Bettgeflüster und ein unerwartetes Ereignis
Die Sonnenstrahlen kitzelten Mitsuki an der Nase. Leicht schlug sie ihre Augen auf, um sie dann gleich wieder zu schließen. Träumte sie noch? Vorsichtig lugte sie noch einmal unter der Decke vor und konnte es nicht fassen. ´Takuto? Er... ist wieder ein Mensch. Und hält mich in seinen Armen!?` Das musste von außen betrachtet nach einer ziemlich verfänglichen Situation aussehen. ´Wie sind wir überhaupt ins Bett gekommen?` Und bei dieser Frage bekam sie gleich einen roten Kopf. Sie erinnerte sich noch wie sie ihn in die Arme genommen hatte und dann an nichts mehr. Sie muss wohl eingeschlafen sein. Aber wie kam sie denn nun in ihr Bett? Hatte etwa Takuto sie hier reingeschleppt? Konnte er das als kleine Katze überhaupt? Nein, eigentlich nicht. Aber das hieße ja dann, dass er sich zum Menschen verwandelt haben musste um sie ins Bett zu legen! Aber wieso hatte er sich zu ihr gelegt? ´Oh man, das ist mir so was von peinlich. Dennoch genieße ich seine Nähe auch. Wir haben uns so lange nicht mehr gesehen und ich hatte ihn so vermisst. Doch irgendwie... ist... es anders. Ich hab so ein warmes Gefühl, wenn ich bei ihm bin. Wie bei Eiichi-Kun.` Das stimmte sie wieder trauriger. Wieso musste sie ausgerechnet jetzt an ihn denken? Sie bekam ein schlechtes Gewissen. Immerhin lag sie ja in den Armen eines anderen Jungens! Sie sah noch einmal in sein schlafendes Gesicht. Wie süß er doch aussah. ´Ich hab dich wirklich vermisst. Doch warum schlägt mein Herz so schnell?` Leise wollte sie sich von ihm los machen, um sie beide nicht in eine peinliche Situation zu verwickeln falls er auch aufwachte. Sie hatte es fast geschafft sich los zu machen, als Takuto sie wohl noch im (Halb-) Schlaf zu sich wieder ran zog. "Bleib hier.", flüsterte er und umarmte sie. Mitsuki wurde augenblicklich noch röter als vorher. ´Was macht er denn da? Ist das Absicht?` Doch als sie in sein friedliches Gesicht sah beruhigte sie sich wieder. ´Gott sei dank. Er scheint noch zu schlafen. Dennoch frag ich mich was er da träumt? Ob er mich verwechselt?` "Mistuki.", flüsterte er diesmal. Nein, er hatte sie nicht verwechselt. Takuto träumte eindeutig von ihr. Was sollte sie denn jetzt nur tun? ´Was soll ich jetzt machen? Ich würde gerne aufstehen bevor er aufwacht und wieder dumme Sprüche ablässt. Andererseits gefällt es mir auch irgendwie ihm so nahe zu sein. Sei Geruch, seine Wärme, seine Haut. Mir wird plötzlich ganz anders.` Im wahrsten Sinne des Wortes. Ihr wurde schwummrig und sie bekam solch ein Herzklopfen, dass sie dachte, dass Takuto dadurch aufwachen würde. Tatsächlich fing er an aufzuwachen. ´Oh nein. Was mach ich denn jetzt?` Sie sah ihn verzweifelt an und wartete schon gespannt darauf das er seine Augen aufmachen würde. Da kam ihr eine Idee. ´Ich hab es. Ich tu einfach so als ob ich noch schlafen würde.` Sofort machte sie die Augen zu und tat so, als ob sie schliefe. Dabei war sie allerdings so aufgeregt, dass sie kaum ruhig atmen konnte. Sie merkte, dass er sich wohl streckte und dann ganz ruhig wurde. ´Ist er etwa wieder eingeschlafen?` Doch dem war nicht so. Als sie gerade ihre Augen aufmachen wollte, um zu sehen ob er tatsächlich wieder schliefe, fühlte sie eine hand an ihrer Wange. Takuto strich ihr sanft über das Gesicht und flüsterte ihren Namen. ´Was macht er denn da? Es... es ist so... komisch. Es fühlt sich irgendwie... schön an.` "Ach Mitsuki. Könnte ich dir doch einmal sagen was ich fühle. Seit ich dich gestern wieder gesehen habe, wollte ich dich umso mehr bei mir spüren. Ich hatte dich so vermisst in den letzten Jahren. Du bist sogar noch schöner geworden. Nie hätte ich gedacht, dass ich dich mal so in den Armen halten könnte, da du deinen Eiichi doch hast. Aber ich konnte einfach nicht anders. Wenigstens einmal wollte ich dir so nahe sein wie dieser Junge. Ich weiß noch, damals, als du immer von ihm gesprochen hast, da wurde ich immer eifersüchtig. Es ist heute auch noch so. Wenn ich daran denke, dass du jetzt vielleicht einen Freund hast, dann weiß ich nicht .....was ich tun würde." Mitsuki hörte gespannt zu. Sie musste mit ihren Tränen kämpfen, da sie ja nicht wollte, dass er bemerkt, das sie wach ist. ´Takuto. Könnte ich dir auch sagen wie ich fühle. Ich bin so hin und her gerissen. Was soll ich nur tun?` Plötzlich entfernte sich diese Wärme um sie herum und sie bemerkte, wie Takuto aufstand. Und dann kam etwas, was sie nie für möglich hielt. Sanft und vorsichtig küsste er sie. Schon bei dem kleinsten Kontakt durchzuckte es sie wie ein Blitz. Erschrocken riss sie die Augen auf und sah erstaunt und etwas entsetzt in seine Augen. Dieses sahen sie nun wiederum erschrocken an. Sofort löste er sich von ihr. "Mi... Mitsuki. Du... du bist wach?", stotterte Takuto und wurde augenblicklich rot. "Was... sollte das?" Sie war unsicher. Dennoch spürte sie, dass es ihr gefallen hatte. "Ich.... ähm....." Immer noch starrte er sie an und stotterte vor sich hin. Plötzlich hörte er auf zu stottern und sah sie nun wiederum fragend an. "Sag mal, wie lange bist du eigentlich schon wach?" Er hatte da so eine Befürchtung. ´Wenn sie alles mit gehört hat bin ich geliefert.` "Seit..... ähm..... eben. Ich wurde durch.. durch den....." Sie konnte den Satz nicht zu ende sprechen. Zu peinlich war ihr das. Dennoch fühlte sie sich richtig erleichtert und gut. "Ach... so. Na dann. Es... ähm... es tut mir leid, wegen dem..... Kuss." Nun wusste keiner mehr was er sagen sollte. Takuto war nur froh darüber, dass sie anscheinend nichts von dem eben gesagten mitbekommen hatte und lächelte sie unsicher an. Mitsuki lächelte ebenfalls unsicher zurück. "Wollen... wir uns nicht erst mal fertig machen und dann frühstücken?", fragte Mitsuki. Takuto nickte nur und war ihr dankbar, dass sie dieses "Ereignis" nicht weiter ansprach. Schließlich hätte sie auch fragen können warum er sie überhaupt geküsst hatte. Doch das würde sie so oder so später irgendwann mal heraus finden.
Bis bald dann. HEL
