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SimulReview Frühjahr 2015 Pt.3: Girls, Gesangsprinzen und Geballer Saint Seiya, Gin Tama, Ace of Diamond, Uta no Prince-sama, Kin-iro Mosaic, I Can't Understand What My Husband Is Saying, The Fruit of Grisaia, Mysterious Joker, Anime-Review, Crunchyroll, Review, Simulcast

Autor:  Jitsch

Hier findet ihr nun die zweite Hälfte an Serien, die diese Season auf dem Streamingportal Crunchyroll angelaufen sind. Dieses bietet neben den schon vorgestellten neuen Serien einen ganzen Haufen an Fortsetzungen. Die werden, weil sie einen anderen Namen tragen oder es eine Sendepause zwischen der neuen und der vorherigen Staffel gab, eben separat aufgeführt, angekündigt und lizensiert. Oftmals macht es wenig Sinn, sie zu schauen, wenn man die erste Staffel nicht kennt – aber bei eher episodischen Serien kann eine zweite Staffel auch ein Einstiegspunkt sein, wenn man den Vorgänger nicht kannte.

Meine Reviews beantworten daher folgende Fragen: Erstens, ob ich selbst die vorhergehenden Staffeln gesehen habe, zweitens, ob die Serien für einen „Quereinstieg“ geeignet sind und drittens, ob es sich vielleicht lohnt, die Serie bei Staffel 1 neu anzufangen. Zusätzlich erwähne ich wie schon in den vorherigen Crunchyroll-Reviews zur Vollständigkeit, in welchen Sprachen man die Untertitel gucken kann.

In den Fällen, wo die Vorgängerstaffel(n) auch auf Crunchyroll zu finden sind, müsst ihr einfach nur den jeweiligen Link zur Serie anklicken, da die verschiedenen Staffeln einer Serie üblicherweise auf derselben Serienseite zu finden sind.

In dem Zusammenhang noch ein Trick: Es gibt auf Crunchyroll einige Serien, zu denen keine deutschen Untertitel existieren, die man sich in Deutschland aber trotzdem legal anschauen kann. Dafür muss man allerdings einmal ganz nach unten scrollen und unter "Sprache" auf English (US) umschalten. Solange die Einstellung auf "Deutsch" steht, werden einem nämlich nur Videos angezeigt, die deutsche Untertitel enthalten. (Das gilt übrigens auch für andere Sprachen, aber Englisch ist wohl am ehesten interessant.) Es gibt zwar auch Serien, die in Deutschland geblockt sind, weil hierzulande ein anderer (Streaming-) Anbieter die Rechte hat - aber gerade bei vielen älteren Serien, die liefen bevor Crunchyroll Deutschland gelauncht wurde und die in Deutschland nicht auf DVD herauskamen, sollte man mal probieren, ob man sie evtl. mit englischen Untertiteln finden kann. Von den hier vorgestellten Serien findet man so zumindest alle Staffeln von Gintama.

Ein paar der Vorgänger sind aber auch bisher gar nicht in Deutschland lizensiert - wer sie trotzdem schauen möchte, muss sich wohl leider die Mühe machen, den Serientitel in einer Suchmaschine einzugeben, um inoffizielle Releases davon zu finden.

Jetzt aber zu den Reviews!

Ace of the Diamond –Second Season- ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: ダイヤのA [Dia no Ace]

Sprachen: DE, EN

Vorgängerstaffel(n): bei Crunchyroll verfügbar

Synopsis: Anlässlich eines Artikels über die vergangene Saison lässt Sportreporter Akio Mine ein Spiel aus der Vorrunde des nationalen Turniers noch einmal Revue passieren. Dort spielte das Team der Seido Oberschule gegen das der Yakushi Oberschule, und am Ende machte nur eine kleine Sache den entscheidenden Unterschied zwischen den beiden Teams aus…

Jitsch findet: Es ist enttäuschend, dass die zweite Staffel erst mal mit drei Folgen Rückblick anfängt. Besonders, da die erste Staffel nicht etwa so lange her ist, dass man Auffrischung braucht, sondern deren letzte Episode gerade erst eine Woche vorher ausgestrahlt wurde. Für japanische Zuschauer, die die Serie im Fernsehen schauen, mag das Sinn machen, auf Crunchyroll (wo man jederzeit Staffel 1 komplett schauen kann) nervt es dagegen nur.

Also, falls das nicht deutlich geworden ist, ich habe Ace of the Diamond selbst seit Episode 1 mitverfolgt und mag die Serie sehr, aber 75 Episoden sind schon ein großer Batzen, den man aufholen müsste, wenn man jetzt neu einsteigen will. Zumal die Rückblick-Episoden nur einzelne, wichtige Spiele nacherzählen, aber nicht die Handlung von Staffel 1 von Anfang an, so dass sie als Grundlage für einen Quereinstieg nicht so wirklich geeignet sind.

Dabei ist die Story der Serie an sich schnell erklärt: Die Seido Oberschule hat ein Baseball Team, und dieses Team würde sich gerne für die nationale Meisterschaft qualifizieren. Die Chancen stehen gar nicht mal so schlecht, weil die Schule für ihren Baseball recht bekannt ist und auch gezielt Schüler scoutet, die nur um Baseball zu spielen dorthin gelotst werden. Das passierte Eijun Sawamura zu Beginn der Serie. Seitdem arbeitet er hart daran, besser und vielleicht sogar der Beste – das „Ace“ seines Teams – zu werden, hat aber harte Konkurrenz in einem talentierten Pitcher in seinem eigenen Jahrgang.

Die große Stärke an der Serie sind zwei Dinge: Zum einen ist sie unglaublich gut darin, durch Zeichnungen, Gesichtsausdrücke, Farbwahl und nicht zuletzt den tollen Soundtrack immer eine fesselnde Atmosphäre zu schaffen, die einen auch bei den sich oft über gefühlt dutzende Episoden hinziehende Matches bei der Stange hält. Zum anderen hat sie einen ganzen Haufen toller Charaktere, die die Serie tragen. Eijun ist kein Überflieger, und genau so wenig ist das irgendwer anders im Team, stattdessen liegt der Fokus auf der Zusammenarbeit und jedes Teammitglied hat ein Gesicht, einen Charakter und eine Geschichte. Auch deshalb würde ich Neueinsteigern empfehlen, die Charaktere von Anfang an kennenzulernen und mit Staffel 1 anzufangen.

Was Sport-Anime angeht, ist Ace of Diamond für mich das Maß aller Dinge, weil die Serie im Gegensatz zu vielen anderen Shows des Genres den Fokus wirklich nur auf den Sport legt und dabei ziemlich realistisch bleibt. Das Team gewinnt mal und verliert mal, Eijun hat seine Stärken und Schwächen und manchmal eben auch einen schlechten Tag. Dadurch bleibt es immer spannend.

Wer Sport-Anime mag, sollte meiner Meinung nach ruhig mal von Anfang an reinschauen, denn wenn man erst mal angefangen hat, vergeht die Zeit beim Schauen wie im Flug.  

 

 

Gintama° ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN

Vorgängerstaffel(n): gesamt 6 Staffeln; bei Crunchyroll auf Englisch verfügbar [hierzu auf English (US) umschalten, s.o.]; auch bei Viewster auf Englisch verfügbar (Link zu Staffel 1)

Synopsis: Auf einer Pressekonferenz entschuldigt sich Gintoki Sakata in der Rolle des Hauptcharakters stellvertretend dafür, dass die Serie Gintama noch nicht abgeschlossen ist und dass sie nicht mehr von Sunrise animiert wird. Dann kündigt er unverblümt an, dass es jetzt aber weitergeht. Das ist streng genommen aber dann doch nicht der Fall, denn die neue Staffel beginnt damit, dass die Zeit stehengeblieben ist, weil Gintoki eine magische Uhr zerdeppert hat. Er und seine Freunde Shinpachi und Kagura, die als einzige auch nicht vom Stillstand betroffen sind, versuchen also, die Zeit wieder in Gang zu bringen, doch das ist gar nicht so einfach.

Jitsch findet: Ich habe tatsächlich schon oft gehört, dass Gintama was Comedy angeht so ziemlich der Goldstandard in der Anime-Welt ist. Bisher hatte ich aufgrund der schieren Masse an Staffeln nur einfach noch nicht so richtig den Einstiegspunkt gefunden. Die ersten fünf Minuten der neuen Staffel zeigen schon, was Gintama auszeichnet: eiskalte Parodien (die Pressekonferenz basiert auf Ryutaro Nonomuras Weinkrampf), übertriebene Selbsterkenntnis und Slapstick (das Ende der Konferenz ;).

Auch wenn die Produktion der Serie offiziell vom Studio Sunrise zum Branchenneuling BN Pictures gewechselt hat, sind an der Produktion fast nur Leute beteiligt, die auch schon an den vorherigen Staffeln mitgewirkt haben, auch für alte Fans sollte die neue Staffel also keinen Bruch darstellen.

Wer vorher noch nie Gintama geschaut hat, braucht sich aber auch nicht davor zu scheuen, einfach mal mit der 2015-er Staffel einzusteigen. Die Handlung baut auf nichts Vorherigem auf und auch mit den Charakteren wird man schnell warm. Hauptgrundlage der Witze sind zwei Dinge: Einerseits die Charaktere, die allesamt alberne Vollidioten sind (Gintoki allen voran) und andererseits die eigenständige, aber von Satire geprägte Handlung (die Folge endet beispielsweise mit einer Dragonball-Z-Referenz).

Letztlich sollte jeder für sich selbst entscheiden, ob er mit dem Humor der Serie was anfangen kann, und um das zu beurteilen kann man genau so gut wie mit der ersten auch mit der neuen Staffel anfangen.

 

 

[Kurzserie] I can’t understand what my Husband is saying 2nd season ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 旦那が何を言っているかわからない件 2スレ目
[Danna ga Nani wo Itteiru ka Wakaranai Ken 2 Sure-me]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Vorgängerstaffel(n): bei Crunchyroll auf Deutsch verfügbar

Synopsis: Hajime und seine Frau Kaoru haben immer noch sporadisch Verständigungsschwierigkeiten, wenn er wieder mit seinen Otaku-Anwandlungen ins Kraut schießt. Alles in Allem verläuft ihr Alltag aber harmonisch.

Jitsch findet: Staffel 1 dieser Kurzserie (Laufzeit 3:30 Minuten) hatte mir schon extrem gut gefallen, allein weil es so gut wie keine Anime gibt, die das Zusammenleben eines normalen Pärchens beschreiben. Hajimes otakumäßige Anspielungen (er will z.B. etwaige Kinder Asuka und Rei nennen – woher er das wohl hat) bieten für den Anime-versierten Zuschauer hin und wieder was zum Lachen, aber auch ohne dass man alle versteht hat man hier eine niedliche Geschichte über zwei Menschen, die sich einfach gefunden haben. Da die Folgen ohnehin superkurz sind spricht nichts dagegen, bei Staffel 1 anzufangen und schnell aufzuholen, allein weil die dort erzählte Vorgeschichte des Paars echt ans Herz geht.

 

 

JOKER 2nd Season ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 怪盗ジョーカー [Kaitou Joker], auch „Mysterious Joker“

 

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Vorgängerstaffel(n): bei Crunchyroll auf Deutsch verfügbar (Staffel 2 beginnt bei Folge 14)

Synopsis: Inspektor Oniyama kann es nicht glauben: Phantomdieb Joker wurde gefasst, und nicht einmal von ihm! Während er nun an seinem Lebensinhalt zweifelt, verfolgt Joker seinen eigenen Plan, denn in der Gefängnisfestung Demon’s Heaven soll vor 20 Jahren ein wertvoller Ring von einem Häftling versteckt worden sein.

Jitsch findet: Joker ist eine Kinderserie und das sagt eigentlich schon alles. Inhaltlich geht es um Phantomdieb Joker und seine ebenfalls nach Spielkarten gestalteten Freunde, die Schätze auf der ganzen Welt sammeln, vermutlich einfach weil es ihnen Spaß macht. Die Charakterdesigns sind überdreht und knallbunt, die Stories anscheinend immer in einer Episode abgeschlossen und nicht immer ganz logisch. In der aktuellen Folge findet sich z.b. der gesuchte Ring im Kopf eines Wasserhahns – dass den in 20 Jahren noch nie jemand ausgetauscht hat, obwohl er spritzt, ist weit hergeholt. Der brutale Gefängniswächter verursacht mit seinem stacheligen Eisenprügel höchstens übertriebene Beulen oder rote Hautstellen und dass die Helden ungeschoren davonkommen steht völlig außer Frage. Kinderkram eben.

Insofern ist „Joker“ höchstens dann interessant, wenn man keinen Bock auf eine tiefgründige Story, Fanservice oder die meist eher parodistische Art von Anime-Humor hat. Ansonsten ist es definitiv nichts für den erwachsenen Animezuschauer. Die zweite Staffel hätte man jetzt auch nicht extra ankündigen müssen – es gab zwar eine Sendepause von Januar bis April, aber die Serie geht nahtlos weiter, sogar mit demselben Opening (Crunchyroll unterscheidet die Staffeln auch nicht, wie sonst üblich, in der Sortierung). Mittendrin einsteigen ist aufgrund des episodischen Charakters trotzdem ziemlich einfach, die Frage ist nur, ob man das will.

 

 

Hello!! KINMOZA ( -> Link zur Serie)
jap. Titel: ハロー!!きんいろモザイク[Hello!! Kiniro Mosaic]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Vorgängerstaffel: Kinmoza! Kiniro + Mosaic, nicht in Deutschland lizensiert

Synopsis: Für die in Japan lebende Engländerin Alice und ihre japanischen Freundinnen hat das neue Schuljahr begonnen. Und es ist gar nicht so leicht, sich einzugewöhnen, wenn die beste Freundin plötzlich nicht mehr in der eigenen Klasse ist und man noch dazu eine neue, ziemlich strenge Lehrerin bekommt… 

Jitsch findet: Dieser Anime ist von vorne bis hinten überhaupt nicht mein Fall. Es geht um niedliche Mädchen, die zur Schule gehen, im Klassenzimmer herumblödeln und irgendwelche Dialoge führen, deren Inhalt trivial und meistens auch nicht lustig ist. Ich habe es jedenfalls selbst zu Reviewzwecken nicht durchgehalten, die ganze Folge durchzuziehen, weil einfach nichts passiert.

Da hilft auch nicht der Aspekt des kulturellen Austauschs, der in Anime dann doch eher selten ist. Die Hauptpersonen sind drei Japanerinnen und zwei Engländerinnen. Alice schreibt zu Anfang der Folge einen Brief in Englisch an ihre Mutter, der von der Synchronsprecherin auch annehmbar vertont wird. Darüber, dass eigentlich eine Japanerin dort spricht, kann sie aber nicht hinwegtäuschen, und das ganze klingt wie ein Text aus einem Englisch-Lehrbuch knapp über Anfängerlevel, also nicht gerade authentisch.

Auch wenn Staffel 1 auf Crunchyroll nicht verfügbar ist, bietet der besagte Brief genug Einblick in die Grundsituation, um etwas mit der Serie anfangen zu können. Die Mädchen sind dabei, wie man das aus derartigen Anime so kennt, eine charakterlich bunt gemischte Truppe – eine ist niedlich, eine ist stoisch, eine ist dämlich, eine ist die „große Schwester“ und eine die Verrückte. All das natürlich immer auf total niedliche Art und Weise… Die Charakterdesigns sind wohl das, was mich am meisten nervt, weil alle Mädchen total niedlich aussehen, sogar die Lehrerinnen (ja, die Frau im Kostüm auf dem obigen Screenshot soll eine Lehrerin sein, auch wenn sie kaum älter aussieht als das Mädchen neben ihr). Jungs dagegen laufen, obwohl es sie an der Schule gibt, meist so durchs Bild, dass man ihre Gesichter nicht sieht.

Für mich hat das ganze mal so absolut gar keinen Reiz, aber wer Serien wie K-On! oder Non Non Biyori mag, wird wohl auch bei Kinmoza seine Freude daran haben, einer Horde übertrieben niedlicher Mädchen beim Nichtstun in der Schule zuzusehen.

 

 

The Labyrinth of Grisaia & The Eden of Grisaia ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: グリザイアの迷宮 [Grisaia no Meikyuu] , auch “Le labyrinthe de la grisaia” &
グリザイアの楽園 [Grisaia no Rakuen], auch “Le eden de la grisaia”

Sprachen: EN, ES, FR, PT, IT, DE

Vorgängerstaffel(n): bei Crunchyroll auf Deutsch verfügbar

Synopsis: Um nicht nur die Fakten sondern auch die persönliche Perspektive Yuujis zu seiner Vergangenheit zu erfahren, wird er von der Agentin JB dazu befragt. So lassen sie gemeinsam seinen Werdegang wieder aufleben: Das Verhältnis zu seiner Schwester Kazuki, deren Verlust und wie er nach einem langen Leidensweg schließlich an der Mihama Akademie gelandet ist...

Jitsch findet: Von der ersten Staffel, „The Fruit of Grisaia“ habe ich Abstand genommen, nachdem ich die ersten zwei Folgen stinklangweilig fand. Die Story stellte sich da so dar: Hauptcharakter Yuuji kommt an eine spezielle Schule, an die außer ihm nur eine Handvoll Mädchen gehen und lernt sie nach und nach besser kennen. In den ersten zwei Folgen von Staffel 1 ist wirklich nichts passiert außer, dass er mit jedem der Mädchen relativ lange, nichtssagende Gespräche geführt hat.

„The Labyrinth of Grisaia“ eröffnet die neue Staffel mit einem knapp 50 Minuten langen Special über die Vergangenheit des Hauptcharakters, „The Eden of Grisaia“ ist dann im Anschluss die eigentliche zweite Staffel, also die logische Fortsetzung der ersten. Das Special widmet sich ganz Yuujis Vergangenheit, und die ist harter Tobak. Im Großen und Ganzen besteht sie nur aus sexuellem Missbrauch an Yuuji und daraus, dass er immer wieder töten muss. Das wird aber auch immerhin mit Rücksicht inszeniert und nicht etwa für die grafische Zurschaustellung benutzt. Trotzdem hat Yuuji ein übertrieben hartes Schicksal, wo man sich mit jedem neuen Schlag fragt, ob es das nicht langsam mal gewesen sein kann.

Das Special ist dem Auftakt der ersten Staffel stimmungsmäßig verblüffend unähnlich und ich kann schwer einschätzen, welches von beiden das Gesamtflair der Serie besser trifft. An und für sich macht es so oder so wenig Sinn, mit dem Special anzufangen, da es (so suggeriert es das Ende) den Einstieg in die Handlung der zweiten Staffel macht und die in Staffel 1 etablierten Charakterbeziehungen zwischen Yuuji und den Mädchen der Mihama Akademie dafür vermutlich entscheidend sein werden.

Am Anfang einzusteigen würde ich also jedem naheliegen, ob man die Serie nun wegen der weiblichen Charaktere schaut oder weil man gerade mal einen Harem-Anime schauen möchte, wo der Hauptcharakter kein "netter Normalo" ist.

 

 

Saint Seiya – Soul of Gold – ( -> Link zur Serie )

Sprachen: bei Crunchyroll DE, EN, ES, PT, IT außerdem bei Daisuki in EN, IT, ES, PT, KO, ZH, ID, MS, TL, TH

Vorgängerstaffel(n): Saint Seiya, mehrere Movies und OVAs; nichts davon in Deutschland lizensiert

Synopsis: Inmitten von Schnee kommt Aiolia zu sich und schleppt sich zu einer Festung. Als man den vermeintlich Betrunkenen in den Kerker wirft, trifft er dort auf die junge Frau Lyfia, die ihm folgt, als er mit Leichtigkeit wieder ausbricht. Sie bittet ihn, ihre Heimat Asgard zu retten und den falschen Diener Odins, Andreas Lise, sowie den Weltenbaum Yggdrasil zu zerstören. Doch Aiolia ist in Gedanken noch zu sehr beim Kampf der Gold Saints gegen Hades… der sein Leben kostete. Doch wer hat ihn zurück ins Leben gerufen, und zu welchem Zweck?

Jitsch findet: Saint Seiya ist ein uraltes Franchise, das in Frankreich oder Italien ziemlich beliebt ist. In Deutschland ist weder der Original-Manga noch eine der vielen TV- und Movie-Adaptionen erschienen, wehalb die Serie hier kein Schwein kennt. „Soul of Gold“ stellt jedenfalls meines Wissens das erste Mal dar, dass „Saint Seiya“ (neben sporadischen Videospielen) offiziell nach Deutschland kommt. Und das ausgerechnet in einer Ausprägung, in der der Namensgeber Seiya voraussichtlich nicht einmal vorkommt.

Um die Handlung “Soul of Gold” zu verstehen, sind die bisherigen Staffeln eher peripher; es hilft aber, zumindest die Grundlagen des Franchise zu kennen. Dass es Menschen gibt, die die Wiedergeburt bestimmter Götter darstellen, und dass sie von auserwählten Kriegern beschützt werden. Die Krieger von Athena, zu denen auch die Hauptcharaktere der neuen Serie gehören, werden Saints genannt, tragen magische Rüstungen (Cloth) und kämpfen mit ihrer inneren Energie, genannt Cosmo. Zumindest das wird in der Serie als bekannt vorausgesetzt, aber auch zu den Charakteren wird nicht viel erklärt (z.B. was es mit der Rückblickszene von Aiolia auf sich hat, in der sein Bruder schwer verletzt ein Baby im Arm trägt). Sich zumindest anzulesen, was in der Haupthandlung der vorherigen Staffeln passiert ist, ist definitiv keine schlechte Idee, um den Überblick zu behalten.

Im Prinzip ist „Saint Seiya“ eine Magical Boy Serie. Es gibt eine „Verwandlungssequenz“, in der die Rüstung erscheint, magische Fähigkeiten und in dieser Folge auch gleich noch ein Power-up, das entsprechend noch mehr glänzt und dem Charakter ein paar Flügel an der Rüstung verleiht. Prinzipiell wird dabei mit Fäusten gekämpft, aber aus Budgetgründen oder auch nur, weil das bei diesem Franchise schon immer so gemacht wurde, bestehen die Kämpfe hauptsächlich aus Standbildern, Nahaufnahmen und vielen bunten Effektlinien, die Faust- und Schwerthiebe darstellen sollen.

Abgesehen davon sieht die Serie aber gut aus, vor allem wenn man bedenkt, dass sie von Toei Animation stammt – das Studio, das sich bei Sailor Moon Crystal ständig durch grauenvolle Zeichnungen unbeliebt macht. So wie ich den Laden kenne, ist es aber durchaus erwartbar, dass man auch bei „Soul of Gold“ einen starken Qualitätsabfall nach den Einführungsfolgen beobachten kann, wie es auch bei Pretty Cure regelmäßig der Fall ist.

Inhaltlich bietet die Serie durchaus einen interessanten Aufhänger. Lyfia stellt zunächst Andreas als den Bösen hin, doch ihr Lächeln am Ende der Folge, als sie anscheinend von einem fremden Geist besessen ist, sieht alles andere als nett aus. Zunächst müssen sie und Aiola sowieso erst mal die restlichen 11 Gold Saints aufsammeln. Wie es derzeit aussieht, lässt sich die Serie damit genug Zeit, dass man auch als Saint-Seiya-Neuling genug Zeit hat, sie alle kennenzulernen.

Für alle, die gerne mythologisch angehauchte Serien oder ernst gemeinte Shounen-Serien mit Fokus auf Zweikämpfen sehen, sollte Soul of Gold auf jeden Fall etwas sein. Schlecht fängt das Spinoff nicht an, ob es gut ist, wird die Zeit zeigen.  

 

 

 

Tesagure! Bukatsumono 3 ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: てさぐれ!部活もの すぴんおふ プルプルんシャルムと遊ぼう
[Tesagure! Bukatsumono Spin-Off Puru-purun Charm to Asobou]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT

Vorgängerstaffel(n): Tesagure! Bukatsumono und Tesagure! Bukatsumono Encore, nicht in Deutschland lizensiert

Synopsis: Der Tesaguri-Club hat sich für die 3. Staffel etwas Besonderes überlegt: eine Kollaboration! Dafür werben sie die fünf Hauptcharaktere der Serie Puru-purun Charm an, für die es zwar eine Mangavorlage und Synchronsprecherinnen, aber noch keine Anime-Umsetzung gibt. Nachdem man sich über das Setting, die gegenseitigen Anreden und das Ending geeignet hat, geht es auch gleich los mit dem Slife-of-Life Ansatz für die neue Staffel.

Jitsch findet: Wie man an der Synopsis erkennt, hat „Tesagure!“ einen starken Metahumor. Wobei, eigentlich ist das Ganze eine ganze Metaserie, denn die Handlung ist im Grunde genommen „die Mädchen denken sich aus, was in der Serie passieren soll und spielen es dann auch so“. Man merkt schon stark, welche Szenen noch halbwegs nach Skript gehen und welche, das wird in der Einführung auch gesagt, durch Improvisation entstehen.

Optisch ist das ganze mittelmäßig. Vermutlich aufgrund der Natur der Entstehung (wenn die Synchronsprecherinnen improvisieren, kann man natürlich nicht alles vorher animieren) ist die Serie mit 3D-Computermodellen gemacht, und das nicht ansatzweise auf einem Grad der Perfektion, wie ihn z.B. Toei in Pretty Cure mittlerweile erreicht. Gerade Hände sehen oft etwas verbogen aus und die Gesichtsausdrücke könnten lebendiger sein.

Die Serie ist eines der Beispiele, wo es wirklich schade ist, dass die Opening und Ending Songs von Crunchyroll nie untertitelt werden. Dadurch entgeht einem beim Opening der ganze Witz der Lyrics, die im Prinzip beschreiben, was gerade zu sehen ist (Ich übersetze mal selbst ein paar Zeilen: „Guckt, jetzt laufen wir, und strecken unsere Hände aus! Wenn wir das einfach machen ist es doch gleich wie ein typisches OP, oder?“).

Auch ohne die ersten zwei Staffeln Tesagure zu kennen, kommt man schnell rein; die alten Charaktere lassen sich schnell einordnen und die Neuzugänge von Puru-purun Charm werden ohnehin alle vorgestellt. Wer also gerne einer Horde Mädchen dabei zusieht, wie sie über Dinge wie Brust-Raketen bei weiblichen Robotern oder „Kabedon“ diskutieren, wird dabei trotz der eher mauen Optik seinen Spaß haben!

 

 

Utano☆Princesama Revolutions ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: うたの☆プリンスさまっ♪マジLOVEレボリューションズ
[Uta no☆Prince-sama♪ Maji LOVE Revolutions]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, IT, PT

Vorgängerstaffel(n): Utano☆Princesama Maji Love 1000% und Utano☆Princesama Maji Love 2000%, nicht in Deutschland lizensiert

Synopsis: Auf ihrem Weg über den Campus läuft Haruka nicht nur den 7 Mitgliedern der Band ST☆RISH über den Weg sondern auch den Jungs des QUARTET NIGHT. Nachdem sie mit allen ein paar Worte gewechselt hat, kommt ST☆RISH beim Schulleiter zusammen. Der verkündet, dass für das internationale Sportevent Triple S, das in Japan stattfinden wird, eine Band für den Eröffnungssong gesucht wird. QUARTET NIGHT ist hierfür vorgesehen, doch die Jungs von ST☆RISH wollen sich diese einmalige Chance auf einen Auftritt vor der ganzen Welt auch nicht entgehen lassen.

Jitsch findet: Die erste Folge der neuen Staffel ist für Neueinsteiger so ziemlich perfekt. Harukas „zufällige“ Bewegungen mit den wichtigen männlichen Charakteren der Serie und ein zusätzlich als Narrative vorgelesener Brief an ihre Großmutter vermitteln wirklich alles, was man so wissen muss. Nanami ist Songwriterin, die Jungs von ST☆RISH quasi „ihre“ Band und allesamt offensichtlich an ihr interessiert, aber auch für QUARTET NIGHT hat sie schon geschrieben, auch wenn sie mit dessen Mitgliedern noch nicht ganz warm geworden ist. Die Charakterdesigns decken dabei natürlich das gesamte Spektrum an Haar- und Augenfarben, Frisuren und Charaktereigenschaften ab, das Frau sich wünschen könnte.

Die Serie ist absolut unrealistisch, weiß das anscheinend auch selbst und macht es sich sogar zu eigen. Dafür spricht jedenfalls die absurde Reihung „zufälliger“ Begegnungen von Haruka mit den Jungs über die Folge. Aber auch das Ende der Episode wirkt bewusst überzogen, als alle Jungs todernst erst einzeln hintereinander und dann noch einmal synchron das vom Schulleiter in den Raum geworfene Wort „Revolution“ wiederholen.

Zusätzlich zur Story über das Berühmtwerden gibt es natürlich noch Popsongs, gesungen von den Charakteren bzw. ihren Synchronsprechern (allesamt bekannte und beliebte Sprecher wie Mamoru Miyano, Junichi Suwabe etc.) und zusammen mit Tanzeinlagen zu feschen Videos geschnitten. Dabei sind die mit 3D-Computermodellen animierten Tänze schon ziemlich gut gemacht und stellen kaum einen Stilbruch zu in 2D gezeichneten Szenen dar. Ob einem der Musikstil zusagt, wird man schon nach dem Musikvideo in den ersten anderthalb Minuten sagen können - wenn man damit nichts anfangen kann, sollte man um die ganze Serie einen Bogen machen.

Wer also auf japanische Idols in gezeichneter Form steht und dabei Männer gegenüber Frauen bevorzugt, ist bei den Gesangsprinzen genau richtig.

 

 


Ich hoffe, die Reviews waren hilfreich, um die neuen Staffeln auf Crunchyroll auch für Nichtkenner einordnenbar zu machen ;)

Über Anregungen zu den Reviews würde ich mich freuen - und wenn ihr die Serien auch gesehen habt wäre es auch superspannend, zu hören, was ihr davon gehalten habt.

Zuletzt hier wieder der Link zum Masterpost, wo alle bisherigen und noch kommenden SimulReviews verlinkt sind bzw. noch werden.

SimulReview Frühjahr 2015 Pt.2: Sterne, Schinken und schöne Höschen Wish Upon the Pleiades, Yamada-kun and the Seven Witches, Food Wars! Shokugeki no Soma, My Love Story!!, Etotama, Liz und der Blaue Vogel, Punch Line, Anime-Review, Crunchyroll, Review, Simulcast

Autor:  Jitsch

Crunchyroll ist das deutsche Simulcast-Portal mit der größten Auswahl – ganze 17 Serien stehen diese Season neu auf dem Programm, da sind allerdings 2 Kurzserien mit Episodenlängen um 5 Minuten dabei. Macht immer noch 15 lange Serien. Damit der Weblog-Eintrag nicht zu voll wird (lang ist er trotzdem noch), stelle ich heute nur knapp die Hälfte davon vor. Den Anfang machen nun Serien, die komplett neu sind. Im zweiten Teil gebe ich dann in den nächsten Tagen einen Überblick über die Fortsetzungen und 2. Staffeln, die Crunchyroll "neu" im Programm hat. 

Für alle, die noch keine Erfahrungen mit Crunchyroll gemacht haben, hier nochmal kurz zusammengefasst: Das Portal ist premiumbasiert - man kann viele Inhalte kostenlos schauen, für einen geringen Beitrag von rund 5 Euro im Monat bekommt man aber schneller Zugriff auf die neuesten Videos, höhere Auflösung sowie Werbefreiheit. Es gibt für den Anfang ein 14-Tage-Probeabo, wobei man da auch schon Bezahlinformationen hinterlegen muss und PayPal bei mir Ende letztes Jahr nicht funktionierte und Kreditkarte als einzige Möglichkeit überblieb; das kann sich aber mittlerweile geändert haben.

Crunchyroll ist in mehreren Ländern verfügbar und man kann jederzeit in die Sprachversionen der anderen Länder wechseln. Dadurch hat man bei den meisten Serien für die Untertitel die Optionen Deutsch (DE), Englisch (EN), Spanisch (ES), Portugiesisch (PT), Französisch (FR) und Italienisch (IT). Da nicht alle Serien für alle Länder lizensiert sind, steht das bei den Serien noch mal extra dabei. Umschalten kann man in den Einzelvideos rechts unter dem Episodentitel, oder man stellt gleich die ganze Seite auf die entsprechende Sprache um - dafür einmal ganz nach unten scrollen und unter Sprache das Gewünschte auswählen.

Jetzt aber zu den Serien!

ETOTAMA ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Takeru zieht in ein neues Haus. Das ist ziemlich günstig, weil es im Wohnzimmer eine „tiefenweiche“ Stelle gibt – eine Art Loch. Aus dem springt ihn prompt das Katzenmädchen Nya-tan an, das versucht, ihn zu beeindrucken, aber nur genervte Reaktionen hervorruft. Kurz bevor die erste Hälfte der ersten Episode ungenutzt verstreicht taucht Wildschwein-Mädchen Uri-tan auf, um zu erklären, dass Nya-tan eine „Eto-musume“ ist und gerne zum „Eto-shin“ aufsteigen, also in den chinesischen Tierkreis aufgenommen werden möchte. Die Erklärung wird allerdings unterbrochen, als Drachen-Eto-shin Dora-tan alle angreift. Zum Glück erlaubt es Takerus „Sol/Lull“ Energie Nya-tan, gegen sie zu kämpfen.

Jitsch findet: Als ich die Folge mit Freunden das erste Mal angefangen habe, sind wir über die ersten 10 Minuten nicht hinweggekommen, so sinnfrei stellte sich die Serie dar. Nya-tan taucht auf und hüpft von einem „Charakter“ in den nächsten – kleine Schwester, Hausmütterchen, verführerische Dame. Dieser Teil ist absolut unwitzig und wird dadurch nicht besser, dass die Charaktere selbst sich darüber im Klaren sind, dass hier Anime-Klischees hintereinander weg abgehakt werden. Immerhin hat die Episode darüber im späteren Verlauf eine gewisse Selbsteinsicht: Uri-tan ist entsetzt, dass Nya-tan fast eine halbe Folge verplempert hat ohne den Plot zu erklären und Takato erkennt sofort, dass sie nur auftritt, um das endlich zu ändern. Die Figuren wissen also, dass sie in einem Anime sind, und verhalten sich auch so.

In der zweiten Hälfte wird es etwas spannender – anscheinend geht es darum, dass Nya-tan gegen die Tiere des Tierkreises kämpfen und gewinnen muss, um eine von ihnen zu werden. Die genaue Erklärung darüber wurde allerdings offiziell bis auf Folge 2 vertagt. Die Kämpfe sehen dabei so aus, dass die Charaktere sich in 3D-Computeranimierte Chibi-Versionen ihrer selbst verwandeln, um dann in einer Art anderen Dimension in Videospielmanier gegeneinander zu kämpfen. Das ist immerhin ein konsequenter Einsatz von CG und sieht sogar ziemlich gut aus.

Die 12 Tierkreiszeichen, natürlich alle von Frauen dargestellt, sind der Kern der Serie. Die entsprechenden Damen bieten bezüglich ihrer Outfits das gesamte Spektrum, das ein männlicher Zuschauer sich wünschen könnte: orientalisch angehaucht (Schlange), sexy Krankenschwester (Schaf), japanische Miko (Pferd), china-Dress (Tiger) und so weiter. Die Eto-shin  haben wie es aussieht auch alle ihre nervigen Sprachticks (Uri-tan sagt am Satzende immer „desu desu“, wo ein "desu" genug wäre), was die Übersetzung immerhin versucht, mit rüberzubringen.

Für mich ist diese x-te Variante des „weibliche Personifikationen von x" (gab's in der Vergangenheit schon mit historischen Persönlichkeiten, Softdrinks oder auch Waffen, um nur ein paar zu nennen), aber dank der Kämpfe und der starken Selbstironie ist dies noch einer der Vertreter, die man sich getrost mal anschauen kann, wenn man sich von einem Haufen weiblicher Charaktere aller Ausprägungen unterhalten lassen möchte.

 

 

Food Wars! Shokugeki no Soma ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, PT

Synopsis: Soma Yukihira arbeitet schon seit er denken kann im Restaurant seines Vaters mit und liefert sich mit ihm regelmäßig Wettkämpfe, wer von beiden das gleiche Gericht schmackhafter zubereiten kann. An einem Angebot, das Grundstück an eine Luxusimmobiliengesellschaft zu verkaufen, sind beide nicht interessiert. Doch deren Vertreterin ringt Soma die Aussage ab, sie würden schließen, wenn sie den Wunsch eines Kunden mal nicht bedienen können. Schon am nächsten Tag hat die Immobilien-Dame ihre Handlanger sämtliche Fleischvorräte vernichten lassen und verlangt als Kundin ein saftiges Steak. Doch Soma hat schon eine Idee, wie er sie trotzdem befriedigen kann…

Jitsch findet: Das Wort „befriedigen“ habe ich in der Storybeschreibung nicht ohne Grund verwendet. Man braucht nur wenige Minuten der Serie schauen, bis man auf den ersten „Geschmacksorgasmus“ trifft: in der Serie ist es allgemein verbreitet, dass ein Happen richtig gutes Essen ungefähr so befriedigend ist wie Sex – und das wird in der Serie auch sehr grafisch dargestellt. In Folge 1 sehen wir außerdem noch eine Szene, in der eine Schülerin Tintenfisch mit Erdnussbutter essen muss – das ist für sie so eklig, wie von einem Tintenfisch vergewaltigt zu werden, und diese Vorstellung wird sehr ausführlich verbildlicht…

Oder anders gesagt: Die Story dreht sich zwar vordergründig ums Essen, baut aber erotisch angehauchte Szenen ein, weil – wir haben es schon oft genug gehört – Sex sells. Ganz groß mit dabei: wie mit Wasser gefüllte Ballons wackelnde Brüste, die auch mal in verschiedene Richtungen unterwegs sind, obwohl sie am selben Körper kleben. Typisch also für diese Art von inhaltlich überflüssigem Fanservice. Immerhin muss man der Sendung zugutehalten, dass männliche Charaktere von gutem Essen genauso „ausgezogen“ werden wie weibliche.

Auch sonst spricht die Serie primitive Instinkte an: Schon die erste Szene weckt massiven Hunger. Essen wird mit dicken Dampfschwaden, übernatürlichem Glitzern und ähnlichen Effekten so dargestellt, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft, obwohl es nur gezeichnet ist.

Wenn man das beides rausnimmt, bleibt nur noch der übliche Kram, aus dem Shounen-Jump-Serien (denn genau das ist „Food Wars“) immer bestehen: Ein Hauptcharakter, der in irgendwas immer stärker wird. Soma will zwar mal nicht der beste Koch der Welt werden sondern ruhig im Laden seines Vaters weiterarbeiten, aber schon am Ende der Folge wird er dort rausgeschmissen und an die beste Kochschule des Landes geschickt. Man weiß also schon, wohin das führt: Er findet neue Freunde aber auch Rivalen, es wird Kochduelle geben die zum Kampf um Leben und Tod hochstilisiert werden und am Ende gewinnt der, der dem Schiedsrichter einen größeren Geschmacksorgasmus beschert.

Leider lässt sich gerade dem primitiven „das sieht alles so lecker aus“ schlecht erwehren – die Serie hat also hohes Suchtpotential, ohne dass die Story oder die Charaktere irgendwas Besonderes zu bieten haben. Daher sage ich nur: Reinschauen auf eigene Gefahr, und guten Appetit!

 

 

MY love STORY!! ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 俺物語!! [Ore Monogatari]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Am letzten Tag der Mittelschule will Takeo endlich seinem Schwarm Satou-san seine Gefühle gestehen. Doch als er sie findet, ist sie gerade dabei, seinem Kumpel Suna ein Liebesgeständnis zu machen. Takeo kommt schnell drüber hinweg, es ist schließlich nicht das erste Mal. Schon seit dem Kindergarten verlieben sich die Mädchen, die er toll findet, immer in den hübschen Suna, der aber bisher jede einzelne blatant zurückgewiesen hat. Als sie die süße Rinko vor einem Grabscher retten und diese danach weiterhin den Kontakt sucht, steht für Takeo daher fest, dass sie eigentlich nur an Suna interessiert ist – aber da er sie sofort mag, will er ihr wenigstens helfen, dessen Gefühle zu gewinnen.

Jitsch findet: Shoujo Manga Protagonisten sehen so regelmäßig wie in keinem anderen Genre grundsätzlich gut aus und haben allenfalls charakterliche Macken. Nicht so Takeo Gouda, siehe Screenshot. Charaktere wie ihn findet man in Shoujo-Manga regelmäßig nur als Sidekick oder ekliger Fiesling, wenn überhaupt.

Abgesehen davon erzählt die Geschichte das, was auch tausende Shoujo-Manga vorher erzählt haben – halt eine typische Lovestory (verrät ja schon der Titel). Da sind ein Junge und ein Mädchen, irgendwie gibt es von Anfang an eine gewisse Anziehung, aber wegen irgendwelcher emotionaler Hürden kommen die beiden erst nach viel Herumgewurschtel und selten ohne fremde Hilfe dazu, sich gegenseitig diese Gefühle auch zu vermitteln und ein Paar zu werden.

In diesem Fall aber von vorne bis hinten verständlich: Wegen seines Äußeren wurde Takeo immer wieder verschmäht, wohingegen sein gutaussehender Kumpel eine Liebeserklärung nach der anderen erhält (und sie alle eiskalt abweist). Man nimmt Takeo ohne weiteres ab, dass er mittlerweile nicht einmal mehr in Betracht zieht, dass ein weibliches Wesen tatsächlich an ihm Interesse haben könnte – obwohl die Zeichen für uns Zuschauer mehr als deutlich sind.

So ist das markante Aussehen Takeos nicht nur da, damit man einfach mal einen optisch anderen Hauptcharakter hat, sondern Teil der Story. Und allein das hebt die Geschichte aus der breiten Masse der Shoujo-Stories hervor, von denen nicht ohne Grund nur wenige den Sprung zum Anime schaffen. Eine typische Shoujo-Serie ist es stilistisch aber trotzdem, mit vielen inneren Monologen sowie Glitzer und Blümchen als Effekte.

Alles in allem Standard Shoujo-Kost, die aber dank des ungewöhnlichen Protagonisten auch die ansprechen dürfte, denen das Genre zum Hals raushängt – und außerdem männliche Zuschauer, denen Takeo ein für Shoujo-Manga sonst untypisches Idenfikationspotential bietet.

 

 

Punch Line ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Yu Iridatsu wacht plötzlich in seinem Zimmer auf. Er erinnert sich noch daran, in eine Bus-Entführung verwickelt gewesen zu sein, die von der Superheldin Strange Juice unterbrochen wurde und daran, dass er ihr Höschen gesehen hat – danach, nichts. Eine Geisterkatze klärt ihn auf, dass er jetzt selbst ein Geist ist, da etwas oder jemand ihn aus seinem Körper geworfen und diesen übernommen hat. Um das rückgängig zu machen, bräuchten sie das Nandara Kandara, ein Buch, das irgendwo in seinem Haus sein soll. Als er auf der Suche danach zum zweiten Mal das Höschen einer seiner Mitbewohnerinnen sieht, ist aber plötzlich alles vorbei. Anscheinend trifft ein Meteorit die Erde, sobald Yus Erregung einen gewissen Level übersteigt. Glücklicherweise gelten die Gesetze der Zeit für Geister nicht so richtig und er kann gleich noch mal von vorne versuchen, das Buch zu finden…

Jitsch findet: Ich bin noch nicht so ganz sicher, ob die Serie absoluter Blödsinn ist, der nur einen Vorwand dafür bieten soll, möglichst viel Damenunterwäsche in 25 Minuten zu zeigen oder ob hier ähnlich wie bei Kill la Kill der Fanservice ein integraler Teil einer halbwegs nachvollziehbaren Story ist. Das kommt vermutlich drauf an, warum Yus Kräfte ausgerechnet beim Anblick von Damen-Unterhosen aktiviert werden. Vorausgesetzt, es gibt einen Grund – genug Anime setzen ja derartige Eigenarten einfach als gegeben voraus, ich erinnere mich z.B. an die Kotzanfälle, die das Berühren von Mädchen bei Junta in DNA2 auslöst.

Dabei geht in der Serie eigentlich noch einiges mehr ab: der Busentführer von Anfang flüstert Superheldin Strange Juice etwas ins Ohr, das anscheinend wichtig ist. Es existieren außerdem Superkräfte, bei deren Aktivierung sich die Haarfarbe des Nutzers ändert (Yus Haare wechseln z.B. von Blau zu knallrot) - woher die kommen und wie weit verbreitet sie sind wurde bisher nicht genauer erklärt, ebenso wenig Strange Juices Hintergründe (hinter ihr steckt Yus Mitbewohnerin und Popsternchen Mikatan) oder was zur Hölle Yus Kräfte mit einem erdzerstörenden Meteoriten zu tun haben. Gerade letzteres ist schwer zu schlucken, weil „wenn er Höschen sieht, wir die Erde zerstört“ anscheinend die Hauptgrundlage der Story ist – wenn das nicht in den ersten paar Episoden noch erklärt wird, wirkt es nur wie ein billiger und sinnfreier Vorwand, dem Hauptcharakter einen hübsch eingekleideten Frauenarsch nach dem anderen vors Gesicht zu knallen.

Dabei ist die Serie gerade dann am witzigsten, wenn es gerade mal nicht um Unterhosen geht – in Folge 1 zum Beispiel die Katzen-Pornos auf dem PC der Geisterkatze Chiranosuke oder die „Verwandlungssequenz“ von Mikatan.

Hinter der Serie steht das relativ junge Studio Mappa, die Liste der Beteiligten hat aber einige Überschneidungen mit Gurren Lagann und Kill La Kill, was man vor allem daran merkt, dass die Charaktere in allen drei Serien im selben Stil gezeichnet sind. Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass man ohne Japanischkenntnisse einige Wortspielerein nicht mitbekommt – sei es der Titel (Auf Japanisch klingt Punch fast wie Pants), das „Nandara Kandara“ (klingt wie „nanchara kanchara“, grob übersetzt „Blabla“ oder „Rhabarber“) oder die sprechenden Namen (Mikatan->Mikan->jap. Mandarine->Mandarinensaft->Strange Juice).

Die Stimmung ist aber ganz anders als bei Gurren Lagann oder Kill la Kill, denn trotz Busentführung und Weltzerstörung wirkt an „Punch Line“ absolut gar nichts düster oder bedrückend – es ist bisher ein sehr buntes, sehr fanservicelastives Tohuwabohu von Story, in dem noch nichts richtig Sinn ergibt. Ansonsten erinnert mich hier viel an Mikagura Gakuen (siehe das Kurz-Review zur Serie auf Viewster), das ebenso bunt ist und auch eine übernatürliche Katze enthält, aber in der ersten Episode schon etwas mehr Erklärungen vermittelt.

Wer nicht so viel auf Sinnhaftigkeit gibt und einfach auf bunte, abgedrehte Szenarien (und Fanservice) steht, sollte sofort einschalten, alle anderen schauen vielleicht erst mal rein, ob ihnen der Stil zusagt und warten ab, ob die Story in Folge 2 mal mehr in den Fokus rückt.

 

 

Sound! Euphonium ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 響け!ユーフォニアム [Hibike! Euphonium]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Kumiko war in der Mittelschule im Orchester und hat Euphonium gespielt, doch bei der Wahl ihrer Oberschule war ihr wichtigstes Kriterium die schöne Uniform – das Ensemble der Kitauji Highschool ist, wie sie schon am ersten Tag merkt, ziemlich schlecht. Noch dazu stellt sie fest, dass auch Reina Kousaka dort ist. Es verfolgt Kumiko bis heute, dass sie im Moment der Niederlage ihres Orchesters beim Schulwettbewerb nicht die richtigen Worte an ihre besonders niedergeschlagene Kollegin Reina gefunden hat. Obwohl sie zunächst nein sagt, überreden ihre zwei Klassenkameradinnen Kumiko und Sapphire sie schließlich doch, dem Orchester beizutreten.

Jitsch findet: Die Serie ist typisch für das Studio Kyoto Animation. Am nächsten verwandt ist wohl das recht bekannte K-On, mit dem „Euphonium“ viel gemeinsam hat: ein Haufen niedlicher Mädchen, ein japanisches Schulalltags-Setting und Musik. Nur, dass so ein Schulorchester im Gegensatz zu einer Band mal locker 40 Mitglieder haben kann, auch wenn man wohl nicht alle im Laufe der Serie im Detail kennenlernen wird.

Die Stärken der Serie sind daher von vornherein relativ klar: Ein bis ins kleinste Detail realistisch ausgearbeitetes Setting das auf real existierenden Orten basiert, liebenswerte Hauptcharaktere und eine Story, die allenfalls gemächlich vorangeht und viel Wert auf Alltägliches legt. Eben Slice of Life, aber das auf einem Niveau, wie es eigentlich nur KyoAni (dank langjähriger Erfahrung) regelmäßig erreicht.

Viel kann man daher also gar nicht über "Euphonium" sagen. Wer gerne mal entspannte Serien schaut, in denen überhaupt nichts Übernatürliches, Spannendes oder (zumindest nicht übermäßig) Witziges vor sich geht, dem kann ich diese nur empfehlen. Und eingefleischte Fans von KyoAni schauen es vermutlich sowieso ;)

 

 

[Kurzserie] Urawa no Usagi-chan ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Usagi Takasago lebt in Urawa in der Präfektur Saitama ein fröhliches und entspanntes Leben als Schülerin.

Jitsch findet: Die erste Folge hat selbst für eine Kurzserie (eine Episode hat 3:30 Minuten) zu wenig Inhalt. Wir sehen Usagi, die an dutzenden verfremdeten Fotos der Innenstadt von Urawa vorbeistiefelt, zur Schule kommt und da ihren Freundinnen „Hallo“ sagt – das war’s auch schon. Die Serie ist irgendwie der Versuch, diese Stadt bekannter zu machen, aber ein ziemlich offensichtlicher und lahmer. Die Idee ist schlicht, dass Anime-Zuschauer ein Slice of Life mit bunthaarigen Schulmädchen schon mögen werden. Der deutsche Zuschauer ist also schon mal gar nicht die Zielgruppe (mal eben nach Urawa fliegen, weil der Anime die Stadt so schön darstellt?) und auch Werbung lässt sich irgendwie interessanter gestalten. Warum so was international ausgestrahlt werden muss, ist mir ein Rätsel.

 

 

Wish Upon the Pleiades ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 放課後のプレアデス [Houkago no Pleiades]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Subaru liebt die Sterne über alles. An diesem Tag soll es einen Meteoritenschauer geben, doch als sie zur Sternwarte auf dem Dach ihrer Schule kommt, landet sie durch eine Art Portal in einem mysteriösen Gewächshaus, in dem ein mysteriöser, anscheinend kranker Junge, herumsitzt, mit dem sie kurz spricht. Zurück im Schulgebäude muss sie feststellen, dass es in Strömen regnet und bei der Wolkendecke die Meteoriten eh nicht zu sehen sein werden. Doch auf dem Schulflur stolpert sie anschließend über ein geleeartiges Wesen und entdeckt daraufhin vier Mitschülerinnen in magischer Kluft. Denen soll sie helfen, die Teile des Raumschiffsmotors des „Vorsitzenden“, eben jenes geleeartigen Wesens, wiederzufinden. Zu viert war die kleine Gruppe bisher nämlich alles andere als erfolgreich…

Jitsch findet: Bei mir persönlich hat es die Serie aus einem kleinen Grund von Anfang an sehr schwer: Sie erinnert auf dutzendfache Weise an Smile Pretty Cure, und dass das von allen der bisher 12 Staffeln Pretty Cure die ist, die ich am wenigsten mag, ist kein Geheimnis.

Vielleicht hat es damit aber auch gar nichts mit Pretty Cure zu tun, dass die Serie bei mir nicht so recht verfangen will. Was sie stimmungstechnisch auszeichnet sind ziemlich kitschige Monologe („In ihrem Licht badend eins mit den Sternen werdend…“), sanfte Lichteffekte, Schmetterlinge, Magiezirkel und so weiter. Selbst der Konflikt von Hauptcharakter Subaru mit ihrer Freundin Aoi (was übrigens der langweiligst denkbare Vorname für ein blaues Magical Girl ist – es heißt einfach nur „blau“) wird von der sanften Grundstimmung irgendwie ertränkt und der Gegner, der es anscheinend ebenso wie die Hauptcharaktere auf die Teile des Raumschiffmotors abgesehen hat, wirkt weder gefährlich noch böse. Es hilft auch nicht, dass er von einer Frau synchronisiert wird (übrigens die Synchronsprecherin von Cure Sunshine aus Heartcatch Pretty Cure)…

Noch dazu habe ich noch nie so eine schludrige Gruppe Magical Girls gesehen. Dass der Hauptcharakter ein Tollpatsch ist, kennt man ja – dass die gesamte Gruppe so unfähig ist, dass besagter Tollpatsch das Team sogar aufwertet, ist ziemlich traurig. Klar gibt es ein paar interessante Aspekte, zum Beispiel dass Nanako als Sprachrohr des Maskottchens fungiert, aber an sich sind die Charaktere bisher noch recht farblos – Boueibu* hatte letzte Season gezeigt, dass man fünf Magical Girls Boys in einer Folge einführen und trotzdem allen zumindest ein bisschen Profil geben kann. Pleiades versagt dagegen auf ganzer Linie, mein Interesse für die Charaktere zu wecken, was aufgrund der Abwesenheit einer spannenden Story das Todesurteil für die Sendung ist.

Auch noch erwähnen muss ich, dass die Serie eigentlich eine Dauerwerbesendung für Autohersteller Subaru ist. Das schlägt sich allerdings nur in dem Namen der Hauptperson, den vierzackigen Sternen auf den Kostümen und den Motorengeräuschen der magischen Besen wieder. Ja, richtig, magische Besen die Motorengeräusche machen. Wirkt völlig fehl am Platze, sticht damit aber auch genug heraus, um die Leute vielleicht auf den Trichter zu bringen, wofür die Show eigentlich enstanden ist. Trotzdem – hätte ich es nicht aus anderen Reviews gewusst, wäre ich von selbst nicht drauf gekommen, dass es hier um Werbung geht.

Im Großen und Ganzen ist "Pleiades" so ähnlich wie "Urawa no Usagi-chan" (sogar die Charaktere mit ihrer Farbcodierung sehen sich verdammt ähnlich) und trotz der längeren Laufzeit für mich nicht wirklich attraktiver. Wer Magical Girls an sich mag, könnte es trotzdem mögen, aber in meinen Augen ist es einer der schlechteren Vertreter des Genres.

*kurz für Binan Koukou Chikyuu Boueibu LOVE! aka Cute High Earth Defense Club LOVE!, von mir hier vorgestellt

 

 

Yamada-kun and the Seven Witches ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 山田くんと7人の魔女 [Yamada-kun to 7-nin no Majo]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Ryu Yamada ist ein Delinquent, der sich mit ständigem Zuspätkommen, Schlafen im Unterricht und Prügeleien auf dem Schulhof den Ärger seiner Lehrer einhandelt. Urara Shiraishi ist dagegen die Musterschülerin schlechthin. Eines Tages stoßen sie auf einem oberen Treppenabsatz zusammen. Als er danach im Krankenzimmer aufwacht, hat Ryu Brüste und dafür fehlt ihm etwas zwischen den Beinen… ein Blick in den Spiegel zeigt ihm, dass er mit Urara die Körper getauscht hat. Und kaum steckt er in ihrer Haut, bekommt er mit, dass ein paar ihrer Mitschülerinnen sie ziemlich auf dem Kieker haben…

Jitsch findet: Der Anime ist für mich eine Riesenüberraschung, weil das Promo-Bild ehrlich gesagt so aussah, als hätten wir hier die nervige Ecchi-Harem-Romcom #2567. Tatsächlich sind zumindest die Genres „Ecchi“ und „Romcom“ nicht so ganz unzutreffend, aber es deutet alles darauf hin, dass die Story in weniger klischeehaften Bahnen verläuft, als man hätte befürchten können. Ecchi gibt es zwar, aber in einem vernünftigen Rahmen, z.B. sieht man Uraras (zugegeben übertrieben hübsche) Unterwäsche, als Ryu den Frauenkörper, in dem er gelandet ist, mal näher untersucht. Auf inhaltlich sinnfreie Pantyshots und unnötige Zooms auf Oberweiten weiblicher Charaktere verzichtet die Regie dagegen.

Die erste Folge konzentriert sich erst einmal auf das unwahrscheinliche Annähern von Superdelinquent und Musterschülerin und macht die Sache gut, die beiden zu charakterisieren. Gerade Ryu ist extrem unterhaltsam, weil hinter der Fassade des schlecht gelaunten Rowdys ein ganz netter Typ steckt. Das ist zwar irgendwo typisch, aber einfach sehr unterhaltsam dargestellt, zum Beispiel weil er (auch in seinem Männerkörper) ständig niedlich errötet. Man hat schnell das Gefühl, dass sich zwischen Ryu und Urara etwas anbahnt, aber erst mal nur von ihm ausgehend, was bei einem typischen Harem-Anime vermutlich schon mal andersherum wäre.

Ansonsten ist die erste Episode ziemlich reich an Inhalt. Ryu und Urara finden in der ersten Folge nicht nur einen Weg, den Körpertausch rückgängig zu machen – es zeigt sich auch, dass sie das jederzeit wiederholen können und schon wird damit experimentiert und schließlich kommt sogar noch ein Mitschüler dahinter, lädt die zwei in den Okkultismus-Club ein und sie bekommen gar ein weiteres Mitglied. Trotzdem wirkt die Folge nicht überstürzt sondern ist angenehm zu schauen.

Alles in Allem hat mir der Auftakt sehr gefallen – die Serie dürfte sowohl für männliche als auch weibliche Zuschauer attraktiv sein (für Letztere gibt es eine Boy’s Love Anspielung gratis dazu) und hat zwei interessante Hauptcharaktere, denen man gerne weiterhin zuschaut.

 

 

Wie gesagt folgt in den nächsten Tagen Teil 2 der Crunchyroll-Serien mit einem Überblick über Fortsetzungsserien, von denen manche vielleicht eine super Gelegenheit bieten, in eine interessante Serie noch mal ganz von vorne einzusteigen.

Und zuletzt noch einmal der Verweis auf den Masterpost, in dem auch die anderen SimulReview-Einträge verlinkt sind bzw. noch werden.

SimulReview Frühjahr 2015 Pt.1: Von Monarchen, Maskottchen und Monsterbekämpfung The Heroic Legend of Arslan, Seraph of the End, Baby Steps, Is it wrong to try to pick up Girls in a Dungeon, Anime-Review, Review, Simulcast, Viewster

Autor:  Jitsch

Den Anfang meiner Simulcast Kurz-Reviews (hier die Übersicht / Erklärung zur Reihe) macht das Portal viewster. Dieses war letzte Season noch der Nachzügler: die Simulcast-Serien kamen erst 2-3 Wochen nach Erstausstrahlung in Japan und die meisten davon gab es auch schon auf Crunchyroll und das meist 2 Wochen vorher. Daher hat es mich massiv überrascht, dass Viewster diese Season mit zum ersten Portal gehörte, das seine Simulcasts  vorstellte, dass es diesmal überhaupt keine Überschneidungen mit anderen Anbietern in Deutschland gibt und die Seite sich auch ein paar der hoch gehandelten, qualitativ hochwertigen Serien geschnappt hat.

Etwas gearbeitet wurde auch am Aufbau: Auf der Hauptseite gibt es jetzt eine Sonderrubrik "Simulcasts", die alle aktuellen Serien enthält. In dieser Ansicht wird auch unter dem Serienposter angezeigt, wie lange es noch bis zur nächsten Episode dauert - theoretisch jedenfalls, praktisch gibt es so eine genaue Angabe bisher nur bei Naruto und bei allen anderen Serien steht vage "coming soon". Nichtsdestotrotz sieht es bisher so aus, als würden die Folgen jetzt auch wirklich simultan erscheinen und nicht erst drei Wochen nach der Veröffentlichung in Japan. Dabei ist Viewster nach wie vor kostenlos (und hat nach wie vor Werbung mitten in den Videos... aber man gewöhnt sich dran).

Da Viewster immer mindestens zwei Sprachen zur Auswahl bietet, steht bei allen Serien dabei, in welche Sprachen die Untertitel sich umstellen lassen, auch wenn die meisten hier vermutlich so oder so entweder Englisch oder Deutsch nehmen.

Aber nun zu den einzelnen Serien, geordnet alphabetisch nach Serienname.

 

Baby Steps Season 2 ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN

Synopsis: Eiichiro darf für zwei Wochen an der Florida Tennis Academy seine Fähigkeiten gegenüber internationalen Spielern beweisen. Das Umfeld, in dem er sich von morgens bis abends auf Tennis konzentrieren kann, begeistert ihn, aber er merkt auch schnell, dass die amerikanischen Profis ein ganz anderes Kaliber sind als seine bisherigen Gegner…

Jitsch findet: Ist mir ein Rätsel, wieso sich Viewster die 2. Staffel zu einer Serie sichert, die bei ihnen (noch?) nicht verfügbar ist… aber wer die erste Staffel sonstwo geschaut hat, hat die Chance, jetzt legal weiterzuschauen.

Mich als Neuzugang hat der Staffelauftakt allerdings nicht gerade neugierig gemacht, die Serie von Anfang an zu sehen. So glänzt sie nicht gerade mit einer dynamischen Darstellung von Tennis, oft sieht man nur Bewegungslinien des Balls und Standbilder der Figuren vor oder nach dem eigentlichen Schlag.

Was mich speziell in dieser Folge enttäuscht ist die Faulheit in Hinblick auf das amerikanische Setting. Eiichiro hat anscheinend kein Problem, mit den Amerikanern zu kommunizieren (auch wenn er einen amerikanischen Trainer hat sollte da eine gewisse Sprachbarriere spürbar sein), und es ist nie klar, ob die Leute jetzt gerade Englisch oder Japanisch sprechen, weil von der Synchro her kein Unterschied gemacht wird. Das wäre ja noch okay, aber dass an einer amerikanischen Akademie auch noch Japanisch beschriftete Fragebögen verteilt werden, halte ich für unglaubwürdig.

Noch dazu scheint mir die deutsche Übersetzung bei dieser Serie (deutlich häufiger als bei anderen Serien auf Viewster) sehr ungenau, oft sogar am eigentlich gemeinten knapp vorbei zu gehen. Eventuell sollte man lieber auf die englischen Subs umschalten.

Auf jeden Fall ist die 2. Staffel nur für Leute gedacht, die die erste geschaut habe und wissen wollen, wie es weitergeht.

 

 

The Heroic Legend of Arslan ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: アルスラーン戦記 [Arslan Senki]

Sprachen: DE, EN

Synopsis: Als Prinz des Königreichs Pars wird Arslan so ziemlich von allen unterschätzt. Sein Vater ist ein großer Krieger, er dagegen tut sich schwer mit dem Schwert, interessiert sich für andere Kulturen und ist ganz generell ein durch und durch lieber Junge. Das wird ihm fast zum Verhängnis, als er einen verzweifelten jungen Gefangenen aus Lusitania überredet, ihn statt eines bürgerlichen Jungen zur Geisel zu nehmen – doch er überlebt, und die Begegnung lässt ihn erkennen, dass die Sichtweise seiner Lehrer ziemlich einseitig war.

Jitsch findet: „Arslan“ ist eine noch nicht abgeschlossene Romanserie, die 1986 begonnen wurde. Der neueste Anime basiert auf der Manga-Adaption der Romane durch keine geringere als Hiromu Arakawa (Fullmetal Alchemist, Silver Spoon), was man an den Charakterdesigns auch sofort erkennen kann.

Das Setting ist, gerade für Anime ziemlich erfrischend, eine Fantasy-Welt die auf dem persischen Königreich des Mittelalters basiert. Entsprechend gibt sich der Anime viel Mühe mit Hintergründen: (computergenerierte) Paläste voller feiner Mosaiks und beeindruckende Stadtansichten findet man zuhauf. Blöd sieht das 3D-Computergenerierte sporadisch zwar auch aus, z.B. wenn einzelne solcher Figuren durch eine in 2D gezeichnete Szene rennen, aber die Qualität ist allgemein auf einem sehr hohen Niveau.

Inhaltlich bildet Folge 1 nur eine Art Prolog, um uns an die Situation heranzuführen: Hier Pars, ein wohlhabendes Volk von Sklavenhaltern (ein Fakt, den Arslan persönlich verteidigt) und dort das eher arme Lusitania, dessen Volk einen Krieg gegen Pars führt, weil ihr einer Gott Sklaverei verurteilen würde, schließlich sind alle Menschen gleich (außer sie glauben nicht an Gott – dann gibt es für sie nur den Tod). Zunächst soll also keine der Seiten als eindeutig „gut“ oder „böse“ dastehen –  das ist definitiv ein spannendes Setting und auch Arslan ist zwar ein untypischer „Held“ aber er hat durchaus seine Stärken (in Folge 1 hat er schon mal gezeigt, dass seine pure Nettigkeit durchaus andere zu Loyalität inspiriert).

Ich würde eigentlich jedem empfehlen, zumindest die ersten paar Folgen mal reinzuschauen!

 

 

Is It Wrong to Try to Pick up Girls in a Dungeon? ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: ダンジョンに出会いを求めるのは間違っているだろうか
[Dungeon ni Deai wo motomeru no wa Machigatteiru darou ka]

Sprachen: DE, EN, FR

Synopsis: Bell hat von seinem Vater immer wieder gesagt bekommen, dass man als Abenteurer leicht Frauen abkriegt, wenn man sie in einem Dungeon rettet. Leider findet er sich ganz zu Anfang seiner Karriere in der gegenteiligen Situation wieder: er ist es, der gerettet wird – von der schönsten Frau, die er jemals sah. Doch er beschließt, stärker zu werden, damit er sie irgendwann beeindrucken kann…

Jitsch meint: Eine relativ klassische Story über einen nicht besonders männlichen Hauptcharakter, der sich vornimmt, stärker zu werden – und das ohne Frage auch nach und nach tun wird. Entgegen dem, wonach der Titel klingt, ist er kein Aufreißertyp und es sieht dem Opening nach auch nicht so aus, als wenn er trotzdem innerhalb der nächsten paar Folgen einen ganzen Harem an der Backe kleben haben wird. Das ist schon mal eine Erleichterung.

In der Welt der Serie leben die Götter unter den Menschen und geben denen, die sich ihnen anschließen (zu ihrer „Familia“ gehören) die Fähigkeit, Monster zu bekämpfen. Außerdem erfassen sie regelmäßig die Statuswerte ihrer Schützlinge auf einem Blatt Papier. Es handelt sich also um eine Fantasy-Welt, die zufällig so funktioniert wie ein klassisches RPG-Videospiel (es sei denn, uns erwartet uns noch ein unabsehbarer Twist und es ist doch ein Videospiel, wer weiß).

Bell ist nun also ein eher nichtssagender Typ, der der hübschen und starken Aizu nachrennt. Dabei lebt er als einziger Angehöriger der Familia der Göttin Hestia mit einer Frau zusammen, die der Traum jedes Otaku sein dürfte. Denn Hestia trägt einen megakurzen Rock und ein Band um den Oberkörper, das ihre Brüste immer schön in den Fokus rückt - aber klar, das ist kein Fanservice, Götter sehen halt so aus... Abgesehen vom Outfit ist Hestia übrigens ein ganz angenehmer Charakter, sie mag Bell einfach und hat das Pech, dass ihre Sprüche wie "Das Gute liegt so nah" bei ihm ungehört verhallen.

Was genau die weitere Story bereithält, steht nach Folge 1 noch in den Sternen, aber die Charaktere und ihre Beziehungen bilden zumindest keine schlechte Grundlage für eine nette, wenn auch vielleicht nicht all zu innovative Story. Reinschauen lohnt sich vermutlich vor allem für (männliche) RPG-Erfahrene.

 

 

Mikagura School Suite ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: ミカグラ学園組曲 [Mikagura Gakuen Kumikyoku]

Sprachen: DE, EN, FR, IT

Synopsis: Eruna spielt gerne Dating-Games, hat Tagträume von Techtelmechteln mit ihrer virtuellen Freundin Yuriko und generell keine Ahnung, wie sie sich für eine Highschool entscheiden soll. Nur dank ihrem Cousin entdeckt sie die Mikagura-Schule, in deren Prospekt ein superhübsches Mädchen in einer schicken Schuluniform zu sehen ist – dass das Mädchen tatsächlich eine Schülerin ist, reicht ihr aus, um sich dort zu bewerben. Bei ihrem Aufnahmetest wird sie von einer Art fliegenden Katze begrüßt und zu Beginn des neuen Schuljahrs erfährt sie, dass die Clubaktivitäten an der Schule alles andere als normal sind. Jetzt muss sie sich nur selbst noch für einen Club entscheiden…

Jitsch findet: Die ganze Story strotzt nur so von knallbunten Charakteren, übertriebenen Reaktionen und hat ein Setting, das glatt der Fantasie eines an Chuunibyou* erkrankten Teenagers entspringen könnte. Tatsächlich hält Eruna die Begegnung mit dem Magical-Girl-artigen Maskottchen zunächst selbst für einen ihrer üblichen Tagträume.

Gespickt ist das Ganze mit rasanten Dialogen, z.B. wie Eruna versucht, das Maskottchen dazu zu überreden, eine andere „Sprach-Macke“ anzunehmen – bei den ganzen Wortspielen hat die Übersetzung eindeutig leichte Probleme. Generell ist in diesem Anime alles leicht bekloppt, z.B. auch Erunas Fantasien mit Yuriko, die immer mit "lass uns in den Sanitätsraum gehen!" enden und ihr generell lüsternes Verhalten gegenüber allen weiblichen Charakteren.

Akademien für übernatürliche Kräfte an sich ziemlich sind ja als Thema für Anime total ausgelutscht, aber dank des bunten, gut geschlechtergemischten Casts und des Fakts, dass die Hauptperson ein Mädchen ist (das noch dazu auf Mädchen steht) ist es trotzdem alles andere als der übliche Einheitsbrei und lohnt einen Blick – vorausgesetzt, man kommt mit der Hyperaktivität von Eruna klar.

* die „Zweitklässlerkrankheit“, bei kazé letztens auch „Pubertäres Wahnvorstellungs Syndrom“ (PWS) genannt

 

Seraph of the End -Vampire Reign- ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 終わりのセラフ [Owari no Seraph]

Sprachen: DE, EN

Synopsis: Eines Tages fallen alle Menschen, die älter als 13 Jahre sind, tot um. Die zurückgelassenen Kinder werden von Vampiren aufgenommen – im Gegenzug für Essen müssen sie allerdings regelmäßig Blut spenden. Yuichiro mag sich damit nicht abfinden, als „Nutzvieh“ gehalten zu werden und würde die Vampire am liebsten ausrotten. Die Gelegenheit zur Flucht bietet sich, als sein Freund Mikaela einem adligen Vampir eine Karte der Stadt und eine Pistole stiehlt – doch die Flucht zusammen mit den anderen Kindern aus ihrem Waisenhaus läuft ganz anders als geplant...

Jitsch findet: Schon die erste Szene macht deutlich, dass hier sehr viele Menschen sterben werden und beschwört die Endzeitstimmung, die sowieso von vornherein im Titel der Serie steckt. Tatsächlich kommt es überhaupt nicht überraschend, dass die ganzen braunhaarigen und braunäugigen Freunde vom grünäugigen, schwarzhaarigen Yuichiro am Ende der Folge tot sind und überhaupt ist ab einem gewissen Punkt ziemlich vorersehbar, wie die Folge enden wird.

Die erste Folge ist auch hier nur ein Prolog – der es etwas damit übertreibt, dem Hauptcharakter eine traaaagische Vergangenheit aufzudrücken. Nicht nur dass er all seine Freunde verliert, er war schon vor deim Einfall des Virus Waise und erzählt, als er Mikaela das erste mal trifft auch gleich, dass sein Vater ihn töten wollte und seine Mutter sich umgebracht hat. Das ist in dem Ausmaß dann schon wieder eindeutig zu viel des Guten.

Allgemein wirkt das ganze wie eine schlechte Kopie von Attack on Titan: ein Hauptcharakter, der die Riesen Vampire alle ausrotten will, sein intelligenter blonder Freund (Mikaela ist ein Männername, das denken zumindest die japanischen Autoren...), ein Auftakt in dem die Familie des Hauptcharakters stirbt... Tatsächlich steckt hinter beiden Serien dasselbe Studio, die Mitarbeiter überschneiden sich stark und sogar der Soundtrack wurde von derselben Person (der geniale Hiroyuki Sawano!) komponiert.

Überzeugt inhaltlich also nicht so ganz, sieht aber durchaus gut aus und hat zumindest in der Auftaktepisode trotz Vorhersehbarkeiten gut unterhalten, die Frage ist nur, ob das anhält: Die Vorschau suggeriert, dass es mit einer Akademie für Vampirjäger (also mal wieder einer magische Schule…) weitergeht. Das „Cover“ der Serie suggeriert außerdem, dass Yuichiro und sein am Ende der Folge blutend im Reich der Vampire zurückgelassener Freund Mikaela demnächst Todfeinde sein werden.

Reinschauen kann man allein weil es top aussieht und wegen des Soundtracks, ansonsten bleibt abzuwarten, in welche Richtung die Serie nach dieser Exposition gehen wird.

 

 

The Ultimate Otaku Teacher ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 電波教師 [Denpa Kyoushi]

Sprachen: DE, EN

Synopsis: Junichiro Kagami leidet an “LNI” er „Lebt Nur für Interessen“ und kann deswegen keiner geregelten Arbeit nachgehen – sagt er zumindest selbst. Seine Schwester mag das nicht akzeptieren und zwingt ihn, einen Job als Physiklehrer an seiner alten Schule anzunehmen, den er sofort bekommt, weil er in der Vergangenheit diverse hoch angesehene Papers geschrieben hat. Kaum an der Schule bekommt er mit, dass seine Schülerin Minako gemobbt wird - und beschließt, ihr zu helfen.

Jitsch findet: Inhaltlich hört sich das ganze erst mal gar nicht so uninteressant an, hapert aber in der Umsetzung. Kagami erklärt in der Folge nervigerweise gleich zweimal, was LNI bedeutet (inklusive Reaktion des Gesprächspartners: "LNI... ?"), seine Schülerin schildet ihm all ihre Probleme kaum dass er ihr ein bisschen hilft und dann wäre da noch der unsagbare Zufall, dass sie mal mit ihm gechattet hat und er ihr schon damals ihre Selbstmordabsichten ausgeredet und sie auf den Pfad zu ihrem Traum gebracht hat. Ein bisschen ironisch wird das ganze wenn man merkt, dass Kagami dieselbe Synchronstimme hat wie Izaya Orihara aus Durarara!!, der sich auch gerne in Chats herumtreibt...

Der Hauptcharakter kann, das merken wir in der ersten Folge, alles – durchschaut sofort die soziale Struktur seiner Klasse (indem er sie Online-Games spielen lässt), findet die Mobberinnen, springt auf Dächern herum (obwohl er angeblich total unsportlich ist), macht einen auf Held und -na klar- hilft seiner Schülerin erfolgreich. Weil Otakus, die solche Serien schauen, natürlich keinen realistischen Otaku sehen wollen, sondern nur einen Super-Otaku, ist ja klar.

Und um seine „Heldentaten“ zu begehen missbraucht er seine Macht als Programmierer des Social Network seiner Schule, hackt Accounts und droht, die Privatadressen von Schülerinnen im Internet zu veröffentlichen. Oh, Moment, es ist ja okay, weil er es für die gute Sache tut und… äh…  kurz: die Autoren haben wohl die ganze Diskussion um Datenkraken und NSA verschlafen und tun nicht mal so, als wäre das großartig fragwürdig.

Und dann sind da auch noch die visuellen Aspekte… ätzend knallbunte Designs, unstimmige Proportionen, von Animationen kann man in vielen Szenen kaum reden… Die Serie kann durchaus unterhaltsam sein, wenn man seine Erwartungen runterschraubt, aber ein Meisterwerk ist sie sicherlich nicht.

 

 

 

 

Viel Spaß beim Lesen, vielleicht entdeckt ihr ja dadurch noch interessante neue Serien, die ihr sonst nicht beachtet hättet!

Über Anregungen zu den Reviews würde ich mich freuen - und wenn ihr die Serien auch gesehen habt wäre es auch superspannend, zu hören, was ihr davon gehalten habt.

 

Und zuletzt noch mal der Link zum Masterpost, wo eine Übersicht meiner SimulReviews der laufenden Season zu finden ist.

SimulReview Frühjahr 2015 Masterpost [Complete] Anime-Review, Masterpost, Review, Simulcast

Autor:  Jitsch

Wie schon letzte Season geschehen möchte ich auch im Frühjahr alle (!) Anime-Serien reviewen, die auf den verschiedensten Seiten als sogenannte Simulcasts in Deutschland legal verfügbar sind.

Wer den Begriff "SimulCast" noch nie gehört hat und auch gar nicht weiß, was es in Deutschland für Anbieter gibt und ob das was kostet (Antwort vorneweg: nicht überall), dem empfehle ich, erst mal in meinen Simulcast-Überblick reinzuschauen, den ich soeben noch mal auf den aktuellen Stand gebracht habe.

Auch diesmal sortiere ich die Reviews nach Anbietern und zwar wie folgt:

  1. viewster
  2. Crunchyroll (Part 1)
  3. Crunchyroll (Part 2)
  4. Peppermint TV
  5. Anime on Demand
  6. Honorable Mentions

Viel Spaß beim Lesen, vielleicht entdeckt ihr ja dadurch noch interessante neue Serien, die ihr sonst nicht beachtet hättet! Über Anregungen zu den Reviews würde ich mich freuen - und wenn ihr die Serien auch gesehen habt wäre es auch superspannend, zu hören, was ihr davon gehalten habt.

Jitsch*

Das Bahn-Chaos-Bingo Bingo, Deutsche Bahn

Autor:  Jitsch

Gestern bin ich (natürlich ausgerechnet an dem Tag nach Niklas) mal wieder Bahn gefahren. Nachdem es damit anfing, dass unser ICE ersatzlos gestrichen war, fing ich (während mein Freund versuchte rauszufinden, wie wir stattdessen fahren sollen) an, ein Bingo zu skizzieren.

Inspiriert wurde ich dabei von @doppeltims Messebingo zur LBM und dem wiederum davon inspirierten CeBIT Bingo von Beetlebum. Ist also mitnichten meine Idee, zumal es auch schon ein Bahnansagen-Bingo gibt (das hat aber nicht so viele schöne Bilder wie meins ;)

Zusätzlich zu den Erfahrungen von gestern habe ich auch frühere Bahn-Chaos-Erfahrungen wie diese und diese mit eingeflochten. Ich denke, es ist so ziemlich alles abgedeckt, was einem beim Bahnfahren passieren kann.

Also, viel Spaß beim Spielen!

Die Regeln:

  • Ausdrucken und ankreuzen oder einkringeln, was dir passiert!
  • Wer eine Reihe, Zeile oder die Diagonale voll hat, schreit laut "BINGO!" (am besten hier oder bei Twitter unter Erwähnung von @WitchJitsch)
  • Ein Bingo gilt nur für eine Fahrt von A nach B oder für einen Tag mit mehreren Fahrten; über mehrere Wochen und Fahrten Punkte zu sammeln zählt nicht!
  • Nur ankreuzen, was dich konkret selbst betrifft (Züge mit denen du gefahren bist oder fahren wolltest)
  • Wer will, kann die Anordnung der Felder ändern, um nicht bei jeder Bahnfahrt dasselbe Bingo-Feld zu haben

Das Bingo:

(Anklicken für Vollansicht!)

Ach ja...

Ich bin am überlegen, ob ich wie die Kollegen (hier und da) noch ein "Impossible Bahn Bingo" mache mit Einträgen wie "Alle Züge fahren pünktlich", "Transparente Aufklärung über Gründe für Verspätung" oder "Kostenlos Süßes / Getränke von der Bahn bekommen". Interesse?

Meine Anekdoten zu den Punkten:

  • Völlig andere Route: gestern passiert. Statt Berlin→Osnabrück und von da aus RE mussten wir Berlin→Hamburg→Bremen fahren und von da aus dann den RE nehmen. Anderes Beispiel: Statt Osnabrück→Berlin musste ich mal Osnabrück→Herford→Bielefeld→Berlin fahren.
  • Hotelübernachtung statt Zug: Ist mir tatsächlich noch nicht passiert, weil ich das eine Mal, als ich wirklich den letzten Zug verpasst hatte, in Hamburg war, von wo aus sie den Leuten lieber ne Taxifahrt als ein Hotelzimmer spendieren.
  • "Erhöhtes Fahrgastaufkommen": gestern passiert. Es wollten so viele Leute einsteigen, dass der Zug bestimmt 10 Minuten später los kam als geplant.
  • Alternativzug hat Verspätung: Zum Beispiel erlebt, als ich statt Bremen→Hamburg→Berlin die Strecke Bremen→Hannover→Berlin fahren sollte und der IC von Bremen nach Hannover 30 Minuten zu spät kam.
  • Heute ohne Wagen X: Passiert anscheinend ständig. Wobei ich glaube, dass sie, wenn mir das passiert ist, die Reservierungen in einem anderen Waggon untergebracht haben.
  • Heute mit geänderter Wagenreihung: Passiert wohl auch oft. Ist super, wenn man z.B. die umgekehrte Wagenreihung hat und noch mal zum ganz anderen Ende des Bahnsteigs oder Zugs laufen muss.
  • Witterungsprobleme: Gibt es bei der Bahn immer, ist also quasi der Joker. Eingefrorene Weichen, überhitzte Klimaanlagen, Bäume auf den Gleisen, Buschbrände, Überschwemmung - irgendwas ist immer.
  • "Störung im Betriebsablauf": Die Standardausrede der Bahn, wenn irgendwas nicht klappt. Was dahinter steckt erfährt man eigentlich nie.
  • Zug fällt ersatzlos aus: gestern passiert. Der Verspätungsalarm aufs Handy kam auch erst just in der Minute an, als der Zug eigentlich hätte abfahren sollen und als es schon auf der Anzeige stand.
  • Anschlusszug hat auch Verspätung: mir schon des Öfteren passiert. Immerhin ein Grund zur Freude, wenn es dafür sorgt, dass man trotz Verspätung des ersten Zuges den Anschlusszug noch erwischt.
  • Anschlusszug wegen Verspätung verpasst: Der üblichere Fall. Im Extrem mir passiert, als ich wegen Verspätung eines Zuges den letzten Anschlusszug verpasste und fast in Hamburg steckengeblieben wäre (siehe hier).
  • Probleme mit der Weichenstellung: Scheinbar auch nicht so selten. Man könnte vielleicht "Probleme mit der Oberleitung" und "Signalstörung" da mit einbeziehen - halt technische Pannen.
  • Defekte Heizung / Klimaanlage in Waggon Y: Ich saß zumindest schon mal in einem Waggon mit kaputter Heizung, zum Glück nicht im tiefsten Winter.
  • Verzögerung wegen vorausfahrendem Zug: Immer schön, wenn ein ICE hinter einem Regionalzug her schleichen muss.
  • Ständige Korrektur der Verspätung: gestern erlebt. Erst stand 30 Minuten dran, dann plötzlich doch nur noch 15 und dann haben sie sukzessive wieder auf 20 und dann 30 erhöht.
  • Längerer Halt auf offener Strecke: Ist mir zumindest mal mit einem Regionalzug passiert, der ohne wirkliche Erklärung inmitten eines Rapsfeldes angehalten hat.
  • Störung am Triebfahrzeug: gestern passiert. Das scheint einer der wenigen Fehler zu sein, den die Bahn offen zugibt.
  • Zug wird um diesen Bahnhof herumgeleitet: Ich stand mal in Bremen und der Zug nach Hamburg, in den ich da hätte einsteigen sollen, wurde um Bremen herumgeleitet...
  • Spontane Gleisänderung: Besonders schön, wenn der Zug noch am alten Gleis angezeigt wird und das mit der Gleisänderung nur durchgesagt wurde, oder wenn das neue Gleis am anderen Ende des Bahnhofs ist.
  • Außerplanmäßiger Halt am Bahnhof: gestern passiert. Der Zug, der eigentlich nonstop Berlin→Hamburg fährt, hielt stattdessen noch in Wittenberge und Ludwigslust, wo auch Leute ein- und ausstiegen.
  • Suizid/Notarzteinsatz auf der Strecke: Manchmal ist wohl auch die Rede von "Personenschaden". Hat bei mir schon öfters für Verspätungen gesorgt.
  • Überfüllter Zug: gestern passiert. Die im Bild sichtbare Durchsage, man könne in den hinteren Waggons noch locker stehen, haben wir wirklich so zu hören bekommen.
  • Einzelner Zug > 60 Minuten verspätet: Ich glaube nicht, dass ich schon mal deutlich länger als 60 Minuten auf einen Zug gewartet habe, weil sie einem i.d.R. dann nahe legen, eine andere Verbindung zu nehmen, aber es kommt vor.
  • Spontane Fahrplanänderung: erlebt nach dem Elbehochwasser, wo alle Züge Berlin→Hannover eine Stunde vorverlegt wurden, damit sie trotz Umleitung über Magdeburg um dieselbe Zeit in Hannover ankommen. Mir hatte das natürlich niemand mitgeteilt.
  • Taxi als Zugersatz: Passierte mir nach Weihnachten, als ich den letzen Zug Hamburg→Berlin verpasst hatte. Wir wurden dann tatsächlich mit Taxis ganz bis nach Berlin gefahren.

LBM-Review-Runde 5: Anthologien Baito oh!, Fantastic Stories, Germanga, Review, Vernarrt 3

Autor:  Jitsch

Zur Erklärung, was die LBM-Review-Runde ist (und Links zu den anderen Runden) siehe den Master Post.

In der letzten Runde stelle ich drei Anthologien vor, also Hefte, die die Geschichten mehrerer Zeichner vereinen. Dabei reviewe ich zunächst einmal einzeln die Stories und gebe dann noch ein Gesamtfazit zur Anthologie an sich. Viel Spaß!

VERnarrt #3

Umfang: 260 Seiten

Preis: 7 €

 

VERschwommen (16 Seiten) von Sophie "Salamandra" Schönhammer (Text&Raster) und Anna "Traumholz" Backhausen (Zeichnungen)

Jitsch findet: Ein 16-Seiten-Kurzmanga über eine geheime Beziehung zwischen Männern, die fast ohne Worte auskommt. Atmosphärisch, genial gezeichnet, einfach schön.

 

VERtraut von Franziska "Babbelfish" Beyer (18 Seiten)

Jitsch findet: Eine etwas verwirrende Story über ein Mädchen, das mit ihrem alten Freund Jannik WhatsApp-t. Verwirrend, weil man genauer hinschauen muss, um zu sehen, wer was schreibt (die Sprechblasen von Jannik sind zwar immer auf der linken Seite, aber dass beide Panda-Smileys benutzen, obwohl nur sie „Panda_Princess“ heißt, hat mich immer wieder rausgeworfen). Am Ende ist die Story auch absichtlich verwirrend, weil nicht wirklich aufgelöst. Ich bin unschlüssig, ob ich verstehe, was mir die Geschichte sagen will. Zeichnerisch entspricht es nicht dem gängigen Mangastil, gefällt mir aber gut.

 

VERkatert von Ilka "Fiothin" Flanze (28 Seiten, davon 12 zum Reinlesen auf Animexx)

Thumbnail Verkatert (VERnarrt 3)
Zeichner: Fiothin
Dōjinshi auf Animexx.de

 

Jitsch findet: Eine frische, gar nicht kitschige Story über die zarte Grenze zwischen Liebe und Freundschaft und den Umgang mit verflossenen Beziehungen. Stellenweise auch sehr witzig (Ninas Katze!), auch dank je nach Situation super eingesetzten übertriebenen Gesichtsausdrücke. Super gezeichnet mit viel Blick für Details!

 

VERflattert von Anna "Traumholz" Backhausen (32 Seiten, davon 4 zum Reinlesen auf Animexx)

Thumbnail VERnarrt 3 -
Zeichner: HolzEsserin
Dōjinshi auf Animexx.de

 

Jitsch findet: Eine unverhoffte Annäherung zwischen zwei Schülern, die jahrelang nie etwas miteinander zu tun hatten und sich am letzten Tag der Mittelstufe plötzlich annähern. Trotzdem keine Lovestory, sondern eine kurze Geschichte über das Gefühl, nicht so recht zu wissen, was man mit der Zukunft anfangen will. Damit hat sich nicht nur die Zeichnerin etwas von der Seele gezeichnet, es wird sich wohl jeder darin wiederfinden können, auch wenn die Mittelstufe schon länger zurückliegt. Schöne, nachdenkliche Story.

 

VERblüht von Lina-Mariko (32 Seiten, davon 10 zum Reinlesen auf Animexx)

 

Jitsch findet: Sticht als reine Fantasy-Story in der Anthologie etwas hervor, weiß aber trotzdem zu gefallen. Inhaltlich geht es um einen Geist, der sich endlich vom Leben lösen muss. Viel Einblick in die Charaktere bekommt man nicht, trotzdem liest sich die Story logisch und flott weg. Auch optisch sehr hübsch sowie super gepanelt.

 

VERzaubert von dir von PetiteFox (28 Seiten)

Jitsch findet: Es ist schon ein Kunststück, 28 Seiten zu zeichnen und bis auf ein Schulgebäude im ersten Panel keine Hintergründe zu verwenden, ohne dass das Verständnis leidet. Aber hier funktioniert es, weil die "Geschichte" nur aus Dialogen besteht. Auch deshalb ist die Story, die den Charakternamen nach unnötigerweise in Japan spielt, nicht besonders einprägsam. Typ mit Beschützerinstinkt, liebes Mädchen, ein paar Rowdies die schlecht über sie reden und eine unkomplizierte Beziehung – ist ganz nett, mehr aber auch nicht.

 

VERgessen von Racami (18 Seiten, davon 5 zum Reinlesen auf Animexx)

 

Jitsch findet: Die wohl einprägsamste, cleverste und auch traurigste Story in der Anthologie. Ich kann absolut nichts zum Inhalt sagen, ohne etwas zu verraten, aber mich hat die Story sehr nachdenklich und schwer beeindruckt zurückgelassen.

 

VERgraben von Sophie "Salamandra" Schönhammer (8 Seiten, davon 3 zum Reinlesen auf Animexx)

 

Jitsch findet: Zeichnerisch eindeutig der schwächste Beitrag der Anthologie. Inhaltlich super, eine kleine Story über eine verlorene Erinnerung mit schöner Sommerstimmung - aber (und es tut mir fast leid das sagen zu müssen wo die Zeichnerin es lesen kann) Salamandras Zeichenstil sieht trotz langjähriger Zeicherfahrung immer noch aus wie der eines Anfängers und hat sich in den letzten Jahren auch nicht merklich weiterentwickelt. Gerade die Gesichter sind, um es nett auszudrücken, extrem simpel und reichen einfach nicht aus, um die Stimmung wirklich zu unterstützen. Körpersprache und Szenenwahl funktioniert da viel besser. Alles in Allem kann ich ihr nur empfehlen, mehr Collabs zu machen, wenn dabei so beeindruckende Sachen wie "VERschwommen" (siehe erste Story) rauskommen statt selbst zu zeichnen.

EDIT: Und gerade hat sie mich darauf hingewiesen, dass sie das auch längst hauptsächlich tut - es gibt jedenfalls eine ganze Reihe Collab-Stories mit Traumholz, auch als eigenständige Dojinshi.

 

Baito oh! präsentiert: Das wilde Zeichnerleben

Info: Die Baito oh! Zeichner erzählen aus ihrem Zeichneralltag. Enthält Yonkoma-Manga von und über Ela (blingblingkurage), Marianna Poppitz, Jusef Salim, Rita (abgemeldet) und kacha.

Umfang: 62 Seiten (je ca. 12 von jedem der 5 Zeichner)

Preis: 6 €

Jitsch findet: Ich vermute, dass ich das Heft nicht gekauft hätte, wenn ich nicht so ein Sammlerherz hätte und alles bisherige aus der baito oh! Reihe in meinem Platz stünde. Im Vergleich mit den bisherigen Bänden ist das neue Heft sehr dünn, aber vom Preis her nicht signifikant günstiger. Yonkoma-Manga über den Zeichneralltag sind per se nichts schlchtes, aber ich finde, sie machen mehr Sinn als Anhang zu einem Hauptwerk, quasi als Bonus bzw. "Making of" zu einem vollwertigen Comic. Regelmäßige baito oh! Leser kennen die entsprechenden Hauptwerke natürlich und dadurch, dass auch in den normalen Ausgaben regelmäßig Yonkoma-Comics zu finden sind, kennt man die Charaktere/Zeichner irgendwie.

Na klar sind die meisten Geschichten auch irgendwie lustig. blingblingkurage hat sich das Erzählen in Yonkoma ja schon lange zu eigen gemacht und nutzt das Format mit ihren sehr niedlichen Zeichnungen voll aus. Marianna nutzt die Chance, von ihrer Japanreise zu erzählen, weshalb ihr Teil inhaltlich der Interessanteste ist. Auch wenn sie teils etwas viel Inhalt in nur 4 Panels zu vermitteln versucht ist es auch grafisch der anspruchsvollste Part. Jusef ist noch arg ungeübt - die Zeichnungen sind ungelenk, aber vor allem fehlt vielen der Geschichten so etwas wie eine Pointe. Er ist auch der einzige, der den Freiraum nicht auszunutzen weiß, der ensteht, weil pro Seite nur ein Yonkoma abgedruckt ist. abgemeldet benutzt ähnlich wie Ela einen eher niedlichen Stil mit SD-mäßigen Gesichtsausdrücken, füllt die Bilder aber gekonnt mit Schraffuren statt Rasterfolien. kacha zeichnet, gemessen an dem was sie kann, hier sehr simpel, aber trotzdem gekonnt.

Fazit: Ich sehe ehrlich gesagt wenig Sinn in einer separat erscheinenden Sammlung unzusammenhängender Alltagsgeschichten über Zeichner, deren Werke man sich dann noch mal extra kaufen müsste. Meiner Meinung nach ist das Heftchen nur was für Hardcore baito oh! Sammler und persönliche Freunde / Bekannte der abgedruckten Zeichner.

 

Fantastic Stories

Info: Anthologie des INSIDER Art Zirkels mit dem Oberthema "Fantasy"

Umfang: 196 Seiten (9 Stories à ca. 20 Seiten)

Preis: 8 €

 

Lovely Game von Honeyeater (12 Seiten)

Jitsch findet: Obwohl die Zeichnungen hübsch anzusehen sind, fehlt es an erzählerischem Geschick. Die „Story“ (auf 12 Seiten kann man natürlich auch nicht viel machen) ist kitschig, völlig überstürzt und endet mit zwei Liebesgeständnissen. Man würde sich auch ausführlicher grafisch ausgeführte Dialoge freuen. Der Seitenaufbau ist aber gut, ich würde nur vorschlagen, auch mal Leerräume zwischen Panels zur Geltung kommen zu lassen.

 

Treibgut von Ermelin (20 Seiten)

Jitsch findet: Wirkt vom Aufbau her noch etwas ungelenk und mir fehlt ein gewisser Sinn für die Anpassung des Panel- und Seitenaufbaus an die Story, aber die Zeichnungen sind gut. Die ist Story beginnt etwas verwirrend, macht aber am Ende trotzdem viel Sinn. Am stärksten bleibt der Eindruck, dass die Erzählung etwas mehr Platz (im Sinne der Seitenzahl) gebraucht hätte, um sich voll zu entfalten. Was wirklich stört ist das Fehlen von Schwarzflächen und der stattdessen etwas überhand nehmende Gebrauch verschiedenster Rasterfolien, wodurch das ganze grafisch sehr konstrastarm ist.

 

Kuschel-Bruder von Rotkehlchen (18 Seiten)

Jitsch findet: Eine süße Story, die vor allem mit den vielfältigen Gesichtsausdrücken des Hauptcharakters besticht. Was die Zeichnerin noch nicht so gut hinbekommt ist Dynamik, vor allem Menschen (und Tiere) in Bewegung. Abstände zwischen Panels scheinen jedes Mal verschieden groß zu sein, wodurch es an klarer Struktur mangelt. Ansonsten überzeugt die Story aber als eine nicht all zu komplizierte, die für den Seitenumfang sehr passend ist und sich sehr amüsant liest.

 

Domi Bellique von Modern-Myth (20 Seiten)

Jitsch findet: Von der grafischen Qualität her fällt die Story weit zurück: alles sieht ziemlich pixelig aus, was ganz besonders bei der Selbstvorstellungs-Seite der Zeichnerin auffällt. Abgesehen davon sind die meisten Zeichnungen reine Linearts die mit Rasterfolie etwas Schatten erhalten, lediglich die Dämonen sind schwarz gekleidet. Dadurch sind gerade die Seiten ohne Dämonen extrem kontrastarm und schwer zu lesen. Allgemein wirkt das ganze etwas unfertig, als wäre nicht genug Zeit gewesen, Hintergründe auszuarbeiten und das Lineart bei Abwesenheit von Schwarzflächen stärker hervorzuheben. Inhaltlich ist die Story sehr offen und damit als Kurzgeschichte unbefriedigend, weil sie offenbar den Auftakt zu einer längeren Geschichte darstellt. Nichtsdestotrotz sieht man, dass die Zeichnerin was kann: Aussagekräftige Gesichtsausdrücke und Gestik, gekonnte Dastellung von fanastischen Wesen, gute Actionszenen - rein zeichnerisch definitiv superstark!

 

Das Geschenk von Fyre-Dragon (20 Seiten)

Jitsch findet: Man merkt, dass die Zeichnerin ein großer Fan von Full Metal Alchemist bzw. dessen Schöpferin Hiromu Arakawa ist, denn die Ähnlichkeiten im Charakterdesign und Stil sind schwer übersehbar. Die Story ist bei alledem regelrecht alltäglich, obwohl sie in einer Fantasywelt spielt, und daher nett anzusehen. Die gezeichneten Hintergründe überzeugen noch nicht ganz (sie bleiben größtenteils leer und schematisch) - Paneling, Erzählfluss und Darstellung der Charaktere sind in meinen Augen aber mit die besten in der Anthologie.

 

U-Bahn Horror von FlyingFish (18 Seiten)

Jitsch findet: Funktioniert als Horrorstory wunderbar mit all den Schraffuren, Nahaufnahmen von Gesichtern, hochschwappenden Emotionen und Konflikten. Etwas schwach ist nur, dass die Geschichte fast nur mit Closeups arbeitet und z.B. von den fünf Personen in einem Bahnwaggon nie eine gesamte Ansicht zeigt (z.B. als die Hauptperson einsteigt könnte man zunächst meinen, sie sei allein im Zug). Aber tolle Gesichtsausdrücke und super Einsatz von Lautmalereien, die Atmosphäre schaffen!  

 

Zyx von Cleo-San (18 Seiten)

Jitsch findet: Eine ganz lustige Story, die von den Zeichnungen her leider nicht ganz mit dem Niveau der Erzählung mithalten kann. Die Tiere sehen grundsätzlich irgendwie besser gezeichnet aus als Menschen. Hintergründe reichen aus, um sich eine Vorstellung zu machen wo man ist, lassen aber Details vermissen. Sehr schade ist das Fehlen jeglicher Dynamik in der Strichführung, die Lines sind überall mehr oder weniger gleich dick. Die Story gefällt mir aber sehr und hat mich zum Schmunzeln gebracht.

 

Die Fuchsprinzessin von Yuli (18 Seiten)

Jitsch findet: Alles in allem verwirrend, weil die Zeichnerin nicht alles grafisch darstellen kann, was die Story erfordert. Beispielsweise die Szene, als der Hauptcharakter einer Gestalt folgt und denkt „Warum folge ich ihr?! Warte! Ich bin kein guter Sprinter!“, dabei aber völlig bewegungslos in den Büschen zu verharren scheint anstatt zu rennen. Allgemein bekommt man kein gutes Gefühl für die Örtlichkeiten, was aber bei einer Story, in der sich jemand verläuft, unbedingt nötig wäre. Menschen werden dagegen gut gezeichnet, wirken aber eben selten so, als seien sie in Bewegung. Auch Sprech- und Denkblasen sind verwirrend, Gedanken stehen mal in runden „Blasen“, mal in Erzählkästchen, mal mitten im Bild – dasselbe gilt leider für gesagte Dinge, Sprechblasen haben nicht immer ein „Häkchen“ um deutlich zu machen, dass sie laut gesagt werden.

 

On a Mission von Drachenfuerst (20 Seiten)

Jitsch findet: Eine sehr lustige Story über eine Schatzsucherin und ein „Monster“, das vielleicht nicht von ungefähr an das Biest aus Disney’s „Die Schöne und das Biest“ erinnert. Erzählfluss und Geschichte sind wirklich super. Schwächeln tut die Story bei den etwas schematisch gebliebenen Hintergründen und Problemen mit der Darstellung von Action, wenn es sie mal gibt. Die Hauptcharaktere wachsen einem trotz des geringen Seitenumfangs total ans Herz, ich möchte gerne mehr von ihnen lesen :) 

 

Fazit: Die Anthologie hat Unerfahrenheit als größtes Problem – angesichts dessen, dass der INSIDER Art Zirkel als „zu 90% ein KaKAO-Zirkel“ bezeichnet wird wohl auch kein Wunder. Fast alle Zeichner haben vielversprechende Ansätze, aber erkennbar wenig Übung im Erzählen von Geschichten durch Comics, und bei fast allen besteht ein gewisser Übungsbedarf im zeichnen von Hintergründen, während Menschen schon super gezeichnet werden.

Auch beim Druck war wohl kein Profi beteiligt – manche Zeichner scheinen den Beschnittrand weiß gelassen zu haben (es gibt jedenfalls bei manchen Stories „Blitzer“), andere lassen um ihre Zeichnungen immer ca. 2 cm Rand, auch bei offenen Panels. Einheitliche Vorgaben für die Mindest-Auflösung der Seiten scheint es auch nicht gegeben zu haben, siehe die schlechte Auflösung bei "Domi Bellique". Falls es kein einmaliges Projekt bleibt, sollte man hier auf der technischen Seite auf jeden Fall nachbessern ;)

 

So, und das war's jetzt erst mal zu meiner LBM-Ausbeute. Ich würde mich allgemein über Feedback zu dieser Review-Reihe freuen, gerne auch von den kritisierten Zeichnern selbst - sind die Reviews hilfreich für euch? Treffe ich einen Ton der auch bei viel Kritik noch halbwegs nett klingt? Hättet ihr gerne noch ausführlichere Kritiken eurer Stories?

Und an alle anderen: Würdet ihr gerne wieder mehr Reviews deutscher Manga von mir lesen?

(Coverbilder stammen von animey.info)

LBM-Review-Runde 4: Sonstige Genres Felidays, Germanga, Ivy Road, Ovum, Review

Autor:  Jitsch

Zur Erklärung der LBM-Review-Runde siehe den Master Post.

Die vierte Runde bietet einen Rundumschlag, hier finden sich drei Stories, die sich thematisch einfach nicht mit anderen Geschichten einsortieren lassen, die also allein schon aufgrund ihres Inhalts aus der Masse hervorstechen. Aber auch ansonsten bin ich mit den hier vorgestellten Werken sehr zufrieden, wie ihr gleich lesen werdet.

 

FeliDays 1 von Anne "NowakiS" Berger

Story: Ein zerrupfter Kater wird vom Tierschutzverein aufgelesen und erhält den Namen Findus. Der Namen ist ein gutes Omen, denn er findet schon bald eine junge Frau mit Kind, die ihn aufnimmt, obwohl er schon etwas älter ist. Es beginnt der Katzen-Alltag.

Umfang: 70 Seiten (5 Kapitel) +Postkarte

Preis: 6,50 €

Leseprobe auf Animexx (Kapitel 1-3): 

Thumbnail Felidays
Zeichner: NowakiS
Dōjinshi auf Animexx.de

 

Jitsch findet: Aus der Masse der Dojinshi, die auf der LBM zu haben waren, sticht „FeliDays“ thematisch sofort hervor – alle anderen Dojinshi die man so auf der Messe kam, drehten sich um Menschen (oder menschenähnliche Fantasywesen ;). FeliDays ist ein sehr hübsch aufgemachtes Buch über den Alltag mit einer Katze, ohne sich dabei zu sehr an harte Fakten zu halten. Die Katzen werden gekonnt personifiziert und sprechen miteinander und mit anderen Tieren, was oft witzige Effekte bietet. Nicht alles hier dargestellte muss absolut ernst genommen werden oder ist realistisch, aber die meisten Katzenhalter werden wohl trotzdem ihr Tier irgendwo in Findus wiederfinden.

Etwas unausgereift wirkt allenfalls das Paneling, da gerade die seitlichen Panelränder oftmals nicht auf derselben Höhe enden. Dafür sind Gesichtsausdrücke und ihr Timing immer genau da, wo sie hingehören und die Zeichnungen, gerade der Tiere, lassen nichts zu wünschen übrig.

Fazit: Sehr zu empfehlen, wenn man mal was anderes lesen möchte. Auch ich als – eigentlich – Hundemensch habe meinen Spaß dran.

 

OVUM 1 + 2 von Wieland "sorata08" Möbus und Tina "abgemeldet" Harnisch

Story: Nancy Harris wird von ihrer Vergangenheit verfolgt. Vor 17 Jahren kam der junge Archäologe Zachariah Eliot bei Ausgrabungen ums Leben und sie war die einzige Zeugin. Bedrängt von einem ehemaligen Gönner Eliots beginnt sie sich nun, ihren Erinnerungen zu stellen.

Umfang: Kapitel 1 (28 Seiten), Kapitel 2 (36 Seiten) als Einzelhefte  

Preis: Pro Heft 3 €

Leseprobe auf Animexx (Bisher Kapitel 1, Kapitel 2 zum Teil):

Thumbnail Ovum
Zeichner: sorata08
Dōjinshi auf Animexx.de

 

Jitsch findet: Ein Blick auf die Cover reicht eigentlich schon aus, um zu sehen, dass Ovum keine nette Geschichte ist. Eigentlich sollte es einem schon bei deren Anblick ein bisschen kalt den Rücken runterlaufen. Mystery-Horror ist ein seltenes Manga-Genre, und allein schon deshalb lohnt sich ein Blick.

Wieland Möbus hat sich seit Shounen Go Go Zeiten zeichnerisch durchaus weiterentwickelt. Handwerklich sieht „OVUM“ mit einer Vielzahl von Schraffuren, viel Schwarz und unglaublich vielen Details (gerade bei der Darstellung von Ausgrabungsstücken) viel besser aus, als das, was ich bisher von ihm gelesen habe. Gesichter und generell Menschen sehen immer noch ein wenig ungelenk aus, aber das Grauen in ihren Gesichtern und die Körpersprache sind wirkungsvoll eingsetzt.

Die Story ist ohnehin, soweit man das bei noch fehlender Auflösung sagen kann, so ziemlich perfekt. Das fängt ja schon beim Titel an, der düster und ominös wirkt. Die Vermischung von Szenen aus Gegenwart und Vergangenheit funktioniert und baut Spannung auf, obwohl sätmlicher Schrecken in den bisher vorhandenen Kapiteln fast rein psychischer Natur ist. Grandios getextet und aufgebaut!

Fazit: Ich kann’s jedem empfehlen, der nicht all zu zart besaitet ist. Die Zeichner-Autorin-Kombo funktioniert super und beschert uns grafisch wie inhaltlich erdrückenden Psycho-Horror.

 

Ivy Road 1 von Katharina "kacha" Kirsch

Story: Bens Mutter ist verstorben. Um nicht in eine Pflegefamilie oder ein Heim zu kommen, wendet er sich an seinen Halbbruder Dominick, von dem er bis dahin nur gehört hat – und nichts Gutes. Tatsächlich erweist sich das Zusammenleben mit ihm als nicht einfach, und das nicht nur, weil Dominick anscheinend kein normaler Mensch ist.

Umfang: ca. 140 Seiten (Prolog, 4 Kapitel, ca. 24 Seiten mit Charakterskizzen und Fanarts)

Preis: 8 €

Veröffentlichung auf Animexx (Alle Kapitel des Print-Bandes einsehbar):

Thumbnail Ivy Road
Zeichner: kacha
Dōjinshi auf Animexx.de

 

Jitsch findet: Ich liebe alles an Ivy Road. Erst einmal ist es erfrischend anders als die Manga (seien es deutsche oder japanische), die ich so kenne. Niemand vermischt so gekonnt Fantasy mit dem realistischen (Berliner) Alltag wie Katharina Kirsch, und dass es im Gegensatz zu ihrem letzten größeren Werk "Nachtläufer" hier nicht um eine Junge-Mädchen-Beziehung geht sondern um eine Annäherung zwischen zwei Brüdern hebt es noch mal aus der Masse hervor.

Im Grunde genommen gibt es keine großartige Story (außer dem unbestimmten Ziel, dass sich die Brüder vielleicht irgendwann mal besser verstehen), aber ich liebe die Charaktere: Ben muss man einfach lieb haben und Dominick ist auf den ersten Blick ein Arsch, aber irgendwie trotzdem cool. Nicht zu vergessen Bob, das Drachenwesen, das iPods klaut und den Haupt-Charmepunkt der Serie ausmacht. 

Katharina Kirsch hat zeichnerisch genug Talent und Übung und erzählt, wie man es von ihr kennt, mit feinem Strich und vielen realistischen Hintergründen, ohne ihre Seiten zu überladen. Sieht einfach hübsch aus.

Fazit: Es gibt keinen Grund, diese Serie nicht zu empfehlen. Wer mir nicht glaubt, dass so eine nichtssagende Story so sehr fesseln kann: Reinlesen, aber sofort :P

 

Morgen gibt's dann noch den letzten Teil der Runde.

(alle verwendeten Coverbilder stammen von animey.info) 

LBM-Review-Runde 3: Boy's Love Aquabox, Germanga, Hockey Homo, Review, Ten

Autor:  Jitsch

Zur Erklärung der LBM-Review Runde siehe den Master Post.

EDIT: Siehe Review zu TEN 2 (bezüglich Druckmängel)

Runde 3 dreht sich voll und ganz um das allseits (?) beliebte Genre Boy's Love, also um Beziehungen zwischen Männern. Die Auswahl wäre auf der LBM hierzu wirklich riesig gewesen, aber ich bin nun nicht jemand, der alles kauft nur weil vorne "Boy's Love" oder "Yaoi" draufsteht. Ich hab natürlich nichts gegen BL, aber ich lese auch unheimlich gerne was anderes.

Die von mir gekauften Werke sind daher eine kleine aber feine Auswahl derjenigen Sachen, die es geschafft haben, mich (gewissermaßen trotz des Genres) neugierig zu machen.

 

aquabox headquarters one von aquabox (Sia und yamiz)

Story: Seit Cedric an einem verlassenen Tagebau Phil aufgegabelt hat, leben die beiden mehr oder weniger zusammen. Doch die Kollegen von Cedric (hinter dem sich der Superheld Nautic verbirgt) drängen ihn dazu, endlich herauszufinden, was es mit Phil genau auf sich hat. 

Umfang: 68 Seiten

Preis: 7,50 €

Leseprobe auf Animexx (Prolog "zero", bisher 42 Seiten aus "one"):

Thumbnail aquabox headquarters
Zeichner: aquabox
Dōjinshi auf Animexx.de

 

Jitsch findet: Ich hab einfach mal zugegriffen, weil das Cover anders als bei den meisten BL titeln keine sich umarmenden oder küssenden Kerle zeigt. Überhaupt liegt der Fokus nicht so sehr auf Boy's Love - in Kapitel 1 gibt es in der Hinsicht nur eine etwas alibimäßige Tagträumerei, das sind 5 der 68 Seiten. Dass es die Vorgeschichte auch gedruckt gibt war mir nicht klar – entweder war die schon ausverkauft oder ich hab nicht richtig hingeschaut weil man ja davon ausgeht, dass "one" der Anfang der Geschichte ist. Man kommt aber auch ohne den Prolog ganz gut in die Story rein rein. Der Aufhänger mit rätselhaften Mutationen und Superhelden klingt relativ klassisch, der Fokus liegt aber auf dem Zusammenleben der zwei Jungs und dem Umgang mit den „Superkräften“, der vor allem Phil extrem schwer fällt. Man darf gespannt sein, wo es inhaltlich hin gehen soll. Für die große Seitenzahl passiert in dem Band nämlich erstaunlich wenig, anderseits ist es eine gute Sache, dass mit dem Tempo nicht übertrieben wird.

Zeichnerisch kann man bei so einschlägig bekannten Zeichnern sowieso viel erwarten und das darf man auch. Kontrastreiche Zeichnungen mit vielen Details und Kerle, die auch wie Kerle aussehen, inklusive Bärte und Bäuche :P

Fazit: Gut aufgebaute Story um zwei Männer, ohne dass man gleich mit Sexszenen erschlagen wird. Sieh vielversprechend aus, in Band 1 passiert aber auch sonst inhaltlich noch nicht viel.

 

 

TEN 2 von Martina "Soen" Peters

Story: Inori und Kae sind nun Teil einer Mission, die das mysteriöse Center, eine Geheimorganisation die an Menschen herumexperimentiert, zu Fall bringen will. Doch eigentlich macht sich Inori viel mehr Gedanken um sich selbst bzw. die Frage, wer eigentlich der "Inori" ist, den Kae schon länger kennt.

Umfang: ca. 190 Seiten (8 Kapitel)

Preis: 8,95 €

Anmerkung: Der Band kam zwar schon im November raus, aber ich habe ihn mir erst auf der LBM gekauft (und signieren lassen), weshalb ich ihn trotzem hier vorstelle.

Leseprobe auf Animexx (von jedem Band ca. 2/3 der Kapitel):

Thumbnail TEN
Zeichner: Soen
Dōjinshi auf Animexx.de

 

Jitsch findet: Ich habe mich in den Manga verliebt, als ich die ersten paar Seiten auf Animexx gesehen habe, denn die fand ich einfach grandios gezeichnet und erzählt. Dass es Boy's Love ist - geschenkt.

Die Story selbst ist ohne Frage spannend. Besonders imponiert mir nach wie vor die Verwendung verschiedenster Schauplätze auf der ganzen Welt, die gut recherchiert gezeichnet werden – spielte Band 1 noch größtenteils in New York, sind wir im zweiten Band jetzt im südamerikanischen Dschungel und auf einem Schiff unterwegs. Grafisches Highlight ist auch das letzte Kapitel in Band 2, das die Geschichte von Kakyu und Noél erzählt – auch wenn es keine schöne Geschichte ist. Wer das ganze wegen Yaoi liest, bekommt in diesem Band außerdem mehrere Seiten Sexszenen geboten.

Das größte Problem des Bandes ist die Druckqualität. Vielleicht hatte ich nur Pech (wäre mal interessant, ob derselbe Fehler bei anderen Exemplaren auch auftritt), aber bei meinem Exemplar ist auf allen Doppelseiten ist links eine Unregelmäßigeit im Druck zu sehen, die einen etwas helleren Streifen mit dunklem Rand hinterlässt und gerade Schrift an dieser Stelle erkennbar verzerrt. Dass gerade die einzige Verlagspublikation, die ich mir auf der Messe geholt habe, so einen Fehler aufweist, ist schon ziemlich traurig.

Fazit: Trotz minderer Qualität im Druck (vielleicht nur bei mir?) inhaltlich unbedingt zu empfehlen!

EDIT: Wie ich von der Zeichnerin erfahren habe, ist der fehlerhafte Druck bei mir kein Einzelfall. Falls noch jemand Probleme damit hat, ist das Mittel der Wahl, sich direkt beim Cursed Verlag zu melden. Es soll auch dafür gesorgt werden dass, falls die Mängelexemplare von der Zeichnerin signiert wurden, auch der fehlerfreie Ersatzband signiert wird.

 

Hockey Homo 3 von Nana Yaa Kyere

Story: Die Gefühle schlagen mal wieder hoch. Reuben ist auf dem Sprung, Carter muss sich mit dem plötzlichen Auftauchen seines Exfreunds herumschlagen und Scott wird langsam klar, dass er sich in eine Sackgasse manövriert...

Umfang: 232 Seiten

Preis: 10 €

Anmerkung: Der Band kam zur LBM raus, war aber schon vergriffen, als ich am Stand war. Das Review ist also eher eine allgemeine Vorstellung der Serie und bezieht sich ansonsten auf die im Web zugänglichen Seiten des Bandes.

Veröffentlichung auf Animexx (Band 1 und 2 sowie bisher 8 der Kapitel aus Band 3, Rest folgt mit Verzögerung):

Thumbnail Hockey Homo
Zeichner: Yaa
Dōjinshi auf Animexx.de

 

Jitsch findet: Okay, HoHo kennt mittlerweile wahrscheinlich jeder... aber meine 10 Cents dazu müssen an dieser Stelle trotzdem sein. Wie schon mehrfach erwähnt, lese ich ja Yaoi nicht um des Yaoi willen. HoHo habe ich vor allem deshalb angefangen zu lesen, weil ich weiß, dass Yaa immer überzeugende Charaktere hat und ihre Geschichten allein deshalb immer das Lesen wert sind. Und das ist auch bei HoHo nicht zu knapp der Fall. Selbst Figuren, die kaum auftauchen, haben irgndwie Präsenz und Charakter.

Trotzdem ist HoHo nicht für jeden was, denn trotz allem Gefühlsdrama besteht der Manga zu großen Teilen aus Yaoi... und zwar dem richtigen Hardcore Zeug, wo körperliche Blessuren nicht ausbleiben und nicht nur die Charaktere sich fragen, ob das überhaupt gut so ist... Das Drama daran ist ja, dass die Charaktere ständig Sex haben, aber nie den Mund aufkriegen und stattdessen zu tun, als wäre das alles ne rein körperliche Sache, obwohl sie alle ihre emotionalen Probleme damit haben. Ich könnte jetzt stundenlang weiterphilosophieren, aber wer's noch nicht kennt, sollte einfach mal reinlesen, um sich ein Bild zu machen.

Fazit: Hardcore-Yaoi, in dem es trotzdem eigentlich nur um die emotionalen Probleme der Charaktere geht. Extrem gut geschrieben. Ich kann es kaum erwarten, Band 3 dann auch in den Händen zu halten.

 

(Die verwendeten Coverbilder stammen von animey.info bzw. im Fall von TEN 2 von Amazon.de)

LBM-Review-Runde 2: Romance Germanga, Karten auf den Tisch!, Review, Strange Habit, Zuckerwasser

Autor:  Jitsch

Zur Erklärung siehe den Master Post.

In der zweiten Runde stelle ich euch hier ein paar Eigenpublikationen von der LBM vor, in denen sich alles um Beziehungen zwischen Männern und Frauen dreht ;)

Interessanterweise sind das alles Hefte, die nicht auf meiner Einkaufsliste standen. Auf alle drei bin ich direkt auf der Messe aufmerksam geworden, weil mich das Cover bzw. der Zeichenstil angesprochen hat.

 

Zuckerwasser 1 von Racami

Story: Ein Junge und ein Mädchen lernen sich kennen – eigentlich nichts Besonderes. Doch während er jeden Tropfen Wasser verabscheut, lebt sie in ständiger Angst davor, auszutrocknen und traut sich bei Sonnenschein nicht einmal vor die Tür. Ob eine Beziehung zwischen den beiden trotzdem funktionieren kann?

Umfang: ca. 70 Seiten (3 Kapitel)

Preis: 5,50 €

Leseprobe auf Animexx (Kapitel 1): 

Thumbnail Zuckerwasser
Zeichner: Racami
Dōjinshi auf Animexx.de

 

Jitsch findet: Die Story lebt weniger vom bewusst auf Gegensätze ausgelegten Setup der Charaktere als von den Dialogen, die schön natürlich wirken. Abgesehen von der Wasser-Sache sieht das ganze aus wie eine normale, sich entwickelnde Beziehung – aber anscheinend steckt mehr dahinter: Der Hauptcharakter hat mysteriöse Anfälle und die Angst vor dem Austrocknen des weiblichen Charakters scheint nicht nur ein Tick zu sein. Gezeichnet ist das ganze sehr ansprechend, mit viel Fokus auf die Menschen, aber auch ansprechenden, dazu passenden Hintergründen.

Fazit: Ich freue mich auf die Fortsetzung beziehungsweise Auflösung der Story.

 

Strange Habit 1 von RoseNose

Story: Sarah kann nicht anders: Wenn sie einen Mann sieht, verschwult sie ihn. Doch dann fällt sie einem Typen regelrecht vor die Füße, bei dem ihre Macke seltsamerweise aussetzt. Ihrer Meinung nach kann das nicht anderes heißen als dass sie füreinander bestimmt sind!

Umfang: 60 Seiten (2 Kapitel)

Preis: 6,50 €

Leseprobe auf Animexx (Kapitel 1): 

Thumbnail Strange Habit
Zeichner: RoseNose
Dōjinshi auf Animexx.de

 

Jitsch findet: Liest sich erst mal wie eine typische Shoujo-Story, inklusive einem auf den ersten Blick etwas absurden Aufhänger, um Sie und Ihn aufeinander aufmerksam zu machen. Sarah ist jedenfalls der Meinung, ihren Traumprinzen gefunden zu haben und stellt ihm prompt nach – spätestens als sie ihm den Grund beichtet, ist er nicht mehr so begeistert, verständlicherweise. So richtig ist noch nicht absehbar, ob sich trotz fehlender Chemie zwischen den Hauptcharakteren noch etwas daraus entwickeln kann oder ob die Story das überhaupt will. Zeichnerisch ist das ganze hübsch anzusehen, eher minimalistisch, aber mit passenden Hintergründen wo sie nötig sind. Hin und wieder sehen die Köpfe der Charaktere etwas zu groß aus, aber das fällt nur auf, wenn man gezielt nach Fehlern sucht ;) 

Fazit: Zeichnerisch ganz ohne Frage super Niveau, nur mit der Story kann ich derzeit noch nicht so viel anfangen.

 

Karten auf den Tisch! von BonnyRumsfield

Story: Yero springt sturzbetrunken von einer Brücke. Henna hechtet ins Wasser, um ihn zu retten. Rae gelingt es, ihn wiederzubeleben. So werden die drei Unbekannten in kurzer Zeit beste Freunde – doch bei einem Mädchen und zwei Jungen lässt das Gefühlschaos nicht lange auf sich warten.

Umfang: ca. 140 Seiten (4 Kapitel, Prolog, Bonus-Kapitel, ca. 20 Seiten mit Charakterskizzen und Fanarts)

Preis: 7,50€

Leseprobe auf Animexx (Prolog, Kapitel 1 und 2):

 

Jitsch findet: Eigentlich besteht der Manga aus vielem, was mich typischerweise nervt: Die Story dreht sich nur um „Beziehungskram“, das Setting ist schwammig (halt irgendeine Stadt mit irgendeiner Uni) und die Charakternamen sind super-exotisch (laut kurzer Recherche existieren sie aber, auch wenn ich Rae nur als Frauennamen finde). Zeichnerisch stimmen Proportionen oft nicht so ganz und Gesichter wirken gerne mal etwas schief, die Hintergründe reichen gerade eben aus, um deutlich zu machen wo man sich gerade befindet, tragen aber kaum zur Geschichte bei.

Und trotzdem – ich mag’s. Irgendwie funktioniert das Hauptcharakter-Trio einfach. Man merkt, dass die Autorin sich Mühe mit den Figuren gegeben hat (besonders nett in dem Zusammenhang die Darstellung, was die drei als Kinder mal für Traumberufe hatten und wie sich diese verändert haben). Irgendwie sehen die Zeichnungen auch einfach hübsch aus, trotz eventueller anatomischer Ungenauigkeiten sind die Gesichter und Gesten emotional immer voll auf den Punkt.

Fazit: Beeindruckend im Seitenumfang, schön erzählte Story, die von ihren Charakteren lebt. Für Freunde von Shoujo und Beziehungskisten auf jeden Fall trotz gewisser Schwächen empfehlenswert.

 

(Alle verwendeten Coverbilder stammen von animey.info)

LBM-Review-Runde 1: Action / Shounen Fable Clash!, Germanga, Ka-Mo, Review, Reyhan's Artworks

Autor:  Jitsch

Zur Erklärung siehe den Master Post.

Den Anfang machen zwei Geschichten, deren Schwerpunkt auf Action und Fantasy liegt. Viel Spaß!

 

Ka-Mo 1 + 2 von Ban_Zarbo


(Coverbilder stammen von animey.info)

Story: Zwischen Kamo und dem Geist Crimson besteht ein Pakt: Wenn Kamo ihm hilft, 12 Geister zu jagen, wird er die Gesundheit des herzkranken Kamo wieder herstellen. Doch der letzte Geist stellt sich als besonders hartnäckig heraus, denn er dreht immer wieder die Zeit zurück.

Umfang: Band 1 (80 Seiten) enthält Kapitel 1 und 2, Band 2 (63 Seiten) nur Kapitel 3. In beiden Bänden sind mehrere Seiten farbiger Fanarts anderer Zeichner enthalten.

Preis: Band 1+2 zusammen 10 € oder Band 2 für 6,50 €

Leseprobe auf Animexx (Kapitel 1): 

Thumbnail Ka-Mo
Zeichner: Ban_Zarbo
Dōjinshi auf Animexx.de

 

Jitsch meint: Ohne große Umschweife wird in eine rasante Story eingestiegen, die mit kompetenten und erinnerungswürdigen Charakteren punktet. Dabei wird nicht nur aufeinander eingeprügelt, sondern mit der Zeitschleife auch viel Gehirnschmalz von den Hauptcharakteren verlangt. Lässt weder inhaltlich noch zeichnerisch irgendwas zu wünschen übrig… abgesehen davon, dass Band 2 nur Kapitel 3 enthält und die Serie danach erst mal auf Eis liegt. Wann es weitergeht, steht derzeit offenbar auch für die Zeichnerin in den Sternen.

Fazit: Absolut geil, hoffentlich gibt es doch irgendwann den Rest der Story.

 

FABLE CLASH! von Reyhan "Atyl" Yildirim


(Coverbild stammt von animey.info)

Story: Yasin liebt alles, was irgendwie mit Drachen zu tun hat, auch wenn er sich deshalb den Spott seiner Mitschüler zuzieht. Nicht nur das: Er glaubt auch fest, dass es diese Wesen wirklich gibt, nicht zuletzt, weil er als Kind einem Drachen begegnete. Bis eines Tages tatsächlich ein Fabelwesen in seinem Wohnzimmer landet…

Umfang: ca. 70 Seiten

Preis: 8 €

Leseprobe auf Animexx (erste 16 Seiten):

Thumbnail FABLE CLASH! (Leseprobe)
Zeichner: Atyl
Dōjinshi auf Animexx.de

 

Jitsch meint: Dass Reyhan Yildirim zeichnen kann, war schon klar, als sie vor Jahren bei Tokyopop „Tylsim“ veröffentlicht hat. Auch Fable Clash ist optisch so professionell und beeindruckend, wie es nur sei kann. Auch die Story überzeugt trotz ihrer Kürze mit einem etwas dusseligen, aber sympathischen Hauptcharakter, lustigen Einfällen (Yasins Sensei, siehe Leseprobe) und einer überraschenden Enthüllung. Beste Unterhaltung!

Fazit: Haut mich um. Schade, dass es erst mal nur ein One-Shot ist, ich würd auch eine längere Serie über Yasin und den Kampf um seine Sphera-Energie lesen!

 

Weitere Einträge folgen in den nächsten Tagen!