
Chibiusa, Chibi Chibi."
"So ganz unrecht hat Minako nicht", meinte Ami jetzt. "Wir dürfen die
Möglichkeit zumindest nicht ausschliessen."
"Du hast sie damals doch gesehen, Bunny", erinnerte Rei. "Kommt sie dir in
irgendeiner Weise ähnlich vor."
"Kann schon sein. Es ist fast ein Jahr her und es war nur ein kurzer Moment",
gab sie zu. Was habe ich bloß
vergessen... Oh nein! "Ich muß los." Und schon war sie auf den Weg die Stufen
hinunter. "Wohin willst du", rief
Luna ihr nach. Über die Schulter gab sie zurück: "Ich habe Naru versprochen
ihr zu helfen. Sie haben heute
Sonderverkauf." Dann war sie auch schon weg. "Fällt ihr aber spät ein. Es ist
ja schon später Nachmittag",
bemerkte Makoto. "Das ist eben Bunny. Ganz wird sie sich wohl nie ändern",
meinte Luna mit einem Seufzer.
Sonja verließ zufrieden das kleine Restaurant. Sie hatte schon immer ein Talent
zum kochen besessen. Der
Manager hatte sie mit Freude genommen, da sie momentan in der Küche ziemlich
unterbesetzt waren. Lieber hätte
er zwar eine Vollzeitarbeitskraft gehabt aber dazu hatte sie kaum Zeit. Es ging
zum Glück auch so.
"So wo fange ich jetzt an zu suchen." Für den Einkauf hatte sie später noch
die Möglichkeit, jetzt galt es erstmal
die Suche nach diesem mächtigen Kristall zu beginnen. Vielleicht würde sie
dann auch ihre verlorenen
Erinnerungen zurückbekommen. "Am besten ich beginne bei den Juwelierläden. Die
Wahrscheinlichkeit ist zwar
gering aber versuchen sollte ich es schon." Damit machte Sonja sich auf den
Weg.
"Kann sie denn nicht einmal pünktlich kommen." Schnaubend räumte Naru das Geld
in die Kasse und
verabschiedete die Kundin. Dann entdeckte sie drüben ein junges Mädchen, die
sehr interessiert die Kristalle
ansah. "Kannst du mich mal kurz ablösen, Mama?"
"Sicher, Schatz. Was hast du denn vor?"
"Ich seh' mal, was die Kundin da drüben will", erklärte sie. Ruhig schlenderte
Naru zu ihr hinüber. "Kann ich dir
helfen?" Überrascht sah sie auf. "Ich sehe mich nur etwas um", antwortete das
Mädchen. "Suchst du etwas
bestimmtes?" Sie schien kurz zu überlegen, fragte dann aber: "Kennst du einen
Stein der Silberkristall heißt."
"Silberkristall", wiederholte sie langsam. Der Begriff kam ihr bekannt vor. Er
war stark verbunden mit... Liebe?
Sie konnte es nicht definieren aber es hatte sie schon einmal jemand nach dem
Silberkristall gefragt.
Verschwommene Bilder gingen durch ihren Kopf, doch bevor sie die Bilder
zusammensetzen konnte, entdeckte
sie Bunny, die gerade in das Geschäft kam. "Hier drüben, Bunny!" Sie winkte
ihrer Freundin zu und sie kam
hinübergelaufen. "Tut mir ehrlich leid. Ich hab' es total verschwitzt",
entschuldigte sie sich. "Ach, schon gut. Das
bin ich ja gewohnt." Bunnys Blick fiel auf das Mädchen. "Sonja?"
"ÄHÄ, hallo Bunny."
"Was tust du hier?" Sonja schien sich noch eine Antwort zu überlegen, da fielen
plötzlich alle Besucher wie Steine
zu Boden, als ein betäubendes Gas aus der Klimaanlage kam. "Naru, Sonja, hier!"
Bunny warf denn beiden ein
Taschentuch zu und sie preßte es sich instinktiv vor den Mund. Jedoch im
nächsten Moment hätte sie sich
gewünscht, sie hätte es nicht getan. Vor ihr tauchte ein großer,
breitschultriger Mann mit langen braunen Haaren
auf. Er trug eine violette Uniform mit goldenen Streifen an den Seiten. Jetzt
setzten sich die eben noch unklaren
Bilder ganz deutlich zusammen. Damals... dieser gutaussehende Mann, der sich als
Abgesandter aus dem
Königreich des Dunkeln entpuppte...
"Neflite", flüsterte sie. "Das kann nicht sein. Du lebst?" Neflite lachte
kühl. "Ja. Ich lebe und nocheinmal werde ich
nicht auf dich reinfallen, Naru. Du hast mich einmal getäuscht aber dafür
werde ich mich jetzt rächen."
Verständnislos sah sie ihn an. "Was? Ich verstehe das nicht?"
"AH. Anscheinend kannst du dich nicht mehr erinnern. Du hast mir vorgegaukelt
mich zu lieben und hast mich
dann den Sailorkriegerinnen ausgeliefert", erklärte er. Was soll das? Warum
sagt er das? "Neflite, ich habe nie..."
"Sei still!" Er hob eine Hand und eine blendend weiße Energiekugel schoß auf
sie zu. "Nein!" Sonja stand
plötzlich zwischen ihr und Neflite und fing den Angriff mit ihrem Körper ab.
Sie fiel getroffen zu Boden und blieb
dort schwer atmend liegend. "Jetzt zu dir!" Eine weitere Energiekugel schoß auf
sie zu, nur am Rande ihrer
Wahrnehmung merkte sie wie Bunny sich regte, ihre Brosche von ihrem Kleid
nahm...
"SATURN, SCHÜTZE SIE!" Etwas flackerte kurz vor ihr auf und fing die Kugel ab.
Im Eingang des Geschäftes
stand eine Sailorkriegerin mit einer langen Sense in der Hand. "Ich bin die
Wächterin des Lebens, Sailorsaturn! Ich
erlaube nicht, was du da vorhast."
"Ach, nein." Lässig drehte er sich zu ihr um. "Sternenblockade!" Ohne
Vorwarnung schob sich plötzlich eine
Wand aus weißem Sternenlicht zwischen Saturn und sie. "Nun sind wir endlich
allein. Licht der Sterne, vernichte
sie!" Mehrere kleine Kugeln flogen auf sie zu.
"Naru! Nein!" Bunny stellte sich zwischen den Sternenregen und sie. "Bunny,
nicht", schrie Saturn noch über das
Getöse. Warum Bunny. Kennt sie Bunny etwa? Es geschah alles wie in Zeitlupe.
Die Angriffe verschwanden nicht
einfach als sich Bunnys Brosche öffnete und dieses warme Licht ausstrahlte,
nein, sie saugte sie regelrecht auf.
Neflite bekam einen seltsamen Ausdruck auf seinem Gesicht, als hätte er ein
Gespenst gesehen. Bunnys Brosche
strahlte und leuchtete, dann sagte sie: "MACHT DES MONDLICHTS, MACH AUF!" Das
purpurne Licht hüllte
sie ein und nach und nach verwandelte Bunny sich in... Sailormoon! "Bunny",
brachte sie nur leise hervor. "Ich
glaube es nicht."
"Wie kannst du es wagen mit den Gefühlen eines jungen Mädchens zu spielen!
Erinnere dich Neflite! Du hast sie
geliebt, du hast sie wirklich geliebt! Ich bin Sailormoon! Und im Namen des
Mondes werde... ich dich jetzt
befreien!" Ein Stab erschien in ihrer Hand. "LICHT DES SILBERMONDES, SCHEIN UND
HEILE!" Das
wohltuende, warme Licht erfüllte jetzt den ganzen Raum. Neflite biß die Zähne
auseinander. "Du lügst, sie hat
mich verraten, sie hat mir etwas vorgemacht." Sailormoon ging nicht darauf ein.
"Fühle in dich hinein, du weißt
das es wahr ist." Dann hüllte das Licht aus ihrem Stab ihn vollkommen ein und
sie spürte es, sie spürte die
Veränderung. Es war vollbracht. Neflite war gerettet.
Ihre Freude sollte nicht lange dauern. Neflite, der erschöpft auf dem Boden
lag, wurde von etwas Dunklem
eingehüllt und verschwand. "Nein", stöhnte sie erst, dann schrie sie es.
"NEIN!!!"
Saturn kniete sich neben Sonja und legte ihre eine Hand auf die Stirn. Dann
konzentrierte sie sich und das heilende
Licht ihres Schutzplaneten ging auf sie über. "Sie kommt bald wieder zu sich",
informierte sie Sailormoon. Diese
nickte nur stumm, sie sah zu ihrer immer noch schluchzenden Freundin hinüber.
Gerade wollte sie etwas
tröstendes sagen, da sprang Naru auf und rannte weinend aus dem Geschäft.
Lange Zeit sah sie ihr nach, nahm nur
nebenbei wahr, daß Saturn neben sie getreten war. "Laß uns sie nach Hause
bringen. Dann schauen wir nach ihr,
ja?" Sie nickte. Das hatte sie nicht gewollt, wirklich nicht.
Kapitel 7: Erinnerungen
Glitzernde Lichtkugeln stiegen zum Himmel, als Neflite sich langsam auflöste.
"Neflite, nein! Du hast doch versprochen einen Schokoladeneisbecher mit mir zu
essen." Es war zu spät.
Unaufhaltbar verschwand ihr geliebter Neflite und hinterließ nur das Stück
Stoffetzen, mit dem sie ihn verbunden
hatte.
Schluchzend lehnte Naru an dem alten Baum. Hier war es gewesen - damals bevor
sie alles vergessen hatte, was
mit den Sailorkriegern zu tun hatte. Erst als sie sich hierhin gesetzt hatte,
war ihr aufgefallen, daß es sie unbewußt
hierher verschlagen hatte. Wie sollte sie bloß nocheinmal damit fertig werden.
"Ganz vorsichtig." Bunny und Hotaru legten, die immer noch bewußtlose, Sonja ab
und Bunny schloß die Tür auf.
Als sie den Flur betraten, hörte sie plötzlich ein ihr bekannte Stimme.
"Mama?" Sie hatte es wohl gehört, denn
jetzt steckte Ikuku ihren Kopf aus der Küchentür, wollte Bunny gerade
begrüßen, da fiel ihr Blick auf Sonja.
Augenblicklich fiel ihr der Kochlöffel aus der Hand und sie kam besorgt
angelaufen.
"Was ist passiert?" Bunny hatte keine Zeit für lange Erklärungen. "Es ist
nicht so schlimm. Sie wird bald wieder
zu sich kommen, Mama." Nachdem sie Sonja ins Wohnzimmer gebracht hatten, fragte
ihre Mutter: "Kennst du
sie."
"Um es möglichst kurz zu machen, ja. Das ist Sonja. Wir vermuten sie wurde in
ihrem Land verfolgt oder so.
Jedenfalls hat sie ihre Familie verloren. Da ihr nicht da wart, habe ich ihr
angeboten unterm Dach in Chibi... in dem
kleinem Zimmer zu schlafen. Hast du etwas dagegen?" Ihre Mutter schüttelte den
Kopf. "Eigentlich nicht. Aber
warum bist du so hektisch." Bunny war schon wieder an der Tür. "Naru geht es
nicht gut. Sie braucht mich jetzt",
erklärte sie. "Ist sie verletzt?"
"Nein... jedenfalls nicht ganz. Ich würde es als seelische Verletzung
bezeichnen. Ich muß zu ihr", rief sie, während
sie wieder zur Haustür herausschlüpfte, Hotaru folgte ihr so schnell sie
konnte. Ein leicht überrumpelte Ikuku
blieb mit der bewußtlosen Sonja zurück.
"Neflite", wiederholte sie leise seinen Namen. Sie hatte ihn zurückbekommen und
sie hatte ihn wieder verloren.
Eine Hand legte sich beruhigend auf ihre Schulter. Ohne sich umzudrehen wußte
sie, daß es Bunny war. Bunny -
nein, Sailormoon! Irgendwie hatte sie es schon immer gewußt. Den ersten
Gedanken hatte sie bei der Sache mit
diesem riesigem Objekt gehabt und dazu kam, daß Sailormoon ihr ja oft zur Hilfe
kam und meist genau wußte was
Sache war.
Bunny hatte sich neben Naru ins Gras gesetzt. Lange Zeit saßen sie einfach nur
schweigend da. "Neflite
beschäftigt dich mehr als die Tatsache, daß ich Sailormoon bin, oder?" Naru
sagte erst einmal nichts. Bunny
verstand sie doch immer wieder. "Glaub' mir", sagte Bunny in die Stille hinein.
"Ich verstehe dich sehr gut. Mir
ging es damals ähnlich als Endymion - Mamoru - vom Königreich des Dunkeln
entführt wurde. Dann habe ich ihn
befreit und gleich wieder verloren."
"Wie bei Neflite", schluchzte Naru. "Nur viel schlimmer. Habe ich eigentlich das
Recht dir etwas vorzuheulen..."
Bunny unterbricht sie sanft. "Hey, komm schon. Das ist normal. Sag' mir bitte
eins. Liebst du Umino jetzt nicht
mehr?" Diese Frage traf sie wie ein Stich durchs Herz, doch das hatte Bunny wohl
beabsichtigt. Sie hatte sich
dieser Frage nicht stellen wollen aber sie mußte es wohl. "Ich weiß es nicht",
gab sie zu. "Ich liebe, Umino, ja.
Aber es ist nur... ich meine..." Sie stockte und begann zu schluchzen. "Laß
mich bitte alleine, Bunny. Ich muß über
einiges nachdenken." Mit sichtlichem Widerstreben stand Bunny auf, kramte dann
aber nocheinmal in ihrer
Tasche. "Hier." Sie reichte ihr ein kleines Armband, daß so ähnlich aussah wie
ihres. "Unsere Kommunikatoren.
Nur für den Fall das etwas passiert. Unternimm nichts alleine, wenn Neflite
oder irgendein anderer General
auftaucht, bitte." Naru nickte und band sich das Armband um ihr Handgelenk.
"Versprich es", forderte Bunny mit
besorgtem Unterton. "Versprochen", gab sie zurück. In diesem Moment war es ihr
egal, ob Bunny nun
Sailormoon war. Es tat ihr einfach nur gut eine so verständnisvolle Freundin zu
haben.
Leise trat Bunny wieder zu Hotaru, die geduldig hinter einem Baum gewartet
hatte. "Paß bitte auf sie auf, OK. Ich
muß meinen Eltern noch die Sache mit Sonja erklären." Hotaru sagte sanft: "Ich
achte auf sie. Versprochen."
"Danke." Mit einem leichten Lächeln sah sie zu Naru hinüber. "Ich werde sie so
schützen, wie ich versprochen
habe dich zu schützen." Dazu brauchte Bunny nichts mehr zu sagen. Es war klar,
daß dieses Versprechen auch
den Schutz mit ihrem eigenem Leben mit einschloß. "Danke", sagte sie nochmal
und verschwand in der Dunkelheit
des Abends.
Sie war schon fast darüber hinweg, das sah man ihr an. Ich werd's mal
riskieren. Zögernd trat sie hinter dem
Baum hervor. Naru fuhr erschrocken herum aber als sie Hotaru erkannte,
entspannten sich ihre Züge. "Ich dachte
mir schon, daß Bunny mich nicht ganz alleine läßt." Hotaru schenkte ihr ein
mildes Lächeln. "Ich bin vollkommen
freiwillig hier", sagte sie und dann um das Thema zu wechseln: " Geht es
wieder?"
"Ich denke schon. Setz dich doch." Hotaru setzte sich zu ihr. "Erzähl mir doch
bitte etwas von dir." Na toll. Ein
bessere Frage konnte sie nicht stellen. Naru hatte ihre Verspannung wohl bemerkt
"Was ist? Darf ich das nicht
wissen?"
"Nein. Bei mir ist das nur unglaublich kompliziert."
"Erzähl schon", forderte sie auf. Hotaru seufzte. Das würde ein langer Abend
sein.
Einige Minuten später lehnte sich Naru nachdenklich zurück. Wenigstens hat sie
die Geschichte etwas abgelenkt.
"Und Bunny hat dich gerettet als du..."
"Ja." Überrascht sah Naru in die Nacht hinauf. "Wie? Ich meine, ohne unhöflich
zu sein, das traue ich Bunny nicht
zu." Schmunzelnd gab Hotaru zurück: "Sie ist viel stärker als du denkst." Mit
der Hand deutet sie auf den Mond.
"Siehst du den Mond." Naru nickte ruhig, während sie zu der fahlen Sichel des
Mondes aufsah. "Vor langer Zeit
gab es dort oben mal ein Königreich. Wir alle sind Krieger des
Silberjahrtausends und dienten einst Königin
Serenity. Doch sie ließ bei der letzten großen Schlacht ihr Leben und das
Königreich des Mondes wurde zerstört.
Wir wurden auf der Erde wiedergeboren und schützen nun diesen Planeten und die
Tochter der Königin.
Bunny ist nicht nur Sailormoon, Naru. Eigentlich dürfte ich dir das gar nicht
sagen aber Bunny ist die
Wiedergeburt der Prinzessin des weißen Mondes, Prinzessin Serenity." Erstaunt
und fassungslos zugleich sah
Naru sie an. "Bunny soll Prinzessin sein?" Hotaru lachte auf. "Du kennst sie
sehr gut. Streiche einmal alles weg
was du als schlecht empfindest. Was bleibt übrig?" Einen Moment lang herrschte
Stille, dann antwortete sie: "Ein
ehrliches, hilfsbereites, fröhliches und sehr liebevolles Mädchen."
"Und reicht das nicht aus um eine Prinzessin zu sein?" Bedächtig nickte sie.
"Ich glaube zu verstehen, was du
meinst."
"Siehst du und genau aus diesem Grund ist jede einzelne von uns, jederzeit
bereit, ihr Leben für sie zu geben."
Naru nickte nur. Sie kommt mir so seltsam vertraut vor. Komisch. "Aber ich bin
keine Sailorkriegerin und auch
keine Prinzessin", meinte Naru abrupt wieder in Depression verfallend. "Ich
weiß nicht, ob ich so stark sein kann."
Tadelnd sah Hotaru sie an. "Du kannst. Aber wenn du so denkst, wirst du es nie
schaffen. Weinen, Trauer sind
keine Zeichen von Schwäche. Doch du darfst nicht einfach aufgeben, im
Selbstmitleid versinken. Das ist
Schwäche. Versuche ganz fest an dich zu glauben, dann schaffst du es schon."
Ihr Gesicht hellte sich etwas auf.
"Vielen Dank."
"Du brauchst mir nicht zu danken." Nachdem sie selbst aufgestanden war, zog sie
Naru hoch. "Komm, es wird
spät. Deine Eltern machen sich bestimmt Sorgen..." Dann spürte sie es, die
drohende Gefahr. Instinktiv riß sie
Naru zu Boden. Über ihr fegte ein Blitz hinweg, dann war sie auch schon im
nächsten Gebüsch und verwandelte
sich blitzschnell.
Als Hotaru sie zu Boden warf, wollte sie erst aufschreien. Dann überlegte sie
es sich besser und aktivierte im fallen
ihr Armband. Sie sah sich um, bemerkte aber, daß Hotaru nicht mehr da war.
"So sieht man sich wieder." Naru zuckte zusammen. Kann das sein? Voller Hoffnung
aber auch Verwirrung und
Angst sah sie auf. "Neflite", stieß sie hervor. Sie wollte aufspringen, zu ihm
rennen, glauben, daß er dem
Königreich des Dunkeln entkommen war - aber es stimmte nicht.
"Keinen Schritt weiter", donnerte er und schoß wieder seine Kugeln auf sie ab.
Starr vor Schreck blickte sie den
Lichtbällen entgegen. Unfähig zu begreifen, nein ,begreifen zu können, daß
alles von vorne los ging. Der Schmerz
der unerwiderten Liebe.
"SATURN, HILF!" Im letzten Moment verpuffte Neflites Angriff an Saturns
Schutzwall. Mit einem Satz war sie
vor Naru. "Lauf! Lauf, Naru!" Das Lachen Neflites drang durch den Wald. "Mach'
dich nicht lächerlich. Du
kannst mich nicht aufhalten. Licht der Sterne, zerstöre sie." Das Bombardement
war wesentlich stärker als das
letzte Mal. Viel heftiger und brutaler.
"Ich werde sie beschützen", brachte Saturn mit zusammengebissenen Zähnen, vor
Konzentration wankend hervor.
"So wie ich es versprochen habe." Versprochen? "Wenn es sein muß, mit meinem
Leben", fügte sie noch hinzu.
"Nein, nicht!" Mit zitternden Händen stand sie da. Ich will nicht schuld an
einem weiterem Tod sein. Aber es war
zu spät. Saturn umklammerte ihre Sense fest. "Schutzplanet Saturn, ich rufe
dich! Gib mir die Macht das Leben
dieses Mädchens zu retten, so wie ich es versprach! Reinige diese verirrte
Seele von allem Bösen! MACHT DES
SATURN, FLIEG..."
"Nein!!!" Sie sprang nach vorne und packte Saturns Sense. Die Energie, die
begonnen hatte auszuströmen,
verschwand wieder. "Bitte tu' es nicht. Ich will nicht, daß du dich für mich
opferst."
"Aber..." Der sichtlich überraschte Neflite hatte sich wieder gefunden. "Wie
ihr wollt, dann werdet ihr beide
sterben!" Er hob die Arme...
"Halt!" Erstaunt drehte Neflite sich zu seiner rechten um. Zum Glück, Bunny.
Gerade richtig. Aber es war nicht
Sailormoon, sondern drei andere Kriegerinnen.
"Angelockt von der neuen Zeit, jetzt in dieser Welt, Sailoruranus!"
"Angelockt von der neuen Zeit, jetzt in dieser Welt, Sailorneptun!"
"Wir lassen nicht zu, daß du ehrliche Mädchen so behandelst. Ich bin
Sailorpluto! Und im Namen von Sailormoon
werden wir dich bestrafen!"
"Das ich nicht lache. Nehmt das!" Einige weitere Energiekugeln flogen auf die
drei Senshi zu. Doch die drei
wichen reflexartig aus.
"URANUS, FLIEG!"
"NEPTUN, FLIEG!"
"PLUTO, FLIEG UND SIEG!"
Die drei mächtigen Energiebällen trafen Neflite voll und warfen ihn zu Boden.
Uranus sprang ab, zog in der Luft
ein Schwert und landete direkt vor Neflite. "Das war's dann wohl", kommentierte
sie. Naru wollte gerade
loslaufen, da kam ihr Saturn überraschenderweise zuvor. "Nicht, Uranus", bat
sie. Fragend sah sie auf ohne Neflite
aus den Augen zu lassen. "Was? Warum nicht?"
"Es... ist etwas persönliches", sagte sie. Erzürnt sah Uranus sie an. "Wenn du
denkst, junge Dame, daß..."
"Unsere Prinzessin würde es auch nicht wollen", schrie sie jetzt fast flehend.
Mit Widerwillen nahm sie ihr
Schwert zurück. "Hau ab, bevor ich es mir anders überlege." Neflite ließ sich
das nicht zweimal sagen und war
verschwunden.
Saturn ging wieder zu ihr hinüber. Dankbar sah sie die Kriegerin an. "Schon
gut", meinte sie. "Laß uns gehen."
"Hey, Moment mal, junge Dame." Aber die zwei waren schon in der Dunkelheit des
Waldes verschwunden.
Neptun trat neben sie. "Laß sie. Sie kommt alleine klar."
Es war knapp gewesen, außerordentlich knapp. "Das zweite Mal", fluchte sie
leise, als sie Narus Wohnung
verließ. "Das zweite Mal schon in dieser verfluchten Sache. Kann ich denn nicht
einfach eine NORMALE
Kriegerin sein wie die anderen auch. Das ist nicht fair." Hotaru blickte zu dem
Sternenhimmel auf und spürte das
Strahlen des Saturn bis hierhin. "Wieso hast du mich geboren. Nicht irgendein
anderer Planet? Warum?"
Die Kirchenuhr schlug elf. Ein langer Tag war es gewesen. Nach einem erneuten
Blick zurück auf Narus Haus
wischte sie die Gedanke beiseite. Im Moment gibt es wichtigeres zu tun. Sie
drehte sich um und machte sich auf
den Weg zu Bunny. Hotaru bezweifelte, daß sie schon schlafen würde.
Anmerkungen
Alle die meine Geschichten schon gelesen haben, werden wissen warum ich dieses
Kapitel und insbesondere die
Beziehung Hotaru/Naru so ausführlich beschrieben habe. Auch die Thematik weißt
jetzt besser auf das Ende hin.
Kapitel 8: Kein Ausweg
Die Sonnenstrahlen trafen auf das Fenster des kleinen Hotelzimmers. Gähnend
streckte Bunny sich. Wenn sie eins
in Amerika wirklich geschafft hatte, dann die Tatsache, daß sie nicht mehr so
oft zu spät aufstand. Trotzdem
quälte sie sich nur mit sichtlichem Widerwillen aus dem Bett und zog sich nun
an.
Damals als sie noch um die vierzehn, fünfzehn Jahre gewesen war, da hätte sie
ohne nachzudenken angenommen.
Aber in letzter Zeit war soviel passiert, daß sie es sich gründlich überlegt
hatte, ob sie in dieses schöne Landhotel
mit ihren Eltern fahren wollte. Letztendlich war es Naru, die sie gedrängt
hatte, weil nach mehreren Tagen Neflite
sich noch nicht wieder hatte blicken lassen. Die anderen aber schon, fügte sie
noch zu ihren Gedanken dazu bevor
sie die Tür zur Seite schob und sich auf den Weg zur Küche machte. Ihr
Heißhunger auf alles Eßbare war noch
immer nicht verschwunden.
Mit einem zufriedenem Glucksen meldete sich ihr Magen zu Wort. "AH. Das hat
gutgetan." Bunny trat mit ihrer
leichten Jacke ins Freie. "Dafür, daß es fast schon Herbst ist, ein schöner
Tag."
"Ja. Du hast recht." Ihre Mutter stellte sich neben sie. "Wolltest du irgendwo
bestimmtes hin?"
"Vielleicht kurz zum See runter. Nicht lange", erklärte sie. "Ist Sonja schon
wach? Ich habe sie heute Morgen
noch nicht gesehen." Ikuku hatte darum gebeten - ja, fast schon darauf
bestanden, daß Sonja mitfuhr. Diese hatte
aber auch dankbar angenommen. Bunny lächelte jetzt. "Weißt du, gelegentlich
übertrifft sie mich noch im
Schlafen. Ist mir schon am Anfang aufgefallen."
"Ihr Langschläfer", kommentierte ihre Mutter kichernd. "Bin kurz vor dem
Mittagessen wieder da", rief sie, als sie
den Weg hinunterlief. "Daran habe ich keinen Zweifel."
Der See war klar und ruhig. Das Wasser glitzerte unter den Strahlen der
Morgensonne. Sie setzte sich ans Wasser
und sah hinaus. Ihre Gedanken kreisten. Dann überkamen sie die Erinnerungen.
Erst war es die Erinnerung an
Endymion, dann der Geist und hier war sie auch am nächsten dran gewesen sich
ihrer Familie zu enttarnen. Es
hatte nicht viel gefehlt.
"Und ich dachte, es würde mir guttun. Ich wollte Ruhe haben vor allem. Ist das
denn fair", rief sie, nur der leichte
Wind antwortete ihr. Leicht verärgert hob sie einen Stein auf und warf ihn auf
das Wasser. Dort wo er aufsprang
hinterließ er kreisförmige, konzentrische Kreise. Es ist wie bei uns. Die
Bösen tauchen auf und seine
Auswirkungen erschüttern unser ganzes Leben, philosophierte sie für sich.
"Gott! Ich fange schon an zu denken
wie Ami", fluchte sie. Bunny stand wieder auf und warf noch einen Blick auf das
uralte Standbild. "Ich hoffe euch
nicht beleidigt zu haben. Sollte wohl lieber gehen, dieser Ort ist zu unruhig
für mich." Zu viele Erinnerungen.
"Meine Güte. Erst philosophiere ich und dann rede ich mit Statuen. Dieser Ort
macht mich wahnsinnig." Damit
wandte sie sich ab und stampfte den Weg zur Quelle um sich etwas zu entspannen.
Zu ihrer gelinden Überraschung waren auch Papa, Mama und Shingo schon da und
bereits im Wasser, als sie oben
ankam. Wenige Minuten später kam auch Sonja zu der kleinen Quelle. Genüßlich
ließ Bunny sich ins Wasser
nieder. "Ist das angenehm", sagte sie. "Wolltest du nicht noch etwas am See
bleiben, Bunny", fragte Ikuku
verwundert. "Ich hatte eben Lust auf ein Bad", entgegnete sie. "Außerdem habe
ich zu viele Erinnerungen an den
Ort", fügte sie hinzu. "Erinnerungen? Aber du warst doch noch gar nicht hier",
wandte ihr Vater verwundert ein.
"Doch. Ich war mal mit Mamoru hier und na ja, wie soll ich es ausdrücken...
Sagen wir, wir hatten uns ein wenig
gestritten", erklärte sie. "Gestritten? Worüber?" Ihr Vater ließ nicht
locker. "Ich möchte nicht mehr davon
sprechen, in Ordnung", fuhr sie jetzt leicht erzürnt auf. Vater und Mutter
sahen sich kurz an und gaben dann
resignierend auf. Shingo aber nicht. "Ich kann mir schon denken, worüber ihr
euch gestritten habt. Ihm stieg wohl
deine Doofheit zu Kopf."
"Wenn du meinst", gab sie ruhig zurück. Schon lange ärgerten sie solche Sachen
nicht mehr. Die Zeit war
endgültig vorbei. Eine der positiven Seiten des erwachsen Werdens. "ÖH. Das
macht ja überhaupt keinen Spaß
mehr dich zu ärgern, Bunny", beschwerte Shingo sich, erhielt jedoch keine
Antwort darauf. Da kam ihr eine Idee.
"Was haltet ihr von einem Spaziergang durch den Wald? Wir haben noch eine menge
Zeit vor dem Mittagessen."
Das würde sie wenigstens von ihren Gedanken ablenken. Alle stimmten zu, nur
Sonja sagte: "Ich bleibe noch ein
wenig hier und komme später nach." Dann zog sich die Familie Tsukino an und
ging in den Wald hinunter.
Hoch konzentriert stand Kunzite vor dem See. "Die Energie der Erinnerungen ist
sehr stark. Etwas sehr mächtiges
war hier gewesen. Vielleicht kann ich seine Macht für unsere Zwecke nutzen."
Vage erinnerte er sich schon einmal
hier gewesen zu sein aber alle vier Generäle hatten keine Erinnerung mehr an
ihre Vergangenheit.
Kunzite schloß die Augen und ein tiefes Brummen entstand aus seinem Inneren. Er
ließ die Energie der Dunkelheit
auf sich wirken, kanalisierte sie dann. Ein Blitz traf auf den See, wurde wieder
in den Himmel abgelenkt. Man
hörte ein protestierendes Donnergrollen und dann schoß ein Zorn- und
haßerfüllter Geist aus der Wolkendecke.
Die Dunkelheit hatte seinen Geist getrübt und er würde ihm ohne zu fragen
gehorchen.
"Geh! Suche mir Menschen mit starken Erinnerungen", befahl Kunzite. Der Geist
schoß davon.
Bunny bemerkte es als erste. Sicher, sie hatte nicht diese sensible Aura wie Rei
oder die äußeren Senshi aber es
reichte aus um die drohende Gefahr zu spüren. "Runter", brüllte sie und riß
ohne zu zögern Shingo von den
Beinen. Dieser wollte wohl gerade heftigst protestieren, als ein Schatten über
ihre Köpfe hinwegflog und ein
markerschütternder Schrei erklang. Es war ein trauriger, zorniger und auch
gequälter Schrei. Sie drehte sich in die
Richtung des Schreis und wünschte sich im nächsten Moment es nicht getan zu
haben.
Etwa fünf Meter entfernt stand der Geist, den sie doch eigentlich schon befreit
hatten. "Das ist nicht wahr",
brachte sie leise hervor. Dann riß sich Bunny von ihrem Schock los und sah zu
ihren Eltern hinüber. Sie waren
nicht so glimpflich davongekommen. Beide lagen mit leichten Wunden auf dem
Waldboden. Soviel zum
weglaufen. Ihre Eltern waren aber wohl anderer Meinung. "Lauft! Bringt euch in
Sicherheit!" Was mache ich
denn jetzt. Ich kann Papa und Mama doch nicht zurücklassen aber ich darf auch
Shingo nicht gefährden. Der
Geist nahm ihr die Entscheidung ab, denn er hatte nicht die Absicht sie
gehenzulassen. Die Bäume verformten sich
plötzlich und bildeten mit ihren Ästen einen fast undurchdringbaren Ring. "Das
sieht nicht gut aus", meinte
Shingo. Der Geist jaulte wieder auf. "Jetzt wirst du bezahlen, daß du ihn mir
weggenommen hast. Du und deine
ganze Familie."
"Du irrst dich, ich habe ihn dir nicht...", versuchte sie ihn zu beruhigen. Doch
der Geist schleuderte eine welle
negative Energie auf sie ab. Plötzlich stellte Shingo sich schützend vor sie
und wurde voll getroffen. Er landete
neben ihren Eltern auf dem Boden, war aber immer noch nicht bei Bewußtsein.
"Shingo!" Es blieb ihr keine andere
Wahl. Jetzt nicht mehr. Vollkommen entspannt drehte sie sich zum Geist um und
umfaßte ihre Brosche. "MACHT
DES MONDLICHTS, ..." Insgeheim hoffte sie auf die Rose von Tuxedo Mask - wie das
letzte Mal - aber sie
kam nicht. "... MACH AUF!"
Erstaunt und zur gleichen Zeit nicht glauben wollend, was vor ihren Augen
passierte, sahen die drei Tsukinos dem
Schauspiel der Verwandlung zu. "Das glaube ich nicht", sagte ihre Mutter
gepreßt. "Bunny ist...", begann Herr
Tsukino. "... Sailormoon", endete Shingo. Ihr kleines Mädchen. Die kleine Bunny
war... Es war nicht zu glauben.
Es war geschehen, jetzt gab es kein Zurück mehr. "Hör sofort auf, verstanden!
Dieser Ort ist so voller Liebe und
Hoffnung! Wie kannst du es wagen ihn zu zerstören? Befreie dich von deiner
Eifersucht bevor es dir schadet! Ich
lasse jedenfalls nicht zu, daß du erneut unsere Ferien kaputt machst! Ich stehe
für Liebe und Gerechtigkeit! Ich bin
Sailormoon! Und im Namen des Mondes werde ich dich bestrafen!" Anstatt einer
Antwort fegte das Monster
sofort zum Angriff heran. Den Blitzen konnte sie noch ausweichen, doch dann
streifte sie der Schwanz des Geistes
- von wegen Geist, der ist ziemlich echt - und warf sie zu Boden. Jetzt schwebte
sie direkt von ihr in der Luft. Sie
hörte die entsetzten Rufe ihrer Familie aber etwas ganz anderes ließ sie
frösteln. Das Böse war ganz deutlich zu
spüren. Dafür ist das Königreich des Dunkeln verantwortlich. Der Geist hob
eine ihrer Pranken und zog sie
heulend zurück, als die Rose sie traf. "Ein Glück, Tuxedo Mask." Eigentlich
erwartete sie das der Geist auf ihren
neuen Angreifer losgehen würde aber es geschah etwas, was ihr unerklärlich
war. Tuxedo Mask landete neben ihr,
ohne das der Geist ihn angegriffen hatte, stattdessen legte er wimmernd die
Hände auf sein Gesicht. Es klang
verzweifelt und melancholisch.
"Es ist vorbei. Selbst er hat sich gegen mich gewandt." Was? Er... Den Ausdruck,
diese Haltung kannte sie noch
von Fiore... Da traf sie die Erkenntnis. Das Liebespaar, welches das Standbild
darstellen sollte... das waren sie!
Deswegen war der Geist damals direkt auf sie losgegangen. "Nein. Es ist noch
nicht vorbei", widersprach sie, ihre
ganze Liebe in die Worte legend. Sie tat ihr so unendlich leid. "Sei still",
fuhr der Geist auf. "Du verstehst es nicht.
Sterbt! Ihr alle!" Unvermittelt schoß sie in die Luft und eine regelrechte Flut
von Blitzen aus negativer Energie
flog auf sie zu.
"GALAKTISCHES LICHT, HILF!" Abrupt verschwanden die Blitze unter dem Licht.
"BANNSTRAHL DER
HOFFNUNG, SIEG!" Der goldene Strahl schleuderte den Geist zu Boden. Galaxia
wollte nachsetzen aber
Sailormoon hob eine Hand und sie verharrte. Ihre Brosche strahlte nun ganz hell.
Der Silberkristall hüllte sie in
sein Licht und verwandelte sie in Prinzessin Serenity. Neben ihr geschah
dasselbe mit Tuxedo Mask und er wurde
zu Endymion. "Hör zu", sprach sie mit warmer Stimme. "Was du tust ist nicht das
was du willst. Du mußt dich
von deiner Eifersucht und deinem Haß befreien."
"Wie könnte ich? Du hast ihn mir weggenommen. Ihn, der mir am liebsten war."
Jetzt antwortete Endymion: "Du
kannst keine Liebe erzwingen. Ich liebe Serenity. So lange du das nicht
akzeptierst, können wir dir nicht helfen."
"Aber wenn ich es akzeptiere, hat mein Leben keinen Sinn mehr. Ich werde für
immer einsam sein."
"Du darfst nicht so denken." Serenity und Endymion waren einen Schritt näher
getreten. "Es gibt noch mehr
Männer. Doch du kannst zwei, die sich lieben, nicht auseinander bringen. Damit
würdest du nur neues Unglück
sehen. Bitte. Befreie dich von deinem Haß." Das Licht des Silberkristalls
umhüllte jetzt den Geist aber es reichte
noch nicht. Der Geist schloß die Augen, als sie ihr Zepter erschienen ließ und
sie es zu voller Länge ausfuhr. Das
strahlende Licht erfüllte jetzt den ganzen Ort. Staunend sah ihre Familie dem
Geschehen zu. "LICHT DES
SILBERMONDES, SCHEIN UND HEILE!" Die wohltuende Wärme umschloß den Geist...
Langsam schwebte sie hinauf in den Himmel. "Vielen Dank", sagte sie mit
lieblicher Stimme. "Vielen Dank,
Prinzessin. Ich bin glücklich, daß ihr beide wieder zusammengefunden habt.
Irgendwann sehen wir uns wieder."
Der helle Strahl, der sie gen Himmel getragen hatte, verblaßte langsam. Es war
vollbracht. Jetzt würde sie in
Frieden leben können.
Anmerkungen
"Der geheimnisvolle See" (Folge 40) hat bei mir einige Fragen aufgeworfen. Die
Geschichte des Liebespaares
erinnerte mich sehr an Serenity und Endymion. Es ist sicher nur eine Theorie
aber eine mögliche. Schreibt mir
doch vielleicht mal eure Meinung zu der Folge. Ich freue mich drauf.
Kapitel 9: Abschied (Teil 1)
Eine bedrückende Stille lag über dem kleinem Raum. Bunny, Mamoru und der Rest
der Familie Tsukino hatte sich
in Bunnys Zimmer versammelt. Sonja war in ihrem Raum.
"Also. Nun erklär uns mal, Bunny", brach Ikuku die Stille. Bunny atmete tief
ein und stieß die Luft seufzend
wieder aus. "Alles begann, als ich eines Tages Luna traf und sie mir offenbarte,
ich sei eine auserwählte
Kriegerin."
"Luna?" Shingo sah sie entgeistert an und auch Herr und Frau Tsukino waren nicht
minder überrascht. "Bevor ihr
jetzt fragt, ja, Luna kann sprechen. Es ging also alles damit los. Zuerst wollte
ich es nicht, ich wollte es wirklich
nicht. Aber es gab keinen Weg daran vorbei. Selbst als wir nach unseren ersten
Kampf wiedergeboren wurden,
gab es keine Ruhe. Mittlerweile ist die Sache schon sehr fortgeschritten." Ihr
Vater war stutzig geworden.
"Moment mal, sagtest du wiedergeboren?" Diese Frage mußte ja kommen und die
Konsequenzen waren ihr auch
klar. "Ja, das sagte ich. Wir wurden zum zweitenmal wiedergeboren."
"Zum zweitenmal?" Jetzt sahen alle drei sie an. Ich wünschte Luna wäre hier.
Ihr Armband piepte plötzlich.
"Entschuldigt mich. Ja?"
"Bunny", kam Amis Stimme fragend aus dem Kom. "Wer glaubst du sonst? Was ist
passiert?" Amis Miene
verfinsterte sich. "Neflite." Das eine Wort reichte ihr schon. "Wir brauchen
dich hier. Sofort!" Ihre Stimme war
drängend und ließ durchsickern, daß es enorm brenzlig war - aber sie hatte eh
schon verstanden "Bin sofort da."
Damit klappte sie ihr Funkgerät zu. "Mamoru? Bist du mit deinem Mottorad da?"
Er nickte zustimmend. Dann
wandte sie sich an ihre Eltern. "Die Pflicht ruft", sagte sie trocken. Der
Gesichtsausdruck ihrer Mutter verriet
jedoch, daß sie nicht einverstanden war. "Bunny, du kannst nicht..."
"Mama", ging sie leicht zornig dazwischen. "Du kannst mir nicht verbieten zu
tun, was ich zu tun habe. Ich habe
eine Verantwortung gegenüber all den Menschen und gegenüber meinen Freunden",
erklärte sie mit Nachdruck.
Dann sprang Bunny auf und Mamoru folgte ihr. "Macht euch keine Sorgen. Es
passiert schon nichts." Die Zwei
verschwanden aus der Tür und hinterließen die Familie mit gemischten
Gefühlen.
Sich an seinem Rücken festhalten, raste Bunny mit Mamoru, die fast leere
Landstraße zur Innenstadt hinunter.
"Wir sollten uns beeilen, wer weiß wieviel Zeit uns noch bleibt." Ihre Zöpfe
flatterten im Wind und bei der enorm
hohen Geschwindigkeit hatte sie schon Angst vom Motorrad zu fallen aber es war
ihr trotzdem nicht schnell
genug. Sie klammerte sich noch fester an Mamoru.
"Ich fahre schon am äußersten Limit. Sonst kriege ich Ärger, wenn uns die
Polizei erwischt", gab er gedämpft
zurück, erhöhte die Geschwindigkeit aber trotzdem noch etwas.
"Heute Morgen tauchte Neflite ganz plötzlich bei Naru auf. Uranus und Neptun
hatten gerade Wache aber
irgendwie konnte er sich an ihnen vorbeischleichen. Er hat Naru nichts getan
sondern bat sie um Verzeihung und
das man die Sache auf sich beruhen lassen sollte. Dazu sollte Naru sich mit ihm
an einem neutralen Ort treffen -
allein. Dort sollten alle Differenzen beseitigt werden - was auch immer er
darunter versteht", berichtete Ami. "Ihr
habt sie doch hoffentlich nicht gehen lassen", fragte Bunny sorgenvoll. "Nein,
natürlich nicht. Das Treffen ist auch
erst heute Nacht an ihrem altem Platz im Park." Über diese Ironie konnte Bunny
nun überhaupt nicht lachen. "Da
ist ja wohl eindeutig etwas faul", sprach Mamoru das offensichtliche aus. "Wir
sollten gut auf sie aufpassen",
meinte Rei. "Würdest du ihr ein eigenmächtiges Handeln zutrauen", wollte
Makoto wissen. Minako antwortete für
Bunny: "Verliebte sind zu allem fähig. Das weißt du doch."
"Glaubst du sie liebt ihn wirklich noch?" Den Kopf auf beide Hände gestützt
sah Bunny in die Runde. "Vielleicht
nicht. Aber glaubst du nicht, Makoto, daß noch irgendetwas von den Gefühlen
übrig geblieben ist?" Betretenes
Schweigen herrschte für eine Weile. "Seht ihr? Früher oder später wird etwas
passieren." Dann stand sie auf.
"Kommt. Ich möchte mit ihr reden. Ach, und eh ich es vergesse. Wir haben ein
Problem, Luna." Sie sah ihre Katze
an. Sie und Artemis hatten sich bis jetzt ruhig verhalten. "Was denn?"
"Na ja. Meine Eltern wissen wer ich bin." Luna und Artemis fuhren gleichzeitig
aus ihrer Liegeposition auf und
auch die anderen starrten sie ungläubig an. "Bunny!" Streng tadelnd schaute
Luna zu ihr hoch. Bunny hob
abwehrend die Hände. "Es ging nicht anderes. Wir wurden angegriffen. Es gab
keinen anderen Ausweg." Luna
beruhigte sich etwas. "Na egal. Wir haben wichtigeres zu tun."
"Genau. Gehen wir."
Ihr war so ziemlich egal was die Senshi und Bunny sagen würden. Neflite war nun
einmal immer noch Neflite. Sie
liebte jetzt Umino das war richtig aber sie wollte auch nicht im Streit von
Neflite scheiden. Vielleicht konnte sie
ihn retten. Sie mußte es auf jedenfalls versuchen. Es tut mir leid, Bunny. Es
geht nicht anders. Hastig schrieb sie
noch einen Brief an Umino und ihre Freunde und huschte dann die Treppe
hinunter.
Die äußeren Senshi standen zwar an Vorder- und Hintertür aber den
"Geheimgang", wie sie ihn nannte, kannte
noch nicht einmal Bunny, obwohl sie ihr schon lange davon erzählen wollte. Gut,
daß ich es nicht getan habe. Der
Gang führte durch die geräumige Abstellkammer. Sie schob einige Sachen
beiseite, dann griff sie unter einen
bestimmten Stein und zog daran. Ohne jedes Geräusch zog sie die Versteckte Tür
zur Seite. "Nicht mal Mama
kennt ihn." Wahrscheinlich hat ihn irgendein ein Fürst hier mal eingebaut. Mama
hat das Grundstück ja vererbt
bekommen und beim Neubau blieben einige Grundstrukturen erhalten. Leise zog sie
die Tür wieder hinter sich
zu und schlug sich in die Büsche Richtung Park.
Schon als Bunny die Tür zu Narus Zimmer öffnete, war ihr klar, daß etwas ganz
gewaltig nicht stimmte. Und sie
sollte recht behalten. Das ganze Zimmer war leer. Ihre Augen wanderten durch den
Raum. Das Fenster war fest
verschlossen. Dann fiel ihr Blick auf den Schreibtisch, dort lag ein Brief. Sie
eilte hinüber und las ihn.
Liebe Bunny, Lieber Umino
Verzeiht mir bitte aber mir blieb keine andere Wahl. Ich muß die Sache aus
der Welt schaffen, ich glaube auch, daß du mich verstehen wirst, Bunny. Der
Mensch Neflite ist mir immer noch wichtig und so kann ich ihn nicht seinem
Schicksal überlassen, ich werde versuchen ihn zu retten. Bitte versteht
das.
Naru
P. S.: Ich liebe dich, Umino und ich danke euch allen
Haruka schüttelte frustriert den Kopf. "Das kann nicht sein. Wie konnte sie
weg, ohne daß wir es bemerken?" Ihr
Temperament ging mal wieder mit ihr durch und selbst Michiru vermochte sie nur
schwerlich zu beruhigen.
"Das ist egal. Wir müssen schnell zum Treffpunkt", erinnerte Ami. "Ich bin
dagegen." Alle sahen Bunny verwirrt
an. "Warum", fragte Haruka knapp, sie hatte gelernt die Argumente von ihr in
Betracht zu ziehen - spätestens seit
dem Fiasko mit den Starlights. "Überlegt doch mal. Naru versucht etwas zu
erreichen und es ist durchaus möglich
das etwas herauskommt. Wenn wir blindlings eingreifen, könnte jeglicher
Fortschritt, den sie erzielt, nutzlos
werden." Alle sahen sie erst mal lange an, dann brach Rei das Schweigen. "Wir
sollten die Möglichkeit zumindest
in Betracht ziehen."
"Gut." Michiru wollte sich abwenden. "Wir holen Pluto und Saturn, ihr geht zum
Treffpunkt. Greift nur ein, wenn
es notwendig ist." Alle erklärten sich einverstanden und Haruka und Michiru
eilten davon.
"Zeit zum Verwandeln", meinte Bunny. "MACHT DES MONDLICHTS, MACH AUF!"
"MACHT DER MERKURNEBEL, MACHT AUF!"
"MACHT DER MARSNEBEL, MACHT AUF!"
"MACHT DER JUPITERNEBEL, MACHT AUF!"
"MACHT DER VENUSNEBEL, MACHT AUF!"
Es war doch schon recht kühl aber es ging ja auch langsam auf den Winter zu.
Sie trug ihre orange Jacke,
vielleicht würde es ja helfen. Noch war niemand hierher gekommen aber noch
hatte Naru auch noch niemanden
erwartet. Neflite hat gesagt um Neun. Jetzt ist es kurz vor Neun. Das
Unvermeidliche rückte näher und jetzt gab
es kein zurück mehr. Sie war sicher Neflite beobachtete sie und wenn sie jetzt
ging, würde er nie Ruhe geben.
Eine entfernte Uhr schlug Neun und wie auf Kommando materialisierte Neflite vor
ihr. Sich innerlich wappnend
machte Naru einen Schritt auf ihn zu.
"Ich wußte, du würdest kommen. Ein schöner Platz hier." Naru fröstelte
etwas. Bunny hatte ihr erklärt, Neflite
würde sich nicht mehr daran erinnern können. "Ein Platz, der für uns beide
eine große Bedeutung hat", sagte sie
ihre Nervosität unterdrücken. "Mach' dir nichts vor", entgegnete er
verächtlich. "Ich werde nicht noch einmal auf
deine Tricks hereinfallen."
"Das ist kein Trick", protestierte Naru mit flehendem Unterton. Neflite zeigte
keine Reaktion. "Wie auch immer,
wir wollten doch einiges besprechen. Fangen wir an." Gut. Spiel ich dein Spiel
erst mal mit. "In Ordnung. Was
willst du?"
"Die Sache endlich bereinigen", antwortete er kühl. "Genauso wie ich. Wie soll
das nun also aussehen?" Jetzt
würde es kommen. Irgendeine Bedingung mußte er ja stellen. "Oh, das ist ganz
einfach. Ich lasse dich in Ruhe und
du..." Ein dämonisches Grinsen zierte nun sein Gesicht. "... verrätst mir wer
die Sailorkrieger sind." Mt offenen
Mund starrte sie ihn an. "Ich soll was?" Sie schrie ihn förmlich an: "Das
glaube ich nicht! Nein, das ist nicht der
Neflite, den ich gekannt habe!"
"Wie gesagt, du sagst mir wer die Sailorkrieger sind und ich lasse dich in
Ruhe". Wiederholte er eisig ohne auf ihr
Argument einzugehen. Naru ihrerseits hatte ebenso keine Lust dieses dreiste
Angebot anzunehmen. "Du erwartest
doch nicht wirklich, daß ich meine Freunde verrate?"
"Wenn du dadurch Ruhe hast", meinte er. "Nein. So würde ich nie Ruhe haben.
Neflite, bitte." Sie machte einen
weiteren Schritt auf sie zu. "Hast du denn alles vergessen? Wir haben so viel
zusammen durchgestanden. Wir
haben zusammen getanzt, du hast mich gerettet und dich dann für mich geopfert.
Du starbst um mich zu schützen,
willst du mich mit dieser Erinnerung zurücklassen." Mit einer abfälligen Geste
erwiderte er: "Wieso sollte ich mich
für ein Erdenmädchen opfern? Du verdrehst die Wahrheit. Es war damals doch
alles eine Falle und die
Sailorkrieger haben mich getötet." Das war es also, was seine Königin ihm
erzählt hat. "Glaubst du das wirklich?"
Naru griff unter ihre Jacke und holte ihren letzten Trumpf hervor. Es war der
alte Stoffetzen ihrer Jacke mit dem
sie zuerst Neflite und dann Umino verbunden hatte. Er war vielleicht nicht so
schön wie Bunnys Amulett aber es
hatte genau dieselbe Bedeutung. "Erkennst du das", fragte sie sanft, einen
weiteren Schritt auf ihn zumachend.
"Du kannst es nicht vergessen haben. Erinnere dich doch", bat sie mit letzter
Hoffnung. Doch die Hoffnung
zerplatzte abrupt, als Neflite ihr das Tuch entriß und es in seiner Hand
verbrannte. "Jetzt siehst du was ich von der
Vergangenheit halte. Da du nicht verhandeln willst, mußt du sterben." Er
streckte seine rechte Hand aus und die
Entladung negativer Energie warf sie zu Boden. Mit Tränen in den Augen blicke
sie zu ihm hoch. "Neflite, bitte.
Ich liebe dich doch." Ganz kurz und kaum merklich leuchtete etwas helles, reines
in seinen Augen auf aber es war
gleich wieder verschwunden. "Schade um dich."
"Halt!" Neflite fuhr gelassen herum. "AH. Das habe ich mir ja gleich gedacht."
Sailormoon und die übrigen vier
Krieger sahen etwas unentschlossen zu den beiden hinüber. Sailormoon sah
Neflite direkt an. "Sie sagt die
Wahrheit. Höre auf sie." Ihr Mondstab erschien und fiel in ihre Hand. "LICHT
DES SILBERMONDES, ..."
Plötzlich schoß etwas auf Sailormoon zu, so überraschend und schnell, daß
niemand etwas tun konnte. Der Stab
fiel zu Boden, als Moon schmerzend ihre Hand hielt. Alle sahen in die Richtung
des Angriffes. Und dort an einen
Baum gelehnt stand ein Mann mit kurzem blondem Haar - Jedite!
Kapitel 10: Abschied (Teil 2)
"Habt ihr wirklich geglaubt, ich wäre nicht vorbereitet gewesen? Wie ihr seht
habe ich für meine Rückendeckung
gesorgt." Neflite strich sich durch sein langes Haar und betrachtete seine
Opfer. Sie waren so naiv. Was hatten sie
davon ihn zu retten? Diesmal war es jedenfalls ihr letzter Versuch. "Macht euch
bereit! Jetzt werdet ihr sterben!"
In seiner Hand entstand eine weiße Energiekugel, Jedite auf der anderen Seite
tat es ihm gleich. Er hob beide
Hände...
Ohne Vorwarnung sprang Naru auf und lief auf Neflite zu. "Bitte nicht! Das
darfst du nicht!"
"Naru, warte", rief Sailormoon aber es war zu spät. Sie reagierte nicht mehr,
blieb aber drei Meter vor Neflite
stehen und sah ihm tief in die Augen. "Ich weiß, daß du mich nicht töten
kannst", sagte sie mit eine Ruhe, die sie
das letzte Mal bei sich selbst gehört hatte. Beim Kampf mit der vom Chaos
besessen Galaxia. "Du irrst dich",
meinte Neflite höhnisch und wollte die Kugel werfen. "Du kannst es nicht",
wiederholte Naru und einen Moment
flackerte etwas in Neflites Augen. Seine Arme zitterten, senkten sich, er focht
eindeutig einen inneren Kampf. Sie
hatte es schon oft genug gesehen. Doch bevor Neflite diesen Konflikt beenden
konnte, erschallte Jedites Stimme
hinter ihr. "Er kann es vielleicht nicht..." Nach einer kurzen Pause fügte er
hinzu: "... aber ich!" Die Energiekugel
schoß auf Naru zu, sie bemerkte einen leichten gelben Glanz, der aber gleich
wieder verschwand, als ein goldener
Strahl die Kugel in der Mitte zerteilte. "Was? Wer", entfuhr es Jedite. Auf
einem Ast stand Galaxia. "Höre lieber
auf sie oder du könntest es bereuen."
Mit einem beherzten Sprung landete Galaxia neben Jedite. Dieser wollte gerade
eine Attacke ansetzten doch
Galaxia war schneller. "BANNSTRAHL DER HOFFNUNG, SIEG!" Von der Wucht des
Strahles getroffen
torkelte er zurück. "Das büßt ihr mir. Neflite du wirst mir jetzt helfen."
Der Blitz war zu schnell, als daß jemand
ihn hätte aufhalten können. Er traf Neflite und der helle Schein wich aus
seinen Augen.
"Neflite, nicht", schrie sie jetzt. Das war nicht fair. Nicht gerade jetzt.
"Halt den Mund! Du hast uns lange genug
gestört!" Eine Welle aus negativer Energie zuckte auf sie zu...
"Naru!!!" Mit einem Aufschrei warf sich Neflite vor sie und ihn traf die volle
Kraft des Angriffs, der ihr gegolten
hatte. "Nein!" Er sank zu Boden und sie fing ihn schluchzend auf. Die Schwärze
in seinen Augen blitzte ein letztes
Mal auf, dann war es verschwunden. Sie spürte den weichen Stoff ihrer Jacke in
ihrer Hand und sah den
Stoffetzen. Es war vorbei. "Neflite", schluchzte sie. "Danke, Naru", sagte er
unter Schmerzen und bemerkte ihren
traurigen Blick. "Es geht schon wieder."
Eine Freudenträne lief ihr über die Backe. Obwohl sie nur ein ganz normales
Mädchen ist, war sie genauso stark
wie ich. Das war der Beweis, daß Liebe alles erreichen konnte. Doch Jedite
hatte noch nicht genug. "Jetzt fällt er
schon wieder auf sie herein", schnaubte er. "Was? Schau dir an, was du getan
hast. Du wolltest das Glück zweier
Menschen zerstören! Du hast doch gar keine Ahnung! Im Namen des Mondes werden
wir sich bestrafen!"
Sailormoon hatte sich aufgerichtet und auch die anderen Kriegerinnen, inklusive
Galaxia, standen nun geschlossen
hinter ihr. "Wartet!" Das war Neflite. Überrascht drehten die Senshi sich halb
um. "Er steht unter Metallias
Einfluß. Im Gegensatz zu Zeusite und Kunzite haben wir uns gegen Metallia und
Berel gewehrt. Jedite war nicht
immer so." Die Geschichte der vier Generäle fiel ihr wieder ein. Mamoru hatte
ihr erzählt, daß die Vier das
Gegenteil der Sailorkrieger auf der Erde waren. Wie genau Metallia sie
beeinflußt hatte, war ihm auch unbekannt
gewesen.
Tuxedo Mask an ihrer Seite dachte wohl gerade dasselbe. "Er hat recht", stimmte
er Neflite knapp zu. "Versuch
es", drängte er. Sailormoon hob eine Hand, doch es passierte nichts. Ihr Blick
glitt nach rechts und dort, weit
außerhalb ihrer Reichweite, lag ihr Stab. "Mist", fluchte sie gepreßt. Jedite
nutzte das Zögern der Senshi
seinerseits und ging zum Angriff über. Blitze zuckten aus seinen Händen.
"SATURN, SCHÜTZE SIE!" Der Schutzschild absorbierte die Blitze. Wütend blickte
Jedite zu den äußeren
Kriegern. "Wer seid ihr, daß ihr euch andauernd einmischt."
"Angelockt von der neuen Zeit... (Uranus)"
"... sind wir jetzt in dieser Welt... (Neptun)"
"... um die Prinzessin zu schützen... (Saturn)"
"... und die Welt vor allem Bösen zu schützen! (Pluto)"
"Der Stern des Windes Uranus ist mein Wächter. Ich bin Sailoruranus!"
"Der Stern des Meeres Neptun ist mein Wächter. Ich bin Sailorneptun!"
"Der Stern der Unterwelt Pluto ist mein Wächter. Ich bin die Wächterin von
Raum und Zeit, Sailorpluto!"
"Der Stern der Vernichtung Saturn ist mein Wächter. Ich bin die Wächterin des
Lebens, Sailorsaturn!"
"Ihr seid naiv", rief Jedite. "Euer Widerstand ist nutzlos. Wenn Metallia zum
Leben erwacht, ist es eh mit euch zu
Ende."
"Das wird sich zeigen! URANUS, FLIEG!" Der gelbe Energieball flog auf Jedite zu
aber dieser wich geschickt
aus. Ihr kam ein Idee. "Neptun, lenk ihn ab", schrie sie ihr zu. Diese ließ
ihren Spiegel erscheinen, in der Absicht
ihn blenden zu lassen. Aber alleine der Anblick des Spiegels ließ Jedite
erstarren. Sein Blick glitt zu Plutos Stab
hinüber, genau auf das Wappen. Die Talismane, ging es ihr durch den Kopf. Sie
suchen die Talismane!
"Sailormoon!" Galaxia hatte ihren Stab in der Hand und warf ihn Sailormoon zu.
"Gut. Dann wollen wir mal."
Jedite reagierte überhaupt nicht. "Das kann nicht sein", stieß er jetzt
hervor. Sailormoon hatte nicht vor ihm Zeit
zur Überwindung seines Schocks zu geben. "Nicht! Warte, Moon!" Merkur hatte
ihren Computer aufgeklappt.
"Er wird noch von einer anderen starken Kraft abgeschirmt", erklärte sie. "Und
jetzt!" Die äußeren Senshi kamen
Merkur zuvor. Das Schwert von Uranus erschien in ihrer Hand und Uranus, Neptun
und Pluto legten ihre
Talismane aneinander. Jetzt trat Saturn stumm dazu, hob ihre Sense und im
gleichen Moment vereinigten sich drei
Lichtstrahlen in ihr. Die Spitze ihrer Waffe zeigte auf Jedite und die Energie
entlud sich in einem gewaltigem
Lichtblitz. Jedite schrie auf und brach zusammen. "Jetzt, Sailormoon", rief
Merkur. Sie zögerte keine Sekunde.
"LICHT DES SILBERMONDES, SCHEIN UND HEILE!"
Jedite schlug die Augen auf und blickte Sailormoon verwirrt an. "Was ist
passiert?"
"Sie hat uns von Metallias Einfluß befreit", entgegnete Neflite, der sich auf
Naru gestützt hatte. Jupiter und Mars
halfen ihm auf. Mit getrübten Blick senkte er den Kopf um Tuxedo Mask nicht
genau in die Augen blicken zu
müssen. "Wir haben versagt, mein Prinz. Ich nehme nicht an ihr könnt uns
verzeihen." Tuxedo Mask konzentrierte
sich und war Endymion. Nach einer langen Pause sagte er sanft: "Wie könnte ich
nicht. Euch trifft keine Schuld an
dem Geschehenen." Jedite lächelte leicht. Sie hatte nichts anders von ihrem
Geliebten erwartet.
"Das lasse ich nicht zu", ertönte eine bekannte Stimme. Die Luft vibrierte, als
vor ihnen das Abbild Berels
erschien. "Euren Verrat werdet ihr mit dem Leben büßen und eure Freunde werden
euch begleiten!" Ihr Lachen
hallte über den Platz, sie verschwand wieder. An ihrer Stelle erschien jedoch
eine gewaltige Säule aus schwarzer
Energie. "Sie wird uns verschlingen", rief Naru entsetzt. Unaufhaltsam kam der
Wirbel näher.
"Los schnell! Wir müssen Neflite, Jedite und Naru schützen", brüllte sie
gegen den Sturm an. Als sie sich
umdrehte erkannte sie, daß die äußeren Kriegerinnen zu schwach waren. "Mars,
Jupiter, Venus, Merkur, zu mir",
befahl sie und die vier Senshi traten neben sie. Sich an den Händen haltend,
schlossen sie ihre Augen.
"MACHT DES MERKUR, ..."
"MACHT DES MARS, ..."
"MACHT DES JUPITER, ..."
"MACHT DER VENUS, ..."
"MACHT DES MONDES, ..."
"... VEREINIGT EUCH!"
Die Energie des Sailorteams traf auf den Wirbel aber es war zu wenig wie sie
bemerkte. Ich muß ihnen helfen. Ihr
Schwert erschien und ihre Aura leuchtete golden. Sie hob ihr Schwert und von der
ausgestreckten Schwertspitze
zuckte ein Lichtblitz. Er umhüllte die Energie der Senshi und im gleichen
Moment wurde aus der schwachen
Planetenenergie ebenfalls eine gewaltige Säule. Helle und dunkle Energie
kollidierten und lösten sich mit einem
gewaltigem Knall auf.
Galaxia drehte sich um und verließ unbemerkt den Platz. Für den Moment war es
vorbei aber sie mußte unbedingt
herausfinden warum sie überhaupt hier war. Sie wußte nur noch, daß sie den
Kriegern etwas schuldig war. Aber
was?
Naru schluchzte. "Ich weiß", gab sie traurig zu. "Sei nicht traurig. Wir werden
uns wiedersehen."
"Neflite, ich..." Sie brach ab, sich in diesem Moment der vollen Wahrheit
bewußt. "Du liebst mich nicht mehr",
stellte er fest ohne böse zu sein. "Das ist es nicht. Ich habe dich geliebt und
wahrscheinlich tue ich es immer noch.
Es ist nur, meine Liebe gilt jetzt einem anderem. Ich kann und will seine
Gefühle nicht enttäuschen." Neflite nahm
ihre Hand. "Ich verstehe dich und ich werde dich nie vergessen." Damit beugte er
sich zu ihr hinunter. Seine
Lippen berührten die ihren und sie ließ es geschehen.
Der Kuß dauerte fast eine Ewigkeit aber doch schien er ihr viel zu kurz und vor
allem viel zu spät. Neflite löste
sich von ihr und stellte sich neben Neflite. Die beiden Generäle nickten
Sailormoon und Endymion zu. "Wir sind
bereit", sagte Neflite mit einem letzten Blick zu ihr. Endymion ergriff
Sailormoons Hand und ihre Brosche begann
zu strahlen. Ein silberner Kristall löste sich und kurz darauf trug Sailormoon
ein langes weißes Kleid. Bisher hatte
sie es nicht so richtig glauben wollen aber jetzt gab es keine Zweifel mehr.
Bunny war eine Prinzessin.
"Ich rufe dich, Priester von Elision", sagte Serenity und ihre Stimme war so
laut als würde se es rufen. Ein
Leuchten erfüllte die Luft und in einem goldenem Licht entstanden die Umrisse
eines weißen Pferdes. Das war
Pegasus, sie hatte ihn damals schon gesehen. Jetzt verwandelte Pegasus sich
weiter in einen Jungen mit weißen
Haaren und einem goldenen Horn auf seinen Kopf. Schweigend hob er die Hände und
sein Horn hüllte Jedite und
Neflite in ein helles Licht. Langsam schwebten sie davon.
"Auf Wiedersehen", rief sie und Neflite erwiderte wortlos den Abschiedsgruß.
Während die zwei Männer langsam
verblaßten, flüsterte sie: "Du wirst immer einen Platz in meinem Herzen haben,
Neflite. Das Schicksal wollte es so
und vielleicht ist es auch richtig. Ich werde dich nie vergessen, mein liebster
Neflite." Helios wurde wieder zu
Pegasus, schwebte nun hinter ihnen und alle drei verschwanden. Eine gewissen
Leere machte sich in ihrem Herzen
breit aber gleichzeitig war sie auch sehr, sehr glücklich.
Anmerkungen
Und dabei hatte ich lange überlegt wie dieses Kapitel aussehen sollte und jetzt
habe ich es einfach geschrieben.
Gut, ein paar Erklärungen sind wohl fällig. Was mit den zwei Generälen
passiert ist? Sie sind zu einer Art
Läuterung aufgebrochen. Das ist eigentlich alles. Ich wußte erst nicht wie der
Abschied aussehen sollte und sie
wieder sterben zulassen erschien mir nicht gerade fair. Im Manga erfahren wir ja
(habe ich zumindest
gehört/gelesen), daß die vier Generäle direkt Endymion unterstellt waren und
die Geschichte mit den vier Steinen,
gab es im Anime ja auch nicht.
Das mit den Tuch erscheint sicherlich wie ein Abklatsch von Folge 46 aber wie
ich schon im Kapitel erwähnte ist
die Bedeutung dieselbe. Außerdem paßte es sehr gut.
Ein Letztes. Ich gebe zu, die Idee des Geheimgangs war etwas verrückt, aber
irgendwie mu0te ich Naru ja aus
dem Haus kommen lassen.
Kapitel 11: Eine schwere Schlacht
Ruhig und friedlich schlief Bunny auf dem Sofa in Mamorus Wohnung. Leise schloß
er die Tür und setzte sich
neben sie. Ihre langen blonden Haare, dieses schönes Gesicht. Wenn sie schlief,
sah Bunny immer so entspannt
und glücklich aus.
Bunny blinzelte und sah ihn mit ihren blauen Augen an. "Guten Morgen." Verwirrt
sah sie sich im Zimmer um.
"Du bist gestern hier eingeschlafen, kurz bevor du nach hause wolltest." Sie
wollte sich aufsetzten aber Mamoru
hielt sie sanft zurück. "Bleib ruhig liegen. Ich mach' uns erstmal
Frühstück." Damit verschwand Mamoru in die
Küche.
Die ersten Schneeflocken waren draußen zu sehen. Das Wetter neigte zu rapiden
Wetterumschwüngen in letzter
Zeit. Vielleicht hing es mit der Auferstehung des Königreichs des Dunkeln
zusammen.
"Momentan ist alles ruhig", meinte Pluto. "Ja, wahrscheinlich sind sie noch
nicht fertig damit sich zu ärgern.",
Haruka grinste und nippte an ihrer Teetasse. Michiru lächelte verschmilzt. "Das
muß Berel ja rasend gemacht
haben. Schon verwunderlich, daß sie sich so lange Zeit läßt." Um ehrlich zu
sein gefiel Pluto diese Tatsache
überhaupt nicht. Es paßte einfach nicht. Hoffentlich planten sie nichts
großes.
"Sie haben sie mir weggenommen, einfach weggenommen", brüllte Berel wieder
einmal, so daß ihre beiden
verbleibenden Generäle erschrocken einen Schritt zurückgingen, wie schon so
oft in der letzten Zeit. Sofort hatte
sie sich jedoch wieder unter Kontrolle. Ein dämonisches Lächeln machte sich
heute sogar auf ihrem Gesicht breit.
"Heute werden sie bezahlen", erläuterte sie mit eisiger Ruhe. "Jede einzelne
von ihnen." Dann legte sie ihren Plan
da.
Beim Frühstück wirkte Bunny überraschend ruhig, nicht so lebhaft wie sonst.
"Was ist los mit dir", fragte Mamoru
besorgt. "Hm", machte sie und knabberte nachdenklich an ihrem Brötchen. "Hey,
ich rede mit dir", setzte Mamoru
nach. "Was glaubst du macht Helios mit ihnen?"
"Bitte?" Er wußte ganz genau, was sie meinte. Doch seit dem letzten Kampf war
sie solchen Fragen eigentlich aus
den Weg gegangen.
"Naru meinte, ich soll dich das fragen", erklärte sie und seine Sorge legte
sich etwas. "Es wird nicht schlimm.
Wahrscheinlich müssen sie nur so lange dableiben, wie das Königreich des
Dunkeln existiert. Es ist wie gesagt eine
Zeit der Läuterung. Sie werden wohl meditieren, über ihre Fehler sprechen und
wie sie diese in Zukunft
verhindern wollen."
"Aha." Jetzt biß sie ein großes Stück ab und kaute genüßlich. "Schmeckt
gut", murmelte Bunny unverständlich.
Mamoru entspannte sich und dachte, es wird doch noch ein schöner Tag.
Sie verabredeten sich für heute Nachmittag im Park bevor Bunny nach Hause
ging.
Rei schreckte hoch. Schwer atmend blickte sie anscheinend ins Leere. "Rei!" Ihre
drei Freunde sahen sie
beunruhigt an. Und dazu gab es auch allen Grund. "Etwas sehr böses ist hier.
Ganz in der Nähe." Ami hatte schon
ihren Mikrocomputer in der Hand und tippte hektisch darauf herum. "Eine große
Ansammlung negativer Energie.
Im Ioban Nationalpark."
"Schnell", drängte Minako und die vier Freunde machten sich auf zum Park. Nur
hatte wohl jeder vergessen
Bunny Bescheid zu sagen.
Ihre Kapuze über den Kopf ziehend verließ sie das Kaufhaus. Das Schneetreiben
hatte irgendwann heute
Vormittag eingesetzt und sie war nur leicht angezogen. "Schönes Wetter",
schimpfte sie. "Hotaru", hörte sie
Michirus Stimme hinter sich. Freudig drehte sie sich um und lief unter den
schützenden Schirm von Setsuna.
Urplötzlich zuckte Haruka zusammen und auch Michiru und Setsuna regten sich..
Hotaru verkrampfte sich und
sank auf die Knie, als der plötzliche Ausbruch negativer Energie sie berührte.
"Im Park", hörte sie Michiru sagen.
Schon war Setsuna bei ihr und half ihr auf. "Schnell jetzt." Haruka war schon
einige Meter weiter.
Mit langen Schritten, wobei sie Probleme hatte mitzuhalten, erreichten sie den
Nationalpark. Es lag bereits eine
leichte Schneeschicht auf dem Grün des Parks. Trotzdem tummelten sich noch
genug Leute herum, da der Park
auch ein Knotenpunkt war und einige Abkürzungen bot.
Als die Vier den Hauptweg direkt an der Straße erreichten, blieben sie abrupt
stehend. Haruka starrte nur, Michiru
keuchte, Setsuna verzog geschockt das Gesicht und Hotaru brachte einen leichten
Schrei heraus. Alle waren
unfähig etwas zu sagen.
Dort, genau vor ihnen, sahen sie eine Armee von verwandelten Teufeln. Es mußten
gut dreißig oder mehr sein -
nein, es waren mehr. In ihrer Mitte standen Rücken an Rücken die vier inneren
Kriegerinnen. "Wollt ihr hier
Wurzeln schlagen", fand Hotaru, zu ihrer eigen Überraschung, ihre Sprache als
erste wieder. Haruka, Michiru und
Setsuna befreiten sich aus ihrem Schockzustand und gemeinsam eilten sie ihnen
zur Hilfe.
"Ich bin wieder da", rief Bunny, als sie zum Wohnzimmer ging. "Ich hab' es
gehört", antwortete ihre Mutter.
"Kommst du bitte mal?" Immer noch fröhlich pfeifend betrat sie das Wohnzimmer.
Der Fernseher lief, Herr
Tsukino und Shingo schauten irgendeinen Sportwettkampf an und ihre Mutter
empfing sie in der Tür. "In der
Küche", flüsterte sie und schob sie dorthin. "Was ist denn nun?"
"Ich wollte mit dir sprechen. Du läßt in letzter Zeit ja nichts aus dir raus
und Luna ist auch nie da." Bunny seufzte,
denn sie ahnte was kam. "Darum geht es also." Ikuku nickte. "Ich möchte die
ganze Wahrheit wissen. Du bist
nicht nur Sailormoon, oder? Der Geist und dieses Kleid, was du plötzlich
anhattest."
"Was willst du jetzt hören?" Mit einem Schulterzucken sagte sie: "Ich will nur
wissen, wer mein kleines Mädchen
wirklich ist."
"Dann sollten das aber alle hören", meinte sie ruhig. "Es ist besser so, denn
das wird eine lange Geschichte." Ihre
Mutter nickte zustimmend und sie gingen ins Wohnzimmer zurück. Die
Sportübertragung machte gerade dem Bild
eines jungen Mannes Platz. "Hey, was soll das", schimpfte Shingo wütend über
die Unterbrechung.
"Wir unterbrechen unser Programm für eine Sondersendung. Live aus dem Ioban
Nationalpark, wo sich gerade eine schreckliche Tragödie abspielt. Ich
schalte direkt zu unserer Reporterin vor Ort." Bunny wurde unruhig. Ein flaues
Gefühl
überkam sie. Das Bild wechselte und zeigte den Kopf einer jungen Frau und ihr
eben noch fröhliches Lächeln
gefror sofort. Hinter der Reporterin sah sie ihr Sailorteam im Kampf mit
mehreren Teufeln. Die weiteren Worte
bekam sie schon nicht mehr mit, als ihr Armband piepste und sie es wie in Trance
aktivierte. "Bunny", schrie eine
stark keuchende Ami in ihren Kommunikator. "Ich habe es gerade gesehen. Bin
sofort da."
"Beeil dich!" So wie sie es sagte, bezweifelte Bunny, daß sie noch rechtzeitig
kommen würde. Ihr Vater hatte
wohl den gleichen Gedanken. "Ich fahre dich hin. Schnell!"
"Gut." Ihre Brosche schon in der Hand stürmte sie hinter ihrem Vater hinter
her. Ihre Mutter folgte und rief noch
über die Schulter. "Shingo, du bleibst hier. Keine Widerrede."
Vor dem Auto verwandelte Bunny sich. "MACHT DES MONDLICHTS, MACH AUF!"
Getroffen sank Neptun zu Boden. "Neptun", schrie Uranus entsetzt. Alle ihre
Angriffe schienen wirkungslos zu
verpuffen. Schon lange hatten sie die Absicht aufgegeben, die Teufel nicht zu
töten, geholfen hatte es aber nichts.
Eines der Monster sprang auf die momentan wehrlose Neptun zu. Uranus wollte ihr
zu Hilfe kommen, wurde aber
von hinten festgehalten. Der Angreifer fuhr seine Krallen aus und wollte
zuschlagen. Dann traf der goldene Strahl
Galaxias sie und er landete unsanft auf dem Boden.
Einige Meter weiter ging es den anderen Senshi nicht besser. Jupiter hatte sich
auf einen Nahkampf mit einem
Teufel eingelassen und bemerkte so den anderen Gegner nicht, der plötzlich
hinter ihr stand. "Jupiter", kam
Venus' Warnung - aber zu spät. Kurz vor der Berührung traf die Rose von Tuxedo
Mask den Teufel. Venus
reagierte schnell. "FEUERHERZENKETTE, FLIEG!" Die Herzkette umschlang Jupiter
und Venus zog sie von
den zwei Teufeln weg. "Danke", sagte Jupiter knapp. Tuxedo Mask landete neben
ihr. "Wie ist die Lage?"
"Nicht so gut. Keine unserer Attacken kann ihnen etwas anhaben. Vorsicht!" Sie
stieß Tuxedo Mask weg und
rollte sich dann selbst ab. Die vier Pfeilgeschosse flogen vorbei. Es sah
überhaupt nicht gut aus.
"Oh mein Gott!" Ihre Mutter blickte zum Schlachtplatz. "Wieviel um alles in der
Welt sind das", fragte ihr Vater.
"Zu viele. Ich muß ihnen helfen." Damit war sie auch schon unterwegs. "Warte,
Bunny, es sind zu viele",
versuchte Ikuku sie noch aufzuhalten aber es war zwecklos. Sailormoon rannte
los, mit einem schier
unmenschlichen Sprung hechte sie über den Übertragungswagen und jagte weiter
durch die Reihen der Reporter.
Sie haben gar keine Ahnung in welcher Gefahr sie sich befinden. Noch hatte sie
niemand von den Teufeln
bemerkt. Ihr Stab erschien in ihrer Hand. Hoffentlich sind es nicht zu viel.
"LICHT DES SILBERMONDES, ..."
Sailormoon blieb stehen und ihr Stab berührte den Boden. "... SCHEIN UND
HEILE!" Das warme Licht breitete
sich aus und überflutete die überraschten Angreifer. Jedoch passierte nichts.
Rein gar nichts.
"Mist", fluchte sie. "Die negative Energie ist zu stark." Die Teufel ignorierten
sie und wanden sich wieder ihren
Freunden zu. Eine nach der anderen fiel zu Boden, dann traf es auch Galaxia und
Tuxedo Mask.
Nein!
Ihr innerlicher Schrei übertrug sich auf ihre Gedanken und förderte die
einzige noch bleibende Möglichkeit zu
Tage. Ohne Vorwarnung brach die Energie des Silberkristalls zu allen Seiten aus.
Prinzessin Serenity erschien in
mitten des Lichts, den Silberkristall zwischen ihren Händen schwebend. Sie
hörte die Rufe und verzweifelten
Versuche es ihr auszureden aber sie wußte was sie zu tun hatte. Serenity hob
den Silberkristall in die Luft.
"MACHT DES MONDES, SCHENK MIR DEINE MACHT UND VERBANNE DAS BÖSE!" Purpurnes
Licht
traf die Teufel und das Böse wich aus ihnen. Solange bis auch der letzte Mensch
geheilt zu Boden fiel, hielt sie
durch, dann sank sie auf die Knie, der Silberkristall zersplitterte und Serenity
machte sich für ihren unweigerlichen
Tod bereit.
Kapitel 12: Die Macht der Freundschaft
Fassungslos starrte Tuxedo Mask zu der fallenden Serenity. Ohne es zu merken
verwandelte er sich in Endymion,
als er zu ihr lief. Die entsetzten Senshi direkt hinter ihm. Vom Parkrand
hörten sie die aufgeregten Schreie ihrer
Eltern aber all das war ihm vollkommen egal. Seine Bunny, seine Sailormoon,
seine Serenity - tot... Er erreichte
den reglos am Boden liegendem Körper. Mit großer Anspannung öffnete sie die
Augen und ihr Blick sagte alles.
"Ich liebe dich", flüsterte sie. "Und ich dich auch." Dann schlossen sich ihre
Augen und ihr Körper erschlaffte.
"Nein!!!" Zorn und Verbitterung standen in seinen Augen. Die Senshi standen um
sie herum. Die inneren Senshi
weinten am heftigsten. Haruka sah verbittert auf die Prinzessin hinab, Michiru
neben ihr vergrub ihr Gesicht
zwischen den Händen, Saturn schaute weg und Pluto drückte sie an sich selbst
mit traurigem Blick. Sie war ein
Teil von ihnen gewesen und dieser Teil hinterließ jetzt eine wohl nicht mehr zu
schließende Lücke.
Ihre Eltern hatten sich durch die Reporter gedrängt und erreichten die Gruppe.
"Was ist? Ist sie..." Ikuku brauchte
die Frage nicht zu ende zu führen. Die Gesichter der Senshi sowie Endymions und
die blasse Gestalt Serenitys
sagte alles. Herr Tsukino nahm seine bitterlich schluchzende Frau in den Arm.
Unterdessen hatte sich Merkur halbwegs aufgerafft und fühlte den Puls ihrer
Freundin, verzweifelt auf ein
Lebenszeichen hoffend. Sie hatte schon nicht mehr damit gerechnet, als sie einen
ganz leisen Pulsschlag fühlte,
hektisch, unregelmäßig und fast nicht mehr spürbar.
"Sie lebt noch", raunte sie. Am liebsten hätte sie es geschrien aber bei den
ganzen Reportern war das keine gute
Idee. Verwirrt sahen alle se an. "Es ist ganz schwach. Wahrscheinlich eine Art
Koma aber wenn wir nicht bald
eine Möglichkeit finden ihr zu helfen..."
"Sie muß sofort in ein Krankenhaus", versuchte es Ikuku. Pluto schüttelte
energisch den Kopf. "Die würden ihr da
nicht helfen können. Bringen wir sie erstmal zum Tempel."
"Gut", stimmte Mars zu. Uranus nahm die Prinzessin auf die Schultern und drehte
sich mit den anderen um. Doch
ihnen standen bereits mehrere Kameras im Weg. Pluto hatte anscheinend keine Lust
auf sensationsgeile Reporter,
also hob sie ihren Stab und murmelte einige Worte. Die Reporter verharrten in
der Bewegung. "Das ist für mich
keine freie Meinungsäußerung mehr", meinte Jupiter wütend. Sie feuerte einen
Donnerhagel ab und zerstörte die
Kameras. Dann machten sie sich alle auf den Weg zum Tempel.
"Interessant." Königin Berel beendete die Übertragung. "Ihr seid sicher, daß
es der Silberkristall war?" Kunzite
nickte. "Ihr hat es selbst gesehen."
"In der Tat. Also hat - hatte sie den Silberkristall doch noch." Das warf
natürlich ihren ursprünglichen Plan über
den Haufen aber gleichzeitig machte es alles etwas einfacher. "Aber..." Ihre und
Kunzites Augen richteten sich auf
Zeusite. "Sprich."
"Es war nicht der echte Silberkristall, meint ihr nicht Königin?"
"Wie meinst du das", fragte sie leicht verwundert. "Nun. Der Silberkristall kann
doch gar nicht so leicht
zerbrechen, oder? Ist das gleiche bei eurer letzten Schlacht passiert?" Berel
verneinte. "Soweit ich mich erinnern
kann nicht."
"Es könnte eine Kopie sein oder etwas ähnliches. Das würde es erklären." Was
der Silberkristall war oder woher
er kam, wußte wohl nur die Königin selbst. Wenn es tatsächlich einen zweiten
Silberkristall gab, den sie ihrer
Tochter hatte zukommen lassen...
"Schon möglich. Aber das können wir später prüfen", warf Kunzite ein. "Ohne
ihre Prinzessin sind sie verloren.
Wir sollten gleich zuschlagen." Sie mußte ihm zustimmen, eine bessere Zeit für
einen Angriff gab es nicht.
"Einverstanden."
Am Tempel erwarteten sie Luna und Artemis schon mit Shingo und auch die
vollkommen aufgelöste Naru war da.
Luna weinte bitterlich und Artemis tat alles sie zu trösten, wobei seine eigene
Trauer ihm nicht gerade half. Shingo
schien total neben sich zu stehen und drohte jeden Moment zusammenzubrechen. Sie
schafften Serenity in einen
freien Raum. Zum Glück waren Reis Großvater und Yuichiru nicht da, so daß sie
ungestört waren, ungestört zu
was eigentlich?
Die Senshi verließen kurz darauf den Raum und ließen Serenity mit ihren
irdischen Familie und ihm allein.
Endymion hielt ihre Hand. Heute Morgen noch hatte er ihren Schlaf noch als so
glücklich empfunden, Jetzt
wünschte er sich nichts sehnlichster, als daß sie aufwachte.
"Luna", wandte sich Ikuku an die schwarze Katze, die immer noch schniefte. "Ich
möchte jetzt die ganze
Geschichte wissen. Bunny wollte es gerade erzählen, als wir weg mußten." Es
kostete Luna einige Überwindung
sich zusammenzureißen aber schließlich nickte sie und nahm jene stolze Pose
ein, die sie immer benutzte, wenn sie
Geschichten erzählte. Sie räusperte sich.
"Vor langer, sehr langer Zeit gab es auf dem Mond ein Königreich. Diese Zeit
wurde Silberjahrtausend genannt
und das Mondkönigreich wurde von der mächtigen Königin Serenity regiert. Ihr
zur Seite standen die vier
Beschützer des Königreiches, Sailormars, Merkur, Jupiter und Venus. Sie
schworen ihr und ihrer einzigen
Tochter, der Prinzessin des weißen Mondes Treue.
Eines Tages wurde das Mondkönigreich angegriffen. Serenity, ihr Geliebter Prinz
Endymion und die Sailorkrieger
wurden beim Angriff des Königreichs des Dunkeln von der bösen Macht Metallia
getötet. Als die Königin dies
und die unaufhaltsame Zerstörung des Mondes sah, setzte sie die Macht des
Silberkristalls, die Quelle des
Silberjahrtausends frei. Die volle Macht verbannte das Böse und alle bereits
Toten wurden zur Erde gebracht und
die Königin erteilte Artemis und mir ihren letzten Wunsch. Wir sollten die
Prinzessin wiederfinden sollte Metallia
wieder zum Leben erweckt werden.
Jetzt, in dieser Zeit wurden wir alle wiedergeboren. Artemis fand Venus und
machte sie vorübergehend zu Sailor
V. Ich hingegen fand Bunny und die übrigen. Als wir alle zusammen waren, fanden
wir den Silberkristall. Ich
wollte es selbst nicht glauben aber Bunny, das heißt Sailormoon, ist die
Wiedergeburt der Mondprinzessin
Serenity."
Nach diesem Vortrag über die vergangen Ereignisse sahen alle Anwesenden noch
einmal auf Serenity hinab. "Der
Gebrauch der vollen Macht des Silberkristalls ist im Allgemeinem tödlich, da
die Energie für den Benutzer zu
mächtig ist. Es soll eine Möglichkeit geben den Silberkristall besser zu
nutzen aber es sind nur Legenden", erklärte
Artemis nun. "Und die anderen Sailorkrieger", fragte Shingo. "Das ist so...",
begann Luna wieder.
"Wir haben versagt!" Haruka schlug gegen den großen Baum am Tempel. Die
Enttäuschung und Trauer war auch
den anderen anzumerken. "Ich hätte sie eher rufen soll", sagte Ami. "Und was
hätte es genutzt", zweifelte Rei. "Es
ist meine Schuld. Ich hätte euch nicht so drängen dürfen. Ich hätte Bunny
zuerst rufen sollen", warf jetzt Minako
ein. "Schluß jetzt!" Makoto ging wütend dazwischen. "Hört auf euch
gegenseitig Schuldzuweisungen zu machen."
"Makoto hat recht", pflichtete Haruka ihr bei. "Das wäre das letzte, was die
Prinzessin gewollt hätte." Betreten
sahen Ami, Rei und Minako sie an. "Trotzdem. Etwas ist doch merkwürdig",
bemerkte Michiru und erntete
fragende Blicke. "Ist der Silberkristall je zerbrochen?"
"Ja damals als sie uns nach der Schlacht gegen Fiore mit dem Asteroiden
heruntergeholt hatte."
"Das war nach der Schlacht gegen das Königreich des Dunkeln, nicht?"
"Ja. Wieso?" Michiru zuckte mit den Achseln. "Wie ist sie eigentlich wieder an
den Silberkristall gekommen, ihr
habt es nie erzählt." Jetzt hob Ami die Schultern und erzählte: "Das war nach
unserem erneuten Erwachen als
Krieger. Bunnys Brosche wurde zerstört und Königin Serenity gab ihr den
Silberkristall..." Plötzlich brach Ami ab,
denn nun wußte sie woran Michiru gedacht hatte. "Was ist", drängte Rei.
"Überlegt mal. Haben Bunny oder Luna
jemals gesagt, daß der Silberkristall den Königin Serenity ihr gegeben hat,
auch tatsächlich der echte Silberkristall,
ich meine der aus dem Silberjahrtausend ist." Die anderen verneinten. Langsam
dämmerte auch ihnen der
Zusammenhang. "Dazu kommt. Wieso gibt sie Bunny nicht ihr altes Zepter wieder.
Es war doch heilig. Wieso
sollte sie es zurückhalten. Und der Dämon, erinnert euch. Das Licht des
Kristall erlosch durch die Berührung eines
einzigen Dämons. Ist doch seltsam, nicht? Der Punkt ist: Der echte
Silberkristall existiert noch."
Längere Zeit sagte niemand etwas. "Das Problem ist... ", begann dann Haruka.
"... das nützt uns gar nichts."
"Richtig. Ohne Sailormoon können wir nicht zum Nordpol. (Makoto)"
"Und von hier zu suchen wäre wahrscheinlich zwecklos. Die negative Energie ist
zu groß", gab Ami resignierend
zu. "Aber was nun?"
Hotaru und Setsuna hatten die ganze Zeit in Gedanken versunken stumm dagesessen.
Jetzt sah Hotaru zu der
älteren Frau hoch. Diese nickte ihr wortlos zu. Ihre ganzen Zweifel seit ihrer
erneuten Erweckung, die vielen
Male, wie sie dem Tod nur knapp entronnen war. All das war wie ausgelöscht.
Jetzt mußte sie das Mädchen
retten, welches ihr neuen Mut gegeben hatte. Selbst wenn das bedeutete...
"Es gibt noch eine Möglichkeit", sagte sie ruhig. "Wir können einen Teil
unserer Lebensenergie auf sie übertragen.
Das würde aber bedeuten, wir verlieren den Großteil unserer Kraft und ob sie
je aufwachen wird ist auch nicht
sicher." Jetzt kam der schwierigste Teil. Leise und mit zitternder Stimme sagte
sie: "Selbst wenn. Sie wird nie
wieder Prinzessin oder Sailormoon sein können."
Es gab keine Kommentare bis Venus schließlich sagte: "Aber es ist unsere
Pflicht, oder?" Die Antwort kannte jede
und ohne ein weiteres Wort, stellten sie sich in einen Kreis. Keine hatte
bemerkt, daß es schon Abend war.
Plötzlich überlagerte der Mond die Sonne, es war aber keine Sonnenfinsternis,
und für kurze Zeit wurden die acht
Mädchen in das fahle Mondlicht getaucht. Dann waren sie das Sailorteam.
Alle acht gingen ins Haus. Schweigend machten die Anwesenden Platz. Eine
gespenstische Stille lag über dem
Raum. Saturn stellte sich ans Kopfende des Bettes und die anderen Sieben rund
herum. "Konzentriert eure Kräfte
auf Saturn", befahl Pluto und gleich darauf leuchteten die Auren der Senshi auf.
Saturn hob ihre Sense.
"MACHT DES MERKUR!"
"MACHT DES MARS!"
"MACHT DES JUPITER!"
"MACHT DES VENUS!"
"MACHT DES URNAUS!"
"MACHT DES NEPTUN!"
"MACHT DES PLUTO!"
Die Energien bündelten sich in der Spitze von Saturns Sense. "Schutzplanet
Saturn, hör mich an! Als Wächterin
des Lebens bitte ich dich, schenke unserer Freundin deine Kraft, auf das sie
wieder ins Leben zurückkehre!" Mit
der Spitze ihrer Sense berührte sie vorsichtig Serenitys Stirn und die
einzelnen Energien flossen in sie über und ein
hell pulsierender, violetter Schein umgab sie.
"Jetzt hängt alles von ihr ab", erklärte Saturn. "Wir haben getan, was wir
konnten." Naru stand gerade am Fenster
und schrie jetzt auf: "Seht nur!" Die Senshi stürmten zum Fenster und sahen von
hier die Blitze, die auf einer der
Hauptstraßen tobten. "Ami?" Rei sah sie fragend an, doch ihre Freundin
bestätigte nur ihr Gefühl. "Was machen
wir jetzt", fragte Michiru betroffen. Venus sah sie tadelnd an. "Falls ihr es
vergessen habt. Wir haben noch immer
einen Planeten zu verteidigen. Das sind wir Bunny schuldig." Es gab keinen
Widerspruch nur stumme
Zustimmung. Gemeinsam liefen sie los um sich dem vielleicht letzten Kampf ihres
Lebens zu stellen.
Naru setzte sich darauf zu Mamoru ans Bett und nahm Bunnys Hand. "Hörst du
mich. Wir sind alle hier. Gib bitte
nicht auf." Ein leichtes, gelb flackerndes Licht vermischte sich kaum merklich
mit dem violett Saturns.
Dunkelheit hatte sie lange Zeit umgeben. Jetzt, fast abrupt und ohne Vorwarnung,
stand sie in diesem langen
Gang. An seinem Ende war ein helles Licht zu sehen, sonst war da gar nichts.
Bunny versuchte das Licht zu
erreichen aber die Entfernung schien immer gleich zu bleiben. Neben ihr an den
"Wänden" des Tunnels erschienen
nun Bilder aus längst vergangener Zeit. Von ihren Kämpfen und Leiden, meist
sah sie nocheinmal wie ihre Senshi
starben. Beim ersten Kampf mit dem Königreich des Dunkeln, beim Kampf mit
Galaxia...
"Was du hier siehst sind deine Erinnerungen, Prinzessin", hörte sie die
schwache Stimme ihrer Mutter. "Mutter?"
Das Schweigen der Stille antwortete ihr. Entweder wollte die Königin nicht
antworten oder sie konnte nicht. "Was
ist passiert? Bin ich noch nicht tot?"
"Deine Senshi haben einen Teil ihrer Lebensenergie auf dich übertragen, du
mußt..." Dann kehrte wieder Stille ein
und lange Zeit geschah gar nichts. Plötzlich verdeckte ein neues Bild den Blick
auf das Ende des Tunnels. Es
zeigte den Tod jeder einzelner Kriegerin. Aber diesmal war es die Zukunft, das
was passieren würde, wenn sie
nicht zurückkehrte. Die Erkenntnis bohrte sich wie ein Dolch durch ihr Herz.
War letztendlich doch alles sinnlos
gewesen?
Nein! Das darf nicht passieren! Die Energie ihrer Krieger konnte sie jetzt ganz
deutlich in sich spüren und da war
auch noch etwas anderes. Ein tiefes Gefühl des Glaubens, die Kraft ihrer
Freundschaft. Sie durfte sie jetzt nicht im
Stich lassen.
Ihre Augen durchdrangen die Vision und erblickten das Licht. Sie fixierte das
Ende und stieß sich vom Boden ab.
Es war als würde sie plötzlich aufsteigen. Bunny kam dem Licht im näher und
es wurde immer heller und
intensiver. Dann traf sie auf die imaginäre Barriere und flog hindurch. Im
selben Moment trug sie wieder das Kleid
der Mondprinzessin und landete im längst zerstörten Kristallpalast des
Silberjahrtausends. Ihre Mutter stand neben
einem Altar auf dem das Mondzepter - ihr altes Mondzepter - ruhte. Als Serenity
das Zepter berührte, entstand
vor ihr in der Luft eine silberne Brosche mit einem goldenem Halbmond darauf und
fiel in ihre linke Hand. Mit der
rechten nahm sie das Zepter und so gleich umgab sie wohlig warmes Licht und hob
sie wieder in die Luft. Königin
Serenity stand daneben und lächelte glücklich. "Suche die acht Talisman. Sie,
zusammen mit einem neunten,
werden den wahren Silberkristall erscheinen lassen", erklärte sie noch, dann
verblaßte ihr Bild und Serenity
erwachte...
Der schon fast verblaßte Halbmond leuchtete hell und alle sahen erstaunt auf.
Serenity bekam wieder Farbe im
Gesicht. Eine silberne Brosche erschien direkt über ihr und sank auf sie hinab.
Alle Anwesen hielten den Atem an.
Luna und Artemis starrten ungläubig die Brosche an. "Das ist...", begann
Artemis. "... die legendäre
Mondbrosche. Nur Königin Serenity wußte von ihrer Existenz", schloß Luna.
Endymion sah wie sie die Augen
öffnete. "Mamoru", sagte sie liebevoll und setzte sich total ausgeruht auf. "Wo
sind die anderen?"
"Unten in der Stadt kämpfen", sagte Luna. Serenity schwang ihre Beine aus dem
Bett und griff ihre neue Brosche.
Niemand wagte sie aufzuhalten. "MACHT DES SILBERMONDES, MACH AUF!"
Es schien aussichtslos. Es waren nicht nur Teufel, wie Merkur festgestellt
hatte, sondern auch einfache Dämonen.
Das machte die Angelegenheit noch komplizierter. Dazu kam, daß alle noch vom
letzten Kampf und der
Übertragung ihrer Kräfte erschöpft waren. Es blieb ihr diesmal also keine
andere Wahl.
"Ich muß es tun", rief sie und packte ihre Sense. "Nein, nicht Saturn." Venus
hielt sie fest. "Überleg doch mal.
Deine Kräfte sind viel zu erschöpft. Es würde gar nichts bringen." Zugegeben
das war einleuchtend aber trotzdem.
"Wenn ich nicht tue, ist eh alles verloren." Leicht stieß sie Venus weg aber
bevor sie etwas tun konnte, erklang
eine sehr bekannte Stimme...
"Aufhören!" Sämtliche Anwesenden, inklusive Zeusite und Kunzite, die schwebend
das ganze betrachteten,
drehten sich zu der Stimme um. Auf einem nicht all zu hohen Haus stand ein
Schatten mit zwei langen Zöpfen.
Der Schatten zeigte drohend auf die zwei Generäle und dann begann sie mit
unverkennbarer Stimme zu sprechen:
"Ihr wagte es eine Stadt in Angst und Schrecken zu versetzten, ihre Bewohner in
Teufel zu verwandeln und dann
wollt ihr auch noch meine Freunde töten! Das werde ich nicht zulassen! Ich bin
eine auserwählte Sailorkriegerin
und kämpfe für Liebe und Gerechtigkeit!" Sie trat nun ins Licht und auch die
letzten Zweifel wurden beseitigt. Die
Senshi atmeten erleichtert auf, während Kunzite und Zeusite stöhnend ihre
Überraschung zeigten.
"Ich bin Sailormoon! Und im Namen des Mondes werde ich euch jetzt bestrafen!"
Sailormoon trug eine ähnliche
Uniform, wie als Supersailormoon. Nur schimmerte ihr ganzes Kleid in
Regenbogenfarben, die ineinander
verliefen und sich in der silbernen Brosche vereinigten.
Mit einem Satz war Sailormoon vom Dach und verlor auch keine Zeit. Sie löste
ihren Mondstein und warf ihn mit
den Worten: "MONDSTEIN, STERNENNEBEL!" Kreisend flog der Mondstein über die
Gegner hinweg und
betäubte jene, die zu Teufeln verwandelt wurde. Kunzite befahl den
übriggeblieben Dämonen anzugreifen aber
Sailormoon war bereit. Der Mondstein kehrte in ihre Hand zurück. "MONDSTEIN,
FLIEG UND SIEG!" Der
Diskus wurde nun auch regenbogenfarben und erlegte einen Dämon nach dem
anderen. Dann kam erneut zu
Sailormoon zurück und wurde wieder zu ihrem Diadem. Blitzschnell hatte sie,
unter neuerlichem Erstaunen, das
Mondzepter in der Hand. "MACHT DES MONDES, VERWANDLE SIE ZURÜCK!" Das Licht
erfaßte die
Teufel und entzog ihnen das Böse. Die zwei Generäle entschieden fluchend, sich
einer derart starken Sailormoon
lieber nicht zu stellen und zogen sich stattdessen zurück.
Glücklich liefen die Senshi zu ihrer Anführerin und irgendwie war Galaxia
glücklich, daß alles doch noch gut
ausgegangen war. Sie wandte sich ab und ließ das Sailorteam in ihrer Freude
allein.
Anmerkungen
Für alle, die meine Geschichten bisher noch nicht gelesen haben: Die zwei
letzten Kapitel geben eigentlich das
Thema, was auch der Titel dieser Geschichte ausdrückt, wieder. In
"Frühlingsfest" wird jedenfalls beim deutschen
Synchro (und davon gehe ich aus), nicht erwähnt, daß dieser Silberkristall
identisch mit dem Kristall aus dem
Silberjahrtausend ist. Serenity sagt "EIN Silberkristall". Und die Sache mit dem
Dämon und das Zerbrechen des
Silberkristalls im R-Movie, bekräftigen die Theorie noch. Warum ist er dann
nämlich nicht zerbrochen, als
Serenity seine volle Macht gegen Berel oder ihre Mutter seine volle Macht gegen
Metallia richtet? Vielleicht war
es ja auch nur ein Konzeptionsfehler aber trotzdem kann man eine schöne
Geschichte daraus spinnen.
Für alle, die meine Geschichte schon gelesen haben: Ich konnte mir das mit Naru
einfach nicht verkneifen, es paßte
einfach so gut. Übrigens ist noch ein Hinweis auf meine folgenden Geschichten
her versteckt. Schon gefunden (so
schwer ist es nicht)?
Für alle: Die Aussage von Makoto und die Attacke auf die Reporter sieht
sicherlich nach Gesellschaftskritik aus
und ein klein wenig möchtet ich dem ja auch nicht abnehmen. Trotzdem war es
einfach rein zufällig und die
Reporter mußten ja auch aus dem Weg (schönen Gruß an die Paparazzi, ups...).
Kapitel 13: Konzert mit Überraschungen
Sonja erwachte in ihrem Zimmer und wußte wieder einmal nicht, was in den
letzten Stunden passiert war. Als sie
auf die Uhr schaute, merkte sie, daß sie diesmal fast einen ganzen Tag verpennt
hatte, oder wie auch immer sie es
nennen sollte. Es war fünf Uhr morgens und damit eigentlich noch viel zu früh
zum Aufstehen aber schlafen
konnte sie sowieso nicht mehr. Sie schlich leise nach unten um das Frühstück
vorzubereiten. Sie hatte bemerkt,
daß sich das Essen kaum von dem auf ihrem Planeten unterschied und sie war
schon immer eine gute Köchin und
Feinschmeckerin gewesen. Sie war die Treppe heruntergekommen und wollte gerade
die Küche betreten, da hörte
sie Geräusche und sah das Licht brennen. Vorsichtig öffnete sie die Tür. Sie
hatte mit jedem gerechnet doch am
wenigsten mit Bunny. Sie war von ihr schon gewohnt, daß sie meistens zu spät
zur Schule ging, aber das sie um
fünf Uhr in der Küche war und offensichtlich gerade das Frühstück zubereiten
wollte verwunderte sie schon.
"Hallo Bunny. Was machst du denn schon hier? Ich dachte ich wäre hier der
Frühaufsteher." Bunny fuhr
überrascht herum: "Oh, Sonja. Guten Morgen", grüßte sie. "Kannst du mal
sehen, wie man sich täuschen kann.
Ich konnte nicht mehr schlafen und dachte ich probier mal eins von Makotos
Rezepten aus." Sie zeigte ihr den
Zettel auf der ein Rezept stand, das sie selber nicht besser hätte machen
können. Bunny mühte sich sichtlich mit
dem Backen der Brötchen und des Brotes ab. "Kann ich dir helfen? Ich koche
nämlich für mein Leben gern", erbot
sie sich. "Diese Makoto, ist sie deine Freundin?" Sie wußte noch nicht viel
über Bunnys Privatleben, da sie bisher
kaum Zeit gefunden hatte sie zu fragen. Bunny nahm ihre Hilfe dankbar an und
sagte: "Ja, ist sie. Wenn du gerne
kochst, solltest du dich vielleicht mal mit ihr unterhalten. Was hältst du
davon, wenn du nach der Schule am
Hikawa-Tempel vorbei kommst und ich werde dich allen vorstellen?"
"Hört sich gut an aber warum gerade am Tempel", wollte Sonja wissen. "Nun weil
meine Freundin Rei dort wohnt
und wir öfters dort zusammen lernen." Sonja nickte. Während sie die Brötchen
machten, erzählte Bunny von
ihrem Freundeskreis und ihrer Liebe zu Mamoru. Später stand auch der Rest de
Familie auf und war angenehm
überrascht von dem schon frisch gedeckten Tisch. Bunny verabschiedete sich
pünktlich und ging ruhig zur Schule.
Herr und Frau Tsukino sahen ihr lächelnd nach.
"Unser Tochter ist richtig erwachsen geworden", meinte Herr Tsukino. "Es ist
nicht nur das. Ich habe das Gefühl
wir kennen unsere Tochter gar nicht richtig. Wahrscheinlich hatten wir nie ein
Recht uns Sorgen zu machen. Sie
ist halt eine Prinzessin."
"Im wahrsten Sinne des Wortes."
Sie machte sich auf den Weg in Richtung Tempel. Sie war gespannt die Mädchen
kennenzulernen, da jede einzelne
für sich genommen sehr faszinierend zu sein schien. Sie schritt die Stufen zum
Tempel hinauf und nährte sich
zielstrebig dem Raum, den Bunny ihr beschrieben hatte. Sie mußte sie von
drinnen gesehen haben, denn sie kam
ihr schon entgegen. "Hi, Sonja! Komm rein die andern warten schon!" Sie trat ein
und sah vier junge Mädchen
ungefähr in ihrem Alter. Das mußten Ami, Rei, Makoto und Minako sein. Sie
begrüßten sich und stellten einander
vor. Es gab viel zu bereden, so daß der Nachmittag schnell vorbeiging.
Besonders mit Makoto unterhielt sie sich
viel. Sie tauschten Rezepte aus und lobten sich gegenseitig für ihre Ideen.
Die Vögel zwitscherten draußen, als Bunny ein wenig an die frische Luft ging.
Luna folgte ihr und fragte draußen:
"Traust du ihr. Ich meine..." Ein Blick in Bunnys tadelndes Gesicht ließ sie
verstummen. Bunny ließ sich auf der
Veranda nieder und schlug die Beine übereinander. "Sie sieht glücklich aus.
Egal woher sie nun kommt, was auch
passiert ist, die Gesellschaft wird ihr guttun. Es muß etwas sehr schlimmes
gewesen sein, daß sie es derart
versucht zu verdrängen. Wir sollten alle versuchen ihr zu helfen." Bedächtig
nickte Luna. "Ja. Sie hat es nicht
einfach. Da hast du wohl recht."
Irgendwann am späten Nachmittag kam Bunnys Freund vorbei. Sie flog ihm
regelrecht entgegen, als er ins
Zimmer kam, und beide küßten sich erstmal leidenschaftlich. Insgeheim fragte
sich Sonja, wie sie wohl zu so
einem gutaussehenden Typen gekommen war. Aber ihr war klar, daß Liebe nicht nur
nach Schönheit und Klugheit
ging. "Ich habe Karten für das Konzert heute abend", sagte Mamoru und zeigte
ihnen die Karten. Bunny wäre vor
Freude fast an die Decke gesprungen, besann sich aber dann doch noch. Minako
fragte erstaunt: "Du meinst
Michirus Auftritt mit einer geheimgehaltenen Band?!?" Mamoru nickte: "Ich habe
Michiru auf dem Weg hierher
getroffen und sie gab mir die Karten für euch. An dich hatte ich aber leider
nicht gedacht", sagte er zu Sonja
gewandt. "Ach das macht nichts ich stehe sowieso nicht auf klassische Musik",
antwortete sie ihm. Danach wurde
besprochen, was man anziehen sollte und wo sie sich wieder treffen wollten. Kurz
bevor Bunny mit Sonja nach
Hause gehen wollte um sich umzuziehen fragte Ami: "Und, wo kommst du eigentlich
her, Sonja?" Sie schaute
etwas betrübt drein und wollte auch nicht darauf antworten und war sich auch
nicht sicher was sie ihnen hätte
sagen sollen. "Du mußt es nicht sagen, wenn du nicht magst. Doch glaub' mir du
kannst uns ruhig alles erzählen."
Sonja lächelte müde: "Ein anderes Mal vielleicht." Dann trennten sich die
Freunde voller Spannung, was für eine
Überraschung sie heute abend erwarten würde.
Bunny traf sich mit Mamoru schon ein Weilchen früher. Sie trug ein schönes
hellblaues Kleid auf das einige gelbe
Rosen gestickt waren. Mamoru war ganz hingerissen von ihr und brachte dies auch
zum Ausdruck. Kurz vor
Beginn trafen sie die anderen und Haruka vor der Konzerthalle.
Als alle in der bequemen Loge, die sie dank Michirus Teilnahme bekommen hatten,
Platz genommen hatten, ging
das Licht aus und die Bühnenscheinwerfer zentrierten sich auf die Mitte der
Bühne. Michiru stand Bunny in
Sachen Schönheit in nichts nach. Sie trug ein langes weißes Kleid, das ihr wie
angegossen stand und sie auch nicht
in der Bewegung behinderte. "Ich begrüße euch alle ganz herzlich! Auch wenn
ich weiß, daß die meisten nur
wegen der angekündigten Überraschung gekommen sind!" Ein Lachen ging durch die
Reihen. Michiru fuhr fort:
"Nun, ich möchte sie nicht länger auf die Folter spannen. Meine Ehrengäste
dürften ihnen vielleicht noch ein
Begriff sein, obwohl sie nicht viel mit klassischer Musik zu tun haben! Meine
Gäste heute sind Seiya, Taiki und
Yaten. Die Gruppe THREELIGHTS!!!" Den Freunden, die eben noch heiter gelacht
hatten, stockte jetzt fast der
Atem und alle, außer Haruka, bekamen ihren Mund nicht mehr zu vor Verblüffung.
Der Vorhang öffnete sich und
dort standen die drei, die vor einem Jahr diesen Planeten verlassen hatten.
Seiya, Taiki und Yaten gaben ihre schönsten Lieder zum besten und Michiru
unterstützte sie tatkräftig. Die Vier
zusammen gaben ein wunderschönes Konzert und übertrafen wohl alle in das
Konzert gesetzten Erwartungen.
Während einer kurzen Pause, machten sich die Mädchen und Mamoru, geführt von
Haruka, auf um hinter die
Bühne zu gehen und ihre Freunde zu treffen. Die drei Threelights hatten vor
lauter Sympathiebekundungen die
Bühne noch nicht verlassen, als ein Blitz eine der Boxen explodieren ließ. Was
dann geschah war ein einziges
Chaos. Einige rannten in Panik durcheinander, andere wurden von schwarzer Macht
betäubt. Als sich der Rauch
wieder gelichtet hatte, war bis auf Michiru und den Threelights keiner mehr auf
den Beinen. Die anderen hatten
von ihrem Logenplatz alles mit angesehen und erblickten nun auch Zeusite und
Kunzite, die sich an den
Ausgängen plaziert hatten. "Wir müssen uns beeilen", sagte Bunny.
"MACHT DES SILBERMONDES! MACH AUF!"
"MACHT DER MERKURNEBEL! MACHT AUF!"
"MACHT DER MARSNEBEL! MACHT AUF!"
"MACHT DER JUPITERNEBEL! MACHT AUF!"
"MACHT DER VENUSNEBEL! MACHT AUF!"
"MACHT DER URANUSNEBEL! MACHT AUF!"
"Wer seid ihr denn", wollte Seiya wissen, während er nach seinem
Verwandlungszepter griff. Zeusite lachte: "Oh
das ist nicht wichtig. Doch ihr interessiert uns sehr", sie holte ihren Zylinder
heraus. "Das werde ich nicht
zulassen!" Die Krieger standen oben in einer Loge und sprangen soeben hinab,
wobei sie ihre Kräfte abfingen. "Ihr
zerstört ein schönes Konzert und wollt nun der Gruppe Threelights auch noch
weh tun! Wie könnt ihr es wagen
dieses furiose Comeback so zu zerstören! Wir sind das Sailorteam und stehen
für Liebe und Gerechtigkeit! Ich bin
Sailormoon! Und im Namen des Mondes werden wir dich bestrafen!" Zeusite
schnaubte: "Ehrlich, langsam fangt
ihr an zu nerven. Es wird wohl Zeit für unsere Trumpfkarte" Ein gewaltiges
Monster, das aussah wie eines dieser
Monster aus den Horrorfilmen, erschien neben ihr, zückte eine große Posaune
und begann ohrenbetäubende Töne
zu spielen.
"NEPTUN, SIEG!" Neptun, die sich unbemerkt versteckt und verwandelt hatte,
erschien hinter ihrem Klavier.
Merkur reagierte schnell und setzte ihre Seifenblasen ein. "Beeilt euch und
verschwindet hier", rief Uranus. Das
taten die Threelights auch, wenn auch nur um sich ungestört hinter der Bühne
zu verwandeln. Inzwischen sah es
nicht gut aus für die Senshis. Auch Tuxedo Mask, der inzwischen aufgetaucht
war, konnte nichts gegen das
Monster mit seiner nervenzerfetzenden Posaune ausrichten. Zeusite rechnete schon
eher wieder mit Galaxia, als
ein Fingerschnipsen sie aufmerksam werden ließ. In einer Ecke waren drei
unbekannte Gestalten erschienen. "In
der Dunkelheit der Nacht - und im hellen Licht des Tages - wir sind jederzeit
bereit!"
"Ich bin Sailorstarfighter!"
"Ich bin Sailorstarmaker!"
"Ich bin Sailorstarhealer!"
"Gemeinsam sind wir Sailorstarlights!"
"Was soll das, gibt es hier etwa einen ganzen Schwarm?!?" Zeusite war erbost
über das Auftauchen der neuen
Sailorkrieger. Sie und Kunzite wollten gerade einen Angriff starten, doch die
drei Starlights ließen ihnen keine
Chance. Fighter kam zuerst dran und richtete seine Attacke auf das Monster.
"SAILOR STAR, STRAFE SIE!"
Nun kümmerten sich Maker und Healer um die zwei Generäle. "SAILOR STAR, HALTE
IHN AUF!" Kunzite
flog getroffen zurück. "SAILOR STAR, LÄHME SIE!" Zeusite wurde getroffen und
Kunzite, der inzwischen
wieder auf den Beinen war, packte sie und beide verschwanden.
"MACHT DES MONDES, VERWANDLE ES ZURÜCK!" Die Kriegerinnen atmeten tief durch.
"Fighter was
macht ihr eigentlich hier", wollte Sailormoon wissen. Fighter grinste.
"Urlaub!"
"Glaub ich dir nicht. Wetten du hast es nicht mehr ohne mich ausgehalten?"
"Du hast mich mal wieder voll durchschaut, Schätzchen." Seine schelmisches
Grinsen verschwand und machte
einem ernstem Gesicht Platz. Nein etwas anderes. Vor kurzen bemerkten wir die
Explosion mehrerer Sterne und
dachten ihr könntet Hilfe gebrauchen."
"Sicher. Sogar sehr gerne. Wir freuen uns über jede Hilfe, die wir kriegen
können."
Nach dem Konzert trafen sich alle noch einmal am Tempel. "Da wir nun alle
vereint sind...", begann Ami "...
sollten wir sie auch schlagen können", beendete Makoto den Satz. Bunny
lächelte Seiya an und freute sich das er
wieder da war. Sie liebte zwar Mamoru aber trotzdem war sie gern mit Seiya
zusammengewesen.
Kapitel 14: Die Suche beginnt
Sailormoon öffnete die Augen aber sie war nicht länger Sailormoon. Nein! Jetzt
war sie Prinzessin Serenity,
gekommen um die Welt vor der Zerstörung zu retten. Selbst wenn es ihren Tod
bedeutete. Die dunkle Energie
schoß auf sie zu, doch der Silberkristall hielt dagegen. Trotzdem konnte sie
nicht lange standhalten. Da rief sie ihre
Senshi um Hilfe. Die Hände von Merkur, Mars, Jupiter und Venus legten sich an
das Mondzepter und gemeinsam
besiegten sie Königin Berel. Endlich würde sie in Frieden leben können, das
war ihr letzter Wunsch.
Die acht Talismane, zusammen mit einem neunten, werden den wahren Silberkristall
erscheinen lassen...
Kunzite schloß seinen Bericht und wartete auf Königin Berels Reaktion. Diese
schien die Tatsache der neuen
Sailorkrieger nicht im geringsten zu stören. "Anscheinend...", sagte sie mit
einem gefrorenem Lächeln. "... haben
sie im Zuge der letzten Jahre und der, eindeutig stattgefundenen Kämpfe,
Kontakte zu anderen Sailorkriegern
geknüpft. Vielleicht auch im Zuge von Kämpfen gegeneinander."
"Seid ihr sicher, daß es derartige Kämpfe unter Sailorkriegern gegeben hat?"
Mt Verwunderung musterte Zeusite
die Königin. "Etwas in der Richtung hat Königin Metallia gesagt, ja." Er
runzelte die Stirn. "Königin Metallia hat
euch das erzählt?"
"Bevor du fragst. Teilwiese kann ich ihre Gedanke hören. Das hängt wohl mit
der damaligen Vereinigung
zusammen aber solange sie nicht genug Energie besitzt, ist es müßig konkrete
Informationen zu erhoffen. Die
neue Energie der Prinzessin, Galaxia und die Starlights verschärfen die
Angelegenheit zwar aber wir müssen uns
sofort auf die Suche nach den Talismanen machen. Macht euch wieder an die
Arbeit. Letztendlich ist nur der
Erfolg wichtig." Es gab Zeiten da wäre das anders gewesen, wußte er.
Mittlerweile hatte Königin Berel aber
gelernt ihre Gegner nicht zu unterschätzen und er und Zeusite waren nun mal
ihre fähigsten Leute.
Talismane. Das war das Stichwort, das alle eine Zeitlang einfach nur schweigend
dastehen ließ. Vorhin hatte sie
mit Setsuna geredet aber auch sie war genauso überrascht. Jetzt bei ihren
Freunden war die Verwirrung noch
größer. War das nicht alles schon überstanden? Waren die drei Talismane nicht
einzigartig? Suche die acht
Talisman. Sie, zusammen mit einem neunten, werden den wahren Silberkristall
erscheinen lassen - den wahren
Silberkristall. Erst vor kurzem war ihr die Bedeutung der Worte klar geworden,
die ihre Mutter da gesagt hatte.
"Eins ist sicher", brach Luna das Schweigen. "Diese Talismane, die Königin
Serenity meint, können nicht aus dem
Silberjahrtausend stammen. Davon wüßten wir oder zumindest Pluto."
"Hat sie den keinen Hinweis sonst gegeben, Bunny", hakte Ami nach. "Das
Aussehen, was sie darstellen, wie wir
sie finden und erkennen können, irgendetwas?" Resignierend schüttelte Bunny
den Kopf. "Nein, es bleibt uns wohl
nicht viel übrig, außer abzuwarten. Das Königreich des Dunkeln sucht ja auch
nach ihnen."
"Die Worte der Mondkönigin bestätigen wenigstens Amis Theorie über den
Silberkristall", meinte Artemis nun.
"Und es könnte erklären, warum sie in den Erinnerungen der Menschen suchen",
fügte Rei hinzu.
Alles ergab irgendwie einen Sinn, ihr letzter Wunsch damals, die Wiedergeburt,
der Kreis schien sich zu schließen.
Würde es wieder passieren, alles was sie heute Nacht noch einmal geträumt
hatte? Würden ihre Freunde wieder
sterben? Nein, jetzt nicht mehr. Sie waren stark und viel reifer. Nicht mehr so
unerfahren wie damals, keine
vierzehnjährigen Schulmädchen mehr.
Ami betrat die Schwimmhalle um ein wenig zu entspannen. Der Tag war eh schon
anstrengend genug gewesen.
Gleich früh morgens nach Bunnys Vergangenheitstraum, hatte sie mehrere Stunden
vor dem Computer gewesen.
Sie erreichte die Halle mit dem großem Schwimmbecken, um diese Zeit war niemand
sonst hier. Warum hat sie
uns eigentlich nicht eher davon erzählt. Ami mußte schmunzeln. "Wahrscheinlich
hat sie es nur wieder
vergessen", dachte sie laut "Glaub' ich weniger." Überrascht sah Ami zum
Schwimmbecken hinüber. Es war sonst
niemand hier, bis auf Michiru. Diese lächelte sie an. Sie hatte ihre Haare
wieder zusammengebunden, wie Michiru
es immer tat, wenn sie schwamm. Nun saß Michiru gerade auf einem Stuhl und
wollte wohl gerade ins Wasser.
"Hallo, Ami. Ich denke, es ist zuletzt zu viel passiert, da entfällt einem
einiges. Vielleicht war sie sich auch der
Bedeutung nicht bewußt."
"Vielleicht", gab Ami zu. "Schwimmen wir eine Runde?"
"Warum nicht?" Langsam ließ Michiru sich ins Wasser. "Wir wärmen uns ein wenig
auf und dann wollen wir mal
sehen, ob du immer noch so schnell bist", neckte sie. "Oh, vergiß nicht. Ich
bin hier die Wasserexpertin. Im Meer
wärst du wohl schneller aber hier", gab sie lächelnd zurück. "Das wollen wir
mal sehen." Mit einem beherzten
Lachen sprang Ami ins Schwimmbecken und begann langsam ein paar Runden zu
schwimmen.
Minako nahm Anlauf und sprang über die Stange. Das Training tat ihr gut und
nebenbei lenkte es sie auch ab. Seit
sie aufgehört hatte richtig Volleyball zu spielen, war sie in dieser Beziehung
etwas eingerostet. Vor ihr lag nun ein
Hindernisparcour aus einer Hochsprungstange, die sie gerade hinter sich hatte.
Einigen Hürden, danach ein hoher
Bock und die letzten hundert Meter wollte sie im Sprint nehmen. Mit ziemlicher
Geschwindigkeit nahm sie die
Hürden und schwang sich fast beiläufig über den Bock. Nun setzte sie zum
Sprint an und mobilisierte ihre letzten
Reserven. Dann lag der Parcour hinter ihr und schnaufend kam Minako zum Stehen
und setzte sich erst mal auf
den Boden der Sporthalle.
"Hier." Überrascht drehte Minako sich um und sah Haruka, die ihr ein Handtuch
reichte. Dankbar nahm sie es an
und wischte den Schweiß aus ihrem Gesicht. "Gar nicht schlecht. Gerade mal
fünfundvierzig Sekunden für den
ganzen Parcour. Wenn du so weitermachst überholst du mich noch mal."
"Wie lange bist du schon da?"
"Gerade als du los wolltest. Ich dachte mir, deine Zeit würde dich
interessieren." Seufzend stand Minako auf. "Ich
wollte nur etwas Ablenkung haben."
"Aha", machte Haruka. "Mondgesicht sollte sich ein Beispiel an dir nehmen."
Minako lächelte und sagte zu
Harukas Erstaunen. "Oh, so unsportlich ist sie gar nicht. Sie ist nur faul. Wenn
sie will, könnte sie mit jeder von
uns mithalten."
Ein Schrei ertönte von draußen. "Ärger", fragte sie Haruka. "Der Wind ist
recht stark. Sehen wir nach!"
"Gut. MACHT DER VENUSNEBEL, MACH AUF!"
"MACHT DER URANUSNEBEL, MACHT AUF!"
Als sie um die Ecke bogen, blieb Venus so abrupt stehen, daß Uranus sie fast
umgerannt hätte. "Zutomu." Ihr
Blick war auf den Jungen gefallen über dem ein Kristall schwebte, dann
entdeckte sie Zeusite. "Viel Spaß noch."
Damit verschwand sie und Zutomu verwandelte sich in einen Teufel.
Ihren Schlag parierend machte Setsuna einen Ausfallschritt nach rechts,
täuschte einen Kick an und wollte gerade
zuschlagen, als Makoto instinktiv in die Hocke ging und gleichzeitig einen
Fußfeger ansetzte. Setsuna war zu sehr
mit ihrem Angriff beschäftigt und so konnte sie ihr die Beine wegziehen. Makoto
half der fluchenden Setsuna auf.
"Ich werde es wohl nie lernen, was", schnaubte Setsuna. "So ein Quatsch, du bist
mindestens genauso gut wie
ich."
"Wahrscheinlich kommt man nach all de Jahrtausenden etwas aus der Übung."
Makoto lachte und Setsuna fiel in
das Gelächter ein. Plötzlich flog die Tür aus den Angeln und Kunzite. Tauchte
auf. Er ließ einige Blitzte auf die
Trainierenden ab und untersuchte die Kristalle.
Makoto und Setsuna hatten sich sofort versteckt und tauchten nun als Pluto und
Jupiter wieder auf. "PLUTO,
SIEGE!" Der violette Energieball raste auf Kunzite aber erreichte ihn nie. Ein
Strahl negativer Energie löste ihn
auf und ließ die zwei Senshi auseinanderspringen. "Ich habe keine Zeit mit euch
zu spielen. Nehmt die da." Er
deutete auf die getroffenen Menschen, die gerade zu Teufeln wurden. "Das dürfte
ungefähr eure Gewichtsklasse
sein." Dann war er verschwunden.
"NEPTUN, FLIEG!"
Ohne Vorwarnung war Zeusite in der Schwimmhalle aufgetaucht. Diese hatte gerade
angefangen sich etwas zu
füllen und Michiru und Ami wollten gehen, da passierte es. Alle Menschen fielen
ihr zum Opfer und jetzt hatten
Merkur und Neptun mit einer ganzen Armee wildgewordener Wasserwesen zu tun,
denen ihre Attacken nicht das
geringste ausmachten.
Drei fischähnliche Wesen wichen gerade Neptuns Angriff aus und wollten sich auf
sie stürzen. "MERKUR!
MACHT..." Da fiel ihr ein, daß das ja gar nicht mehr ging. "SEIFNBLASEN,
FLIEGT!" Der Nebel breitete sich
aus und Merkur zog Neptun nach draußen. "Hier drin sind wir erledigt."
Es war sinnlos. In irgendwelchen Geschäften und Läden würde sie den Kristall
sicher nicht finden aber wo sollte
sie dann suchen. Etwas erregte ihre Aufmerksamkeit, ein Schrei der aus einer
Seitengasse kam. Sonja
beschleunigte ihre Schritte. Da lag ein junger Mann und über ihm schwebte ein
Kristall - ein Kristall! Bevor sie ihn
sich näher ansehen konnte, schwanden ihr die Sinne.
"Wenn du so weitermachst, wirst du noch eine zweite Ami", stichelte Rei. "Du
bist doof, Rei. Jetzt habe ich schon
mal eine Supernote und du ärgerst mich immer noch." Hundert Punkte waren
sicherlich für sie überaus
ungewöhnlich aber es war ja auch Englisch gewesen. Die Sprache, die sie
mittlerweile so fließend sprach wie
Japanisch. "Ist ja schon gut", entschuldigte Rei sich, blieb dann abrupt stehen.
"Was ist?" Besorgt sah Bunny sie
an. "Dahinten, in der Seitengasse." Sie deutete auf die entsprechende Stelle.
"Was ist damit?" Genervt seufzte Rei.
"Na was glaubst du wohl."
"Oh. Na dann los."
Verwandelt stürmten sie in die Seitengasse und sahen einen Teufel, der sich
über Galaxia gebeugt hatte.
Vollkommen auf sein Opfer fixiert bemerkte er die beiden Senshi gar nicht.
"FEUERRINGE, FLIEGT!" Die
Ringe trafen den Teufel im Rücken und warfen ihn von Galaxia. Sailormoon nahm
die Chance gleich wahr.
"MACHT DES MONDES, VERWANDLE IHN ZURÜCK!"
"Danke", sagte Galaxia knapp, stand auf und sprang auf das nächste Gebäude.
"Warte", rief Sailormoon ihr nach
aber sie war schon weg. "Was soll das? Warum geht sie so schnell wieder?"
"Vielleicht hat sie ja Angst dir in die Augen zu schauen."
"Wie meinst du das?" Sailormoon sah ihre Freundin verständnislos an. Wieso
sollte jemand Angst vor ihr haben?
"Ganz einfach. Die Sache von damals nagt vielleicht noch an ihr", erklärte
Mars. "Aber das war doch nicht ihre
Schuld."
"Vielleicht denkt sie anders." Nachdenklich sagte Bunny: "Ja, vielleicht."
Der Wind pfiff leise und vereinzelte Schneeflocken tanzten vor ihr in der Luft.
Die alten Zweifel an ihrer
Bestimmung überkamen sie wieder. Verständnis über Bunnys Denkweise und
ähnliche Gedanken beschäftigten
sie. Das ganze Leid und die Zerstörung. Hotaru wollte nicht sehen, wie ihre
Freunde starben. Obwohl einige sie
als abweisend und kühl empfanden, war sie viel emotionaler.
"Woran denkst du?" Hotaru sah auf und erblickte Naru. Sie setzte sich zu ihr.
Sollte sie mit ihr darüber sprechen?
Sie war doch nur ein unschuldiges Mädchen, das keinerlei Ahnung von ihren
Gefühlen hatte. "Du bist unzufrieden,
möchtest keine Sailorkriegerin sein", stellte Naru überraschend schnell fest.
Hotaru schwieg. "Ich kann dich gut
verstehen. Auch ich habe viel Leid gesehen. Zum zweiten Mal habe ich den Mann
verloren, den ich liebe aber ich
bin darüber hinweg." Sie machte eine Pause.. "Ich weiß nur nicht, was ich hier
eigentlich zu suchen habe.
Normalerweise hätte ich gar nicht als Kriegerin erwachen dürfen." Mitfühlend
sah die andere sie an. "Es kommt
nicht darauf an was man ist, sondern was du daraus machst."
"Aber das einzige, was ich richtig kann ist zerstören. Langsam glaube ich die
Bezeichnung Todeskriegerin wäre
doch richtig."
"Das solltest du nicht sagen." Naru fing mit der Hand eine Schneeflocke auf. "Du
kannst auch Leben retten und
schützen. All dieser schöne Schnee, die schöne Natur, willst du das sie
untergeht? Einfach verschwindet,
vielleicht... wegen dir?" Hotaru betrachtete das Schneetreiben, die Bäume, das
zugeschneite Gras. Es war das
Leben, das Königin Serenity ihr anvertraut hatte. "Ich hatte nie eine Freundin,
die mir Halt gab, niemand zu dem
ich gehen konnte und mit dem ich einfach nur reden konnte."
"Wirklich?" Naru stand auf und sah sie durchdringend an. "Du hast viele Freunde,
du hast uns alle. Wir lassen dich
mit deinen Problemen nicht allein. Rede mit Bunny, sie wird dir bestimmt den
richtigen Tip geben." Irgendwie war
etwas so tief Vertrautes in Narus Stimme, dem sie nicht widersprechen konnte.
Etwas ehrlich Besorgtes und etwas
Verbindendes. Das war verrückt aber das Gefühl ließ sie nicht los, als ob sie
sie kennen würde. Nicht von hier,
sondern von früher aus dem Silberjahrtausend. Bevor sie weiter in ihrer
Erinnerung kramen konnte, schlug ein
Blitz in den Baum ein. "Habe ich dich gefunden", hallte Zeusites Stimme über
den Platz. Dann erschienen die zwei
Generäle. Doch Hotaru, hinter einem Baum versteckt, war jetzt bereit. "MACHT
DER SATURNNEBEL,
MACHT AUF!"
Kapitel 15: Talismane
Seiya beendete die letzte Schlagzeugeinlage der Probe und verließ dann mit den
anderen beiden das Studio. Yaten
ging kurz sich frisch machen. "Glaubt ihr wirklich, daß wir wieder Musik machen
sollen?"
"Es ist die beste Tarnung die wir kriegen können", entgegnete Taiki.
"Schließlich sind wir doch hergekommen um
zu helfen." Gerade wollte Seiya eine spitze Bemerkung machen als Yaten
angestürzt kam. "Die anderen stecken in
Schwierigkeiten", berichtete er aufgeregt. Noch hatten sie keine Zeit gefunden
alle Funkgeräte aufeinander
abzustimmen. Nur Yaten hatte mittlerweile eins, was aber eigentlich kein großes
Problem darstellte, da die drei
Threelights eh dauernd zusammen waren. "Wie groß", fragte Taiki schon nach
seinem Verwandlungszepter
greifend. Yaten sah sie ernst an. "Ziemlich. Ich habe drei verschiedene Notrufe
erhalten und ich schätze mal, daß
war noch nicht alles."
"Da hast du wohl recht", stimmte Seiya zu. "Na gut. Die Aufnahmen fallen wohl
aus."
"Das werde ich nicht dulden!" Mit erhobener Lanze sprang Saturn hinter dem Baum
hervor. "So? Was willst du
denn tun? Uns alle vernichten? Sieh es endlich ein. Du bist ein Nichts als
Kriegerin." Die Worte von Kunzite
stachen tief in ihr gerade wieder gefestigtes Herz. Beruhigend legte Naru eine
Hand auf ihre Schulter. "Hör nicht
hin. Sie wollen dich nur verunsichern."
"Ja." Mit neuem Mut drehte sie sich wieder zu Zeusite und Kunzite. "Dann zeigt
mal was ihr könnt."
"Gerne." Zeusite lächelte. "Bitte sehr!" Sie hob eine Hand und die Erde erbebte
regelrecht, als die gigantische
Welle aus negativer Energie auf sie zuraste. "SATURN, HILF!" Das Schutzschild
baute sich um sie und Naru auf
aber auf den gewaltigen Einschlag war sie nicht vorbereitet. Saturn wußte, daß
sie dem Druck nicht lange
standhalten konnte und traf eine Entscheidung. Ich darf Naru nicht in Gefahr
bringen und wenn ich jetzt meine
Kraft freisetzte wird es nicht viel bringen. Sie stabilisierte den Schild um
Naru und legte ihren eigenen noch dazu,
dann traf sie die schwarze Energie und ihr schwanden die Sinne.
"Sie sind immer noch hinter uns", brüllte Venus. "Ich weiß. Wir müssen zu den
anderen. Zusammen können wir
uns besser verteidigen." Vor wenigen Minuten hatten sie die Notrufe von Neptun
und Merkur, sowie Jupiter und
Pluto erhalten und ihren gleich dazugefügt. Sie bogen um die Ecke in einen Park
ein und wären fast in Jupiter und
Pluto hineingerannt. Ein kurzer Blick genügte und sie rannten aneinander vorbei
und griffen die verwirrten
Verfolger an. Aber mehr als Verwirrung erreichten sie auch nicht. Da tauchten
Neptun und Merkur, verfolgt von
einigen seltsamen Fischwesen auf. "Dann kann die Show ja beginnen", rief Venus.
"Verteilt euch und laßt sie nicht
zu nahe ran", erteilte sie schreiend die Befehle. "Seit wann machst du die
Anführerin", fragte Uranus. "Seit jetzt!
Los mach schon!"
"Okay." Uranus grinste noch zog dann aber einige Verfolger hinter sich er, als
sie sich von Venus trennte. Das
wird noch schwer genug.
Das Eintreffen der Senshi gar nicht bemerkend, beugte sich Naru über Saturn,
die langsam wieder zu Sinnen kam.
"Alles in Ordnung?" Saturn stöhnte vor Schmerzen alles tat ihr weh.
"Genug jetzt. Nun kommen wir zu dir." Ein Blitz zuckte aus Kunzites Finger auf
sie zu. Doch erreichten tat er sie
nie. Plötzlich flog der regenbogenfarbene Mondstein heran und paralysierte den
Blitz, dann fegte er weiter
wechselte seine Farbe wieder zum leuchtende Weiß und betäubte der Reihe nach
die Teufel. Zeusite wollte erbost
auf Sailormoon feuern aber Mars hinderte sie mit einem gezielten Feuerball.
"Ich werde nicht zulassen, daß du sie auch nur anrührst! Mit euren miesen und
hinterhältigen Angriffen habt ihr
diesen ruhigen Wintertag derart zunichte gemacht! Im Namen des Mondes wird das
bestraft!" Das Mondzepter
erschien. "MACHT DES MONDES, VERWANDLE SIE ZURÜCK!"
"Na wartet!" Unbewußt hatten sich die alten Pärchen wiedergefunden. Uranus und
Neptun, Jupiter und Venus,
Merkur und Mars. Pluto war zu Saturn geeilt und half ihr auf. Uranus und Neptun
kamen auch hinzu. Mittlerweile
waren die beide Generäle mit den inneren Kriegern beschäftigt.
"WASSERSTRAHL, FLIEG!"
"FEUERRINGE, FLIEGT UND SIEGT!"
"DONNERSCHLAG, FLIEG!
"FEUERHERZEN, FLIEGT!"
Die vier Attacken verpufften wirkungslos in der Luft und Kaskaden von schwarzen
Blitzen warfen die Senshi zu
Boden. Bevor die Angriffe aber Sailormoon erreichten, brachte der auftauchende
Tuxedo Mask sie mit einem
beherzten Sprung aus der Gefahrenzone. Kunzite wollte nachsetzten aber ein
Fingerschnipsen ließ ihn
herumfahren. Auf der anderen Seite standen die drei Starlights. Erleichtert
atmeten die inneren Senshi auf.
"In der Dunkelheit der Nacht - und im hellen Licht des Tages - wir sind
jederzeit bereit!"
"Ich bin Sailorstarfighter!"
"Ich bin Sailorstarmaker!"
"Ich bin Sailorstarhealer!"
"Gemeinsam sind wir Sailorstarlights!"
Ohne zu zögern griffen die Starlights an und auch die äußeren Senshi
attackierten instinktiv.
"SAILOR STAR, STRAFE SIE!"
"SAILOR STAR, HALTE SIE AUF!"
"SAILOR STAR, LÄHME SIE!"
"URNAUS, FLIEG!"
"NEPTUN, FLIEG!"
"PLUTO, FLIEG UND SIEG!"
Sechs Attacken von zwei Seiten, die sich ineinander vermischten und auf die zwei
Generäle zuflogen. Doch die
zwei verzogen keine Miene. Sie schwebten einfach nur in der Luft und als die
Angriffe sie erreichten gab es einen
lauten Knall und sie waren verpufft - einfach so. Entsetzt starrten alle sie an.
Kunzite hielt nun einen kleinen
schwarzen Kristall in der Hand, der jetzt in einem dunklem Licht schien. Merkur
erkannte ihn gleich als die
Kraftquelle. Jetzt griffen die beiden Generäle wieder an und diesmal konnte
niemand die Senshi schützen. Merkur,
Mars, Jupiter und Venus erstarrten regelrecht in der Bewegung.
"Laßt sie in Ruhe", flehte Sailormoon. "Sicher", meinte Kunzite und deutete
dann auf die vier äußeren Senshi,
wenn ihr uns die Talismane gebt."
"Wir haben die Talismane nicht", versuchte Saturn es. "Es hat keinen Zweck uns
anzulügen. Einige von euch
besitzen Talismane. Gebt sie schon her, wenn ihr das Leben eurer Freunde retten
wollt", befahl Kunzite. "Wir
haben keine andere Wahl", flüsterte Neptun. "Ich weiß. Es gefällt mir
trotzdem nicht", sagte Uranus beunruhigt.
"Gut. Wir akzeptieren", resignierte Pluto nun und legte ihren Stab auf den
Boden. Uranus und Neptun taten es ihr
gleich, ließen ihre Talismane erscheinen und legten sie dazu. "Sehr schön. Du
auch!" Er deutete auf Saturn, die ihn
ungläubig ansah. "Deine Sense! Los leg sie dazu.!" Eine große Wahl hatte sie
ja nicht und folgte der
Aufforderung. Gleich darauf verschwanden die vier Waffen.
"Und jetzt." Kunzite lähmte auch die äußeren Senshi und er und Zeusite
drehten sich zu Sailormoon um. "Wirst
du sterben, Prinzessin!" Der Ausbruch negativer Energie raste auf Sailormoon und
Tuxedo Mask zu. Es war
offensichtlich, daß sie diesen Angriff wohl nicht überleben würden.
Verzweifelt versuchten die Senshi sich zu
befreien. Dann überkam alle die gleiche Vision...
"Kriegerinnen, schenkt mir eure Kraft! Bitte!" Der Hilfeschrei erreichte die
toten Senshi und eine jede legte eine
Hand an das Mondzepter. Aber nicht nur die inneren, sondern auch die äußeren
Krieger hielten das Mondzepter
fest. Um den Silberkristall herum erschien acht wertvolle Schätze und gaben
ihre Kraft an den Silberkristall
weiter. Eine grelle Explosion zerfetzte die Vision...
Und mit einem Mal wußte eine jede, was sie zu tun hatte. Das regenbogenfarbene
Licht erfüllte die ganze Gegend
und fing die negative Energie einfach ab. Die Erinnerungskristalle, ein jeder
sah aus wie ein Regenbogenkristall in
den Farben der jeweiligen Senshi, lösten sich und verwandelten sich in die acht
Talismane. Bei Merkur eine Harfe,
bei Mars ein Bogen, bei Jupiter ein Hammer und bei Venus ein Schild. Dazu die
schon bekannten Talismane. Dann
gingen die Kristalle wieder zurück und die Senshi öffneten die Augen.
Erschrocken erschufen Kunzite und Zeusite schnell einige Dämonen aber das war
zwecklos. Venus nahm ihren
Schild. "VENUS! MACHT DER LIEBE, SCHÜTZE UNS!" Der orange Schild fing die
zaghaften Angriffe der
zwei Generäle mühelos ab und Mars und Merkur setzten gleich nach.
"MARS! MACHT DES FEUERS, SIEG!"
"MERKUR! MACHT DES WASSERS, SIEG!"
Getroffen landeten die zwei Generäle unsanft auf dem Boden und entschieden
schnell zu verschwinden. Pluto
nahm jetzt ihren Talisman und bannte die Dämonen einen Augenblick. Uranus,
Neptun und Saturn nutzten die
Möglichkeit und feuerten ihre Waffen ab. Nun war Jupiter dran. Der Hammer
landete in ihrer Hand und sie legte
die andere noch dazu und schlug dann auf den Boden. "JUPITER! MACHT DES
DONNERHAMMERS, SIEG!"
Ein Blitzgewitter fegte durch den Boden und vernichtete alle übriggeblieben
Dämonen.
Eine Lange Zeit war es still, dann brachen aber alle in Jubel aus. Der erste
Schritt war getan. Die acht Talismane
waren gefunden und nun fehlte nur noch der neunte für den Silberkristall.
Anmerkungen
Das nur die äußeren Senshi Talismane hatten, war schon etwas schade. Also habe
ich dem ganzen Abhilfe
geschafft. Bei Merkur und Mars merkt ihr schon, habe ich einfach nur eine
verstärkte Version ihrer
Supersailorwaffen genommen. Jupiters Spruch ist etwas mißraten, okay, aber es
hat mir ja niemand eine Anregung
geschrieben (nach "Stein des Lichts").
Kapitel 16: Silberkristall
Schwärze umgab sie. Wo war sie und wer war sie? Abrupt kehrten ihre Gedanken
zurück. Das Funkeln und
Glitzern des schwebenden Kristalls. Der Kristall! Sie mußte in haben und
herausfinden, ob es der Kristall war, den
sie suchte.
"Au!" Sonja hatte sich kerzengerade aufgesetzt, als sie aufgewacht war. Dabei
hatte sie sich aber irgendwo den
Kopf gestoßen. "Wo bin ich?" Offensichtlich war sie nicht mehr auf der Straße.
Ihre Blicke gleiteten im Zimmer
umher und sie erkannte zu ihrem Erstaunen, daß sie wieder in ihrem Zimmer war
und der Gegenstand, an dem sie
sich gestoßen hatte, war die Dachschräge.
Stöhnend schwang Sonja ihre Beine aus dem Bett. "Wie kann jemand nur auf Dauer
hier schlafen?" Es war ja
nicht nur das Dach. Das ganze Zimmer war viel zu klein, allen voran das Bett.
Vielleicht hat Bunny hier früher
geschlafen oder ihr Bruder. Jedenfalls hatte sie ihre Zweifel, daß dieses
Zimmer nur ein Gästezimmer war.
Sonja stand auf und ging zu dem kleinem Schreibtisch hinüber. Es sieht aus, als
ob vor kurzem noch jemand hier
gewohnt hat. Vielleicht ein, zwei Jahre zuvor. Sie wollte sich ja nicht in die
Privatangelegenheiten ihrer
Gastfamilie einmischen aber interessieren würde es sie doch. Ihre Eltern hatten
schon immer geschimpft, sie wäre
zu neugierig. Ihre Eltern. Neuer Schmerz stieg in ihr hoch. Was war, wenn sie
den Kristall nicht fand?
"Denk nicht an so was", rief sie sich streng zur Ordnung. Fast beiläufig
öffnete sie eins der unteren Schubladen.
"Oh." Sonja hatte ein kleines, eingerahmtes Bild hervorgebracht, welches Bunny
und Mamoru mit einem kleinem
rosahaarigen Mädchen zeigten. Es schien fast so, als wären die drei eine
Familie und die Kleine ihre Tochter. "Das
ist absurd. Sie ist mindestens acht." Trotzdem sie würde Bunny mal ganz
unauffällig fragen. Sonja steckte das Bild
ein und zog sich dann um.
"Das war ein Rückschlag", sagte Berel wütend. "Aber auch nicht mehr", fügte
Kunzite hinzu. "Noch haben sie den
letzten Talisman nicht, was bedeutet sie können den Silberkristall noch nicht
zusammenfügen."
"Richtig." Zeusite trat vor und hob den schwarzen Kristall in ihrer Hand. "Und
es könnte sein, daß wir die letzte
Trägerin bereits gefunden haben."
"Wer?" Königin Berel sah auf das Hologramm in der Luft. Es zeigte eine junge
Frau mit orangeroten Haaren, die
ihr bis über den Rücken fielen. "Sie", fragte Berel zweifelnd. "Ihre
Biographie hat uns auf sie aufmerksam
gemacht", erklärte Kunzite. Zeusite fuhr fort: "Das ist nämlich gerade das
Interessante daran. Sie hat keine."
"Was soll das heißen?"
"Ganz einfach", sagte Kunzite. "Es liegen keine Information über sie vor. Es
scheint ganz so, als ob sie nie
existiert hätte."
"Oder sie ihre Erinnerung verloren hat", fügte Zeusite hinzu. "Ihr meint... nun
das würde einiges erklären."
"Und nicht nur das. Wir vermuten sogar, daß sie von Senta kommt", meinte
Kunzite. Nachdenklich schloß Berel
ihre Augen halb. "Interessanter Gedanke. Überprüft es."
"Sofort. Es ist alles vorbereitet."
"Bis morgen", verabschiedete Minako sich und lief hinter Bunny her. "Hey, renn'
doch nicht gleich weg. Was ist?"
Bunny funkelte ihre Freundin an. "Wie kommst du nur dazu mich mit zum
Volleyballkurs mitzunehmen."
"Aber du hast gewonnen. Dein Team hat unseres besiegt und du warst gar nicht so
schlecht."
"Das war jetzt aber nicht fair", beklagte Bunny sich. "das nächste Mal, sag'
mir wenigstens vorher Bescheid."
Minako grinste. "Is' gut. Ich muß dann. Makoto und ich wollte noch in die
Stadt. Oh, schau da vorne kommt
Mamoru." Na endlich etwas positives. Mamoru kam gerade um die Ecke gebogen und
winkte ihr lächelnd zu.
Normalerweise wäre sie ihm ja entgegengerannt aber heute...
"Na, das nenne ich Timing", meinte Minako, als Mamoru bei ihnen ankam. "Ich geh'
dann. Bis heute Abend,
Bunny." Damit verschwand Minako auch schon mit langen Schritten Richtung Stadt.
"Ja, sicher. Das überleg' ich
mir dann nochmal", sagte Bunny für sie unhörbar hinterher.
"Was war los?" Bunny hakte sich bei Mamoru ein und gab ihm einen Kuß auf die
Wange. "Ach, Minako spinnt.
Zerrt mich nach der Schule zum Volleyballspielen", schnaubte sie mit nur langsam
verrauchendem Zorn. "Sie hat
es bestimmt nur gut gemeint", versuchte es Mamoru. "Klar doch", gab sie
verächtlich zurück. "Ich finde ein
bißchen Sport täte dir gar nicht schlecht."
"Das reicht", fauchte Bunny jetzt. "Fall mir nicht auch noch in den Rücken."
Sie fuchtelt wild mit einem Finger
umher. "Im Gegenteil", sagte Mamoru ganz ruhig. "Ich wollte dich eigentlich
gerade zum Essen einladen aber da
du ja gerade nicht in der Stimmung..."
"Zum Essen!" Abrupt hatte ihre Stimmung sich aufgebessert. Alle Qualen und
blauen Flecke waren vergessen.
"Du irrst dich. Meine Stimmung ist blendend." Er lächelte sie verschmilzt an.
"Ich habe nichts anderes erwartet.
Na komm."
Alles hätte sie ja erwartet aber das. Dieses noble Restaurant war wohl das
größte, beste und zugleich teuerste der
Stadt. "Darf ich hier überhaupt mehr, als was zu trinken bestellen", fragte sie
schüchtern und sah sich um. Die
Tische waren weit genug voneinander entfernt, daß sich alle Gäste ungestört
unterhalten konnten. Etwas erregte
ihre Aufmerksamkeit. Dieses orangerote Haar...
"Sonja", rief sie, was bewirkte, daß die anderen Gäste einen Moment zu ihnen
hinüberschauten. Sonja bediente
noch ihren letzten Kunden und kam dann zu ihnen hinüber. "Hey, Bunny." Dann sah
sie mit einem seltsamen
Gesichtsausdruck zu Mamoru. "Du wagst es sie in dieses Restaurant zu lassen? Bei
ihrem Geschmack?"
"Oh. So schlimm ist es auch nicht." Leicht verärgert ging Bunny dazwischen.
"Seid ihr jetzt fertig, ja? Nebenbei,
du arbeitest HIER."
"Hatte ich das nicht erwähnt?" Bunny schüttelte den Kopf. "Du hast nur gesagt,
du arbeitest in einem Restaurant
aber hier." Erneut schüttelte sie den Kopf. "Und dabei habe ich dich halb
verhungert gefunden. Unglaublich."
"Na, na. Was haltet ihr davon, wenn ich meine Mittagspause jetzt machen und mich
zu euch setzte. Ich wollte
euch beide nämlich noch etwas fragen."
"Klar." Dann fügte sie mit schelmischen Grinsen hinzu. "Wenn du die eine
Hälfte der Rechnung übernimmst?"
"Das geht aufs Haus", wiegelte Sonja ab und Mamoru sah sie nun komisch an. Sie
schien schon zu bereuen etwas
falsches gesagt zu haben. Aber jetzt würde sie ihr keinen Rückzieher mehr
erlauben. Mit einem triumphierendem
Grinsen gab sie ihre Bestellung auf.
"Wollen wir was Essen gehen", fragte Ami. Minako und Makoto hatten rein
zufällig Ami und Rei irgendwo
aufgegabelt. "Du spinnst", sagte Makoto. "Da?" Sie deutet auf das teuerste
Restaurant der Stadt vor dem sie
standen. "Seit wann bist du Millionär", spöttelte Rei. "Ach, es waren nur
tausend Yen, die ich bei dem
Preisaufschreiben gewonnen habe."
"Welches Preisaufschreiben", kam es wie aus einem Mund. "Ich habe irgendwann mal
ein Kreuzworträtsel
gemacht, nur so zum Zeitvertreib. Gestern kam der Scheck."
"Der Scheck? Ich glaube es nicht, du hast vielleicht Mut, erzählst uns das so
beiläufig", schnaubte Minako
verständnislos. Ami wurde leicht rot.
Sonja präsentierte das Bild und wartet auf die Reaktion der beiden. Fast wie
sie erwartet hatte, zuckten die zwei
kaum merklich zusammen. Also hat es etwas zu bedeuten. Bunny schüttelte den
Kopf. "Hat sie doch was
vergessen."
"Das Photo haben wir schon früher gemacht. Vielleicht wußte sie gar nicht
mehr, daß sie es hatte", meinte
Mamoru dazu. "Also. Raus mit der Sprache. Wer ist sie?"
"Oh, nur meine Cousine. Ihr Name ist Chibiusa." So was in der Art hatte sie
erwartet. "Das nehm' ich euch nicht
ab. Sagt schon."
"Wenn du uns sagst, wo du herkommst", meinte Bunny nun trocken. "Oh..." Der
Handel gefiel ihr nicht. Sie
verurteilte sich innerlich, daß sie sich noch keine Antwort auf diese Frage
ausgedacht hatte. "Ich..." Zum Glück
kamen in diesem Moment Bunny vier Freundinnen in das Restaurant, was ihre
Aufmerksamkeit von ihr ablenkte.
"Bunny?!?" Darauf folgten erst mal lange Erklärungen. Dann schlug sie vor einen
größeren Tisch zu nehmen. Das
stieß auf allgemeine Zustimmung. So machten sie sich daran, ihr Essen
umzuräumen.
Gerade wollten Bunny und Sonja die letzten Teller holen, da legte sich
vollkommene Finsternis um das
Restaurant. Schwarzer Nebel breitete sich aus und nur ihre Sailorkräfte, die
sie automatisch schützten, bewahrten
sie davor ebenfalls bewußtlos oder tot, da war sie sich nicht ganz sicher, zu
Boden zu fallen. Aber auch Sonja
stand zu ihrer Überraschung noch unversehrt neben ihr. "Wir sollten uns
vielleicht schnell verwandeln", raunte
Minako, so daß Sonja es nicht hören konnte. "Vergiß es", sagte Ami. "Zu
spät." Und tatsächlich tauchten Zeusite
und Kunzite bereits aus dem sich lichtendem Nebel auf.
"Schau nur, Kunzite. Anscheinend haben mehr als gewollt unsere kleine
Inszenierung überstanden. Euer Pech.
Leider müßt ihr jetzt sterben."
"Was meinst du mit mehr als gewollt", fragte Rei erbost. "Oh eigentlich sind wir
ja nur hinter ihr her, Sonja oder
besser Sailorgalaxia!" Nur mit Mühe konnten die sechs Freunde ihre
Überraschung verbergen, die sie vielleicht
verraten hätte. Wir hatten ja schon vermutet, daß sie...
"Ich weiß nicht, was sie meinen", sagte Sonja verständnislos. Kunzite
lächelte böse. "Natürlich nicht. Wir wissen
bereits, daß du dich nicht erinnern kannst." Das würde erklären, warum sie
andauernd verschwunden ist. "Aber
das ist egal. Jetzt..."
"URANUS, FLIEG!"
"NEPTUN, FLIEG!"
Im letzten Moment wichen die zwei Generäle aus und blickten dann grimmig zu den
äußeren Senshi. Bunny war
unerklärlich, wie sie hineingekommen waren.
"Ich bin hierher gekommen im Namen des Uranus um die Welt vor allem Bösem zu
beschützen! Ich bin
Sailoruranus!"
"Ich bin hierher gekommen im Namen des Neptun um die Welt vor allem Bösem zu
beschützen! Ich bin
Sailorneptun!"
"Ich bin hierher gekommen im Namen des Pluto um die Welt vor allem Bösem zu
beschützen! Ich bin
Sailorpluto!"
"Ich bin die Wächterin des Lebens und ich bin gekommen um dieses Leben im Namen
des Saturn zu schützen! Ich
bin Sailorsaturn!"
Die Generäle zeigten sich unbeeindruckt. Zeusite brachte wieder diesen
schwarzen Kristall zum Vorschein und
feuerte auf die äußeren Krieger, die instinktiv in Deckung sprangen. "Dann zu
dir." Kunzite deutete auf Sonja und
ein Blitz zuckte aus seinem Finger auf sie zu.
"Nein!" Bunny warf sich davor und im nächsten Moment war der Raum von silbernem
Licht erfüllt. Wie damals,
als sie Starlights vor Galaxia beschützen wollte und was ihr fast das Leben
gekostet hatte. Überrascht sahen sie
alle an. Bunny nickte ihren Freunden zu und griff nach ihrer Brosche.
"MACHT DES SILBERMONDES, ..."
"MACHT DER MERKURNEBEL, ..."
"MACHT DER MARSNEBEL, ..."
"MACHT DER JUPITERNEBEL, ..."
"MACHT DER VENUSNEBEL, ..."
"... MACHET AUF!"
Der Blitz flog auf sie zu. Plötzlich stand Bunny zwischen ihr und dem Angriff
und ein silbernes Licht ließ alle
Angriffe verstummen und dann verwandelte Bunny sich in... Ja, in wen eigentlich?
Langsam merkte sie, wie
verlorene Erinnerungen wieder zurückkamen.
Inzwischen konnten ihre Freunde nicht viel ausrichten, auch Mamoru war zu einem
seltsamen Typen in Frack
geworden. Nacheinander wurde jedoch einer nach dem anderen getroffen und dann
flog urplötzlich ein neuer Blitz
auf sie zu. "Sonja, paß auf!" Aber es war zu spät, es gab keine Möglichkeit
mehr auszuweichen. Und ohne
Vorwarnung kamen die Erinnerungen wieder zurück...
"Ja, ich glaube, ich glaube an das kleine Stück Hoffnung das auch in deinem
Herzen ist. Komm zu mir!" Die
Worte erreichten sie. Viel zu lange war sie hier alleine gewesen und jetzt
plötzlich rief sie jemand, jemand den
ihr anderes Ich hatte töten wollen. Und sie wollte sie. Es tat ihr so gut und
sie spürte, wie dieses Mädchen die
Hand nach ihr ausstreckte. Sie griff zu...
Das purpurne Licht traf alle total unvorbereitet. Der Blitz verblaßte einfach
und vor Sonja erschien ihr
Sternenkristall - das Licht der Hoffnung. Es verwandelte sich in das Schwert,
was sie selber schon einmal in der
Hand hatte. Wie in Trance ergriff Sonja es und sogleich verwandelte sie sich.
Der Anblick ließ sie immer noch
etwas frösteln. So viel Leid hatte sie einst über diese Welt gebracht aber
jetzt spürte sie deutlich diese friedliche,
positive Aura. Das Schwert der Hoffnung erstrahlte und wie auf Kommando blitzten
acht Lichtreflexe um sie
herum auf und die übrigen Talismane schwebten vor ihren Besitzern.
"Acht Talismane vereint mit einem neunten", wiederholte sie laut die Worte
ihrer Mutter. Die Senshi ergriffen die
Talismane und jeder leuchtete in seinen Farben auf. Acht Lichtstrahlen schossen
empor, dann traf der neunte auf
sie und in einem kaum beschreibbarem Licht entstand der heilige Silberkristall.
Das Mondzepter erschien in ihrer
Hand und der Kristall schwebte hinein. Im gleichen Moment trug sie das Kleid der
Mondprinzessin.
Zeusite und Kunzite fluchten und Zeusite versuchte ihr Glück. Aber de
Silberkristall fing den Strahl des Kristalls
ab und durchstieß den Kristall selber. Danach hob Serenity ihr Zepter: "MACHT
DES MONDES, HEILE SIE!"
Das purpurne Licht wurde Weiß, dann Silber und hüllte die zwei Generäle
vollkommen ein. Aber im letzten
Moment schloß sich die schwarze Hülle um die beiden und verschwand mit ihnen.
Beruhigend legte Bunny Sonja eine Hand auf die Schulter. "Wir werden tun, was
wir können. Aber erstmal
müssen wir eh das Königreich des Dunkeln besiegen. Vielleicht reicht das auch
schon."
"Danke, Prinzessin." Die Freunde hatten sich am Tempel versammelt um sich
Sonjas/Galaxias Geschichte
anzuhören. Aber sie hatten ja recht. Hier würde es sich entscheiden. Das
Schicksal ihrer Welt und der Erde.
Anmerkungen
Irgendeine Bedeutung mußte ich Galaxia ja geben. Das war nämlich gerade das,
was ich bei der "Stein des Lichts"
selbst bemängelte. Galaxia war zwar da aber sie tat nicht mehr als gelegentlich
zu helfen. Weder am Silberkristall
noch zum Finale war sie maßgeblich beteiligt. So ist's doch besser, nicht
wahr?
Kapitel 17: Der Sturm
Trotz des kühlen, verschneiten Winters war der Nationalpark immer noch ein hoch
beliebter Platz für Pärchen.
Wie auch für Bunny und Mamoru. Mutoki mußte lächeln. Seine beiden Freunde
gaben altersmäßig wohl das
seltsamste Paar ab. In Gedanken erinnerte er sich daran, als die kleine,
fröhliche Bunny plötzlich Arm in Arm mit
Mamoru in die Spielhalle kam. Ihm fiel damals regelrecht die Kinnlade herunter.
Bunny und Mamoru! Die zwei,
die sich andauernd gestritten hatten sobald sie sich nicht nur gesehen hatten.
Er hatte Bunnys blonden Haarschopf schon von weiten erkannt und insgeheim mußte
er zugeben, daß Bunny eine
ziemlich hübsches Mädchen geworden war. Früher hatte sie ihn einmal geliebt
oder es zumindest geglaubt.
"Na, trauerst du deiner alten Liebe nach?" Vor Schreck wäre er fast kopfüber
in den Schnee gefallen. Das konnte
doch nicht sein, oder doch? Zehn Jahre waren noch lange nicht vorbei. Leicht
zitternd, in freudiger und hoffender
Erwartung drehte er sich um...
"Reika!" Mutoki machte einen Luftsprung und lief auf sie zu. Beide lagen sich
erstmal mehrere Sekunden in den
Armen. "Was machst du denn hier?" Mit einem glücklichem Lächeln antwortete
sie. "Die Reitschule, bei der ich
beschäftigt war, hat hier einen Hof aufgemacht und brauchte eine landeskundige
und fachliche Leiterin."
"Du willst sagen, daß du..." Sein Herz machte einen Sprung. "Etwas abseits von
Tokyo aber höchstens eine
Stunde entfernt."
"Das ist ja phantastisch", erklang Bunnys Stimme hinter ihm und sprach seine
Gefühle aus. Bei dem Aufsehen, das
sie erregt hatten, war es kein Wunder, daß Bunny und Mamoru hinter ihnen
standen.
"Hallo, ihr beiden", grüßte Reika. "Mutoki hatte dir gerade nachgetrauert."
"Hab' ich nicht", protestierte Mutoki, fiel aber auch gleich in das allgemeine
Gelächter ein. Lange sollte die Freude
nicht währen. Etwas flog auf sie zu. Er war nicht in der Lage so schnell zu
reagieren aber Reika war es. Sie stieß
ihn zur Seite und dann hörte er nur noch ihren Schrei. Als er sich zu ihr
umdrehte, sah er einen Kristall über ihr
schweben und eine blonde Frau, die ihn gerade an sich nahm. Blitzschnell war er
auf den Beinen und ging zum
Angriff über. Was auch immer der Kristall bedeutete, diese Person würde ihn
nicht behalten.
"Zeus!" Aus der ausgestreckten Hand schossen merkwürdige Blüten auf ihn zu
und kurz darauf fand er sich auf
dem Boden wieder. Lachend verschwand die Frau. "Ich habe keine Zeit mich mit
Kleinigkeiten abzugeben. Wenn
dieser Test gelingt, werdet ihr eh alle sterben. Trotzdem." Eine merkwürdige
Schattengestalt erschien. "Der dürfte
reichen für euch. Viel Spaß noch." Dann verschwanden die Blüten auch noch und
nur die Gestalt war noch da.
Gerade wollte Mutoki sich wieder aufrappeln, da sah er wie Bunny vortrat.
"Nicht, Bunny. Laß das", rief er.
"Keine Angst. Das Ding ist gar nicht so gefährlich. Nur eine Kleinausgabe."
Kleinausgabe. Was soll das? Bunny
löste die Brosche von ihrer Schuluniform. Plötzlich fiel ihm auf, das diese
Brosche sich, seitdem er sie kannte,
einige Male schon verändert hatte.
"MACHT DES SILBERMONDES, MACH AUF!"
"Das glaub' ich nicht. Bunny ist..."
"Ich stehe für Liebe und Gerechtigkeit! Ich bin Sailormoon! Ein Liebespaar in
ihrer Freude zu stören, ist nicht zu
tolerieren! Im Namen des Mondes werde ich dich bestrafen!" Dann griff Sailormoon
nach ihrem Diadem.
"MONDSTEIN, FLIEG UND SIEG!" Der Dämon konnte nicht mehr ausweichen und löste
sich auf, als der
regenbogenfarbene Stein ihn traf.
"Reika! Reika, sag doch was", flehte Mutoki. Er sah Sailormoon und Tuxedo Mask
an. "Was fehlt ihr? Kannst du
nicht etwas tun, Bunny?"
"Mal sehen." Der Silberkristall erschien und verwandelte sie in Serenity. Mutoki
war noch erstaunter aber das
spielte im Moment keine Rolle. Serenity kniete sich neben Reika und legte eine
Hand auf ihrer Stirn. Saturn war
zwar die bessere Heilerin aber sie bezweifelte, das sie ihr helfen könnte.
"Ihre Erinnerungen wurden ihr
gestohlen", murmelte sie. "Es scheint auch eine Wirkung auf ihren Körper zu
haben." Damit meinte sie natürlich
die Möglichkeit, daß Reika sich in ein Monster verwandeln könnte. Doch das
erwähnte sie lieber nicht. Ich muß es
verhindern. Der Kristall strahlte und ihr Mondsymbol leuchtete. Das hatte sie
schon lange nicht mehr gemacht.
Ein schwach goldener Strahl traf auf Reikas Stirn. Die Lebensfunktionen
stabilisierten sich langsam wieder aber
sie am Leben zu erhalten... Da spürte sie die andere Energie und sah zur Seite.
Saturn hockte neben ihr und
berührte jetzt ebenfalls Reikas Stirn.
Eine Weile saßen sie einfach nur voll konzentriert da. Dann erhoben sich beide.
"Eine Zeitlang wird sie es
schaffen", erklärte Saturn. "Wir müssen diesen Kristall finden."
"Richtig. Das heißt wohl. Unsere Feinde haben unsere Angriffsplanung etwas nach
vorne gelegt." Sie hatten eh
vorgehabt anzugreifen aber nicht so schnell. Das Gesicht von Mutoki war
versteinert und einzelne Tränen rannen
von seiner Stirn. "Keine Angst, Mutoki. Wir retten sie schon", beschwichtigte
Sailormoon ihn und hoffte, daß sie
sich nicht irrte.
Der funkelnde Erinnerungskristall schwebte in dem Tank und seine Energie
strömte in die brodelnde Quelle, in der
sich Metallia befand. Einen Moment lang geschah gar nichts, dann jedoch drang
aus den Tiefen ihres Gefängnisses
ein Seufzer zu ihnen hinauf. Blasen stiegen auf und es blubberte an der
Oberfläche.
"Sie wird noch mehr brauchen", sagte Zeusite, die Quelle betrachtend. "Aber der
Test war erfolgreich. Ich denke
ich weiß, wie wir an eine große Menge Erinnerungskristalle kommen", eröffnete
Kunzite ihnen. "Wie?" Berel
wandte sich von der Quelle an. "Wir brauchen etwas, daß die Sailorkrieger nicht
normal bekämpfen können. Ich
schlage eine Art Wirbelsturm vor. Wir setzten ein Dämon ins Zentrum und jagen
ihn über die Stadt."
"Eine gute Idee. So schnell werden sie keine Lösung finden. Er wird sie eiskalt
erwischen."
Nun war also die Zeit gekommen. Oft genug hatte sie die Prinzessin und ihre
Krieger unterschätzt aber jetzt war
alles perfekt vorbereitet.
Die meisten Vögel waren schon längst weg. Nur jene, welche im Winter nicht
weiterzogen, zwitscherten noch
vereinzelt. Der Boden war mittlerweile vollkommen schneebedeckt. Ihre Schritte
galten eigentlich keinem
bestimmten Ziel aber irgendwann kam sie auf eine erhöhte Stelle, von der man
auf die Innenstadt hinabsehen
konnte. Trotz des Schnees war der Himmel verhältnismäßig klar. Als Sonja die
Zweige zur Seite schob und auf
das Plateau trat entdeckte sie vier Personen, die sich erschrocken umgedreht
hatten. Es waren Haruka, Michiru,
Setsuna und Hotaru.
"Hast du uns erschreckt", meinte Michiru. "War nicht meine Absicht." Sie ging zu
den Vieren hinüber und sah auf
die unter ihr liegenden Stadt. Sonja spürte die wachsamen, zweifelnden Blicke
auf sich. "Ihr vertraut mir nicht." Es
war eine Feststellung und sie wußte es. Aber was sollte sie auch erwarten, nach
dem was sie getan hatte. "Ist
schon in Ordnung. Ich kann damit leben." Jetzt erst drehte sie sich um und sah
in die nachdenklichen Gesichter.
Bis auf Hotaru hatten wohl alle ihre Zweifel. Das jüngere Mädchen wollte auch
etwas antworten aber Haruka kam
ihr zuvor. "Ich glaube, du siehst da etwas falsch. Es ist nicht wichtig, was wir
glauben. Die Prinzessin vertraut dir
und das reicht uns." Sonja nickte verstehend. Soviel zur Loyalität. Mit so
etwas ähnlichem hätte sie rechnen
können. Du hast sehr loyale Freunde, Prinzessin. Sie wendete sich wieder der
Stadt zu. "Wie sieht es aus?
Greifen wir bald an?"
"Das ist wohl unvermeidlich", meinte Hotaru nun. "Nach dem was im Park geschehen
ist."
"Was ist passiert?"
"Die Freundin von Mutoki wurde angegriffen und ihr Erinnerungskristall
gestohlen", erklärte Michiru. "Wir
wissen noch nicht welches Ziel dahintersteckt aber ein schnelles Handeln ist
unausweichlich", sagte Setsuna. Sonja
atmete scharf ein. "Kann es etwas mit Metallia zu tun haben?"
"Davon gehen wir zumindest aus", bestätigte Setsuna. "Dann werden sie bald..."
Sie kam nie dazu den Satz zu
ende zu sprechen, denn dessen Ende manifestierte sich gerade in der Ferne am
Horizont.
"Was ist das", keuchte Haruka. "Es hat eine ganz starke negative Aura", sagte
Michiru mit ihrem Spiegel in der
Hand. Das Ding sah aus wie ein Wirbelsturm. Sie griff in ihre Jackentasche und
holte ihr Fernglas und sah nun
genauer hin. Nein, es sah nicht nur aus wie ein Wirbelsturm, es war einer.
Angefüllt mit reiner negativer Energie.
Sie schwenkte zum Fuß herunter und sah vereinzelte Menschen, die vom Sturm
erfaßt wurden. Einige Lichtpunkte
waren jeweils zu sehen aber es war zu weit weg.
"Er stiehlt ihre Erinnerungen", bestätigte Michiru ihre Vermutung. Sonja
steckte ihr Fernglas wieder ein und lief
los. "Geht schon mal zu den anderen."
"Und was machst du", rief Haruka ihr nach. "Hilfe holen. Wartet nicht auf mich.
Beeilt euch!"
"Dieser Sturm wird von innen heraus gesteuert", brüllte Merkur, während sie
auf ihrem Computer herumtippte.
"Und was können wir dagegen tun", schrie Venus zurück. "Wir müssen direkt ins
Zentrum."
"Was? Aber dann werden wir doch auch vom Sturm erfaßt", protestierte
Sailormoon. Mars unterdrückte ein
Stöhnen. "Moon, jedes Sturmzentrum ist windstill."
"Dann beeilen wir uns", drängte Jupiter. "Wir können nicht mehr länger
warten." Alle stellten sich in einen Kreis
auf ihre Auren flackerten. Fahles Mondlicht drang durch die Wolken und hüllte
die Senshi in ihr Licht.
"SAILORTELETRANSPORT!"
In einem blendend weißem Lichtstrahl verschwand das Sailorteam. "Zu spät und
jetzt?" Neptun blieb stehen und
blickte dem Sturm entgegen. Trotz ihrer Anstrengungen waren sie zu spät
gekommen. Böse konnte sie den
anderen nicht sein. Sie mußten irgendwann handeln.
Auf der anderen Seite direkt hinter dem Sturm standen Seiya, Taiki, Yaten und
Sonja. "Sagst du uns jetzt wie wir
ihnen helfen können?" Seiya war ungeduldig. Bunny da drin allein zulassen
behagte ihm nicht sonderlich. "Eure
Energie ist der meinen ähnlich, jedenfalls wenn ihr sie verbindet. Ich denke,
wir können unsere Kräfte
zusammenschließen und ihnen so helfen. Seid ihr bereit?" Alle nickten. "Gut."
"MACHT DES STARFIGHTER, MACH AUF!"
"MACHT DES STARMAKER, MACH AUF!"
"MACHT DES STARHEALER, MACH AUF!"
"LICHT DER HOFFNUNG, MACH AUF... UND FÜHRE UNS!"
Rotes, blaues, gelbes und goldenes Licht legte sich um die vier Sailorkrieger.
"Konzentriert euch. Wir müssen auf
dem Höhepunkt unser Energie sein!"
Sie erschienen mitten im Zentrum und landeten weich. "Und jetzt", fragte
Sailormoon und sah sich um.
"Das werde ich euch sagen!" Erschrocken fuhren die fünf herum. Hinter ihnen
schwebte ein Dämon mit hellblauer
Haut und schwarzem Brustpanzer. "Ich hatte euch eigentlich schon früher
erwartet."
"Ach ja! Wünsche dir lieber wir wären nie aufgetaucht", rief Mars wütend.
"MARS! MACHT DES FEUERS,
SIEG!" Der Feuerpfeil flog auf ihn zu, prallte aber an seinem Panzer ab. "Nein,
das werdet ihr euch gleich
wünschen!" Und urplötzlich tobte der Sturm auch im Inneren los. Die fünf
Senshi wurden erfaßt und durch die
Luft gewirbelt. Verzweifelt versuchten sie zueinander zu kommen aber es gelang
nicht. Sie saßen fest, während
der Sturm unaufhaltsam weiterzog.
Die Intensität des Lichtes war auf seinem Höhepunkt. "Jetzt! Vereinigt eure
Kräfte!" Die Energien flossen
ineinander. "STARLIGHTBEAM!" Gleißendes Licht umgab sie jetzt und in einer
gewaltigen Lichtsäule rasten sie
mitten durch den Sturm. Die Explosion zerfetzte die Luftmaßen. Sanft sanken die
Senshi zu Boden. Galaxia und
die Starlights erschienen direkt vor dem konfusen Dämon.
"SAILOR STAR, STRAFE IHN!"
"SAILOR STAR, HALTE IHN AUF!"
"SAILOR STAR, LÄHME IHN!"
Die Attacken zerfetzten seine Panzerung. Dann zog Galaxia ihr Schwert und rammte
es ihm mitten durch den
Körper. Kreischend löste er sich auf. Jedoch der Sturm tobte weiter
unaufhaltsam durch die Stadt. "Ich muß ihn
stoppen." Mondzepter und Silberkristall erschien in Sailormoons Hand und sie
wurde zu Serenity. Sie hob das
Zepter über ihren Kopf und das Licht des Silberkristalls legte sich um den
Sturm, kämpfte mit dem Widerstand
und dann flaute der Sturm so schnell ab wie er gekommen war.
Alle atmeten tief durch, als der letzte Sturmausläufer vorbeizog und sich
auflöste. Mit zitternden Händen sank
Serenity zu Boden und verwandelte sich augenblicklich in Sailormoon zurück. Die
Senshi umringten sie und halfen
ihr auf. "Pu, das war knapp", meinte Jupiter. "War doch ein guter Auftritt."
Fighter sollte das Grinsen aber gleich
wieder vergehen, denn in einer wirbelnden Wolke aus negativer Energie erschien
Königin Berel und neben ihr
Kunzite und Zeusite.
"Ihr Narren! Eure Anstrengungen waren umsonst! Die Erinnerungen, die wir
gesammelt haben, werden uns helfen
Königin Metallia wieder zum Leben zu erwecken! Eure Tage sind gezählt!" Das
grausige Lachen der drei
Gestalten klang noch lange nach ihrem Verschwinden.
Die Senshi gingen zurück durch de Stadt. Auf ihrem Weg stießen sie auf die
äußeren Sailorkrieger., die sich ihnen
stillschweigend anschlossen. Auf beiden Seiten der zerklüfteten Straße, auf
der sie langmarschierten, zeigte sich
das pure Chaos. Menschen lagen reglos, ihrer Erinnerungen beraubt, auf der
Straße, kleine Kinder riefen nach
ihren Eltern, wiederum andere trauerten um die "Toten".
Mit grimmiger Entschlossenheit gingen sie weiter. Der letzte Kampf war nun
unausweichlich.
Kapitel 18: Errettung
Dunkle Wolken hingen über Tokyo. Der Schnee hüllte die Stadt vollkommen ein.
Wie ein weißes Leichentuch,
dachte Bunny, schüttelte den Gedanken aber sofort wieder ab. "Ich hätte gleich
alle zusammenrufen sollte. Wir
hätten angreifen, sie vielleicht überraschen und vernichten können", warf
Bunny sich vor. Oft genug war ihr
damals der Gedanke gekommen aber sie hatte sich gefürchtet vor einem neuen
großen Kampf, einem Kampf bei
dem all ihre Freunde vielleicht sterben könnte. Nie wieder wollte sie jemanden
verlieren. Die Erinnerungen
schmerzten. Ihre Senshi, wie sie unter Schmerzen aber doch würdevoll
verschwanden, als Galaxia ihre
Sternenkristalle nahm. Auch all die anderen Male schmerzten.
"Es ist nicht deine Schuld, Prinzessin", erklang die sanfte Stimme Sonjas hinter
ihr. Sie stand an den Türrahmen
gelehnt und sah sie mitfühlend an. "Ich hasse es auch oft eine Sailorkriegerin
zu sein aber wer außer uns soll die
Welt sonst beschützen?" Bunny nickte schweigend. "Es ist Zeit gehen wir",
meinte Sonja und verließ den Raum,
Bunny warf nocheinmal einen Blick auf die verschneite und halb verwüstete Stadt
und folgte Sonja dann nach
unten.
Fünf Minuten später waren sie fertig angezogen und schickten sich gerade an
das Haus zu verlassen, da kamen
ihre Eltern die Treppe hinunter. "Wohin geht ihr", fragte Ikuku besorgt. "Die
Sache endlich zu ende bringen." Der
Ausdruck auf dem Gesicht ihrer Mutter verriet mehr als Besorgnis. "Keine
Widerrede, Mama. Irgendjemand muß
es tun." Sie hob abwehrend die Hände. "Nein, bitte auch keine Abschiedsworte."
Bunny versuchte stark und tapfer
zu sein aber sie konnte die eine Träne nicht unterdrücken. Beruhigend legte
Sonja ihr eine Hand auf die Schulter.
"Schon in Ordnung." Dann zu ihren Eltern gewandt: "Ihre Tochter ist ein sehr
starkes und tapferes Mädchen. Ich
verdanke ihr mein Leben. Sie wird es schaffen." Herr und Frau Tsukino sahen sich
an und nickten dann. "Viel
Glück", wünschten beide, dann gingen Bunny und Sonja wortlos Richtung Tempel.
Jeden Moment würden die Blitze sie erreichen. Sie kam sich so nutz- und hilflos
vor. Die Entladung negative
Energie traf auf das weiße Kleid, hüllte jetzt den Kristall ein und...
Schweißgebadet wachte Hotaru auf. Jetzt war alles ganz deutlich. Der gleiche
Traum war es, der damals für ihre
Wiedererweckung sorgte. War alles sinnlos? Sollten sie lieber nicht gehen? Nun,
bald würden sie es herausfinden.
Leise schlüpfte sie in ihre Sachen und vergewisserte sich dann, daß ihr Vater
sie nicht gehört hatte. Haruka,
Michiru und Setsuna hatten ohne Widerworte akzeptiert, daß Hotaru ihre letzte
Nacht vor dem Kampf bei ihrem
Vater verbringen wollte.
Es war kurz vor Mitternacht. Vielleicht wäre es besser bis morgen zu warten
aber ihnen blieb nicht mehr viel Zeit.
Sie machte sich auf den Weg.
"Es wird also wieder einmal Zeit. Seid ihr alle bereit", fragte Luna und bekam
ein entschlossenes Nicken zurück.
"Wir bleiben wohl besser hier", meinte Artemis. "Kommt aber bitte alle gesund
zurück."
"Das werden wir", versprach Bunny und nahm ihre Brosche. Die anderen folgten
ihrem Beispiel.
"MACHT DES SILBERMONDES, MACH AUF!"
"MACHT DER MERKURNEBEL, ..."
"MACHT DER MARSNEBEL, ..."
"MACHT DER JUPITERNEBEL, ..."
"MACHT DER VENUSNEBEL, ..."
"... MACHET AUF!"
"MACHT DER URANUSNEBEL, ..."
"MACHT DER NEPTUNNEBEL, ..."
"MACHT DER PLUTONEBEL, ..."
"MACHT DER SATURNNEBEL, ..."
"... MACHET AUF!"
"MACHT DES STARFIGHTER, ..."
"MACHT DES STARMAKER, ..."
"MACHT DES STARHEALER, ..."
"... MACHET AUF!"
"LICHT DER HOFFNUNG, MACH AUF!"
Die Delegation der dreizehn Senshi und Tuxedo Masks faßte sich an den Händen
und bildeten einen großen Kreis.
Nacheinander blickte Sailormoon jede ihrer Freundinnen an. Nur bei Saturn sah
sie etwas Unsicherheit aber sie
war doch genauso konzentriert wie alle anderen. Zuletzt fiel ihr Blick auf
Tuxedo Mask. Diesmal waren sie nicht
nur fünf unvorbereitet, schwache Mädchen, diesmal würde sie nicht gegen
Endymion kämpfen müssen. Zusammen
würden sie alles schaffen können.
Das helle Mondlicht drang, von ihren Kräften angeregt, durch die Wolkendecke
und hüllte die Senshi in sein Licht.
Die Kraft wuchs. "Heiliges Licht des Mondes", rief sie. "Führe uns auf unserem
Weg für das Gute, beschütze uns
auf unsere Reise und in unserem Kampf!" Das Licht strahlte jetzt immer heller,
erreichte seinen Höhepunkt...
"SAILORTELETRANSPORT!" Dann waren sie verschwunden, wieder auf dem Weg sich
ihrem Schicksal zu
stellen.
Königin Berel schreckte hoch, als der Lichtblitz das Eis berührte und die
Sailorkrieger freigab. So früh hatte sie
eigentlich nicht mit ihnen gerechnet.
"Zeusite, Kunzite!" Die beiden Generäle erschienen. "Geht und haltet sie auf!
Bald wird Königin Metallia
erwachen." Die zwei verbeugten sich und verschwanden dann wieder. Berel machte
sich unterdessen schon auf
den Weg alles vorzubereiten. Ob Zeusite und Kunzite sie nun aufhalten konnten
oder nicht, die Sailorkrieger
würden ihr direkt in die Falle gehen.
"Da vorn!" Merkur deutet auf den von negative Energie durchströmten Schild.
"Und wie kommen wir da durch",
fragte Venus unsicher. "Ich denke, wir setzen unsere Talismane ein", erklärte
Galaxia. "Konzentriert eure Energie
auf mein Schwert und ich werde sie vereinigen und weitergeben." Die anderen
nickten zustimmend und ließen ihre
Talismane erscheinen. Merkur zupfte kurz an ihrer Harfe und einen wasserblauer
Strahl traf auf Galaxias Schwert,
Rei hob ihren Bogen und von seiner Spitze schoß ein feuerroter Strahl, Jupiter
nahm ihren Hammer und auch von
seiner Spitze löste sich ein grüner Strahl, Venus Schild glühte im gelborange
ihres Schutzsterns und sendete
ebenfalls einen Strahl ab. Von Uranus' Schwertspitze, aus Neptuns Spiegel, von
Plutos Wappen und aus Saturns
Sense geschah dasselbe. Alle Strahlen vereinigten sich im Schwert Galaxias und
dann ließ diese die geballten
Kräfte der neun Talismane frei. Der in allen Farben des Spektrums leuchtende
Energiestoß traf auf den Schild und
zerfetzte die negative Energiebarriere.
Die Senshi stürmten los und näherten sich dem Krater, der den Eingang zum
Königreich des Dunkeln
kennzeichnete. Vor ihnen war ein breiter Korridor in dem Krater durch den sie
hineinkonnten. Irgendwann kamen
sie in einen großen Raum, an dessen sich der Weg in zwei verschiedene
Richtungen teilte.
Merkur analysierte die Wege. "Der rechte führt wahrscheinlich zu den
Kristallen, der linke zum Thronsaal."
"Gut", meinte Saturn, von einem unbestimmten Gefühl eines Hinterhalts geplagt.
"Ich gehe mit Galaxia und den
inneren Senshi zum Thronsaal vor. Ihr anderen kümmerte euch um die
Erinnerungskristalle und kommt dann
nach." Sie nickten zustimmend. Dort würde Saturn ihnen nicht helfen können. Es
war besser, wenn sie mit der
Prinzessin ging.
Nach der Trennung liefen sie einen schmalen Gang hinauf und kamen letztendlich
wieder ins Freie an eine steile
Klippe. "Eine Sackgasse", stellte Mars fest. "Aber das ist völlig unmöglich.
Der Thronsaal muß hier sein. Die
Werte stimmten alle, es kann also gar nicht sein. Es sei denn, dies ist..." Das
Gefühl des Hinterhalts hatte bei
Saturn zugenommen und Merkur kam nie dazu den Gedanken auszusprechen. Die
Existenz der drohenden Gefahr
traf Saturn und Mars aber da war es schon zu spät. "Vorsicht", stieß Saturn
noch hervor, da verformte sich der
Schnee unter ihnen zu einer glatten, abfallenden Rutschbahn. Unaufhaltsam fielen
die Senshi dem Abgrund
entgegen...
Schlitternd kam Uranus zum Stehen. Beinahe wäre sie in den Behälter hinein
gerannt, in dem ein
Erinnerungskristall schwebte. Neptun hielt hinter ihr an und dann kamen auch die
anderen nach. "Du sollst doch
nicht immer so schnell rennen", spöttelte ihre Freundin. "Du hast leicht
reden." Sie sahen sich in der Höhle um.
Mehrere Reihen von Tanks mit Kristallen darin standen in lange Reihen dicht an
dicht um eine kleine, brodelnde
Quelle herum. Schläuche hingen aus den Behältern und führten die Energie der
Erinnerungskristalle in die Quelle.
"Scheint, als ob wir hier richtig sind", meinte Pluto. "Gut, fangen wir an
und...", begann Fighter kam aber nicht
weiter. Eine dicke Felswand fuhr krachend aus der Decke der Höhle und
versperrte den Eingang. "Was...", machte
Maker erschrocken.
"Willkommen, sehr verehrte Sailorkrieger", dröhnte Metallias Stimme aus der
Quelle und hallte an allen Wänden
wieder. "Es ist schön euch auch einmal kennenzulernen! Leider muß ich euch
mitteilen, daß meine Energie schon
fast aufgefüllt ist."
"Dann ziehen wir dir wohl mal den Strom raus", meinte Healer und Uranus machte
mit gezücktem Schwert einen
Schritt auf den nächstbesten Behälter zu. Im letzten Moment bemerkte Fighter
den anfliegenden Schatten, sprang
ab und riß Uranus zur Seite. Der Schatten flog kreischend über sie hinab.
Zornig über den Angriff warf Neptun
ihre Attacke. "NEPTUN, FLIEG!" Der blaue Planet traf die vogelähnliche Kreatur
und löste sie auf...
Kurz darauf erschien jedoch eine weitere und noch eine und noch eine... Bald war
der halbe Raum mit
Schattenkreaturen erfüllt.
"Ha! Ha! Habt ihr wirklich geglaubt mich überraschen zu können! Ich wünsche
euch noch viel Spaß mit meinen
Schattenvögeln!" Auf ein unsichtbares Signal hin, gingen die Schattenvögel zum
Angriff über.
Sie stürzten weiter unaufhaltsam nach unten und als ob es nicht schon schlimm
genug war, tat sich vor ihnen eine
dunkle Sphäre auf und verschlang die Senshi. Sailormoon und Tuxedo Mask
bremsten sich gegenseitig ab, auch
die anderen taten ähnliches. Es brachte nur nicht sehr viel. Mit
atemberaubender Geschwindigkeit fielen sie in das
Loch und unter ihnen wurde plötzlich der Boden sichtbar. Boden war gut, denn
dieser Boden bestand aus
rasiermesserscharfen Spitzen, die nur darauf wartet jemanden tödlich
aufzuspießen.
Saturn umklammerte ihre Sense, bereit alles notwendige zu tun, doch Galaxia kam
ihr zuvor. In Bruchteilen von
Sekunden erschien ihr Sternenkristall vor ihr in der Luft. "LICHT DER HOFFNUNG,
HILF!" Aus dem Kristall
strömte purpurnes Licht, hüllte sie augenblicklich ein und bremste ihren
Fall.
Dicht über den tödlichen Speeren kamen sie zum Stillstand und schwebten in der
Luft. Hoch konzentriert setzte
Galaxia sie sanft auf dem ungefährlichen Boden daneben ab.
"Ihr seid ganz schön schwer, wißt ihr das?" Alle sahen zu Sailormoon, die
leicht errötete. "Also an mir alleine lag
es bestimmt nicht", meinte sie noch immer leicht unter Schock.
"Gar nicht schlecht", erklang eine bekannte (Kunzites) Stimme hinter ihnen.
Saturn und die anderen sahen sich in
dem fast vollkommen dunklem "Raum" um. Nur das pulsierender Schwarz der
Sphärenwände strahlte einen
matten dunkelvioletten Schimmer ab und das war neben Galaxias leuchtenden
Sternenkristall das einzige Licht.
Kunzite und Zeusite materialisierten lachend vor ihnen. "Interessante Technik.
Verrätst du mir mal wie sie geht?
Oh, dazu wirst du glaub' ich keine Gelegenheit mehr haben. Wie schade", höhnte
Kunzite. "Macht euch auf euer
Ende gefaßt", drohte Zeusite und beide hoben ihre Hände empor. Sie schien ihre
Kraft aus der Dunkelheit zu
zehren. Blitze tanzten um ihre Körper, bereit für den Ausbruch.
"MARS! MACHT DES FEUERS, SIEG!" Der verstärkte Feuerpfeil aus Mars' Talisman
flog auf die zwei
Generäle zu und verpuffte einfach in der Luft vor ihnen. Erschrocken starrte
Mars die beiden an und war
außerstande dem darauffolgendem Blitzgewitter auszuweichen. Im letzten Moment
hob sie ihre Hände vor das
Gesicht und wehrte so einen Großteil des Angriffs ab. Trotzdem flog sie
getroffen zu Boden und blieb dort schwer
atmend liegen.
Den übrigen Senshi ging es nicht besser. Merkur, wütend über die Attacke auf
ihre Freundin, setzte nach und als
Venus den folgenden Gegenangriff mit ihrem Schild blocken wollte, traf es sowohl
Merkur als auch Venus.
"Venus!" Jupiter schwang zornig und drohend ihren Hammer. "Na wartet!
DONNERSCHLAG, ..." Mit brachialer
Gewalt hieb sie auf den Boden und die Blitzladung, die eben noch ihren Talisman
umtanzten, waren plötzlich von
der Sphäre aufgesogen.
"Naives Mädchen, eure Kräfte sind hier wirkungslos. Nimm das!" Kunzite war
seinerseits mehrere Blitze auf
Jupiter. Der ersten Welle konnte sie ausweichen, der zweiten aber nicht mehr.
"Nein!" Verzweifelt blickte sie auf die am Boden liegenden Senshi. "Hört auf,
bitte! Warum tut ihr das?"
"Warum", höhnte Zeusite. "Weil der Stärkere nun mal herrschen wird und wir
werden herrschen." So ein Unsinn,
dachte Bunny. Metallia wird sie genau wie alles Leben vernichten. "Ihr irrt
euch. Das Böse kann nicht herrschen,
es zerstört nur. Ihr steht unter Metallias bösen Einfluß, laßt mich euch
helfen."
"Helfen?" Zeusite kicherte. "Oh, Prinzessin. Du willst immer allen helfen aber
wir wollen deine Hilfe nicht, vielen
Dank."
"Du hast uns lange genug geärgert", schaltete Kunzite sich ein. "Jetzt wirst du
sterben." Tuxedo Mask stellte sich
sofort schützend vor sie jedoch bezweifelte sie, daß die zwei Generäle sich
davon aufhalten lassen würden.
"Sterbt!" Beide warfen eine riesige Kugel auf sie.
"SATURN, ..." Weiter kam sie nicht, denn Venus hatte sich aufgerappelt und hielt
wieder ihren Schild. "VENUS!
MACHT DER LIEBE, SCHÜTZE!" Diesmal war der Schild fiel stärker und fing die
Kugel ab, Galaxia trat hinzu
und half Venus mit ihrem Sternenkristall. Obwohl sie Venus' Kraft beeindruckte,
fühlte sich Saturn doch so
unglaublich nutzlos. Nicht mehr schützen durfte sie jetzt, dabei wäre das für
sie wesentlich einfacher gewesen. Die
alten Zweifel keimten wieder. Bin ich überhaupt noch zu etwas zu gebrauchen.
"Oh, doch. Ihr braucht Hilfe, glaubt mir", sprach Sailormoon mit fester,
liebevoller Stimme. Sie ging innerhalb des
Schutzbereiches auf sie zu und verwandelte sich dabei in Serenity. "Ich habe es
gesehen, eure Erinnerung an die
Vergangenheit ist tief in eurem Gedächtnis begraben. Erinnert euch!" Das
Mondzepter samt Silberkristall erschien
in ihrer Hand und Serenity hob es sogleich. Warmes, wohltuendes, purpurnes Licht
erfüllte die Dunkelheit. Es war
nicht blendend nur angenehm. Zeusite und Kunzite wurden von ihm eingehüllt und
dann kam für alle sichtbar die
Erinnerung zurück.
"Zeusite und ich waren schon lange ein Paar. Nun wollten wir den letzten Schritt
wagen. Die Trauung sollte auf
dem Mond stattfinden unter den Augen der Königsfamilie", erklärte Kunzite zu
den Bildern. Jetzt sprach Zeusite
weiter: "Aber wir kamen nie auf dem Mond an. Unser Sternenwagen, ein
altmodischer Gleiter, der die Form
einer Kutsche hatte, wurde von Berel abgefangen. Wir hielten ihren
Versprechungen stand, bis sie uns
letztendlich trennt und drohte den jeweiligen Partner zu töten."
"In der Hoffnung das Leben des anderen zu retten, gaben wir beide nach. Unsere
Erinnerung wurden uns
genommen. Doch unsere Liebe blieb"
Zwei strahlende Lichter erschienen - ihre Erinnerungskristalle. Sie verschmolzen
wieder mit ihren Trägern und die
dunkle Aura verschwand und wurde durch einen hellen weißen Schimmer ersetzt.
"Hab' Dank, Prinzessin", sagte
Zeusite. "Wir sind immer bei euch. Eure Ehrlichkeit wird euch den Sieg bringen",
fügte Kunzite hinzu. Dann
wurden die zwei ehemalig dunklen Generäle zu zwei strahlenden Lichtern und
schwebte zur "Decke". Als sie die
Sphäre berührten explodierte die dunkle Blase in ihrem Licht und gab die
Senshi vor dem Krater wieder frei.
"OK, alle zusammen! Jetzt", brüllte Pluto über den Kampflärm hinweg. Mit
unglaublich schneller Koordination
hatten die äußeren Senshi sich auf der einen, die Starlights auf der anderen
Seite Aufstellung genommen. Verblüfft
hingen die Vögel für ein paar Sekunden verwirrt in der Luft. Das reichte den
Senshi.
"URANUS, FLIEG!"
"NEPTUN, FLIEG!"
"PLUTO, FLIEG UND SIEG!"
"SAILOR STAR, STRAFE SIE!"
"SAILOR STAR, HALTE SIE AUF!"
"SAILOR STAR, LÄHME SIE!"
Die drei Planeten und die sich überkreuzenden Strahlen trafen gleichzeitig auf
das Heer von Dämonenvögeln. Es
gab einen gewaltigen Knall und dann war es vorbei. Wo eben noch die Vögel
waren, zeugten nur noch Funken
von ihrer Anwesenheit. Einige Sekunden blieb es still, in denen die Senshi
durchatmen konnten, dann ohne
Vorwarnung erzitterte die Erde. Schnell mußten die Sailorkrieger an den Tanks
Halt suchen. Aus Metallias Quelle
schoß ein gewaltiger Strahl dunkler Energie.
"Es ist soweit! Meine Energie erreicht ihren Höhepunkt! Nun kann ich nicht mehr
aufgehalten werden!"
"Was macht sie?" Fighter starrte auf die Quelle aber konnte nichts annähernd
lebendiges darin entdecken. "Sie
setzt sich selbst in eine Abhängigkeit von ihren Kräften. Ihr Körper kann
ihr Gefängnis noch nicht verlassen aber
ihre Energie hüllt nun den gesamten Planeten ein und daraus zieht sie wiederum
ihre Kraft", erklärte Pluto. "Was
können wir machen", fragte Healer auf en schwarzen Nebel vor ihnen starrend.
"Ich fürchte, ...", sagte Pluto. "...
wir können gar nichts tun."
Kapitel 19: Der letzte Ausweg
Der Sturm aus dunkler Energie brach ganz plötzlich aus dem Krater. Die Senshi,
die sich gerade entschlossen
hatten zu den anderen zu gehen, schreckten zurück. Sailormoon klammerte sich an
Tuxedo Mask und auch die
anderen starrten ungläubig auf die ausströmende negative Energie.
"Noch ist es nicht vorbei", versuchte Galaxia ihnen Mut zu machen.
Erstaunlicherweise löste sich Sailormoon zu
erst aus ihrer Zurückhaltung. "Du hast recht. Gehen wir." Sie machte symbolisch
einen Schritt auf den Krater zu.
"Ihr werdet nirgendwo hingehen", hallte Berels Stimme durch die Luft.
"Jedenfalls nicht dahin, wo ihr denkt!"
Mars stieß eine Warnung aus aber da hatte die Sphäre - eigentlich eher ein
Dimensionstor - sie schon verschluckt.
Die acht Krieger tauchten wieder in einer dunklen Blase auf. Aber im Gegensatz
zu der von Zeusite und Kunzite
schien hier eigentlich gar nichts. Es war vollkommen finster. Dann tauchte
Königin Berel auf. "Erkennt ihr die
Schönheit der Dunkelheit. Spürt nun ihre Kraft!" Sie hörte ein fernes
Donnergrollen und jemanden schreien. Es
war Saturn, so glaubte sie. Im nächsten Moment blitzte ein purpurnes Licht -
Galaxias Sternenkristall auf. Ihre
Senshi folgten dem Beispiel und ihre Diademe schimmerten im Licht, ihrer
Kristalle.
"Nicht schlecht. Nur wird euch das auch nicht viel helfen." Etwas abseits
entdeckte sie Saturn, die schwer atmend
auf ihre Sense gestützt kniete. Sailormoon eilte zu ihr. Unterdessen begann
Mars, wie immer die impulsivste, mit
einem Angriff. "MARS! MACHT DES FEUERS, SIEG!" Der feuerrote Pfeil zischte auf
Berel zu, die sich noch
nicht mal die Mühe machte symbolisch eine Hand zu heben. Der Pfeil zerfasert in
viele kleine Funken.
"Ihr hast nichts verstanden, oder", höhnte Berel nun. "Dies ist eine dunkle
Dimension. Kein Licht und auch nichts
eurer Macht kann hier eindringen. Selbst wenn ich vollkommen schutzlos wäre,
würdet ihr mir noch nicht mal
einen Kratzer zufügen können."
"Wir geben jedenfalls nicht auf", entgegnete Jupiter wütend. "JUPITER! MACHT
DES DONNERS, SIEG!"
Wieder zuckte Berel noch nicht einmal. "Es scheint ich muß euch beiden eine
Lektion erteilen!" Blitze zuckten
durch ihre Hände und schlugen dort ein, wo eben noch Mars und Jupiter gestanden
hatten. "Dann eben mit
Gewalt", meinte Jupiter, ihr Hammer erschien genauso wie Mars' Bogen. Ein
verstärkter Pfeil und ein gewaltiges
Blitzgewitter schoß auf Berel zu. Diese wehrte beide Attacken ab und warf sie
schallend lachend zurück.
Getroffen sanken die beiden zusammen. Sich vor schmerzen winden lagen sie auf
dem Boden.
"Mars, Jupiter!" Sailormoon war außer sich, kurz vor dem Zusammenbruch, aber
diesmal würde sie nicht
zusammenbrechen.
Berel wollte nachsetzten, ihre Attacke traf jedoch auf Venus' Schildbarriere.
Merkur analysierte bereits, suchte
fieberhaft nach einer Schwachstelle. Da war ganz sicher eine kleine Lücke im
Gefüge, sonst würden ihre Attacken
ja gar nicht mehr funktionieren. Ihre Finger huschten über ihren Mikrocomputer.
Doch bevor sie die
Schwachstelle finden konnte, wurde es ihrer Gegnerin wohl zuviel. Mit brachialer
Gewalt durchbrach sie Venus'
Schild und im letzten Moment riß Venus sie zur Seite. Dabei verlor sie ihren
Schild und Merkur ihren Computer.
"Es gibt ganz sicher eine Schwachstelle, Venus", flüsterte Merkur ihr zu.
"Versuchen wir es gemeinsam." Venus
nickte. "VENUS! MACHT DER HERZEN, SIEG!"
"MERKUR! MACHT DES WASSERS, SIEG!"
Merkurs Wasserangriff legte sich um Venus' Herz und die kombinierte Attacke traf
Berel. "So langsam nervt ihr.
Merkt ihr nicht, daß es sinnlos ist." Bevor sie aber irgendwas tun konnte, flog
ein weiteres Blitzgewitter und ein
lang anhaltender Feuerstrahl folgte. Merkur reagierte schnell und ließ einen
Wasserstrahl folgen, Venus ihrerseits
schoß ihren Halbmondstrahl ab.
"Ha! Ha! Ha! Was soll das werden? Na gut, wie ihr wollt! Spürt meine ganze
Macht!" Eine Welle aus schwarzer
Energie flog zischend auf sie zu und verschlang ihre Waffen einfach.
"Nein", schrie Sailormoon und bevor die zweite Welle ihre Senshi erreichte,
sprang sie dazwischen. Der
Silberkristall blitzte auf und fing die negative Energie ab. "Hör bitte auf.
Ich will meine Freunde nicht schon
wieder verlieren. Bitte, das bist nicht du selbst. Du willst das doch gar nicht
tun."
"Nein, Prinzessin. Ich werde herrschen und ihr steht mir im Weg."
"Sie hat recht, Berel. Bitte hör auf sie", schaltete Tuxedo Mask neben ihr sich
ein. "Da muß doch noch etwas
menschliches in dir sein. Metallia kann nicht alles in dir zerstört haben."
"Du stehst unter ihrem Einfluß. Befreie dich davon", fügte Sailormoon hinzu.
"Ihr irrt euch gewaltig. Ich war es,
die Metallia erweckt hat", erklärte sie triumphierend aber Sailormoon ließ
sich nicht einschüchtern. "Du belügst
dich selber. Schau!" Unvermittelt hob sie das Mondzepter. "MACHT DES MONDES,
HEILE SIE!" Aber es
geschah nichts. Verblüfft sah sie auf den Silberkristall. "Aber warum..."
"Das bißchen an Kraft, was er hier noch besaß, ist in dem idiotischem Versuch
deine Freunde zu retten erloschen.
Jetzt wirst du bezahlen, daß du es gewagt hast uns zu stören!" Die Kugel in
ihrem Stab glühte und ein
verschlingender schwarzer Blitz löste sich.
Im letzen Moment sprang Galaxia dazwischen und wehrte den Blitz mit ihrem
Schwert ab. "Du wirst der
Prinzessin nichts antun. Zuvor mußt du mich schon töten."
"Das kannst du gerne haben", gab Berel zurück und kurz danach prallte Galaxias,
goldstrahlende Energie auf
Berels dunkle. Verbissen versuchte die Senshi stand zu halten aber schließlich
wich ihre Kraft zurück und die
schwarze Energie schoß ungehindert auf sie zu. Galaxia warf sich noch zur
Seite, doch die Wucht des Ausschlags,
schleuderte sie Richtung Senshi, wo sie benommen liegenblieb.
Ihr kam alles so verloren vor. Sie selber hockte einfach da, vollkommen hilflos.
Berel hob erneut ihren Stab,
richtete ihn auf Sailormoon und Tuxedo Mask. Funken umtanzten ihn und plötzlich
riß sie ihn herum. So schnell,
daß niemandem Zeit zum Reagieren blieb. Die Ladung schlug genau da ein, wo die
Senshi lagen. Sie hörte ihre
schmerzerfüllten Schreie in dem tosenden Mahlstrom der Dunkelheit. Dann waren
sie wiederzusehen, ihr Körper
zerschunden, ihre Uniformen zerfetzt. Ihre Kristalle flackerten noch einmal,
dann erloschen sie und die Dimension
wurde wieder in absolute Finsternis getaucht. Sie hörte Sailormoon bitterlich
weinen. Es war vorbei, dieser Kampf
war nicht mehr zu gewinnen.
Saturn, gib jetzt nicht auf (Merkur).
Nur du kannst die Prinzessin jetzt noch schützen (Mars).
Du bist ihre letzte Hoffnung (Jupiter).
Wir verlassen uns auf dich (Venus).
Denk an deine Pflicht (Galaxia).
Die Stimmen der gefallen Senshi drangen in ihr Bewußtsein. Sie spürte wie
Berel nun das zukünftige Königspaar
angriff. Blitze zuckten durch die Dunkelheit. Dann erinnerte sie sich an
Naru...
Es kommt nicht darauf an was man ist, sondern was du daraus machst... Du kannst
auch Leben retten und
schützen. All dieser schöne Schnee, die schöne Natur, willst du das sie
untergeht? Einfach verschwindet,
vielleicht wegen dir?
Mit einem gewaltigen Satz sprang sei plötzlich den Blitzen entgegen. Ihre Sense
leuchtete auf und die Blitze
prallten auf das Schild. Du hast viele Freunde, du hast uns alle. Wir lassen
dich mit deinen Problemen nicht
allein. Das violette Licht ihres Schutzplaneten hüllte sie ein, ihre Haare
flatterten zurück und gaben das Zeichen
des Saturns auf ihrer Stirn frei.
"Was soll das", schrie Berel entrüstet über den Widerstand. Mir fester Stimme
antwortete sie: "Ich bin die
Wächterin des Lebens! Es ist meine Aufgabe dieses Leben zu schützen!" Sie
hörte Sailormoon flehend ihren
Namen rufen aber ihre Entscheidung war gefallen. "Das wagst du nicht", kreischte
Berel jetzt entsetzt. "Mein
Pflicht gilt der Prinzessin und meinen Freunden! Ich lasse nicht zu, daß du so
mit ihnen umspringst! MACHT DES
SATURN, FLIEG..." Die weiße Energie erstrahlte von der Spitze ihrer Sense.
Nocheinmal rief Sailormoon ihren
Namen. "Prinzessin, bitte schütze diese Welt!" Sie verstärkte den Griff um
ihren Talisman. Die unglaublich
starken, zerstörerischen Energie pulsierten um sie herum. Sie würde es nicht
überleben aber das war ihr egal. Und
dann, in einem letzten Akt ihrer Freundschaft und Verbundenheit ließ sie die
Sense niedersausen. Das weiße Licht
breitete sich in einem Achteck aus, violette und weiße Strahlen durchbrachen
die Sphäre...
"... UND SIEG!!!" In einer letzten gewaltigen Explosion verging ihre Existenz
und riß die Dunkelheit der
Dimension mit sich.
Uranus, Neptun und Pluto zuckten mit schmerzverzerrten Gesicht zusammen. Auch
Healer spürte es gleich, dann
zerfaserte die Säule aus negativer Energie und man hörte ein
markerschütterndes Heulen von der Quelle, als
Metallia ihre Energie entzogen und sie wieder zurück in die Verbannung
geschickt wurde.
Blinzelnd öffnete Sailormoon die Augen und erkannte schlagartig, wo sie sich
befand. Mitten im Universum!
Diese Galaxie war aber irgendwie anders. Sie sah sich um und erkannte, daß hier
nur der fahle Schein einer
explodierten Sonne leuchtete. Dies mußte Galaxias zerstörtes System sein.
Auch Berel, die schützend einen Arm vor sich gehalten hatten, blickte auf.
"Noch bin ich nicht geschlagen auch,
wenn Metallias Energie verloren ist, wird die verdunkelte Galaxie mir genug
Kraft geben." Blitze aus purer
Dunkelheit umtanzten wieder ihren Stab und sie feuerte sie auf Sailormoon und
Tuxedo Mask ab. Sailormoon hob
ihr Mondzepter, sah ihren Geliebten kurz und ernst an. "Es geht nicht anders."
Er nickte.
Der Angriff verrauchte und im hellen Licht des Silberkristalls kamen Prinzessin
Serenity und Prinz Endymion zum
Vorschein. Ihre Augen geschlossen hob sie ihr Mondzepter und dann öffnete sie
sie. Es wirkte wie eine Kopie
ihres ersten Kampfes, als die epischen Gewalten aus Licht und Dunkelheit
aufeinanderprallten.
"Vergiß es! Alle Dunkelheit des Universums steht mir zur Verfügung! Mächte
der unendlichen Finsternis hört
mich!" Aber Serenity spürte den Widerspruch in ihren Worten. Nach dem
Zurückschlagen von Metallia, kehrte
das Licht nun wieder hierher zurück. "Gib auf! Was kämpfst du noch?"
"Ich kämpfe für meine Freunde, für Saturn, die sich für mich geopfert hat,
für alle Menschen, die unter dir leiden
mußten! Dies ist deine letzte Chance, laß dir helfen!" Berel lachte nur laut.
"Licht gegen Finsternis! Hört ihr mich
ihr Mächte! Du Licht der Sterne, welches du Leben erschaffst, hilf mir!"
Endymion hielt ihre Schultern, sie spürte
seine Energie und die aufkeimende Lichtenergie. Aber noch war es zu wenig.
"Kriegerinnen, schenkt mir eure
Kraft, bitte!" Wie beim ersten Mal erschien ihre Senshi. Diesmal aber nicht als
Geister sondern vollkommen
lebendig. Auch Uranus, Neptun, Pluto, Galaxia und die Starlights waren da. Nur
Saturn erschien von einer
schimmernden violetten Aura umhüllt. Eine jede mit erhobenen Talisman.
"Wir kämpfen für die Liebe und Gerechtigkeit! Für das Leben! Und für die
Erinnerungen, die uns immer wieder
Kraft geben!" Ein immer größer werdender Ring aus schimmernden
Erinnerungskristallen bildete sich um sie.
"Vereinigt eure Kräfte, Krieger!"
"MACHT DES MERKUR!"
"MACHT DES MARS!"
"MACHT DES JUPITER!"
"MACHT DER VENUS!"
"MACHT DES URANUS!"
"MACHT DES NEPTUN!"
"MACHT DES PLUTO!"
"MACHT DES SATURN!"
"MACHT DES STARFIGHTER!"
"MACHT DES STARMAKER!"
"MACHT DES STARHEALER!"
"LICHT DER HOFFNUNG!"
Von den gewaltigen Mächten angeregt, erstrahlte plötzlich die Sonne des
Systems wieder von neuem. Alle
Energien vereinigten sich aus den Talismanen und den Körpern der Senshi im
Silberkristall.
"MACHT DES MONDES!!!" Der grellweiße Lichtblitz erfaßte Königin Berel.
Schreiend löste sie sich auf. "Dir
sei vergeben", flüsterte Serenity, dann hüllte sie das Licht ein.
Die sterbende Saturn lag auf dem Boden um sie herum die Geister aller Senshi
inklusive Serenitys und Endymions.
Sie würden nicht sterben aber Saturn würde es.
"Hotaru. Warum?" Serenity weinte bitterlich, während sie die sterbende Saturn
in ihren Armen hielt. Die anderen
waren ebenfalls den Tränen nah. "Tut...Tut mir leid. Aber... Aber es gab...
keinen anderen Weg mehr."
"Hotaru."
"Bitte Bunny sag meinem Vater, daß es mir leid tut und ich ihn liebe." Tränen
flossen aus Bunnys Gesicht..
"Versprich mir, daß ihr die Welt immer... immer beschützen werdet. Ja?"
"Versprochen." Ihr Sternenkristall erschien und zersplitterte in tausend Teile.
Langsam verblaßte sie und
verschwand in Kugeln aus Licht Richtung Himmel. Man sah eine violette
Lichtkugel, die sich erhob und trotz der
Entfernung in einem Lichtstrahl wieder mit ihrem Schutzplaneten verschmolz.
"Wenn ich morgens aufwache, sehe ich wie der Wind in den schneeweißen
Vorhängen von meinem Fenster spielt.
Die Kuckucksuhr schlägt und sagt mir, daß es sieben Uhr ist. Ich höre schon
wie Mama ruft. ,Steh auf oder du
kommst zu spät zur Schule'. Noch im Halbschlaf antworte ich ihr: ,Laß, laß
mich bitte noch drei Minuten
schlafen.
Jeden Tag komm' ich zuspät zur Schule und die Lehrerin setzt mich zur Strafe
vor das Klassenzimmer. Ich
bekomme sehr schlechte Noten. Nach der Schule gehen wir noch ins Café und
ich schaue mir die neuesten
Partykleider in den Schaufenstern der Modehäuser an.
Und all diese kleinen Dinge machen mich wirklich glücklich. Wie gern würde ich
dieses ganz normale Leben noch
einmal leben." Während das Licht des Silberkristalls erst durch die zerstörte
Galaxie und dann zurück und über
ihren eigenen Planeten wandert, erscheinen die übriggebliebene Senshi in einem
Kreis, sich an den Händen haltend.
"So gern... Aber wir haben ein Versprechen gegeben. Wir werden diese Welt
beschützen, so wie es unsere Pflicht
ist." Serenity hob den Silberkristall. "Für die Zukunft, die Gegenwart und die
Vergangenheit!" Das Licht verblaßte
und erzeugte noch einen letzten Strahl, der die Sailorkrieger direkt vor dem
Tempel absetzte.
Epilog
Leise pfiff der Wind um die Körper der Personen, die sich am Strand versammelt
hatten. Sie standen auf einer
kleinen zerklüfteten Klippe. Die Wellen schlugen gegen die Bucht und die Sonne
begann hinter dem Horizont
aufzugehen. Bunny stand zwischen Mamoru und Dr. Tomoe.
Jedem einzelnen gingen Gedanken durch den Kopf. Venus wollte doch noch soviel
von ihr lernen, Merkur machte
sich Vorwürfe keine andere Schwachstelle gefunden zuhaben, Jupiter war einfach
nur traurig eine Freundin
verloren zu haben. Haruka, Michiru und Setsuna hatte es neben Dr. Tomoe mit am
schlimmsten getroffen. Die
drei waren wie Eltern für sie gewesen und es fühlte sich an, als ob sie ihr
eigenes Kind verloren hatte. Am aller
heftigsten jedoch hatte es Naru, die stillschweigend dabeistand, erwischt.
Sofort nach ihrem Tod, wußte sie
Bescheid. Es fühlte sich an, als ob ein Teil von ihr abgefallen war und sich
dort ein große Leere breitmachte. Rei
stimmte ein leises Lied an, in das die drei Threelights bald einfielen.. Bunny
hielt die übriggebliebene Sense von
Sailorsaturn in der Hand.
"Auf wiedersehen Hotaru. Du warst immer eine gute Freundin. Wir werden dich
niemals vergessen. Du bist
gestorben damit andere leben konnten. Dein Verlust ist hart aber du wirst immer
in unserem Herzen bleiben."
Bunny sah zur Seite, wo sich stillschweigend eine Gruppe Menschen versammelt
hatten, ihre Hände zum Gebet
gefaltet. Es war sicherlich riskant aber hier nach würde sich sowieso niemand
mehr daran erinnern können.
Sie warf die Sense weit in die Fluten. Dort trieb sie von den Wellen getragen
auf den Ozean hinaus. "Du wirst uns
fehlen. Ich hoffe nur, daß du da, wo du nun bist, ein friedlicheres Leben
führen kannst. Lebe wohl. Lebe wohl."
Dann verwandelten alle Sailorkrieger sich und ihre Kräfte schossen zum Himmel
empor und vereinigten sich dort
zu einem großem Regenbogen, der den Ozean überspannte - in einem letztem Gruß
an ihre gefallene Freundin.
Schlußwort
Die beiden letzten Kapitel hatten sicherlich für eine normale Folge Sailormoon
Überlänge aber irgendwie mußte
ich ja meine Gedanken unterbringen.
Muß ich noch etwas zum Schluß sagen? Wahrscheinlich nicht. Für alle, die
meine Geschichten bisher noch nicht
gelesen haben, keine Angst, so leicht kommt Saturn uns nicht abhanden.
So das war's dann. Ich hoffe mir ist endlich ein würdiger Nachfolger zu
Sailormoon Sailor Stars gelungen. Den
Stein des Lichts könnt ihr nun endgültig vergessen. Anmerkungen, Kritik, Lob
(danke, Evelyn) schickt wie immer
bitte an Mengel5176@aol.com.
Bis irgendwann,
Euer Matthias
Der wahre SilberkristallÓ1999 by Matthias Engel
Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)