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Operation nicht gelungen, Patient tot...

Autor:  Trinitrotoluol
Habe einen sehr krassen Einsatz heute Morgen gehabt. Eine etwa 70 Jährige Patientin mit Schwächegefühl, leicht in den Kiefer ausstrahlenden Schmerzen und infarkttypische Veränderungen auf unserem Notfall-EKG. Darauf hin haben wir den Notarzt dazugerufen, eben mit Verdacht auf einen Herzinfarkt. Der Patientin ging es den Umständen entsprechend eigentlich gut, wir haben uns mit ihr unterhalten und sie war sehr freundlich. Als der Notarzt kam, konnten wir dann ein 12 Kanal EKG schreiben und zum Einen noch ein paar weitere Infarkttypische Veränderungen sehen, zum Anderen aber auch einen Rechtsschenkelblock, der zusammen mit einer längeren Autofahrt am Vortag sowie einer vergangenen Lungenembolie vor 20 Jahren dann auch den Verdacht einer weiteren Lungenembolie aufwarf. Also transportierten wir die Patientin in die Uniklinik ins Herzkatheterlabor. Während der Fahrt stieg ihre Herzfrequenz zunehmend an und das Atmen viel ihr immer schwerer, die Sauerstoffsättigung war aber ok. Die Herzrhytmusstörungen versuchte der Notarzt mit bedingtem Erfolg medikamentös unter Kontrolle zu bringen. Als wir dann an der Notaufnahme waren, sagte ich zur Patientin, dass wir nun da sind und sie aus dem Auto rausholen. Alle Kabel abgemacht, Sauerstoffmaske vom Auto abgemacht und an die tragbare Flasche angestöpselt und die Infusion auf die Patientin gelegt, aus der Seitentür raus, nach hinten die Trage aus dem Auto holen und durch die Tür der Notaufnahme gegangen. Etwa 10 Sekunden später einen Blick aufs EKG geworfen, und gesehen, dass die Frequenz von 170-200/min auf 30/min(!) gesunken ist. Patientin auf ein Bett gelegt, und bereitgemacht zum reanimieren, als der aufnehmende Arzt meinte, wir sollen nichts mehr machen, sie sei tot...

Die Zeit vom Kreislaufversagen beim Ausladen bis zur Todesfeststellung des Arztes war weniger als eine Minute. Meine zwei Kollegen und ich waren wegen der Entscheidung des Arztes sehr verdutzt. Meiner Meinung nach, hätte die Patientin noch eine Chance gehabt. Vor diesem Fall hatte ich 3 Reanimationen und bei diesen dreien war von vornherein klar, dass das nichtsmehr wird, aber das jetzt wäre eine der seltenen Reanimationen geworden, die nicht unbedingt hätten erfolglos enden müssen...
Wenn sie tatsächlich eine Lungenembolie gehabt hätte, wäre die Reanimation im normalfall zwar auch nichtmehr erfolgreich gewesen, aber wir waren 10m vom Katheterlabor entfernt.

Ich finde es immernoch hart, dass ich eine Minute vor ihrem Tod noch mit der Patientin gesprochen habe. Ich versteh das immer noch nicht...
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Datum: 05.10.2006 08:17
hi
ich weiß das klingt doof aber ich kan mir vorstellen wie das ist
ein lehrer von mir...
wir hatten elternsprechtag und unsere klasse hatte kuchen und kaffe verkauft damit wir geld für eine tagesfahrt bekommen. dann kam der lehrer herr baar und meinte zu uns (tracy, melli und mich) wir sollen ihn doch bitte nicht oben vergessen und ihm ein leckeres stück kuchen mit kaffe bringen. das war so um 16.45uhr. natürlich wollten wir als erstes hin. um 15.50uhr gingen wir lso doch man lies uns nciht in den oberen schultrack. denn er war oben umgekippt udn verstorben. der gedanke das man 5min vorher mit ihm gesprochen hat war echt komisch. aber er ist immernoch in der nähe der schule. sein grab liegt (das wollte sein frau) das man oben ausseren glasraum auf sein grab schauen kann.
ist zwar nicht das selbe aber der gedanke das man noch mit ihm gesprochen hat das er genau vor uns umgekippt wäre(vielleicht) ist schon hart.
*dich knuddelt*
Back off I'll take you on
Headstrong to take on anyone
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Datum: 13.01.2007 19:34
Ekelhaftes Gefühl


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