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Gesucht und gefunden

Die große Liebe?!
von

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Die ganze Geschichte

Titel: Gesucht und gefunden

Untertitel: Die große Liebe?!

Fandom: Yu-Gi-Oh!

Pairing: Kaiba x Joey

Warnung/Rating: Drama / AU (PG 14)

Disclaimer: nur die Story gehört mir, die Charaktere jedoch nicht...

Widmung: meinem Ex- Freund ( R.Z.)
 

Kommentar der Autorin: nach einer wahren Begebenheit...
 


 


 


 

Kapitel 1: DAS ANGEBOT
 

Es war wieder einer dieser warmen Sommertage, als Joey morgens gegen halb acht die Kaiba Corporation betrat, da in

einer halben Stunde seine Schicht begann.

Seine Laune war heute nicht die Beste! Seit einiger Zeit lief seine Ehe nicht mehr so wirklich gut und Joey verbrachte

schon seit 2 Wochen seine Nächte auf der Couch im Wohnzimmer.

Heute Morgen war es mal wieder so weit gewesen- er hatte sich mit Leanne tierisch in den Flicken gehabt, und war

wutentbrannt aus ihrer gemeinsamen Wohnung gestürmt, um seinen Frühstückskaffee, den er jeden Morgen brauchte,

wenigstens noch in Ruhe trinken zu können und um sich abzureagieren. Dann musste er das eben in der Firma tun. Er

hatte ja noch eine gute halbe Stunde Zeit dafür, denn sein Dienst begann um 8:00 Uhr!
 

Als er den Aufenthaltsraum betrat, war- Gott sei Dank, niemand, außer der Putzfrau, da- der seine miese Laune hätte

bemerken können.

** Man, ich hab die Schnauze so gestrichen voll- warum kapiert sie es nicht?! Wie leben uns auseinander, aber sie tut so,

als wenn nix wäre... ob ich sie überhaupt noch liebe?**

Während der Blonde so in seine Gedanken versunken war, bemerkte er gar nicht, dass es schon zehn nach acht war....
 

" Scheiße!!!" Joey sprang auf, seinen Kaffee hatte er gar nicht angerührt, und lief zur Stempeluhr, um sich anzumelden,

auch wenn es schon dreizehn Minuten zu spät war.

" Ach- was solls!" grummelte der Braunäugige nur und wollte gerade durch die Stahltür auf den langen Flur hinaustreten,

als er von Chef persönlich fast umgerannt wurde.

Joey rämpelte den Brünetten nur leicht an, er registrierte ihn aber gar nicht....

Er ging den Korridor entlang weiter, um zu seinem Büro zu gelangen, als er jemanden hinter sich herrufen hörte: " Hey

Wheeler.... wie wärs mit einem Guten Morgen, du Schnarchnase?!"

" Hmm...???!" Joey horchte perplex auf, da er den Blauäugigen ja vorhin gar nicht wahrgenommen hatte, drehte sich um

und murmelte nur: " Was?? Oh- ja... moin Chef!" und ging weiter.
 

Seto runzelte nur die Stirn und zog eine, seiner feingeschwungenen, Augenbrauen hoch.

So kannte er Wheeler ja gar nicht! Er war doch sonst so temperamentvoll, immer eine lockere Klappe und konnte sich

einen blöden Spruch nie verkneifen, wenn der Ältere ihn mal wieder neckte.

Irgendwas stimmte nicht mit dem Blonden, aber das würde Seto schon noch herauskriegen!!!
 

CA. 2 STUNDEN SPÄTER
 

Joey saß in seinem Büro über einem Layout gebeugt und versuchte, sich zu konzentrieren. Aber irgendwie gelang es ihm

nicht. Ständig musste er an den Streit mit Leanne von heute Morgen denken. Er stützte seinen Kopf auf die Arme und

versuchte diesen möglichst frei zu bekommen. Er konnte es sich nicht leisten, bei diesem Auftrag Fehler zu machen. Kaiba

würde ihm den Hals umdrehen! ** Was mache ich jetzt???** fragte sich der Blondschopf verzweifelt.

In diesem Augenblick ertönte die Stimme des Pförtners durch die Sprechanlage: " Herr Wheeler bitte ins Büro des

Chefs!!!! Herr Wheeler bitte...!"

" Auch das noch!" mekelte Joey und erhob sich von seinem Schreibtischstuhl.
 

Er trottete genervt den gesamten 2. Stock entlang, stieg in den Fahrstuhl am Ende des Gangs, und fuhr hoch ins letzte

Geschoss, indem Kaibas Büro lag.

Als sich die Tür des Aufzugs öffnete, blickte er direkt in Akiras Gesicht, ( so hieß die Sekretärin) die ihn lächelnd ansah. "

Hey Joey- der Boss erwartet dich

schon! Aber VORSICHT...", sie lehnte sich zu ihm rüber, " seine Laune ist heute nicht zu deuten!" " Schlechter, als meine,

kann sie kaum sein!" erwiderte der junge Mann nur und betrat schließlich Setos Büro und schloss die Tür hinter sich.
 

" Du wolltest mich sprechen, Kaiba?! Ich hab das Layout für Jansson & Partner noch nicht fertig! Aber spätestens

morgen Abend liegt es auf deinem Schreibtisch, okay?!" nuschelte der Braunäugige, blickte den Brünetten jedoch nicht

an.

" Deswegen wollte ich dich nicht sprechen! Setz dich!" Seto deutete Joey, dass er sich auf den Stuhl vor seinem

Schreibtisch niederlassen sollte.

" Was gibt's denn dann?" wollte Joey wissen, nachdem er sich in den gemütlichen Sessel hat sinken lassen. Kaiba starrte

ihn durchdringend an. " WAS???!" fragte der Blonde nun noch mal, mit einem leicht, bissigen Unterton, nach. Es gefiel

ihm nicht, wie Kaiba ihn anglotzte.

" Wheeler... was ist los mit dir?"

" Bitte? Was soll denn sein?!

" Das frag ich dich!!!" gab Seto zurück. Joey blickte zu Boden, er wollte nicht über seine Probleme reden! Schon gar

nicht mit Seto Kaiba! Er wäre der letzte, dem er erzählen würde, dass seine Ehe den Bach hinunter ging!

" Es ist nichts!" antwortete Joey schließlich.

" Joey...!!"

" Man- ich hab einfach nur nen schlechten Tag heute, okay! Ist das etwa verboten??? Du hast ständig miese Laune, aber

da ist es dann in Ordnung, oder was???!!!" keifte der Braunäugige nun seinen Chef an.
 

** Aha... sein Temperament hat jedenfalls nicht gelitten** dachte Seto bei sich. Dann wand er sich wieder an den

Jüngeren vor sich.... " In Ordnung...!"

" Kann ich jetzt gehen, ich hab noch zu tun, wenn ich den Auftrag bis morgen fertig kriegen soll!" fragte Joey noch etwas

gereizt.

" Sicher!" bekam er zur Antwort.

Als Der Blonde sich vom Stuhl erhob, und das Büro verlassen wollte, pfiff Kaiba ihn noch einmal zurück. Der Kleinere

musste sich stark zusammenreißen, damit er dem Brünetten nicht irgendetwas an den Kopf warf, was ihn vielleicht seinen

Job kosten könnte. Ruhig aber bestimmt fragte er: " Was denn noch?"

Kaiba hielt ihm einen Fetzen Papier hin. Joey griff danach, besah sich das Blatt, auf dem eine 11 stellige Zahl geschrieben

stand, und fragte verdutzt: " Was ist das?"

" Das ist meine private Handynummer, unter der ich Tag und Nacht erreichbar bin. Verlier sie nicht! Diese Nummer ist

geheim, klar?!"

" Was soll ich damit?"

" Vielleicht brauchst du sie ja mal....wenn du reden willst!!??" gab der Blauäugige mit einem Nicken zurück.

" Danke, aber ich komm schon klar!" erwiderte der Blonde nur, leicht verwundert darüber, so was von dem Eisblock

persönlich, angeboten zu kriegen.

" Ich werd dann mal...!!!"
 

Damit verlies Joey Kaibas Büro und machte sich dann wieder an seine Arbeit.
 

Ende Kapitel 1
 


 

tbc....
 


 


 


 


 

Kapitel 2: Die Spritztour
 


 

Ein paar Wochen später....
 

Zwischen Joey und Leanne hatte sich nichts verändert. Noch immer schliefen sie in getrennten Betten, und wirklich zu

Gesicht bekamen sie sich auch nicht. Sie drückten sich Tag ein- Tag aus die Türklinke in die Hand, da beide berufstätig

waren!

Joey allerdings arbeitete mehr als früher... er hielt sich bis spät in die Nacht in der Firma auf, da er eventuellen weiteren

Streitereien mit seiner Ehefrau aus dem Weg gehen wollte.
 

Eines Samstag Abends, als Leanne mal wieder mit ihren Freundinnen unterwegs war, saß Joey, nach einem

anstrengenden Arbeitstag, auf seinem " Schafsofa" und versuchte bei einem Film, den er sich zuvor noch aus der

Videothek geholt hatte, abzuchillen. Seine Gedanken schwirrten allerdings immer um eine bestimmte Sache.... und sah

dabei auf sein Handy. ** Soll ich? Ach- NEIN!!! Oder doch??? Neeee- der hält mich doch für völlig bescheuert!

Außerdem ist es fast schon zwei Uhr morgens. Andererseits... sagte er nicht was von Tag UND Nacht???!!!**
 

Der Blonde sprang von der Couch auf, und ging zur Flurgarderobe, an der seine Jacke hing. Er griff in die Innentasche,

und zog den Zettel mit der Telefonnummer heraus, den Kaiba ihm zugesteckt hatte. Damit marschierte er zurück ins

Wohnzimmer, nahm das Handy vom Tisch und begutachtete es einige Minuten, nachdem er sich wieder auf seine vier

Buchstaben gesetzt hatte.

Irgendwie konnte er sich nicht dazu durchringen, das Angebot, welches Kaiba ihm gemacht hatte, zu nutzen. Aber wenn

er nicht langsam loswerden konnte, was ihn bedrückte, würde er noch verrückt werden. Seit über zwei Monaten fraß er

nun schon alles in sich hinein und hatte ständig schlechte Laune( er hätte Kaiba da schon Konkurrenz machen können),

was sich auch auf seine Arbeit auswirkte. Er war nicht mehr bei der Sache! Wenn das so weiterging, verlor er vielleicht

noch seinen Job und das konnte er sich auf keinen Fall leisten!

Also öffnete er sein Handy, tippte auf " Mitteilung verfassen" und schrieb dann folgende SMS...

" Hallo- Nabend Kaiba! Oder vielleicht sollte ich besser Guten Morgen sagen??! Sorry, dass ich dich um diese Uhrzeit

störe, aber ich wollte fragen, ob dein Angebot von damals noch steht... na ja- du weißt schon... mit dem Reden und

so...???" - er stoppte einen Augenblick und fragte sich, ob er das wirklich tun sollte.... was gingen den großen Seto Kaiba

schon seine Probleme an, und außerdem- warscheinlich interessierte es ihn auch gar nicht! Aber jetzt war es auch egal...

Er nahm sich den Zettel, auf den Kaiba seine Nummer geschrieben hatte, und gab sie über die Tastatur am Telefon ein.

Dann drückte er auf SENDEN!
 

** Was hab ich mir nur dabei gedacht???** Er ließ den Kopf ein wenig

hängen. ** Man- ich muss ja echt verzweifelt sein!**
 

Eine gute halbe Stunde später, Joey wollte sich gerade hinlegen, als auf einmal sein Handy piepte. Der Braunäugige langte

verwundert nach seinem Telefon und besah sich die Nachricht, die soeben angekommen war. Er las... " Hey Wheeler!

Bist du zu Hause? Steh in zehn Minuten vor deiner Tür, ich hol dich dann ab! Seto"

Joey riss die Augen auf. ** Was bitte war das denn jetzt???** fragte er sich verdutzt. Hatte Kaiba ihm gerade

geschrieben, er würde ihn abholen?

Bevor der Blonde weiter nachdenken konnte, hupte es draußen auch schon. Er zog sich schnell seine Jeans über, sprang

in seine Turnschuhe, schnappte sich seine Jacke, knallte die Wohnungstür hinter sich zu und hechtete die Flurtreppe

hinunter und lief zum Hauseingang. Dann trat er auf die Straße hinaus und sah vor sich einen wunderschönen Sportwagen

stehen, aus dem heraus Kaiba ihm zuwinkte.

Joey staunte nicht schlecht, er hätte nicht erwartet, dass Kaiba einen so guten Geschmack hatte. Außerdem war er davon

ausgegangen, dass sein Boss mit seiner Limousine vorfahren würde. Allerdings fand er diese Alternative hier auch sehr viel

angenehmer, obwohl dieser Schlitten auch nicht viel unauffälliger war! Eher im Gegenteil...
 

" Wow- ein 67 er Shelby GT 500! Wahnsinn- so was sieht man nicht sehr oft, und schon gar nicht in so einem guten

Zustand!" sprach der Braunäugige den Brünetten an, nachdem er die Autotür geöffnet und sich auf den Ledersitz hatte

fallen lassen.

Kaiba fielen vor Staunen fast die Augen heraus. " Wheeler... ich wusste ja gar nicht, dass du dich mit Autos auskennst?!"

" Tue ich auch nicht!" erwiderte der Kleinere, " aber das hier ist zufällig mein Lieblingsauto! Nachdem ich den Film " Nur

noch 60 Sekunden" gesehen habe, verliebte ich mich sofort in den Wagen!"

" Verstehe", schmunzelte Seto, " na dann- wie wärs dann, wenn du fährst?" er hielt Joey die Schlüssel hin. Der dachte,

dass er sich soeben verhört hatte: " Was? Hast du sie noch alle?! Ich kann doch diesen Schlitten nicht fahren!" antwortete

der Blonde voller Panik in der Stimme.

" Wieso nicht? Du hast doch einen Führerschein, oder nicht?" hakte der Blauäugige nun nach. " Klar hab ich nen Lappen!

Aber ich werde dieses Baby nicht fahren... ganz sicher nicht!!! Wenn ich da auch nur einen Kratzer rein mache, wirst du

mich erwürgen, erstechen, erschießen, mich unheimlich foltern und quälen, mich aufhängen, ersäufen....!"

" Ist ja gut!", unterbrach Seto den aufgebrachten, jungen Mann neben sich, " wie du meinst!" Damit steckte er den

Schlüssel wider ins Zündschloss und startete den Wagen, dessen Sound, für beide Insassen, wie Musik in den Ohren

klang.
 

Sie waren schon eine Weile unterwegs gewesen, jedoch schwiegen sich beide, über die Fahrt hinweg, an. Joey schaute

immer nur nach Rechts aus dem Fenster, konnte aber nicht wirklich viel erkennen, da sie gerade eine Landstraße entlang

fuhren. Dann wandte er sich an Seto: " Sag mal, Kaiba- Wo fahren wir eigentlich hin?"

" Ich kenne hier in der Nähe einen abgelegenen Parkplatz, der an einem Wald grenzt. Da können wir uns ungestört

unterhalten!" bekam er von dem Älteren zur Antwort.

** WALD??? Wieso Wald? Oh- Scheiße- was soll das denn jetzt? Hätten wir nicht in irgendeine Kneipe in der

Innenstadt gehen können?!** fragte sich Joey und rutschte

dabei nervös auf dem Leder hin und her.

Der Leiter der KC bemerkte dies und sah den Blonden von der Seite an. " Alles okay, Joey? Du siehst so nervös aus?!"

" Hmm... was? Ach...äähh...Nein- schon gut. Aber ehrlich gesagt, wundert es mich, warum wir nicht in eine Bar, was

trinken gehen können?" erwiderte der Braunäugige und schaute dabei wieder aus dem Seitenfenster. Der Brünette musste

grinsen, Joey war ja so süß- hatte er etwa Angst vor ihm?

" Wheeler, ich dachte, du wolltest reden?! Dafür sollte man sich einen ruhigen Platz suchen und nicht in einer Kneipe

abhängen, wo man durch laute Musik und das Rumgepöpele von den Besoffenen, kein Wort versteht! Oder beherrscht

du etwa die Gebärdensprache?" " Wasn das???" fragte der Blondschopf verdattert.

Seto schmunzelte wieder: " Dachte ich's doch! Vergiss es einfach... wir sind da."
 

Er fuhr den Wagen auf einen großen Parkplatz, welcher von mehreren Bäumen umgeben war- nein, eigentlich war dieses

Plätzchen mitten IM Wald! Dann wendete er, um den Wagen da zu parken, wo sie nicht gleich gesehen wurden, falls sich

noch andere hierher verirren würden.
 

Kaiba schaltete den Motor aus, schnallte sich ab, ließ sich bequem in den Sitz zurücksinken und griff dann nach seinen

Zigaretten, die neben ihm in der Anlage steckten. Er öffnete die Schachtel und hielt sie Joey vor die Nase. " Auch eine?"

fragte er ihn. Dieser nickte nur dankend und griff sich einen der Glimmstängel.

Nachdem Seto ihnen beiden die Kippen angezündet hatte, musterte er Joey einen Moment, bevor er ihn ansprach: " Also

Joey,....was ist mit dir und deiner Frau?"

Der Blonde blickte seinen Chef mit großen Augen an. " Woher... weißt du...?" stotterte er. " Joey, ich bin nicht blöd!

Außerdem hab ich Augen im Kopf!" ** Oh ja- und zwar die Schönsten, die ich je gesehen habe...! BITTEEEE??? Hab

ich das grad wirklich gedacht? Ja spinn ich denn?! Halloho... JOEY... das ist KAIBA!!! Seto Kaiba!!! Was bitte denke

ich da von Augen...- die so faszinierend.... Aahhh.. HALT!!! Schluss jetzt!!!**

" Joey?!" Kaiba tippte ihm auf die linke Schulter und riss den Braunäugigen somit aus seinen Gedanken.

" Was denn?" fragte der Junge perplex und schaute jetzt zu dem Dunkelhaarigen, der hinter dem Steuer saß.

" Sag mal, hörst du mir überhaupt zu?" fragte Seto jetzt etwas verdutzt.

" Klar doch... du hast ja Augen im Kopf...!" bestätigte der Blonde.

" Hm.. also... was ist jetzt?" fragte der Blauäugige erneut. Joey sah ihn an. " Kaiba! Warum tust du das eigentlich? Ich

meine, du hast doch bestimmt was besseres zu tun, als dich mit mir zu treffen und dir meine Probleme anzuhören?!"
 

" Lenk nicht ab, Wheeler! Du brauchtest jemanden zum Reden- und hier bin ich! Aber wenn du es genau wissen

willst...", Kaiba überlegte, ob er dem Blonden den wirklichen Grund nenne sollte, warum er das hier alles tat?! Er

entschied sich schließlich jedoch dagegen. Joey musste ja nicht alles wissen... noch nicht! Was hätte er ihm auch sagen

sollen? Dass der, ach so coole, gefühlslose Seto Kaiba- sein Boss, ein Auge auf ihn geworfen hatte?! Hallooo... erstens-

ist er ein Junge, zweitens- ist er verheiratet, wenn anscheinend auch nicht glücklich, und drittens- war er selber ja auch

liiert, und zwar mit Kiara. Außerdem würde der Braunäugige kein Wort glauben und ihn warscheinlich auch noch

auslachen... oder schlimmer... wenn er es doch glauben würde, vielleicht würde Joey dann kündigen, und Seto würde ihn

dann ganz verlieren! Er konnte es ihm auf keinen Fall sagen!!!

" Hallooo- KAIBA!!! Was will ich genau wissen?" riss der Blonde den Blauäugigen nun aus seinen Gedanken. " Hm...ach

nichts! Wie gesagt, ich hatte dir angeboten, zuzuhören- alles klar?! Und ich halte, was ich sage!"

Joey nickte nur und nach einigen weiteren Überredungskünsten Seiten Setos, plapperte der Kleinere seinen ganzen

Kummer von der Seele. Kaiba hörte aufmerksam zu und unterbrach den Blondschopf auch nicht.
 

Als der junge Mann, mit den wunderschönen, rehbraunen Augen endlich fertig war mit erzählen, und Seto in der Zeit

schon mindestens sechs Zigaretten geraucht hatte, stellten beide fest, dass es bereits früher Morgen war, da vor ihnen

gerade die Sonne aufging. " Au Backe... Kaiba, wie spät ist es? Man- ich muss nach Hause, ich muss mich noch seelisch

auf den Besuch meiner Schwiegereltern einstellen. Bin ich begeistert!" stöhnte Joey.

" Dann fahr ich dich jetzt besser nach Hause. Kiara wundert sich bestimmt auch schon, wo ich mich so lange herum

treibe. Das kennt sie von mir nämlich gar nicht. Hör zu, Wheeler- wenn du mal " Reiß aus" nehmen musst, du weißt ja, wo

ich wohne. Dann komm einfach vorbei okay. Und falls ich nicht da sein sollte, Kiara freut sich bestimmt auch, wenn du sie

mal besuchst. Ihr kennt euch doch von der Arbeit?" erkundigte sich der Brünette. " Ja, flüchtig. Wir sind uns ein paar Mal

im Frühstücksraum begegnet. Nettes Mädel!" antwortete Joey auf die Frage.

" Na dann- lass uns dich mal zurück bringen, noch krieg ich nachher noch Stress, wenn du nicht pünktlich bei den lieben

Schwiegereltern bist!" Die Beiden grinsten sich gegenseitig an, und ca. ne halbe Stunde später wurde der Blonde wieder

vor seiner Tür abgesetzt. Als der Braunäugige aus dem Wagen stieg, wand er sich noch einmal an den Größeren: "

Kaiba?! Danke!"

" Wofür?"

" ... na... du weißt schon... ich...!" Joey wusste nicht, wie er sich ausdrücken sollte- schließlich hatte er nie, auch nur im

Traum daran gedacht, dass er sich die halbe Nacht bei Seto Kaiba in einem heißen Sportflitzer, auf nem Parkplatz im

Nirgendwo, über seine Eheprobleme ausheulen würde. Er blickte schüchtern zu Boden.

" Schon gut, Wheeler! Mach dir mal keinen Kopf- und denk dran, wenn was ist...!" kam Kaiba ihm entgegen.

Joey nickte, schmiss die Autotür zu und ging schweren Schrittes hinauf in seine Wohnung.
 

Was ihn wohl erwarten würde???
 

Ende Kapitel 2
 


 

tbc…
 


 


 

Kapitel 3: JoeyS Geheimnis
 


 


 

Monate sind vergangen, als Joey sich mit seinem Chef, Seto Kaiba zu einem ausführlichen Gespräch, bezüglich seiner, für ihn selbst, schlechtlaufenden Ehe, hatte hinreißen lassen.

Er konnte es noch immer nicht glauben, dass er ausgerechnet Kaiba sein Herz ausgeschüttet hatte, aber wenn er recht überlegte, wurde es damals höchste Zeit, endlich mal los zu werden, was ihn bedrückte...

Wenn man jetzt annahm, dass seine Ehe mit Leanne daraufhin besser laufen würde... hatte man sich ganz böse getäuscht...!Nichts hatte sich verändert- gar nichts!

Obwohl...?! Doch....! Etwas- etwas hatte sich verändert... nämlich Joey!
 

Der blonde Junge mit dem Temperament eines dampfenden Kessels, war nicht wieder zu erkennen.

Keine gute Laune mehr, keine blöden Sprüche, nein- nicht einmal mehr ein Lächeln stahl sich über seine Lippen...

Er war....ja- was war er? Ein Schatten seiner Selbst?

Man bekam ihn kaum noch zu sehen, in der Arbeit verbrachte er seine Pausen, wenn er denn mal eine machte, entweder in seinem Büro oder er ging ins gegenüberliegende Cafe der Kaiba Corp., bestellte sich einen Cappuccino zum Mitnehmen und lies sich im angrenzenden Park auf einer Bank nieder und starrte vor sich hin.

Keiner kam mehr an ihn heran, er kapselte sich von allen ab, mit denen er je zu tun gehabt hatte,- von der Familie, seinen nicht all zu vielen Freunden, seinen Arbeitskollegen...ja sogar Seto Kaiba ging er, wenn möglich aus dem Weg. Zu Hause hatte er sich schon lange nicht mehr wirklich aufgehalten, allerhöchstens, um mal ein wenig Schlaf nachzuholen, da er die meiste Zeit damit verbrachte, in der Firma zu sein und seine Arbeit mehr als zufriedenstellend abzuliefern.
 

Er sah schlecht aus...sehr schlecht! Er selber wusste nicht einmal mehr, wann er das letzte Mal etwas vernünftiges zu Essen zu sich genommen hatte- er war sehr abgemagert, er klapperte bereits. Aber sobald ihm jemand zu nah kam, und versuchte, ihm auf irgendeine Art und Weise zu helfen, blockte er sofort ab, und verkroch sich wieder hinter seiner Arbeit.

Es ging ihm mies, er hatte die Schnauze gestrichen voll von seiner Ehe, seinem Umfeld, - seinem gesamten Leben...aber was sollte er tun? Alles aufgeben? Einfach verschwinden und noch mal von Vorne beginnen? Ja- das könnte er! Seine Frau und seine Ehe war ihm mittlerweile mehr, als egal...für ihn war das Thema seit langem erledigt! Seine Familie und seine Freunde? Wozu gibt es Telefon/ Handy?! Das alles wäre machbar...wenn da nicht eine Kleinigkeit wäre, die ihn davon abhielte...nur eine Winzigkeit! Etwas, was er um keinen Preis aufgeben oder gar verlieren wollte...

Aber wieso eigentlich VERLIEREN? Konnte man denn etwas VERLIEREN, was man gar nicht besaß?

Nein!!!

Er schüttelte den blonden Wuschelkopf. Joey saß mal wieder im Park auf SEINER Bank und verbann die Gedanken an eine bestimmte Person aus seinem Gedächtnis....

Er konnte und wollte nicht mehr an ihn denken! IHN... den er heimlich bewunderte, in dessen Nähe er sich eigentlich wohl fühlte, es aber dennoch nicht ertragen konnte, ihm so nah und doch so fern zu sein. IHN... den er niemals würde haben können!!!
 

~ ~ Flashback ~ ~
 

Joey musste sich eingestehen, dass er sich verliebt hatte...

Eigentlich sollte man sich darüber freuen, eigentlich sollte es einem gut bei diesem Gefühl gehen...

Dem war aber nicht so...nicht in Joeys Fall!!!

Denn die Person, für die er mehr empfand, als er sich jemals hätte vorstellen können, war nicht nur in festen Händen...nein- es war ein MANN!!! Und nicht schlimm genug, dass es so war....es wurde noch verrückter....es war SEIN BOSS!!! SETO KAIBA!!! Ausgerechnet!
 

~ ~ Flashback Ende ~ ~
 

IHN... den er liebte!!!
 

Joey fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare und stützte anschließend den Kopf in diese und versuchte, an etwas anderes zu denken...aber es lies ihn einfach nicht in Ruhe! Er wusste nicht mehr, wie er damit umgehen sollte, es zerfraß ihn beinahe innerlich! Er musste es los werden, er konnte es nicht länger für sich behalten. Wenn er es nicht ganz schnell jemandem erzählen würde, würde er noch verrückt werden! Aber wem bitteschön sollte er sein Großes Geheimnis anvertrauen? Ihm fiel nur eine Person ein, auf die er sich verlassen konnte...IMMER!

Er griff in die Innentasche seiner Jacke und holte sein Handy hervor.

** Hoffentlich hat sie heute noch nix vor, sonst bin ich verloren!**

dachte er sich noch, bevor er folgenden Text versendete:

" Hey Kleines...hast du heute Abend schon was vor? Ich bräuchte mal... ach...weißt du... öhm... wie soll ich sagen...hast-du-Zeit???

Lg Joey
 

Als er die SMS abgeschickt hatte, war er sich auf einmal nicht mehr so sicher, ob das so eine gute Idee war... er wollte eigentlich nicht, dass jemand davon erfuhr. Er kam sich bescheuert vor, preiszugeben, dass er sich in Kaiba, seinen Chef, seinen Freund? einen Mann...ach...einfach in Kaiba verguckt hatte. Man würde ihn für nicht mehr ganz normal, nicht zurechnungsfähig, ja gar verrückt erklären.

Aber er konnte es nun mal nicht ändern! Wenn alle Welt glauben würde, er hätte nicht versucht, sich dagegen zu wehren, wäre sie schief gewickelt! Und wie er das getan hatte...mit Händen und Füßen hatte er sich gesträubt!

Denn das war nun wirklich das Allerletzte, was er jetzt brauchen konnte, nachdem er schon ein miserabler Ehemann war... wie sollte er es denn schaffen, einen Menschen wie Seto Kaiba glücklich zu machen, wenn er es nicht mal auf Reihe bekam, seine NOCH Ehefrau...ach, lassen wir das!!!
 

Der Braunäugige seufzte und massierte sich noch kurz die Schläfen, bevor er aufstand, um sich auf den Weg, zurück zur Kaiba Corporation zu machen, um seinen Auftrag für Freitag abzuschließen.

Als er sich in seinem Büro wieder hinter seinen Schreibtisch setzte, machte sich sein Handy bemerkbar, das eine neue Nachricht angekommen sei. Er nahm es in die linke Hand, öffnete es und stellte fest, dass es die Antwort war, auf die er gewartet hatte. Ein Aufatmen war zu vernehmen, da die SMS anscheinend positiv zu sein schien.

Joey nickte mehr zu sich selbst und steckte das Handy wieder in seine Jacke.

Seine Arbeit beendete er heute früher, als sonst, da er noch schnell nach Hause wollte, um zu duschen und sich umzuziehen, bevor er sich auf den Weg zu seiner Verabredung machte. Er konnte nur hoffen, dass Leanne nicht grad in ihrer noch gemeinsamen Wohnung sein würde. Das musste er jetzt nicht haben.

Eine halbe Stunde, nachdem er die Firma verlassen hatte, stellte er mit Freude fest, dass niemand bei ihm zu Hause war...dann konnte er sich jetzt noch fertig machen und dann möglichst schnell wieder von hier verschwinden.

** Schon traurig, wenn man sich nicht mal mehr in seinen eigenen vier Wänden wohlfühlt** dachte er und lies die Schultern hängen, als er sich zu seinem Wagen aufmachte, einstieg und schließlich losfuhr.
 

12 BLOCKS WEITER
 

An seinem Ziel angekommen, schaltete er den Motor ab, stieg aus und schritt auf die Eingangstür des Hauses zu. Diese wurde nach kurzem Klingeln seinerseits auch gleich geöffnet und ein strahlendes Lächeln flog ihm entgegen...

" Hallo Joey...", er wurde in ausgebreitete Arme gezogen und erst mal kräftig gedrückt, " ich freu mich, dich mal wieder zu sehen! Gut siehst du aus!"

" Tzz...ja klar!" kam es nur kühl von dem Blonden und er befreite sich auch schon wieder aus der, für ihn im Augenblick, unangenehmen Umarmung. Dann wandte er sich mit einem griffigen " Kann ich nun rein kommen oder nicht?" an die vor ihm stehende Person, die ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrte.

" ähm...ja...natürlich!" und sie machte ihm Platz zum Eintreten.

Sie schloss hinter ihm die Tür und beide begaben sich in das gemütlich eingerichtete Wohnzimmer, wo sie jeweils, gegenüber dem anderen, Platz nahmen. Keiner von beiden sagte etwas. Die junge Frau, bei der der Braunäugige nun zu Besuch war, traute sich, nach Joeys komischen Verhalten eben an der Tür, nicht wirklich etwas zu sagen. Stattdessen blickte sie ihn nur fragend an.

Dann versuchte sie es doch: " Ähm, Joey? Ist alles in Ordnung?"

"Nichts ist in Ordnung!" fauchte der junge Mann sie an, so sehr, dass sie erschrocken zusammen zuckte. So kannte sie ihren Freund ja gar nicht...** Was ist nur los mit ihm?** fragte sie sich, immer noch reglos dasitzend.

" Es tut mir leid, Kitana!" er blickte traurig und reumütig zu ihr auf.

Dann fuhr er fort: " Ich wollte dich nicht so anschreien! Bitte...entschuldige!" In seinen Augen schimmerte es, als er den Kopf wieder senkte. Kitana blickte ihn verzeihend an und fragte schließlich: " Kann ich dir was zu trinken anbieten, Joey? Einen Kaffee? Einen Tee? Wasser?"

" Hast du nen Jäcky da?" kam die Gegenfrage des Braunäugigen.

" Pur oder mit Cola?"

" Pur!"

Die junge Frau stand auf und ging rüber an die Bar, öffnete sie, holte eine Flasche JackDaniels, und aus dem Regal daneben, ein Whiskey Glas heraus und reichte ihm beides.

Der Blonde nahm es ihr dankend ab , schraubte den Deckel der Flasche auf und goss sich das halbe Glas mit Whiskey voll. Dann stellte er die Flasche wieder ab, setzte das Glas an und nahm einen kräftigen Schluck daraus.

Als er es wieder absetzt hatte, wischte er sich mit dem Handrücken über den Mund und schaute zu seiner Freundin rüber, die sich währenddessen wieder hingesetzt hatte. Wieder schaute sie ihn fragend an, sprach jedoch nicht ein einziges Wort.

Joey jedoch räusperte sich: " Kitana...?! Ich bin am Arsch!" sagte er und fuhr sich wieder mit den Händen seitlich den Kopf entlang und vergrub ihn schließlich darin. Das Mädchen sagte noch immer nichts, hörte aber aufmerksam zu.

Der Braunäugige nuschelte jetzt: " Ich bin so was von am Arsch! Am Arsch, am Arsch, am Arsch!!!" Er schüttelte den Kopf und sah dann wieder auf. Erst jetzt konnte man die dunklen Schattierungen unter seinen Augen erkennen, da er nun direkt ins Licht blickte. Er zitterte leicht. Wieder sprach er, sah sie jetzt aber an: " Ich weiss nicht mehr, was ich machen soll...Bitte...HILF MIR!!!" sein Blick war fast flehend und er wartete auf eine Reaktion seines Gegenübers.

Kitana saß noch immer regungslos, aber mit wachenden Augen im Sessel. Dann nickte sie... " Erzähl mir genau, was los ist!"

Joey sabbelte drauf los...eine geschlagene halbe Stunde redete und redete er, ohne Punkt und Komma. Als er endlich fertig war, starrte er Kitana an und wartete...

Diese widerum atmete einmal tief durch und meinte dann:

" Ooookayyy.... lass mich das noch mal zusammen fassen.... zwischen dir und Leanne ist es endgültig aus,- sie ist ständig mit irgendwelchen Freundinnen aus, während du nur noch in der Firma rumhängst und ackerst, bis du tot umfällst. Du schläfst nicht, du isst nicht und du sprichst auch kaum noch...! Soweit alles Richtig?" Joey nickte.

" Und zu guter Letzt...hast du dich verknallt?!" Der Blondschopf nickte erneut. " Und in wen?"

Tja... das hatte Joey bisher doch noch für sich behalten. Er war sich noch immer nicht sicher, ob er sein wohlbehütetes Geheimnis lüften sollte oder lieber doch nicht. Immerhin könnte das eine Menge Ärger verursachen, wenn rauskäme, dass Seto Kaiba, Präsident der grössten HighTech Firma der Welt, einen männlichen Verehrer hat. Er könnte dadurch seinem guten Ruf schaden und was viel schlimmer für Joey wäre, ist die Tatsache, dass Kaiba ihn deswegen verachten und warscheinlich auch sofort aus der Kaiba Corp. schmeissen würde, und er dann ohne Job wäre.

War dieses Risiko nicht zu hoch??? All das könnte passieren, wenn er sich jetzt outen würde!!!

Kitana schaute ihn immer noch fragend an. Joey bemerkte ihren Blick, der ihn soeben wieder in die Realität zurückbrachte. Er druckste..

" Tja...weißt du...das...ist...nicht...so einfach! Es ist...es....es ist..."

" Ja?" hakte das Mädchen nun ein wenig nach..." Kenne ich sie?"

" Nnn..nein...das ist es....ja gerade...!" er blickte nach unten.

" Joey...nun mach es nicht so spannend! Wer ist es?"

Sie rutschte nun doch ungeduldig auf ihrem Sessel herum.

Joey kniff die Augen zusammen und überschlug sich fast bei der Antwort: " Es ist ein MANN!"
 

Kitana riss verblüfft die Augen auf... " WAS?"

" Jaaaa- es ist ein Mann!" Jetzt nahm Joey seinen ganzen Mut zusammen und fügte schließlich hinzu:

" Ich liebe einen Mann!

ICH....LIEBE....SETO KAIBA!!!"
 


 

Ende Kapitel 3
 

tbc…
 


 


 

Kapitel 4: Das perfekte Leben des Seto Kaiba???
 


 

// Ich liebe SETO KAIBA!!! //
 

" Habe ich dich richtig verstanden???" Kitana glaubte nicht, was sie da gerade gehört hatte.

Joey bewegte sich nicht, kein Mucks war von ihm zu hören.

" Joey...! Hast du mir gerade gesagt, du hättest dich in deinen Chef verliebt? In... Set...Seto....Kai...baaaaa???" sie war völlig perplex.

Jetzt nickte Joey und blickte seine Freundin an, die ihn ungläubig anstarrte.

" Was bitte...hast...du dir denn dabei gedacht?" blaffte sie ihn an...

" Man...ich kann doch auch nix dafür!!! Es ist nun mal passiert! Glaubst du, ich bin begeistert?! Man kann sich nun mal nicht aussuchen, wen man liebt und ...!" paulte der Blonde jetzt zurück.

"wow wow wow...moment...! Sagtest du LIEBEN???" Die junge Frau riss die Augen noch weiter auf.

" Was...? Wie..? Was meinst du...ich verstehe nicht!" stotterte Joey jetzt.

" Du sagtest...du LIEBST Kaiba! Ich denke, du hast dich NUR VERKNALLT? Joey...das sind zwei völlig verschiedene Dinge... LIEBEN bedeutet...!"

" Ich...WEISS......... ", er unterbrach sie, " was das bedeutet! Und JAAAA...ich LIEBE ihn!" beendete er schließlich seine Aussage. Kitana ließ sich wieder in ihren Sessel zurücksinken. Sie seufzte: " In Ordnung. Lass uns das ganz sachlich angehen... du liebst ihn also...", Joey nickte wieder, " und deswegen bist du so mies drauf...", ein weiteres Nicken seinerseits, " wegen ihm läuft zwischen dir und Leanne ..."

" Er hat damit nix zu tun!" verteidigte Joey Kaiba jetzt.

" Okaaay...dann...! Joey? Weiß er es?" Joey sprang vom Sofa auf: " Bist du wahnsinnig?! Kannst du dir nur im Entferntesten vorstellen, was dann los wäre? Der würde mich doch kalt machen, ganz zu schweigen davon, wenn das rauskäme und die Presse es erfahren würde... Oh man!"

Er kippte zurück auf die Couch und vergrub sein Gesicht in den Händen.

" Ach herrje...dich scheints ja ganz schön erwischt zu haben!" bemerkte Kitana daraufhin.

Der junge Mann ihr gegenüber war verzweifelt, das sah man ihm deutlich an.

Dann wagte sie einen erneuten Versuch: " Aber, du musst es ihm sagen! Er hat ein Recht darauf, es zu erfahren."

" Nein- NIEMALS! Er darf es niemals erfahren!" keifte Joey sofort wieder.

" Mensch Joey, du musst. Du machst dich doch damit nur selber fertig, wenn du es weiter in dich reinfrisst. Sag es ihm!" versuchte Kitana ihn zu beschwichtigen.

Der Blondschopf schüttelte energisch den Kopf und stand auf. Er schnappte sich seine Jacke, und begab sich Richtung Tür. Am Eingang angekommen, drehte er sich noch mal zu der jungen Frau um, die sich nun auch von ihrem Platz erhoben hatte, und sagte: " Danke Kitana. Danke, dass du mir zugehört hast. Aber ich kann es ihm nicht sagen, ich hätte es nicht mal dir sagen dürfen. Das kann ne Menge Probleme mit sich bringen, und deshalb bitte ich dich... erzähle niemandem davon! NIEMANDEN! Versprichst du mir das?" hoffnungsvoll aber auch ernst sah er ihr in die Augen.

" Klar Kleiner! Kein Problem- ich werds für mich behalten, aber...!" weiter kam sie nicht, da Joey schon die Tür öffnete, hinaus in die Nacht trat, und auch sogleich in sein Auto stieg und davonfuhr.
 

Anstatt nach Hause, fuhr Joey wieder zur Kaiba Corporation. Dort angekommen, betrat er das Firmengebäude, wie so oft in den letzten Wochen-Nächten, und begab sich zu seinem Büro und nahm seine Arbeit wieder auf. Keine Spur von Müdigkeit machte sich in ihm breit, im Gegenteil... er war viel zu aufgekratzt, als dass er jetzt hätte schlafen können.

Er arbeitete die ganze Nacht durch, als plötzlich überall im Stockwerk die Lichter angingen und er Stimmen vernahm. Wie spät war es? Seine Arbeitskollegen traten alle soeben ihren Dienst für den heutigen Tag an. Er konnte nur hoffen, dass niemand auf die Idee kommen würde, mal bei ihm reinzuschauen. Er hatte keine Lust, Rechenschaft abzugeben, was er schon- oder besser gesagt, die ganze Nacht über, hier machte. Er hatte Glück. Jeder Mitarbeiter ging an seinen Platz und lies ihn somit in Ruhe. Vielleicht hatten sie auch gar nicht bemerkt, dass er bereits da war. Wie auch immer- das kam ihm gerade Recht. Er streckte sich und wartete darauf, dass es stiller in den Korridoren wurde, griff dann nach seiner Jacke und seinem Handy, und spazierte aus der Firma, um sich erst einmal einen heißen Cappuccino zu holen.
 

10 MINUTEN SPÄTER
 

Als er auf das kleine Cafe zuschritt, konnte er schon im Eingang eine ganze Menschenmasse ausmachen, die auf etwas starrte. Als Joey näher trat, konnte er erkennen, dass sich die Leute um ein junges Mädchen, welches- wie es schien, bewusstlos am Boden lag, versammelt hatten. Plötzlich erschrak er.

" Oh mein Gott...", schrie er und drängelte sich zwischen den Leuten durch und kniete neben der jungen Frau nieder.

" Kiara!!! Kiara! Kannst du mich hören?" rief er und schüttelte die Schwarzhaarige, die nun vor ihm lag.

" Entschuldigung...", wurde der Blondschopf schließlich von der Seite angesprochen, " kennen Sie die junge Dame?"

" Ja, das ist eine Arbeitskollegin von mir! ........Kiara!!!" er wand sich wieder dem Mädchen zu. " Verdammt noch mal...holt doch endlich mal einen Krankenwagen!!!" bluffte Joey jetzt die Umherstehenden an.
 

Während Joey seine Jacke auszog, und sie zusammenknüllte, um sie Kiara vorsichtig unter den Kopf zu legen, hörte man bereits die Sirenen des Notarztwagens.

Während die Sanitäter sich um die Schwarzhaarige kümmerten, nahm Joey sein Handy zur Hand und wählte Kaibas Privathandynummer...

" Kaiba? Hier ist Joey... Ja...Joey Wheeler! Hör auf zu reden und hör mir zu! Ich bin hier drüben in dem Cafe an der Ecke. Kiara ist zusammengebrochen und der Notarzt ist grad hier. Sie bringen sie ins Domino Hospital." Eine kurze Pause entstand, bis der Blonde weiter sprach: " Ja, mach dir keine Gedanken! Ich werde mitfahren. Dann kommst du nach der Konferenz ins Krankenhaus. Ja, ich kümmere mich um alles, du kannst dich auf mich verlassen!"

Er klappte sein Handy wieder zu und stieg ebenfalls in den Krankenwagen ein.
 

3 STUNDEN SPÄTER // DOMINO HOSPITAL
 

Joey saß im Wartezimmer, als Seto Kaiba plötzlich die Station betrat.

Als er den Blonden sah, schritt er geradewegs auf ihn zu.

" Was ist passiert?" fragte er nun aufgebracht.

" Alles okay...sie hatte nur einen kleinen Kreislaufzusammenbruch. Die Ärzte checken sie noch mal durch." beantwortete Joey die ihm gestellte Frage.

" Hoch...ich habs gewusst. Das musste ja passieren!" nuschelte sich Kaiba in den, nicht vorhandenen Bart.

" Was..." wollte Joey soeben nachhaken, als auch schon einer der Ärzte auf die beiden zutrat und sie ansprach: " Wer von Ihnen beiden ist Herr Kaiba?"

" Das bin ich!" antwortete Seto.

" Würden Sie mich bitte begleiten...ich bringe sie zu Miss Garcia!" Der Halbgott in Weiß machte auf dem Absatz kehrt, und ging den langen Flur entlang. Bevor der Blauäugige hinterher ging, und Joey sich schon wieder auf den Weg nach draußen machen wollte, hielt Kaiba ihn auf.

" Hey Joey...", der Braunäugige blieb stehen und drehte sich langsam in die Richtung, aus der die Stimme ihn soeben angesprochen hatte. Er sah den Brünetten an.

"... könntest du mir einen Gefallen tun, und auf Roland warten, der müsste jeden Moment mit einigen Sachen von Kiara hier auftauchen." Joey nickte und wollte sich gerade wieder auf den Stuhl setzen, als er erneut Seto sprechen hörte…

" Ach...und Joey? Geh bitte noch nicht, wenn Roland da war."

" Warum nicht?" wollte der Blonde nun wissen.

" Warte bitte noch!"

Joey wusste nicht, was sein Chef eigentlich von ihm wollte.

" Auf was denn?"

" Auf MICH!"
 

** Oh oh...das ist keine gute Idee!!**

dachte Joey grade panisch, als er die Bitte seiner heimlichen Liebe hörte...** ...gar keine gute Idee!!**

" Ich soll...?"

" Bitte...!" Seto schaute dem Blonden tief und ernst in die braunen Augen.

** Och menno...nicht DIESER Blick!!! Alles...- nur nicht dieser Blick! Was mach ich denn jetzt? Hmm...Ich könnte sagen, dass ich keine Zeit habe und dringend weg müsste..., aber- was ist, wenn...? Arrghhh... Joseph Jay Wheeler... reiß dich mal zusammen! Was kann schon großartig passieren? Er bittet dich lediglich, auf ihn zu warten. Warscheinlich will er sich nur dafür bedanken, dass ich mich um seine Perle gekümmert habe**

Joey nickte stumm in Kaibas Richtung und setzte sich schließlich wieder hin.

Der Brünette nickte ebenfalls und verließ nun den Warteraum.
 

Wie von Kaiba angekündigt, tauchte ca. 20 Minuten später einer seiner Angestellten auf, welcher eine kleine Reisetasche mit sich trug. Er wandte sich nicht an den Blonden, sondern erkundigte sich an der Rezeption, wo er seinen Boss und dessen Lebensgefährtin finden würde.

** Na großartig,** dachte sich Joey, ** und wozu sollte ich jetzt hier bleiben, wenn der Knilch sich bei der Oberschwester erkundigt und nicht bei mir?**

Der Braunäugige wollte gerade aufstehen, um sich aus dem Staub zu machen, als er von einer, ihm bekannten Stimme aufgehalten wurde.

" Wheeler!!! Warte!!!"

Der Angesprochene zuckte erschrocken zusammen , als wenn er gerade bei etwas Verbotenem ertappt worden wäre. Als er sich umdrehte, erblickte er natürlich den Chef der Kaiba Corp., der ihm einen erhobenen Finger entgegen hielt und etwas murmelte, das wie " einen kleinen Moment" klang.

Joey sah den Blauäugigen nur schweigend an und rührte sich nicht von der Stelle.

Er beobachtete, wie Seto mit Roland sprach und ihm einige Anweisungen zu geben schien. Der ältere Mann nickte daraufhin und war sodann auch schon um die nächste Ecke verschwunden.

Jetzt schenkte der Brünette seine ganze Aufmerksamkeit dem jungen Mann, der auf ihn warten sollte.

Und wie dieser wartete. Aber außerdem wurde er auch langsam nervös, je näher ihm der Größere entgegentrat.

Sein Körper versteifte sich und er merkte, wie sein Herz auf einmal mächtig anfing zu pochen.

Als seine große Liebe schließlich direkt vor ihm stand, hielt Joey es nicht mehr aus und wollte flüchten, aber in diesem Augenblick legte Kaiba seine Hand auf die Schulter des Braunäugigen und sprach mit ruhiger Stimme: " Danke für deinen schnellen Einsatz heute Morgen. Du musst wissen, dass...!"

" Schon okay", unterbrach ihn der Blonde, " jeder andere hätte das Gleiche getan. Und wie es aussieht, ist ja nix schlimmes passiert."

" Genau das ist es ja...es wundert mich, dass es nicht schlimmer war."

" Ich kann dir nicht ganz folgen." setzte Joey nun an, aber Kaiba schüttelte nur den Kopf und meinte daraufhin: " Das ist auch nicht so ganz einfach zu erklären! Hast du schon mal etwas von einer Krankheit gehört, die sich # Bulemie # nennt?"

" Was fürn Bulle?"

" Nicht BULLE!!! BULEMIE!!!" erwiderte der Brünette und sah Joey fragend an.

Der Kleinere schüttelte den Kopf.

" Das ist der medizinische Fachausdruck für Ess- und Brechsucht!" klärte Seto Joey nun weiter auf.

" Ess- und Brechsucht? Du meinst...kaum dass sie etwas gegessen hat, kotzt sie es auch gleich wieder aus?" fragte der Braunäugige nun etwas schockiert.

" So ungefähr...es muss nicht sofort sein, aber spätestens 3- 5 Stunden danach, will sie es wieder loswerden. Tja...Und irgendwann fängt der Körper dann an, sich dagegen zu wehren. Durch die fehlenden Vitamine und Kohlenhydrate, hat der Körper irgendwann nicht mehr die Kraft, das alles zu verarbeiten, und fängt an, verrückt zu spielen. Das Immunsystem und der Kreislauf machen schlapp...und dann passiert...!

" Dann passiert genau das, was heute in dem Cafe passiert ist, stimmts?" ergänzte Joey nun den Satz.

Kaiba bejahte die Aussage. Der Blondschopf ließ den Kopf ein wenig sinken.

" Tut mir leid, das zu hören. Das muss nicht einfach für dich sein. Ich könnte wohl nicht mit einem Menschen zusammenleben, der Essstörungen hat. Dafür esse ich viel zu gerne...oh...oh...tut mir leid! Das...das....war nicht so gemeint. Ich wollte eigentlich nur sagen...!"

" Schon gut, Joey. Ich weiß, was du meinst. Und wenn ich ehrlich bin, komme ich damit auch nicht zurecht. Weißt du, ich bin nur froh, dass Mokuba nicht mehr zu hause wohnt, denn es ist wirklich sehr anstrengend, mit Personen in einem Haushalt zu leben, die diese Krankheit haben. Das Schwierige an der ganzen Sache ist, dass es eigentlich eine Kopfkrankheit ist."

" Du meinst...?" wollte Joey nachhaken, Seto reagierte aber nicht wirklich darauf...

" Ich meine... dass sie diese Essstörungen nur hat, weil sie sich einbildet, sie wäre zu dick...ja...sie meint sogar, sie wäre regelrecht FETT! Sie kann sich nicht mal im Spiegel ansehen, weil sie das Gefühl hat, langsam aus den Nähten zu platzen."

" Aber das ist doch kompletter Schwachsinn! Das Mädel hat ne Bombenfigur!"

Joey verstand das nicht. Wie konnte seine Arbeitskollegin von sich selber glauben, sie wäre FETT?!

Wieder ergriff Seto das Wort: " Selbstverständlich ist DAS Blödsinn! Aber du wirst Menschen, die an diesem Schlankheitswahn leiden, nicht vom Gegenteil überzeugen können! Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede!"
 

** Alter Schwede...und ich dachte, ich hätte Probleme**

" Aber genug davon", holte Kaibas Stimme, Joey zurück in die Realität, " ich halts hier drin nicht mehr aus! Ich hasse Krankenhäuser!" Er machte eine kurze Pause. "Joey...hättest du noch Lust, mit zu mir zu kommen?" fragend schaute der Brünette den Blonden nun an. Dieser schluckte und wurde plötzlich ein wenig rot.

" Ich...? Mit...zu DIR? Du meinst....mit zu DIR NACH HAUSE?" stotterte er leicht.

" Ja! Mit zu MIR NACH HAUSE!" antwortete der Präsident der Kaiba Corporation.

" Öhm...na ja...weißt du...!"

" Was denn....? Hast du etwa Angst vor mir?" ein spöttisches Grinsen stahl sich über die Lippen des Größeren.

Bei diesem Anblick gewann Joey sofort seine Fassung wieder und konterte: " Ich...vor DIR ANGST??? Ha...das hättest du wohl gern?! Klar komm ich mit!"

Die beiden jungen Männer verließen das Domino Hospital und stiegen in Kaibas Wagen. Seto startete den Motor und sie fuhren los.

Der Braunäugige schaute seitlich ais dem Fenster...** Angst...! Tzz...**
 


 

Ende Kapitel 4
 

tbc...
 


 


 


 

Kapitel 5: Aufgeflogen?
 

Kaiba und Joey verließen gemeinsam das Domino Hospital und stiegen in Setos Privatwagen. Joey schnallte sich an, rutschte aber unruhig auf dem Sitz herum. Er schaute den Brünetten nicht an, als dieser ihn von der Seite her ansprach, sondern spielte nervös mit seinen Fingern und drehte Däumchen.

" Wheeler...ist alles in Ordnung mit dir?" er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

" Häh? Was? Öhm...ja klar, Kaiba. Alles okay!" versuchte der Blonde so lässig, wie möglich klingen. Seto aber schien ihn zu durchschauen. Er musste sich regelrecht zusammenreißen, den Jüngeren neben sich

nicht noch mehr aufzuziehen. Er wußte, wie unangenehm Joey werden konnte, wenn man versuchte, ihn hoch zunehmen. Deshalb ließ er es....- vorerst.

Die ganze Fahrt über saßen sie stillschweigend nebeneinander. Der eine konzentrierte sich auf die Strasse vor sich,

und der andere auf die vorbeiziehenden Häuser und Geschäfte, neben sich.

Ca. eine viertel Stunde später bogen sie um die letzte Ecke, und standen schließlich vor dem großen Eingangstor,

welches Kaibas Anwesen von der Straße trennte. Seto beugte sich über den Blonden hinüber, griff ins Handschuhfach und holte etwas, das aussah, wie eine kleine Fernbedienung, heraus, um damit das Eisengitter zu öffnen.

Joey zuckte zusammen, als der Brünette, rein zufällig, sein Knie und seine daraufliegende Hand streifte.

Er starrte Kaiba aus großen Augen heraus, an.

" Was?" fragte Seto, als er Joeys Blick bemerkte. Der Blonde fing an zu stottern...

" Ich...öhm..- ääähhh...", ** Oh Mann, was ist denn jetzt los? Joseph...reiß dich am Riehmen!**

" Jaaaa?!" smilte der Blauäugige und sah dem Braunäugigen direkt ins Gesicht. Er war dem Jüngeren dabei sehr

nahe gekommen. Joey verlor sich einen kurzen Moment lang in den tiefblauen, strahlenden Augen seines Gegenübers,

konnte dessen Blick jedoch nicht sehr lange standhalten. Er brach den Blickkontakt abrupt ab, griff nach dem Türknauf

und stieg, so schnell er konnte, aus. Kaiba tat es ihm, wenige Sekunden später, nach.
 

Joey eilte voraus, auf die riesige Tür zu und blieb auf der obersten Stufe der Treppe stehen, und trat ungeduldig

von einem Bein aufs andere. Als Kaiba auf ihn zukam, drehte er sich mit dem Gesicht zur Tür und dem Anderen somit den Rücken zu.

Jetzt kam sich Seto ein wenig dumm vor... " Joey! Was soll denn das werden, wenns fertig ist?" Er stand bereits genau

hinter dem Braunäugigen und versuchte, an ihm vorbei zu kommen, um die Tür aufzuschließen.

Er stubste den Blonden dabei ein Stück zur Seite. " Was soll `WAS` werden?" fragte dieser soeben, schaute Seto jedoch

noch immer nicht an. Kaiba zog den Jungen am Ärmel hinein in die große Eingangshalle, und schloß hinter ihnen die Tür.

Dann drehte er sich wieder zu Joey um und machte erneut einen Schritt auf ihn zu. Der Kleinere wich daraufhin einen Schritt zurück.

Seto mußte lachen. " Was ist denn so komisch?" fragte der Blonde nun etwas verwirrt.

" Du!" bekam er zur Antwort. Joey verstand nicht. " Ich??? Wieso das?"

" Du benimmst dich wie jemand, der Angst hat, jeden Moment aufgefressen zu werden!"

** Hast du ne Ahnung...** dachte sich der Kleine. Seto wartete auf eine Reaktion, und einen Augenblick später bekam er sie auch...nur nicht so, wie er erwartet hatte. Er rechnete damit, dass Joey sich tierisch aufregen und alles abstreiten würde...eben den großen Macker spielen würde...aber das Gegenteil geschah. Joey zog einfach seine Jacke aus und schmiss sie in die nächstbeste Ecke.

Dann grinste er, das heisst... er versuchte es zumindest, und sah Kaiba diesmal direkt an, bevor er sagte: " Und...? Wie

wärs mit ner kleinen Schloßführung?" Ein wenig zittrig war seine Stimme schon noch, aber er überspielte es gekonnt.

Seto zog eine Braue hoch. " Schloßführung?"

" Jaaaa...Schloßführung! Hast du was an den Ohren?" So langsam gewann Joey seine Selbstsicherheit zurück. Er konnte

Kaiba schon wieder pisacken. ** Na also... ich wusste doch, dass ich mich wieder einkriege...** dachte er mit Zufriedenheit.

Noch immer wartete er auf Setos Antwort. Eigentlich würde er sich in der großen Villa schon gern mal umschauen.

Man sollte doch meinen, dass nicht jeder die Chance bekommt, beim großen Seto Kaiba eingeladen zu sein.

" Also? Was ist jetzt, Herr Kaiba?! Zeigen Sie mir ihr Schlafzimmer, oder was?" Joey grinste wieder frech.

Jetzt fing auch Seto an zu grinsen und meinte dann: " Du gehst aber ran! Ich dachte, wir genehmigen uns erstmal ein

Glas Wein und gehen dann über zu.... hmm- wie nenn ich es denn mal?- schönen Dingen?" Seto beobachte den Blonden

jetzt ganz genau, und musste sich beherrschen, nicht laut zu lachen, denn Joeys Blick wegen dieses `ungewöhnlichen ` Vorschlags, seiten Kaibas, war einfach unbezahlbar...sogar für den reichsten Jungunternehmer

aller Zeiten.

" Wo ist das Badezimmer?" fragte Joey jetzt panisch und sah sich hektisch um.

" Den Flur entlang und dann die zweite Tür links." und dann setzte Seto noch eins drauf, " Willst du dir vorher

noch das Näschen pudern? Ich finde eigentlich...!" weiter kam er nicht, denn der Braunäugige war nach einem bissigen Blick,

der Kaiba galt, auch schon verschwunden.

" Herrgott...ist der süss, wenn er Panik schiebt." murmelte der Brünette vor sich hin.

Währenddessen stürmte Joey in das Bad und knallte die Tür hinter sich zu. Er schloß ab. Dann stellte er sich

vor den riesigen Spiegel,der über dem Waschbecken hing, und schaute hinein. Seine Wangen waren ganz schön gerötet.

" Ich glaub das jetzt nicht. Was bitte war das denn eben? Merkt der noch was??? Was glaubt dieser Schnösel

eigentlich, wer er ist?! Arghhh..." Der Junge bebte vor Zorn....so hatte ihn schon lange keiner mehr aufgezogen.

Wenn er recht überlegte, hatte ihn bisher niemand so hochgenommen. Keiner hatte sich das jemals getraut.

Joey war zwar ein echt netter Kerl, hatte aber vor ein paar Jahren nicht unbedingt den besten Ruf...im Gegenteil.

Damals war er als ein brutaler Rowdy bekannt, dem sich niemand in den Weg stellte. Diese Zeiten jedoch waren

vorbei.

** Vielleicht sollte ich mal wieder andere Saiten aufziehen. Niemand macht sich über Joey Wheeler lustig! Oh mann...

jetzt hör ich mich schon an, wie Kaiba. Was mach ich jetzt? Ich kann doch nicht zurück zu ihm gehen und so tun, als wenn

nix gewesen wär... mooooooooment!!! Wieso eigentlich nicht. Das wär ja noch schöner, wenn ich mir von ihm über die Fresse

fahren lassen würde. Na warte...** jetzt grinste Joey wieder selbstsicher, wusch sich noch schnell die Hände und ging zurück

in die große Eingangshalle. Kaiba war nirgends zu sehen. " Kaiba?" rief Joey nun und sah sich um.

" Ich bin im Wohnzimmer!" kam es von irgendwo her, aber der Blonde konnte nicht ausmachen, aus welcher Richtung.

" Na toll...und wo ist das Wohnzimmer?" rief er noch einmal und lauschte angestrengt, um rauszuhören, woher die Stimme

Kaibas kam. Doch plötzlich kroch eine Gänsehaut über seinen Rücken, als er hinter sich die Nähe einer ihm wohl

bekannten Person spürte...

" Direkt vor deiner Nase, mein Rehauge."
 

"Wow", Joey drehte sich mit Schwung um, und stieß fast mit Kaibas Nase zusammen. Dieser konnte gerade noch seinen

Kopf nach hinten ziehen. Joey wurde wieder rot. " Öhm...Kaiba...ich glaub, es... ist... besser, wenn ich jetzt gehe. Du bist

auch sicher erschöpft. Erst die Konferrenz und dann die Sache mit Kiara... du...solltest dich ausruhen." Seto zog verwundert

eine seiner feingeschwungenen Augenbrauen hoch. " Wheeler... ich hab so das dumpfsinnige Gefühl, dass du irgendein

Problem hast! Liegt es an mir? Wegen dem Spruch eben.... es tut mir leid, okay?! Ich habs nicht so gemeint." Er schaute

Joey dabei ernst an. " Schon klar!" antwortete der Blonde daraufhin und Kaiba meinte, eine Spur von Traurigkeit

in den wunderschönen braunen Augen zu erkennen. Joey war im Begriff zu gehen. Seto wollte gerade die Hand nach ihm

ausstrecken und noch etwas sagen, aber der Jüngere kam ihm zuvor: " Mach dir keine Umstände. Ich find schon alleine raus."

Damit wandte er sich um, ging in Richtung Eingangstür und ließ den Brünetten somit einfach stehen.

Seto stand immer noch völlig perplex an Ort und Stelle. Erst, als er die Tür ins Schloß fallen hörte, erwachte er aus seiner

Erstarrung und lief dem Blonden hinterher. " Wheeler!!!! Warte!" rief er, so laut er konnte, aber Joey hatte das Grundstück

anscheinend schon verlassen. Er war nirgends zu sehen. Kaiba rannte in die Garage, sprang in seinen Mustang, startete den Wagen

und fuhr mit quietschenden Reifen die Auffahrt hinunter. Er raste um die nächste Ecke und hielt Ausschau nach dem Braunäugigen.

** Wo, zum Teufel, ist er abgeblieben? Soweit kann er doch noch gar nicht gekommen sein. Kann der Junge fliegen?**

Seto wunderte sich, dass er Joey nicht sichten konnte. Wie auch...
 

Joey hatte noch gar nicht, wie Seto annahm, das Kaiba Anwesen verlassen. Er war um die riesige Villa herum gegangen

und hatte sich im großen Garten, auf der Rückseite des Hauses, auf einer kleinen, weissen Bank nieder gelassen.

Dort verharrte er stillschweigend. Auch, als er Kaiba nach ihm rufen hörte, machte er nicht auf sich aufmerksam.

Er wollte ihn jetzt nicht sehen. Er KONNTE einfach nicht. Das, was da gerade zwischen ihnen beiden gewesen ist...

Was heisst hier eigentlich ZWISCHEN IHNEN GEWESEN? Was ist denn zwischen ihnen gewesen? Gar nichts!!!!!!

Ja...GAR NICHTS! Aber dennoch hatte Joey das Gefühl, dass er Seto Kaiba eben näher gewesen war, als irgendjemand

sonst auf diesem Planeten. Ach was.... pure Einbildung!

** Mann....wieso muss sowas ausgerechnet mir passieren? Und dann auch noch ein Kerl! Und was am schlimmsten ist... warum

ausgerechnet Kaiba?** Joey zog die Beine an seinen Körper, verschrenkte die Arme über seinen Knien und senkte den Kopf.

Was sollte er jetzt nur tun? Kaiba alles erzählen? Ihm die Wahrheit sagen? Aber was war denn überhaupt die Wahrheit?

Dass er, Joey Wheeler, einer seiner Angestellten, sich in ihn verknallt hatte? Oder ihn sogar liebte? Nein! Das konnte er auf

gar keinen Fall tun. Kaiba würde ihn auslachen, oder noch schlimmeres. Aber die ganze Nacht hier sitzen, auf Kaibas Grundstück,

und Trübsal blasen,ging ja nun auch nicht. Er sollte einfach nach Hause gehen, zu seiner Ehefrau, und die ganze Sache vergessen. Das wär

wohl das Beste. Für alle Beteiligten, die allerdings nicht mal wußten, dass sie überhaupt beteiligt waren. Joey erhob sich schweren Herzens und machte sich auf den Nach Hause Weg. Er maschierte die Schleichwege entlang und war nach einer guten dreiviertel Stunde in seinem Wohnviertel angelangt. Plötzlich hörte er ein Hupen, als er gerade die Kreuzung überqueren wollte. Er erschrak leicht und drehte sich um. Er musste die Augen zusammen kneifen, da er von sehr hellem Licht geblendet wurde. " Ja, spinnt der, oder was?! Mann, du Penner...schalt dein Fernlicht aus!" schrie er dem Auto entgegen und wedelte mit den Armen. Der Wagen kam mit einem scharfen Bremsen vor dem Blonden zum Stehen und die Fahrertür flog auf. Joey konnte den Fahrer nicht erkennen, da seine Augen noch immer von den Scheinwerfern geblendet wurden.

" Sag mal, merkst du noch was? Mach dein verschissenes Licht aus...davon kann man ja blind werden!" maulte Joey sein Gegenüber an.

Er versuchte immer noch krampfhaft herauszufinden, was hier eigentlich vor sich ging, und blinzelte mit den Augen- nahm aber nur eine

schemenhafte Gestalt wahr, die sich ihm langsam näherte. Der Braunäugige wurde langsam, aber sicher sauer und ballte die Hände zu Fäusten. Im nächsten Moment trat die Person vor die Scheinwerfer und Joey erkannte.... Kaiba!
 

" Was, verdammt nochmal, ist dein Problem, Wheeler?" fauchte der Braunhaarige Joey an.

Der Blonde wich erschrocken zurück und starrte den Größeren aus weit aufgerissenen Augen an.

" Ich hab dich was gefragt!" Seto trat weiter auf ihn zu, bis er nur noch wenige Zentimeter von ihm

entfernt, stehen blieb und ihn mit einem Blick ansah, den Joey nicht deuten konnte.

" Also? Ich höre!"

Joey senkte den Blick. Er konnte Seto nicht in die Augen schauen. Zu sehr schämte er sich seiner

Gefühle seinem Chef gegenüber.

Der Brünette verdrehte genervt die Augen und griff schließlich nach Joeys Arm und zerrte ihn mit sich.

Jetzt protestierte der Braunäugige doch: " Hey...was soll das? Lass mich los, Kaiba!"

" Halt den Mund und steig in den Wagen!" Joey wußte, dass es nichts brachte, ihm jetzt zu widersprechen.

Also ließ er sich auf den Beifahrersitz sinken und zog die Autotür hinter sich zu. Seto stieg ebenfalls ein und startete den Motor.

Während der Fahrt schwiegen beide wieder. Sie führen aus der Stadt hinaus, auf die Landstrasse.

Joey hielt diese drückende Stille nicht länger aus. " Was soll das alles? Was bezweckst du damit, Seto?"

Kaiba horchte auf, und musste plötzlich lächeln. " Was?" fragte Joey. " Warum lachst du?"

" Du hast SETO zu mir gesagt!"

" Ja und?"

" Du hast mich noch nie bei meinem Vornamen genannt!"

" Hab ich nicht?" fragte der Blonde nun, doch er musste sich eingestehen, dass Kaiba Recht hatte.

Er hatte ihn wirklich bisher nur bei seinem Nachnamen gerufen. Warum er das immer tat, wusste er

selber nicht. Dabei war Seto doch eigentlich ein sehr schöner Name.

Jetzt ergriff der Brünette wieder das Wort. " Joey...was ist mit dir? Warum gehst du mir aus dem Weg?"

" Das tue ich doch gar nicht!" protestierte der Kleinere.

" Doch! Das tust du!"

" Tue ich nicht! Sitze ich hier neben dir, oder was? Joey wurde sauer.

" Ja sicher. Aber auch nur, weil ich dich gezwungen habe." erwiderte Kaiba.

" Mich zwingt niemand, ist das klar?!"

" Ach...? Und, wie bitte- nennst du das dann, wenn ich dir ständig hinterher laufen und dich einfangen muss?"

" Es hat dich doch niemand gezwungen, das zu tun, oder?" Jetzt musste der Blonde unwillkürlich lächeln.

Auch Seto musste schmunzeln. Joey hatte anscheinend bemerkt, wie blödsinnig seine Aussage grade war.
 

" In Ordnung, Joey. Lassen wir das. Hör zu..."

" Nein!" unterbrach ihn der Braunäugige, " Kaiba... ich weiss nicht, was du von mir willst, oder warum du

deine Zeit mit mir verschwendest, anstatt zum Beispiel bei Kiara im Krankenhaus zu sein, oder zu

arbeiten", jetzt unterbrach Kaiba ihn, " Erstens... Richtig...Kiara liegt im Hospital, die Besuchszeit ist übrigens vorbei,

zweitens.... es ist Freitag Abend, und irgendwann brauch auch ich mal Wochenende, und drittens....", er brach

den Satz ab, riss das Lenkrad abrupt nach links und fuhr schnurstraks in einen Feldweg hinein, und bremste

so scharf, dass Joey sich gegen die Amatur stemmen musste, um nicht mit Schwung durch die Windschutzscheibe

zu donnern.

Als der Wagen zum Stehen kam, schaltete Seto den Motor aus, legte seine Hände auf das Lenkrad und starrte

gerade aus, nach draußen. Joey schaute ihn verwirrt ,von der Seite her, an. Kaiba atmete tief durch und wandte

sich dann dem Blonden zu. Er schaute ihm jetzt tief in die bernstein farbenen Augen und....

nahm die Hand Joeys in die Seinen. Dem Braunäugigen lief ein warmer Schauer über den Rücken und ein Kribbeln machte sich in seinem

gesamten Körper breit.

** Oh mann...oh scheiße... ** Joey versuchte seine Hand wegzuziehen, aber Kaiba ließ es nicht zu.

Jetzt sah der Blonde wieder auf und fing leicht an zu zittern. Er schaute Kaiba jedoch fragend

direkt ins Gesicht. Dieser erwiderte den Blick, und lächelte.

" Wheeler...Joey! Du fragst dich, warum ich meine Zeit mit dir, deiner Meinung nach, verschwende?"

Joey nickte langsam.

" Die Antwort darauf ist.... ich...ich kann dich....gut leiden! Sehr gut sogar! Ich meine,... du bist ein netter Kerl,

du bist mir eine große Hilfe in der Firma, du warst derjenige, der sich um Kiara gekümmert hat.

Und du bist...", Joey zog seine Hand weg. Seto schaute ihn verdutzt an. Joeys Blick wurde traurig. Eine große

Hilfe in der Firma also. Ein netter Kerl. Mehr war er für ihn nicht? Klar doch...was hatte er erwartet?

Dass der große Seto Kaiba ihm seine Liebe gestehen würde? Das er sein Leben mit ihm verbringen wollte?

Wie naiv war er eigentlich?

" Fährst du mich bitte nach Hause, Kaiba?!"

" Joey...ich...",

" Bitte!"

Seto schaute den Blonden aus enttäuschten Augen an...

**und du bist.... wunderschön!!!** dachte er seinen Satz zuende. Wie gerne hätte er das Joey noch gesagt.

Aber er hatte ihm erst gar nicht die Chance dazu gelassen. Warum, um Himmels Willen war dieser

Junge nur so kompliziert. Da war Seto nun schonmal bereit, seine Gefühle zu offenbaren, und was machte

dieser....? Aber er würde nicht aufgeben. Er würde Joey beweisen, dass er ihm wichtig war, dass er sich in ihn

verliebt hatte. Es würde sich noch eine neue Chance ergeben. Er musste sich was einfallen lassen.

Er startete erneut den Motor, legte den ersten Gang ein und fuhr zurück in die Stadt.

Joey schwieg die Fahrt über wieder.
 

Als sie an der Einbiegung zu der Strasse, in der Joeys Wohnung lag, ankamen, stieg Seto vom Gas und wollte

den Wagen anhalten. Der Blonde aber bat ihn, ein Stückchen weiter zu fahren, damit man sie von seinem

Küchenfenster aus nicht eventuell würde sehen können. Kaiba wunderte sich über diese Bitte, tat aber wie ihm geheißen.

Er ließ das Auto wenige Meter weiter rollen und bremste dann ab. Joey legte bereits die Hand an den Türknauf.

" Danke!" sagte er noch, bevor er die Tür öffnete. Dann wurde er sachte am Handgelenk gepackt.

" Warte!" flüsterte der Brünette ihm ins Ohr.

Der Braunäugige hielt in seiner Bewegung inne. Er spürte, wie Seto sein Gelenk losließ und die Hand

an seinem Arm entlang zu seinem Gesicht glitt. Er spürte...wie Kaibas Finger sein Kinn umschlossen und es somit

zu ihm herum drehten. Joey ließ es zu. Augenblicklich schauten sie sich an. Setos Blick wanderte

von Joeys Augen, über seine Wangen hinweg...zu seinen Lippen. Dort verweilte er einen winzigen Moment.

Dann näherte sich Seto Joey vorsichtig und zog das Kinn des Blonden, welches er mit seiner Hand noch immer umschloß, zu sich heran.

Er schloß die Augen und kam noch näher. Joey hielt den Atem an.... und schloß ebenfall die Augen...und wartete. Wartete...auf das, was nun passieren würde. Und es geschah!

Ihre Lippen brührten sich. Erst kurz und zögernd. Doch dann mutiger. Joey vergaß alles um sich herum.

Er versank so sehr in dem Kuss, dass er sich wünschte, dieser Moment würde niemals enden.

Es war... es war... er hatte das Gefühl, sich in dieser Leidenschaft, die auf einmal zwischen ihnen brannte, zu verlieren.
 

Sie lösten sich von einander. Noch immer hatte Joey die Augen geschlossen. Dieser Kuss war nicht von langer

Dauer, aber dennoch intensiv. Es kam ihm so vertraut vor, als wäre es nie anders gewesen.

Dann schaute er Seto an. Ihre Blicke kreuzten sich. Jeder versuchte in den Augen des anderen zu lesen.

Keiner von beiden sagte ein Wort. Dann plötzlich zuckte Joey zusammen, stieß die Wagentür auf und rannte davon

in Richtung seiner Wohnung.

** Verdammt! Mist! Scheiße! Ich glaub das nicht! Hab ich das grade wirklich erlebt? Hab ich grade wirklich...**

Joey blieb plötzlich stehen und riss die Augen auf. Vor ihm, auf dem Absatz der Treppe seiner Wohnungstür... stand

Leanne...seine Frau. Sie schaute ihn düster an.

** Scheiße.... ich hab gerade meine Frau betrogen** schoß es dem Blonden durch den Kopf.

** Sie weiß es! Sie weiß es!**

Er riss sich zusammen und versuchte, so gelassen wie möglich rüber zu kommen. Er ging mit einem einfachen " Hallo",

ohne sie dabei anzuschauen, an ihr vorbei, und in die Wohnung. Sie schaute ihm finster nach und folgte ihm dann.
 

Seto verfolgte die Szene aus dem Auto heraus, und als die beiden im Haus verschwunden waren,

schüttelte er nur verständnislos den Kopf und fuhr los.
 


 

Ende Kapitel 5
 


 

tbc...
 


 


 


 

Kapitel 6: Zuviel Alkohol?!
 


 

Es war bereits ein kalter Tag im winterlichen Februar, am 28. Februar- um genau zu sein, als Joey im Supermarkt noch einige Lebensmittel für das bevorstehende Wochenende einkaufen wollte. Er hatte mittlerweile seine eigene Wohnung. Nachdem er und Kaiba sich damals fast direkt vor der Nase seiner Ex Frau

geküsst hatten, hatte sie ihm anschließend im Haus so eine Szene gemacht, dass er endgültig die Schnauze voll hatte, und seine Sachen packte.

Er war eine zeitlang bei Kitana unter gekommen, solange, bis er etwas eigenes fand. Er kam sehr gut alleine zurecht.

Es war viel angenehmer als zuvor. Keiner quengelte, wenn er nach Hause kam.

Niemand war da, um ihm auf die Nerven zu gehen.

Er liebte es!

Als er also an diesem Tag so durch den Gang mit dem Trockensortiment schlenderte, da er nach Kaffee suchte, wurden ihm plötzlich von hinten die Augen zugehalten…
 

„ Rate!“ , vernahm er, eine ihm wohl vertraute Stimme. Der Blonde seufzte auf und lächelte dann, noch immer nichts sehend.

„ Hey Kleines…haste Langeweile, oder was?“ dann entzog er sich der hinter ihm stehenden, indem er sich fix

umdrehte und seiner besten Freundin direkt ins grinsende Gesicht sah.

„ Wie geht’s dir Joey? Wir haben uns lange nicht gesehen!“

„ Jaaa…wahnsinnig lange! Lass mich lügen…sind es jetzt 2 oder doch schon 3 Tage?“

Kiara,- die Lebensgefährtin seines Chefs, und seine- seit neuestem, beste Freundin,

streckte dem Blonden die Zunge heraus und meinte dann:

„Okay, du Scherzkeks…genug gelacht. Mal was anderes…hast du nachher, bzw. heute schon was vor?“

„ Öhm…eigentlich wollte ich es mir später auf dem Sofa gemütlich machen und ein paar Videos reinziehen, wieso?“

wollte der Junge wissen.

„ Seto und ich wollten heute Abend zu Mokuba, Junggesellenabschied feiern.“

Joey wusste natürlich, dass Kiara und Kaiba schon seit längerer Zeit zusammen waren, jedoch konnte er sich nie wirklich

mit der Tatsache abfinden, dass es so war. Heimlich war der Blondschopf nämlich selbst, wie er sich vor einiger Zeit selbst eingestanden hatte, in den Jungunternehmer verliebt, was ausser seiner alten Bekannten Kitana, noch immer niemand wusste, und so sollte es auch weiterhin bleiben.

„ Ich glaube eher…“, Joey stutzte, „ warte mal.... Sagtest du grade JUNGGESELLENABSCHIED?

Bei Mokuba? Dem Mokuba? Mokuba KAIBA?“ Kiara unterbrach den Braunäugigen mit hoch erhobenen Händen.

„ Joeyyy…komm mal wieder runter. Ja, ich meinte Setos kleinen Bruder Mokuba.“

„ Der Lütte heiratet? Seit wann das denn? Wieso weiss ich davon nichts?“ Joey konnte es nicht fassen…was denn noch alles? Kiara war mit Kaiba liiert und dessen jüngerer Brüder war im Begriff, sich ins Unglück zu stürzen.

Und was machte er, Joey Wheeler? Er hatte nicht mal einen Hund. Wie unfair das Leben doch manchmal sein konnte.

Jetzt sprach das Mädchen erneut:

„ Wenn du mich mal ausreden lassen würdest, könnte ich dich aufklären, okay?“ „ Ich bitte darum!“ Kiaras Augen blitzten

den Blonden nun an, „ Joey!!!“ „ Ist ja schon gut! Ich sag ja schon nix mehr.“ Joey wirkte etwas geknickt.

„ Dankesehr…also, was ich eigentlich sagen wollte, bevor du mich unterbrochen hast, war- dass nicht Mokuba Abschied feiert, sondern Duke- und es nur bei Setos Bruder in der Wohnung stattfindet, da in Dukes Wohnung schon die Abschiedsfeier

seiner Perle geplant war.“ Joey sah seine Freundin mit großen Augen an. „ Ach so, dann sag das doch. Du hast mir nen ganz schönen Schrecken eingejagt, weißt du das?!“

Die junge Frau gabs auf. Stattdessen fragte sie: „ Hättest du nicht Lust, mitzukommen? Vorher könnten wir beide uns doch noch treffen und schon mal vorglühen. Seto muss bis heute Abend noch arbeiten, und er will fahren. Und soweit ich weiss,

hast du- genau wie ich, Urlaub...also könnten wir uns ruhig ein, zwei Gläschen Sekt gönnen. Was meinst du? Bist du dabei?“

Joey hätte schon Lust gehabt, aber bei dem Gedanken daran, dass er später Kiara und Kaiba beim Turteln würde ertragen müssen, wurde ihm ganz schlecht. Die Schwarzhaarige jedoch ließ anscheinend gar kein NEIN gelten, sie klopfte Joey einfach nur auf die Schulter, nickte und rief ihm beim Gehen nur noch ein „ Bis später“ zu. Der Blonde blieb völlig perplex zurück.

// Na ganz toll…viel Spaß als 3. Rad am Wagen, Joey Wheeler//
 

BEI JOEY ZU HAUSE
 

Ca. eine Stunde später, Joey schloss grade seine Wohnungstür auf, als auch schon sein Handy klingelte.

// das darf ja wohl nicht wahr sein...kann man nicht mal in Ruhe seinen Einkauf auspacken?// grummelte

er sich in den, nicht vorhandenen Bart. Genervt schaute er aufs Display und erkannte Kiaras Nummer.

"Ja?!" meldete sich der Blonde, nachdem er auf den Annahmeknopf gedrückt hatte. Dann riss er die Augen auf..

" Was? Wie jetzt? In einer Stunde? Och menno...Mädchen!Ich bin grade erst rein, ich muss mein Zeug noch auspacken,

duschen, mich umziehen und eigentlich wollte ich auch noch was essen?!" Am anderen Ende wurde geantwortet und Joey

seufzte auf. " Hach...jaaaa-in Ord...ja..ich beeil mich! Bis dann!" Damit legte er auf und schaute sich erstmal in seiner

Küche, in der er nun stand, um.

" Ja spinn ich? Ich werd jetzt genau das tun, was ich vorhatte. Und wenn es länger dauert, als eine Stunde, dann muß Miss Garcia eben warten. Wäre ja noch schöner. Wenn ich nicht was futtere, bevor ich was trinke, kann ich in zwei Stunden wieder nach Hause kriechen...und zwar auf allen Vieren!" meckerte Joey und machte sich daran, erstmal den Einkauf auszupacken. Dann ging er, wie gewollt, duschen und kletterte in frische Sachen. Dann ging er zurück in die Küche, und schmiss sich noch ein paar Eier in die Pfanne. Nachdem er schließlich satt war, was bei dem Blonden gar nicht so leicht umzusetzen war, zog er sich seine Jacke über, nahm seinen Schlüssel und machte sich auf den Weg zur Kaiba Villa.
 

KAIBA-ANWESEN
 

Joey stand vor dem großen Eisentor und klingelte. Binnen weniger Sekunden wurde ihn geöffnet.

Er betrat das riesen Grundstück, und maschierte geradewegs auf die Tür zu.

Er wußte genau, wo er lang mußte, schließlich war er nicht das erste Mal bei Kaiba zu Hause.

// Schade, dass Kaiba nicht hier ist, obwohl....eigentlich ist es doch ganz gut so, es reicht schon,

wenn ich die beiden zusammen als Turteltäubchen den ganzen Abend ertragen muß...// Als nächstes fielen ihm wieder

die Abende ein, die er seit einigen Monaten, immer mal wieder mit Kaiba verbracht hatte.

Sie hatten sich stehts dann getroffen, wenn Kiara entweder mit ihren Freundinnen unterwegs war,

oder wenn Joey und Kaiba mal länger in der Firma arbeiten mussten. Viel war zwischen ihnen nie passiert...

sie küssten sich zwar und Joey lag auch oft einfach nur auf der Couch, Seto hinter ihm, und genoss einfach nur,

dass sie zusammen waren. Aber geschlafen hatten sie nie miteinander. Joey war auch der festen Überzeugung,

dass das für seinen Chef einfach nur ein Spiel war. Eine kleine Abwechslung, um dem Alltag, und dem Stress in

der KC und auch zu Hause zu entkommen. Aber für den Blonden war es mehr! Er liebte es, wenn Kaiba seine Zeit

mit ihm verbrachte, er liebte es, wenn der Brünette einfach nur in seiner Nähe war. Er liebte...IHN!

Und auch, wenn das alles nichts Ernstes von Seiten Kaibas war, war es dennoch besser, als gar nichts.

Abrupt wurde er aus seinen Gedanken gerissen, denn erneut wurde ihm eine Tür geöffnet und Joey schritt

mit einem gezwungenen Grinsen über die Schwelle.// Okaaay...das Spiel kann beginnen//
 

Der Braunäugige betrat das Wohnzimmer, und blickte in Richtung des Glastisches, vor dem Kiara bereits mit einem Glas

Sekt in der Hand, auf dem Fußboden saß. Joey runzelte verwundert die Stirn. " Sag mal, kannst du mir mal verraten,

warum du da auf dem Fußboden sitzt? Ich meine, es ist ja nicht so, als wenn ihr keine Couchgarnitur hättet."

Die junge Frau lächelte ihn an: " Ach weisst du, Joey...ich finds hier unten gemütlicher. Meine Freundinnen und ich

sitzen immer auch immer aufm Boden, wenn wir feiern. Ist persönlicher." " Na, wenn du das sagst." antworte der Blonde

noch etwas verwirrt und sah sich um. " Was ist denn? Willst du dich nicht zu mir setzen?" wurde er daraufhin gefragt.

" Öhm...ja- klar doch." reagierte der Junge und ließ sich ebenfalls auf dem Teppich nieder.

Kiara goss ihm ein Glas Sekt ein und fing sofort an, drauf los zu plappern. Joey hörte genervt zu. Je später der Nachmittag wurde, umso mehr floß der Alkohol. Wenn sie so weitermachen würden, wären sie betrunken, bevor der Junggesellenabschiedsabend begann. Wobei da nicht mehr wirklich viel fehlte. Immerhin hatten sie beide schon je eineinhalb Flaschen Sekt intus. Joey war, je mehr er getrunken hatte, immer lockerer geworden, was Alkohol bekannterweise so mit sich brachte.

Sie sprachen über Gott und die Welt, bis Kiara plötzlich anfing, über Kaiba zu reden. Sie war dabei, ihre sexuellen Geheimnisse auszuplaudern. Joey horchte auf. Jetzt wurde er doch neugierig. Je mehr sie allerdings verriet, desto unangenehmer

wurde dem Blonden das Thema dann doch. Man stelle sich vor, da saß die Lebensgefährtin seiner heimlichen großen Liebe, und verriet die Geschichten aus deren Schlafzimmer. Joey wurde schlecht. Er stand mitten in Kiaras Erzählungen auf,

und lief ins Badezimmer. Er schloss die Tür ab und fand sich vor dem großen Spiegel wieder, vor dem er schon einmal gestanden hatte, nur nach einer etwas anderen Situation.
 

Er schaute sich an. // Oh man...wie seh ich denn aus...?ich glaub, der Alkohol bekommt mir nicht! Was red ich denn da?

Natürlich bekommt mir der Alk nicht, aber was mir mehr zu schaffen macht, ist die Tatsache, dass ich hier mit

Kaibas Freundin sitze und mir ihre schlüpfrigen Sexgeschichten reinziehen muss! Gott...ich sollte nach Hause gehen!//

Als er schließlich wieder aus dem Bad und ins Wohnzimmer trat, blieb er wie angewurzelt stehen. Er blickte in zwei eiskalte, stahlblaue Augen. Joey schluckte." Kaiba?! Was...was machst du denn hier?" Kaiba funkelte ihn finster, jedoch fragend an.

" Wheeler...ich wohne hier! Im Gegensatz zu dir! Was hast du in meinem Haus zu suchen?"

Der Braunäugige dachte, er sähe und höre nicht richtig. Warum war Kaiba so abwertend und arrogant ihm gegenüber?

Was hatte er ihm getan, dass sein Chef ihn so anfuhr? " Seto...öhm-ich meine Kaiba...Kiara hat mich eingeladen, sie

hat gefragt, ob ich mit zu Dukes Junggesellenabschiedsfeier komme, ich...", weiter kam der Blonde nicht, denn Kaiba

hob nur die Hand, als Zeichen, dass er still sein sollte, und schaute stattdessen seine Freundin mit düsterem Blick an.

" Könntest du mir freundlicherweise erklären, was du dir dabei gedacht hast?!" fauchte er die junge Frau an.

Joey wurde mulmig zu mute und meinte, bevor Kiara antworten konnte: " Okay Leute...mein Fehler! Streitet euch nicht.

Ich werde jetzt besser gehn. Ich hol nur noch meine Jacke und dann bin ich auch schon verschwunden!" er trat vor an das Sofa und griff nach seinem Annorack. " Viel Spaß dann noch...und grüßt Duke von mir okay?!" Dann drehte er sich um und wollte den Raum verlassen, als Kiara aufsprang, etwas unsicher auf den Beinen, was sie dem vielen Sekt in die Schuhe schieben

konnte, und hielt Joey lallend auf. " Warde Jou...isch mein....seddo...was isn dein verdammdes probblem?"

" Du!" murmelte Kaiba nur und verdrehte dabei genervt die Augen, bevor er aus dem Wohnzimmer trat.

Joey blickte von seinem Chef zu seiner Freundin. Jetzt war er völlig verwirrt. Was denn jetzt nun? Sollte er nun nach Hause gehen oder sich den ganzen Abend weiterhin Setos schlechte Laune und eine besoffene Kiara antun. Bevor er sich entscheiden konnte, tauchte der Brünette plötzlich wieder im Zimmer auf und meinte nur kühl: " Kiara...zieh dir was Vernünftiges an, beeil dich! Wir sind spät dran. Und du", er wand sich an den Braunäugigen, " du...solltest auch langsam mal in die Strümpfe kommen! Oder willst du hier bleiben?!" Jetzt reichte es dem Blonden.

" Verdammt noch mal...könnt ihr euch langsam mal entscheiden?"

" Ich dachte, das hätte ich bereits!" kam es nur knapp von dem Blauäugigen zurück. Joey seuzte und anschließend verließen die Drei, nachdem auch Kiara fertig war, die Kaiba Villa und fuhren zu Kaibas Bruder Mokuba.
 

BEI MOKUBA
 

Als die Drei beim kleinen Kaiba ankamen, war die Party bereits in vollem Gange. Mokuba freute sich, seinen blonden Freund mal wieder zu sehen und übergab ihm sogleich eine Flasche Bier, um mit ihm anzustoßen. Joey aber lehnte dankend

ab, da er der Meinung war, das er heute bereits mehr, als genug getrunken hatte. Dabei schaute er zu Kaiba.

Dieser jedoch würdigte ihn keines Blickes. Er saß in einer Ecke am Tisch, zusammen mit Duke und trank auch ein Bier,

dass ihm soeben vor die Nase gestellt worden war. Der Braunäugige setzte sich zu Kiara, Mokuba und Yugi in die Küche, Tristan saß ebenfalls am Tisch, hatte sich aber zu Seto und Duke gesellt, und lauschte den Gesprächen. Er wünschte sich mehr und mehr, dass er doch nicht mit gefahren wäre, denn alle ausser ihm, schienen sich prächtig zu amüsieren. Sogar sein Chef hatte anscheinend Spaß. Joey konnte nicht sagen, was und wieviel Seto schon getrunken hatte, aber es musste eine ganze Menge gewesen sein, denn als dieser aufstand, um in das Wohnzimmer zu gehen, torkelte er schon sehr dolle.So kannte er Kaiba ja gar nicht.

Er hatte sich doch sonst immer so unter Kontrolle.In der Wohnstube war eine Art Tanzfläche aufgebaut worden.

Kiara, die jeden Rythmus im Blut zu haben schien, räkelte sich aufreizend auf dem Parkett und flirtete mit Duke.

Joey traute seinen Augen nicht, als er verfolgte, wie Seto ebenfalls den Holzboden betrat und seine Freundin

antanzte. Sie stellte sich vor ihn und glitt mit kreisenden Bewegungen an seinem Körper hinunter und wieder rauf.

Und Seto machte auch noch mit. Joey merkte, wie die Eifersucht und gleichzeitig die Wut in ihm hochstieg. Er

wandte sich ab und maschierte wieder in Richtung Küche. Allerdings kam er nicht bis dorthin. Auf halbem Wege

wurde er aufgehalten. Es war Kaiba. Er sah den Blonden grinsend an. Joey starrte finster und wütend zurück.

" Heyyyyyyy...Joeyyyyyyyy! Alles...*hicks* okaaaay beiii diiiir?" lallte ihm der Brünette mit einer abartigen Schnapsfahne

entgegen. Der Blonde zog angewidert den Kopf nach hinten. Dann jedoch platzte es, flüsternd- dennoch gereizt, aus ihm heraus:

" Weisst du was...?! Von mir aus, tu- was du nicht lassen kannst! Aber tu mir einen Gefallen; flirte NICHT mit Kiara DIREKT VOR MEINER NASE okay?!!!" Dann wollte er sich wegdrehen, aber Kaiba zog ihn an seinem Ärmel zurück und nuschelte etwas, von dem Joey sicher war, verstanden zu haben, dass er SIE doch liebte! Dennoch fragte er erneut aufbrausend:

" Was?"

Kaiba sah ihn nun direkt und dabei ernst an, bevor er das eben genuschelte, widerholte:

" ICH LIEBE DICH!"
 

Ende Kapitel 6
 

tbc...
 


 


 


 


 

Kapitel 7: Setos Entscheidung! - Kiara oder Joey???
 

" ICH LIEBE DICH...ICH LIEBE dich...ICH liebe dich...ich liebe dich..." , schallte es in Joeys Ohren nach.

Er blickte Kaiba mit einer Mischung aus Entsetzen, Wut und Verletztheit an. Dann bildete sich eine kleine,

nicht wirklich sichtbare Träne in seinem linken Auge und er riss sich aus Kaibas Griff los, maschierte geradewegs in die

Küche, und ließ den Leiter der KC somit einfach stehen.In der Küche setzte er sich neben Tristan, schnappte sich eins der Biere, welche zu Genüge auf dem Tisch standen, öffnete die Flasche mit einem herumliegenden Feuerzeug,

und setzte dann zu einem großen Schluck an. Er leerte die Flasche fast auf Ex. Dann stand er auf, ging zum

Highboard, öffnete eine der Glastüren, griff nach dem JackDaniel`s, schloss die Tür wieder und begab sich zurück zu seinem Platz neben Tristan. Der schaute ihn verwundert an, als Joey dabei war, den Wiskey in das vor sich stehende Glas zu schütten, und meinte

schließlich:

" Sag mal, Kumpel... du musst ja nen ganz schönen Durst haben, was?"

Joey setzte das Glas an, und leerte auch dieses innerhalb weniger Sekunden, wie zuvor auch schon das Bier.

Dann setzte er das Glas ab, wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen und starrte seinen Tischnachbarn an.

" Ach was, Alter...wie kommstn darauf?!" Seine Gesichtsmuskeln zuckten, was ein Zeichen dafür war, dass der Blonde kurz vorm Platzen war. Tristan kannte diesen Gesichtsausdruck, und hielt daraufhin lieber die Klappe. Er wußte nur zu gut, das ein falscher Laut dazu führen würde, dass Joey ausrastete, aus welchem Grund auch immer. Der Braunäugige war nun mal für seine aufbrausende Art bekannt. Und man sollte ihn nicht reizen, wenn man weiterhin am Leben bleiben wollte. Was auch immer passiert sein mag, um Joey so in Rage zu bringen, so würde Tristan es wohl kaum erfahren. Auch wenn sie beide seit langem Freunde waren, so hatten sie doch

irgendwie den Draht zueinander verloren. Sagen wirs mal so...Tristan hatte ihn zu Joey verloren, denn der Blonde

hatte sich in den letzten Monaten stark verändert. Aber sooft Tristan auch versucht hatte, etwas aus seinem Freund heraus zu bekommen, blockte dieser sofort ab, und wechselte, wenn er denn überhaupt mit ihm sprach, auch gleich das Thema. Tristan war sich zwar fast sicher gewesen, dass Joeys schlechte Laune und die Veränderungen etwas mit seiner, zwar `noch` Ehefrau zu tun hatten, er doch aber schon vor einiger Zeit ausgezogen war, und doch nun zufriedener und ruhiger, und vor allem wieder der `Alte` Joey Wheeler sein sollte. Dem schien aber nicht so zu sein. Was auch immer Joey bedrückte, oder ihn grad in diesem Augenblick wütend machte, so würde Tristan sich gehörig ins eigene Fleisch schneiden, wenn er glaubte, das Joey es ihm sagen würde.
 

Nachdem Joey stillschweigend mittlerweile das dritte Glas JackDaniel`s hinter sich hatte, gesellten sich auch die anderen

wieder zu ihnen. Alle, bis auf Mokuba, Kiara und Kaiba.Stattdessen hörte man im anliegenden Wohnzimmer lauter werdende Stimmen, und wenn man richtig hinhörte, erkannte man, dass es sich um eine Art ` Diskusion` handelte. Mokuba versuchte anscheinend, wie es sich anhörte, Kiara von irgendetwas zu überzeugen, sie jedoch wehrte sich lauthals dagegen. Joey, der sowieso schon in Streitlaune war, stand von seinem Stuhl auf, um nachzusehen, was da drüben wirklich los war. Als er bei den beiden Zankenden ankam, erfuhr er, dass es darum ging, das Seto nach Hause und ins Bett musste. Aber wie? Schließlich hatten alle etwas getrunken, also konnte keiner wirklich Auto fahren.

" Dann nehmt euch doch ein Taxi." schlug Mokuba Kiara vor.

" Auf keinen Fall! So besoffen, wie der Kerl ist", damit zeigte sie auf ihren Lebensgefährten, der seelenruhig auf der Wohnzimmercouch schlief, und von alledem nichts mitbekam, " fahre ich sicher nicht mit ihm nach Hause! Ich bleibe hier!"

Wütend verschränkte die junge Frau die Arme vor der Brust und schmollte vor sich hin.

Der kleine Kaiba schaute sich verzweifelt um und sein Blick blieb auf Joey haften. Dieser bemerkte es auch und konterte sofort:

" Denk nicht mal dran!"

" Och komm schon, Joey! Bitte! Seto muss nach Hause ins Bett!"

// Ja...da hast du absolut Recht// dachte der Blonde nur und schaute vom schlafenden Kaiba zum kleinen Kaiba. Der Schwarzhaarige sah ihn flehend an.

" Joey...! Bitte!"

" Weisst du eigentlich, was du da von mir verlangst?" // Ja Mokuba...weisst du das?//

" Ich bitte dich doch nur, ihn nach Hause zu fahren und darauf zu achten, dass er ohne blaue Flecken, sicher ins Bett kommt."

Joey musste lachen.

" Soll ich den reichen Pinkel vielleicht auch noch zudecken, und ihm anschließend ne Gute Nacht- Geschichte vorlesen, oder was?" Mokuba sah den Braunäugigen noch immer bittend an.

" Warum ausgerechnet ich? Was ist denn mit Kiara? Ja Kiara...warum fährst du ihn nicht nach Hause oder ruft euch wenigstens nen Taxi, wie Mokuba bereits vorgeschlagen hat, oder die Limo?" Aber Kiara antwortete nur knapp,

" Ich bleibe hier!", und war damit auch schon verschwunden.

// Weiber! Ich weiss schon, warum ich auf Männer stehe...// Joey schaute runter zu Mokuba und gab sich geschlagen.

" Also schön...ich fahre deinen Bruder nach Hause!"

" Danke Joey. Vielen Dank...du hast was gut bei mir!"

// Eher bei deinem ach so tollen Bruder// murmelte Joey, und griff erst nach seiner Jacke und dann nach Kaibas Mantel und fingerte dessen Autoschlüssel aus der Innentasche.
 

Währenddessen versuchte Mokuba Seto wach zu kriegen und ihn draußen dann, mit Hilfe von Duke und Tristan auf die Beifahrerseite seines Wagens zu hiefen. Als das geschafft war, stieg auch der Blonde in den Mustang ein, allerdings an der Seite, an der sich das Lenkrad befand. Als er die Tür zuschlagen wollte, griff Tristan nochmal nach und fragte mit besorgtem Blick:

" Hey Alter...bist du dir sicher, dass du fahren kannst? Immerhin hast du auch ne Menge getrunken!"

" Anscheinend nicht genug!" antwortete Joey nur knapp, knallte die Wagentür entgültig zu, startete den Motor und fuhr los.
 

Als sie schon einige Minuten unterweg waren, wachte Kaiba auf und zwinkerte verschlafen mit den Augen und sah sich verwundert um.

" Wo bin ich hier?" fragte er und blickte nach links und bemerkte Joey.

" In deinem Wagen!" antwortete der Blonde nur etwas bissig.

Seto fasste sich an den Kopf, der ihm anscheinend Schmerzen bereitete. Dann schaute er wieder nach links und dann nach vorne.

" In meinem..., warte mal...!....Wheeler? Fährst du etwa meinen Mustang? Meinen 160 Tausend Dollar Mustang?" Durch diesen Schock war er sofort wieder stocknüchtern. " Sag mal, weisst du eigentlich, was du da gerade tust?" blaffte der Brünette Joey nun an. Joey reagierte mit einer Gegenfrage:

" Bist du langsam mal fertig? Jetzt kommt mal wieder runter!"

" Ich? Ich soll...wieder runter kommen? Wheeler...dieses Auto ist mehr wert als...",

" Als was? Als Ich?" Seto stutzte.

" Wie bitte?"

" Du hast mich schon verstanden, Kaiba!"

" Was bitte, soll das denn jetzt?" Seto war gereizt. Sehr gereizt sogar.

" Weisst du noch, was du vorhin gesagt hast?" sprach Joey langsam und etwas leiser weiter.

Seto sagte nicht ein Wort. Joey schaute ihn auch nicht an, er musste sich auf die Straße konzentrieren. Er fragte noch einmal:

" Seto...kannst..",

" JA!" kam es flüsternd von der rechten Seite Joeys. Der Braunäugige horchte auf. Hatte er eben richtig verstanden? Dann fügte er hinzu:

" Und?"

" Was UND?"

" Ja...was hast du gesagt?" // Jetzt bin ich ja mal gespannt//

Wieder Schweigen seiten Setos. Jetzt wurde Joey langsam brastig.

" Kaiba...!"

Dann! Da war was! Ein Satz! Nur ein Flüstern!

" ...dass ich dich liebe?"

Joey riss den Kopf rum. Er starrte Kaiba von der Seite her an.

" Was war das?"

Jetzt blickte auch der Brünette den Braunäugigen an.

" Ich habe gesagt...", dann schaute er wieder weg und seitlich aus dem Fenster, " dass ich dich liebe!"
 

Den Rest der Fahrt über sagte keiner von beiden ein Wort. Beide schienen völlig in Gedanken versunken zu sein. Jedenfalls Joey. Als sie endlich am Kaiba Anwesen ankamen, öffnete sich das Eisentor und der Blonde lenkte den Sportwagen die Auffahrt entlang zur Garage. Er hielt an und beide stiegen aus. Das heißt- Kaiba versuchte es zumindest, was sich jedoch als nicht ganz einfach herausstellte. Er hatte noch immer zuviel Alkohol im Blut und es fiel ihm sichtlich schwer, die Ballance zu halten. Er torkelte, Joey im Schlepptau zur Eingangstür, und versuchte, sie aufzuschließen, was allerdings misslang. Er traf das Schloß nicht. Der Blonde erbarmte sich, nahm Seto den Sclüssel aus der Hand, und öffnete die Tür. Nachdem sie eingetreten waren, schwang die Tür wieder hinter ihnen zu. Kaiba pellte sich aus seinem Mantel und stand weiterhin in der Eingangshalle. Joey wunderte sich darüber.

" Öhm...Kaiba?"

" Hmm..?"

" Meinst du nicht, es wäre besser, wenn du ins Bett gehen würdest?"

" Das wäre es wohl...!" antworte der Brünette auf die Frage, rührte sich aber noch immer nicht von der Stelle. Dann sprach er erneut, doch ziemlich leise, sodass Joey sich sehr anstrengen musste, es zu verstehen.

" Joey...", der Angesprochene ging auf Kaiba zu und stellte sich seitlich neben ihn.

" Ja?"

" Würdest du...ich mein...könntest du...?"

" Klar!" Der Blonde legte seinem Chef seinen Arm um die Hüfte, mit seiner Hand nahm er die Setos und warf sie sich,

samt des Armes über die Schulter und stützte den Leiter der KC somit und half ihm die Treppe hoch, in sein Schlafzimmer. Oben angekommen beförderte der Braunäugige den Brünetten aufs Bett. Dann sah er ihn an.

" Ich hab vorhin deinem Bruder schon gesagt, dass ich dich auf keinen Fall zudecken und dir eine Gute Nacht- Geschichte vorlesen werde!" Seto, der die Augen bereits geschlossen hatte, lächelte jetzt. Es war ein schönes Lächeln. Kein Spöttisches oder Arrogantes. Nein! Es war ein ehrliches Lächeln! Joey lächelte in sich hinein, und meinte dann:

" Okay Kaiba. Ich hab dich und deinen Wagen sicher und in einem Stück zu Hause abgeliefert.

Ich werd dann jetzt mal nach Hause gehen." Es blieb still. Joey blickte Kaiba noch einmal verträumt an.

// Also dann..//

Er drehte sich um und wollte das Zimmer verlassen, als eine Stimme ihn aufhielt.

" Joey", der Junge blieb stehen, " das...was ich vorhin zu dir gesagt habe...ich meinte es...",

// Ich wusste es// " Schon klar, Kaiba! Ich hab verstanden! Das war nur Spaß! Nur so daher gesagt! Sowas kann passieren, wenn man zuviel getrunken hat. Ich habs schon längst wieder vergessen, okay. Also, mach dir mal keine Sorgen."

"...ernst!"

" Was?" Joey zuckte zusammen.

" Es ist die Wahrheit!" sagte Seto jetzt ruhig.

// Die WAHRHEIT? Er meint es ERNST?// Joey wusste nun gar nichts mehr. Sein Kopf war wie leergefegt. Noch immer drehte er dem im Bett Liegenden den Rücken zu. Er zitterte am ganzen Körper.

" Joey! Bitte...schau mich an." bat Kaiba ihn nun. Der Jüngere tat, wie ihm geheißen. Der Brünette konnte ihn nun direkt ansehen.

" Das alles...ist nicht so einfach für mich, weisst du?"

// das glaub ich dir aufs Wort// dachte der Braunäugige.

" Und es fällt mir schwer, das zu sagen"

// auch DAS glaub ich dir//,

" aber...-hmm...", Seto seufzte. Joey wurde unruhig.

"... ich kann nicht mit dir zusammen sein!"

// Waaaaaaas??????//

" Was?" schrie Joey plötzlich. Der Blauäugige sah auf das Bettlaken vor sich. " Was...wie meinst du das, du kannst nicht mit mir zusammen sein? Warum nicht? Wo liegt das Problem? Stimmt irgendwas nicht mit mir? Hab ich irgend ne ansteckende Krankheit? Bin ich nicht gut genug für dich?"

" Joey...,!"

" Was?"

" Bitte! Ich...".

" DU...DU...immer nur DU! DU...bist sowas von ICH-bezogen! Hörst du dir eigentlich mal selbst zu? Oder hörst du nur DAS, was DU hören WILLST?" Seto schüttelte den Kopf, als er sagte:

" Es geht nicht! Es geht einfach nicht! Bitte! Versteh mich doch..".

Joey glaubte, sich verhört zu haben." Ich soll was? Sag mal, merkst du noch was? Erst sagst du, dass du mich liebst, und dann das?" Der Blonde war verzweifelt. Tränen schossen ihm in die Augen.

" Aber Joey...ich liebe Dich wirklich! Ich...".

Joey platzte: " Lass stecken, Kaiba. Behalts für Dich okay!"

Mit diesen Worten rannte Joey aus dem Zimmer, nach unten und aus der Villa.
 

Seto blieb oben allein in seinem Schlafzimmer zurück. Auch in seinen Augen bildeten sich

jetzt Tränen. " Joey...", flüsterte er, " es tut mir leid!"
 


 

Ende Kapitel 7
 

tbc...
 


 


 


 

Kapitel 8: Das große Wiedersehen
 

8 MONATE WAREN VERGANGEN
 

Joey hatte es damals, nach dieser Nacht, nicht mehr ertragen, Seto weiterhin zu sehen und zog schließlich die Konsequenzen.

Er kündigte in der Kaiba Corporation. Fristlos!

Kaiba verstand es nur zu gut, dass der Blonde so reagierte, und akzeptierte dessen Entscheidung, obwohl er innerlich mit sich und seinen Gefühlen kämpfte. Er wollte Joey eigentlich nicht gehen lassen, aber was hätte er tun sollen?! Ihn bitten, zu bleiben?

Ihm sagen, dass er ihn doch liebte?! Das hatte er schon einmal getan, und es dann schließlich doch selbst versaut. Er hatte den Blonden vor den Kopf gestoßen und ihn auflaufen lassen. Da wäre es nur normal, wenn Joey ihm jetzt kein Wort mehr glauben würde, egal was er ihm sagte. Also…warum sich anstrengen?! Joey würde sowieso nicht zurückkommen. Weder in die Firma, noch in sein Leben. Was genau hatte Joey denn auch erwartet? Das er, Seto Kaiba, sich ihm sofort in die Arme schmiss? Es war schon eine Premiere gewesen, dass er dem Jüngeren gegenüber seine wahren Gefühle für ihn überhaupt preisgegeben hatte, wenn es denn auch nur unter dem Einfluss von Alkohol geschehen war. Kaiba hatte sich damals gewünscht, es Joey niemals gestanden zu haben. Doch nun…war es zu spät!

Wenn er doch die Zeit um 8 Monate zurück drehen könnte… er würde soviel anders machen.

NEIN! Das würde er nicht! Er würde dem Blonden wieder sagen, dass er ihn von ganzem Herzen liebte. Nur würde er diesmal…auch weiterhin dazu stehen.
 

SONNTAG, DER 30. SEPTEMBER
 

Joey kam gerade völlig erschöpft von der Arbeit nach Hause, und schmiss seine Klamotten in die nächst beste Ecke.

Er hatte, nachdem er damals die KC verlassen hatte, schnell einen neuen Job gefunden. Seine Arbeit war bekannt gewesen, und viele Firmen leckten sich buchstäblich die Finger nach ihm. Er hatte eine Menge Angebote bekommen und sich für das, für ihn, bestmögliche entschieden. Es war nicht die Kaiba Corporation, aber die Arbeit war okay. Vor allem, weil er dort keinem Seto Kaiba über den Weg lief. Seit fast einem dreiviertel Jahr hatte er nichts mehr von dem Jungunternehmer gesehen oder gehört, wenn man ausser Acht ließ, was in den Fernsehnachrichten gebracht wurde. Natürlich hatte er ihn in der Flimmerkiste gesehen, und es tat immer wieder weh, wenn er an die besagte Nacht zurück dachte, in der der Brünette ihn zurück wies. Aber Joey schlug sich tapfer. Es gab noch mehr Menschen auf der Welt, die es ernst mit ihm meinen könnten. Aber wenn er ehrlich war, wollte er keinen anderen. So sehr ihn Kaiba verletzt hatte, seine Gefühle hatten sich nicht geändert. Er bemühte sich einfach nur, sie nach hinten zu stellen, und sich nicht weiter Gedanken darüber zu machen. Er brauchte einen freien Kopf, denn seine Arbeit sollte keine Fehler aufweisen. Er war einer der besten Grafiker Dominos und er wollte seinen Ruf um keinen Preis ankratzen, in dem er etwas hinterher trauerte, was längst vergangen war.

Der Blonde seufzte, stand vom Sofa auf und wollte sich gerade ins Badezimmer begeben, um zu duschen, als das Telefon klingelte.

// Och menno…nicht heute! Hat man denn nicht mal am Sonntag seine Ruhe. Reichts denn nicht, dass ich schon arbeiten musste?//

Er ging zum Telefonapparat, zögerte jedoch einen kurzen Moment, und nahm schließlich doch ab.

„ Ja…hallo!“

Am anderen Ende wurde gesprochen.

„ Mensch… Mokuba! Was geht? Hast ja lang nix von dir hören lassen! Was..? Jaaa ja, ist ja gut. Ja, ich weiss, aber ich hatte in der letzten Zeit viel um die Ohren, auch in der Arbeit, weißt du. Ich hatte ehrlich keine… ! Wie jetzt? Heute? Öhm…ich weiss nicht! Ich bin grad erst rein… ja..nein…warte, lass mich nachdenken…ja okay…ich bin gegen halb sechs da. Jo, bis dann und stell mir schon mal nen Bier kalt!“ Damit legte der Blonde den Hörer wieder auf, atmete einmal tief durch und verschwand dann im Bad.

Mokuba…ja Mokuba war einer seiner besten Freunde und es tat ihm schon leid, dass er sich so lange nicht bei ihm gemeldet hatte. Er unternahm gerne was mit dem Schwarzhaarigen, aber er hatte auch nicht vergessen, dass Mokuba Setos kleiner Bruder war, und Joey somit immer an diesen erinnert wurde. Aber nun konnte er nicht mehr zurück. Er hatte versprochen, rum zu kommen. Da musste er jetzt durch. Was machte er sich eigentlich solche Gedanken? Wie hoch war denn schon die Warscheinlichkeit, dass er Kaiba dort über den Weg laufen würde? Mokuba hatte seit 2 Jahren seine eigene Wohnung, und er wusste selbst sehr gut, dass sich Kaiba selten dazu aufraffte, seinen kleinen Bruder zu besuchen. Ausserdem würde er mit hundertprozentiger Sicherheit in der Firma über irgendwelchen Akten hängen und nicht bei Mokuba aufschlagen. Nicht HEUTE! Nicht, wenn Joey dort sein würde.
 

Als Joey mit Duschen fertig war, zog er sich frische Sachen an, schlüpfte in seine bequemen Turnschuhe, griff nach seiner Jacke und seinem Schlüssel und verließ mit einem letzten kontrollierten Blick seine Wohnung.

Er fuhr ungefähr 10 Minuten bis zu Mokubas Appartment und parkte den Wagen direkt vor dessen Haustür.

Er schnallte sich ab, stieg aus, knallte die Wagentür hinter sich zu und schloss ab. Dann maschierte er auf die Haustür zu, die auch sogleich mit dem Geräusch des Summers geöffnet wurde. Joey trat ein.

Hätte er geahnt, dass ca. eine halbe Stunde später noch jemand zu dem kleinen Kaiba wollte, hätte er mit größter Sicherheit abgesagt.
 

Joey und Mokuba saßen in der Küche und unterhielten sich angeregt über Gott und die Welt. Joey kam in die Versuchung, Mokuba nach dem Befinden seines großen Bruders zu fragen, entschied sich jedoch, es lieber bleiben zu lassen. Es war schon schwer genug für ihn, seinen kleinen Freund nicht als den Bruder desjenigen zu sehen, der ihm so unendlich weh getan hatte. Warum also wieder alte Wunden aufreißen, sie waren ohnehin noch nicht verheilt. Der Schwarzhaarige stand auf, da er sein Bier wegtragen musste. Währenddessen blieb Joey in der Küche und verfolgte den Film, der im Fernsehen lief. Er hatte auch schon des Öfteren überlegt, sich einen Fernseher in die Küche zu stellen, da er sowieso die meiste Zeit dort verbrachte, wenn er mal zu Hause war.

Er bemerkte, wie jemand erneut die Küche betrat, und da er mit dem Rücken zur Tür saß, konnte er nicht sehen, wer es war. Aber wer, ausser Mokuba hätte es sein sollen? Deshalb sprach er ihn auch, ohne sich umzudrehen, an:

„ Hey Kleiner, kennste den Streifen? Der ist echt spitze!“

„ Kleiner? Ich bin wesentlich größer als du!“
 

Joeys Kehle fühlte sich auf einmal wie zugeschnürt an. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals.

// KAIBA!!!//

Der Blonde konnte sich nicht rühren. Es kam ihm wie Stunden vor, dass er wieder in der Lage war, zu atmen.

Er starrte stur gerade aus, Richtung Flimmerkiste. Den Film nahm er jedoch nicht mehr wahr. Er war wie gelähmt.

Er spürte, wie die Person sich in Bewegung setzte, neben ihm den Stuhl zurecht rückte und Platz nahm.

Joey zitterte. Wo, zum Teufel war Mokuba abgeblieben? Er war versucht, fluchtartig die Küche und auch die Wohnung zu verlassen, jedoch konnte er sich noch immer nicht rühren. Er sagte kein Wort. Auch Seto sprach nicht, aber Joey konnte seinen Blick, der auf ihm ruhte, spüren. Warum musste er ausgerechnet heute bei seinem kleinen Bruder auftauchen. Ob das Absicht war? Wusste Kaiba, dass Mokuba ihn angerufen und eingeladen hatte. Steckten die beiden etwa unter einer Decke? Während dieser ganzen Gedanken Seiten Joeys wurde plötzlich die unangenehme Stille durchbrochen.

„ Und? Wie geht es dir?“

Wie bitte? Das war jetzt nicht sein Ernst, oder? Hatte dieser Scheisskerl gerade eine derart abartige Unverschämtheit besessen, ihn zu fragen, wie es ihm ging? Das durfte ja wohl nicht wahr sein! Was glaubte der reiche Pinkel eigentlich, wer er war? In Joey kochte Wut auf. Nein…er war stinksauer! Er war rasend vor Zorn! Und durch diesen war er jetzt fähig, seinen Sitznachbarn mit böse funkelnden Augen aufzuspießen.

„ Oh…mir geht’s hervorragend! Was dachtest du denn?“ Soviel Sarkasmus in Joeys Stimme machte selbst Kaibas Eigenen zunichte.

Der Blonde nahm einen kräftigen Schluck aus seiner Bierflasche und stellte sie dann mit einem Rums wieder auf dem Tisch ab. Er atmete kurz und unregelmäßig. Er konnte sich nicht unter Kontrolle halten. Was wollte Kaiba? Ihn noch weiter demütigen? Hatte es ihm damals nicht gereicht?

„ Joey..!“

„ Kaiba..! Was willst du?“

„ Bitte?“

„ Sprech ich japanisch? Ich hab dich gefragt, was du willst!“

„ Meinem Bruder besuchen?“

„ Ja, schon klar! Und du wusstest natürlich kein Stück, dass ich hier sein würde, stimmts? Sag mal, für wie blöd hälst du mich eigentlich?!“

„ Ich..“

„ Pass jetzt bloß auf, was du sagst, Alter!“

„ Hälst du jetzt vielleicht mal bitte die Klappe?!“

„ Oooh…ein BITTE! Ich brech zusammen. Der große Seto Kaiba kann `Bitte` sagen!“

„ Sag mal, was hast du eigentlich für ein Problem, Wheeler?“

„ Problem? Was für ein Problem ich habe? Das kann ich dir sagen! DU, Kaiba! Du bist mein Problem!“

Joey sprang vom Stuhl auf. Er starrte seinen ehemaligen Chef böse an.

„ Ich verschwinde!“ Mit diesen Worten schnappte er sich seine Jacke und stürmte aus dem Appartment.

Als er nach Luft schnappend vor seinem Wagen ankam, und in der Jackentasche nach seinem Autoschlüssel kramte, fiel ihm ein, dass er den Schlüssel auf Mokubas Küchentisch hatte liegen lassen. Das durfte doch jetzt nicht wahr sein! Verdammt noch mal! Plötzlich tippte ihm jemand von hinten auf die Schulter. Joey wirbelte herum und blickte in zwei stahlblaue Augen!

„ Ich glaub, die hier hast du vergessen.“

„ Was du nicht sagst!“ erwiderte der Blonde nur und riss Kaiba die Schlüssel aus der Hand. Als er die Tür aufschließen wollte, wurde er sachte an der Schulter gepackt und wieder herum gedreht. Joey riss sich bissig los!

„ Pack mich nicht an! Verschwinde du Arschloch!“

„ Verdammt noch mal, Joey! Jetzt warte doch mal!“

„ Einen Scheißdreck werde ich tun! Du sollst mich los lassen!“

Joey konnte sich nicht mehr zusammenreißen. Die ganze Wut in seinem Bauch schoss in seine Faust, die geradewegs auf Kaiba zuraste. Kurz, bevor diese sein Gesicht traf, fing der Brünette sie ab. Er griff auch nach der zweiten Hand, die jetzt zuschlagen wollte, und drückte den Blonden gegen den Wagen. Dann beugte sich Kaiba hinunter und… küsste Joey!
 

Der Jüngere riss abrupt die Augen weit auf! Dann jedoch schloss er sie und erwiderte den Kuss!

Gott, wie er das vermisst hatte! Doch…moment! STOP!

Er Schob Kaiba von sich weg und starrte ihn an! Er atmete schwer, genau wie sein Gegenüber.

Joey war der Erste, der seine Stimme wieder fand.

„ Was… sollte…das, Kaiba?“ Noch immer schaute er ihn an. Warum? Warum tat er ihm das an? Konnte er ihn nicht einfach in Ruhe lassen?! Jetzt sprach auch Kaiba mit leiser, fast überhörbarer Stimme.

„ Du hast mir gefehlt!“

„ Ich hab WAS?“ Joey musste sich verhört haben. Hatte Kaiba ihm gerade gesagt, dass er ihn vermisst hätte?

„ Du hast mir gefehlt!“ Wiederholte der Brünette nun etwas lauter, sodass Joey feststellen musste, dass er sich eben doch nicht verhört hatte.

„ Ich hab dir gefehlt!“ er glaubte es noch immer nicht. Aber Seto nickte nur.

„ Ja, das hast du! Sehr sogar! Es tut mir leid, Joey! Das alles…!“

„ Nicht! Hör auf, ich will das nicht hören, Kaiba. Nicht noch einmal. Es reicht, okay!“

„ Aber, du weißt doch gar nicht,…!“

„ Oh doch, ich weiss sehr wohl! Es tut dir leid, was damals passiert ist, und wenn du die Zeit zurück drehen könntest, würdest du alles rückgängig machen…bla bla bla…!“

„ Siehst du, du weißt eben nicht! Aber du hast Recht! Ich würde die Zeit gerne zurückdrehen…“

„ Also doch!“

„ Sicher! Aber nur, weil…“

„ Weil?“

„ weil…weil ich dann nicht noch einmal zulassen würde, dass du gehst!“

Kaiba senkte den Blick. In seinen Augen bildeten sich Tränen. Er versuchte, sie runter zu schlucken, doch es wollte ihm nicht so richtig gelingen. Joey stand völlig perplex da und wusste nicht, was er sagen sollte. War das Kaibas Ernst, oder spielte er wieder nur mit ihm? Wie sollte er ihm vertrauen, nach allem, was der Brünette ihm angetan hatte? Plötzlich fiel ihm etwas ein.

„ Was ist mit Kiara?“

Seto blickte nicht auf, aber er antworte auf die Frage.

„ Kiara und ich sind nicht mehr zusammen! Schon seit damals, seit dieser Nacht nicht mehr. Ich habe mit ihr Schluss gemacht.“

„ Und warum?“ Kaiba lachte auf.

„ Warum! Tja, das hatte sie mich auch gefragt.“

„ Und? Was hast du ihr geantwortet?“

„ Das ich keine Gefühle mehr für sie habe. Das ich mich neu verliebt hätte. Und zwar…in Dich“

Joey blickte jetzt direkt auf Kaiba, der seinen Kopf wieder angehoben hatte und dem Blonden tief und ernst in die Augen schaute.

„ Ja, Joey! Ich hatte mich in dich verliebt! Und ich liebe dich noch immer!“
 

Ende Kapitel 8
 

tbc…
 


 


 


 


 

Kapitel 9: Rivalität
 

30. SEPTEMBER 19:48 UHR
 

Joey stand noch immer regungslos an sein Auto gedrückt und starrte Kaiba aus großen Augen heraus an. Der Brünette erwiderte den Blick mit einem Ausdruck von Unsicherheit. Plötzlich überkam es den Blonden und fiel seinem Gegenüber um den Hals und küsste ihn leidenschaftlich.

Seto nahm Joey fest in seine Arme, als wolle er ihn nie wieder loslassen. Als sie sich schließlich doch voneinander lösten, blickte Joey Kaiba an und flüsterte:

„ Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben!“
 

Der Größere lächelte und zog den Braunäugigen wieder zu einem intensiven Kuss heran. Sie bemerkten nicht, wie sie vom gegenüberliegenden Fenster aus beobachtet wurden.

„ Na also. Geht doch! Hat ja auch lang genug gedauert. Dass man immer erst nachhelfen muss. Tzzz…!“ schmunzelte Mokuba und zog die Gardine wieder zu und lies den beiden Verliebten ihre Privatsphäre. Wenn man das so nennen konnte, denn durch Joeys Wutausbruch, und somit Herumgebrülle, hatte er die Aufmerksamkeit der ganzen Straße auf sich und Seto gezogen. Alle waren durch den Lärm neugierig aus den Wohnungen getreten oder schauten, wie der kleine Kaiba, aus ihren Fenstern und verfolgten lächelnd das Schauspiel, das sich ihnen dort draußen bot.

Nach schier unendlich langer Zeit ließen Kaiba und Joey wieder voneinander ab, und ein leichter Rotschimmer legte sich auf beider jungen Männer Wangen.

„ Und was nun?“ fragte der Blonde.

„ Hmm“, Kaiba sah sich um und bemerkte jetzt erst, dass sie anscheinend die ganze Zeit beobachtet wurden, „ ich denke, wir sollten verschwinden. Was meinst Du?“ Joey nahm jetzt auch die neugierigen Gesichter der Nachbarn wahr, riss erschrocken die Augen auf, da ihm die ganze Situation plötzlich peinlich war, und nickte schnell.

„ Ganz deiner Meinung! Prima Idee! Lass uns schnell hier abhauen!“ Er drehte sich schnell zu seinem Wagen um, schloss die Tür auf, öffnete sie und wollte schon einsteigen, als Kaiba ihn erneut aufhielt. Joey drehte sich zu ihm und sah ihn fragend an.

„ Was denn?“

„ Ich wollte nur wissen, ob du mit zu mir kommst? Du weißt doch noch, wo ich wohne?“ Joey grinste jetzt.

„ Wie könnte ich das vergessen? Nichts, was mit dir zu tun hat, hab ich vergessen!“

Kaiba lächelte, als Joey ihm noch schnell einen kleinen Kuss aufdrückte, und machte sich dann auch auf zu seinem Wagen, nachdem der Blonde endlich eingestiegen war und schon den Rückwärtsgang eingelegt hatte.
 

Eine viertel Stunde später trafen sich die Beiden vor dem Kaiba Anwesen. Seto war als Erster da gewesen und lotste Joey in Richtung Garage, als Zeichen dafür, dass er seinen Wagen dort abstellen sollte. Joey fuhr die Auffahrt hinauf, hielt an und schaltete den Motor aus.

Er lehnte sich in seinen Sitz zurück, holte tief Luft und lies das eben Geschehende noch einmal vor seinem geistigen Augen ablaufen.

Hatten sie es jetzt geschafft. Hatte Joey nun endlich das, was er sich schon so lange wünschte? Würde er jetzt endlich glücklich werden?

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als die Autotür geöffnet und ihm eine Hand gereicht wurde.

„ Darf ich bitten?!“
 


 

IN DER KAIBA VILLA
 

Seto betrat mit Joey zusammen die Villa. Nur konnte der Blonde nichts sehen. Kaiba hatte ihn zuvor gebeten, ihm die Augen verbinden zu dürfen. Joey wusste nicht, was der Brünette damit bezweckte, lies es aber zu.

Kaiba schloss, nachdem er Joey vorsichtig ins Haus und damit in die Eingangshalle geführt hatte, die Tür und sah sich prüfend um.

Ausgezeichnet! Roland und seine restlichen Angestellten hatten gute Arbeit geleistet. Es schien `perfekt` zu sein für Setos Vorhaben.

Joey war sichtlich nervös. Er mochte eigentlich keine Überraschungen.

„ Öhm…Kai..ich mein Seto? Kann ich die Augenbinde jetzt abnehmen?“

„ Nun sei mal nicht so ungeduldig!“ schmunzelte der Blauäugige, erbarmte sich aber, und nahm Joey das Tuch ab.

Der Blonde blinzelte erst und riss dann erstaunt die Augen weit auf.

„ Was…?“ er dachte, er träumte. Sowas gab es doch gar nicht. Er schaute von einer Ecke der Eingangshalle zur anderen. Der gesamte Fußboden war mit brennenden Teelichtern bedeckt. Die Treppe, die ins obere Stockwerk führte, war mit Efeugirlanden, welche von bunten Lichterketten geziert waren, geschmückt. Auch an den vielen Türzargen der einzelnen Zimmer hing das grüne Zeug. Das riesige Schild, das direkt vor seiner Nase hing, war mit Goldlettern beschriftet worden. Dort stand:

„ WILLKOMMEN ZU HAUSE, JOEY!!!“
 

„ Du hast..! Das…das..hast du alles geplant!“ Joey schaute Kaiba jetzt mit wässrigen Augen an. Der Brünette strich ihm eine Träne aus dem Gesicht und nickte lächelnd.

„ Aber? Woher wusstest du..?

„ Dass du zurück kommen würdest?“

Joey nickte und sah sein Gegenüber weiterhin fragend an.

„ Ich wusste es nicht! Aber ich hatte gehofft, dass du mir noch eine Chance geben würdest?!“

Joey konnte jetzt die Tränen nicht mehr aufhalten. Er stürzte sich in Kaibas Arme, die ihn auffingen und an sich drückten.

„ Ich liebe dich, Joey! Und ich will, dass du bei mir bist!“

Joey schluchzte und weinte. Das wars! Er hatte es geschafft! Er hatte es tatsächlich geschafft! Er drückte sich wieder von Kaiba weg, als er sich einigermaßen beruhigt hatte und fragte dann erneut:

„ Und Mokuba? Wusste er…ich meine, war das..?“

„ Das gehörte alles mit zu meinem Plan. Nun guck nicht so. Mokuba kann nix dafür. Ich habe ihn richtig überreden müssen, mir zu helfen. Er wollte sich eigentlich daraus halten. Aber er schien wohl zu merken, dass ich das alleine nicht hinkriegen würde. Wie hätte ich sonst an dich ran kommen sollen. Hättest du dich einfach so mit mir getroffen? Du hättest doch sofort aufgelegt, wenn ich dich angerufen hätte, und auf ne SMS hättest du doch auch nicht reagiert.“

„ Nein, das hätte ich auch nicht gekonnt, selbst wenn ich gewollt hätte. Ich habe mir nämlich eine andere Nummer geben lassen, also hätte ich deine Nachricht gar nicht erst bekommen.“

„ Du hast deine Nummer ändern lassen?“ verblüfft starrte Kaiba Joey an. Dann nickte er und seufzte.

„ Verstehe! So schlimm war es also?!“

„ Häh..was meinst du?“ Joey verstand nicht, worauf Seto hinaus wollte.

„ Naja…ich wusste, dass ich dir mit der Abweisung, trotz meines Geständnisses weh getan hatte, aber ich hätte nicht geglaubt, dass ich dich damit derart verletze, dass du nicht nur in der Firma kündigst, was ich ja noch nachvollziehen konnte, sondern dass du außerdem sämtliche Kontakte abbrichst und dir auch noch eine neue Nummer zulegst.“

„ Woher weißt du, dass ich sämtliche Kontakte abgebrochen habe?“ Ja, woher zum Teufel wusste Kaiba das alles?

„ Hast du Mokuba vergessen? Er hat es mir erzählt. Ständig habe ich mich bei ihm nach dir erkundigt, aber er wusste auch nur das, was ihm der Kindergarten erzählt hatte. Ich hatte nicht erwartet, dass du auch deinen besten Freunden aus dem Weg gehst. Was habe ich dir nur angetan? Joey, es tut mir so leid! Wirklich!“

Joey hörte dem Gesagten des Brünetten aufmerksam zu, wusste allerdings noch immer nicht, ob er das alles glauben sollte. Konnte er Kaiba diesmal vertrauen? Was ist, wenn das alles wieder nur ein Spiel war. Wer sagte ihm, dass es Kaiba ernst war?

„ Du glaubst mir nicht, oder?“

Joey zuckte zusammen. War das so offensichtlich? Sah Kaiba ihm seine Unsicherheit an?

„ Ich weiss nicht.“ Gab der Blonde schließlich zu und sah sich erneut in der Eingangshalle um.

„ Ich brauche Zeit!“

„ Du hast alle Zeit der Welt. Aber glaub nicht, dass ich nicht alles tun werde, um dich davon zu überzeugen, dass es mir ernst ist!“

Kaibas Augen sprühten regelrecht vor Ehrlichkeit, das Joey nur nicken konnte.

„ In Ordnung!“ sagte er dann und reichte Seto seine Hand. Der Blauäugige schaute ihn verständnislos an.

„ Was..?!“

„ Du schuldest mir noch ne Schlossführung! Oder hast du das vergessen?“ Joey lächelte.

Auch Kaiba schmunzelte jetzt und ergriff Joeys Hand und führte ihn durch die brennenden Teelichter, auf die Wendeltreppe zu und gemeinsam stiegen sie diese hinauf.
 

DREI MONATE SPÄTER / MOKUBAS GEBURTSTAG
 

Seit drei Monaten waren Seto und Joey nun zusammen. Der Blonde war glücklich, und froh, sich doch entschieden zu haben, Kaiba eine zweite Chance gegeben zu haben. Und es schien sich auszuzahlen. Der Blauäugige bemühte sich wirklich um Joey. Und auch die damalige ` Schlossführung ` war ein voller Erfolg. Die Beiden waren sich näher, als je zuvor gewesen. Kaiba hatte nicht nur den unteren Teil der Villa schmücken lassen…Nein… auch das Schlafzimmer war eine einzige Sehenswürdigkeit. Auch dort standen überall Stumpenkerzen verteilt, die den Raum in ein romantisches Licht getaucht hatten. Zwischen die Kerzen und auch auf das Bett waren Rosenblätter gestreut worden, die das Zimmer atemberaubend aussehen ließen. Joey verlor sich damals in Kaibas Armen und verbrachte eine unvergesslich und wundervolle Nacht mit dem Brünetten.
 

Mittlerweile war Joey sogar in die Kaiba Villa eingezogen, hatte seine Wohnung jedoch noch nicht völlig aufgegeben. Er liebte sie nun mal und wollte sie deshalb, erstmal jedenfalls, nicht kündigen.

Auch seinen Job behielt er, obwohl Kaiba ihn gebeten hatte, wieder bei ihm in der Firma zu arbeiten. Joey jedoch lehnte dankend ab. Wenn man sich den ganzen Tag sah, nicht nur zu Hause sondern auch noch in der Arbeit, konnte man sich doch gar nicht mehr richtig darauf freuen, den Liebsten nach Feierabend endlich wieder in die Armen schließen zu können. Nein, er fühlte sich wohl, dort wo er jetzt arbeitete und auch der Brünette musste das wohl oder übel akzeptieren.
 

Am besagten Samstag Abend wollten sie sich nach einem anstrengenden Arbeitstag beider Seiten, fertig machen, um zu Mokubas Geburtstagsfeier zu fahren. Joey war mal wieder der Erste, der fertig gestriegelt und gebügelt in der Eingangshalle stand und auf seinen Schatz wartete. Großer Gott, der brauchte ja länger im Bad, als eine Frau. Ob er und Kiara immer untereinander gewettet hatten, wer länger im Bad brauchte? Kiara! Warte mal..wie bitteschön, kam er denn jetzt gerade auf sie? Bevor er weiter darüber nachdenken konnte, kam Kaiba elegant die Treppe herunter, nahm seinen Mantel von der Garderobe und er und Joey verließen das Haus und fuhren zu Mokuba.

Dort angekommen, war die Party schon in vollem Gange. Alle waren sie gekommen. Der Kindergarten, wie Seto Joeys und auch Mokubas Freunde nannte, aber auch Arbeitskollegen von ihm und Mokuba waren anwesend.

Seto und Joey begrüssten den kleinen Kaiba und gratulierten ihm herzlich. Sie mischten sich unter die Leute, wobei sich Joey zu Yugi und Co. gesellte, während Kaiba sich mit einigen Kollegen unterhielt.

Eine Stunde später klingelte es erneut an der Tür und sie wurde von Tristan geöffnet, der gerade in der Nähe stand und sich mit Duke unterhielt. Als die Person eintrat, wurde es schlagartig still im Raum. Alle blickten Richtung Eingang. Dort stand sie. In einem hautengen, figurbetonten, pechschwarzem Kleid und dazu passenden Highheels.

Joey schluckte. Seto dagegen schaute mit einem strafendem Blick zu seinem kleinen Bruder.

„ Au weia!“ entfuhr es Yugi, der Joeys und auch Kaibas Gesichtsausdruck gesehen hatte.

„ Was hat DIE hier zu suchen?“ wandte sich Seto nun gefährlich klingend an Mokuba.

„ Sie ist schließlich auch eine Kollegin und ich dachte, ihr hättet kein Problem damit, wenn ich sie einlade.“

Obwohl Kaiba damals mit der Schwarzhaarigen Schluss gemacht hatte, hatte er sie dennoch nicht aus der Firma geworfen. Sie war eine spitzen Datenprogrammiererin und machte ihren Job fantastisch, und es wäre schwer gewesen, wenn nicht gar unmöglich, Ersatz für sie zu finden. Ausserdem trennte Kaiba Privates und Geschäftliches grundsätzlich voneinander. Dennoch war er ihr seitdem immer aus dem Weg gegangen und überlies es Mokuba, sich der Kontrolle ihrer Arbeit anzunehmen.

„ Du hast WAS? Du hast sie auch noch EINGELADEN? Sag mal, merkst du noch was? Du hättest wissen müssen, dass ich das nicht will!“

„ Aber Seto…das ist mein Geburtstag und `ja `, ich hab auch sie eingeladen. Ich hab kein Problem mit ihr. Was eure Differenzen betrifft…das geht mich nichts an, und hat auch hier und vor allem HEUTE nicht zu suchen, okay? Also tu mir den Gefallen, und reiss dich zusammen , ja?!“

Kaiba passte das gar nicht, und auch Joey war plötzlich unbehaglich.

Kiara setzte ein falsches Lächeln auf, trat ins Wohnzimmer ein und nahm auf der Couch Platz, in der Ecke, in der sich auch Joey und seine Freunde befanden. Kaiba verfolgte sie mit zusammengekniffenen Augen, bis sie sich genau gegenüber von seinem Freund nieder gelassen hatte. Arrogant aber auch sehr elegant überschlug sie die Beine und nahm höflich dankend das Glas Sekt in Empfang, welches Mokuba ihr soeben reichte. Sie lächelte Joey zu und nippte an ihrem Glas. Joey erwiderte das Lächeln gezwungen und blickte dann Richtung Kaiba. Der verdrehte nur die Augen und wand sich ab, um sich weiter mit seinen Angestellten zu unterhalten. Auch alle anderen gaben sich wieder ihren Gesprächen hin. Auch Joey quatschte erneut mit Yugi und Tea, bis sich Kiara plötzlich einmischte:

„ Und Joey? Wie geht es dir?“

Joey horchte perplex auf und schaute erst seine Sitznachbarin und dann Seto verloren an, der die Szene grade beobachtete.

Kiara drehte sich zu Kaiba um und lachte auf, als sie sich wieder dem Blonden zuwand.

„ Was denn, musst du jetzt schon Seto fragen, wies dir geht? Kannst du das nicht alleine?“

Lauernd wartete sie auf die Reaktion Joeys. Kaiba mischte sich jetzt ein:

„ Kiara…lass es gut sein!“

„ Aber Seto,“ zuckersüss lächelte sie den Brünetten an, „ ich wollte doch nur nett sein, als ich Joey nach seinem Befinden…“

„ Ich sagte, du sollst es gut sein lassen!“ Kaiba sah sie mit einem drohenden Blick an.

„ Ist schon okay, Schatz!“ meldete sich jetzt Joey zu Wort. Dann wand er sich der Ex seines Freundes zu.

„ Mir geht es großartig, Kiara. Danke der Nachfrage. Und selbst?“

Kiara sah ihn jetzt herausfordernd an.

„ Och, weißt du Herzchen, ich kann mich nicht beklagen. Ich wohne zwar nicht in einer riesigen Villa, wie du…ach nein-warte. Die Villa gehört ja Seto und du hast dich nur reingemogelt…“

„ KIARA!“ fauchte Kaiba sie jetzt an und man sah, dass ihm gleich der Kragen platzen würde.

„ Seto…bitte!“ Joey versuchte zu retten, was noch zu retten war. Er hatte längst bemerkt, dass Kiara versuchte, einen Streit zu provozieren, wozu sie auch im Begriff war, Seto aufzustacheln, aber bei dem Blonden würde sie auf Granit beissen.

„Weißt du was Kiara?“ Sie schaute wieder von Kaiba zurück zu Joey.

„ Ich glaube, es wäre besser, wenn du dich um deine eigenen Probleme kümmerst, anstatt versuchst, vor den Türen anderer zu kehren!“ Jetzt lächelte der Braunäugige verschmitzt und wartete auf Kiaras Kontern. Aber er wartete vergebens auf einen bissigen Kommentar.

Stattdessen widmete sie sich mit einem Schulterzucken wieder ihrem Glas Sekt zu. Joey atmete erleichtert auf. Na also, war doch gar nicht so schlimm. Die nächsten 2 Stunden war die Stimmung soweit eigentlich sehr angenehm. Alle hatten schon soweit ihren Pegel erreicht. Auch Joey und Seto hatten schon einiges über den Durst getrunken. Aber am meisten hatte wohl Kiara verschluckt. Sie machte sich gerade über die zweite Flasche Sekt her, als Kaiba im Innbegriff war, die Toilette aufzusuchen. Kiara bemerkte das, und schlich unbemerkt hinter ihm her. Sogar Joey war so in sein Gespräch vertieft, dass er es nicht mitbekam.

Also Seto das Badezimmer wieder verlies, fing Kiara ihn im Flur ab. Reizend schmiegte sie sich an den Körper des Brünetten und fuhr mit ihrem linken Finger seitlich seine Gesichtskontur nach.

„ Sag mal Seto, findest du es hier nicht auch langweilig? Wir könnten doch zu mir fahren und den Rest des angebrochenen Abends mit etwas Sinnvollerem und auch Aufregenderem verbringen. Was hälst du davon?“ Sie trat noch einen Schritt näher an ihn heran und fuhr mit ihrer Hand, an Kaibas Oberkörper hinab, Richtung Gürtellinie. Kaiba schloss für einen kurzen Moment die Augen. In dem Augenblick, als er grad zur Besinnung kommen, und Kiaras Hand wegschlagen wollte….

„ Du verdammter Mistkerl!“

Kaiba riss die Augen auf und blickte in Joeys verletzten, aber wütenden Blick. Der Blonde stürmte an seiner Rivalin und Seto vorbei, riss die Wohnungstür auf und war verschwunden, noch bevor Kaiba reagieren konnte. Verdammt noch mal!

„ JOEY! WARTE!“ Dann wand er sich stinksauer an Kiara, die ihn zufrieden angrinste.

„ Bist du jetzt zufrieden? Hast du erreicht, was du wolltest?“ Damit rannte Kaiba, ohne weiter auf seine Ex achtend, hinaus und hinter Joey her.
 

Draußen an der Strasse angekommen, lief er diese entlang und hielt nach dem Blonden Ausschau. Er konnte ihn nirgends sichten.

Wo war der so schnell hin? Das kam Kaiba verdammt bekannt vor. Er hatte sich schon mal in so einer Situation befunden, damals als Joey aus seiner Villa geflüchtet war. Ja, der Junge war schnell, aber so schnell doch nun auch wieder nicht. Als Kaiba zurückblickte, stellte er fest, dass der Mustang nicht mehr vor Mokubas Appartment stand. Joey musste ihn genommen und damit weggefahren sein. Na klasse. Jetzt konnte der Braunäugige überall sein. Er hatte nämlich gerade eine 280 PS Maschine unter seinem süßen Hintern. Wo sollte Kaiba ihn jetzt nur suchen und vor allem finden? Plötzlich durchzog es ihn, wie einen Blitz! Das ist es! Da muss er sein! Er lief zurück in die Wohnung und rief nach seinem Bruder.

„ Mokuba! Ich brauche deinen Wagen!“
 

Ende Kapitel 9
 

tbc….
 


 


 


 

Kapitel 10: Die wahre Liebe?
 

20 MINUTEN SPÄTER
 

Kaiba fuhr die dunkle Landstrasse entlang. Der Wald lag vor ihm. Schwarze Finsternis umgab diesen, aber das schreckte den Brünetten nicht im Geringsten ab. Sein Ziel befand sich im Inneren des Waldes. Die Lichtung. Der Parkplatz, an dem er damals mit Joey gewesen war, als dieser sich über seine Eheprobleme auslassen wollte. Das alles lag schon fast ein Jahr zurück, aber dem Blauäugigen kam es so vor, als wäre es erst gestern gewesen. Wie er Joey dann nach Hause gefahren hatte und er sich bei ihm fürs Zuhören bedankt hatte. Und ihn mit seinen wunderschönen braunen Augen angestrahlt hatte, obwohl er in einer miesen Situation steckte. Egal, wie schlecht es dem Blonden zu gehen schien, er war immer gut drauf. Immer ein Lächeln im Gesicht und ein Leuchten in den Augen. Diese Augen hatten aber kurze Zeit später ihren Glanz verloren. Und warum? Das alles war SEINE Schuld! Kaiba hatte dem Jungen das Herz gebrochen, und Joey hatte ihm erst vor 3 Monaten eine zweite Chance gegeben, obwohl Kaiba sie alles andere, als verdient hatte. Und was tat er? Er enttäuschte Joey schon wieder. Er hatte ja eigentlich gar nichts getan. Kiara hatte IHN angegraben, und nicht ER sie! Es ist ja auch rein gar nichts passiert, und er hatte auch von Anfang NICHT vorgehabt, sich noch mal auf seine Ex einzulassen. Joey war einfach nur im falschen Moment aufgetaucht. Aber Kaiba konnte dessen Reaktion auch nachvollziehen. In diesem Augenblick musste das aber auch mehr, als eindeutig auf den Blonden gewirkt haben, als er Seto und Kiara genau in dieser Pose ´erwischt` hatte. ERWISCHT! Tzz… bei gar nichts hatte er ihn erwischt. Aber verdammt noch mal, dass würde Joey jetzt reichlich wenig interessieren. Kaiba hatte auch nicht den blassesten Schimmer, wie er seinem Freund dieses….` Missverständnis ` erklären sollte. Joey würde ihm kein einziges Wort glauben.

Zu oft schon hatte der Blauäugige Mist gebaut. Joey hatte warscheinlich genau jetzt die Schnauze voll, von ihm und auch…ja – auch ihrer Beziehung. Nein! Das durfte Kaiba auf keinen Fall zu lassen. Er musste Joey überzeugen, dass nichts zwischen ihm und Kiara gewesen war und dass er nur Joey liebte. Irgendwie hatte Kaiba das ungute Gefühl, dass seine und Joeys Liebe und Partnerschaft unter keinem guten Stern standen. Er riss das Lenkrad rum und fuhr den Schotterweg entlang, der ins Innere des Waldes und zu besagtem Parkplatz führte.
 

WÄHRENDDESSEN AN EINEM ANDEREN VERLASSENEN ORT
 

Was sollte er jetzt bloß machen. Er hatte Kaiba vertraut, und wieder enttäuschte dieser ihn. Warum hatte er auch angenommen, dass sich der Brünette geändert hatte. Kein Stück! Er war immer noch der Alte. Er hatte wieder mit seinen Gefühlen gespielt. Warum tat er das? Warum verletzte er ihn immer und immer wieder. War das eine Art Hobby des großen Seto Kaiba?

Auf den Gefühlen anderer herum zu trampeln und noch mal kräftig rein zu treten, wenn der Gegner schon am Boden lag? Joey wusste einfach nicht mehr, was er fühlen oder denken sollte. Sein Kopf tat ihm weh, und ihm war schlecht von den vielen Zigaretten, die er in der kurzen Zeit, die er schon hier stand, geraucht hatte. Seine Augen brannten. Er hatte die ganze Fahrt über, von Mokubas Apartment bis hierher, unaufhaltsam geweint. Sein Blick war trübe und verschwommen. Dennoch nahm er einen Lichtschein in der Ferne wahr, der näher zu kommen schien, denn er wurde heller und heller, bis er schließlich erlosch.
 

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Der Blonde musste hier sein! Und Richtig. Kaiba machte ein gutes Stück entfernt einen Wagen, halb hinter einem Gebüsch geparkt, aus. Als er näher heranfuhr, erkannte er seinen Mustang. Er konnte im Wageninneren auch eine Person erkennen, die- wie es schien, eine Zigarette rauchte, da man das Glühen dieser in der Dunkelheit sah. Kaiba fuhr langsam näher an das Fahrzeug heran, hielt an, holte noch einmal tief Luft, bevor er die Zündung ausschaltete, den Schlüssel abzog und ausstieg. Er ging langsam und mit wachen Augen auf den Shelby zu und klopfte an die Scheibe.
 

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EIN JAHR SPÄTER
 

Seit dem Abend, an dem Kaiba geglaubt hatte, Joey nun endgültig verloren zu haben, waren die Beiden wieder ohne weitere Schwierigkeiten oder Streitereien glücklich zusammen. So sah es jedenfalls nach außen hin aus. Seto hatte seinen Freund nach der Sache mit Kiara zwar davon überzeugen können, dass da rein gar nichts gelaufen war, und Joey hatte es auch so hingenommen, aber das Vertrauen in Seto und in ihre Beziehung hatte einen riesen Knacks davon getragen. Joey liebte Kaiba, keine Frage. Und er wollte auch in seiner Nähe sein, aber er wusste, dass irgendwann der Tag kommen würde, an dem sein Herz ganz zerreissen würde.
 

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Joey und auch Kaiba arbeiteten in den letzten Wochen sehr viel, sodass sie sich kaum noch zu Gesicht bekamen. Der Brünette hatte ständig miese Laune und ging dem Blonden weitestgehend aus dem Weg. Joey litt darunter, aber er beschwerte sich nicht. Er genoss einfach die Zeit, die er mit dem Menschen, den er am meisten liebte, verbringen konnte, auch wenn sie kaum noch miteinander sprachen. Für Joey war nur wichtig, dass Kaiba bei ihm war.
 

Als Joey eines Abends, Ende November, spät von der Arbeit nach Hause in die Kaiba Villa kam, war von Seto weit und breit nichts zu sehen. Er rief nach ihm, aber anstatt seines Freundes kam nun Roland auf den jungen Mann zu.

„ Master Joey, Herr Kaiba ist auf der Weihnachtsfeier der Kaiba Corporation. Er sagte, es würde spät werden und Sie sollen nicht auf ihn warten!“ Ja…schon klar. Er sollte nicht auf ihn warten. Warum auch? Er wartete schließlich schon seit Wochen auf ihn, auf dass sie wieder miteinander redeten, etwas zusammen unternahmen, wenn sie frei hatten. Dass sie miteinander schliefen…wobei- Sex hatten sie schon noch, aber es war anders, als früher. Früher waren sie danach zusammen eingeschlafen und Joey wachte am nächsten Morgen in Setos Armen wieder auf. Sie kuschelten und redeten manchmal danach noch miteinander. Aber das hatte längst aufgehört. Nach dem Sex stand Kaiba meistens noch mal auf, ging Duschen und verschwand dann noch mal in sein Arbeitszimmer um zu arbeiten. Und Joey blieb traurig und allein zurück.

Und heute war Seto auf der Weihnachtsfeier seiner Firma. Hätte er Joey nicht mitnehmen können? Immerhin war er Kaibas Partner und außerdem hatte er ja auch mal in der KC gearbeitet. Joey überlegte einen kurzen Augenblick, ob er sich nicht umziehen und auch zu der Feier fahren sollte? Er entschied sich jedoch dagegen. Er legte seine Jacke ab, und marschierte rauf ins Schlafzimmer. Dort zog er sich bis auf die Unterwäsche aus und ging ins angrenzende Badezimmer, um zu duschen. Eigentlich war er fix und fertig. Er würde doch gleich ins Bett gehen, und vielleicht noch einen Film zum Einschlafen ansehen.
 

3:00 Uhr morgens
 

Joey wachte auf. Es war stockfinster im Zimmer. Er tastete nach dem Nachttischlämpchen und knipste es an. Dann sah er auf die Uhr. Drei Uhr morgens. War Seto etwa immer noch nicht zu Hause oder war er wieder am Arbeiten? Joey setzte sich auf, rieb sich die müden Augen und krabbelte aus dem riesigen Bett. Er öffnete die Tür zum Arbeitszimmer, welches man ebenfalls, gleich dem Bad, vom Schlafzimmer aus betreten konnte, und spähte hinein. Auch dort war es dunkel. Kein Licht brannte. Auch der Laptop lag unberührt auf dem dunklen Schreibtisch. Der Braunäugige wurde unruhig. Es war doch sonst nicht Kaibas Art, so spät noch unterwegs zu sein. Wenn er länger arbeitete, dann tat er das für Gewöhnlich zu Hause. Joey schloss die Tür zum Arbeitszimmer wieder und verließ auch das Schlafzimmer und ging hinunter in die Küche. Er würde sich jetzt erstmal einen starken Kaffee aufsetzen und wenn er den getrunken hatte, und Kaiba noch immer nicht zu Hause war, würde er losfahren und ihn suchen.

Joey stellte die Kaffeemaschine an und wollte gerade zurück nach oben gehen, um sich was überzuziehen, als er das Türschloss klicken hörte. Blitzschnell machte er auf dem Absatz kehrt und ging auf die Haustür zu und riss sie mit einem Ruck auf. Ein mächtig angetrunkender Seto Kaiba purzelte in die Eingangshalle und fast in Joeys Arme. Der Blonde rümpfte die Nase.

„ Junge, Junge…hast du ne Fahne!“

Kaiba blickte nur mit einem griffigen Blick zu Joey auf, riss sich von dem Blonden los und torkelte in Richtung Treppe und stieg sie hinauf. Joey schaute ihm verdutzt und nichts verstehend hinterher.

„ Seto…!“

„ Lass mich in Ruhe!“

„ Aber ich…!“

„ Man…laber mich nicht voll! Ich will ins Bett!“

Joey schossen Tränen in die Augen. Was war denn nun schon wieder? Was hatte der Blonde denn nun schon wieder falsch gemacht?

Er schloss die Tür und ging mit hängenden Schultern erst in die Küche, um die Kaffeemaschine auszuschalten und betrat dann aufgelöst das Wohnzimmer, schlug die Wolldecke auseinander und legte sich, in diese gekuschelt, auf das große Sofa. Er versuchte, einzuschlafen, doch das Weinen und Schluchzen verboten es. Er verstand die Welt nicht mehr. Was hatte er so Schlimmes getan, dass er das hier verdient hatte?
 

5 TAGE DANACH
 

Joey hatte Kaiba seitdem nicht mehr gesehen. Der Blonde hatte zwar Urlaub, jedoch war er morgens immer schon recht früh wach, aber Seto hatte das Haus um diese Uhrzeit immer schon längst verlassen, egal wann der Blonde aufstand. Sie schliefen seit diesem Zwischenfall in getrennten Zimmern. Während Joey die Nächte im Schlafzimmer verbrachte, bleib der Brünette auf der Couch in seinem Arbeitszimmer. Die Tür zu diesem hatte er stets abgeschlossen, egal ob er sich darin aufhielt oder nicht.

Joey wusste nun Bescheid. Er wusste, was dies zu bedeuten hatte, und er nahm sich vor, Seto darauf anzusprechen und gegebenenfalls zu handeln. Er würde es noch heute tun. Auch wenn es ihm mehr, als schwer fiel….aber er machte sich kaputt, wenn er das noch weiter durchziehen würde. Er ging ins Wohnzimmer, griff nach dem schnurlosen Telefon und marschierte damit in die Küche, um sich einen Kaffee zu holen. Währenddessen tippte er eine Nummer über die Tastatur des Telefons ein und Yugis Name blinkte im Display auf.

„ Yugi? Ja, ich bins. Ich brauche deine Hilfe! Kannst du mir einen Gefallen tun?“
 

AM SELBEN ABEND
 

Kaiba kam gegen 22:30 Uhr von einem langen Arbeitstag nach Hause. Er konnte einfach nicht mehr. Das alles nagte so sehr an seinen Nerven und seinem Gewissen, dass er bis dato gar nicht gewusst hatte, dass er überhaupt Eines besaß.

Als er den Schlüssel ins Türschloss der Villa stecken wollte, wurde ihm die Arbeit bereits abgenommen, indem sie geöffnet wurde.

Er schaute auf und blickte direkt in Joeys Gesicht. Was nicht ungewöhnlich war, wenn Kaiba nicht bemerkt hätte, das genau dieses Gesicht keinerlei Emotionen zeigte. Der Brünette seufzte und verdrehte die Augen.

„ Was ist?“

„ Ich muss mit dir reden!“ sagte Joey, ohne auch nur mit dem Hauch einer Spur von Traurigkeit oder Wut.

„ Nicht jetzt! Ich bin müde!“

„ Doch! GENAU JETZT!“ konterte der Jüngere und wies Kaiba in Richtung Wohnzimmer.

Der grummelte genervt vor sich hin, betrat aber schließlich, Joey hinter sich, die Wohnstube.

Der Blauäugige setzte sich auf die Couch und Joey ließ sich links neben ihm nieder. Dann schaute er Seto von der Seite her ernst an.

Dieser merkte es sehr wohl, nur war er nicht in der Lage, den Blick zu erwidern. Er konnte Joey nicht in die Augen schauen. Nicht nachdem, was er sich geleistet hatte. Er war nicht umsonst so abweisend und griffig dem Jüngeren gegenüber. Kaiba hatte etwas getan, was sein Freund ihm niemals verzeihen würde. Aber er konnte es nicht rückgängig machen. Passiert war passiert. Aber er konnte Joey nicht die Wahrheit sagen. Er hatte Angst! Angst, dem Blonden das Herz zu brechen, und genau das würde er tun, würde er Joey alles sagen. Er blieb also weiterhin still. Joey hielt es nicht mehr aus und mit seiner bekannt direkten Art sprach er seinen Freund an.

„ Seto…ich weiss es!“ Kaiba riss die Augen auf, sah Joey jedoch noch immer nicht an. Er fing an zu zittern, als Joey weitersprach.

„ Ich weiss es! Und …es ist…es ist okay!“

WAS? Was sagte er denn da? Nichts war okay. Gar nichts. Kaiba hatte das Schlimmste getan, was er nur hatte tun können. Das konnte Joey nicht einfach so hinnehmen. Er müsste ihn anschreien, ihm eine riesen Szene machen, ihm eine reinhauen, ihn verachten…

„ Ich liebe dich, Seto!“

Nein! Bitte nicht! Sag das nicht! Kaiba kniff die Augen zusammen. Er kämpfte um die Tränen, die sich in seinen Augen bildeten. Er liebte ihn? Wie konnte er ihn immer noch lieben? Er hatte ihm doch so wehgetan. Was sollte er nur davon halten. Meinte der Blonde es wirklich ernst, oder wollte er ihm nur einen reinwürgen. Kaiba schniefte.

„ Ich liebe Dich“, sagte Joey erneut, „ aber wenn ICH dich nicht glücklich machen kann….vielleicht…“, Joey musste

schlucken, „ vielleicht…kann SIE es dann!“ Kaiba hob den Kopf. Das konnte nicht sein! Woher…?

„ Woher weißt du, das…!“

„ Das du dich verliebt hast?“

Joey senkte den Kopf, während Kaiba es jetzt doch schaffte, ihn anzusehen.

„ Seto….ich bin nicht blöd, weißt du. Ich weiss das schon seit längerem. Dein Verhalten…mir gegenüber…“, Joey hielt inne, bevor er schließlich tief Luft holte, um dann fort zu fahren „ es ist genau wie damals. Damals bist du mit Kiara genauso umgesprungen, als du nebenbei was mit mir laufen hattest. Wenn ich ehrlich bin, habe ich es von Anfang an gewusst. Ich wusste, dass irgendwann, früher oder später, der Tag kommen würde, an dem ich dich wieder verlieren würde.“

„ Joey.., ich hab versucht, mich dagegen zu wehren!“

„ Lass mich bitte ausreden, okay!“ Kaiba schwieg. Und Joey fuhr fort.

„ Ich kann es nicht ändern! Wenn du dich verliebt hast, dann ist es eben so. Natürlich würde ich lügen, wenn ich sagte, dass mir das egal ist. Das ist es nicht! Ganz und gar nicht. Aber ich muss das akzeptieren.“ Joey fuhr mit seiner Hand an Setos Gesicht, legte seine Finger an dessen Kinn, und zog sachte, sodass der Brünette ihn ansehen musste, was ihm verdammt schwer fiel.

„ Alles, was ich will….ist“, er lächelte jetzt, „ dass du glücklich bist, okay?!“

Jetzt brach Kaiba zusammen.
 


 

TAG X
 

Joey hatte bereits fertig gepackt. Seine Möbel, ohne die er nicht leben konnte, und die er damals mit in Kaibas Haus gebracht hatte, waren bereits am späten Nachmittag von Yugi, Tristan und Duke abgeholt und zurück in seine Wohnung gebracht worden. Es war richtig gewesen, dass er sie nie gekündigt hatte, sonst säße er jetzt nämlich auf der Strasse.

Es war jetzt kurz vor 18 Uhr und er blickte sich ein letztes Mal in der großen Küche um, in der er noch saß und seinen Kaffee austrank.

Plötzlich klingelte sein Handy. Joey nahm es aus seiner Hosentasche und erkannte Setos Name auf dem Display. Oh nein. Bitte nicht. Sollte er jetzt dran gehen? Er schaute gebannt und völlig in Gedanken versunken weiterhin auf sein Telefon. Es klingelte und klingelte. Es wollte nicht aufhören. Schließlich drückte er auf den grünen Hörer und setzte das Handy ganz langsam, wie in Zeitlupe an sein Ohr.

„ Ja?!“ Er hörte Kaibas Stimme.

„ Ja, ich bin noch hier. Aber ich werde verschwunden sein, bevor du nach Hause kommst, keine Angst. Wie? Was meinst du mit` ich soll warten`? Auf was? Auf dich? Wieso…? Ja! Ja…ist gut. Jaaaa, ich warte! Ja! Versprochen! Was? Ich bin kein Pfadfinder! Noch nie gewesen. Ich soll bei meinem Rotauge schwören? Aber…! Och menno. Ja, wie du willst. Ja Herrgott noch mal…ich schwöre bei meinen Rotauge, dass ich hier brav auf dich warten werde! Zufrieden? Ja…bis gleich!“ Joey legte auf. Was sollte das denn jetzt. Hatte Kaiba was getrunken?

Keine 10 Minuten später stürmte ein abgehetzter Seto Kaiba durch die Eingangstür seiner Villa, welche durch den heftigen Aufstoß fast zu Bruch gegangen wäre. Das laute Knallen weckte Joeys Aufmerksamkeit und er rannte, wie von der Tarantel gestochen, in die Eingangshalle und blieb perplex vor dem, nach Luft schnappenden Brünetten stehen. Kaiba sah auf.

„ Gut! Du bist noch da!“ Joey runzelte die Stirn.

„ Ja? Bin ich! Falls du es in den letzten 10 Minuten vergessen haben solltest, …du hast mich bei meiner Lieblingskarte schwören lassen, dass ich auf dich warte?“

„ Was nicht unbedingt heisst, dass du es auch tust.“ Jetzt wurde der Blonde sichtlich sauer.

„ Augenblick! Ich halte immer mein Versprechen, klar? Das solltest du wissen. Du kennst mich schließlich nicht erst seit gestern.“

„ Ja, schon gut.“ Kaiba hatte sich mittlerweile ein wenig beruhigt, sein Atem ging jetzt regelmäßiger und nicht mehr so abgehackt, und deutete Joey nun, ihm ins Wohnzimmer zu folgen. Joey blickte ihm erst verständnislos nach, folgte ihm dann aber.

Beide setzten sich. Der Eine auf das Sofa, der andere auf den Sessel gegenüber. Keiner sagte ein Wort. Joey wusste auch nicht, was er hätte sagen sollen. Plötzlich stand Kaiba wieder auf, und fing zu Joeys Erstaunen an, das Wohnzimmer umzudekorieren. Joey kam sich in diesem Moment lächerlich vor. Wobei Seto derjenige war, der sich soeben mit seiner Aktion zum Larry machte. Der Blonde wurde wütend. Was sollte das alles. Fing Kaiba etwa schon wieder an, ihn hoch zu nehmen? Es reichte!!!!

Joey wollte aufstehen und gehen, als er plötzlich durch Kaibas Stimme, die jetzt sehr zitterte und fast schon drohte, zu versagen, aufgehalten wurde.

„ Kannst du mir mal sagen, warum es mir so schlecht geht?“ Joey drehte sich um. War das sein Ernst? Bissig erwiderte er:

„ Keine Ahnung Kaiba. Vor allem, weil es für dich überhaupt keinen Grund geben kann, warum du dich schlecht fühlen solltest.“

Kaiba blickte den Blonden jetzt aus geröteten, traurigen Augen an. Aber Joey blieb hart. Er hatte genug gelitten. Kaiba machte es sich jetzt, seiner Meinung nach, viel zu einfach.

„ Wenn du glaubst, ich erleichtere dein schlechtes Gewissen, hast du dich geschnitten, Seto.“ Er schaute traurig zu Boden. Kaiba tat ihm schon leid, so wie er ihn jetzt vor sich sah, zu einem Häufchen Elend zusammen gesunken. Den Kopf zwischen den Händen vergraben.

„ Das ist nämlich nicht meine Aufgabe.“ Dann sagte er etwas einfühlsamer: „ Ich kann dir nicht helfen, okay? Nicht diesmal!“

Als der Braunäugige sich erneut umdrehen und das Haus endgültig verlassen wollte, schlangen sich plötzlich zwei Arme von hinten um seine Taille. Joey verspannte sich total. Sein Herz fing rasend schnell zu hämmern an.

„ Joey…“, schluchzte der Brünette jetzt in Joeys Halsbeuge, „ du warst immer für mich da! Egal was passierte, du hast immer zu mir gestanden. Und ich hab dich so mies behandelt. Aber bitte, Joey…eins musst du mir glauben! Hörst du? Du musst!“

„ Und?...das wäre?“ Joeys Stimme zitterte jetzt auch und er fing an zu weinen.

„ Du bedeutest mir wirklich etwas!“ Damit drehte Kaiba Joey zu sich herum, nahm ihn fest in seine Arme und küsste ihn.
 

Es sollte der letzte Kuss sein, der bewies, wie nah sie sich gestanden hatten.
 

Ende Kapitel 10
 


 


 


 

Epilog: Gebrochenes Herz
 

Joey hatte verloren!

Nachdem er damals bei Kaiba ausgezogen war, hatte es nicht lange gedauert, bis der Brünette sich wieder bei dem Blonden gemeldet hatte. Er war Joeys Nachfolgerin schon wieder leid, und so hatte sich der Braunäugige wieder auf seinem Ex eingelassen. Allerdings waren sie diesmal nicht zusammen. Sie hatten lediglich eine Affaire, was eigentlich nicht Joeys Stil war, aber da er Seto immer noch liebte, hatte er eine Ausnahme gemacht. Diese Beziehung auf rein sexueller Basis hielt jedoch nicht lange an. Kaiba lernte 2 Monate später eine von Joeys ehemaligen Klassenkameradinnen aus der Berufsschulzeit kennen, die zu diesem Zeitpunkt auch noch eine zwei Monate alte Tochter hatte. Seto fühlte sich wohl verpflichtet, obwohl das Kind nicht von ihm war, sich um die junge, alleinerziehende Mutter zu kümmern und zog schließlich mit ihr zusammen. Ca. ein Jahr später las man im Wochenblatt folgende Anzeige:
 

Mein Papi und meine Mami heiraten!
 

Seto Kaiba und Chayenne Shang
 

Es freuen sich Jamie, sowie alle Verwandten und Freunde!
 

Domino, den 12.August
 

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Als Joey damals die Annonce gelesen hatte, brach für ihn eine Welt zusammen! Er hatte verloren! Er hatte das verloren, was ihm am meisten bedeutete! Er hatte seine große Liebe verloren! Und nicht nur das… er hatte sich Selbst verloren! Sich Selbst und seine Seele!!!
 


 

Ende
 

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Schlusswort
 

Liebe ist eine wundervolle Macht-

dennoch kann sie dich vernichten!

Wer auch nur ein einziges Mal wirklich geliebt hat,

weiß, dass man mit Herz und Seele liebt.

Verliert man jedoch den geliebten Menschen,

hat man das Gefühl, sich Selbst verloren zu haben!

Herz und Seele- sind Eins!

Doch was nützt einem sein Herz,

wenn man keine Seele mehr hat?!
 

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Anmerkung des Autors:
 

Es wird definitiv KEINE Fortsetzung geben!!!
 

So, das war meine Geschichte! Ich hoffe, sie hat Euch gefallen, auch wenn viele vielleicht nicht verstehen werden, warum es kein Happy End gab. Nun ja, dazu hab ich nur folgendes zu sagen: das Leben ist manchmal hart und ungerecht! Leider bekommen wir selten das, was wir uns am meisten wünschen. Wir werden enttäuscht und verletzt, und manchmal wünschen wir uns, wir hätten all dem aus dem Weg gehen können, was uns negativ in Erinnerung geblieben ist. Dennoch lernen wir aus solchen Situation, der Eine mehr, der Andere weniger.
 

Joey gehört wohl eher zu der Sorte, die nie dazu lernt. Denn…er hat nie aufgehört, ihn zu lieben!!!!
 


 

Liebe Grüße: RedEyesBlackDragon



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2006-10-13T13:25:02+00:00 13.10.2006 15:25
die geschichte is wirklich toll,
nur das ende super traurig !!
kannst mir ja ne ens schrieben wenn du wieder ne seto und joey schreibst!!vllt. schreibst ja auch ncohmal eine die gut ausgeht, würde mcih freun!!
Von: abgemeldet
2006-08-13T10:21:28+00:00 13.08.2006 12:21
Wooow *_*
Richtig gut erzählt, nur das Ende ..*traurig ist*
Baibai Bunnycat
Von: abgemeldet
2006-07-01T17:12:32+00:00 01.07.2006 19:12
is eine voll geile geschichte!!!!!
find nur traurig, dass es so endet
aber trotzdem teuflisch gut
die sanaka2506 war´s


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