Werde nie frei sein
„Hey Joey!" hörte ich eine kleine Stimme nach mir rufen.
Doch warum sollte ich jetzt aufstehen? Es war doch gerade so warm hier in diesem großen Bett.
„Aufwachen!" und so schoben sich nun zwei Hände an meine Schulter und rüttelten an ihnen.
Konnte man mich den nicht ihn Ruhe schlafen lassen?
So lies ich die Person nur ein Brummen von mir hören und somit verschwanden die Hände.
War doch jetzt viel besser, als gestört zu werden.
Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, das es nicht so ruhig bleiben wird. Also schob ich meine
Augenlider ein wenig nach oben, um zu schauen wo die Person den nun war.
Doch durch den kleinen Schlitz konnte ich nichts sehen und somit musste ich meine Augen
ganz öffnen.
Was meine Augen da sahen, ließ es mir eiskalt den Rücken herunter laufen - und das meinte ich
Wort wörtlich.
Denn der kleine Kaiba stand vor dem Bett mit einer Schüssel Wasser und ich bin mir sicher das
es kein warmes Wasser war.
„Äh.. Mokuba was machst du da mit dem Wasser..?" versuchte ich dann gefasst den
Wuschelkopf zu fragen. Doch es half alles nichts, denn Mokuba war genauso wie sein Bruder
ein Kaiba und man weiß ja wie die sein können. Gerade wenn man sieht, wie auf dem Gesicht
des kleinen ein immer größeres Grinsen zum Vorschein kam.
„Mit dem Wasser? Ach eigentlich nichts Bestimmtes?" sprach er unschuldig.
Aber so übertrieben das ich es ihm gar nicht glauben konnte.
„Soll ich dir das glauben?" fragte ich dann doch ein wenig misstrauisch und erhob mich aus
meiner liegenden Lage.
„Das sei dir überlassen" und kurz drauf schmiss er den Inhalt der Schüssel in meine Richtung.
So versuchte ich noch auszuweichen, doch das schaffte ich dann doch nicht mehr und bekam die
ganze Ladung Wasser auf mein Gesicht und den Oberkörper.
Weil ich kaum noch was sehen konnte versuchte ich noch mit meinen T-Shirt, was auch ganz
nass war, mein Gesicht halbwegs zu trocknen.
Was ich nebenbei noch hörte war das schallende Gelächter des kleinen Kaibas.
Das konnte einfach nicht wahr sein das sich Mokuba darüber einfach lustig machte, oder?
Doch es war wahr! Der Kleine lag ja schon fast auf dem Teppich der sich vor dem Bett befand.
„Kannst du dich auch einmal beruhigen, Mokuba?!" und während ich das sagte versuchte ich
sehr beleidigt zu klingen und so wie ich Mokubas Gesicht jetzt sehe hat es auch geklappt.
Er hatte nämlich sofort aufgehört zu lachen als ich ihn angesprochen hatte und kam zu mir
herüber um mir in die Augen zu schauen. Was mich ziemlich verwirrte, aber ich versuchte es
mir nicht anmerken zu lassen.
„Tut mir Leid! Nur ich habe dich nicht wach bekommen und ...und da ist mir das einfach nur
eingefallen..... Bitte sei mir nicht böse, ja?Ich mache es auch nie wieder?!" dabei sank Mokuba
immer weiter in sich hinein und ich hatte das fast das Gefühl das er auch körperlich schrumpfte.
Das kann man sich doch nicht mit ansehen!
Der Kleine hat auch noch Tränen im Augenwinkel.
So legte ich meine Arme um die kleine Gestalt, und versuchte den Kleinen ein wenig zu
beruhigen was im Moment nicht so einfach war.
Seufzt!
Warum zittert er denn so stark? Ich weiß gar nicht was ich noch machen soll um ihn zu
beruhigen.
„Hey Kleiner? Was ist denn los? Das war doch nicht so schlimm, das du jetzt weinen musst.
Schau mich an! Ja.... so ist es gut. Ich bin doch nicht verletzt oder so, es war ja nur Wasser und
nichts weiter."
Und er schaut mich immer noch so traurig an, aber jetzt hatte er sich wenigstens mit seinem
Pulloverärmel die kleinen Tränen weg gewischt.
„Aber...aber Seto hat gesagt das ich dich...in Ruhe lassen soll. Und wenn ich schon bei dir bin
... dann soll ich nichts schlimmes machen....weil du eine schwere Zeit hast und...und ich weiß
das auch .. ich bin ja nicht bescheuert oder so, aber es hatte sich einfach so angeboten...."
Ach das war also der Grund warum er so ist!
Aber warum hat Seto das gesagt? Warum hat er das nur gemacht?
Er kann doch nicht einfach jeden erzählen das es mir nicht gut geht oder das ich eine „schwere
Zeit habe"!!!
„Es ist schon gut Mokuba. Aber eine Frage habe ich an dich und zwar ob Kaiba noch was gesagt
hat?"
„Was meinst du?"
„Ob er noch irgendetwas über MICH gesagt hat?"
Dieser KAIBA kann es doch nicht einfach wagen allen etwas über mich zu erzählen und auch
nicht wenn es Mokuba ist. Auch er braucht nicht alles zu wissen gerade, weil er noch ein Kind
ist.
„Joey er hat nichts weiter gesagt als das, was ich dir eben schon gesagt habe.. Aua....Joey du tust
mir we~hhh..."
Kurz darauf lasse ich Mokuba los, denn ich hatte mich mit meinen Fingernägeln in seine Haut
gebohrt während der Umarmung.
„Mokuba ich....wollte das nicht...also...."
Warum habe ich das gemacht? Nur weil ich mich über Seto aufgeregt habe?
Seit wann bin ich so??? So... wütend?
Ich starre auf meine Hände und konnte es immer noch nicht fassen das ich dem Jüngeren der
Kaiba - Brüder weh getan hatte.
Ich muss mich entschuldigen...
„Mokuba komm her. Ich wollte das echt nicht, wirklich..."
Doch er kam nicht zu mir herüber, nicht mal einen kleinen Zentimeter.
Warum?
„Warum hast du das gemacht? Warum warst du so wütend als ich gesagt habe was Seto zu mir
gemeint hat?"
Trotzig schaute er mich an, wie ein Kind eben und in seinen Augen spiegelte sich auch etwas
wie Wut mit. Warum schaute er mich so an? Mit diesen Augen!
„Ich."
Warum mit diesen Augen?
Genau wie ER!
„Als wenn DU das verstehen würdest! Mhm?! Und was fällt deinem Bruder eigentlich ein dir
irgendetwas über mich zu erzählen? Er hat kein Recht dazu! Nur ICH habe das Recht zu sagen
was passiert ist oder nicht! Hast du verstanden?"
Ich bin wütend. Und wie ich das bin.
Was fällt den Kaibas ein über mein Leben zu bestimmen? Was fällt ihnen ein mich einfach von
zu Hause weg zu nehmen?!
Als ich dann wieder zu Mokuba schaue, ist meine Wut wie weg gefegt. Sie war einfach nicht
mehr da, aber dafür ein anderes Gefühl.
Schuld.
Ich bin Schuld das Mokuba da vorne an der Tür mit einem Tränen übersehten Gesicht vor mir
steht.
Das er weint wegen mir.
Nur wegen mir ...
Langsam gehe ich auf ihn zu doch ich komme einfach nicht näher an ihn heran. Denn mit jedem
Schritt den ich auf ihn zu gehe, geht er zwei Schritte zurück.
„Mokuba es tut mir Leid. Wirklich, ich weiß auch nicht was mit mir los war. Es kam einfach
über mich, ich.... ich war einfach so wütend."
Und wieder ging er mehrere Schritte zurück, brachte kein einziges Wort über die Lippen.
Ich war Schuld daran das Mokuba nicht wollte das ich weiter auf ihn zu ging. Er wollte es
einfach nicht.
Nun machte ich noch einen Schritt auf ihn zu und Mokuba war aus dem Zimmer verschwunden.
Er war einfach weg.
Aus der Tür heraus, hatte nichts mehr zu mir gesagt. Mich nur mit diesen traurigen Augen
angesehen, die ganz wässern von den Tränen waren.
Warum habe ich das gemacht?
Ich war so wütend, so....böse.
Langsam liefen Tränen über mein Gesicht, sie wollten einfach heraus.
Heraus um mir nicht noch mehr Schmerzen zu zufügen.
Auch meine Beine konnten mich nicht mehr halten und ich knickte einfach ein.
Sass nun auf den Boden und die Tränen rannen weiter hinab, auf meine Hose und auf den
Teppich auf dem ich sass.
Warum war ich so? Warum war ich so anders, so böse und durchtrieben?
Was ist mit mir passiert?
Ich war wie ER! Ich war wie mein Vater, habe einen Menschen zum weinen gebracht.
Habe einem anderen Menschen als mir selber weh getan.
Ich bin wie ER!
Was hast DU mir nur angetan??
Was für ein Monster hast du aus mir gemacht??
Was hast du gemacht? Warum hast du das gemacht?
Es ist nichts in Ordnung, ich bin noch nicht befreit.
Ich dachte ich wäre es, aber es ist nicht so. Er ist noch immer bei mir.
Er verfolgt mich noch immer, obwohl ich weg bin von ihm.
Obwohl er mir nichts mehr antun kann.
Obwohl er mir im MOMENT nichts antun kann....
Warum bist du noch nicht weg?
Warum bist du noch immer im meinen Kopf?
Was soll das alles? Habe ich nicht schon genug gelitten? Muss ich es auch noch tun wenn du
nicht mehr bei mir bist?
Ich bin noch nicht frei...
Bin noch nicht frei...
Werde nie frei sein...
~~~~*Er-Erzähler*~~~~
Ein braunhaariger Mann ging durch die Flure seines Hauses und steuerte ein ganz bestimmtes
Zimmer an.
Was fällt diesem Wheeler ein? Wie kann er es wagen so mit meinen Bruder zu reden? Der
kann was erleben, wenn ich bei ihm bin.
Wütend stapfte Kaiba in das Gästezimmer, was er Joey zu gewiesen hatte.
Warum ist denn die Tür auf?
Beunruhigt ging er weiter und nach ein paar Schritten war er im gewünschtem Zimmer drin.
Was er sah erschreckte Kaiba zu tiefst. Denn Joey lag am Boden und schien ohnmächtig zu sein.
Kaiba hoffte das er nur Ohnmächtig war und sich nicht angetan hatte.
Schnell lief er zu ihm und kniete sich vor dem Jungen hin.
„Hey Wheeler! Wach auf."
Bei den Worten ruckelte er an den Schultern des Blonden um ihn irgendwie wach zu
bekommen., was sich als schwieriger heraus stellte als zuerst angenommen.
„Joey jetzt mach keinen Scheiß und wach auf."
Als das immer noch nichts half, legte er den Blonden wieder behutsam auf den Boden und zog
aus seiner Hose sein Handy.
Schnell wählte er die Nummer seines Hausarztes.
„Sie müssen kommen, SCHNELL" sagte er eindringlich und wartete nicht bis der Arzt auf der
anderen Seite etwas sagte.
Kurz darauf hievte er den Jungen auf das nahe gelegene Bett und deckte ihn darauf zu.
„Was machst du nur für Sachen Joey?"
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Endlich!
Es ist endlich wieder was da! =)
Ich hoffe Euch hat das lesen Spaß gemacht und
verzeiht mir das es sehr lange gedauert hat =)
Und danke an meine Beta Leserin Kira_madJoker ;)
Eure blush (^_^)/
