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Review: Nightmare Hunter Nemo Nightmare Hunter Nemo, Germanga, Manga, Nightmare Hunter Nemo, Review

Autor:  Jitsch
Nach langer Zeit habe ich mir mal wieder einen neuen deutschen Manga gegönnt, und der wird selbstredend sofort reviewt! Die Rede ist natürlich von:

Nightmare Hunter Nemo
 
 
Autor:  Martin MaddinBlechdose Geier
Genre:  Shônen, Fantasy 
Preis:  5,95
Seitenzahl:  163 Seiten
ISBN:  978-3-8420-0512-9
Meine Wertung:  9 von 10 Punkten
Status:  Abgeschlossen (Einzelband)
 
Story
 
Der junge Nemo hat es nicht leicht: Nicht nur sind seine Eltern fast nie zu Hause, er muss sich auch noch nachts damit herumplagen, in grauenhaften Alpträumen gegen fiese Monster zu kämpfen. Sein einziger Beistand ist der Teddybär Tedd, der mit ihm sprechen kann und der ihn auch in seinen Träumen tatkräftig unterstützt.
Als die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit immer mehr verschwimmen, erscheint ihm zum Glück der Gott der Träume, Morpheus. Dieser bietet ihm an, seine Träume für immer wegzusperren und Nemo willigt ein. Doch ist das wirklich eine gute Idee?

Review
 
Wer die Werke von Martin Geier (hauptsächlich: Chicken King) schon aus Shounen Go! Go! bzw. von Delfinium Prints kennt, weiß zumindest, was ihn zeichnerisch erwartet. Und tatsächlich wird man nicht enttäuscht. Wie sich das für einen ordentlichen Shônen-Manga gehört beherrscht Dynamik dieses Werk. Detaillierte Hintergründe, wiedererkennbare Charaktere und (vor allem!) Kreaturen, sicher eingesetzte Soundwords und coole Effekte machen das Debüt des Zeichners bei einem großen Mangaverlag zu einem, das sich optisch nicht hinter etablierten Zeichnern verstecken muss.

Solide Optik

Vor allem die Monster und die Traumwelten Nemos sind einfallsreich und detailfreudig gestaltet, so dass man auch mal damit leben kann, wenn in reinen Kampfszenen Speedlines anstelle von Hintergrundzeichnungen dominieren. Das Paneling bleibt shônen-typisch wohldefiniert und sorgt für einen angenehmen Lesefluss, so dass die wenigen alptraumhafte Szenen besonders hervorstechen, in denen einzelne, bildliche Impressionen in fetzenartigen Rahmen quer über die Panels verteilt sind. Die Zeichnungen sind maßgeblich durch Schraffuren bestimmt, während Rasterfolien fast nur zum Setzen von Effekten benutzt werden. Nur in wenigen Szenen, die ohne Nemos flächig schwarzes Haar auskommen, könnte ein wenig mehr Kontrast nicht schaden, aber das tut dem allgemeinen Lesevergnügen keinen Abbruch.

Konsequenterweise zeichnet Martin Geier übrigens als deutscher Zeichner auch in europäischer Leserichtung, was für eingefleischte Mangaleser vielleicht eine kleine Umstellung ist, aber vor allem betont, dass hier kein Abklatsch japanischer Manga sondern ein eigenständiges, deutsches Werk geliefert wird.

Überraschungen

Dass die Optik hier so über den grünen Klee gelobt wird, muss übrigens nicht heißen, dass die Story im Vergleich dazu schwächelt. Im Vorfeld war dabei durchaus Skepsis geboten, da die Story von MaddinBlechdoses Vorzeigewerk Chicken King nicht von Martin Geier selbst sondern vom Co-Autor Andi abgemeldet Völlinger geschrieben wurde. Alle dahingehenden Zweifel zerstreuen sich allerdings schnell.

Die Geschichte ist auf den ersten Blick eher übersichtlich, bietet aber durchaus eine Reihe von Überraschungen und wird flott erzählt. Denn obwohl der wahre Bösewicht seine perfiden Pläne schon im dritten Kapitel offenbart, verwirrt das falsche Gehabe gegenüber Nemo, das zwei potenzielle Antagonisten an den Tag legen, letzten Endes auch den Leser noch einmal, bis ganz am Schluss alle Fragen beantwortet werden. Auch die Verbindung von eigenen Ideen mit griechischer Mythologie machen etwas her, vor allem weil gerade mit den mythologischen Gegebenheiten geschickt gearbeitet wird.
Die Auflösung ist für einen Shounen-Manga dann auch herrlich einfallsreich und muss sich nicht darauf zurückziehen, dass Nemo den Oberbösewicht mal eben überpowert - das wäre unrealistisch, obwohl er im Lauf der Story eine neue Waffe bekommt.

Angenehm klischeefrei

Im Großen und Ganzen ist Nightmare Hunter Nemo vor allem angenehm klischeefrei. Nemo ist zwar ganz shônen-typisch ein junger, fideler Typ, aber lange nicht so ignorant optimistisch wie ein Naruto Uzumaki oder gar so grimmig wie ein Ichigo Kurosaki. Eigentlich ist er vor allem eins: ein prinzipiell normaler Junge, der sich mit der Abwesenheit seiner Eltern, einer traumatischen Kindheitserinnerung und seinen Albträumen herumschlagen muss und gelernt hat, damit umzugehen, ohne sich damit endgültig abfinden zu können. Tedd als Sidekick ist weniger nervig als das Wort Sidekick impliziert und als "Innere Stimme" auch nützlich, um in die Story einzuführen und dem etwas naiven Nemo ein bisschen Skepsis nahezubringen. Morpheus bleibt bis fast ans Ende kaum zu durchschauen und auch der letzte wichtige Charakter wirkt nicht wirklich eindimensional.

Schade ist allenfalls, dass weibliche Charaktere - hier schlägt das Shônen-Klischee leider doch zu - verschwindend kleine Rollen spielen. Alice als heimlicher Schwarm von Nemo kommt nicht darüber hinaus, love interest und ein typisches Mädchen ("Ich mag Teddybären auch immer noch! Und Ponys! Und Hündchen! Und Kätzchen!") zu sein und der einzige andere weibliche Charakter, der in der Story anwesend ist, verbringt einen Großteil der Story schlafend.
Das kann man in einem so kompakten Werk verzeihen, aber man darf sich wünschen, dass Martin Geier in nachfolgenden Werken ("Nemo" hat ein Ende, das durchaus auch eine Fortsetzung zulassen würde) auch mal die Frauen etwas mehr zum Zug kommen lässt.

Lesen!

Im Großen und Ganzen bleibt "Nightmare Hunter Nemo" aber dennoch eine Anschaffung, die sich lohnt, und gut gemachte Shounen-Action von deutschen Zeichnern außerhalb von independent Verlagen bietet!

Meine OCs - eine Übersicht Fix, KAKAO, OC, Originalcharakter

Autor:  Jitsch
Da ich in letzter Zeit öfter Leute bei KaKAO-Tausch darum bitte, mir meine Originalcharaktere zu zeichnen und ich dann jedesmal anfange, die Fanarts mit denen als Referenz neu zusammenzusuchen, dachte ich, ich mache mal einen Monsterpost mit Informationen zu allen OCs, die ich bisher erfunden habe. Geordnet nach den Stories, in die sie gehören.

Zu eigentlich allen Charakteren seht ihr hier meine Bilder mit hübschen Thumbnails (ja, diese Einbinden-Funktion ist schon irgendwie praktisch). Neuere Bilder sind immer weiter unten als ältere. Richtet euch am besten nach den neuesten Bildern, wenn ihr Chraktere zeichnen wollt.
 

Setting

Es folgen zwei Charaktere, die in einer Fantasywelt leben. In dieser Welt gibt es allerdings nur zwei Rassen: Elfen und Menschen (also keine Drachen, Orks und was euch sonst noch so einfiele). Elfen sind meist klein und haben spitze Ohren, Menschen dagegen sehr kräftig. Auf beiden Seiten gibt es natürlich Ausnahmen. Elfen können Magie (mehr dazu bei Mythias Fähigkeiten, die für Elfen relativ typisch sind), durch Intelligenz und Kriegsführung wurden sie aber von den Menschen zunehmend zurückgedrängt.

Die Story beginnt in der Hauptstadt der Menschen, die einer mittelalterlichen Stadt entspricht. Der Hauptteil der Story spielt allerdings in einem Gebirge, das die Territorien von Menschen und Elfen trennt. Dort gibt es kaum Infrastruktur, dafür zahlreiche Räuberbanden. In dem Gebiet leben viele Halbelfen, diese haben manchmal spitze Ohren und manchmal nicht, manche wirken eher elfisch, andere eher menschlich und haben unterschiedlich hohe Affinität zu Magie. Außerdem wimmelt es in dem Gebiet von wilden Tieren, die man so in Nordeuropa finden würde (Wölfe, Bären, Ziegen, Greifvögel etc.). 

Als Hintergrund für die folgenden OCs eignen sich also vor allem erkennbar gebirgige Waldgegenden, Höhlen, Bäche im Wald etc.


Mythia

Wie sie aussieht:

  • Große Brüste, auch sonst sehr kurvig und sexy
  • eher dunkle Haut, da sie immer draußen ist
  • Kleidung:
    • Trägt immer das Halsband mit dem Bernstein, den restlichen Schmuck legt sie auch mal ab oder wechselt ihn
    • Das Outfit vom Charactersheet oder etwas Ähnliches (alles aus Wildleder, mit viel Bewegungsfreiheit)
    • In der Stadt / bei offiziellen Anlässen auch mal mit langen Ärmeln und "Schleppe" am Gürtel, siehe KaKAO "Cause I don't forgive"
  • Auf den Karten "Nur die Sterne" und "Zerstörung" ist sie als junges Mädchen abgebildet

KaKAO-Sets, die Karten mit Mytia enthalten:

#72 'Cause I don't forgive
 #153 Nur die Sterne
 #174 Kaltes Wasser
#202 Zerstörung

Mythia-Fanarts von anderen Zeichnern:

Mythia von Moriquenda
Mythias Elementarmagie von Finny

Thumbnail tükischer Herbst
Zeichner: Meakuel
Fanart auf Animexx.de

 

Wer sie ist:

  • Tochter einer Elfe und eines Bergräubers. Ihre Mutter ließ sie irgendwann bei der Räuberbande zurück, die sie als Späherin etc. einsetzte. Später tötete sie alle Räuber mit ihrer Magie, als einer von ihnen versuchte, sie zu vergewaltigen
  • Seitdem zog sie durch die Wälder und tötet Banditen. Ihr Schmuck ist Diebesbeute, bis auf die Bernsteinkette, dem einzigen was ihre Mutter bei ihr gelassen hat als sie die Bande verließ.
  • Sie ist generell zu jedem unfreundlich. Ihrer Meinung nach sind alle Männer perverse Schweine und Frauen (außer ihr selbst natürlich) zu nachgiebig
  • Sie kennt alle Überlebenstricks und bewegt sich im Wald sehr sicher, kann gut klettern, hat ein gutes Gehör und ist sehr flink. Deshalb, und wegen ihrer roten Haare, ist sie als "Das Eichhörnchen" bekannt. Viele halten ihre Existenz allerdings für ein Gerücht und es ist kaum bekannt, dass "das Eichhörnchen" eine Frau ist.
  • Sie beherrscht elementare Luftmagie, d.h. sie kann Luft auf molekularer Ebene kontrollieren:
    • Sie kann in der Luft vorhandenen Wasserdampf abkühlen und damit Wasser "erschaffen"
    • Indem sie Luftmoleküle zur Reibung bringt, lässt sie große Hitze entstehen, mit der sie z.B. Zunder entflammt
    • Kombiniert sie Hitze mit dem Ansammeln von Wasserstoff (aus Wassermolekülen herausgelöst), kann sie Explosionen oder Stichflammen hervorrufen
    • Durch Bewegung von Luftmolekülen kann sie Wind erzeugen und damit auch das Wetter ein bisschen beeinflussen

Felgon

Wie er aussieht:
  • sehr lange schwarzblaue Haare, die er immer im Zopf trägt
  • Braune Augen
  • Spitze Ohren, kantiges Gesicht mit starken Wangenknochen
  • ziemlich helle Haut
  • Kleidung:
    • Bevorzugt im Prinzip leichte, eher edle Kleidung (siehe Karte "Sonniger Tag")
    • Im Kampf trägt er eine Rüstung (siehe Karte "Hitziger Kampf")
    • Er bevorzugt grundsätzlich lange Ärmel und helle Farben
    • Auf Reisen trägt er ein Schwert mit sich

KaKAO-Sets, die Karten mit Felgon enthalten:

#86 Sonniger Tag
 #175 Hitziger Kampf
 #205 Licht

 

Wer er ist:

  • Unehelicher Sohn einer Elfe und eines Menschen. Seine Mutter starb bei der Geburt, sein Vater vertuscht, dass er sein Sohn ist, gibt ihm aber Unterkunft und Ausbildung
  • Er wird als reinrassiger Elf ausgegeben, obwohl er für einen solchen zu kräftig ist (Elfen sind eigentlich sehr fragile Wesen)
  • Er tut immer sehr fröhlich und leichtherzig, macht sich aber insgeheim viele Gedanken
  • Er wurde in Schwertkampf, Bogen- und Armbrustschießen und Reiten ausgebildet und ist besonders mit dem Schwert gut, hat aber wenig praktische Kampferfahrung, da sein Vater ihn nicht aus der Stadt lässt
  • Er kann Harfe und Laute spielen und schreibt manchmal Gedichte
 
Mythia und Felgon
  • Felgon versucht in Begleitung des menschlichen Söldners Gord das Gebirge zu durchqueren, das Menschen- und Elfenreich trennt. Dort stoßen sie auf Mythia und können sie dafür gewinnen, ihnen als Pfadfinderin zu helfen, da sie das Gebiet sehr gut kennt
  • sie verstehen sich zunächst nicht besonders gut, weil Felgon gerne mal leichtsinnig ist und nicht auf Mythias Erfahrung vertrauen will, während sie seine ständige gute Laune nervt
  • zudem macht er ständig blöde Bemerkungen über ihre Brüste, was ihre Vorurteile gegen Männer scheinbar bestätigt
  • Im Laufe der Zeit lernt er aber ihre Fähigkeiten zu schätzen, während sie merkt, dass man sich im Zweifel auf ihn verlassen kann und er sich wirklich um sie sorgt
  • Wenn sich die zwei erst einmal aufeinander einlassen, ist ihre Beziehung durchaus leidenschaftlich ;)

Bilder mit den beiden:

Thumbnail Mythia & Felgon
Zeichner: Jitsch
Fanart auf Animexx.de
 
 
203 Wärme |  #204 Gefahr

 


Setting

Die Charaktere, die nun folgen, leben im Deutschland der Gegenwart. Die Story spielt im Harz, in einem Gegenwartssetting. Als Hintergründe für diese beiden OCs eignen sich Dörfer (kleine Häuser, gerne mit Schieferdächern oder Fachwerk), Maiks Zimmer (er wohnt bei seinen Eltern und sein Zimmer hat Bett, Fernseher und Computer) und bergige Waldgegenden.


Henna

Wie sie aussieht:

  • ziemlich lange rot-orange Haare
  • Sommersprossen (nicht nur im Gesicht)
  • Grüne Augen
  • Kleidung:
    • Trägt gerne sexy: tiefer Ausschnitt, Armstulpen, Halsbänder, Schnürungen
    • Schwarzes Leder ist ihr bevorzugtes Material für Kleidung
    • Ihre Kleidung ist immer schwarz bis auf wenige farbige Akzente (rot oder grün)
    • Sie trägt eigentlich immer Hosen, höchstens mal einen Minirock
    • Da sie Motorrad fährt, besitzt sie Biker-Kleidung (schwarz mit rot)

KaKAO-Sets, die Karten mit Henna enthalten:

#73 'Cause I'm not human
#164 Nur der Nachthimmel
#176 Kaltes Lächeln
#215 Regen

Wer sie ist:
  • Sie nennt sich Henna, ihr richtiger Name ist Barbara Rösse
  • Sie ist eine Hexe und lebt seit dem Mittelalter
  • Eine weitere Hexe verfolgt sie seit damals, da sie deren Geliebten auf dem Gewissen hat. Deshalb ist Henna immer auf der Flucht
  • Sie ist sehr manipulativ und berechnend und schreckt nicht davor zurück, ihre weiblichen Reize und ihren Körper einzusetzen, um zu bekommen, was sie will


Maik Gommers

Wie er aussieht:

  • kurze, dunkelbraune Haare und braune Augen
  • Leichte Hakennase
  • Kleidung:
    • gerne bequem (Sweatshirts, T-Shirts, Sweatjacken, Jogginghosen)
    • viele T-Shirts mit Logos und Aufdrucken
    • hat eine besonders teure Lederjacke (siehe Karte "Nebelschwaden")

KaKAO-Sets, die Karten mit Maik enthalten:

#88 Nebelschwaden

Wer er ist:
  • Aufgewachsen in einer ganz normalen Familie mit Eltern und großer Schwester in einem Dorf im Upland (Hessen), wo er immer noch wohnt
  • Teil der Dorfgemeinschaft (Schützenverein), recht beliebt, weil er lässig drauf ist
  • Macht eine Ausbildung zum Hotelfachmann im Nachbarort
  • hat ein eigenes Auto (VW Polo) zum 18. Geburtstag bekommen
  • Hat ein gewisses Mittelalter-Faible und spielt mit Freunden Fantasy-Brettspiele

Maik und Henna
  • Auf der Flucht vor der anderen Hexe durch Maiks Dorf gerät Henna in einen Unfall mit einem von Maiks Freunden. Weil sie sich weigert, ins Krankenhaus gebracht zu werden und er sich von ihr überzeugen lässt, dass sie wirklich eine Hexe ist und sich mit Magie heilen kann, nimmt er sie bei sich auf
  • Da sich ihre Magie durch Sex "aufladen" lässt und sie sich sonst nicht heilen könnte, schläft er mit ihr, obwohl er eigentlich eine Freundin hat. Er verfällt ihr regelrecht und würde alles für sie tun, weil er sie liebt
  • Maiks Umfeld (Freunde wie Familie) sind sich sicher, dass sie einen destruktiven Einfluss auf ihn hat und wollen sie loswerden, was ihn aber noch mehr darin bestärkt, sie vor all den Menschen zu beschützen, die ihr nicht wohlgesonnen sind 

Bilder mit den beiden:

#291 Neue Nacht

 


Setting

Die Charaktere, die nun folgen, leben im Deutschland der Gegenwart. Das Ganze spielt in einer (noch) nicht näher bestimmten größeren Stadt. Als Hintergründe eignen sich also Stadtszenen, Norns WG (2-Personen-WG), Arnikas geräumiges, etwas altmodisch eingerichtetes Haus sowie der große Garten, der dazu gehört.

Arnika

Wie sie aussieht:

  • sehr kurze, blonde Haare
  • Blaue Augen
  • wird von weitem gerne mal für einen Mann gehalten, da sie auch keine besonders weibliche Figur hat
  • Kleidung:
    • hauptsache praktisch und bequem
    • trägt nie Röcke und hauptsächlich Hemden und T-Shirts; Fan von Jeans

KaKAO-Sets, die Karten mit Arnika enthalten:

#74 'Cause I know happiness
#173 Warmes Licht
#222 Säen


Wer sie ist:

  • Eine Art Zeigmagierin, die für sich selbst die Zeit anhalten konnte und daher sehr jung aussieht, obwohl sie bereits etwa 50 Jahre alt ist
  • Ihre Aufgabe ist es, aufzupassen, dass der Fluss der Zeit nicht durcheinander gerät, da Menschen in Stresssituationen manchmal unbewusst die Zeit beeinflussen
  • Arnika (ein Blumenname) ist nicht ihr wirklicher Name, aber sie verrät niemandem ihren Geburtsnamen
  • Sie hat ein Reihenhaus mit einem Garten, um den sie sich bei jedem Wetter kümmert


Norn

Wie er aussieht:

  • ungewöhnlich lange, gut gepflegte blonde Haare, die er immer im Zopf trägt
  • Graue Augen
  • Kleidung:
    • was er trägt, ist ihm relativ egal
    • Tendenz zu einfachen Klamotten (simple Schnitte, hauptsächlich einfarbig, gedeckte Farben, nichts Buntes)
    • Trägt grundsätzlich keine Jeans, sondern Stoffhosen

KaKAO-Sets, die Karten mit Norn enthalten:

#87 Regentag


Wer er ist:

  • Waisenkind: Seine Mutter starb als er noch sehr jung war (das einzige an das er sich von ihr erinnert sind lange, blonde Haare, daher seine Frisur; Fotos von ihr gibt es nicht), sein Vater bei einem Autounfall als er 8 war
  • er wuchs bei seiner unverheirateten Tante (Schwester seines Vaters) auf, mit der er sich sehr gut versteht
  • Mittlerweile studiert er in einer größeren Stadt und wohnt in einer WG mit einem Mitstudenten
  • Er ist eher schweigsam und nicht besonders gesellig
  • Bei blöden Sprüchen zu seinen langen Haaren oder über seine Mutter sieht er rot, er hat sich mittlerweile aber einigermaßen im Griff (als Schüler ist er deswegen öfter in Reibereien geraten)
  • Seit er umgezogen ist, hat er öfter ein seltsames Gefühl, von dem er später erfährt, dass es von Unregelmäßigkeiten im Zeitstrom ausgelöst wird
Norn und Arnika
  • Als er sie immer wieder sieht, wenn er dieses seltsame Gefühl hat, spricht er sie darauf an 
  • Sie klärt ihn darüber auf, das er dieselben Kräfte wie sie hat und arbeitet mit ihm zusammen, wenn es um Angelegenheiten geht, die  mit Zeit zu tun haben
  • Die beiden verstehen sich spontan sehr gut und er kommt sie oft besuchen, um einfach nur über alles Mögliche zu reden
  • Norns Mitbewohner glaubt, dass zwischen den beiden was läuft, aber für Norn ist sie nur eine gute Freundin und auch sie sieht wohl nicht mehr in ihm als einen Freund, vielleicht auch einen Sohn, da sie ja in Wahrheit viel älter ist als er


Interessante Figuren aus meinen Manga 

Hokuspokusfidibus AKA Hokichie

Thumbnail schatten-los
Zeichner: Jitsch
Dōjinshi auf Animexx.de
  • kommt in zwei Dôjinshi von mir vor (aber eher als Nebencharakter)
  • ist ein sprechender Stoffpinguin, der zaubern kann
  • hat einen Laden in Osaka, in dem er magische Dienste anbietet, kommt ursprünglich aber aus Deutschland
  • ist ziemlich geldgierig
  • Die Mutter seiner Assistentin Mari Meiyer ist seine Schöpferin

KaKAO-Sets, die Karten mit Hokichie enthalten:

#40 Zauberkunst
#50 Süß aber gierig

 

Zu den anderen Charakteren aus "Das Mädchen mit dem Handy" und "schatten-los" gibt es im Dojinshi einige Informationen.


Stalker

Thumbnail Stalker
Zeichner: Jitsch
Dōjinshi auf Animexx.de

Diese Story wurde mal in Shounen Go! Go! Band 6 veröffentlicht, mittlerweile ist sie auch auf Animexx hochgeladen. Hier noch ein paar Zusatzinfos zu den Charakteren, die auf den 10 Seiten leider nicht angesprochen werden konnten:

  • Das Mädchen heißt Celine Storkowicz, hat polnische Wurzeln und ist zum Studium nach Berlin gezogen. Die Großstadt macht ihr ein bisschen Angst
  • Der Punk heißt Heinz Tödtemann (Spitzname: Killer) und ist viel netter, als er aussieht
  • Die Kumpel von Heinz sind der Muskelmann Oliver "King" König und der dicke Ulf Feistig, zu der Gruppe gehört außerdem noch der Schäferhund Susi (ein Rüde)

Vampire Blues

Thumbnail Vampire Blues
Zeichner: Jitsch
Dōjinshi auf Animexx.de

Diese Story wurde in Shounen Go! Go! Band 7.1 veröffentlicht, ist jetzt aber auch auf Animexx zu finden. Hier die zwei wichtigsten Charaktere:

  • Stefan Deichmann (von Klassenkameraden früher Dickmann genannt), ein pummeliger Typ der noch bei Mama wohnt und seit dem Abi vor allem in Internetforen diskutiert hat, ob es Vampire wirklich gibt. Er glaubt, dass es sie gibt, aber seine Mutter nicht, die lieber will, dass er sich eine Arbeit sucht. Also zieht er eines Nachts los, um ihr zu beweisen, dass Vampire eine echte Bedrohung sind und jemand sie im Auge behalten muss.
  • Kalli ist obdachlos. Da Vampire Opfer mögen, die keiner vermissen würde, hat er mit ihnen schon früh Bekanntschaft gemacht und ist irgendwann wie von selbst quasi zum Vampirjäger geworden.

KaKAO-Sets, die Karten mit Kalli enthalten:

Thumbnail KaKAO #237~239 Wind
Zeichner: Jitsch
Fanart auf Animexx.de
#239 König des Windes

 



"Mülleimer"

OCs von mir, die immerhin einen Namen und (teils) eine Story haben, aber mit denen ich mittlerweile nicht mehr arbeite. Es gibt übrigens theoretisch noch mehr, aber von denen gibt es auf Animexx keine Fanarts und deshalb erwähne ich sie gar nicht erst, weil ich sie vor allem selbst nicht mehr zusammenkriegen würde.

Thumbnail Karma~*
Zeichner: Jitsch
Fanart auf Animexx.de

Aka-Reka, Shinji-Megumi, Mimei-Rikichi, Hon-Byakujin, Chou-Ichigo, Nyuuku-Etsu und Kon-Ishi-Uchi sind Mangaversionen von mir und ein paar Freunden. Das linke Fanart zusammen mit Charakterfiles für jede der Figuren und einer kurzen RPG-Szene mit ihnen war ein Geburtstagsgeschenk für Venedig-6379.
Ein paar Infos zu den Figuren gibt es beim Fanart "Die Gruppe macht sich kampfbereit".

Thumbnail Okashi SIX
Zeichner: Jitsch
Fanart auf Animexx.de

Okashi Six, bestehend aus Kashi Fudge, Kashi Caramel, Kashi Noisette, Kashi Chocolate, Kashi Éclair und Kashi Toffee (plus der noch namenlosen blonden Göttin) sind Magical Girls, zu denen es nie eine Story und quasi nur diese zwei Fanarts gab. Wer wer ist, steht in der Beschreibung zu "Okashi SIX".

Thumbnail Heart Seekers
Zeichner: Jitsch
Fanart auf Animexx.de

Heart Seekers ist eine ganz alte Serie von mir, die sich irgendwann mal aus einer Yu-Gi-Oh!-Fanfic (die ich nie aufgeschrieben habe) entwickelt hat. Der Cast wurde auch stark zusammengeschrumpft, ursprünglich gehörten zur Gruppe noch vier weitere Personen dazu.
Wer die Charaktere sind, steht in den Beschreibungen zu den beiden Fanarts.
Wenn bei einer der "Mülleimer" Stories nochmal die Chance besteht, dass ich sie wieder aufgreife, dann bei der hier.

Thumbnail Herbstlaub
Zeichner: Jitsch
Fanart auf Animexx.de

Color no Senshi begann wie Heart Seekers als Fanfiction - ein Yu-Gi-Oh!-Detektiv Conan-Sailormoon-Crossover (ich glaube, das klingt erstmal unvereinbarer als es eigentlich ist). Später habe ich versucht, daraus eine eigene Story zu machen, zu der die hier gezeigten Charaktere gehören (in den Fanart-Beschreibungen gibt es ein paar Infos, z.B. die Namen).
Inzwischen bin ich aber dahin zurückgekehrt, das ganze wenn überhaupt unter dem Namen "Gold Prism" oder "Prism of Gold" doch wieder als Fanfic zu machen und auch noch Kekkaishi und Hikaru no Go da rein zu crossovern.

Gnadenlos VI ~ Fanfic-Sammel-Review: Spiritshipping Yu-Gi-Oh!, Fanfics, Fanfictions, Review, Yu-Gi-Oh!, Yu-Gi-Oh! GX

Autor:  Jitsch
Nachdem ich vor kurzem schon eine längere Spiritshipping-Fanfic reviewt hatte, folgen nun drei etwas kürzere und damit auch die letzten Fanfics mit diesem Thema, die sich noch auf meiner Favoritenliste befanden. Neuere Fanfics zu diesem Pairing lesen (und auch reviewen) werde ich wohl erst wieder, wenn ich die ganzen anderen ungelesenen Stories in meiner Favoritenliste abgearbeitet habe.

Aber nun erstmal hierzu:

Mondschauer von Heru
 

Fandom: Yu-Gi-Oh! Duel Monsters GX
Genre: Shonen-Ai, Alternatives Universum (AU)
Pairings: Dark Johan x Judai [Yusuke x Ryo]
Meine Wertung: 5 von 10 Punkten
Status: Bisher 7 Kapitel, Zuletzt geupdatet 2010

Story

Yohan ist ein Waisenjunge, der in einem kleinen Bauerndorf bei einem Ziehvater aufgewachsen ist. Eigentlich fühlt er sich dort ganz wohl – doch in Vollmondnächten kommt ihm immer wieder eine unbekannte Melodie in den Sinn und er hört Stimmen aus einer anderen Welt. Schließlich ist der Drang zu stark – Yohan bricht auf, um herauszufinden, wer er wirklich ist und woher er kommt. Dabei lernt er nicht nur nach und nach jede Menge Angehörige verschiedener Völker kennen, die ihm bald zu treuen Gefährten werden, sondern wird auch sogleich von Feinden aus dem Königreich Drakoom verfolgt.

Warum haben sie es auf ihn abgesehen? Und was hat es mit dem tränenförmigen Anhänger auf sich, den er bei sich trug, als sein Ziehvater ihn gefunden hat? Yohan muss sein Schicksal erkennen – das letzten Endes darin besteht, die Schreckensherrschaft von Drakooms König Darnkess zu beenden.


Review

Erstmal: Keine Angst. Es steht zwar Shônen-Ai drauf, aber bisher ist davon relativ wenig drin. Yohan findet Juudai zwar vom ersten Moment an süß, aber abgesehen von einer Szene, in der er davon träumt, mit Juudai zu kuscheln (!) und sich anschließend einen runterholt hat die Story wichtigeres zu tun, als sich um die Beziehung der beiden zu kümmern.

Zum Beispiel darum, dass die Truppe beständig größer wird. Kaum ist Yohan aufgebrochen, läuft er Juudai und seinem Bruder Cremos, die beide Engel sind, in die Arme. Sie ziehen zusammen weiter. Es schließt sich ihnen Ryo an, ein Söldner. Dann werden sie von Amon, Yohans Ziehbruder eingeholt, der es ohne Yohan scheinbar nicht aushält (was ihn aber nicht davon abhält, später aus Machtgier die Seiten zu wechseln, was schon ab dem Moment als er sich der Gruppe anschließt exzessiv angedeutet wird). Dann retten sie noch der Schattenläuferin Rei auf recht unspektakuläre Weise das Leben, weshalb sie sofort einen unumkehrbaren ewigen Schwur mit Yohan eingehen muss. Juudai ergreift übrigens auch gleich die Gelegenheit, so einen Schwur einzugehen, weil er unbedingt jemanden braucht, der ihm sagt, wo’s langgeht. Und dann kämpfen sie einmal gegen Yusuke, der eigentlich zu den Bösen gehört, aber es auf einmal nicht mehr erträgt, von Darkness benutzt zu werden und trotz unumkehrbaren ewigen Schwur mit dem Herrscher des Bösen ganz leicht die Seiten wechseln kann.

Und schon ist die Truppe komplett und kann sich ganz normal fantasymäßig auf die Suche nach sieben magischen Schmucksteinen machen, die in von scheinbar recht schwachen Monstern bewachten Tempeln lagern (die Kämpfe um die Schmucksteine geraten jedenfalls reichlich unspektakulär und kurz) und die man braucht, um den dunklen Herrscher Darkness von seinem dunklen Thron zu stoßen.

Das klingt ein bisschen wie der übliche Fantasy-Plot und im Großen und Ganzen ist es das auch. Yohan ist der Auserwählte, allerdings merkt man deutlich, dass er ohne die anderen Charaktere nicht weit kommen würde. Vor allem Cremos und Ryo, die mehr oder weniger die Führung unternehmen, den anderen Anweisungen geben und immer auf der Hut sind, stellen die anderen oftmals in den Schatten.  Damit sind sie übrigens auch die beiden am besten charakterisiertesten Figuren  der Story, was mit daran liegt, dass sie noch zur Truppe stoßen, als diese erst relativ klein ist. Mit größer werdender Personenzahl wird immer weniger Zeit darauf verwendet, die Gruppe außerhalb von für die Story wichtigen Situationen zu zeigen, was zulasten der Charakterisierung geht.

Obwohl alle immer zusammen sind und Tag und Nacht miteinander verbringen, hat man nicht das Gefühl, dass sich Yohan und Juudai irgendwie annähern oder dass Rei sich mit den anderen anfreundet, weil sie nur miteinander sprechen, wenn es darum geht zu entscheiden was als nächstes gemacht werden soll oder was gerade passiert.


Nebenbei wird ein bisschen zu viel verraten. Während der Prolog geheimnisvoll ist, aber genug offen lässt und uns das erste Kapitel gut und vorsichtig aus Johans Perspektive an seinen bisherigen Alltag heranführt, ist es damit bald vorbei. Der Leser erfährt nicht nur, was die Guten gerade machen, auch alle wichtigen Schritte der Bösewichte werden dargestellt, so dass deren Angriffe auf die Helden nie überraschend kommen.

Als Ausgleich sind die Kämpfe, in die die Helden gerade gegen die stärkeren Abkömmlinge von Darkness verwickelt werden, in der Regel recht spannend geschrieben. Leider wird aber auch hier Potential verschenkt, da Yohan nur ein bisschen in der Klemme stecken muss, damit die Gottheit  aus seinem Anhänger hervorkommt und alle Gegner wegfetzt, die nicht sofort das Weite suchen. Außer natürlich, wenn der Plot es erfordert, dass jemand stirbt, was den Charakteren aber auch schon zwei Kapitel später nichts mehr ausmacht.


Immerhin gibt es gegen den Schreibstil wirklich wenig zu sagen. Er ist nicht ganz perfekt und nicht immer bis ins letzte grammatikalische Glied sauber, aber flüssig lesbar. Und wenn sie es will, dann gelingt es der Autorin durchaus auch, eine gewisse Stimmung einzufangen. Nur manchmal geraten Beschreibungen ein bisschen zu kurz und es wird einem stattdessen in einer Fußnote ein „Sieht so aus wie Stadt XY aus Herr der Ringe“ vor die Nase geknallt, was den Lesespaß dann doch schmälert.
 

Ein allgemeineres Problem ist das Genre: „Alternatives Universum“ ist nun nicht etwas, das ich von Haus aus gerne lese. Zumindest lese ich eine Story nicht, nur weil sie AU ist. Das Problem mit solchen Stories ist nun einmal, dass die Charaktere aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen werden. Das ist im Prinzip nicht so schlimm, es sei denn, die neue Umgebung macht aus den Figuren jemanden, der nur noch vom Namen und dem Aussehen etwas mit dem Vorlagen-Charkater gemeinsam hat.

In diesem Fall ist Juudai ein Opfer dieses Schemas. Als Hauptcharakter von Yu-Gi-Oh! GX zeichnet er sich vor allem durch die Fähigkeit aus, sich immer in den Vordergrund zu drängen, stets die Herausforderung zu suchen und das Leben nicht immer all zu ernst zu nehmen.Juudai aus dieser Geschichte ist ein Engel und seine maßgeblichen Eingenschaften sind: niedlich sein, herzensgut sein und Bogenschießen können.

Yohan dagegen hat weder mit Johan Andersen (der sich treffend als optimistischer, herzensguter Scherzkeks beschreiben lässt) noch mit dessen „anderem Ich“ (das eigentlich kein Anderes Ich sondern der Charakter des an destruktivem Liebeskummer leidenden Monsters Yubel ist, das nur von Johan Besitz ergriffen hat) besonders viel gemeinsam. Genau genommen hat Yohan überhaupt keine hervorstechenden Eigenschaften sondern nimmt wie ein Fantasyheld das eben so macht den Kampf gegen das Böse auf, ohne dass man so wirklich weiß, was ihn antreibt.

Fazit: Eine klassische Fantasy-Story mit eher eindimensionalen Charakteren, die höchstens Interesse weckt, wenn man sowieso schon GX-Fan ist und die Figuren mal in einem anderen Kontext erleben will. Aufgrund der alles andere überschattenden Fantasy-Story auch für Fans des Pairings nicht unbedingt viel interessanter als für dessen Nicht-Fans. 


 
In den Ferien bei Johan Anderson von Daitokuji-Sensei


Fandom: Yu-Gi-Oh! GX
Genre: Shônen-Ai, Romance
Pairing: Judai x Johan 
Meine Wertung: 3 von 10 Punkten
Status: Bisher 10 Kapitel, Zuletzt geupdatet 2010

Story

Judai darf in den Ferien zu Johan nach Hause fahren. Dort haben sie viel Zeit füreinander, die sie trotz einer spionierenden Mutter und einer aufdringlichen Cousine ausgiebig nutzen.

Review

Muss man sich eigentlich schlecht fühlen, wenn man eine Review schreibt und nichts Gutes über eine Geschichte sagen kann?

Ich werde es einfach kurz und schmerzlos machen. Die Story ist beliebig und konfliktarm. Judai und Johan verbringen ihre Tage damit, ein bisschen in der Gegend rumzufahren (der Satz „Geradewegs sah er auf einen See, hinter ihm lag ein Wald“ ist hier schon ein Beispiel für eine ausführlichere Beschreibung der Gegend) und hin und wieder Sex zu haben.

Johans Eltern finden es voll okay, dass Johan schwul ist und lachen sich nur heimlich einen ab, wenn sie darüber reden, dass er es gerade bestimmt mit seinem Freund treibt. Cousine Cindy (ist das eigentlich ein nordischer Name?) ist lieb und auch keine Konkurrenz. Butler Chris wird allenfalls mal erwähnt.

Oh, und dann dürfen wir noch lesen, wie Judai und Johan zusammengekommen sind. Auf höchst dramatische Weise nämlich: Judai wusste nicht, wie er es sagen sollte, Johan hat ihm seine Liebe gestanden und Judai gesagt, dass er ihn auch liebt. Und dafür brauchen wir zwei Kapitel, wobei „Kapitel“ schon fast mit „Seiten“ gleichzusetzen sind, so kurz sind sie. Nur wenn Sex vorkommt, wird es ausführlicher.
Erst im vorerst letzten Kapitel bahnt sich ein bisschen Konflikt an, weil Johans böser Exfreund (in den er sich damals verliebt hat, weil er sooo freundlich zu ihm war) sich wieder meldet.

Also, man muss auch als Fan von Spiritshipping nicht alles lesen, nur weil es sich um dieses Pairing dreht.



Sunflowerlove von CarpathianWolf
 
 
Fandom: Yu-Gi-Oh! Duel Monsters GX
Genre: Shônen-Ai, Romance
Pairings: Juudai x Johan [Jim x Kenzan, Jun x Elaine]
Meine Wertung: 8,5 von 10 Punkten
Status: Abgeschlossen in 13 Kapiteln
+ Prolog und Epilog

Story

Juudai kommt jeden Tag auf dem Weg zur Schule an einem Haus vorbei, dessen Garten voll mit Sonnenblumen, seinen Lieblingsblumen, steht. Eines Tages lernt er dann auch dessen Bewohner kennen, den Norweger Johan Andersen, der an eine internationale Schule in der Nähe geht. Die zögerliche Annäherung der beiden wird stark beschleunigt, als Juudais und Johans jeweilige Schulklassen zufällig am selben Tag einen Ausflug in einen Freizeitpark machen und sich die beiden Jungen erneut über den Weg laufen…

Review

In Romance-Stories etwas zu schreiben, was so noch nicht da war, ist unmöglich. So auch in dieser Geschichte – zufällige Begegnungen, Liebesschwüre und natürlich eine große Hürde, die überwunden werden muss, wenn die Liebenden zusammen bleiben wollen. Aber das macht nichts, wenn die Umsetzung stimmt, und  das ist in dieser Fanfiction der Fall.

Angefangen bei den Charakteren. Auch, wenn sie in ein anderes Universum verfrachtet wurden, in dem sie einfach nur Schüler sind, ist Juudai immer noch ein verfressener, meist positiv denkender Junge, der manchmal ein bisschen zu einfach denkt. Und Johan ein netter, offenherziger Mensch, der sich sehr um seine Mitmenschen sorgt. Auch die weiteren Nebencharaktere – Manjoume Jun, Tyranno Kenzan und Jim C. Cook – sind als aufbrausender Miesepeter, Dinosaurier-Freak und ständig australisch sprechender Archäologie-Fan gut wiedererkennbar.
Und dann gibt es da noch einen Original-Charakter namens Elaine Hazuki Coldwell. Ja, das klingt schon vom Namen her nach Mary Sue und ja, sie und Jun werden zu einem Liebespaar. Aber das ist erträglich, weil die beiden sich ständig angiftenden und insgeheim schon im ersten Moment ineinander verschossenen Charaktere einfach gut zusammenpassen und mit ihrer von Höhen und Tiefen bestimmten Beziehung sogar das eigentliche Haupt-Pairing in den Schatten stellen.

Bei denen ist nämlich ziemlich schnell alles Friede, Freude und Sonnenblumen. Sie mögen sich, Johan gibt schnell zu, schwul zu sein, Juudai hat auch kein Problem mit einer Beziehung unter Männern, es kommt zum ersten Kuss. Aber da die Geschichte nicht so langweilig sein kann, wird ihnen doch noch ein großer Stein in den Weg gelegt: Juudais Familie, deren elitäres Denken eine Beziehung ihres Sohnes mit einem Mann nicht zulassen würde, wenn sie es erfahren. Es wundert nicht, dass sie es irgendwann doch rausbekommen, aber wie es dazu kommt, das ist sehr spannend inszeniert und führt zu einem gut aufgebauten, spannenden Finale.

Wenn man sich überhaupt an etwas aufhängen will, dann sind es Kleinigkeiten. Zum Beispiel, dass Juudai zwei Freunde hat (Jun und Kenzan), Johan auch (Elaine und Jim) und dass diese dann auch prompt Pärchen bilden (Jim ist auch stockschwul und hat großes Interesse an Kenzan).
Oder daran, dass die Autorin teilweise doch ein bisschen den Überblick verloren hat, wenn Johan im ersten Kapitel erzählt, dass seine Eltern ständig auf Reisen wären, später aber dann, dass sie tot sind und er nur noch Großeltern in Norwegen hat, weil das für das kommende Finale besser passt.

Dafür ist der Schreibstil sehr in Ordnung. Besonders dramatische Szenen werden besonders betont und lassen das richtige Gefühl aufkommen, aber auch lustige Szenen gibt es, die die Charaktere sehr lebendig darstellen. Da gibt es nichts zu meckern.

Fazit: Von allen Spiritshipping-Fanfictions, die ich bisher gelesen habe, kann ich diese definitiv am meisten empfehlen, zumal sie im Gegensatz zu einigen anderen auch abgeschlossen ist.  

Review: Life Tree's Guardian Life Tree's Guardian, Germanga, Life Tree, Manga, Review

Autor:  Jitsch
Da der Einsendeschluss für die Germanga Review Wochen auf Ende April verlängert wurde, habe ich mal ein Werk rausgekramt, das ich schon eine ganze Weile komplett im Schrank stehen habe.

Life Tree’s Guardian
 
 
Autor:  Natalie Menolly Wormsbecher
Genre:  Magical Girl, Shôjo 
Preis:  Je 6,50
Seitenzahl:  Je 180 Seiten
ISBN Band 1:  978-3-867-19631-4
ISBN Band 2:  978-3-867-19632-1
ISBN Band 3:  978-3-867-19633-8
ISBN Band 4:  978-3-867-19634-5
ISBN Band 5:  978-3-867-19635-2
Meine Wertung:  7 von 10 Punkten
Status:  Abgeschlossen
 

Story
 
Eines Tages trifft May, die bis dahin ein recht normales und überschaubares Leben als Schülerin geführt hat, einen magischen Wolf. Dieser erklärt ihr sogleich, dass er aus einer anderen Welt stammt. Er ist auf der Suche nach den fünf Splittern des Herzens eines magischen Baums, die es in unsere Welt verschlagen hat, als ein böser Magier versuchte, deren Macht zu nutzen um sich einen Wunsch zu erfüllen. May erklärt sich sofort bereit, dem Wolf namens Wolf zu helfen, die Splitter wiederzufinden. Doch das ist gar nicht so einfach, denn jeder Splitter wird von einem Geist beschützt, der jeden, der ihn haben will, einer Prüfung unterzieht.
Wird May alle fünf Splitter an sich bringen und so dem bösen Magier Yorik Einhalt gebieten können? 

Review
 
Wer bei dieser Storybeschreibung nicht aufspringt und ruft „Das ist doch alles überhaupt nicht neu“, hat wohl noch nie eine japanische Magical-Girl-Serie gesehen. Der einzige Unterschied ist, dass May sich nicht verwandelt, sondern nur einen recht kleinen magischen Stab schwingt. Und vielleicht, dass ihre Gegner die Splitter selbst sind und keine von Yorik geschickten Monster. Andere Klischees dagegen treffen voll zu - wie, dass die Heldinnen hübsche Schuluniformen tragen (an einer deutschen Schule...) oder dass die gesuchten Splitter zufällig alle in Mays Heimatstadt zu finden sind.

Viele Schichten

May ist hierbei der Typus der starken, bereiten, unbesiegbar, schönen, entschlossen und mutigen Heldin. Sie ist gut in der Schule und außerdem noch im Leichtathletik-Klub, aber so introvertiert, dass sie ihren Schwarm Erik nur von weitem bewundert. Als Gegenpol zur ruhigen, intelligenten, blonden May gibt es dann noch die extrovertierte, eher schusselige dunkelhaarige June, die natürlich trotzdem Mays beste Freundin ist. Und ihren gemeinsamen Freund Kyle, der June ständigt neckt.

Auch, wenn sich das erst einmal etwas klischeehaft ausnimmt, sind die Charaktere doch die große Stärke dieses Manga. Sie sind leicht zu verstehen, aber nicht immer sofort zu durchschauen. Bei vielen gilt, dass sie nicht das sind, was sie auf den ersten Blick scheinen – May trägt eine für das Genre ungewöhnlich harte Vergangenheit mit sich herum, Wolfs Herkunft ist eine der größten Überraschungen der Serie und sogar Yorik hat sehr gute Gründe für sein Handeln. Am Ende gelingt es der Autorin hier, überzeugende Figuren zu entwerfen, die sich sehr selbstverständlich in ihrer jeweiligen Umgebung bewegen. Selbst Mays verstorbener Vater, den wir nur durch einen kurzen Rückblick kennenlernen, hinterlässt einen vielschichtigen Eindruck.

Dank dieser Charaktere liest man diesen Manga gern und wünscht ihnen das Beste.

Nur das Beste

Und da sind wir schon bei einem Problem: Die Zeichnerin wünscht ihren netten Figuren scheinbar auch nur das Beste, denn Konflikte tauchen so schnell wieder auf, wie sie gekommen sind. June glaubt May erst nicht, dass sie Magie hat, aber als sie Wolf kurz danach selbst sprechen hört, ist das ganz schnell gegessen. Mays große Liebe entpuppt sich als Schwindel – und nachdem sie eine Nacht drüber geschlafen hat, ist eigentlich schon alles wieder okay. Ein Geist führt May den schlimmsten Moment ihrer Kindheit vor Augen, aber sie hat ja längst damit abgeschlossen, sagt ein paar abschließende Sätze und der Geist gibt auf. Das zieht sich leider bis zum Finale so hin, das dementsprechend unspektakulär ausfällt. Um für ein Happy End zu sorgen, muss nichts geopfert werden außer ein paar Haaren und der Fähigkeit, Magie zu benutzen. Das nennt man nett.

Ja, vielleicht sollte man auch gar nichts Schlimmeres erwarten, wenn das Genre nunmal ist, was es ist – schon bei Sailor Moon wurden fast mehr Bösewichte zum Guten bekehrt als getötet und gestorben wurde da auch nur temporär, wenn überhaupt. Trotzdem hat man das Gefühl, dass hier alles zu leicht läuft, weil May nicht einmal mehr über sich hinauswachsen muss – sie hat durch ihre Vergangenheit schon genug charakterliche Stärke erlangt. Das ist schön für sie, aber irgendwie Verschwendung, wenn schon die Möglichkeit besteht, einen Charakter über fünf Bände zu entwickeln.

Minimalistisch, aber sicher

Über den Zeichenstil großartig Worte zu verlieren, ist vielleicht unangebracht. Natalie Wormsbecher zeichnet Life Tree’s Guardian genau so wie ihre früheren Serien. Recht minimalistisch, aber stilsicher. Gefühle werden gut eingefangen, auch das Erzähltempo stimmt, aber gerade bei Wolfs Welt versagt dieser Stil. Wenn ein gigantischer Baum mit der darunter liegenden Stadt nur durch wenige, skizzenartige Linien, ein paar Schraffuren  und ein paar hellgraue Raster angedeutet wird, wünscht man sich dann doch die bombastische Detailverliebtheit einer Marika Herzog.

Dass die Charaktere bis auf Frisuren und Haarfarben (und spitze Ohren bei Yorik) alle gleich aussehen, ist sowieso typisch. Das geht so weit, dass man den Klassenkameraden Erik für die menschliche Form von Yorik hält, weil er auch schwarze Haare und einen Seitenscheitel hat. Das ist mithin typisch Shojo-Manga, aber eben doch etwas schade.

Nett

Letzten Endes bietet Life Tree’s Guardian gute Hausmannskost des Shojo- bzw. Magical Girl Genre, das sich gerade inhaltlich wenig von seinen japanischen Gegenstücken abhebt, aber immer noch nett zu lesen ist. Innovativ und beeindruckend ist aber was anderes.

Review: Killing Iago Killing Iago, Germanga, killing iago, Manga, Review

Autor:  Jitsch
Anlässlich der von roterKater ausgerufenen Germanga Review-Wochen 2012 habe ich mich nun endlich auch an dieses längst überfällige Review gewagt. Viel Spaß beim Lesen! 
 
Killing Iago
 
 
 
 
Autor:  Zofia oroken Garden
Genre:  Shounen-Ai
Preis:  6,00 (Band 1) / je 5,95 (Band 2+3)
Seitenzahl:  196 Seiten (Band 1) / 212 Seiten (Band 2+3)
ISBN Band 1:  978-3-551-78459-9
ISBN Band 2:  978-3-551-75083-9
ISBN Band 3:  978-3-551-75084-6
Meine Wertung:  9,5 von 10 Punkten
Status:  Abgeschlossen
 

Story
 
Tedd Jigsaw ist ein Superstar und eine Sex-Ikone. Alle lieben ihn, Männer wie Frauen. Und trotzdem läuft für ihn nicht alles ideal: um bei einem wichtigen Musikfestival dabei sein zu können, will er einen Vertrag mit dem mächtigen Medienmogul Norio Yagi unterzeichnen, selbst wenn er weiß, dass dieser Vertrag seine Freiheit stark beschneiden wird.

Allerdings kommt es anders: Der Vertrag, den der vermeintliche Bote sich von einem sturzbetrunkenen Tedd unterschreiben lässt, ist nicht der von Yagi. Stattdessen verpflichtet sich Tedd in diesem, bei einem gewissen Kousuki Kogi einzuziehen und diesen als seinen Vormund zu akzeptieren. Unterschrieben ist unterschrieben, also bleibt ihm gar nichts anderes übrig. Aber was hat Kousuki (kurz: Kou) wirklich vor? Ist er, wie er vorgibt, wirklich nur ein begeisterter Fan, der Tedd davor bewahren will, sich durch einen Vertrag mit Yagi selbst zu schaden? Oder sind seine Ziele vielleicht doch ganz andere?
 

Review

Wenn man eins über „Killing Iago“ deutlich sagen kann, dann das: Diese Story ist durchdacht.
Moment, mir fehlt der Superlativ: Sehr durchdacht. Komplett durchdacht. Perfekt durchdacht.

Auch, wenn man es nicht glauben mag, aber selbst kleine Details erweisen sich im Lauf der Story, die  über drei Bände hinweg immer wieder scheinbar die Richtung wechselt, als wichtig. So der Kettenanhänger, den Tedd schon seit dem ersten Kapitel trägt: Erzählt Tedd zunächst noch, dass er von einem anonymen Fan stamme, erfahren wir später in Band 2, wer dieser Fan wirklich war und noch später, für wen er eigentlich bestimmt war. Genau so, wie Tedds von unzähligen Narben übersäter Rücken eine Geschichte erzählt, die man als Leser nur nach und nach entdeckt.


Blick hinter die Fassade

Etwas zur Story zu schreiben, ohne zu viel zu verraten, ist fast unmöglich. Bereits im 2. Kapitel nimmt die Geschichte die erste Wendung, als Tedd herausfindet, was der wahre Grund für Kous Trick mit dem Vertrag war. Zumindest vordergründig. Im Laufe der drei Bände tauchen mindestens noch zwei weitere Aspekte auf, die Kou zu dieser Handlung angestachelt haben.

Das klingt jetzt zwar wahnsinnig kompliziert, aber tatsächlich sitzt man nach dem dritten Band da und hat keine offenen Fragen mehr. Es ist alles geklärt. Das Kunststück ist, dass man das Gefühl am Ende des ersten Bandes auch bereits hat – damit allerdings so falsch liegt, wie man nur falsch liegen kann.

Gerade bei den Charakteren lohnt sich oft ein zweiter, aber auch ein dritter oder vierter Blick. Dass Tedd hinter seinem der Öffentlichkeit bekannten Gesicht auch eine üble Vergangenheit mit sich herumschleppt, wird schnell klar. Auch Kous Schattenseiten zeigen sich schnell. Und dennoch wird man gerne überrascht, wenn zum Beispiel Norio Yagi im zweiten Band hinter die Fassade des arroganten Sklaventreibers blicken lässt.


Shônen-Ai-Klischees?

Natürlich ist das alles immer noch Shônen-Ai. Schon im zweiten Kapitel, so viel sei verraten, landen Kou und Tedd miteinander im Bett. Gerade der erste Band ist voll von Sex – bis auf das erste Kapitel gibt es keins, in dem die Figuren nicht zumindest einmal in der metaphorischen Kiste landen.  Wobei sich auch nicht wenige Akte außerhalb von Schlafzimmern abspielen. Aber um die Wahrheit zu sagen – den Manga deswegen als Porno abzustempeln, ginge zu weit.  Der Sex, den die Figuren haben, gibt ihre Position zueinander wieder. Wer liegt oben? Wer gibt sich eine Schwäche? Wer beherrscht den anderen?

Nur selten ist Sex hier mit Liebe gleichzusetzen. Im Gegenteil –  eigentlich sind die Zusammenkünfte dank der vielfältigen versteckten Intentionen der Charaktere oft lieblos, selbst wenn man das manchmal erst im Nachhinein erkennt. Dadurch blitzen die Momente, in denen die Charaktere offen über ihre Gefühle reden umso mehr auf, und was man sonst als Kitsch bezeichnen würde, wünscht man den Figuren nach so viel Lieblosigkeit einfach.

Letzten Endes bleibt die Serie frei von den gängigen Shonen-Ai-Klischees – fast. Dass die wenigen weiblichen Charakteren nur Nebenrollen spielen und die männlichen ausnahmslos schwul sind – geschenkt. Teilweise könnte man meinen, dass das Musikbusiness solche Leute wohl anziehen muss, aber wenn sich dann auch noch (entschuldigt den Spoiler, aber das muss gesagt werden) die beiden Chefs der Anwaltskanzlei, in der Kou später angestellt ist, als heimliches Pärchen entpuppen, ist das dann doch ein bisschen zu viel des Guten. Aber nur ein bisschen.


Jung über kantig nach schön

Der Zeichenstil ist über die drei Bände das einzige, das merkliche Veränderungen durchmacht. Nicht, wohlgemerkt, das Paneling. Die Seiten sind in allen drei Bänden ziemlich voll und das Paneling steng genommen chaotisch, aber trotzdem verliert man nie den Überblick oder hat das Gefühl, dass gehetzt wird.

Die Zeichnungen dagegen entwickeln sich. Das heißt nicht, dass Band 1 schlecht gezeichnet ist, aber es ist noch eine Entwicklung zu merken, die in Band 2 allerdings eher zum Nachteil ausfällt – die Charaktere wirken auf einmal sehr viel kantiger, gerade die Gesichter oftmals langgezogen und an vielen Stellen gibt es unschön dicke Outlines, die stark aus dem Gesamtbild fallen. In Band 3 findet die Zeichnerin dann einen ansprechenden Mittelweg, der zwar erwachsener wirkt als der aus dem ersten Band, aber auch weicher als der aus dem zweiten. Sehr gut lässt sich dieser Wandel schon an den Coverbildern ablesen.

Dennoch ist das Werk auch zeichnerisch schon von Anfang an ordentlich, was man bei weitem nicht von jedem deutschen Manga sagen kann.


Lesen!!

Fazit: Wer nicht gerade aus Prinzip einen großen Bogen um alles macht, was mit Shonen-Ai zu tun hat, sollte hier unbedingt reinschauen. Zofia Garden ist mit Killing Iago ein spannender, durchdachter Manga gelungen, der gerade diejenigen überzeugen sollte, die der Meinung sind, dass Shounen-Ai doch immer dasselbe ist.

Gnadenlos V ~ Fanfic Review: Die Sterne leuchten überall - egal wo du bist Yu-Gi-Oh!, Fanfics, Fanfictions, Review, Yu-Gi-Oh!, Yu-Gi-Oh! GX

Autor:  Jitsch
Ich hatte mir mal vorgenommen, ein Sammelreview für Spiritshipping-Fanfics zu machen, wenn ich die vier davon, die noch ungelesen auf meiner Favoritenliste rumgammeln, alle gelesen habe.
Nun hatte gleich die erste davon 36 Kapitel + Epilog und in den drei anderen warten nochmal 13, 8 und 15 Kapitel auf mich, so dass ich das mit dem Sammelreview mal verwerfe und schlicht und ergreifend erstmal was zu der einen Story schreibe, die ich gestern ausgelesen habe.

Fandom: Yu-Gi-Oh! Duel Monsters GX
Genre: Shônen-Ai, Adventure
Pairing: Jaden x Jesse [und diverse Nebenpairings]
Meine Wertung: 4 von 10 Punkten
Status: Abgeschlossen mit 37 Kapiteln + Epilog


Story

Seit einiger Zeit quälen Jaden Träume von der Isekai - jener fremden Welt, in der er einst hätte König werden sollen. Die Bewohner dieser Welt rufen um seine Hilfe, doch er zweifelt daran, ob gerade er, der in seiner Vergangenheit als Oberster König dort massenhaft Menschen zu den Sternen geschickt hat, der Richtige dafür ist. Den Stein ins Rollen bringt ein Hilfe suchendes Telefonat mit seinem besten Freund Jesse – denn der weiß nichts über die Umstände von Jadens letzten Besuch in der Isekai und kündigt ihm die Freundschaft in dem Glauben, die Bewohner der Welt währen ihm nicht wichtig genug, um ihnen helfen zu wollen.
Als Jesse nach Gesprächen mit Jadens alten Freunden die wahren Umstände erfährt, ist es allerdings schon fast zu spät und sein ehemals bester Freund bereits auf dem Weg zu ihrem alten Bekannten Professor Eisenstein, der ihn in die fremde Welt bringen soll. Und so kann er sich nur noch verabschieden, als Jaden geht – doch ist es wirklich ein Abschied für immer?

Review

Natürlich ist es kein Abschied für immer. Wer würde denn auch eine Pairing-Fanfiction schreiben und dann nach fünf Kapiteln die beiden Hauptcharaktere unwiderruflich trennen? Trotzdem ist es beachtlich, wie wenig Jesse und Jaden im Verlauf der ganzen Story wirklich zusammen sind. Erst die Trennung, dann eine Verletzung, diverse (teils abstruse) Missverständnisse und eine Haupt-Storyline, die sich eigentlich eher um den Kampf von Jaden gegen ein altbekanntes Übel dreht sorgen dafür, dass immer eine Distanz zwischen den beiden bleibt.

Messerscharfe Schlussfolgerungen

Wo wir schon bei den Missverständnissen sind: Das erste ist ja gleich das, das die beiden überhaupt erst auseinanderbringt. Jesse hat keine Ahnung, was los ist, verurteilt Jaden aber erstmal, ohne nach den Umständen zu fragen. Später wird er rasend eifersüchtig, weil ein Haufen alter Männer Jaden (der mittlerweile König der Isekai ist und sich Haou nennt) unbedingt verheiraten will –und Jesse aus unerfindlichen Gründen glaubt, Haou würde da freiwillig mitmachen. Nicht zu vergessen das tolle Missverständnis, das ganz am Ende nochmal die Dramatik hochschrauben soll: Einer der Duell-Azubis aus dem Gefolge von Haou wagt es, diesen nicht ehrfurchtsvoll „mein König“ sondern einfach nur mit dem Vornamen anzusprechen – woraus Jesse messerscharf folgert, dass dieser Junge nur ein unehelicher Sohn von Haou sein kann. Ich sage mal nichts dazu.

Ja, so sehen Konflikte in dieser Story aus. Entweder, sie fangen schon damit an, dass sie überhaupt da sind. Oder sie lösen sich mal eben in Wohlgefallen auf. Die Isekai ist eine Einöde sondergleichen? Spiele ein paar Monsterkarten und sie verwandelt sich in eine blühende Landschaft. Jaden aka Haou soll eine Frau heiraten und Nachwuchs zeugen? Will er nicht. Sagt er auch. Im übrigen auch, dass er in einen Mann verliebt ist.
Stört das etwa niemanden in einer totalitär regierten mittelalterlichen Parallelwelt?
Tatsächlich nicht.
Sobald Jesse erstmal da ist, wird geheiratet (na ja, nach ein paar Missverständnissen halt) und alle geben Ruhe. Auch, weil der König seine Ratsherren mal eben in den Kerker schmeißen lässt, sie später vom Oberbösewicht „zu den Sternen geschickt“ werden (ja, man hält sich da wie auch bei den Namen an die alberne Terminologie der deutschen TV-Ausstrahlung) und als einzige Charaktere nicht zurückkommen. Vielleicht wird ihr Zurückkommen auch nur nicht erwähnt. Mit Jadens 14 Freunden hat man ja schon genug wichtige Charaktere, über die man was schreiben muss.

Künstlerische Freiheit oder sowas

Wo wir gerade den Oberbösewicht erwähnt haben: Da muss man ja auch nicht kreativ sein. Hat doch der fiese Oberboss aus der vierten Staffel gesagt, dass man ihn eh nie endgültig besiegen wird, taucht er dann halt vier Jahre später in der Isekai wieder auf. Um dort, ich erlaube mir den Spoiler, mit der Macht einer extra für Jaden gezeichneten ultimativen Heldenkarte wirklich endgültig sang- und klanglos zu verschwinden.

Wem das jetzt schon reicht, dem sei gesagt, dass ich noch weitermachen könnte und lustige Auswüchse der Story beschreiben. Zum Beispiel den Fakt, dass auch in der mittelalterlichen Isekai natürlich fließend Wasser immer vorhanden ist. Inklusive Duschen und herkömmlichen Toiletten. Aber natürlich keine moderne medizinische Versorgung, sonst wäre es ja nicht so dramatisch, dass Haou ein Loch im Bauch hat. Wobei, so dramatisch ist das dann auch nicht, denn die Schulärztin der Duellakademie ist ein Universalgenie und meistert auch chirurgische Eingriffe so bravourös, dass Haou  ein paar Tage später schon wieder munter durch die Gegend hüpft.
Oder, dass alle Charaktere hier ein extremes Schlafbedürfnis haben. Egal, was gerade los ist - Nachts wird geschlafen. Und wenn das halbe Schloss in Trümmern liegt, werden erstmal die noch stehenden Betten gekapert und sich am nächsten Morgen um etwaige Verletzte gekümmert. Im Notfall kann man ja auch im Pferdestall schlafen. Wie, da sollten eigentlich Pferde drin stehen? Ach was.

Das muss so, das ist ein Happy End

Gut, ich will jetzt nicht minutiös jedes seltsame Detail aus der Story aufzählen, aber zum Ende muss ich doch noch ein Wort sagen, denn das zieht die Geschichte nochmal ganz schön runter. Angefangen damit, dass irgendwann ab der Mitte der Story auf einmal einige von Haous Freunden lange versteckte Gefühle füreinander entdecken. Selbst, wenn sie die letzten drei Jahre als Duellanten-Team verbracht haben, fällt ihnen natürlich erst jetzt auf, dass sie sich eigentlich total lieben. So dass dafür gesorgt ist, dass im Epilog alle verheiratet sind und Kinder haben.

Moment, alle?

Kinder?

(Gequält) Ja.

Denn die zwei Heteropärchen, die mit weiblichen Charakteren aus GX zustandekommen, das einfach eine miese Frauenquote hat, plus die, die mit Frauen zustandekommen, die im Epilog das erste mal namentlich erwähnt werden, sind am Ende nicht die einzigen mit Kindern.

Ja, zum Happy End einer Pairinggeschichte gehört es natürlich wie das Amen in die Kirche, dass das Paar, um das es geht, nicht nur heiraten kann sondern auch noch eine Familie mit vielen kleinen Kinderlein gründen darf. Sonst ist es doch kein Happy End! Wäre ja grauenvoll, wenn Jaden und Jesse als gleichberechtigte Partner über das Land regieren würden – ist doch viel schöner, wenn einer von beiden König ist und der andere sich brav im Hintergrund um die Kinderchen kümmern darf. Wie eine devote Ehefrau von vor 100 Jahren das eben so macht.

Schöne Stilblümchen
 
Wäre schön, wenn der Schreibstil diese Story wenigstens ein bisschen aus dem Sumpf ziehen würde, oder? Ist aber leider nicht so. Schonmal damit angefangen, dass die Autorin ein Problem mit Namen hat. Also, Namen kommen vor. Aber irgendwie beherrscht sie die Kunst, gerade dann, wenn man wirklich nicht weiß, um wen es gerade geht, erstmal vier Sätze lang nur „er“ zu schreiben. Bevor dieses „er“ dann endlich mal durch ein vielsagendes „der Kristallungeheuerdeckduellant“ ersetzt wird oder irgendwo von smaragdgrünen Augen die Rede ist. Einfach banal mal irgendwo „Jesse“ zu schreiben, das ist der Autorin wohl einfach zu langweilig.
Und so wimmelt es auch sonst von schönen, kurzen und prägnanten Beschreibungen wie „der Dinodeckduellant“, „der Mathematiker“, „der Lord“, „der Brünette“ und so weiter und so fort. Gut, dass es eine Fanfic ist und man die Charaktere einigermaßen vor Augen hat.

Ansonsten haben wir es hier gerne mal mit umständlichen Satzkonstruktionen zu tun. Beispiel: „Die Augen der beiden Männer weiten sich im Angesicht der Erkenntnis, dass sie gerade von ihrem Freund und Sorgenkind dabei erwischt worden sind, wie sie sich näher kommen wollen, was ihnen beiden sehr peinlich ist, aber im Vordergrund stehen ihre Sorgen um den Brünetten.“ Alles klar?

Auktorialer Erzähler ist sowieso nicht immer die beste Wahl, weil es jede Spannung im Keim erstickt. Jaden ist verschwunden? Kein Problem, ein Absatz später erfahren wir eh, was mit ihm los ist, während ihn seine Freunde immer noch verzweifelt suchen. Die Bösen haben einen fiesen Plan? Keine Sorge, wir als Leser dürfen deren Kriegsrat mitverfolgen. Nicht, dass die Pläne der Bösen irgendwie über „wir greifen das Schloss vom König frontal an“ hinausgehen würden, aber trotzdem.

Auch noch was Nettes

Na ja, irgendwie hat mich die Story ja letzten Endes doch über 38 Kapitel unterhalten. Ich hatte zwar zwischendurch mal glatt keine Lust mehr weiterzulesen, aber die Story ganz von meiner Liste zu schmeißen weil es mir zu schlecht wurde, da hatte ich auch keinen Grund zu. Na ja, bis zum vorletzten Kapitel.

Gerade weil es so viele Charaktere sind, ist die Story schön kurzweilig. Da wird keiner vergessen. Sogar Chumley darf wieder auftauchen, es gibt ein Wiedersehen mit Bastion und Tania, die Gespräche, an denen mehrere Figuren beteiligt sind, sind immer unglaublich kurzweilig und unterhaltsam und von den Hauptpersonen kann sich eigentlich keiner beschweren, zu wenig vorzukommen. Auch, wenn die Mädchen alle manchmal ein bisschen rumzicken, sind die Sticheleien, die dabei rumkommen, recht amüsant.

Fazitmäßig müsste man also festhalten, dass es zwar keine wirklich tolle Spiritshipping-Story ist, aber eine nette GX-Fanfic, bei der jeder Charakter mal was zu sagen hat. Ob man sowas braucht ist dann eben die andere Frage.

Review: Personal Paradise - Killer Kid Personal Paradise, Germanga, Manga, Personal Paradise, Review

Autor:  Jitsch
Irgendwie bin ich in letzter Zeit voll in Review Stimmung. Ich weiß auch nicht, ich hatte mir schon recht lange vorgenommen, mal Reviews zu bestimmten deutschen Manga zu machen und jetzt hab ich endlich mal Zeit dafür.
Das Reviewte Werk ist diesmal schon etwas älter (Band 2 kam letzten Juni raus), aber ich hatte mir trotzdem fest vorgenommen, nochmal was dazu zu schreiben. Also..

Personal Paradise - Killer Kid
 
  
 
 
Autor:  Melanie Rosa_Maus Schober
Genre:  Mystery, Action
Preis:  je 5,95
Seitenzahl:  je 196 Seiten
ISBN Band I:  978-3-551-79124-5
ISBN Band II:  978-3-551-79125-2
Meine Wertung:  6 von 10 Punkten
Status:  Abgeschlossen
 

Story
 
Daniela verbringt ihre Tage vor dem Fernseher und interessiert sich nicht sonderlich dafür, was draußen so los ist. Auch nicht dafür, dass der Gangster Andi Ramirez es auf ihren Bruder Nicolas abgesehen hat, der ehemals Anführer der Northside-Gang war. Allerdings bleibt ihr bald keine andere Wahl, als sich mit der Außenwelt zu befassen: Bei einem fehlgeschlagenen Attentat auf Nicolas gelingt es dem Attentäter Yoru gerade noch, eine Geisel zu nehmen: Daniela. Diese Begegnung und die Konfrontation mit den Schattenseiten der modernen Gesellschaft schockieren das junge Mädchen zutiefst.

Gleichzeitig macht sich im Auftrag von Danielas Vater der Agent Hakari auf die Suche nach Yoru und seiner Geisel – doch die Absichten, die hinter seinem Dauerlächeln stehen, sind nicht leicht zu durchschauen…


Review

 
Der erste Doppelband  (und gleichzeitig die vorerst letzte Geschichte) der „Personal Paradise“ Reihe von Melanie Rosa_Maus Schober setzt nach einem größeren Zeitsprung an: Mindestens 5 Jahre sind seit „Assassin Angel“ vergangen. Naturgemäß sind die bekannten Charaktere älter geworden – und ihre Rolle in der Geschichte kleiner.

Im Zentrum der Story steht der Konflikt zwischen dem Killer Yoru (der natürlich eine schwere Kindheit hatte und den Job eigentlich auch nur macht, damit er die Bombe entfernen kann, mit der ihn die Security kontrolliert) und seinem Bruder Hakari (der aussieht wie Gin Ichimaru aus Bleach und wenig überraschend hinter seinem Dauerlächeln eine unglaubliche Arroganz und Grausamkeit verbirgt). Damit wir diesen Konflikt auch wirklich verstehen, wird uns ihr Verhältnis nicht nur in einer Vision gezeigt, die Yoru Daniela aufzwingt und in der er von Hakari in Brand gesetzt wird. Yoru schildert später im ersten Band auch nochmal seine ganze Lebensgeschichte von seiner Geburt bis in die Gegenwart.

Wo wir schon beim Geschichten sind: Im ersten Band erhält Daniela auch die Gelegenheit, ihre Lebensgeschichte (frühe Kindheit bis Gegenwart) zu schildern. Außerdem erzählt Yoru ihr etwas über den Zustand der gegenwärtigen Welt (die bis auf die Städte mit Müll bedeckt ist) und warum es NHIs (Non-Human-Individuals, Menschen mit übernatürlichen Begabungen) gibt. Das ist alles irgendwie nett zu wissen, aber die Geschichte würde auch funktionieren, wenn man das ganze ein wenig kompakter vermittelt bekommen hätte.
Wen interessiert es, wie der Entdecker der Zirbeldrüse hieß, wer den ersten NHI geschaffen hat und wie der wiederum hieß und aussah? Für die Story relevant ist jedenfalls nur, dass NHI keine angeborene Begabung ist, sondern durch ein Virus ausgelöst wird. Und mit dem hat sich Daniela schon angesteckt, weshalb ihre neu entdeckten übersinnlichen Kräfte zum Dreh- und Angelpunkt der Story werden, sobald der erste Band und die Schulstunde über die Welt von Personal Paradise vorbei sind. Am Ende davon ist Daniela nämlich auch schon kein verwöntes Gör mehr, sondern Yorus Koplizin, die ihm helfen will.

Band 2 lässt die langatmigen Erklärungen hinter sich, hat aber ein ganz anderes großes Problem: Vorhersehbarkeit.
Natürlich entdeckt Daniela ihre Kräfte, und natürlich kann sie dank derer erstmal zusammen mit Yoru entkommen. Nach zwei Kapiteln auf der Flucht fassen sie einen Plan, der maßgeblich auf Danielas Kräften aufbaut und, na hoppla, wer hätte das gedacht, es funktioniert nicht so wie es soll, weil sie noch nicht geübt genug ist, um ihre Fähigkeiten abzurufen. Damit sieht es für kurze Zeit nicht so gut aus, zumindest für Yoru, der sich verletzt einen Kampf mit Hakari liefern muss. Aber, und auch das überrascht wieder keinen, Danielas Kräfte setzen dann doch noch wieder ein und retten den Tag.


Vor Killer Kid machte vor allem eins Personal Paradise aus: Jugendliche, die halbwegs normale Probleme haben: Die Frage nach dem Dazugehören, blöde Freunde oder Freundinnen, Unglückliche Beziehungen, Verliebtheit, Drogen, Meinungsverschiedenheiten, Unsicherheit. Dazu kamen dann noch die Reibereien der Gangs untereinander, was auf jeden Fall immer für jede Menge Action gesorgt hat. Da wurde Motorrad gefahren, mit Pistolen hantiert, geschlagen, gekickt und manchmal auch gebissen. Jedenfalls war viel los. Nicht zu vergessen, dass Sex eine (was im Alltag von Jugendlichen auch kein Wunder ist) gewisse Rolle gespielt hat.

Und auf all das müssen wir in Killer Kid verzichten. Yoru ist erwachsen und hat handfeste, sehr reale Probleme, die nichts mit Pubertät zu tun haben. Daniela wiederum ist erstens zu jung und hat zweitens auch andere Probleme als andere Kinder in ihrem Alter. Sprich: Die Identifikationsfläche, die Personal Paradise in seinen bisherigen Bänden für die jugendlichen Leser geboten hat, ist futsch. Und das nimmt der Story einen Großteil des besonderen Reizes, der sie ausgemacht hat. Charaktere wie Yoru und Hakari findet man in jedem zweiten Anime.

Das heißt nicht, dass die Charaktere rundweg unsympathisch sind. Zumindest Yoru nicht, der unter seiner grummeligen Fassade ein Herz aus Gold verbirgt. Daniela bessert sich und macht immerhin lustige Kommentare, die die langen Erklärungen etwas auflockern.  Ja, man wünscht ihnen auch, dass es mit ihnen ein gutes Ende nimmt. Aber eben nicht so vorhersehbar.


Zeichnerisch ist Melanie Schobers Stil ausgereift genug.
Die Gesichter sehen sich zwar im Grundaufbau recht ähnlich, aber dank abgefahrener Frisuren und charakteristischen NHI-Zeichen in den Gesichtern erkennt man trotzdem jeden auf den ersten Blick. Eine unglaubliche Vielfalt von Gesichtsausdrücken lässt gerade Daniela sehr lebendig wirken, sowohl in ernsten Situationen als auch bei deformierteren Slapstick-Einlagen. Die Hintergründe sind ausgearbeitet und detailliert, wie man es bereits kennt und vervollständigen das Bild der Welt von Personal Paradise; das Paneling ist sicher und übersichtlich. Das nennt man grundsolide: Die Zeichnungen lassen nicht unbedingt den Atem stocken, sind aber genau das, was es braucht, um eine Geschichte ordentlich zu erzählen.


Von daher sollte man darauf hoffen, dass Melanie Schober in nächster Zeit mal wieder die Gelegenheit bekommen wird, bei einem großen Verlag zu veröffentlichen, und vielleicht klappt es dann auch mit dem Story-Pacing wieder besser. Ansonsten empfehle ich, sich die älteren Personal Paradise Bände noch einmal anzuschauen.

Dickes Doppel: Shounen Go! Go! 7 Review Shounen Go! Go!, Germanga, Manga, Review, Shounen Go! Go!

Autor:  Jitsch
It's Review Time!
Und dieses Review hat es in sich. Schließlich hat es auch die Anthologie in sich, die ich reviewe. Die Rede ist natürlich von Shounen Go! Go!, der ersten und bisher einzigen deutschen Shounen-Manga-Anthologie, die mit dem Doppelband 7 leider ihren Abschluss findet. Aber lest selbst, was ich davon halte.

Shounen Go! Go! 7.1 und 7.2
 
   
 
 
Autoren:  sehr viele (siehe unten)
Genre:  Shounen, Fantasy, Comedy
Preis:  je 8 Euro
Seitenzahl:  199 Seiten (7.1) / 280 Seiten (7.2)
Meine Wertung:  Wertung pro Story (siehe unten)
Status:  Letzte zwei Bände
 

Memento Mori
 
Bevor ich nun in vollem Genuss die einzelnen Stories aus den beiden Bänden auseinander nehme, beginnen wir mit zwei Nachrufen.

Zum einen natürlich für Shounen Go! Go! an sich. Die erste deutsche Shounen-Anthologie wird mit Band 7.2 zu Grabe getragen. Dazu geführt haben mehrere Umstände, aber die beiden wichtigsten sind offiziell folgende: Zum einen gab und gibt es auch in Band 7.2 riesige Qualitätsunterschiede zwischen den Zeichnern. Zum anderen gab es immer wieder Probleme mit Abgabeterminen, die es eben so mit sich bringt, wenn es keine Redaktion gibt, die ein verbindliches Abgabedatum vorgibt und durchsetzt. Deshalb, lebe wohl, Shounen Go! Go!

Aber das soll ja nicht das Ende aller Tage sein. Gerüchteweise arbeitet Michael Wild bereits daran, eine Nachfolgeanthologie aus der Taufe zu heben, die dann natürlich alle Fehler von Shounen Go! Go! nicht mehr machen soll. Wir dürfen gespannt sein.

Mein zweites Memento geht an die Fortsetzungsgeschichten, die leider auf der Strecke geblieben sind. Allen voran „Chicken King“ von Martin MaddinBlechdose Geier und Andi abgemeldet Völlinger, dessen grandioses Finale ursprünglich schon für SGG6 angekündigt war und leider immer noch auf sich warten lässt. Ja, wer ein bisschen aufgepasst hat, weiß, dass Martin Geier im Moment wichtigeres zu tun hat. Schade um den Abschluss der Story ist es natürlich trotzdem. Aber immerhin kann man es als sicher ansehen, dass der letzte Teil, wenn er irgendwann nochmal gezeichnet wird, wie auch die drei ersten Teile bei Delfinium Prints erscheinen wird.
Wo wir bei Delfinium Prints sind: Da werden dann wahrscheinlich auch die nächsten Kapitel von „Super Epic Brawl Omega“ erscheinen. David Yeo Füleki beschert uns nämlich in SGG7 zwar zwei spannende Kapitel, aber noch längst keinen Abschluss dieses Epos.
Ebenso erwähnen muss ich hier „Zen“ von Maxim Maximko Simonenko und „Treasure Raiders“ von Michael Michel Wild erwähnen, deren letzte Kapitel leider nicht fertig geworden sind. Streng genommen gilt das auch für „B!“ von Patrick Patty Stahlberg, allerdings war diese Story mit ihren gerade mal 10 Seiten in SGG5 sowieso noch nicht so richtig in Fahrt.


Review-Schlacht!

4 von Philipp Flint Petzold (7.1)
30 Seiten / 7.5 von 10 Punkten

Nachdem der Dreiteiler „Death of the Lost“ in SGG6 sein Ende gefunden hatte, geht es in „4“ mit den Zombies in die reale Welt. Das lausige Vorstadt-Kino, in dem die mittlerweile fünf Freunde DotL geschaut haben, soll abgerissen werden. Bevor es dazu kommt, findet Robin in dessen Keller etwas sehr Interessantes, das die Eröffnung des neuen Kinokomplexes, zu dem auch die DotL-Stars kommen, zu einer wirklich spannenden Veranstaltung macht.
Gewohnt Stilsicher zeichnet Flint hier, was er am besten kann: Action, Chaos und Charaktere mit enormem Wiedererkennungswert. Die Darsteller aus den Filmen außerhalb ihrer Rollen zu erleben, ist mit das Interessanteste, und auch der Witz bleibt lässig. Die Story endet mit einem Cliffhanger, der dann in den Geschichten von Yeo und sorata08 aufgegriffen und von Hugi schließlich ins Finale geführt wird – aber dazu mehr weiter unten.  
 

Angst und Bange von Nadir Artdrian Aslam (7.2)
22 Seiten / 8 von 10 Punkten

Danko jagt Monster, doch diesmal sorgt er unfreiwillig dafür, dass er mehr Arbeit hat: Denn seine gute Freundin Annie leidet sehr darunter, dass er kaum noch Zeit für sie hat und sich immer mehr von ihr entfernt. Gerade solche Gefühle sind es nämlich, von denen sich die Monster ernähren…
Meine Bewertung ist vielleicht objektiv ein bisschen hoch, aber ich war schon von der zweiten Seite an im Fangirl-Modus, weil Danko einfach extrem cool rüberkommt. Ganz selbstverständlich und ohne umständliche Monologe des Hauptcharakters steigt man flott in die Story ein. Auch das knuddelige Schweinchen mit dem Namen Schnitzel, das als Maskottchen und Monsterdetektor fungiert, gibt Bonuspunkte.
Zeichnerisch muss man fairerweise sagen, dass da noch Luft nach oben ist, wo Hintergründe ausgearbeiteter sein könnten und vor allem die Actionszenen eher schwach wirken. Auch, wenn der Autor das nicht gerne hören wird, es hat eher was von einem Shojo-Manga, wie zentral es hier um Gefühle und die potenziell romantische Beziehung von Danko und Annie geht. Na ja, mir gefällt’s.
 

Berliner Bären Attack
von FahrSindram  (7.2)
4 Seiten / 5 von 10 Punkten

Eigentlich sind es 2 Seiten, die davon handeln, wie Fahr, Michl und Maria in Bärenkostümen quer durch Berlin laufen. Und weitere zwei Seiten, auf denen die Charaktere darüber diskutieren, ob es denn nun genau so ablief oder doch anders. Scheint jedenfalls eher ein Insider zu sein, der für Leute, die nicht dabei waren, wenig Zugang bietet.
 

Deathbrawl Zombiewonder von Stephan Chop Scholz  (7.1)
58 Seiten / 9 von 10 Punkten

Chop ist ein Neuzugang bei Shounen Go! Go! und liefert prompt ein episches Werk ab, das Lust auf mehr macht. Zur Story: Geezo hat sich mit Gott (ja, der aus dem Himmel) angelegt und irgendwie den Kürzeren gezogen. Als Strafe wird er auf die Erde verbannt - zu seinem Schrecken findet er sich kurz darauf im Zombie-Körper einer jüngst getöteten Prostituierten wieder. Zum Glück (?) hat Gott auch noch alle anderen Toten auf dem Friedhof als Zombies zurückkehren lassen und sie sind bereit, Lisa (nun Geezo) überall hin zu folgen. Bleibt nur die Frage: Wie soll Geezo Rache an Gott üben, wenn der irgendwo hoch oben im Himmel sitzt?
Diese Story hat keinen Respekt, das wird schon auf den ersten Seiten klar, auf denen Gott sein Fett wegbekommt. Irgendwie schafft es der Autor neben den Seitenhieben auf die Religion auch noch, das Vampirthema der Ausgabe aufzugreifen, Hugi eine Cameo zu bescheren, jede Menge Lacher zu präsentieren und zum Schluss trotzdem ein fast episches Ende zu finden. Der Erzählstil ist, auch das sieht man bereits auf der ersten Seite, unglaublich gut und auch zeichnerisch muss sich Chop nicht hinter seinen etablierten Zeichnerkollegen verstecken. Man sollte ihn weiter im Auge behalten!


Die Go-Go-Gang gegen die Dybuk-Apokalypse oder Ein Tag wie jeder andere von vielen Zeichnern (7.2)
36 Seiten / lest es selbst!  

Eigentlich ist es Unsinn, dass ich diese Story reviewe, schließlich kann man sie komplett auf Animexx lesen. Es handelt sich dabei um ein lustiges Intermezzo, in dem die (meisten) SGG-Zeichner sich mit dem Übel anlegen, das aus der sogenannten Dybuk-Box kommt. Aber wie gesagt: Bildet euch eure Meinung einfach selbst.
 
 
Evil Hunter 2 Part IV und V von Wieland sorata08 Möbus (7.1 und 7.2)
15 und 11 Seiten / 6 von 10 Punkten

Hier geht’s da weiter, wo Teil III aufgehört hat: Bösewicht Le Harlequin hat den Evil Hunter Mike Reese und seine Kumpane Günther und Aysha mit Hilfe dem „Splitter der Zeit“ in eine transdimensionale Ebene des Zeit-Raum-Kontinuums (auch: „Dimensions-Limbo“)  befördert. In Teil IV offenbart sich endlich ein alter neuer Verbündeter und Mikes ach-so-tragische Vergangenheit kommt ans Licht. Teil V beschließt das ganze mit dem Endkampf gegen den bösen Harlequin, der leider viel zu schnell vorbei ist und auch sonst keine Superlative mehr hervorbringt.
Sagen wir so: Evil Hunter bietet auch in seinem Abschluss nicht mehr und nicht weniger als man nach den vorherigen Kapiteln erwarten konnte. Die meisten Gags zünden immerhin (und es sind viele!) und das zeichnerische Niveau bleibt da, wo es schon vorher war. Es ist genug, um eine Geschichte zu erzählen, aber gerade die Effekte in den Kämpfen und die ernsteren Szenen leiden unter dem nach wie vor eher unordentlichen und teils auch noch unausgereiftem Zeichenstil.  Es ist kein Meisterwerk, aber ganz gute Unterhaltung. Und am Ende dürfen sich auch Jesse und Mike in den Kampf gegen Flints Monster aus „4“ stürzen.
 

Go In And Win 4 von Marcel Hugi Hugenschütt (7.2)
67 Seiten / 100 von 10 Punkten

Geht da weiter, wo Go In And Win 3 aufgehört hatte: Claas und Ilse haben die Apokalypse ausgelöst und Malz sowie der namenlose Hauptcharakter versuchen zusammen mit dem Gott aus dem T-Shirt, diese abzuwenden. Dazu müssen sie nur Satan vor Sonnenuntergang in eine Kirche prügeln.
Was diesen Abschluss so grandios macht, ist, dass dieser Comic nicht nur die Go In And Win Reihe abschließt, sondern nebenbei noch einen Schlussstrich unter Shounen Go! Go! als Ganzes setzt. Entoman taucht natürlich auf (auf dem Weg zur Quantengeist Null), aber auch etliche andere Charaktere aus früheren Ausgaben, die man schon fast vergessen hatte (nur um ein Beispiel zu nennen: Der Hauptcharakter von Jigoku Earth aus SGG4). Das Monster aus „4“ ist bei der Apokalypse ebenso mit von der Partie wie die Evil Hunter, die Zerstörung des Chicken King wird beweint und in letzter Sekunde lässt sich auch Chase Fisher nochmal blicken. Allerhand Explosionen, sinnlose Tode (einer davon vom Autor persönlich verursacht), lustige Bemerkungen, Werbung und überraschende Wendungen runden dieses Spektakel ab. Und am Ende geht alles genau so aus, wie man es von Hugi erwartet. Oder doch nicht?
 

Marten, der zeitreisende Roboter (der durch die Zeit reist) von Marcel Hugi Hugenschütt (7.1)
5 Seiten /  8 von 10 Punkten

Ein lustiges Intermezzo über einen zeitreisenden Roboter (ja, langsam wissen wir’s), der irgendwie nicht in der Lage ist, seine Fähigkeiten gewinnbringend einzusetzen. Inklusive Pokémon-Parodie, Cameo von Michel und einer minimalen Überschneidung mit der Story von „Go In And Win“. Fünf Lacher auf fünf Seiten sind echt eine gute Quote.
 

Mord in der Schule von Lydia Smarakt Miller (7.2)
19 Seiten / 5.5 von 10 Punkten

Armins Schule ist in Aufruhr: Frau Boesch soll von einem Vampir angefallen worden sein. Als wäre das noch nicht genug, wird das zweite Opfer der Schläger Konrad, der Armin am Vortag gedroht hatte. Um seine Unschuld zu beweisen, gibt Armin einen Tipp ab, wer als nächstes sterben wird, der sich sowieso nicht bewahrheiten kann….
Die Story ist gut gemacht und eher detektivisch aufgebaut, wenn es nicht von Anfang an so offensichtlich wäre, wer der wahre Übeltäter ist. Bei Smarakts doch eher sehr simplen und oft genug eben auch leeren Hintergründen (der Schulhof ist ein weißes Panel, in dem Menschen herumlaufen)  sticht eben jedes Detail allein dadurch ins Auge, dass es eben da ist. Auch die Zeichnungen von Menschen sind unausgereift, oft stark simplifiziert und nicht immer anatomisch korrekt. Gerade Zeichnerisch ist hier noch sehr viel Entwicklung nötig.


NeD-Press von Betram "Byrdylicious" Steidel, Artur abgemeldet Frank, Benjamin milc Miletić u. Sascha Ming-Hatsu Küpper (7.2)
8 Seiten / 4 von 10 Punkten

Acht Seiten von vier Zeichnern. Man sieht die Stilwechsel sofort. Die Story wirkt auch für die kurze Seitenzahl wenig zusammenhängend – was auf den letzten zwei Seiten ein Redakteur auch prompt bemängelt und den Manga ablehnt.
Scheint wohl eher Werbung für das Projekt der Zeichner zu sein. Nach dem Motto „Abgelehnt!? Wie don’t give a F**ck!!!“ kann da anscheinend jeder mitmachen. Das sieht man auch, denn annehmbar sind optisch nur zwei der vier Zeichner. Nun ja.
 

Ninjaregenwurm, bitte von Lydia Smarakt Miller (7.1)
12 Seiten / 5.5 von 10 Punkten

Vinzent hat Freunde, die ein bisschen anders sind, denn sie träumen davon, Superhelden zu werden. Und sie treten auch eiligst in Aktion, wenn es darum geht, hübschen Frauen zu helfen…
Eine sehr kurze Story, die im Kern eine halbwegs witzige Idee hat. Vielfältige Gesichtsausdrücke kann Smarakt, leider ist ihr Stil ansonsten noch nicht ganz ausgereift, Gesichter sehen sich ziemlich ähnlich und Hintergründe sind sehr simpel gehalten und oft auch zu leer. Da ist noch Luft nach oben.
 

Random Copic Marker Name von Michael Michel Wild (7.1)
13 Seiten / 6.5 von 10 Punkten

Mark ist entsetzt, weil sein Schwarm, der Star Aika Ai, scheinbar einen Freund hat. Seine eigene Freundin Yael hat auch viel mehr Spaß daran, ihn fertigzumachen. Seinen Frust spielt er sich mit seiner Band Random Copic Marker Name von der Seele. Ein Casting bei „Moron Records“ ist sein einziger Hoffnungsschimmer…
Wenn Michel in diesem Manga eins beweist, dann, dass er unglaublich kreativ darin ist, die Eigenheiten des typischen Manga-Erzählstils zu nutzen und zu parodieren. „Wir sehen uns dann in zwei Panels“ führt zu einem superschnellen Szenenwechsel, bei einem Trennungsgespräch stürzt ein halbes Panel ab, eine Cameo von Yeos Stuwwelpeter ist nur dazu da, um die Seite zu füllen (das wird auch so gesagt). Das macht den Manga durchaus sehr unterhaltsam, auch wenn er für den Zeichenstil nicht wirklich ein großes Lob verdient. Vermutlich, oder eher, hoffentlich, ist der Manga sogar schon etwas älter, denn hätte der Zeichner seit SGG 6 Zeit zum Zeichnen gehabt, wäre eine Fortsetzung von Treasure Raiders für alle Beteiligten wünschenswerter gewesen.
 

Super Epic Brawl Omega Runde 5 und 6 von David Yeo Füleki (7.1 und 7.2)
Je 20 Seiten / 7 von 10 Punkten

Lange haben wir darauf gewartet, und nun kommt es endlich zum Einsatz: Das Suizid-Stockenten-Schwadron. Ansonsten konzentrieren sich diese zwei Kapitel vor allem auf Entomans Kampf gegen den Mega-Cheater Mister Glitch, der in einer 16-Bit-Paralleldimension stattfindet.
Über Yeos Zeichenkünste noch großartig Worte zu verlieren, ist relativ müßig. Er kann’s halt, und allenfalls ist die Story Geschmackssache. Die aktuellen Kapitel reisen inhaltlich eigentlich auf der klassischen Shonen-Manga-Schiene: Es wird viel und mit allerhand Tricks gekämpft. Was zum Lachen hat man allenfalls aus Schadenfreude, wenn Entoman (wen überrascht’s?) seine Gegner demütigend fertigmacht und lediglich am Ende von Runde 6 gibt es eine größere Überraschung. Weiter geht’s dann wohl bei Delfinium Prints, und wenn man Yeos Output so betrachtet, kann das auch gar nicht mehr so lange dauern.  
 

Vampire Blues von Johanna Jitsch Tell (7.1)
30 Seiten

Meine eigene Story. Hab ich nur der Vollständigkeit hier nochmal aufgeführt . Hier müsst ihr euch wohl oder übel eure Meinung selbst bilden oder auf Reviews von anderen Leuten warten.
 

Von Waffen und anderen schönen Dingen von Stephan Chop Scholz (7.2)
21 Seiten / 5 von 10 Punkten

Karl-Heinz-Josef Schmitts Leben ändert sich eines Tages, als er ein Telefon in einer Telefonzelle klingeln hört. Die Person am anderen Ende der Leitung droht ihm, ihn abzuknallen, wenn er nicht die in der Telefonzelle versteckte Pistole nimmt und die nächste Person erschießt, die ihm über den Weg läuft. Karl-Heinz-Josef reagiert allerdings nicht so, wie der Täter gedacht hatte…
Diese Story kann man witzig finden. Oder man kann der Meinung sein, dass sie etwas parodiert,  über das man sich nicht lustig machen sollte. Je nachdem, ob das eine oder das andere zutrifft, wird man die Geschichte mögen oder nicht, denn eigentlich bauen sämtliche Witze auf einem Konzept auf, das man durchaus als gewaltverherrlichend bezeichnen kann. Nebenbei behauptet der Autor noch, nicht frauenfeindlich zu sein, um einen der wenigen weiblichen Charaktere dann ab in die Küche zu schicken. Auch das ist Geschmackssache.
Nicht zu vergessen, dass der simplizistisch gezeichnete Karl-Heinz-Josef (Eierkopf und Knopfaugen) ebenso wie die anderen Charaktere hier nicht halb so viel Spaß machen wie die irgendwie liebenswerten Figuren aus „Deathbrawl Zombiewonder“.  Mir jedenfalls macht diese Story inhaltlich keinen Spaß, auch wenn die Zeichnungen wie schon in der 7.1-er Story grundsolide sind.
 

YJC [Yakuza Junior Crusaders] von Alexander Masaka Reich und Heiko Schmelz  (7.2)
54 Seiten / 3 von 10 Punkten

Yutaka hat mit Yukio vom verfeindeten Yakuza-Clan darum gewettet, wer von beiden es in die Zeitung schafft. Während Yukio in klassischer Yakzua-Manier eine Explosion verursacht, versucht es Yutaka zusammen mit Izanami und Sumi ein wenig friedvoller: Sie stürmen eine TV-Show. Doch selbst wenn sie die Wette gewinnen, ist Yukio unberechenbar…
Die Story ist Schwachsinn. Kein Mensch beachtet die Explosion, weil alle fernsehen? Es kommt auf die Titelseite einer Zeitung, wenn ein Yakuza ein TV-Studio stürmt und sich seine „Assistentinnen“ in Unterwäsche präsentieren? Wieso tun sie das überhaupt, wenn die Zuschauer sowieso eher mit Pistolenschüssen davon abgehalten werden müssen, das TV-Studio zu verlassen? Also, wenn man schon eine Storywriter-Zeichner-Kombi hat, dann sollte man eigentlich mehr erwarten können. Aber immerhin schafft es Zeichner Masaka, die Story auf „angemessenem“ Niveau zu bebildern, oder ein wenig gröber gesagt: Die Zeichnungen sind auch nicht besser als die Story. Vom TV-Studio sehen wir allenfalls ein paar Wände, eine Doppelseite wird mit einer Explosion bebildert, die fast jeder genau so gut hinbekommen würde und Slapstickeinlagen fallen vollkommen aus dem Stil. Dann ist auch noch der Text schlecht angebracht (teils wird er sogar abgeschnitten), Schreibfehler treten auf…
Dabei sollte man Masaka noch nicht komplett abschreiben, sein neuester Manga auf Animexx ist in Farbe und das scheint ihm doch mehr zu liegen.  

Review: Grimoire 3 Grimoire, Germanga, Grimoire, Manga, Review

Autor:  Jitsch
Knapp Jahr nach meiner Rezension von Band 1+2 ist der 3. Band des Epos Grimoire von Marika demoniacalchild Herzog zur Leipziger Buchmesse erschienen und ich will mich nicht lumpen lassen, meine Eindrücke zu schildern.


Grimoire Band 3
 

 
 
Autor:  Marika Herzog (demoniacalchild)
Genre:  Fantasy
Preis:  6,90 Euro
Seitenzahl:  184 (davon 4 Farbseiten)
ISBN:  978-3-941886-02-5
Meine Wertung:  5 von 10 Punkten
Status:  Band 3 von 4
 

Story

Noch immer such der Drachendämon Darian mit seinen Freunden nach fünf magischen Artefakten, mit denen sich der große Krieg zwischen den Völkern beenden lassen soll. Doch nicht nur gefährliche Monster stellen ihnen in den Weg. Auch eine finstere Sekte, die es ebenfalls auf die Artefakte abgesehen hat, ist ihnen dicht auf den Fersen. Selbst in Darians Gruppe sind sich längst nicht alle einig, wie sie den Gefahren am besten trotzen sollten ... Das spannende Fantasy-Abenteuer voller Action und Magie nähert sich seinem dramatischen Höhepunkt!

(offizielle Inhaltsbeschreibung, Quelle)

Review


Kennt ihr die Zelda-Spiele? Nintendo hat damit einen Kassenschlager ohnegleichen erschaffen, und das mit immer wieder demselben Konzept. Der Held muss irgendwelche Artefakte finden, die ganz am Ende eines tiefen Dungeons von einem grauenvollen Monster bewacht werden. Natürlich gibt es nicht nur einen Dungeon, sondern ungefähr fünf, sieben oder acht, die im Spielverlauf gemeistert werden sollen. In Twilight Princess gehören dazu ein Waldtempel, ein Vulkan, eine fliegende Insel und eine Unterwassergrotte, in der man am Ende gegen tentakelbewehrte Monster mit großen Augen, riesige Affen und anderes Getier kämpfen muss, um den Schatz zu erbeuten.

Ungefähr so ähnlich funktioniert, zumindest in diesem dritten Band, Grimoire. Abzüglich langer Irrwege durch von Gnomen, Spinnen und Schleimwesen bewohnten Dungeons und abzüglich interessanter neuer Items allerdings. Nachdem sie ihr erstes Artefakt im vorherigen Band in den Katakomben einer Wasserstadt gefunden haben, geht es für die Helden diesmal zu einer großen Grotte mit einem großen Baum, an dessen Spitze das nächste Artefakt sein soll. Es folgen ein Artefakt im Innern eines Vulkans und auf einer fliegenden Stadt. Irgendwelche Bösewichte versuchen nun mit recht fiesen Tricks zu verhindern, dass die Helden an die Artefakte kommen, aber da sie nunmal die Helden sind, sollte es niemanden überraschen, dass sie es trotzdem schaffen.


Schwung in die Bude

Und immerhin – sie wachsen an ihrer Aufgabe. Zumindest kann Maik jetzt ein bisschen zaubern. Ansonsten hält sich die Charakterentwicklung allerdings in Grenzen, abgesehen davon, dass Darian sich ein wenig mit dem Grimoire anlegt. Die anderen sind eher dazu da, Backup zu spielen, wenn ein Gegner abgelenkt werden muss, stehen aber oft auch nutzlos in der Gegend herum. Gerade Lucian hält sich in der Hinsicht sehr zurück, so dass man manchmal fast vergisst, dass die Gruppe aus 4 Personen besteht.

Immerhin gibt es in diesem Band eine halbwegs originelle Gegenspielerin namens Zoe, die mit pinken Haaren, einem weiten Kleid, ständigem Lachen und schnellen Ausrastern viel Schwung in die Bude bringt.  Immerhin: Ein so wandlungsfähiger Charakter ist interessanter als der stille Kämpfer Lucian und der miesepetrige Maik zusammen, sowohl vom Anblick als auch vom Charakter her.


Scenery Porn über alles

Übrigens, die Zeichnungen sehen toll aus. Sie reißen einen regelrecht in die Welt von Darian und Co. Hinein. Aber leider fehlt einem in dieser Welt oftmals schlicht der Überblick. In einer Szene stößt Maik gegen etwas. Das nächste Panel zeigt ein Landschaftsbild, auf dem Maik nicht drauf ist und an dessen rechten Rand ein Grabstein zu sehen ist, der allenfalls gleich wichtig aussieht wie die Äste, die quer ins Bild ragen und der dahinter angedeutete blaue Himmel. Trotzdem ist es wohl der Grabstein, der wichtig sein soll.

Ein anderes Beispiel: Maik schreit (stehend) „Lass das“. Es folgt ein Panel mit dem Soundeffekt „Wack“, Darian schreit „Maik!! Pass auf!“ und  auf dem nächsten Panel stürzt Maik über eine Klippe. Wieso, warum, weshalb, bleibt unklar. Ob er ausgerutscht ist, ob ihn einer der Bösewichte geschubst hat, bleibt unklar. Wichtig ist, er fällt. Nun ja.
Viel zu oft sitzt man selbst als erfahrener Mangaleser da und überlegt „was passiert da jetzt eigentlich gerade?“.  Bezeichnend ist eine Szene im Vulkan: ein großer Drache und Darian beschließen, es den Bösen „gemeinsam heimzuzahlen“. Man sieht eine Energiekugel, Darian schwingt seine Waffe, erzeugt damit eine Windhose, ein großes „Krawasssssh“ zieht sich über die Seite und jede Menge Splitter fliegen umher. Irgendwas fällt zu Boden. Erst nach fünfmaligem eingehenden Betrachten der Szene geht mir auf, dass er in dem Moment das seltsame Wesen zerstört hat, das 9 Seiten vorher auf einem Panel das letzte Mal klar und deutlich zu sehen war. Scheinbar kämpft es auf den Seiten davor gegen Darian, aber es dreht sich dabei so schnell, dass man es auf den ersten Blick für einen Energiewirbel hält.

Fokus ist es, der dem Manga fehlt. Bezeichnend ist der Szene, in der Darian das Zentrum der Marionettenfäden entdeckt. In dem monumental großen Panel, das folgt, steht im Vordergrund die böse Lolita mit den pinken Haaren, und nur wenn man genau hinguckt erkennt man hinter ihr, vor dunklem Hintergrund und dunkel gerastert, das Monster, von dem die wenigen Fäden zu den kaum auffallenden Dorfbewohnern laufen, die dank der Raster quasi mit dem Hintergrund verschmelzen. Es passiert zu oft, dass die epischen Zeichnungen mit den ausgearbeiteten Hintergründen und den vielen Details es schwer machen, zu erkennen, was auf ihnen für den Leser wichtig sein soll.
Überblick über die Schauplätze hat man nur selten, weil meist nur Ausschnitte oder malerische Berge im Hintergrund gezeigt werden. Verwirrend sind teils auch Panels, die sich über eine Doppelseite ziehen, aber deren beide Hälften nicht sofort als zusammengehörig erfasst werden können, weil sie nur einen kleinen Teil der gesamten Doppelseite einnehmen und auch getrennt halbwegs Sinn ergeben.

Was Gesichter angeht, so beschleicht oftmals immer noch der Eindruck der Beliebigkeit. Gerade Augen wirken auch bei demselben Charakter in jedem Panel unterschiedlich groß, alle Gesichter haben dieselbe Form und auch Frauen- und Männergesichter entscheiden sich auf den ersten Blick kaum. So kommt es auch schon mal vor, dass man im ersten Moment die Figuren verwechselt, wenn man nur das Gesicht und ein paar gerasterte Haarsträhnen sieht, die farblich sowohl zu Darian als auch zu Zoe passen würden.


Das Auge isst mit, aber der Anblick allein macht nicht satt

Letzten Endes ist Grimoire zwar ein Augenschmaus, aber nicht unbedingt ein Lesespaß. Dass sich das im letzten, vierten Band der Serie noch großartig ändern wird, ist nicht absehbar, aber zumindest kann man sich bis dahin an den schönen Zeichnungen erfreuen, wenn schon die Charaktere so flach bleiben und die Story so wenig Überraschungen bietet. Aber wer weiß, vielleicht hat sich die Zeichnerin die großen Enthüllungen auf einfach für’s große Finale gespart und wird uns damit nochmal großartig überraschen. Warten wir’s ab.
 



Übrigens:

Ich habe vor, in nächster Zeit noch ein paar Reviews zu schreiben. Geplant sind Shounen Go! Go! Band 7.1 und 7.2, Baito-Oh!, Killing Iago, Personal Paradise -Killer Kid- sowie K-A-E. Wenn jemand meine Meinung zu einem davon unbedingt zuerst hören möchte, meldet euch!

Gnadenlos IV ~ Suite Precure♪ Da Capo al Fine Pretty Cure, Review

Autor:  Jitsch
Ich dachte, ich nutze diese Rubrik auch mal, um was anderes als Fanfics zu reviewen ;)

Suite Pretty Cure


 
Studio:  Toei Animation
Genre:  Magical Girl
Meine Wertung:  7 von 10 Punkten
Status:  Abgeschlossen mit 48 Episoden


Story

Jedes Jahr wird in Majorland eine große Zeremonie abgehalten, in der eine ausgewählte Sängerin die Melodie des Glücks vortragen darf, die den Frieden auf der ganzen Welt aufrecht erhalten soll. Doch in diesem Jahr läuft es leider nicht wie geplant - der böse König Mephisto aus Minorland taucht auf und ordnet die Noten neu an - zu einer Melodie des Unglücks.
Bevor seine auserwählte Sängerin, die Katze Siren, diese erklingen lassen kann, schreitet Aphrodite, die Königin von Majorland ein. Sie verstreut die Noten der Melodie in alle Winde. Dann schickt sie ihre Sängerin, die Katze Hummy, zusammen mit den Fairy Tones, kleinen Feen, los in die Menschenwelt. Sie sollen die legendären Kriegerinnen Pretty Cure finden, die ihnen wiederum dabei helfen sollen, die Noten wieder einzusammeln und die Melodie des Glück erneut zu vervollständigen.

Hibiki Hojo und Kanade Minamino ahnen von all dem recht wenig. Sie haben auch andere Probleme - denn seit sie an der Mittelschule sind, streiten sie sich nur noch, sobald sie sich sehen. Als Hibiki später allein ist und von einer geheimnisvollen jungen Frau angesprochen wird, beginnt alles. Denn in Hibikis Herz befindet sich ein Notenschlüssel - genau wie in dem von Kanade, die kurz darauf erscheint. Als ihre Gegner versuchen, ihnen die Notenschlüssel zu entreißen, verwandeln sich diese in magische Broschen, mit denen sich Hibiki und Kanade zu ihrer großen Überraschung in Pretty Cure verwandeln. Allerdings gibt es ein Problem: Um ihre volle Kraft zu entfalten, müssen sie miteinander harmonieren.

Review

Klingt spannend? Möglich.
Füllt man damit eine Serie von 48 Episoden? Wohl kaum.

Aber zum Glück tut Suite Pretty Cure das auch gar nicht. Leider allerdings geht die Action erst richtig los als zur Hälfte der Serie das Team erweitert wird, weil Hibiki und Kanade sich mitlerweile vertragen und auch ganz gut kämpfen können - auf Dauer, das haben sogar die Macher hier erkannt, würde das zu langweilig.


Bis man da hinkommt, hat man aber erstmal die halbe Serie zu überstehen, die viele Dinge zu wenig macht.
Charakterisierung? Komm, Hibiki ist sportlich (zeigt sie aber selten), mag Musik (weil ihr Vater Musiklehrer ist) und isst gerne Kuchen (was für ein Charakterzug). Kanade ist zickig, ehrgeizig, große Schwester von Ryota (denkt da noch jemand an Shota aus der ersten Pretty Cure Staffel?), kann gut backen (der einzige Grund, warum Hibiki sie mag?) und ist angeblich gut in der Schule (wird aber erstmal auch nicht gezeigt). Reicht doch. Ach ja, und sie streiten sich wegen jedem sch*** und der Grund für ihre Funkstille am Anfang war, dass sie nie über ein Missverständnis gesprochen haben, obwohl sie sonst ständig ganz schön ins Diskutieren geraten.

Immerhin hat die Serie ja noch mehr zu bieten als die beiden. Zum Beispiel Hummy.
Hummy in einem Wort: "Nyapu Nyapu". Ein "-nya" am Ende jedes Satzes ist nicht weniger nervig, als die komischen Sprachticks sämtlicher anderer Pretty Cure Maskottchen, Tarte ausgenommen.
Diese Katze ist so extrem verplant, dass man sich fragt, wie irgendjemand auf die Idee kommen könnte, ausgerechnet ihr das Schicksal von Majorland in die Hände zu legen.
Siren von den Bösen? Ist doch meine beste Freundin!
Pretty Cure streiten sich? Ach, das wird schon wieder! Ich ess lieber mal nen Cupcake.
Hummy's Aufgabe: Noten fangen. Macht sie aber selten einfach so. In der Regel treffen sich die Bösen und Kanade und Hibiki zufällig irgendwo auf der Straße, zufällig fliegt auch gerade in der Nähe eine von den Noten rum und dann wird aus der Note ein großes Monster namens Negatone geschaffen. Ist es besiegt, darf Hummy "Nyapu Nyapu" sagen und die Note verschwindet in einem der Fairy Tones.

Wo ich bei denen bin: Diese kleinen Viecher sind in der Tat nützlicher als man denkt. Sie fliegen herum, können singen, bewahren die schon gesammelten Noten auf, werden für die Verwandlung gebraucht und wenn man sie in die Waffen von Pretty Cure steckt (es sind Lebewesen, aber das vergessen wir hier einfach mal), gibt es große Explosionen. Eigentlich müsste man sagen, die Fairy Tones sind die heimlichen Helden der Serie, aber auch das zeigt sich so richtig deutlich erst nach der Hälfte, als es anfängt sogar regelrecht dramatisch zu werden.

Die Bösewichte sind gerade hier auch kaum der Rede wert. Siren ist eine cholerische Zicke und eigentlich könnte sie alles alleine machen. Sie hat die tolle Fähigkeit, sich in alle möglichen Menschen verwandeln zu können, aber eigentlich sollten Hibiki und Kanade beim dritten Mal nicht mehr drauf reinfallen, weil sie immer dieselbe Kette trägt. Stattdessen verrät sie sich meistens selbst, weil sie sich zu doof anstellt.
Seltsamerweise folgt ihr auch noch der Männergesangverein von Minorland, bestehend aus Bass(drum), Bariton und Falsett überall hin, damit sie zu viert zugucken können, wie Pretty Cure ihren Negatones den Gar ausmachen. Selber eingreifen? Nee. Da streiten wir uns doch lieber, wer von uns der Anführer ist. In diesem Streit hat übrigens jeder der Drei mal die Oberhand.

Ach, und Mephisto und Aphrodite? Sitzen in ihren respektiven Elfenbeintürmen, schreien ihre Untergebenen an wenn die nicht kuschen (Mephisto) oder enthalten ihren Leuten potentiell wichtige Informationen vor (Aphrodite). Womit wir beim nächsten Thema wären.

Cure Muse.
Cure Muse ist etwas, das Pretty Cure noch nicht so gesehen hat. Cure Muse sieht aus wie Batman, nur mit pinken Streifen auf dem Umhang und einem großen Herz auf der Stirn. Cure Muse hilft Pretty Cure. Aber nur ein bisschen. Eigentlich sagt sie, sie ist neutral. Korrigiere: Sie sagt gar nichts. Der 8. Fairy Tone (dessen Fehlen bis dahin niemand bemerkt hat), Dodori, spricht für sie.
Hibiki und Kanade glauben, sie kennen diese Person. Aber sie kommen nicht drauf. Die Zuschauer auch nicht, da es eine ganze Reihe von Verdächtigen gibt. Noch dazu macht Toei die Verwirrung perfekt, indem sie im Internet Scans von zwei Pretty Cures verbreiten, die später nie auftauchen, aber so aussehen wie zwei Klassenkameraden von Hibiki und Kanade.
Wenn diese Staffel eins gut macht, dann das: verwirren.

So viel zur ersten Hälfte der Serie, die sich eher schleppend dahinzieht. Aber macht nichts - um Episode 20 beginnt es dann doch, spannender zu werden.

Siren kommt endlich mal auf einen halbwegs schlauen Plan: Ausnutzen, dass Hummy sie immer noch für eine Freundin hält. Hibiki und Kanade haben da mal nichts zu sagen und klappt, was 20 Folgen nicht funktioniert hat: Pretty Cure können sich nicht verwandeln, Hummy ist gefangen und Mephisto bequemt sich auch mal an den Ort des Geschehens.
Da hilft nur noch eins - eine neue Cure. Die auch prompt auf der Bildfläche erscheint, aber anders, als man sich das vielleicht hätte vorstellen können.

Andererseits, seit wann wundert es uns, dass die Bösen auch mal gut werden können? Das ist ja schon so typisch für Pretty Cure, dass man sich eher wundert, wenn die Person unter den Bösen, die in der Altersgruppe von Pretty Cure ist, mal nicht zu den Guten überläuft.
Darf ich es verraten?
Es ist Siren, nicht Mephisto oder einer vom Männertrio. Große Überraschung, oder?

Danach wird die Serie definitiv besser. Vor allem, weil mehr passiert.
Mehrere Folgen lang versuchen die Fairy Tones, vor Pretty Cure zu verbergen, dass ihnen alle Noten geklaut wurden, bis sie vollkommen entkräftet sind.
Hibiki ist endlich nicht mehr "die eine Hälfte von Pretty Cure", sondern benimmt sich auf einmal ziemlich anführerhaft, was zwar nicht wirklich gut aufgebaut wurde, aber trotzdem Bewunderung hervorruft - auch wenn man ein bisschen trauern kann, dass damit noch weniger Stücke vom Screentime-Kuchen für Kanade abfallen. Siren fügt sich als Cure Beat übrigens auch recht unauffällig ins Team ein und hat es nicht nötig, großartig glitzernd und superstark erstmal alle zu überflügeln, wie das in manchen anderen Staffeln mit neuen Cures der Fall war.

Richtig ins Rollen kommt die Story dann, als die Mädchen den Crescendo Tone finden, der sowas wie die Mutter aller Fairy Tones ist und ihnen (wundert uns das?) eine stärkere Attacke verleiht. Das meinte ich aber gar nicht, denn der Knaller kommt noch, als Mephisto endlich mal wieder ernst macht - und jetzt muss ich wirklich mal die Spoiler Tags auspacken.

 

 

Spoiler
Ja, Hummy, Aphrodite und Siren hatten nämlich ganz vergessen, Hibiki und Kanade zu sagen, dass Mephisto nicht wirklich böse ist. Er wird nämlich nur von einer bösen Macht beherrscht, die der Vater von Aphrodite vor Jahren versiegelt hat, die jetzt aber wieder frei ist.

Der Vater von Aphrodite ist übrigens der nette alte Mann aus der Kapelle der Stadt, aber das überrascht keinen mehr, nachdem er mit seinem Orgelspiel schonmal Bösewichte vertrieben hat und Noten angelockt.

Cure Muse ist übrigens auch nicht so groß, wie man gedacht hat, sondern hat nur extrem hohe Absätze getragen und ist in Wirklichkeit eine Freundin von Kanades Bruder Ryota und noch dazu die Tochter von Aphrodite und Mephisto.
Guess what? Niemand hat dran gedacht, Hibiki und Kanade zu erzählen, dass die eine Tochter haben und dass diese Tochter auf der Erde lebt. Und weil kürzere Haare und eine Brille die beste Tarnung aller Zeiten sind, haben Hummy und Siren sie auch nicht wiedererkannt. Bravo.

Ach ja, und weil das alles noch nicht genug war, sind auch Bassdrum, Bariton und Falsett eigentlich gar nicht böse sondern waren mal die drei Musketiere von Majorland.
Was auch keiner wusste außer Mephisto, der sich nachdem seine Gehirnwäsche abgewendet ist natürlich riesige Vorwürfe dafür macht, die drei umgepolt zu haben.

 


Okay, das klingt jetzt irgendwie sehr konstruiert, aber Fakt ist, dass es einfach Spaß gemacht hat, mitzurätseln. Diese Enthüllungen fielen nämlich auch nicht einfach aus der Luft, sondern unauffällige Hinweise gab es schon genug, aber auch erst nach und nach.

Dann verfranst sich die Serie aber doch noch etwas - nachdem in einer recht lustigen Episode die letzte Note doch noch in Feindeshände gefallen ist (wäre ja auch langweilig, wenn die Bösen das nicht geschafft hätten) kommt noch gar nicht das Ende der Welt, weil auf einmal die Verwandlungsitems von Pretty Cure auch noch ein wichtiger Bestandteil der Melodie des (Un-)Glücks sind.

Das macht zwar keinen Sinn, sorgt aber für eine der durchtriebensten Episoden der ganzen Staffel.

 

 

 

Spoiler
Falsett, jetzt offiziell Ober-Marionette der ultimativen bösen Macht, entführt Aphrodite und will ihr Leben gegen die Verwandlungsitems tauschen. Die Guten wollen das natürlich nicht, weil dann die Welt untergeht.
Aber Hibiki will dann doch nicht über Leichen gehen und sie geben die Modules zum Schein her, allerdings hat Falsett gar nicht vor, Aphrodite rauszurücken. Es kommt zum Kampf, der allerdings nicht gut aussieht.

Zum Glück taucht Mephisto auf, der Aphrodite rettet. Allerdings fällt ihm dann wieder ein, dass er Schuld an der Lage von Bassdra und Bariton ist. Er kann die beiden vom Bösen befreien, stirbt dabei aber selbst.

Na ja, fast. Das mit dem Sterben müssen die bei Pretty Cure irgendwie noch üben. Natürlich ist er nicht tot, aber den Rest der Serie darf er im Bett verbringen.

 


Am Ende geht es zum Kampf gegen den Superbösen.
Kein Problem, Aphrodites Vater hat schon seit Jahren an einer Superorgel gebastelt, die dem Urbösen ein für alle mal den Gar ausmachen kann. Aber da er sie schon in Folge 45 (von 48) einsetzt, ist irgendwie klar, dass das nicht klappen kann.
Unter einem blauen Himmel und bei Vogelgezwitscher (ich übertreibe, aber blau ist der Himmel wirklich) stehen sich dann Pretty Cure und ihr Endgegner gegenüber und Toei kramt nochmal alle Attacken-Sequenzen raus, die innerhalb der Serie benutzt wurden, die alle nacheinander eingesetzt werden, um nutzlos zu verpuffen. Zum Glück ist das auch erst in Folge 46, so dass die Hoffnung noch nicht ganz schwindet, dass das noch was werden könnte mit der "Finale" Stimmung und Dramatik.

Der Fakt, dass meine Hoffnungen in der Hinsicht nicht enttäuscht wurden, rettet im Grunde genommen die Serie als Gesamtpaket. Da reißt das Ende tatsächlich nochmal alles aus dem Dreck und zeigt, dass die Serie eine Message hat.

 

 

Spoiler
Noise, den man bis dahin für das Urböse selbst hielt, hat eine Story.

Noise wurde geboren aus der Trauer der Menschen. Denn Musik kann nicht nur Freude, sondern auch Trauer hervorrufen. Deshalb will Noise die Musik auslöschen. Damit niemals jemand wieder unglücklich sein wird, auch wenn es bedeutet, dass die guten Seiten der Musik ebenfalls fehlen.

Pretty Cure, vor allem Hibiki erkennen, dass er also im Innersten einfach nur traurig ist. Sie reflektieren, was ihnen die Musik gebracht hat und wie sie gelernt haben, dass ein trauriger Moment immer auch wieder vergeht.

In der Folge 47 hagelt es außerdem Attacken, aber diesmal neu animiert und direkt in den Kampf eingebunden, was einfach spannend ist. Am Ende erhalten sie die Kraft der Fairy Tones, um Noise ein letztes Mal anzugreifen, aber sie versprechen, dass er glücklich wird.

 


Und in der letzten Folge macht die Serie außerdem etwas, das sich Pretty Cure sonst auch selten geleistet hat: Sie beschäftigt sich mit dem "Was kommt danach". Es wird sich versöhnt, die Eltern freudig in die Arme geschlossen, die Melodie des Glücks endlich gesungen und ein positiver Ausblick auf die Zukunft gewagt.

So verabschiedet man sich gerne von einer Serie, die zwar durchaus ihre Macken hatte, aber letzten Endes auch immer wieder Spaß gemacht hat.


Vielen Dank, Hibiki, Kanade, Ellen, Ako, Hummy, Mephisto und Co.


Suite Pretty Cure stellt sich damit zumindest in eine Reihe mit den Staffeln, die mir gut gefallen haben. Ein Ranking zu erstellen, wäre schwierig, weil ich an jeder Staffel etwas anderes schätze. Aber ich mochte Suite Pretty Cure im Großen und Ganzen und hoffe, dass die aktuelle Staffel, Smile Pretty Cure! mich auch so gut unterhalten kann.




Danke für's Lesen.