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Sieben Tage

Eine Sheelos-fanfic
von

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Tag Vier

Vorwort des Autors: Ich möchte dieses Kapitel folgenden Personen widmen, die mir geholfen und mich motiviert haben:

Die_wahre_Kukki: Dir danke ich am allermeisten. Du bist die beste Muse die es gibt. Ohne dich hätte ich echt nicht an manchen Stellen weiter gewusst. Vielen Dank.

Hyacinthley: Deine genialen Bilder und der Doji haben mich richtig motiviert, auch dir vielen Dank^^.

-BlackRoseNici-: Du hast mich immer motiviert und mir teils richtig Dampf unter den Hintern gemacht XD.

SakuraHaruno: Danke für das tolle Bild, hab mich sehr gefreut^^.

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Tag Vier: Sonne, Strand und heiße Zuckerpüppchen
 

Er sah, wie sie ihn kurz noch anlächelte und dann schnell in das Zimmer verschwand. Etwas perplex starrte er immer noch die Tür vor ihm an. Ohne es richtig zu bemerken glitten seine Finger sanft über die geküsste Wange. Als er s dann scheinbar richtig verarbeitet hatte, blieben sie plötzlich stehen und ein mildes Lächeln zierte sein Gesicht.
 

Normalerweise dürfte er sich nie wieder waschen...
 

Zelos riss sich selbst aus seinen Gedanken heraus und ging mehr als zufrieden zu seiner Tür. Die Klinke wurde schon runtergedrückt, als er nochmal einen Blick zu ihrer Tür warf.
 

"Schlaf gut meine strahlende Schönheit....", sagte er leise, so dass nur er es hören konnte.
 

Schnell betrat er sein Zimmer und machte die Tür zu. Sein Rücken lehnte an der Tür und er seufzte glücklich. Er dachte an den Kuss, der für ihn schöner war als jeder andere Kuss, den er je in seinem Leben bekommen hatte. Aber warum? War es, weil ausgerechnet sie, die ihm immer eine knallte, einen Kuss gegeben hat und das für ihn eine Art Sieg war? Oder... hegte er mehr Gefühle für sie, die er immer versuchte zu verdrängen? Er wusste es selbst nicht genau.
 

Nach einer Weile kam er zu dem Schluss, dass weiteres Grübeln auch nicht half. Erst jetzt bemerkte er, wie müde er war. Zu müde um den Schlafanzug anzuziehen, deshalbzog er alles bis auf seine Unterhose aus. Zack, schon lag er im Bett. Der Auserwählte schloß die Augen, aber die Gedanken rasten weiter durch seinen Kopf, weshalb er nicht einschlafen konnte. Er machte sie wieder auf und starrte zur Decke.
 

Selbst wenn ich sie... liebe... sie würde meine Liebe nicht erwiedern. Schließlich bin ich der perverse Macho und Auserwählte Zelos Wilder. Ich bin eher wie ein... naja, Freund für sie. Mehr nicht Zelos, mehr nicht...
 

Zelos beendete gerade noch den Gedanken, als sich die bleierne Müdigkeit über ihn legte und er einschlief.
 

Etwas helles schien ihm ins Gesicht und er hörte Gezwitscher. Murrend machte er die Augen auf und sah, wie das Morgenlicht aus dem Fenster auf ihn schien. Noch ein bisschen verschlafen stand er auf und zog sich an. Er verließ das Zimmer und klopfte verhalten an Sheena's Tür. Es kam keine Antwort.
 

Schläft wohl noch... Hm... einen kleinen Blick kann ich wohl riskieren...
 

Grinsend machte er lesie die Tür auf, aber es war niemand in dem Raum. Enttäuscht guckte er sich drin um. Es sah sogar aus, als ob überhaupt niemand je in diesem Zimmer war, alles war total aufgeräumt nach der Art, wie Sebastian sie pflegte. Darüber verwundert ging er wieder raus und die Treppen runter.
 

Sie wird wahrscheinlich sehr früh aufgestanden sein und einen Spaziergang machen. Könnte ich auch tun.
 

Er ging also zur Haustür, öffnete sie und verließ das Haus. Mit den Händen in der Hosentasche sprang er die Treppen runter und ging lässig auf die Straße. Komischerweise war aber niemand weit und breit zu sehen, was ihn schon sehr verwunderte. Es herrschte eine Totenstille, bis auf die Vögel, die freulich zwitscherten. Zelos dachte, dass es wohl an der Uhrzeit lag und ging gerade am Schlos vorbei. Sein Weg führte weiter die Treppen runter. Auch im Zentrum von Meltokio war niemand zu sehen. Als er sich umblickte wurde er plötzlich angesprochen.
 

"Entschuldigung, ihr seid doch der Auserwählte, oder?"
 

Etwas erschrocken drehte er sich zu der Stimme um und bemerkte, wie sie einem kleinen Bettlerjungen gehörte. "Der einzig Wahre, Kleiner!"
 

"Meine Eltern sind früh gestorben und jetzt muss ich hungern und leiden, warum tust du denn nichts dagegen?" Der kleine Junge blickte ihn vorwurfsvoll an. Nun sah Zelos, wie auf einmal wie weitere Bettlerkinder neben den Jungen standen und ihn verhasst ansahen.
 

"Auserwählter!" Er drehte sich wieder um und sah eine Gruppe von wütenden Arbeitern auf ihn zu laufen. "Wir brauchen neue Arbeit! Weshalb machst du nichts für uns?"
 

"Auserwählter, die Steuern sind viel zu hoch!" Schon wieder sprach ihn jemand von der Seite an, wurde aber dann nochmal von irgendwo angesprochen. DIe Stimmen häuften sich und plötzlich sah er sich von einer ganzen Menschenmasse umrundet, die wütend, schimpfend und klagend auf ihn einredeten. Nur noch ei paar Dinge fing er auf.
 

"Tu was Auserwählter! Du bist so ein miserabler Auserwählter! Auserwählter, kümmere dich um uns! Auserwählter! Auserwählter!"
 

Zelos presste seine Hände auf die Ohren und kniff die Augen zu. Der Auserwählte hielt es nicht mehr aus.
 

"Haltet die Klappe!"
 

Plötzlich war alles ruhig.
 

"Das ist mal wieder so typisch für dich.." Seine Augen weiteten sich stark. Diese Stimme, er kannte sie, obwohl er sie lange nicht gehört hatte. Schnell drehte er sich und als er die Person sah, stockte sein Atem und sein Gesicht verlor Farbe.
 

Nein... das kann nicht sein...
 

Vor ihm stand eine Frau in roten Wintersache. Ihr Haar war blond und ihre Augen strahlten ein kaltes, klares Blau aus.Sie blickte ihn voller Abscheu an.
 

"Mutter..."
 

Langsam schritt sie auf ihn zu. "Du hast dich kein Stück geändert. Du bist immer noch ein Versager. Was für ein lächerliches Bild eines Auserwählten, tut nichts für die Bevölkerung."
 

"Das ist nicht wahr!"
 

"Zelos... du hast versagt... Du hast elendig in deiner Rolle als Auserwählter versagt, selbst deine kleine, kranke Halbschwester wäre eine bessere Auserwählte als du es je sein wirst!"
 

"Ich wollte nie der Auserwählte sein!"
 

"Was du willst und was nicht ist nicht von Belang. Niemanden interessiert es! Du bist der Auserwählte und hast deine Pflicht zu erfüllen! Aber du, du schaffst es nicht! Eine wahre Schande bist du für die Wilders! Wegen dir... wegen dir musste ich deinen Vater heiraten und DICH zur Welt bringen, obwohl weder er noch ich das wollte! Wegen dir konnte ich nicht meinen Geliebten heiraten! Das Schlimmste ist, dass dein Vater mich alleine mit dir sitzen ließ. Ganz alleine durfte ich dich Versager aufziehen und das obwohl DU mir mein ganzes Leben versaut hast!"
 

Plötzlich spritzte es Blut und sie stand vor ihm, mit einer riesigen Wunde am Bauch.Ihr Blick verriet nur Verachtung und das Blut lag auf dem ganzen Platz verstreut, roter Schnee fing an zu fallen. An seinen Händen klebte ihr roter Lebenssaft.
 

"Du hättest nie geboren werden sollen!"
 

"Nein!" Er wollte das nicht hören, jahrelang hatte er versucht diese Worte zu verdrängen, aber es glang ihm nie. Sie schritt langsam weiter auf ihn zu.
 

"Sieh dich bloß an, oh was für ein erbärmliches Bild gibst du ab. Noch immer versuchst du die Wahrheit zu leugnen." Nur wenige Zentimeter blieb sie vor ihm stehen. Ein klatschendes Geräusch erschallte in der Stille. Seine Hand glitt über seine rote Wange.
 

"Scheinbar ist jetzt endgültig dein letzter Widerstand gebrochen."
 

Sie nahm sein Gesicht in ihre blutigen Hände und drehte es zu sich. Ihre eiskalten, klaren Augen sahen stechend in seine, die kraftlos und glasig waren.
 

"Wieso Zelos, wieso lebst du immer noch? Warum bist du damals nicht gestorben als du die Chance hattest? Weißt du nicht, wieviel Leid und Elend erspart geblieben wäre? Wieso... wieso stirbst du nicht einfach?!"
 

"Stirb! Stirb! Stirb!" Die Menschen um sie herum blideten einen riesigen Chor, der immer lauter und fordernder wurde. Zelos letzte Kraft verließ seinen Körper. Ihr Mund kam seinem Ohr ganz nahe.
 

"Ja, stirb endlich, du Missgeburt...", flüsterte Mylene Wilder und stieß ihren Sohn von sich.
 

Um ihn herum wurde alles schwarz, der Boden unter seinem Füßen verschwand. Er fiel. Er fiel in die pechschwarze Finsternis, ohne etwas zu sehen, zu hören. Das Einzige, was er spürte, war wie sich eine Eiseskälte um ihn legte, die sich bis zu seinen Knochen durchfror. Wie lange er schon fiel, er hatte keine Ahnung, jegliches Gefühl von Zeit war wie ausgelöscht. Seine Augen schlossen sich ganz langsam.
 

Ich... sterbe...
 

Kurz bevor sie ganz geschlossen waren, sah er ein ganz kleines Licht in der Dunkelheit. Ein bisschen öffnete er die Augen wieder. Das Licht wurde immer größer. Er glaubte eine Stimme zu vernehmen.
 

"Wach auf Zelos.."
 

Es war ihm, als kannte er diese Stimme, aber woher? Sie wurde immer lauter.
 

"Zelos, wach endlich auf..."
 

Aus irgendeinem Grund gab sie ihm aber ein Gefühl der Geborgenheit. Er glaubte eine Gestalt im Licht zu erkennen, auch wenn er das Gesicht nicht sehen konnte.Die Frau im Licht war schon ganz nahe. Arme legten sich um ihn und er spürte, wie sich der Rest des Körpers an ihn drückte.
 

Wärme.. diese Wärme..., sie fühlt sich so schön und so angenehm an... Ich habe sie noch nie gespürt und trotzdem... kommt sie mir so bekannt vor...
 

Ein sanftes Flüstern drang an sein Ohr. "Wach auf..."
 

Er machte die Augen auf. Schon bemerkte er, wie er von jemand durchgeschüttelt wurde.
 

"Wach endlich auf du Idiot! Zelos, komm wach auf! Du-", plötzlich endete das Schütteln. Jetzt erst konnte er erkennen, dass er in seinem Bett lag und eine Person auf ihn saß. Sein Blick ging von dem Bauch dieser Person langsam zu ihrem Gesicht. Sie sah ein bisschen erleichtert aus, wohl weil er jetzt wach war, aber auch peinlich berührt, scheinbar weil sie erst nicht bemerkte, wie er die Augen öffnete. "Na endlich bist du wach, ich dachte ich dürfte dich noch ewig schütteln!", sagte sie.
 

Auf einmal spürte er, wie Schmerz seine Wange hochstieg und fasste sie verwundert mit einer Hand an. Dann sah er fragend zu Sheena, die daraufhin rot wurde und etwas verlegen blickte. "Ich musste dich ja irgendwie wach kriegen..."
 

Noch immer schwitzend und schwer atmend schloss er kurz die Augen, fasste sich wieder und öffnete sie wieder. "Schon okay, ich bin das doch eh gewohnt." Zelos grinste so, wie er es sonst immer tat. Sie schüttelte den Kopf. "Idiot..."
 

Sheena stieg von ihm runter un setzte sich auf die Bettkante, den Oberkörper ihm zugewendet und schaute ihn etwas sauer an. Seine Augen musterten sie und ihm fiel auf, dass sie das Kleid an hatte.
 

Mutter...
 

"Ist jetzt auch alles okay?" Die Stimme der Ninja riss ihn wieder aus seinen Gedanken raus und er bemerkte, wie sie ihn jetzt wieder besorgt ansah. Ein sanftes Lächeln erhielt sie als Antwort. "Ja, es ist alles wieder in Ordnung. Ich hatte nur einen Albtraum, nichts weiter."
 

"Muss aber ein ziemlich schlimmer gewesen sein, so wie du schwitzt und geschrien hast."
 

"Oh ja, ich hab geträumt, dass mich alle meine Zuckerpüppchen verlassen und nichts mehr mit mir zu tun haben wollten!" Er tat geschockt, aber schaute sie genau an und wusste, dass sie ihm nicht glaubte. Ein resignierendes Seufzen entfuhr ihr. "Ja, das muss wirklich ein Albtraum für dich hormongesteuerten Blödmann sein."
 

"Ja, allein die Vorstellung ist schon schrecklich." Zelos gab sich wieder richtig arrogant. Dann haute er ihr ein paarmal sanft auf den Oberschenkel , wo seine Hand auch liegen blieb. "Naja, am besten gehst du wieder ins Bettchen, außer natürlich du willst noch hierbleiben und mich mit körperlichen Zärtlichkeiten und deinem kurvigen Körper trösten!"
 

Unverzüglich hatte er eine gebatscht bekommen. "Das kannst du vergessen, du mieser Perversling!" Wütend stand sie auf, sah ihn aber weiterhin an. "Dir scheint es ja wirklich wieder blendend zu gehen, also kann ich auch wieder ins Bett!" Sie drehte sich um und ging zur Tür, während er enttäuscht spielte und jammerte. Die Beschwörerin warf ihm einen letzten sauren Blick zu und verließ das Zimmer. Augenblicklich wurde sein Gesicht wieder ernst und traurig.
 

"Tut mir Leid Sheena, aber es ist besser so..."
 

Eine Zeit lang starrte er noch auf die Tür. Dann ließ er sich zurückfallen und schaute zur Decke. Zelos beschloß, doch nochmal etwas zu schlafen. Kaum hatte er seine Augen geschlossen, da erschienen schon wieder diese Bilder vor ihm und riss sofort seine Augen wieder auf. Auch die Stimme seiner Mutter hallte weiter in seinen Ohren.
 

Du hättest nie geboren werden sollen...
 

Zelos schmiss sich auf die Seite und versuchte jene Gedanken zu vertreiben, doch es gelang ihm nicht. Im Gegenteil, er warf sich ständig hin und her.
 

Es reicht, ich will nix mehr hören! Ich will nicht mehr, ich will doch nur mein Leben so leben wie ich es will! Ist das denn zu viel verlangt?
 

Etwas feuchtes floss seine Wange runter. Er wischte es sich ab und starrte auf seine Hand.
 

Wegen diesen beschissenen Traum fang ich schon an zu heulen... Schluss jetzt!
 

Blitzschnell warf er die Decke zur Seite und stand auf.
 

Ich muss mich beschäftigen.
 

Sein Blick ging zum Spiegel und er sah sich eine Zeit darin an.
 

Man, wie seh ich denn aus? So laufen ja meine Zuckerpüppchen schreiend vor mir weg. Na und das kann ich ihnen ja nicht antun.
 

Schnell schritt er zur Tür, öffnete und schloss sie leise. Möglichst laulos versuchte er zum Bad zu gehen um die hübsche Beschwörerin nicht zu wecken. Im Bad angekommen zog er sich schnell aus und machte die Dusche an. Ohne groß zu warten bis das Wasser die richtige Temperatur hatte stieg er ein und ließ es auf sich prasseln. Zwar genoss er das kühle Nass, stelle sich aber auch selbst Fragen.
 

Zuckerpüppchen... wie lange sind sie schon meine Zuckerpüppchen? Ich weiß es gar nicht mehr. Meine Zuckerpüppchen... habe ich eigentlich jemals was für sie empfunden? Ich glaube eigentlich.... nicht...
 

Er stellte die Dusche aus. Seine Hand fasste zum Handtuch und er begann sich abzutrocknen. Zelos Wilder, der Mann, der so gut wie alle Frauen haben konnte, die er wollte, begann über sich und sein Leben nachzudenken, während er Zähne putzt und sich dich Haare kämmte. Der große Zelos, so wie er sich gerne nannte, verließ das Bad, ging schnell in sein Zimmer und zog sich an. Danach betrachtete er sich im Spiegel und war recht zufrieden mit seinem Aussehen. Dann begab er sich wieder runter, um das Frühstück zu machen, teils als Zeitvertreib, teils um sie damit zu überraschen. Gerade als er die letzten Stufen der Treppe hinabstieg öffnete sich die Haustür und eine Person huschte hinein. Es war Sebastian, der in Gedanken versunken die Tür ordentlich schloss.
 

"Schon so früh am Morgen da, Sebastian?" Verwundert sah er sein Butler an. Dieser erschreckte sich und ließ fast den Schlüssel fallen, als er sich umdrehte.
 

"M-Meister Zelos, ihr seid ja schon wach!"
 

"Jepp, hab schlecht geschlafen.", er gähnte kurz. "Mich würde es aber mehr interessieren, warum du zu dieser unmöglichen Zeit schon da bist."
 

Sebastian fasste sich wieder und stand gerade da. Zelos verkniff sich ein Lachen, er fand das steife und ordentliche Verhalten von seinem Butler immer wieder lustig, formal er es nie verlangt hatte.
 

"Mit Verlaub Meister Zelos, ich bin immer so früh da.", sagte er ein wenig entrüstet. "Nur ihr schläft sonst noch um diese Zeit."
 

Der Auserwählte kratzte sich am Kopf. "Echt? Na ist ja auch egal. Aber du musst nicht so früh immer hier her kommen."
 

Jetzt sah Sebastian richtig beleidigt aus. "Aber Meister Zelos, es gehört zu meiner Pflicht als Butler so früh zu kommen um alles für sie vorzubereiten."
 

Nun musste er doch loslachen und klopfte Sebastian kurz auf den Rücken. Sein Arm legte sich um dessen Schulter. "Sebastian, mein alter Amigo, du schaffst es immer wieder mich zum Lachen zu bringen. Man, sei doch nicht immer so steif!"
 

Er sah ihn nur geschockt an. "Nein, das verbietet mir meine Pflicht!"
 

Langsam beruhigte sich der Rothaarige wieder. "Unverbesserlich. Ich finde wir zwei geben ein lustiges Duo ab, der lockere und coole Auserwählte Zelos Wilder und sein steifer und penibler Butler!"
 

"Wenn ihr das so seht Meister Zelos..." Sebastian klang resignierend. Der Auserwählte nahm sein Arm wieder weg. "Yeah, wir sollten als Komikerduo auftreten!" Er lächelte Sebastian kurz an und ging dann zur Küche.
 

"Moment Meister Zelos, was wollt ihr in der Küche?" Zelos drehte sich halb zu ihm um. "Na das Frühstück für mich und meine schlafende Prinzessin da oben machen."
 

Und wieder sah ihn Sebastian empört an. "Nein, das kann ich nicht zulassen Meister Zelos!"
 

Der Schwertkämpfer seufzte. "Mal wieder die Pflicht, was? Schon gut, ich hab schon verstanden, dir gehört die Küche." Er schleppte sich zum Sofa und schmiss sich drauf, als er nebenbei hörte, wie Sebastian mit schnellen Schritt in die Küche ging. "Wenigstens ist jetzt einer glücklich...", murmelte er vor sich hin.
 

Sein Blick ging zur Decke.
 

Der gute alte Sebastian.... er ist eigentlich die einzige Person die in meinem ganzen Leben zu mir gehalten hat und sich um mich gekümmert hat. Auch wenn seine Fürsorglichkeit einen manchmal echt auf den Keks gehen kann... Aber im Grunde war er immer eine richtige Familie für mich.
 

Schritte holten ihn aus seinen Gedanken heraus. Sie kamen von der Treppe und er erblickte Sheena, die noch ziemlich müde aussah. "Ist meine reizende Schönheit auch schon wach?"
 

Etwas grummelig sah sie ihn an. "Ja, weil ein gewisser Idiot sich nebenan hin und her geschmissen hatte, so dass ich nicht einschlafen konnte. Als es dann endlich ruhig war, dachte ich 'Oh, jetzt kann ich schlafen', aber dann ging plötzlich das Wasser an. Nachdem die Dusche aus war, konnte ich nach einer kurzen Zeit leicht einschlafen, bis mich ein dämliches Gelächter wieder geweckt hat und ich fast vor Wut das Kissen gegen die Tür geknallt hätte. Und danach sah ich ein, dass ich bei den Krach, den du Blödmann die ganze Zeit machst, eh nicht einschlafen kann und stand auf."
 

Zelos musste ungewollt leicht grinsen und setzte sich locker aufrecht hin. "Naja, scheinen wir beide ja das gleiche Los gezogen zu haben, ich konnte auch nicht mehr einschlafen. Ob das Schicksal ist? Vielleicht hat es ja was wichtiges zu bedeuten? Amore!"
 

"Hör auf zu spinnen!", keifte sie ihn leicht an. Er hingegen lachte nur. Kurz darauf beruhigte er sich wieder und verschränkte die Arme. "Zumindestens hab ich einen Trost für dich, Sebastian macht gerade das Frühstück." Ihr Gesicht hellste sich etwas auf. "Ja, das ist wirklich was."
 

"Yeah, Sebastian kann sehr gut kochen. Du kannst ja dich derweil duschen."
 

Sheena blickte ihn ziemlich skeptisch an. "Wehe du versucht wieder zu spannen!"
 

Sein Gesicht nahm einen ziemlich gekränkten Ausdruck an. "Das verletzt mich Sheena, wie kannst du mal wieder nur so von mir denken. Aber keine Sorge, ich werde brav hier sitzen bleiben, also schwing deine sexy Kurven unter die Dusche!"
 

Ihre Faust zittere schon und er sah, wie sie schon eine Gegenantwort geben wollte, sich diese aber verkniff und ins Bad ging. Der Auserwählte atmete erleichtert auf. "Puh, nochmal Schwein gehabt...", flüsterte er zu sich selbst.
 

Er wartete dann bis sie fertig war, sie schnell in ihr Zimmer lief und sich richtig anzog. Danach gingen sie beide zum Frühstück, welches Sebastian währenddessen fertig gedeckt hatte. Sie frühstückten recht normal, außer das Zelos hin und wieder fast eine geknallt bekam. Außerdem einigten sich beide, gleich nach dem Frühstück nach Altamira zu fliegen, damit sie dort den ganzen Tag geniessen konnten. Nachdem sie fertig waren, packten beide ihre Taschen. Sheena hatte eine von Zelos bekommen und packte alle Strandsachen sowie ihren neuen Bikini ein. Dann verabschiedete sie sich schnell von Sebastian und verließen Meltokio. Schwupps kamen zwei Rheairds aus der Flügeltasche, obwohl Zelos nur einen nehmen wollte, aber da machte eine gewisse Person nicht mit. Der Flug dauerte eine Weile, aber nach einer guten Stunde landeten sie vor Altamira, der Stadt mit Sonne, Strand und Partys. Schnell waren die Rheairds wieder in der Flügeltasche und Zelos und Sheena betraten die Stadt.
 

Es herrschte ideales Wetter. Keine Wolke war am azurblauen Himmel zu sehen und die Sonne strahlte eine sehr angenehme Wärme aus. Dazu genoss der Rotschopf noch den leichten Wind, der ihm ins Gesicht wehte und einen leicht salzigen Geruch mit sich brachte. Er sah zu Sheena, der das Wetter wohl auch sehr gefiel. Ihm fiel auf, dass weniger Touristen da waren als er erwartet hatte. Es musste wohl noch nicht Hauptsaison sein.
 

Sie gingen dann in das Hotel und zur Rezeption, wo ein freundlich lächelndes Mädchen sie empfing.
 

"Guten Tag, möchten Sie über Nacht bleiben?"
 

Zelos lehnte sich auf den Tisch und sah sie mit einem charmanten Lächeln an, worauf sie gleich rot wurde.
 

"Ja, mein bezauberndes Wesen." Der Casanova vernahm einen Seufzer hinter sich. Das Mädchen sah ihn schüchtern und mit roten Wangen an. Sheena stellte sich neben ihn hin und drängt ihn etwas weg. "Wir hätten dann gerne zwei Einzelzimmer."
 

Die Rezeptionistin schaute sie reuevoll an. "Entschuldigung, aber wir führen keine Einzelzimmer mehr, nur noch Zimmer für mindestens zwei Personen mt zwei Betten."
 

Ein Grinsen breitete sich auf sein Gesicht aus. "Das ist nicht schlimm, wir nehmen dann so ein Zimmer!"
 

"Bleibt uns wohl nix anderes übrig...", meinte sie halb resignierend, halb grummelig.
 

"Das macht dann bitte 400 Gald." Zelos zückte schnell sein Portemonnaie und gab ihr die geforderte Summe. Das Mädel gab ihn den Schlüssel und ein Page nahm ihre Taschen und zeigte ihnen ihr Zimmer. Er bekam sogar etwas Trinkgeld vom Auserwählten. Danach öffnete der Schwertkämofer die Tür. "Damit eins klar ist, du kannst vergessen, dass wir in einem Bett schlafen!", sagte sie, als sie das Zimmer betraten.
 

"Och schade, dabei dachte ich, wir könnten zu den anderen ins Bett wenn wir uns so allein fühlen und uns gegenseitig schön wärmen!", meinte er leicht traurig.
 

Von Sheena kam nur ein Idiot und sie fing an ihre Sachen auszupacken. Eine Weile sah er ihr zu, was sie scheinbar nicht bemerkte.
 

Man, was für ein Hintern!
 

Plötzlich drehte er sich um und packte seine Sachen auch aus, scheinbar aus Angst, dass sie ihn dabei erwischt hätte und er wieder einen schönen roten Händeabdruck auf seinem wundervollen Gesicht gehabt hätte. Nach kurzer Zeit war auch er fertig und drehte sich zu Sheena um, die am Fenster stand und sich die Sonne ins Gesicht schienen ließ. Unbewusst musste er lächeln. Zelos beschloss sie erstmal nicht zu stören und packte seine Strandsachen in die dazugehörige Tasche. Als er fertig war, drehte er sich wieder zu ihr um. "Entschuldige dich stören zu müssen, meine Süße, aber was willst du zum Strand mitnehmen?"
 

"Hm? Oh warte!" Schnell drehte sie sich um und steckte Handtuch, Sonnenbrille, Sonnenmilch und, worauf Zelos mit einem leichten Grinsen schaute, ihren Bikini ein. Sie hängte die Tasche auch gleich über ihre Schulter und lächelte ihn freudig an, was ihn zuerst etwas irritierte. Insgeheim gestand er sich es ein, dass er ihr Lächeln liebte, besonders wenn sie es nur ihm schenkte, was nicht oft vorkam.
 

"Lass uns losgehen."
 

Er nickte. "Yeah! Auf zu den Zuckerpüppchen in Bikinis!", meinte er vorfreudig und sprang von seinem Bett auf. Sheena seufzte nur und gab sich nicht einmal Mühe einen Kommentar zu unterlassen. Ihre Füße schritten Richtung Tür, aber er war vor ihr da und öffnete sie ihr. "Bitte nach ihnen Madame!"
 

Sie lächelte ihn leicht an. "Danke." Zu seinem Glück bemerkte sie nicht, wie er leicht rot wurde. Er schloss schnell die Tür und holte sie ein, aber ohne roten Kopf. Der Auserwählte und die Beschwörerin gingen schweigend nebeneinander zum Fahrstuhl und warteten auf ihn. Kurz warf er ihr einen Blick zu, sie sah echt fröhlich aus, fand er. Das Ankommen des Fahrstuhls riss seinen Blick von ihr weg. Sie betraten ihn und fuhren ins Erdgeschoss. Zusammen verließen sie ihn, weiterhin schweigend. Zügig gingen sie zur Rezeption, gaben schnell den Schlüssel ab und gingen nach draußen.
 

Die helle Sonne blendete ihn, er fluchte innerlich, dass er vergessen hatte, seine Sonnenbrille aufzusetzen. Die Ninja schien aber nicht von dem Licht gestört zu sein. Sie ging einfach munter weiter. Mit ein paar Schritten war er wieder auf gleicher Höhe mit ihr. Die Beschwörerin hatte angefangen, eine Melodie zu summen. Er hörte ihr genau zu, sie gefiel ihm sehr. Die beiden waren schon fast am Strand, als er endlich die Stille durchbrach. "Ein schönes Lied, woher kennst du es?"
 

"Was?", sie sah ihn erst verwundert über seine Frage an. "Ach, das ist ein altes Lied aus Mizuho, mein Großvater hat es mir immer vorgesungen und naja, mir hat es so gut gefallen, dass er es mir jeden Tag vorsingen musste und irgendwann hat es sich in mein Schädel eingebrannt."
 

Zelos bemerkte, wie sie etwas rot war, entweder war ihr es peinlich, dass sie es laut auf der Straße gesummt hat oder die ganze Geschichte an sich. "Du kannst doch bestimmt noch den Text, oder?", fragte er neugierig.
 

Sie nickte leicht. "Ja, den weiß ich noch."
 

"Gut, dann kannst du es mir ja mal vorsingen!"
 

"W-was?" Ihr Kopf nahm einen tomatengleiche Farbe an.
 

"Ja wirklich! Ich würde es gerne mal richtig hören!"
 

Sheena sah etwas auf den Boden. "Lieber nicht. Ich-ich kann nicht gut singen."
 

"Ach komm Sheena!" Seine Stimme hatte einen bettelnden, flehenden Ton. "Ich bin auch kein Meistersänger, das hat mich aber nie abgehalten fröhlich mitzuträllern!"
 

Die Ninja sah zur Seite um seinen Blick zu meiden. Soweit er erkennen konnte, schien sie nachzudenken. Sein Mund formte ein leichtes Grinsen und kam ihrem Gesicht immer näher. "Naaaaaaa, ich hö-öhre!"
 

Total rot kniff sie die Augen zu und schubste ihn etwas weg. "Okay, du hast gewonnen! Aber wehe du lachst!"
 

Er grinste immer noch etwas. "Na geht doch!" Aufeinmal wandelte sich das Grinsen in ein Lächeln. "Ich werde bestimmt nicht lachen..."
 

Verwundert sah sie ihn an, dann guckte sie wieder mit weiterhin roten Kopf zum Boden, aber er dachte ein Lächeln gesehen zu haben.
 

Süß...
 

"Also, können wir weiter?"
 

Bei der Frage fing sie sich wieder. "Ja."
 

Sie gingen die Treppen zum Strand hinunter und sahen sich um.
 

"Das Meer ist schön, nicht wahr?" Ihm kam es vor, als ob er sogar Begeisterung heraushören konnte.
 

"Ich habe etwas viel schöneres entdeckt... hehehe..."
 

Sie schaute in die Richtung in die Zelos zeigte und sah, wie sie nicht anders vermutet hatte, Mädchen. "Idiot...", sagten sie mit verdrehten Augen und sah sich weiter un, "Wo sind hier die Umkleiden?"
 

"Da!" Zelos, der in seiner Vergangenheit hier öfters war, kannte sich natürlich perfekt aus. Er ging mit einem breiten Lächeln zusammen mit ihr zu den Umkleiden.
 

"Sag mal, was grinst du so dämlich?"
 

"Weil ich dich gleich im Bikini sehen werde!", er sang es mehr als er es sprach. Seine Augen hatten den Herzchenausdruck. "Gleich sehe ich diesen klassen Busen und diese sexy Kurven in den für sie geschaffene Kleidung!"
 

WAMM
 

Sheena's Faust zitterte noch immer nach dem Schlag. "Du... du kannst es nicht lassen, was?!" Sie bekam ein Jammern als Antwort. "Aber es ist doch waaaaaaahhhr!"
 

Man konnte ihr die Wut sehr gut ansehen. Er ging schon in Deckung vor dem nächsten Schlag, aber sie ging einfach in eine Kabine und schmiss die Tür hinter sich zu.
 

Hui... nochmal davon gekommen... Okay Zelos, am besten du lässt jetzt die Frage, ob ihr euch die Kabine teilt, ansonsten...
 

Seine hand streichelte sanft seine wunde Backe.
 

Moment mal... sie hat doch-, och nö... Jetzt nur kein falsches Wort.
 

Vorsichtig stellte er sich vor ihre Kabine und fragte: "Ähm, kann ich bitte meine Badeshorts haben?" Zwei Sekunden später knallte die Tür auf. Er sah, wie sie schon ihre Handschuhe ausgezogen und die Schleife auf ihrem Rücken gelöst hatte, als sie ihm die Shorts an die Brust drückte und sein Atem kurz ausfiel. "Da!" und bumm, war die Tür wieder zu.
 

Zelos atmete nochmal tief durch. Dann ging er in die andere Kabine und fing an sich auszuziehen. Aus der Nachbarkabine hörte er Wörter wie Perverser, Arsch und Idiot. Ruhig zog er sich um, als ihn plötzlich was durch den Kopf schoss und er sein typisches Grinsen auflegte. Blitzschnell hatte er sich danach umgezogen, legte seine Sachen über den Arm und schlich sich so leise wie möglich aus der Kabine.
 

Ein Blick wird ja nicht schaden...
 

Zack, hatter er die Tür aufgerissen, aber im selben Moment änderte sich das Riesengrinsen in ein verdutzten Blick. Niemand war in der Kabine.
 

"Na, wen suchen wir denn?", fragte eine Stimme hinter ihm. Eiskalt lief es ihm de Rücken runter. Langsam drehte er sich um, mit einem vorsichtigen Lachen und einem ängstlichen Gesichtsausdruck. "Oh Sheena, ich kann das erklären, ich-"
 

WATSCH
 

"Spar dir deine Erklärung, ich weiß genau was du vorhattest, du übler Spanner!"
 

"Das hat aber dolle weh getan!", jammerte er.
 

"Richtig so, das haste verdient!"
 

Sie drehte sich wütend um und sah am Strand entlang, als sich ihr Gesicht plötzlich aufklärte. "Ah, da sind noch welche!" Ihre Stimme war nun ganz freudig.
 

"Hö?" Zelos hörte auf seine schmerzende Wange zu reiben und sah, wie sie zu zwei Liegen lief, die Tasche abstellte und ihre Handtücher drüber legte, Danach schaute sie zurück zum Auserwählten.
 

"Willst du ewig da stehen bleiben?" Jetzt sah er sie noch verwunderter an, weshalb sie anfing zu lachen.
 

"Na komm schon!" Sie lief zu ihm, nahm seine Hand und zog ihn mit zu den Liegen. Er starrte sie nur perplex an.
 

Sag mal bin ich im falschen Film? Hat sie schon ein Sonnenstich oder woher der plötzliche Sinneswandel? Naja, egal, ich sollte es genießen.
 

Bei den Liegen angekommen ließ sie seine Hand los. Kramend wühlte sie in der Tasche herum, bis sie fand was sie suchte. Mit freudiger Miene holte sie die Sonnenmilch heraus und fing an sich einzuschmieren. Auch er bediente sich der Flüssigkeit und verteilte sie so gut es ging auf seinem Körper. Nachdem er mit sich so weit fertig war, grinste er sie etwas an. "Soll ich dir den Rücken einschmieren?"
 

Ihr Blick war voller Skepsis. "Du willst mich doch bestimmt nur begrabschen!"
 

"Was? Es ist immer schlimm wie du von mir denkst! Aber wenn es dich beruhigt, ich gebe dir mein Ehrenwort als großer Auserwählter, dass ich dich nicht an den verbotenen Stellen anfassen werde!"
 

Sheena sah ihn nochmal kurz genau an. "Okay, wenn du es doch tust, was du was dir blüht!"
 

Sie legte sich mit der Bauchseite auf die Liege und schloss die Augen, während der Auserwählte etwas von der Milch auf die Hände machte. Er fing an sanft ihren Rücken einzuschmieren. Ihr Gesichtausdruck verriet, dass es ihr scheinbar gefiel. Ihm gefiel es auf jeden Fall!
 

"Hmmm... so tolle, weiche Haut, die könnte ich ewig einschmieren!"
 

Etwas Röte stieg ihr Gesicht hinauf. "Hör auf so dummes Zeug zu labern und werd lieber fertig."
 

"Okay, okay, okay! Soooo, fertig!"
 

Die Beschwörerin stand von der Liege auf. "Danke.", sagte sie nüchtern, obwohl er einen kleinen, weichen Unterton heraushören konnte. Plötzlich schmiss er sich mit den Bauch auf die andere Liege. "So, dann schmier jetzt mal meinen sexy Rücken ein!"
 

"Wie bitte?", entgegnete sie leicht sauer.
 

"Hey, ich habe dein wundervollen Rücken eingeschmiert, also kannst du sozusagen als Gegenleistung jetzt meinen sexy und maskulinen Rücken einschmieren."
 

Die Ninja knurrte ein bisschen. "Nagut!" Und schon war er glücklich. Er genoss es total, als sie anfing.
 

"Wun.der-voll, wie diese sexy Finger meinen Rücken verwöhnen, hach, ich schmelze gleich dahin!"
 

"Halt die Klappe!", meinte sie schon sichtlich gereizt.
 

Zelos lachte und war dann ruhig. Als sie fast fertig war, drehte er seinen Kopf etwas zu ihr rum. "Übrigens... du darfst mcih an meinen verbotenen Stellen anfassen!"
 

Ihre Finger krallten sich in sein Rücken rein. "Ahhhhhhhhhhhhh!", schrie er laut.
 

"Für wen hälst du mich?! Du solltest nicht von dir auf andere schließen!" Wütend hörte sie auf ihn weiter einzuschmieren. "Hey, was ist mit den Rest?"
 

"Den kannst du dir selbst einschmieren!"
 

Er jammerte mal wieder, was sie aber kalt ließ. Sheena drehte ihm den Rücken zu und ging ohne ihn nochmal eines Blickes zu würdigen zum Wasser hin.
 

Ein schöner Rücken kann auch entzücken und dieser Hintern... eine Klasse für sich!
 

Nachdem er sie seiner Meinung nach "ausreichend" betrachtet hatte, schaute er die Flasche mit der Sonnenmilch an. Ein Seufzer entfuhr ihm.
 

So, was nun. Ich könnte ja eigentlich ein süßes Zuckerpüppchen fragen, ob es mir die restlichen Stellen einschmiert, hehehe.... Das Problem wäre nur, wenn mein Mächen mit dem gewaltigen Busen das mitbekommt, brüllt die mich wieder an und krieg vielleicht wieder Prügel... Außerdem, das bisschen kann ich auch noch selbst einschmieren.
 

Zelos nahm also die Flasche, machte sich etwas auf die Hände und rieb sich die restlichen Stellen ein. Was er nicht bemerkte, war wie Sheena, die bis zur Hüfte schon im Wasser stand, ihn kurz beobachtete und sich ein Lächeln auf ihrem schönen Gesicht formte. "Hätte nicht gedacht, dass er auf mich hört..."
 

Als er fertig war, legte er die Tube wieder in die Tasche und nahm seine Sonnenbrille heraus. Lässig und cool setzte er sie auf. Danach zog er die Liege mehr in die Sonne und legte sich mit dem Bauch drauf.
 

Zeit, meinen muskulösen Körper etwas zu bräunen, dann zieh ich bestimmt noch mehr Mädels an!
 

Er blieb für etwa zehn Minuten so liegen, dann drehte er sich um. Die Sonne fühlte sich großartig an, auch wenn er ein bisschen schwitzte. Total entspannt lag er da und hatte seine Augen geschlossen, einmal wegen der grellen Kugel am Himmel und einmal um sie richtig zu genießen zu können Plötzlich spürte er, wie sich ein Schatten über ihn legte. Ein paar Tropfen kühlen Wassers fielen auf seine Brust. "Hey", er schob gleichzeitig die Brille hoch als er seine Augen öffnete und sah, wie sie ihn angrinste und etwas über ihn gebeugt war, "versuchen wir wieder heimlich die Mädchen zu bespannen?"
 

Der Auserwählte bemühte sich nicht einmal um eine Antwort, sondern musterte sie erstmal. Ihm fiel schnell auf, dass sie von oben bis unten klitschnass war und ihren Zopf gelöst hatte. "Na, hab ich recht?", hakte sie nach. Er betrachtete aber sie weiterhin und spürte eigentlich gar nciht mehr, wie Wasser von ihren offenen Haaren und ihrem Körper auf ihn tropfte.
 

Man, was für eine Granatenfigur! Mit offenen Haaren siehst sie irgendwie noch süßer aus als sonst schon aus. Hm? Oh, dass mir das erst jetzt auffällt!
 

Verwundert darüber, dass sie keine Antwort bekam, sah sie ihn genauer an und beugte sich etwas mehr zu ihm runter. Schnell fiel ihr auf, dass seine Augen immer nur auf eine Stelle starrten. Die sexy Beschwörerin guckte an sich runter und wurde sofort rot.
 

"Toller Ausschnitt!"
 

Eine Sekunde später konnte man am ganzen Strand ein lautes, klatschendes Geräusch vernehmen.
 

"SPANNER!", brüllte sie laut, so dass alle Leute es hören konnten. Das Gewimmer von ihm konnte man auch ziemlich gut vernehmen.
 

"Hey, ich hab es dir doch gestern schon gesagt, ich kann nix dafür, sie sind halt Magnete!"
 

"ZELOS!"
 

"Wow!" Sofort zuckte er zusammen und und hielt die Arme schützend vor sich. Ihre Faust zitterte heftig, sie schien nicht abgeneigt zu sein ihm noch eine zu knallen. "Oh, okay, okay, okay, es tut mir Leid, wirklich, wirklich!"
 

Langsam beruhigte sie sich wieder und schlcukte die Wut herunter. Innerlich atmete er wieder auf. Sie ging zu ihrer Liege, legte sich drauf und schloss die Augen. Ihr Gesicht machte noch immer einen sauren Ausdruck. Leise flüsterte sie sich selbst ein Wort zu, was er aber auch noch hörte. "Idiot..."
 

Zelos fasste sich den Entschluss, sie lieber etwas in Ruhe zu lassen, er schwebte immer noch in potentieller Gefahr. Schnell stand er auf. "Ich geh mir mal etwas die Beine vertreten."
 

Von Sheena kam nur ein Grummeln, dass sie es vernommen hatte. Er machte sich in Richtung Strandbude auf um sich vielleicht etwas zu trinken zu holen. Aber schnell hatte sein scharfer Blick was anderes erspäht und schon interessierte die Strandbude ihn nur noch ein Dreck.
 

Ziel erfasst!
 

Schnurstracks führte ihn sein Schritt zum gewünschten Ziel. "Hallo meine Strandschönheit!" Das Mädchen drehte sich sofort zu ihm um und sah ihn mit großen Augen an. "Du bist doch der Auserwählte!"
 

"Was, der Auserwählte?", schrie eine hysterisch.
 

"Der Auserwählte!", kreischte jemand.
 

Innerhalb von einer Minute sah sich der Frauenschwarm von Mädchen umrundet. reit grinste er und ließ ein arrogantes Lachen ertönen. "Immer ruhig bleiben, meine süßen Schnecken, der große Auserwählte ist für jede von euch da!"
 

"Aber Auserwählterm mich magst du doch am meisten oder?"
 

"Ich bin hier die Schönste, oder Auserwählter?"
 

"Auserwählter, wollen wir schwimmen gehen?"
 

Sie rissen sich alle regelrecht um ihn, das wurde selbst ihm langsam zu viel. Kurz schauter er zu Sheena, die zwar immer noch die Augen zu hatte, aber sichtlich genervt aussah. Er bemerkte, wie sich die Mädchen immer mehr um ihn stritten , er musste was dagegen tun.
 

"ARGH!", schnell fasste er sich ans Herz und zog ein sehr schmerzverzerrtes Gesicht.
 

"Auserwählter, was hast du?" , ertönte es fast aus einem Chor. Schnell sah er zu Sheena un sah, wie sie schon ausgestanden ist, bevor er sich wieder den Mädels widmete.
 

"Mein Herz, mein armes Herz! Es zerspringt fast immer, wenn sich meine Zuckerpüppchen um mich streiten."
 

"Entschuldige Auserwählter."
 

"Verzeih mir!"
 

"Jaja, ist doch schon gut, ich kann euch doch nicht böse sein."
 

"Oh Auserwählter, ihr seid so gütig!
 

"Bekloppt triffts eher.", rief eine Stimme außerhalb des Fankreises. Alle Mädchen drehten sich zu der Stimme um und sahen eine junge Frau mit dunkelvioletten Haar und nussbraunen Augen.
 

"Hey, was fällt dir ein so über den Auserwählten zu reden?", sagte eine regelrecht entsetzt.
 

"Ha, ich wette sie ist nur eifersüchtig, weil der Auserwählte sie nicht wollte!", meint eine andere daraufhin schnell.
 

"Ganz bestimmt nicht...", sagte Sheena halb wütend, halb resignierend. Zelos musste grinsen. "Was kann ich für dich tun, Strandkönigin?"
 

"Nenn mich nicht so! Ich wäre dir dankbar, wenn du und dein dämlicher Fanclub hier leiser seid, ihr stört mit eurem Lärm alle Leute."
 

Er seufzte. "Also meine Süßen, ich glaube wir müssen ein andernmal weitermachen, wir wollen schließlich nicht, dass ich noch hier Ärger kriege."
 

"Aber Auserwählter!"
 

"Ahah, keine Widerrede, ihr seid doch alle lieb, oder?"
 

"Na gut Auserwählter..."
 

Allmählich gingen alle Mächen weg, manche ließen den Kopf hängen, andere sahen Sheena böse an, was diese aber nicht juckte.
 

Zelos drehte sich zu Sheena um. "Na, zufrieden?"
 

Sie nicke. "Ja, aber ich hätte nciht erwartet, dass du sie echt wegschickst."
 

Nun musste er ganz leicht grinsen. "Für mein schnuckeligstes Zuckerpüppchen tu ich doch alles!"
 

Die Antwort überraschte sie. Ihre Wangen nahmen einen rötlichen Ton an.
 

"Och wie niedlich, da wird jemand rot!" Er fing an zu lachen.
 

Sheena drehte sich etwas weg von ihm. "Bild dir nix drauf ein!" Die Stimme der Beschwörerin klang ein bisschen zittrig. Daraufhin hörte er schnell mit den Lachen auf. "Ich weiß doch. Sag mal... wollen wir etwas zusammen schwimmen?"
 

Sofort drehte sie sich perplex um. "Schwimmen?"
 

"Ja, nur wir zwei!"
 

Sheena schien erst zu überlegen und sah ihn dabei an, dann lächelte sie ein bisschen. "Okay."
 

"Wunderbar! Ich weiß sogar wo wir hin schwimmen können!", meinte er euphorisch.
 

Neugierig sah sie ihn an. "Ach und wohin?"
 

"Zum Nymphenfelsen!"
 

"Nymphenfelsen?", fragte die Ninja etwas ungläubig.
 

Zelos hatte wieder sein Herzchenblick. "Yeah, da sitzen manchmal hübsche Mädels drauf und ich besuch sie immer! Daher hab ich den Felsen diesen Namen gegeben!"
 

Ein Seufzer entfuhr ihr. "Ich hätte es wissen müssen..., aber okay, wir können ja mal vorbei schwommen."
 

"Klasse! Schwimm mir einfach nach!"
 

Sie nickte und beide gingen ins Wasser. Es hatte eine angenehme Temperatur, fand er. Nachdem sie weit genug reingelaufen waren, fing er an etwas voraus zu schwimmen. Mit einem recht angenehmen, aber flotten Tempo bewegten sie sichzum Felsen. Es dauerte nicht lange, da hatte er etwas in Sichtweite.
 

"Das ist er!" Der Schwertkämpfer erhöhte das Tempo. "Ich komme meine Süßen! Aber-moment mal, da sind ja gar keine!" Seine Stimme war sehr traurig. Neben sich hörte er ein Lachen.
 

"Tja mein Lieber, das nenne ich Pech gehabt!"
 

Er grummelte vor sich hin, aber sie schwamm einfach weiterhin zum Felsen. "Lass uns darauf eine Pause machen!", sagte sie fröhlich.Als sie ihn erreichte, sützte sie sich an ihm ab und und setzte sich elegant drauf mit den Beinen noch im Wasser.
 

"Na worauf wartest du?"
 

Ein leichtes Lächeln formte sich auf sein Gesicht.
 

Na wenigtens eine Nymphe, die Schönste von allen.
 

Zelos schwamm auch zum Felsen und kletterte auf ihn. Sheena stand schon auf der anderen Seite des großen Steines und sah sich das Meer von dort an. Er wrong seine feuerroten Haare etwas und ging auf sie zu. "Was guckst-whoa!" Sein Fuß ist auf was glitschiges getreten und er rutschte aus.
 

"Heh?" Sie drehte sich um und Zelos' Gesicht landete genau zwischen ihren Brüsten. "Aahh!", schrie sie erschrocken auf.
 

"Vunderpfol!"
 

WAMM
 

Der Schlag von ihr war so heftig, dass es nur platsch machte und er sich wieder im Wasser wiederfand.
 

"Du mieser Wüstling! Das machst du-heh? Zelos, wo bist du?" Verwundert schaute sie sich um.
 

"Hier...", nur sein Kopf schaute aus dem Wasser und sein Gesicht beschrieb alles andere als Fröhlichkeit.
 

"Ups..." Etwas verlegen lachte sie. Der Schwertkämpfer schwamm zu Felsen zurück und als er rausklettern wollte, streckte sie ihm ihre Hand entgegen.
 

"Nimm meine Hand, ich helfe dir raus." Ihr Blick verriet, dass sie es bereute, doch lächelte sie ihn trotzdem etwas an. Er nahm ihre Hand und sie zog ihn heraus, Wieder wrong er sich erstmal die Haare aus.
 

"Entschuldige."
 

"Hm?" Überrascht sah er sie an. "Ich hab überreagiert, du hast es ja nicht mit Absicht gemacht, sondern bist ausgerutscht."
 

"Macht nix, du weißt doch, ich halte einiges aus." Mit einem Lächeln sah er sie an, er hatte nicht mit einer Entschuldigung gerechnet, deswegen freute er sich umso mehr über sie. Auch sie lächelte ihn an und setzte sich hin. Ihre Unterschenkel befanden sich im Wasser. Sie deutete mit ihrer rechten Hand an, dass er sich neben sie setzen sollte. Natürlich tat er das sofort. Sein Blick fixierte sie sofort. Sheena sah verträumt auf das Meer hinaus. Der Wind wehte durch ihr offenes Haar und auf ihrem Körper waren noch vereinzelte Tropfen von Wasser.
 

Sie sieht so... unbeschreiblich schön aus.
 

Er sah sie eine Weile noch an, dann schaute er auch auf das Meer hinaus. Schweigend saßen sie nebeneinander. Wie lange sie schon so saßen wusste er nicht, ob es nur ein paar Minuten waren oder vielleicht schon eine Stunde, aber im Grunde war ihm das völlig egal, solange sie weiter neben ihm saß.
 

Warum bin ich so glücklich? Ich sitze doch bloß auf einem Felsen und starre doof auf den Ozean hinaus, mit... ihr...
 

"Das Meer ist wunderschön, nicht wahr?" Sie war die Erste die das Schweigen durchbrach.
 

Er lächelte und nickte. "Ja, das ist es."
 

Danach herrschte wieder eine Weile Schweigen.
 

"Du Zelos...", fing sie wieder an.
 

"Jo?"
 

"Danke, dass du mir diesen Ort gezeigt hast." Der Auserwählte spürte, wie sie ihn ansah und drehte seinen Kopf zu ihr. "Ich wäre auch mit niemand anderen lieber hierher gekommen." Schnell bemerkte er, wie ihre Wangen etwas rot wurden, dann sah sie wieder aufs Meer hinaus.
 

Auch er sah es sich weiter an. "Wollen wir dann wieder zurück?", fragte er.
 

"Ja."
 

Nach etwa zehn Minuten waren sie wieder am Strand und gingen sich abtrocknen. Zelos fluchte leise, seine langen Haare brauchten immer ewig um trocken zu werden. Sheena hingegen war relativ schnell fertig und setzte sich auf ihre Liege, ihn beobachtend. Allmählich verzweifelte er und wurde wütend. Das Ergebnis, er rubbelte wilder und knirschte etwas die Zähne. Von ihrer Liege vernahm er ein Kichern und drehte sich zu ihr. Das Gesicht der Beschwörerin hatte einen amüsierten Ausdruck. "Manchmal sind lange Haare eine Quahl, was?"
 

Er seufzte nur. "Jepp, auch wenn die Haare des großen Zelos in ihrer Schönheit unübertroffen sind, der Pflegeaufwand ebenso."
 

"Sieht man. Aber mir gefallen sie auch so wie sie sind.", sagte sie lächelnd.
 

Irgendwie konnte er nicht anders als ihr sanftes Lächeln zu erwiedern. Noch einmal rubbelte er sich mit dem Handtuch kurz nochmal über den Kopf und warf es dann auf seine Liege. Sie stand daraufhin auf. "Wollen wir dann jetzt Regal und Presea besuchen gehen? Ich für meinen Teil war jetzt lang genug am Strand."
 

Zelos zuckte mit den Schultern. "Von mir aus, ich muss auch nicht länger bleiben."
 

"Gut.", meinte sie fröhlich und holte ihre Sachen aus der Tasche. Er machte es ihr nach und zusammen gingen sie zu den Umkleiden. Kurz vor ihrer Kabine ziegte die Ninja auf eine andere. Als Antwort kam das Gejammer des Auserwählten. "Och man..."
 

Traurig ging er in die Kabine neben ihr. Schnell hatten sich beide umgezogen. Shena rannte nochmal flink zu den Liegen und packte alles Übrige ein. Danach sattelte sie die Tasche auf ihre Schulter und lief zu ihm zurück. Er packte noch schnell seine Shorts, die er auf den Arm hatte, auch mit ein und verließ mit ihr den Strand. Als sie die Treppen hochgestiegen sind, sagte sie, sie wolle nur schnell die Tasche aufs Zimmer bringen und lief zum Hotel.
 

In der Zeit sah er sich um und erspähte eine Bank im Schatten. Fröhlich tänzelnd begab er sich zu ihr, was bei den vorbeigehenden Leuten ein Schmunzeln auf die Gesichter zauberte. Das bekam er aber nicht mit und setzte sich lässig auf die Bank. Die Arme legte er hinter die Rückenlehne und streckte seine Beine aus. Sein Hinterkopf ruhte auf der Lehne. Innerlich freute er sich auf das Treffen mit seinen alten Gefährten Die Zeit verstrich im Nu und er bemerkte gar nicht wie Sheena aus dem Hotel kam und bei seinem Anblick losprusten musste.
 

"Hm?" Überrascht sah er zu ihr. "Was ist so lustig?"
 

"Du.", sagte sie, was ihn nur noch mehr verdutzte. "Lass uns gehen.", meinte sie daraufhin.
 

"Jo!" Er stand auf und mit ihr zur Elementarbahn. Den Jungen nannten sie schnell ihr Ziel: Die Lezareno Gesellschaft. Beide sahen sich während der zügigen Fahrt um und hätten fast gar nicht bemerkt, wie sie die Eingangshalle des größten Wirtschaftskonzerns der Welt erreichten. Wenige Sekunden nachdem die Bahn hielt, bedankten sie sich bei den Jungen und gingen zu den Fahrstühlen. Je ein Wächter stand vor den Fahrstühlen und versperrten ihnen den Weg.
 

"Zutritt nur für Mitglieder der Gesellschaft."
 

"Aber wir sind Freunde von Herrn Bryant.", erwiderte die junge Frau.
 

"Wenn Sie den Herrn Präsidenten sehen wollen dann melden Sie sich bei der Rezeption an." Die Stimme des Wächters war ruhig, aber unnachgiebig wie Stein.
 

"Aber-", Sie kam nicht mehr dazu, ihre Antwort zu beende, als Zelos sie etwas nach hinten drückte und selbst das Wort ergriff.
 

"Lass mich mal machen, Sheenalein.", sagter er und drehte sich zum Wächter um.
 

"Okay Freundchen, du weißt wohl nicht wen du vor dir hast. Ich bin der große Auserwählte Zelos Wilder, von der Göttin Martel höchstpersönlich auserkoren. Also lass mich und meine bezaubernde Begleitung mal durch."
 

"Und wenn ihr der König von Tethe'alla seid, das ist mir egal. Ohne Anmeldung kommt nieman hier vorbei."
 

Innerlich kochte er schon vor Wut. Dieser, in seinen Augen ungehobelte Klotz machte sich scheinbar über ihn, den großen Zelos Wilder lustig! Er wollte schon was sagen, wurde aber in diesem Augenblick von Sheena am Arm gepackt und weggezogen.
 

"Komm, oh großer Auserwählter, wir melden uns an."
 

Seine Antwort war nicht mehr als ein Grummeln und sie schüttelte den Kopf. "Wie ein kleines Kind."
 

Die lilahaarige, junge Frau drehte sich zur Rezeptionistin um. "Verzeihung, könnten wir bitte mit Herrn Bryant reden?"
 

"Tut mir Leid, der Präsident ist gerade in einer Geschäftsbesprechung."
 

"Oh... ähm, könnten wir dann mit Fräulein Combatir reden?"
 

Das Mädchen nickte, "Fräulein Combatir müsste gerade im Azurgarten sein. Einen Moment,ich hol sie schnell."
 

"Sagen sie ihr, zwei alte Freunde von ihr wollen mit ihr sprechen.", warf Zelos noch schnell mit einem Augenzwinkern ein., bevor sie losging. Sie wurde leicht rot, nickte heftig und ging danach zum Fahrstuhl.
 

Der Rothaarige lehnte sich mit den Rücken an den Tresen, die Hände stützten sich an den Kanten ab. Er seufzte. "Wieder warten..." Ihre Antwort war nur ein kurzes Nicken.
 

Nach ungefähr fünf Minuten kam ein Fahrstuhl herunter. Ein kleines, zierliches Mädchen mit pinken Zöpfen und großen, blauen Augen stieg heraus.
 

"Preseaaaaaaaa, mein Rosenknöspchen!", rief eine ihr bekannte Stimme und ehe sie sich versah fand sie sich in deren Armen wieder. Der Moment des Schocks war aber schnell überwunden. "Ich hab dich auch vermisst Zelos..."
 

Ein etwas arrogantes Lachen ertönte von ihm, was sich aber schnell in einen Schmerzenschrei wandelte, weil Sheena ihm am Ohr wegzog. "Wie du siehst hat sich dieser Idiot hier nicht geändert.", was sie aber eher zu ihm sagte als zu dem kleinen Mädchen. Ihr Kopf drehte sich jedoch dann schnell zu der ehemaligen Holzfällerin aus Ozette um. Sie lächelte freudig und ignorierte das Gejammer des "Blödmanns" neben ihr. "Hallo erstmal Presea! Du siehst gut aus!"
 

"Du auch Sheena.", sagte sie leicht lächelnd. Auch sie ignorierte Zelos. Die Ninja fing an sie zu mustern. "Hey, du scheinst gewachsen zu sein!", stellte sie erfreut fest.
 

Mit einem fröhlichen Nicken bestätigte es die eigentlich 29-jährige. "Ja, ich altere wieder normal."
 

"Das ist wundervoll..." Das junge Oberhaupt von Mizuho hatte es ihr immer gewünscht und endlich ging dieer Wunsch in Erfüllung. Das machte sie glücklich. Auch hatte der große Zelos neben ihr endlich aufgehört zu jammern.
 

"Aber du bist doch immer noch meine Kleine, oder?"
 

Sheena fasste sich an den Kopf und schüttelte ihn, während Presea ihn mit einer Miene der Egalität ansah. "Von mir aus...."
 

"Super!" Er freute sich richtig darüber, beruhigte sich aber wieder schnell. "Jo, was ist eigentlich mit Regal? Die süße Rezeptionistin sagte er führt gerade ein Geschäftsgespräch."
 

Wieder nickte seine "Kleine". "Ja, aber er sollte gleich fertig sein. Wir können schon einmal hochfahren."
 

"Schön.", meinte die Beschwörerin und sie gingen alle drei in den Fahrstuhl, wobei Zelos dem Wächter noch ein gehässiges Grinsen schenkte und ihm die Zunge rausstreckte. "Kleinkind..." Ihre Stimme hatte einen resignierenden und auf Unverständnis stoßenden Klang. Presea nickte bloß und sie fuhren in den zweiten Stock, zum Büro des Präsidenten. Als sie die Zieletage erreichten, fiel ihm auf, dass der Raum total anders aussah. Der große Tisch, wo üblicherweise der Präsident dran saß, war verschwunden, zusammen mit den Stuhl. Stattdessen standen an der Wand nun Sessel und ein kleiner Tisch, auf den Zeitschriften lagen. Er hatte schon den Mund aufgemacht um zu fragen, aber Presea war mit ihrer Antwort schneller.
 

"Regal ließ den Raum umändern. Es hat ihn immer gestört, wenn jemand gleich aus dem Fahrstuhl ins Büro kam, wenn er gerade eine Unterhaltung führte. Deshalb hat er da", sie zeigte auf eine Tür die an der rechten Wand lag, "sich ein neues Büro bauen lassen und diesen Raum in ein Wartezimmer umändern lassen."
 

Beide nickten und sie wies ihnen sich zu setzen. Zelos ließ sich regelrecht in den Sessel fallen und lag in einer gammligen Art drin. Er war schön weich, so dass sich der Auserwählte richtig gut entspannen konnte. "Aaaaaahh... Regal weiß wirklich, wie man mit Gästen umgeht. Naja außer der Schrank da unten, da sollte er 'nen Neuen einstellen."
 

Sheena grinste etwas und schüttelte den Kopf. Gerade wollte er was zu ihrer Reaktion erwidern, als plötzlich die Tür aufging und ein Geschäftsmann den Raum guter Dinge betrat, schnurstracks zum Fahrstuhl lief und gleich runter fuhr. Danach betrat ein großer Mann in einem braunen Anzug und kurzen, blauen Haaren den Raum.
 

"So, der Nächste-", auf einmal verstummte er, darüber verwundert wen er ihn den Sesseln sah. Aber schnell nahm sein Gesicht einen überaus fröhlichen Ausdruck an. Der Auserwählte war der Erste, der etwas sagte. "Jo Regal, altes Haus, wie gehts?"
 

"Zelos, Sheena! Ich freu mich so euch zu sehen!"
 

"Ja, ich mich auch Regal.", sagte sie.
 

Beide musterten ihn erstmal von Kopf bis Fuß. "Der Anzug und der neue Haarschnitt stehen dir! Und endlich hast du die Fesseln abgemacht..."
 

Er nickte ihr zu. "Ja... es war ja Alicias letzter Wunsch."
 

Sheena ließ erst den Kopf hängen und nickte nur. Dann sah sie ihm wieder ins Gesicht. "Ich bewundere deine Stärke, Regal. Nach all der Zeit hast du es geschafft sie abzunehmen."
 

Der ehemalige Sträfling lächelte sie an. "Dise Stärke habe ich nur durch euch gefunden. Ihr habt mir Kraft gegeben. Aber lassen wir das Thema und gehen in mein Büro, ich wöre ein ziemlich schlechter Gastgeber wenn wir in diesen Warteraum reden würden."
 

Eine Handbewegung deutete ihnen an ihn ins Büro zu folgen. Als Zelos das Zimmer betrat, fiel ihm auf, dass es fast wie sein altes Büro aussah, ausser das mehr Stühle dastanden. Regal wies sie an sich zu setzen. Er ging dann zu einen kleinen Schrank, holte eine kleine Flasche Rotwein und passende Gläser heraus und stellte sie auf den Tisch. Danach setzte er sich in seinen Chefsessel, zog den Korken mit einem kleinen Plopp heraus und goss jedem ein. Der rothaarige, junge Mann sah gerade zu Sheena, die ein bisschen verlegen schien. "Aber Regal, du musst doch nicht extra wegen uns einen Wein aufmachen."
 

"Warum nicht?", dementierte er. "Ich bin richtig glücklich euch wiederzusehen. Prost!"
 

"Prost!", sagten dann auch die anderen drei und stießen an. Der Auserwählte nahm ein Schluck und überlegte, was es für ein Wein sein konnte.
 

"Ich schätze mal, der stammt aus der Gegend nahe am Erdtempel und ist schon etwa 20 Jahre alt.", sagte er, während er aus Langeweile das Weinglas hin und her schwenkte. Regal schaute ihn ganz erstaunt an. "Das ist richtig!"
 

Laut fing Zelos an, großschnauzig zu lachen. "Tja, der wundervolle Auserwählte kennt sich auch mit Weinen sehr gut aus! Das ist nicht so ein oller, gepanschter Wein, den ich immer von meinen Zuckerpüppchen geschenkt bekomme, sondern ein richtig edles Tröpfchen."
 

Die Ninja grinste nur. "Wow und ich dachte das Einzige was du kannst, ist Mädchen zu belästigen."
 

Sein Gesicht nahm einen schelmischen Ausdruck an und er wackelte mit den Finger. "Ahah, ich bezaubere sie durch meine Anwesenheit und erfreue sie mit meinen überragenden Charme."
 

"Ach ja? Sag bloß du meinst deine dummen Baggersprüche!", erwiderte sie gereizt.
 

Regal und Presea fingen an zu lachen. "Ihr habt euch beide nicht verändert!", meinte er.
 

Sie seufzte, während Zelos sie noch leicht angrinste und das Wort ergriff. "Naja, egal, sagt mal lieber was bei euch so läuft."
 

Beide beruhigten sich wieder und der Präsident fing an als Erster zu reden. "Nun, wie ihr sicher schon erfahren habt wurde die Exspheremine von Toize geschlossen. Alle restlichen Exspheres, die wir hatten gaben wir Lloyd, damit er sie nach Derris Kharlan brachte. Zumindestens befand sich die Lezareno Gesellschaft für eine Zeit auf den absteigenden Ast, nur der Freizeitpark bewahrte uns vor einer wirtschaftlichen Katastrophe. Wir stiegen aber schnell auf Elektrizität als Energieträger um. Tatsächlich war das die richtige Entscheidung, denn wir machten mehr Gewinn noch in diesem Jahr als in den restlichen fünf Jahren zusammen! Das Geschäft floriert blendend und bald haben wir es geschafft, die große Tethe'alla Brücke alleine mit Strom, der durch erneuerbare Energien erzeugt wird, als Kraftquelle zu betreiben! Dann können wir alle Exspheres von der Brücke nehmen und geben sie Lloyd!"
 

Als er den Satz beendete goss er sich vorfreudig noch etwas Wein ein. Seine beiden Gäste waren begeistert. "Das ist großartig!", meinte sie, whrend Zelos ein Strike! rausbrachte.
 

Regal nickte nur. "Wir haben Lloyd schon Bescheid gesagt, dass er sie bald abholen kann. Noch etwas Wein, Zelos?"
 

Er winkte ab. "Nein danke, es reicht. Eine Alkoholfahne vertreibt nur die Zuckerpüppchen. Aber sag mal, wie geht es meinem alten Amigo so?"
 

Diesmal sprach Presea. "Er war vor einem Monat da und hat die letzte Exspherefuhre mitgenommen. Eigentlich hat er sich kaum verändert, er ist vielleicht noch ein kleines Stückchen gewachsen. Aber ansonsten ist er komplett der Alte geblieben. Er hat sich sehr gefreut über die Nachricht mit der Brücke."
 

"Ja, das ist typisch Lloyd...", sagte Sheena mit, für Zelos zumindestens, einem etwas schwärmerischen Ton. Er sah, wie sie leicht lächelte und nach unten blickte. Es war nicht das erste Mal, dass ihm auffiel, wie sie scheinbar was für ihn empfand. Auch wenn er sich es sich ungern eingestand, irgendwie schmerzte es ihn. Schnell wollte er wieder das Thema wechseln.
 

"Und wie siehts bei dir aus, mein Mäuschen?" In den Augenwinkeln sah er, wie Sheena sofort wieder hoch blickte.
 

"Ich habe Regal bei seinen Geschäften geholfen und mit ihm jeden Tag Alicia besucht. Außerdem haben er und ich einen große Spende an einem Fond gegeben, der sich mit dem Wiederaufbau der zerstörten Städte kümmert. Ozette ist fast wieder total aufgebaut und ich werde bald wieder dort hin ziehen. Ihr könnt mich ja dann mal besuchen kommen.", sagte sie fröhlich und lächelte.
 

"Ja gerne!"
 

"Jo, ich auch."
 

"Schön, da freue ich mich!"
 

Der Schwertkämpfer lächelte Presea an, als ihm auf einmal auffiel, wie Regal ihn und Sheena verschmitzt ansah. "Ist etwas, El Presidente?", fragte er neugierig.
 

Der Vorstand der Firma lehnte sich in seinen Sessel zurück und grinste. "Ach nichts, ich frage mich nur, was ihr eigentlich zusammen hier macht."
 

Die Beschwörerin wurde sofort rot. "Ähm... naja... ich habe vor vier Tagen Urlaub bekommen und da ich alleine in Meltokio war, beschloss ich den Idioten neben mir zu besuchen und irgendwie hat es sich ergeben, dass wir den Urlaub zusammen verbringen. A-aber denk nichts falsches, es ist nichts zwischen uns!"
 

Schmerz durchfuhr seine Brust bei ihren letzten Satz, obwohl er es sich nicht anmerken ließ.
 

Musste sie das extra nochmal betonen?
 

Zum Glück verlangte keiner eine Antwort von ihm.
 

Sie begangen dann von alten Zeiten zu reden und bemerkten nicht, wie es später schon richtig dunkel wurde. Sheena fing plötzlich an zu gähnen und dann sahen alle erst, wie spät es war. Beide verabschiedeten sich von Regal und Presea, die ihnen noch viel Spaß wünschten, und gingen los. Auf den ganzen Weg zum Hotel sprachen sie kein Wort. Auch als sie das Hotel betraten, mit den Fahrstuhl hoch fuhren und in ihr Zimmer gingen, es fiel kein einziger Mucks. Auf einmal durchbrach sie das Schweigen.
 

"Ich geh gleich so ins Bett, bin müde. Gute Nacht."
 

Sie zog nur ihre Schuhe aus und legte sich so wie sie war in ihr Bett. Kurz drehte sie sich noch einmal zu ihm um. "Ach und eins noch, wehe du versuchst mich in der Nacht zu begrabschen."
 

Er grinste nur. "Keine Sorge meine Prinzessin. Schlaf gut."
 

Da auch er etwas müde war, zog er seine Schuhe, den Mantel und die Handschuhe aus und ging auch zu Bett. Die Augen schlossen sich fast automatisch, aber sofort erschienen die Bilder von gestern Nacht wieder. Unverzüglich riss er sie wieder auf. Kurze Zeit versuchte es ein weiteres Mal, aber das Gleiche passierte wieder. Nach wohl etlichen Versuchen gab er es endlich auf. Was nun? Zelos beschloss zu warten, bis sie richtig eingeschlafen war, um danach nochmal raus zu gehen. Somit wartete der große Auserwählte eine lange Zeit, bis er sich relativ sicher war, dass sein liebstes Zuckerpüppchen tief und fest schliefe, Möglichst leise stand er auf, zog seine Sachen an und verließ den Raum. Danach ging er zum Fahrstuhl, fuhr runter und lief mit schnellen Schritt aus dem Hotel.
 

An der frischen Luft fühlte er sich gleich etwas besser, aber wohin jetzt? Um ehrlich zu sein, er hatte keine Ahnung und ging einfach drauf los. Niemand war auf der Straße zu sehen und es war total still, bis auf die Wellen, die man noch hören konnte. Das war es, das Meer! Es hatte sicher etwas schönes bei Nacht. Ohne weiter zu überlegen ging er zum Strand.
 

Seine Vermutung hatte sich bestätigt, es war wirklich wunderschön. Eine ganze Zeit starrte er einfach auf den großen Ozean hinaus. Irgendwann zog er seine Schuhe aus, krempelte etwas seine Hosenbeine hoch und ging ein Stück ins Wasser rein. Kurz zitterte der Schwertkämpfer als das kühle Nass seine Knöchel entlang floss. Der Wind fuhr sanft durch sein flammendes, rotes Haar und er sah sich die strahlenden Sterne an, welche wie kleine Lichter aussahen, die von der Finsternis um ihnen herum fast verschluckt wurden. Ruhig rauschte das Wasser und sein starrer Blick ging weit auf das Meer hinaus.
 

Zelos dachte über sich und sein ganzes Leben nach. Ein Leben, was er sich nicht ausgewählt hatte, sondern ihm aufgezwungen wurde. Ein Leben, welches er fast nur schauspielernd bestritten hatte. Ein Leben, das er hasste. Dabei hatte er nie große Wünsche gehabt. Aber das schien das Schicksal eines Auserwählten zu sein. Ein Leben ohne erfüllte Wünsche und Hoffnungen. War er jemals wirklich glücklich? Ja und zwar als er mit den anderen auf Reisen war, als er mit Seles rumzog, aber vor allem in den letzten drei Tagen verspürte er mehr Glück als jemals zuvor... Trotzdem. Es schien sich wirklich niemand für ihn richtig zu interessieren. Vielleicht hatte seine Mutter recht? Vielleicht war er wirklich wertlos...
 

"Zelos?"
 

Erschrocken drehte er sich um und sah Sheena, seinen traurigen Blick konnte er aber vor ihr nicht verbergen.
 

"Sag mal, was machst du mitten in der Nacht hier am Strand?"
 

Er drehte sich wieder etwas weg von ihr und vermeidete Augenkontakt mit ihr. "Ach, ich konnte nicht schlafen und wollte etwas Luft schnappen. Und du?"
 

"Ich hab gemerkt, wie du einfach das Zimmer verließest und ich hab mich gefragt warum. Deshalb bin ich dir gefolgt."
 

Verdammt, sie hat noch nicht ganz geschlafen!
 

Nun drehte er ihr wieder voll den Rücken zu. "Na jetzt wo du es weißt kannst du ruhig wieder ins Bett gehen, es ist nichts."
 

"Das glaube ich dir nicht!", sagte sie prompt. "Du benimmst dich ganz anders als sonst, du hast doch irgendwas!"
 

Der junge Mann bewegte sich kein Stück sondern sah weiter betrübt auf das Wasser. Lange geschah nichts, bis er plötzlich spürte, wie sich sanft Arme um seinen Bauch legten und sich ein warmer Körper an seinen Rücken drückte.
 

"Bitte sag es mir Zelos..."
 

Langsam wusste er nicht mehr, was er machen sollte, es ihr sagen oder nicht.
 

"Ich mache mir Sorgen um dich..."
 

Der Satz berührte etwas tief in ihm. Es herrschte weiterhin Stille zwischen den beiden.
 

"Erinnerst du dich an den Tag vor etwa 15 Jahren, als Meltokio diesen riesigen Schneefall hatte?", fing er auf einmal an.
 

"Ja, ich habe von damals gehört.", sagte sie mit ruhiger Stimme.
 

"An diesem Tag ging ich mit meiner Mutter raus um einen Schneemann zu bauen. Ich war total aufgeregt, es war das erste Mal, dass ich so viel Schnee gesehen habe. Aber dann fiel plötzlich roter Schnee..."
 

"Was?" Ihre Stimme klang unsicher und ihre Umarmung verstärkte sich.
 

"Es war das Blut meiner Mutter, sie wurde tödlich verletzt. Mit der letzten Kraft, sie sie hatte, kroch sie zu mir, packte mich an der Schulter und sagte: 'Du hättest nie geboren werden sollen.'"
 

Er hörte, wie sie geschockt den Atem anhielt und ihr ganzer Körper zitterte.
 

"Meine Mutter liebte wahrscheinlich jemand anderen, musste aber meinen Vater heiraten weil es das Orakel von Cruxis so verlangte. Sie hat mich gekriegt weil sie musste und hat mich gehasst, weil ich ihr Leben ruiniert hatte. Ja und mein Alter interessierte sich auch einen Scheiß für mich und heiratete eine andere, Seles' Mutter."
 

"Zelos... das ist ja schrecklich!"
 

"Es ist krank, nicht wahr? Aber eigentlich sollte ich sterben, nicht meine Mutter. Sie stand nur zufällig im Kreuzfeuer. Seles' Mutter war die Mörderin, ich sollte sterben damit Seles die nächste Auserwählte werden würde. Man exekutierte sie und Seles wurde in die Abtei gesperrt."
 

Er spürte wie sie sich fest an ihn klammerte. Sheena schien keine Worte dafür zu finden.
 

"Gestern Nacht, da habe ich wieder von... ihr... geträumt. Sie sagte mir, ich sei total nutzlos und bringe nur Ärger. Dann fragte sie mich, warum ich nicht einfach sterben würde. Vielleicht hat sie recht und ich hätte nie geboren werden sollen..."
 

Plötzlich spürte er, dass sich die Umarmung löste. In diesem Moment drehte er sich verwundert um und bekam voll eine geknallt. Perplex fasste er seine Wange an und sah sie an. Tränen liefen ihre Wangen herunter.
 

"Wie kannst du nur sowas sagen, du Idiot!" Sie klammerte sich fest an ihn und presste ihr Gesicht an seine Brust, so dass die Tränen langsam an ihn herunter flossen. Der ganze Körper von ihr zitterte. Scheinbar versuchte sie auch mit dem Weinen aufzuhören, aber sie schaffte es nicht.
 

"Kannst du mir sagen, was ich sonst tun würde, wenn du nicht da wärst?! Was sollte ich machen Zelos! Sag es mir! Sag es mir!" Sie schluchzte ziemlich heftig.
 

"Du bedeutest mir doch viel zu viel..."
 

Zuerst stand er nur geschockt da, aber allmählich fasste er sich wieder. Er bedeutete ihr mehr als er je gedacht hat...
 

Ich kann es nicht mehr länger für mich behalten, ich muss es ihr sagen. Dieses Gefühl... ich kann es nicht länger unterdrücken, ich muss es ihr sagen.
 

"Sheena, sie mich an, es gibt da etwas, was ich dir immer verschwiegen habe..."
 

Fragend sah sie ihn an, in ihren Augenwinkeln waren immer noch Tränen. Sanft sah er in ihre Augen.
 

"Ich liebe dich..."
 

Langsam beugte er seinen Kopf sanft zu ihr runter und küsste sie zärtlich, auf die Lippen.

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Anmerkung des Autors: Zelos Vergangenheit ist nicht erfunden! Das mit seiner Mutter hat sich echt zugetragen, erfährt man in seiner Flanoir Szene. Vielen Dank fürs Lesen, bis zum nächsten Mal^^.



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Kommentare zu diesem Kapitel (24)
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Von:  sansama
2009-03-02T18:42:31+00:00 02.03.2009 19:42
hm was soll ich mal schreiben.
ich mag die geschichte würde mich freuen wenn du sie doch mal weiterschreibst,
das ende interesiert mich brennend. ^^

liebe grüße
Von:  MitsuruSenpaii
2008-10-30T20:20:30+00:00 30.10.2008 21:20
Uuhuuum~
Du hast Zelos' Vergangenheit mit eingebaut, und den Anfang sogar wortwörtlich u_u
Nur würde bei dem Gespräch etwas mehr Gefühl nicht schaden...

Das Ende war traurig und rührsellig... ich liebe sowas, hab ne richtige Gänsehaut schon *_*

Armer Zelos... *pattet*
*weinen könnt*

Von den Dialogen her triffst du die beiden immer grandios, nur an den Handlungen und Gedanken müsstest du etwas pfeilen ^^

Hier und da hast du auch mal ein Wort vergessen, vielleicht liest du sie dir ja mal durch, und verbesserst hier und da was?

Ansonten wäre es mal schön, ne Fortsetzung zu lesen - hast ja ganz schön lange nichts mehr von dir hören lassen xD
Von:  MitsuruSenpaii
2008-10-30T17:52:22+00:00 30.10.2008 18:52
Ah, da sind die Gefühle, deren Fehlen ich beim Kapi davor noch kritisiert habe XD

Keine Sorge, weiterer Kommi kommt noch ^.~
Von:  MillaMaxwell
2007-09-17T13:08:56+00:00 17.09.2007 15:08
*.* das is sooo toll !!!!
i luv it *___________*

hoffentlich machste bald weiter wenn dir eingefalln is wies weiter gehn soll !!
Byeee *knuff*
dein treuer fan *_*
Von: abgemeldet
2007-08-11T19:56:21+00:00 11.08.2007 21:56
Haha, war klar dass du Shihna's Traum in realität einsetzten würdest. XD
Persönlich würde ein Wiedersehen mit Lloyd toll sein, aber Er wird erwähnt, also was solls. XDDDD
(Kalt hier .. ><)
Auf der Drama CD von Zelos' Stück gibt es diese Szene. Seles' Mutter schreit bei dem Angriff, der ihr missglückt ist. Oder es ist kurz vor ihrer Hinrichtung ..

C-A
Von:  Doena
2007-07-30T19:24:48+00:00 30.07.2007 21:24
Mach bitte schnell weiter ich warte schon ziemlich lange auf Teil 5*heul*
ich finde diese story einfach traumhaft bitte bitte schnell weitér machen ja ?? ^^

Von:  SIO
2007-01-26T16:17:29+00:00 26.01.2007 17:17
*schnüff* >///<
so schööön >< soooo schön...
also ich überleg mir was fürs nächste kapi .___.
...das war viel zu schen *drop*
njo, du weißt wie ichs liebe ^o^
Von: abgemeldet
2006-12-10T09:41:06+00:00 10.12.2006 10:41
>///////////<
Manno warum hat so ein schönes ende !!!!!
*Schnief*
*gerühert sein*
Mach weiter so kao
Stolz auf dich sei ^^
Aber bitte schreib noch die anedren 3 tage BITTTTE
Hab dich lieb dein größter Fan Matsuri-chan XD
Von:  Hyacinthley
2006-11-17T21:40:03+00:00 17.11.2006 22:40
*Taschentuch-raushohl*
*schneuz*
*aufriesenbergschonvollgeheulterTemposwerf*
Oh mann...du machst mich echt fertig!!T.T
Dieses Kapitel ist bis jetzt wirklich das allerbeste!!
Diese ganzen emotionsgeladenen Szenen...hammerhart!!!
Besonders die letzte hast du wirklich ausgesprochen gut beschrieben, ich hatte die beiden praktisch direkt vor Augen...*nochmalschneuz* Und dann hörst du einfach auf, grade wenns am schönsten ist...du Gemeino!!^^
Ich freu mich total aufs nächste Kapitel, danke für die Widmung zu diesem*knuddel*, hast mich grade schon wieder mit Inspiration vollgestopft!^//^
Mal gucken, was dabei rauskommt...!
H.d.l.!!
Deine Hya
(ja, ich lebe noch!!!:D)
Von: abgemeldet
2006-10-20T14:48:45+00:00 20.10.2006 16:48
Klein Mira hat sich mal hingesetzt und deine FF gelesen XD Und ich bereue es nicht, ganz im Gegenteil *-* Bei Gelegenheit werde ich mal nachzählen wie oft Zelos in dieser Geschichte eine gescheuert bekommt xD
Aber ich muss auch sagen, dass du dich gesteigert hast! Am Anfang sind mir diese wirklich extremen Stimmungsschwankungen aufgefallen bei Sheena, die man schlecht nachvollziehen konnte. Aber das letzte Kapitel ist echt ein Genuss für jeden Sheelos Fan. Realistisch, originalgetreu und... hach~ Romantisch... ^__^
Bin aber jetzt ja mal richtig gespannt was nach dem Kuss passiert... O___o


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