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Campus Life

Leben und Lieben an der Alice Academy
von

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Der neue Schüler

>>Well who is he baby, who is he and tell me what it means to you!<< (Cuts like a knife ~ Bryan Adams)
 

Kapitel 3 ~ Der neue Schüler
 

Mikan wachte an diesem Morgen sehr spät auf und kam somit nicht rechzeitig zum Frühstück. Glücklicherweise hatte Narumi gerade ein Gespräch mit der Direktorin, sodass er Mikan nicht zum Kotzdienst verurteilen konnte. Viele gratulierten ihr noch einmal nachträglich zur gewonnenen Wahl. Natsume tauchte nicht auf, was sie ärgerte, weil sie sich doch noch mal bedanken musste.

Während des Essens kam Narumi plötzlich doch noch in den Speiseraum und rief Mikan nach vorne. Ob er mich doch gesehen hat?, fragte Mikan sich.

„Meine lieben Schüler, falls ihr es noch nicht gehört habt, das ist Mikan, Gewinnerin des Beautycontests!“

Alle klatschten noch einmal.

„Nun, Mikan, ich möchte dir nun deinen Preis überreichen!“

Er gab ihr einen kleinen Beutel.

„Hier sind deine 1000 Rabbits! Viel Spaß damit!“

Mikan bedankte sich und ging fröhlich zu ihrem Platz zurück.

„Jetzt kannst du mir ja doch die Hälfte abgeben!“ sagte Hotaru, doch Mikan schüttelte den Kopf. „Das geht nicht!“ sagte sie. „Ich brauche das Geld für was anderes!“

Hotaru redete die ganze Zeit kein Wort mehr mit ihr, sosehr Mikan auch quengelte.
 

Im Klassenzimmer ließ sich Natsume auch nicht blicken.

„Hey, träumst du?“ hörte Mikan und bekam einen Ellenbogen in die Seite.

Hotaru sah sie vorwurfsvoll an. „Hör doch einmal zu!“

„W-Was denn?“ fragte Mikan erstaunt. „Narumi hat gerade gesagt, dass wir einen neuen Schüler bekommen.“, sagte Hotaru.

„WAS? Super!“ freute sich Mikan. Sie war sehr gespannt auf den neuen Schüler, und natürlich darauf, wie es war, nicht mehr die Neuste zu sein.

Die Klassenzimmertür öffnete sich. Herein kam ein rothaariger, sehr hübscher Junge von etwa 10 Jahren. Er hatte wunderschöne grüne Augen und erregte viel Aufsehen in der Klasse. Auf seiner Schuluniform blitzte bereits sein Sternrang – ein Triple!

„Das ist Masahi Nakamura, euer neuer Klassenkamerad! Masahi, erzähl doch etwas über dich!“ sagte Narumi und lächelte.

Masahi lächelte ebenfalls, dann begann er: „Hallo! Ich bin Masahi und 10 Jahre alt!“

Auch seine Stimme hatte etwas sehr Anziehendes und die ersten Mädchen waren längst dahingeschmolzen. Masahi fuhr fort. „Ich bin vor kurzem von dieser Schule entdeckt worden. Ich habe ein Liebes-Alice!“

Verwirrte Blicke in der Klasse.

Masahi lächelte. „Das bedeutet, ich kann zwei Menschen dazu bringen, einander zu lieben. Nur mich selbst nicht. Und diese Liebe hält auch höchstens eine Woche....falls ich es nicht schaffe, mein Alice zu verbessern!“

Das Alice passt irgendwie zu ihm!, dachte Mikan.

„Nakamura-san, du missbrauchst dein Alice aber nicht, oder?“, kam ein Ruf aus der Klasse.

„Natürlich nicht!“, sagte Misahi und lächelte. „Die Liebe ist kein Spielzeug!“

Dieser Satz löste bei den meisten der Mädchen eine noch tiefere Bewunderung aus. Selbst Shoda-san blickte Masahi verträumt an, was Mikan sehr überraschte.

Nun griff Narumi ein: „Masahi, du wirst in die Sondergruppe gehen!“

Dieser Satz riss Mikan aus ihren Gedanken. „Sensei, ist das nicht eher ein Psycho-Alice?“

„Irgendwie schon, aber irgendwie auch nicht“ sagte Narumi lächelnd. „Es lässt sich nicht wirklich dort einordnen. Mikan, du kannst Masahi-san ja alles über die Sondergruppe erklären!“ Mikan nickte.

In diesem Moment kam Natsume zur Tür herein. Er fing ein paar Blicke ein, sah dann den Neuen an und setzte sich auf seinen Platz.

„Wie schön, dass du auch noch kommst, Natsume!“, sagte Narumi. „Ich fürchte, ich muss das der Direktorin melden...aber was soll’s! Da du wohl der Held des Tages bist, werde ich es ihr nicht sagen!“

Natsume warf Narumi einen finsteren Blick zu.

Nach der Stunde ging Mikan auf Masahi zu und drängelte sich durch die Mädchenschar, die ihm fragen stellte. „Wartest du schon mal im Innenhof? Wir gehen dann gleich zusammen zur Sondergruppe!“ rief sie ihm zu. Masahi nickte.

Dann ging Mikan zu Natsume und hielt ihm einen Beutel hin.

„Was ist das?“ fragte er.

„Das ist mein Preisgeld! Ich möchte es dir schenken!“

„Und warum?“ fragte er gelangweilt.

„Weil ich ohne dich nicht gewonnen hätte und...weil ich ohne dich nicht mal teilgenommen hätte!“

„Ich brauch es aber nicht!“ sagte Natsume. „Es ist dein Geld! Nimm es und hau ab!“

Mikan dachte kurz nach. „Nagut!“ sagte sie und verließ dann das Klassenzimmer.
 

Masahi stand bereits im Innenhof. „Komm!“ sagte Mikan zu ihm und lächelte ihn an.

„Du wirst dich schnell eingewöhnen! Die Sondergruppe ist toll!“

„Okay“, sagte er nur.

Als die beiden ankamen, war schon alles vorbereitet, eine richtige kleine Feier für Masahi.

„Zwei Neuzugänge innerhalb so kurzer Zeit!“ jubelte Tsubasa.

„Wenn das kein Grund zum Feiern ist!“

Nachdem Misaki und Tsubasa Masahi die Grundsätze der Sondergruppe erklärt hatten und er allen vorgestellt worden war, gerieten Mikan und Masahi ins Gespräch. Masahi erzählte, dass er ebenfalls aus Kyoto käme, nicht weit von Mikans Dorf entfernt, dass er sein Alice erst vor kurzem entdeckt hatte, als er zum Spaß versuchen wollte, seine kleine Schwester mit ihrem Schwarm zu verkuppeln, dass die Academy darauf aufmerksam geworden und ihn hergeholt hatte. Mikan erzählte ebenfalls ihre ganze Geschichte, wie sie Hotaru gefolgt war, ihre anfänglichen Schwierigkeiten und sie erzählte auch, was beim Schulfestival passiert war, obwohl sie sich nicht gerne daran erinnerte.

Die beiden lachten viel und Mikan hatte das Gefühl, in Masahi einen neuen Freund gefunden zu haben. Sie verstand sich auf Anhieb gut mit ihm, anders als mit den meisten anderen aus ihrer Klasse. Da der Fachlehrer mal wieder im Zeitstrom feststeckte, hatten die beiden viel Zeit zum Reden.

Nach der Talentstunde gingen sie gemeinsam zum Klassenraum zurück, wo Masahi sofort wieder von den Mädchen umzingelt wurde. Mikan musste lachen.

Natsume beobachtete alles von seinem Platz aus und Luca bemerkte einen Hauch von Hass in seinen Augen.
 

„Heute nacht ist das Sternschnuppen-Festival!“ sagte Hotaru nach der Stunde zu Mikan.

„Was ist das?“ fragte Mikan neugierig.

„Das ist jedes Jahr hier. Ich hab es auch noch nicht miterlebt. Die Jungen fragen ein Mädchen ihrer Wahl, ob sie Lust hätte, mit ihm zum Festival zu gehen. Dann sehen sich die beiden gemeinsam die Sternschnuppen an!“

„Wow!“ sagte Mikan. „Und hat dich schon jemand gefragt?“

„Ja, ein paar. Aber ich habe bisher immer Nein gesagt. Du glaubst nicht, was für Leute auf dieser Schule rumlaufen!“

„Du meinst, Leute wie Shodas Bruder?“, fragte Mikan.

„Genau, der hat zum Beispiel gefragt!“ antwortetet Hotaru. „Und du? Wie wär’s wenn du mit unserem Neuen hingehen würdest?“

Mikan errötete. „Ich glaube nicht, dass er mich fragt!“ sagte sie schnell.

„Ist vielleicht besser so...“ sagte Hotaru nachdenklich. „Ich bin mir sicher, das würde ziemlichen Ärger geben!“

„Mit den anderen Mädchen meinst du?“

„Nein, die mein ich eigentlich nicht“, sagte Hotaru.

Mikan nervte Hotaru noch ein bisschen, doch diese sagte dazu nichts mehr.
 

Es kam dann aber doch anders. Masahi fragte Mikan tatsächlich während der Pause.

Mikan lief dunkelrot an, doch bevor sie etwas antworten konnte, fing ihr Rock Feuer. Nachdem sie ihn ausgeklopft hatte, war Masahi schon von zwei anderen Mädchen davon gezerrt worden. Mikans Blick suchte Natsume, doch sie konnte ihn nirgends sehen. Und doch wusste sie, dass er es gewesen war.

Am Ende des Schultages hatte Mikan noch niemand anderes gefragt. Masahi, Natsume und Luca waren alle sehr damit beschäftigt, die ganzen Mädchen abzuwimmeln, die alle wollten, dass sie gefragt wurden. Hotaru lehnte noch eine ganze Reihe Einladungen ab, bis Tobita sie einlud, nur um sie vor weiteren Fragen zu retten.

Mikan war etwas enttäuscht. Sie hätte die Sternschnuppen gern gesehen, egal mit wem. Aber sie war nicht sauer auf Natsume. Hätte Masahi etwas daran gelegen, hätte er sicherlich noch öfters versucht, die zu kontaktieren.

Nun saß sie allein in ihrem Zimmer und sah, wie die Sonne langsam unterging.

Das Festival sollte um zehn Uhr beginnen, wenn es dunkel war.

Es war nicht so, dass sie sich unbeliebt fühlte. Aber sie wäre trotzdem gerne eingeladen worden. Vielleicht sollte ich schlafen gehen!, dachte Mikan. Und wenn Hotaru ein paar Fotos macht, kann ich ja morgen... Nun musste sie weinen. Fast alle wurden gefragt und würden nun am großen Hügel die wunderschönen Sternschnuppen sehen.

Shoda ging, nachdem sie sich an Natsume und Masahi die Zähne ausgebissen hatte, mit dem Jungen, der Dinge schweben lassen konnte, zum Fest, Anna mit dem Gedankenleser, Nonoko mit Luca. Luca hatte des Öfteren in Mikans Richtung gesehen, hatte dann aber doch Nonoko gefragt, nachdem er gesehen hatte, dass Masahi Mikan gefragt hatte.

Von ihrem Zimmer aus konnte man die Sternschnuppen auf keinen Fall sehen.

Vielleicht fragte sie ja nächstes Jahr jemand.
 

Es war halb zehn.

Die ersten versammelten sich schon am großen Hügel.

Als Hotaru und Tobita das Gebäude verlassen wollten, sahen sie Natsume und Luca am Eingang stehen. „Habt ihr niemanden gefragt?“ fragte Hotaru.

„Ich...gehe mit Nonoko!“ sagte Luca zögernd.

„Du siehst nicht glücklich aus!“ meinte Hotaru.

„Doch! Nonoko ist....ganz nett...“

„Aha!“ sagte Hotaru. „Und du, Natsume?“

„Blödes Fest!“ sagte er nur. „Den ganzen Tag nerven einen irgendwelche Mädchen und im Endeffekt...“

„Geh doch mit Mikan!“ sagte Hotaru.

Luca stockte. „Geht sie nicht mit diesem....Masahi?“

„Hm? Nein!“ antwortete Hotaru. „Das hat Natsume wunderbar verhindert. Und jetzt sitzt sie alleine in ihrem Zimmer!“

Damit drehte sie sich um und ging mit Tobita endlich nach draußen.

Luca und Natsume warfen sich einen Blick zu.

„Ich gehe jetzt Nonoko abholen“ sagte Luca.

„Und du gibst dir jetzt einen Ruck!“ Er lächelte und ging dann die Treppen hoch.
 

Mikan weinte noch immer, als es an ihrer Tür klopfte.

Schnell wischte sie sich die Tränen ab und setzte ein gequältes Lächeln auf.

Wer konnte das jetzt noch sein?

Als sie die Tür öffnete, stand niemand auf dem Flur. Sie wollte die Tür gerade wieder schließen, da hörte sie Natsumes Stimme: „Komm, wir haben nicht ewig Zeit!“

Natsume trat aus dem Schatten und Mikan sah ihn erstaunt an.

„Was machst du denn hier?“ fragte sie.

„Blöde Frage! Ich nehm dich mit zum Festival, wenn du die Sternschnuppen unbedingt sehen willst. Aber wenn du weiter trödelst, geh ich wieder!“

Mikan sah ihn mit großen Augen an.

„Danke!“ sagte sie. „Dankedankedanke!“ Vergnügt hüpfte sie auf den Flur.

„Wenn du weiter so aufgedreht bist, lass ich dich doch hier!“ sagte Natsume.

„Tschuldigung!“ sagte Mikan und lachte.

Nun konnte sie die Sternschnuppen doch noch sehen.

Als die beiden beim Festival ankamen, erregte das natürlich großes Aufsehen,

und besonders bei einigen Mädchen aus Natsumes Fanclub rief es nicht gerade Begeisterung hervor, wo sie doch fast den ganzen Tag damit verbracht hatten, Natsume wieder und wieder zu bitten, sie zu fragen.

Masahi kam Minuten später an Mikans Zimmer an. Er hatte es gerade geschafft, seine Fans abzuschütteln. Niemand öffnete ihm die Tür.

Was erwarte ich denn auch?, dachte er. Um die Zeit hat sie doch längst jemand gefragt.

Doch er wollte wenigstens wissen, wer, und so fragte er einfach ein beliebiges Mädchen und begab sich ebenfalls zum großen Hügel.

Natsume und Mikan setzten sich zwischen Shoda und den Jungen und Hotaru und Tobita.

Von Shoda fing Mikan einen fassungslosen Blick ein. Hotaru aber lächelte in sich hinein.

Es war nun genau zehn Uhr. Die ersten Sternschnuppen würden bald zu sehen sein.

Auch Masahi und das Mädchen, das übrigens Maria hieß, kamen am Hügel an.

Sie setzten sich nicht weit von Natsume und Mikan entfernt ins Gras.

„Oh, hallo Masahi!“ sagte Mikan und lächelte.

„Hallo Mikan! Tut mir Leid, ich wollte dich noch mal fragen, aber ich konnte mich nicht von den ganzen Mädchen lösen, sie haben mich keinen Schritt machen lassen!“ antwortete Masahi und lächelte ebenfalls. Das Mädchen neben ihm begriff langsam seine Rolle und sah bedrückt zu Boden.

„Ist nicht schlimm!“ sagte Mikan. Wie du siehst, bin ich ja trotzdem hier!“

Dann lachten beide.

„Tobita, wir setzen uns woanders hin!“ sagte Hotaru und schleifte ihn hinter sich her.

„Hier knistert die Luft ganz gewaltig!“
 

Mehr redete Mikan jedoch an diesem Abend weder mit Masahi, noch mit Natsume. Sie sagte nur „Ooooooooooooh, wie schön!“ sobald sie eine Sternschnuppe sah, und einmal sagte sie „Schau mal, Natsume!“ doch darauf reagierte er nicht.

Nachdem der Sternschnuppenschauer vorbei war, saßen trotzdem noch alle eine ganze Weile einfach nur dort. Mikan wurde langsam müde, wollte aber noch nicht zurück. Schließlich fielen ihr die Augen zu und sie kippte gegen Natsumes Schulter.

Dieser versuchte sie aufzuwecken, doch Mikan schlief tief und fest und so beließ er es einfach dabei. Als ihm die Blicke jedoch zu unangenehm wurden, stand er einfach auf und ging weg. Mikan wachte vom Aufprall im nassen Gras auf. Hotaru kam auf sie zu.

„Komm schon, Mikan! Wir gehen zurück, pennst ja schon im Sitzen ein!“

Mikan stand auf und folgte Hotaru torkelnd. Sie verabschiedete sich noch von Masahi und freute sich, als sie sich endlich in ihr Bett fallen lassen konnte.
 

Am nächsten Morgen kam Masahi gleich auf Mikan zu.

„Mikan-chan, wollen wir heute was zusammen machen?“

„Ja gerne!“ sagte Mikan und lächelte. „Was denn?“

„Keine Ahnung, ich überleg mir was!“ antwortete Masahi.

„Masahi-san, Masahi-san!“ Shoda kam mit einer Gruppe Mädchen auf sie zu. „Masahi-san, zeigst du uns dein Alice? Du hast doch gesagt, es hält nur eine Woche! Bitte, bitte!“

„Tut mir Leid, das geht nicht!“ sagte Masahi. „Ich habe doch gesagt, dass man mit Gefühlen nicht spielt!“

„Bitte!“ flehte Shoda. „Verkuppelst du mich mit Natsume?“

Masahi dachte einen Augenblick nach. Er schien plötzlich Gefallen an der Idee zu finden.

„Also schön“ sagte er und lächelte.

„Wirklich?“ Shoda freute sich mächtig. „Oh, vielen Dank! Eine ganze Woche...“

„Spinnt ihr? Mikan drängelte sich dazwischen. „Masahi, du hast doch gerade gesagt, dass man mit Gefühlen nicht...“

„Ach komm schon, Mikan! Sie wollen es eben einmal sehen, das kannst du doch verstehen? Es ist doch nur für eine Woche. Und Natsume-kun nimmt dabei doch keinen Schaden!“

„Aber das ist Manipulation!“ empörte sich Mikan. „Du zwingst den Menschen Gefühle auf, ohne, dass sie etwas dagegen tun können...“

„Es ist nicht die feine Art, das stimmt schon“ sagte Masahi. „Aber es hilft Shoda-san doch aus ihrer Verzweiflung!“

Mikan dachte nach. „Ach, na gut!“ sagte sie dann. „Was soll schon passieren?“

„Eben!“ sagte Masahi lachend. Dann schloss er die Augen, richtete einen Finger auf Shoda und einen auf Natsume und konzentrierte sich.

Es war ein schöner Anblick. Tausende kleine, rote Fünkchen sprangen aus seinen Fingerspitzen und flogen auf die beiden zu. Die Luft roch plötzlich nach Rosen.

Einige Schüler sahen erstaunt auf.

Shoda und Natsume sahen sich an. Plötzlich kam Natsume auf Shoda zu und fragte sie, ob sie heute nicht zum See gehen wollten.

Shoda stimmte sofort zu und die beiden gingen Hand in Hand aus dem Klassenzimmer.

„So sieht es aus, wenn Natsume verliebt ist?“ staunten einige Mädchen.

Masahi lächelte Mikan zu.

Plötzlich warf ihn von hinten etwas zu Boden. Luca hatte sich auf ihn gestürzt. „Du mieser Arsch, was hast du gemacht?“

„Hey, beruhige dich mal!“ sagte Masahi. „Ich hab deinen Freund nur verkuppelt!“

„Das ist nicht alles!“ schrie Luca. „Du hast seinen Charakter manipuliert!“

Alle sahen ihnen erstaunt an. „So benimmt Natsume sich nicht! Nicht mal, wenn er verliebt ist!“

„Woher willst du das wissen? Der war doch sicher noch nie verliebt!“ sagte Masahi ärgerlich und schubste Luca von sich herunter.

„Natürlich war er das! Aber so....so benimmt er sich dann nicht!“

„Aber Masahi ist doch gar nicht in der Lage, Charaktere zu manipulieren!“ schrie Mikan.

„Das kann er doch nicht!“

„Mikan...“ sagte Luca. „Das weißt du nicht, oder? Du kannst nicht wissen, ob er diese Fähigkeit hat!“

Mikan sah Masahi entsetzt an. „Hast du das gemacht, Masahi?“

Masahi zitterte. Ihm standen Wuttränen in den Augen.

„Ja, verdammt! Und das lässt sich nicht mehr rückgängig machen! Die Gefühle werden verfliegen, aber Natsume wird ewig ein romantisches Weichei bleiben! Bist du jetzt zufrieden? Das ist sozusagen eine Ergänzung zu meinem Alice, ich kann sie einsetzen, wann ich will!“

„Aber warum hast du das gemacht?“ fragte Mikan vollkommen entsetzt.

„Weil...weil...weil er mir im Weg war, verdammt! Wegen ihm konnte ich nicht mit dir zum Festival!“

Damit stand Masahi auf und rannte davon.

Mikan schossen die Tränen in die Augen. „Das wollte ich doch nicht, Luca-pyon!“

Luca dachte einen Augenblick nach. „Komm!“ sagte er schließlich, nahm Mikan an der Hand und zog sie durch das Gebäude.

„Hey, wo gehen wir denn hin?“ fragte Mikan.

„Zum See! Wir müssen Natsume irgendwie wieder zurückverwandeln!“

„Aber Masahi hat gesagt, dass das nicht geht!“ schrie Mikan.

„Vielleicht hat er irgendwas übersehen!“ sagte Luca. „Irgendeine Möglichkeit...“

Natsume und Shoda saßen schon am See. Natsume hatte Shoda Blumen geschenkt!

„Also, das ist ja fast unheimlich!“ sagte Hotaru, die mit ihrem Turboschwan hinterher geflogen war, worauf sie sich einen bösen Blick von Luca einfing.

Shoda kam schon von weitem auf das Trüppchen zugelaufen.

„Was hat dieser Trottel denn da gemacht?“ keifte sie.

„Natsume trägt mir die ganze Zeit Gedichte vor! Er ist überhaupt nicht mehr cool!“

„An Shoda scheint er ja nichts verändert zu haben“ sagte Mikan.

Natsume kam auf sie zu. „Wo gehst du denn hin, Schatzi? Ich wollte dir noch ein Gedicht vortragen!“

„Lass mich bloß in Ruhe!“ rief Shoda und rannte davon.

„Was hat sie denn?“ fragte Natsume.

„Natsume, komm zu dir!“ sagte Luca und schüttelte ihn.

„Du bist aber grob!“ sagte Natsume. „Musst du deine Probleme immer mit Gewalt lösen?“

Luca sah ihn fassungslos an. Dann gab er ihm eine saftige Ohrfeige.

Natsume taumelte zurück und fiel rückwärts hin.

Luca wurde nun wirklich wütend. „Natsume, was ist bloß aus dir geworden!“ schrie er. „Schau dich doch an! Du schenkst einem Mädchen Blumen, liest ihr Gedichte vor und nun sitzt du da im Dreck, lässt dich von mir schlagen und erzählst mir irgendwas von verborgenen Agressionen! Was ist mit dem Natsume, den ich bis eben noch kannte?“

„Was redest du da?“ sagte Natsume. „Ich war schon immer so. Ein liebenswerter Romantiker! Und dass du mich geschlagen hast sage ich der Direktorin. Solch brutale Schüler kann diese Schule wirklich nicht brauchen!“

Luca sah aus, als würde er explodieren.

Auch Mikan und Hotaru standen relativ hilflos da.

Luca sah Mikan an. „Küss ihn!“ sagte er.

„Wie bitte?“ sagte Mikan entsetzt.

„Los, mach schon! Was haben wir zu verlieren?“

„Aber WIESO?“

„Vielleicht holt ihn das von seinem komischen Trip runter!“

„Warum sollte es? Er liebt doch Shoda-san!“

„Aber doch nicht wirklich! Das ist das Alice von diesem Bastard! Mit seinem Herzen liebt er sie nicht!“

„Was soll das?“ sagte Natsume. „Natürlich liebe ich mein Schatzi Shoda-san!“

„Mach schon!“ sagte Hotaru. „Ich kotz gleich!“

Mikan zögerte noch immer. „Und wenn es nichts bringt? Dann hab ich ihn umsonst...“

„Wir müssen es versuchen!“ sagte Luca. „So kann er doch nicht bleiben!“

„Von der lass ich mich nicht küssen!“ sagte Natsume. „Wo ist Shoda-chan?“

„Langsam werd ich agressiv, wenn ich dem weiter zuhören muss!“ sagte Hotaru.

„Jetzt mach endlich was, Mikan!“

Und dann ging es ganz schnell. So schnell, dass Natsume gar nicht reagieren konnte. Mikan gab ihm kurz einen Kuss auf die Lippen. Seine Augen wurden plötzlich sehr träge.

„Mir ist schwindelig!“ sagte er noch, bevor er ohnmächtig umfiel.

„Das scheint irgendeine Nebenwirkung dieses Liebes-Alice zu sein“ meinte Luca.

Dann brachten sie Natsume ins Krankenhaus.

Auch Narumi stieß nach einer Weile dazu. „Sensei, könne sie uns sagen, was passiert ist?“

Fragte Mikan besorgt.

„Nun, ich denke einfach, Masahis Alice ist noch nicht ausgebildet genug. Es hat Natsume vorgegaukelt, er würde Shoda lieben, aber Mikans Kuss hat ist an seine wahren Gefühle vorgedrungen. Es sind praktisch zwei Fronten aneinander geprallt. Das war ein wenig viel für ihn!“ sagte Narumi.

„Das heißt, er hat Gefühle für Mikan?“ fragte Hotaru.

„Vielleicht“ sagte Narumi. „Aber nicht unbedingt. Vielleicht hätte Hotarus Kuss dasselbe bewirkt. Ihr seid immerhin befreundet, also hat er in gewisser Weise für euch alle Gefühle!“

„Und wenn Luca ihn geküsst hätte?“

Dafür jagte Luca Hotaru quer durchs Krankenzimmer. Narumi und Mikan lachten.

„Sensei, ist er denn jetzt wieder wie vorher?“

„Ich denke schon“ antwortete Narumi. „Masahis Alice ist Gott sei Dank noch sehr unreif. Aber vielleicht solltest du noch einmal mit Masahi reden, es schien immerhin eine Eifersuchtshandlung gewesen zu sein!“

„Ja“ sagte Mikan und sah zu Boden. „Sollte ich...“
 

So ging sie am Nachmittag zu Masahi. Er saß auf der Wiese und sah in den Himmel. Als er Mikan kommen sah, wandte er den Blick ab. Sie setzte sich neben ihn ins Gras.

„Es tut mir Leid“ sagte er. „Ich weiß nicht, was da in mich gefahren ist! Naja...ich mag dich eben und wollte, dass du mich zum Festival begeleitest. Und...na ja, Natsume hat das verhindert und ist dann auch noch mit dir hingegangen! Das hat mich irgendwie wütend gemacht...aber das ist keine Entschuldigung. Tut mir Leid!“

Mikan lächelte. „Ist schon gut“ sagte sie. „Es ist ja nichts passiert!“

„Es hätte aber was passieren können! Ich weiß nämlich selbst nicht, wie man die Charaktermanipulation rückgängig macht! Was, wenn er jetzt immer so geblieben wär? Dann wäre ich Schuld gewesen! Und die Klasse hasst mich jetzt bestimmt!“

„Sie wird vielleicht eine Weile nicht gut auf dich zu sprechen sein“ sagte Mikan. „Aber glaub mir, dass legt sich. Ich wurde am Anfang auch von allen gemobbt, weil ich mich mit Natsume angelegt hatte!“

„Aber du bist ein Mädchen!“ sagte Masahi bedrückt. „Und das, was ich gemacht habe ist viel schlimmer! Jetzt bin ich bei allen der besitzergreifende, bösartige neue Schüler, der meint, sich alles erlauben zu können und sich mit seinem Alice als was besseres fühlt!“

„Vielleicht!“ sagte Mikan. „Aber weißt du was? Ist doch egal. Solange du ein paar Freunde in der Klasse hast, können dir die anderen doch egal sein! Und Hotaru und Tobita und ich sind deine Freunde!“

„Wirklich?“

„Wirklich!“ sagte Mikan, und augenzwinkernd fügte sie hinzu: „Solange du akzeptierst, dass Natsume und Luca auch unsere Freunde sind!“

„Klar!“ sagte Masahi und lächelte. „Du...hast ihn geküsst, oder?“

Mikan lachte. „Du fängst ja schon wieder an! Wenn du weiter so redest, erzähl ich dir auch noch die Sache mit meinem Schlüpfer!“

„W-Was?“

Mikan stand auf und lief davon.

„Hey warte! Was ist mit deinem Schlüpfer? Was ist da gelaufen? Hey!“

Und Masahi verfolgte Mikan noch eine ganze Weile über die Wiese, bis die beiden schließlich erschöpft, aber glücklich zusammenbrachen.
 

Ende Kapitel 3



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von: abgemeldet
2007-06-12T10:29:38+00:00 12.06.2007 12:29
hahaha....natsume las weichei ...das passt i-wie überhaupt nciht ...haha XDDDD hach und mikan hat ihn geküsst ....juhuuuu!!!!
ich muss mal wieder sagen .....super schreibstil...respekt ^^
Von:  nala46
2007-06-02T22:10:26+00:00 03.06.2007 00:10
Sie hat ihn geküsst *fru fru*
*sich halb todlach*
wie geil du hast ein Talent, die Charaktere super zu beschreiben ich bekomm das i-wie nicht so hin >.<
Von:  Kimiko93
2006-08-05T14:35:30+00:00 05.08.2006 16:35
Ja, ja, jede gute Geschichte braucht auch ein Hindernis... Ich muss schon sagen, du lässt Natsume richtig glaubwürdig wirken! Denn, wie wohl alle richtig erkannt haben, Natsume deer Romantiker ist gruselig und passt überhauptnicht zu ihm!
Von: abgemeldet
2006-05-20T09:54:46+00:00 20.05.2006 11:54
Na,da passiert sicher noch so einiges XDDD

GLG^.^
Von:  KayaSatochi
2006-05-18T17:13:14+00:00 18.05.2006 19:13
Schreib bitte schell weiter!^^ Ich stimme Hotaru und Luca mit dem romantischen Natsume zu. Gruselig!!!^^
Von: abgemeldet
2006-05-16T15:12:56+00:00 16.05.2006 17:12
Super Kappi!Dein Schreibstil ist einfach wunderbar!Mach schnell weiter!
Daisukifan^^
Von:  Lilly-Drackonia
2006-05-16T13:46:03+00:00 16.05.2006 15:46
ich finde dein kapitel echt super ich freu mich schon auf dein nächtes kapitel.
Bitte schreib ganz schnell weiter.
*knuddel*
Angel:)
Von:  rin77
2006-05-16T12:43:02+00:00 16.05.2006 14:43
Natsume als Romantiker is echt nur zum kugeln! ^.^
Ich glaubg, asl ich mir das vorgestellt habe, konnte ich gar nicht mehr aufhören zu lachen!
Und der kuss war echt süß! *freu* Ob da noch mehr kommt? <.<
War ein echt tolles Kapi! Weiter so! Freu mich schon aufs nächste!
Ganz liebe Grüße, rin77
Von: abgemeldet
2006-05-16T09:41:57+00:00 16.05.2006 11:41
das war soo süß^^
ich musste lachen, als Hotaru sagte, ich kotze gleich^^
echt, ein tolles kap^^


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