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Marlboro

von

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Dust and smoke was all, what you left

Epilog - Dust and smoke was all, what You left
 

Ja, du warst etwas besonderes. Das war mir schon klar gewesen, als dich zum ersten Mal im Büro gesehen hab. Du bist neu eingestiegen in die ‚Branche’. Und obwohl du ein Neuankömmling warst, erschienst du mir wie ein alter Hase, der nur nach einen längeren Pause wieder die Arbeit aufnimmt.

Du warst so perfekt. So perfekt, dass ich unbedingt wissen musste, was dich wirklich ausmachte.
 

Ich dachte, du ziehst nur eine Show ab. So naiv wie ich war, glaubte ich in dir ein Geheimnis sehen zu können. Und so hatte ich mich, so neugierig wie ich war, auf dich eingelassen. Ich – der trickreiche Jäger war ja so von mir überzeugt gewesen. Ich hatte geglaubt, du wärst meine neueste Errungenschaft. Bei Gott, wie hatte ich mich geirrt.
 

Du warst mir immer einen Schritt voraus und liest mich im Glauben, ich wär etwas wunderbares. Dabei blicktest du auf mich herab und gabst dich damit zufrieden. Du hast mir nie etwas an den Kopf geworfen. Im Nachhinein glaube ich, dass das vielleicht dein Punkt war. Das ausschlaggebende Merkmal an dir. Du warst Russe und verdammt stolz. So stolz, dass ich dir dafür manchmal gerne eine raungehauen hätte. Aber ich habe es nie getan. Warum?

Weil du das wusstest. Im gleichen Augenblick, als dein Stolz die Sonne zu überstrahlen schien, trat deine menschliche, verletzliche Facette hervor. Du warst ein normaler Mensch, der Kaffe trank und einen Narren an der Zigarettenmarke Marlboro gefressen hatte.

Du warst wie jeder und genau deswegen war dein Stolz so unfassbar.
 

Die Masse war die egal. Du hast dir nicht mal Gedanken um das da draußen gemacht, wie jeder andere gottverdammte Mensch auf diesem Planeten. Du hast gelebt. Du hast an deiner Zigarette gezogen und den Wind gespürt, wenn wir mit offenem Fenster nach Moskau gefahren sind. Das war das besondere an dir. Du warst der moderne Cowboy, der jedes Geschlecht ansprach. Du warst der Büroangestellte, der nette Kellner im Pup nebenan, der Landstreicher, der Künstler. Du warst alles.

Einfach alles und doch nur du selbst.
 

Ich habe nie eine Träne für dich vergossen. Als die Kugeln deinen Körper durchschlugen und du zu Boden gingst, waren meine Augen trocken. Und selbst, als du in unserem Wagen auf dem Beifahrersitz starbst, war ich vollkommen ruhig.

Entschuldige wenn ich jetzt lächle, aber ich erinnere mich daran, wie ich dich zu einem Auto geschleppt und dich so vorsichtig wie möglich auf den Sitz verfrachtet habe. Die Schüsse hatten die Scheiben durchschlagen, sodass die Frontscheibe zu Bruch gegangen war. Und du hast aus deiner Jackentasche eine Zigaretten geholt und sie mit dem kleinen grünen Feuerzeug angezündet, als wäre nichts passiert. Deine Hand hat gezittert und doch, nach jedem Zug wurdest du ruhiger.
 

Zwischen den Fingern deiner linken Hand war das Blut hervorgequollen, welches aus der Bauchschusswunde trat. Eine weitere Kugel hatte sich in deinen Oberschenkel gebohrt. Doch die beiden Bauchschüsse hatten dir am meisten Schmerzen bereitet. Es war nur eine Frage von Zeit gewesen, was dich zuerst dahinraffen würde. Die Magensäure, welche deine inneren Organe verätzte oder der Blutverlust.
 

Ich habe die Autopsie nie gefragt, da ich es für unwichtig hielt. Nur eines zählte für mich. Das Nikotin hatte dich beruhigt, dass hatte ich gemerkt. Du wurdest ruhig, so ruhig, dass ich irgendwann wusste, dass es nichts mehr brachte, dich ins Hospital zu bringen.
 

So war ich an den Seitenrand gefahren, hatte den Motor ausgeschaltet, damit du nicht gestört wurdest.

Deine Augen waren geschlossen und doch wusste ich, dass du noch lebtest. Und trotz all der Schmerzen und dem Blutverlusts, lächeltest du. Es war wie ein Wunder. Selbst im Anblick des Todes warst du nicht von deinem Weg abzubringen. Der Rauch der Zigarette strömte aus deinem leichtgeöffneten Mund.
 

Bis heute kann ich nicht erklären, warum ich gerade auf diesen Song kam oder genau diese Stelle, aber ich sang ihn einfach leise, es war mehr ein andächtiges flüstern. Ich musste doch irgendwie das Chaos in mir ausdrücken, mir blieb nur dieser Ausweg – in diesem Moment.
 

<< I’ve made mistakes and lost so much of my dreams

So their was no option left, no point to return

I’ve took everything I was able to get

And that’s why it was after all okay.

I’ve tried it ..

So it’s allrigh …t >>
 

“.. I’ve tried it. So it’s allright.. .” es waren deine letzten Worte gewesen. Du hattest den Refrain beendet und ihn gleichfalls mit in den Tod getragen. Ich hatte es einfach gespürt, dass du in diesem Moment gestorben warst. Ja, du hattest es versucht und das war in Ordnung.

Deine Zigarette glimmte immer noch. Ich nahm sie dir aus dem Mund und zog selbst zweimal an ihr, obwohl ich eigentlich nicht rauchte und dein Blut am Filter klebte. Es lies mich erahnen, welche Schmerzen du in den letzten Minuten ruhig ertragen hattest.

Ich rauchte deine Marlboro zu Ende und starrte aus der zerschossenen Frontscheibe, auf den vorbeirollenden Verkehr. Ja, du hattest es versucht..
 

Seit dem hat sich mein Leben nicht radikal verändert. Ich habe einen anderen Job, fahre einen neunen Wagen, bin nachdenklicher geworden, aber sonst bin ich im Großen und Ganzen immer noch der selbe Jäger wie eh und je.

Und doch .. wenn ich mal an einem Zigarettenautomat vorbei gehe, ziehe ich mir immer eine Packung Marlboro. Nur rauchen tu ich sie nicht ...



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  WeißeWölfinLarka
2008-06-03T19:18:29+00:00 03.06.2008 21:18
Ich bin ehrlich schockiert.
Ohne kitschige Effekte bringst du so eine Verzweiflung und Traurigkeit rüber. Da tut einem das Lesen weh...
Ich war zwar am Anfang etwas konfus, du hast die Hauptcharaktere jetzt nicht immer beim Namen genannt, doch dadurch hast du Spannung aufgebaut.
Auch die Häuser, die Umgebung, welche du so gut beschrieben hast, ich konnte mir den Auftrag gut vorstellen...

Auch die Stelle, an der Kai und Tala gestört und zu diesem Auftrag gerufen wurden, war sehr niedlich: "Was normale Russen so tun - Wodka trinken", wirklich wahr, ich find das süß irgendwie.

Hm... Wenn Tala jedes Mal, wenn er an nem Zigarettomat vorbeikommt, ne Packung Marlboro zieht, dann hat der sicherlich bald n ganzen Schrank voll damit...

Was anderes: Der Aspekt mit den Drogen - also Kai war auf Droge... und Tala zwischendurch auch? Das war irgendwie undurchsichtig, vielleicht hättest du darauf etwas mehr eingehen können. Oder diesen Aspekt weglassen können, besonders wichtig ... weiß nicht, kommt er jedenfalls nicht rüber.
Auch die Eintönigkeit des Jobs könnte Grund für Kais Zustand sein, dass das von Drogen kommen soll... nyo... gehört zu deiner Storyline, in der ich dir nicht reinreden will.
Von: abgemeldet
2007-12-01T10:29:17+00:00 01.12.2007 11:29
das ist ja echt klasse und voll gut geschrieben ich könnte es echt nochmal lesen so geil fand ich das
es ist einfach so klasse
Von: abgemeldet
2007-10-19T17:14:09+00:00 19.10.2007 19:14
oh je so einen langen kommentar wie mein vorgänger bringe ich leider nicht zusammen; ich sitze hier grad vor meinem rechner und heule.
das ist so furchtbar traurig...noch nie hat das eine fanfiction in mir ausgelöst...
die gefühle, wie du sie rüber bringst...zeugt von einer wahnsinnigen professionalität...mir hats echt komplett die sprache verschlagen...
wenn du eine längere ff hochlädst...oder generell eine neue, dann sag mir bitte bescheid ich wär die erste die sie liest....
nun denn verbleibe ich ausnahmsweise mal mit diesem recht kurzen kommentar und zolle dir meinen respekt...
lg, Vincs
Von:  Arethelya
2006-10-29T14:46:40+00:00 29.10.2006 15:46
So, ich habe dir einen megalangen Kommentar versprochen. Den längsten, den du je gesehen hast! Das kann etwas schwer werden, denn da muss ich mich ja selbst überbieten... immerhin hab ich dir ja schon mal ein Kommi von 998 Wörtern oder so geschrieben, falls du dich erinnerst. Aber ich werde mich anstrengen.

Zuerst: Verzeihung, dass das Ding hier so lange gedauert hat. Ich war die ganze Zeit damit beschäfitgt, was ich wohl am besten in so einen Megakommentar schreiben soll, dass ich mich jetzt entschieden habe, es ausm Bauch heraus zu machen. Mal sehen, ob das was wird...

Okay, zu Anfang war ich ja ehrlich überrascht, dass der Prolog und das letzte Kapitel in der Ich-Form geschrieben wurden. Ich erinnere mich, dass du einmal gesagt hast, dass du solange nicht in der Ichform schreiben wirst, bis du den Menschen vollkommen ergründet hast! (Ja, das hast du mir mal in einer ENS geschrieben, ich erinnere mich an alles - Elephantengedächtnis ^^) Ich hatte daher Zweifel, ob du es jemals tun wirst, denn ich bin ehrlich der festen Überzeugung, dass man niemals den Menschen ins kleinste Detail ergründen kann. Dafür gibt es zu viele verschiedene Menschen und man kann uns in keine Kategorie oder in kein Schubfach stecken und sagen: "Du bist der und der Typ." Aber ich schweife ab. Was ich eigentlich sagen wollte: Ich war nicht nur überrascht, sondern auch erfreut. Du hattest mir damals berichtet, dass du das gar nicht könntest, aber du hast mich in freudiges Erstaunen versetzt. Es klang überzeugend, präzise, auf den Punkt gebracht und einfach genial. Obwohl ich im Prolog noch meine Zweifel hatte, um wen es sich bei den beiden handelt. Für mich war das nicht vollkommen durchsichtig, aber gerade hat das ganze so spannend gemacht. Ich war regelrecht gezwungen sofort weiterzulesen, um herauszufinden, dass es Yuriy war, der den Prolog "verfasst" hat. Seine Gedankengänge waren klasse. Anders, als man ihn sonst so darstellt. Ein Jäger, der gelegentlich selber die Beute ist ^^ wie die nächsten Kapitel nur zu deutlich zeigen. Zuerst habe ich ja gedacht, jetzt kommt eine Story über den Auftragskiller Yuriy, der Kai verfolgen soll, sich in ihn verliebt und dann sich beide gegenseitig umbringen. Ich hatte ja nur den Prolog gelesen und mir die Titel der anderen Worddateien angesehen, die du mir geschickt hast. Hätte doch auch gepasst ^^

Nun denn, ich bin eines besseren belehrt worden. Wie immer erstaunst du mich. Du nimmst keinen Blatt vor den Mund und hast einen grandiosen Sinn für Humor. Manchmal glaube ich, dass dir das selbst gar nicht so bewusst ist, sondern dass es einfach in deiner Art liegt. Egal, wie es ist, es gefällt mir^^ Es macht den Text dadurch umso leichter zu lesen. Es it ein regelrechtes Vergnügen, denn es wirkt nicht wie reine Fiktion, sondern auch zum Teil richtig aus dem Leben gegriffen. Wenn man das schafft, ist das eine großartige Eigenschaft. So was zeichnet wahre Autoren aus.

Ich muss sagen, ich habe mich aber bei solchen shônen-ai Sachen etwas eigen. Ich bin ja der festen Überzeugung, dass es unter Schwulen eine Rollenverteilung gibt (also, wer devot und dominant ist), aber das kann ja jeder sehen wie er will. Wenn Yuriy darauf steht, mal einen reinzustecken oder einen reingesteckt zu kriegen, ist das sein Problem^^ Nicht meins.
Aber der Gedanke, dass mal Tala und nicht Kai unten liegt, ist doch sehr... angenehm ^^

ICh hab zwar keine Ahnung von Spezialeinheiten und deren Einsätze und deshalb hab ich auch keinen Plan, was du damit ausdrücken wolltest, aber das liegt einfach daran, dass ich im Allgemeinen von so was keine Ahnung habe. Also, das liegt jetzt nicht an dir, aber mir fehlen da ein paar Verbindungen, die es mir verständlich machen. Dasselbe ist mit Mathe und den meisten Naturwissenschaften.

Die Zigaretten... die Idee fand ich einfach nur genial! Im Tod eine Zigarette zu rauchen... das hat was richtig heroisches. Muss eine Qual sein unter Schmerzen diesen beißenden Rauch in die Lunge zu ziehen. Hervorragend beschrieben. Einfach hervorragend.

Woher stammt das Lied, das die Jungs singen? Es kam mir ehrlich gesagt, überhaupt nicht bekannt vor (und das mir, ich Musikfreak -____-). Kannst du mir Sänger/in/Band und Titel nennen? Wäre sehr freundlich ^^

So, nun zum letzten Teil. Die Zigaretten... das war genial. Er kauft die Packung, ohne sie zu rauchen. Einfach nur so. Das ist... faszinierend. Es ist wie ein Beweis seiner Zuneigung, nur dass er niemals zugeben würde, wieviel ihm Kai wirklich bedeutet hat. Okay, er hat es immer wieder angedeutet, aber ich glaube, er würde selbst sich gegenüber niemals verlauten lassen, wie tief die Bindung ging, die er mit Kai hatte (auch wenn Kai auch nichts darüber geäußert hat). Aber die Zigarettenschachtel ist wie ein stummer Beweis. Irgendwann hat er dann einen richtigen Turm aus Schachteln zu Hause.

Obwohl die FF sehr kurz war, fand ich sie einfach toll. Es war wie ein kurzer Herausgriff aus einem Leben. Wirklich. Eine kleine Tragödie unter den Tausenden in unserem Leben. Du hast genau EINE herausgepickt und beschrieben. Weder beschönigt, noch verfälscht. Genial.

Gut, dass du mir die geschickt hast, ich hätte es wahrshceinlich gar nciht entdeckt.

Und selbst wenn es jetzt doch nciht so lang geworden ist, wie cih mir erhofft habe, es ist jetzt egal. Ich kann nciht mehr tippen^^

bis denne de are
und STAY TIMMÄÄÄÄ
Von:  Fennix
2006-05-28T17:47:37+00:00 28.05.2006 19:47
Verdammt >________<
Oh man ist das Geil!!!
Das ist so verdammt geil!
*möp*
Ich wills nochmal lesen *~*
Das is so geil T__________T
Und wie geil du das geschrieben hast, dein Stil, einfach unglaublich, das ist zu geil!
Von:  Phoenix-of-Darkness
2006-05-14T09:29:55+00:00 14.05.2006 11:29
*traurig lächel*
Der Epilog ist dir wirklich über alle Ma?e gelungen! Ich glaube auch wenn Tala es am Ende nie zugeben würde hat ihm der Tod von Kai doch ziemlich mitgenommen und auch nach seinem Tod hängt Tala immernoch an Kai, das beweist seine Art sich die Malboro aus dem Automat zuziehen, aber sie dennoch nicht zurauchen.
Wenn du mal wieder so ne FF mit Tala und Kai schreibst, dann lass es mich wissen!

dat Kaichen
Von: abgemeldet
2006-05-11T12:15:44+00:00 11.05.2006 14:15
*schmunzel*
*seufzt*
Auf dieses Ende währe ich nun wirklich nicht gekommen.
*lächelt*
Das gefällt mir. Man lebt immer weiter, egal wie schwer der Felust, den man erleidet, sein mag. In Talas Fall, schien es wohl nicht sonderlich schlimm gewesen zu sein. Und doch scheint es mir, er vermisst Kai doch. Auf seine eigene Art und weiße.^^
Sehr schön! Sogleich pack ich dieses FF in meine kleine Favo-Bibliothek.*rein stopft*
Von:  yurico
2006-05-09T15:40:15+00:00 09.05.2006 17:40
Das war wirklich ein grandioses Ende.
Es war so gut wie perfekt.
Ich weiß nichts mehr zu sagen, denn es hat alles gestimmt, es gibt ne Kleinigkeit (noch ist sie klein) die mich gestört hat, aber sonst ist es durchgehend perfekt


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