Zum Inhalt der Seite

Unbemerkt

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Unbemerkt

Unbemerkt
 

Die Erinnerungen in Schweigen gehüllt

Nie erzählst du von deiner Vergangenheit

Und bleibst mit dem Schmerz allein, der dein Herz füllt

Auch wenn es schreit

Du überhörst es

Du interessierst dich nicht mehr für dich selbst

„Es geht mir gut!“ antwortest du immer kess

Doch in Wirklichkeit fragst du dich wie du das noch länger aushältst

Du willst nicht mehr, du hast keine Lust mehr

Und am Leben hängst du auch nicht mehr sehr

Ohne auf Wiedersehen zu sagen gehst du mit der Gewissheit

dass die Vergangenheit einzig dir nachtrauert

Dass du dich irrst

weißt du nicht

Dass drei dir nachweinen

glaubst du nicht

Und du hinterlässt tiefe Wunden

Denn keiner versteht es

Und alle hätten dir doch so gerne helfen wollen

Doch du hast sie getäuscht und nun ist es

zu spät
 

Es war Nacht als er durch die Straßen Konohas lief, doch überall spendeten Lampen warmes, weiches Licht. Er traf nicht viele Menschen auf seinem Weg zum großen Tor, das aus dem Dorf herausführte, und ansprechen tat ihn sowieso niemand.

Und das war gut so, denn er hatte keine Lust mit irgendwem ein paar Worte zu wechseln.

Als ihm der Wind kalt ins Gesicht blies, nicht mehr durch die ganzen Gebäude aufgehalten, stahl sich ihm ein kleines, aber ausdrucksloses Lächeln auf seine Lippen, welches niemand sah. Keiner hatte ihn je lächeln sehen.

Nachdem er genug Abstand zwischen sich und das Tor gebracht hatte, so dass niemand mehr ihn sehen konnte, rannte er los gleich dem Wind. Letztendlich versperrten die Baumwipfel ihm die komplette Sicht auf sein zu Hause. Mein ehemaliges zu Hause korrigierte er sich selbst. Er hatte nicht vor jemals wieder dorthin zurückzukehren.

Schließlich hielt er inne und schaute sich um. Er war an der kleinen Lichtung angekommen, die er immer aufgesucht hatte, wenn er Trost brauchte und auch wenn er einfach nur mal nachdenken musste. Fast zärtlich fuhr er mit der Hand über den rauen Stein, in dem schon eine Menge Namen gemeißelt waren. Die Namen von Helden, von wahren Helden.

Sie hatten ihr Leben im Dienst gelassen um andere zu schützen. Aber ob sie sich jemals darüber Gedanken gemacht hatten, dass sie die anderen alleine ließen? Das seelische Schmerzen manchmal viel schlimmer waren als der Tod?

Wahrscheinlich nicht. Schließlich dachte er in diesem Moment auch nicht an sein Team. Mit Sicherheit konnte er es nicht sagen, doch sie würden ihn nicht vermissen. Warum auch?

Er war ihnen eine Stütze gewesen und nun hatten sie andere Lehrmeister. Er wurde nicht mehr gebraucht und wollte auch nicht mehr gebraucht werden. Ich gehe.

Er ließ sich auf den Boden fallen und lehnte sich an den Stein. Die Sterne funkelten alleine am schwarzen Nachthimmel. Es war Neumond. In Gedanken schüttelte er den Kopf.

Worüber mache ich mir Sorgen?

Sorgsam holte er ein Kunai hervor und setze zum ersten Schnitt an. Ich spüre nichts dachte er mit Bedauern und wiederholte die Prozedur bis seine ganzen Unterarme brannten. Das Blut lief herab und tropfte auf seine Weste, Hose und den Boden bis alles von der Flüssigkeit getränkt schien. Fasziniert beobachtete er wie es sich schön warm überall verteilte.

Ich dachte immer es sei kalt, wenn man stirbt.

Als er bemerkte, dass er nicht einmal die Kraft mehr hatte das Kunai erneut zu erheben lächelte er zufrieden unter seiner Maske und schloss die Augen.

Die Dunkelheit hieß er herzlich willkommen nur das mit ihr seine Arme nicht mehr brannten störte ihn. Doch die seelischen Schmerzen verschwanden nicht, im Gegenteil sie hatten zum ersten Mal in seinem Leben die Möglichkeit sich bemerkbar zu machen, zu schwach war er um sie zu unterdrücken.

Doch letztendlich gingen auch sie und Kakashi merkte wie alles in ihm aufhörte zu arbeiten, auch er.
 

Als er erwachte ließ er die Augen vorerst noch geschlossen. Er spürte das er auf einem harten Bett lag, die Gerüche um ihn herum stanken gerade zu nach Medizin. Ganz klar, dass er sich im Krankenhaus befand. Hatten sie ihn noch rechtzeitig gefunden um ihn zu retten? Das wäre schlimm, doch allein sein jetziger Zustand wies daraufhin.

Vorsichtig öffnete er die Augen. Beide. Man hatte ihm sein Stirnband genommen. Kein Wunder, ab heute war er eine Schande für das Dorf, immerhin hatte er Selbstmord begehen wollen. Verdammt, warum hatten sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen können? Im Raum befand sich niemand sonst also setzte er sich auf. Oder versuchte es zumindest, denn als er mit einem Ruck das Bett verlassen wollte wurde ihm schwindelig und so stürzte der Jo-Nin zu Boden. „Autsch, verdammt!“

Er hatte keine Kraft mehr, dass konnte doch nicht sein. Auf dem Boden liegend betrachtete er seine Arme und dabei fiel ihm auf das dort keine Verbände waren. Und auch keine Schnittwunden. Was...?! Ok, er wusste das die Sanitäter gut waren, aber das brachten sie nicht zustande, dessen war er sich sicher.

Plötzlich stürmte Iruka mit einem anderen Ninja, dessen Kleidung ihn als Sanitäter auswies, hinein. „Kakashi, verdammt wusst ich doch, dass ich mich nicht verhört habe!!“ Bevor der Angesprochene auch nur einen Laut von sich geben konnte, hatten die beiden ihn wieder im Bett verfrachtet. „Hast du sie noch alle? Bist du dir deines Zustands nicht bewusst?!“

Kakashi sah Iruka fragend an, scheinbar hatte er etwas verpasst. „Nein...“

„Nein?“ Der Chu-Nin hielt verdutzt inne, doch der Sanitäter übernahm somit das Wort.

„Es muss sie nicht beunruhigen, dass sie sich nicht erinnern, dass wird schon wieder. Wir haben alles unter Kontrolle. Ihre Schüler haben uns mitgeteilt, dass sie einen heftigen Kampf mit anderen Ninja hatten und danach wegen Chakramangels zusammengebrochen sind.“

Iruka meldete sich wieder zu Wort. „Sie haben dich ganz alleine hierher gebracht.“

Also kein Selbstmordversuch. Hatte er nur geträumt? Kakashi schauderte, der Traum war ihm verdammt real erschienen, aber dass war ja noch nicht einmal so schlimm. Was ihn im nachhinein am meisten schockte war die Tatsache, dass seine Gedanken und Gefühle in diesen Momenten wirklich gewesen waren. Es waren seine gewesen.

„...shi. Kakashi!“ Das war Narutos Stimme und als der Jo-Nin den Kopf zur Seite drehte sah er auch Sasuke und Sakura.

„Hi!“, sagte er matt, dass einzige was er herausbekam. Seine Kehle war auf einmal ganz trocken. „Meister Kakashi, wie... wie geht es ihnen?“ Dumme Frage, sah frau das nicht?

Iruka antwortete an seiner Stelle. „Er muss noch ein paar Tage hier bleiben, damit das Chakra sich wieder erholt. Ansonsten hat er keine ernsthaften Verletzungen, nur ein paar Prellungen und Kratzer, Sakura.“ „...das tut mir Leid.“

Naruto war von der ganzen Situation ganz und gar nicht begeistert. „So wie damals, wo wir Herrn Tazuna begleiten mussten? Aber, aber! Dass wird doch wieder?“

Iruka nickte. „Natürlich. Aber nur wenn Kakashi endlich seine angemessene Ruhe bekommt, und dass heißt für euch, dass die Besucherzeit vorbei ist.“

„Was?!“, fragte Naruto erstaunt, „aber wir waren doch gerade mal ein paar Minuten hier!“

„Und das reicht.“ Der Sanitäter führte Sasuke und Sakura hinaus, Naruto musste er hinter sich herschleifen.

Iruka seufzte und wand sich wieder Kakashi zu. „Du solltest dich ausruhen, versuch am besten weiterzuschlafen, Ok?“ Der Jo-Nin nickte, dann fiel ihm jedoch noch etwas ein. „Wo ist... mein...“ Ein Hustenanfall hinderte ihn am weitersprechen und der Chu-Nin sah ihn besorgt an. Kakashi tippte auf sein verschlossenes linkes Auge. „Ach, dein Stirnband! Tut mir leid!“ Der Lehrer kramte kurz in einer seiner Taschen und zog es dann hervor. „Es war voll von Blut und ich hab mir gedacht, dass du es beim schlafen sowieso nicht brauchst, also hab ich es gewaschen.“

Vorsichtig band er es dem Jo-Nin wieder um und wie gewohnt war nun fast sein ganze Gesicht bedeckt. Von der Maske hatte er die Finger gelassen, sie war tabu und das wussten alle. Obwohl er gerne mal gesehen hätte wie Kakashi ohne aussah.

„Danke.“ Iruka lächelte. „Gern geschehen!“ Dann wand er sich zu Tür und verließ das Zimmer. „Ich komme dich wieder besuchen!“

Warum? fragte sich Kakashi. War er es wert besucht zu werden? Chakramangel? Es gab schlimmeres. Er verstand Iruka nicht, hatte ihn noch nie verstanden.

Mit diesen Gedanken versuchte er zu schlafen und nach wenigen Minuten war er weggetreten.
 

Zwei Tage ging das nun schon so. Jeden Tag kam der Lehrer und erzählte die Ereignisse des Tages, damit Kakashi sich nicht langweilte wenn er wach im Bett lag und nichts tun konnte. Das diesen es kaum interessierte, was Iruka so von den Ninja-Anwärtern, den anderen Jo-Nin wie Asuma und Gai und selbst was er von seinem eigenen Team von Naruto & Co erzählte, störte ihn nicht.

Doch heute war es anders, denn endlich durfte er wieder aufstehen. Der Sanitäter hatte ihm und dem Chu-Nin erlaubt, dass sie einen kleinen Spaziergang machen durften. „Aber überanstrengen sie sich nicht!“ war die Verwarnung. Iruka hatte ihm seine Weste mitgebracht („Hab ich auch gewaschen.“) und zusammen zogen sie los, wobei Kakashi immer öfters darauf angewiesen sich auf die Schulter des anderen zu stützen. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach und so achtete keiner der beiden darauf wohin ihre Füße sie trugen.

Nach fünfzehn Minuten gab der Jo-Nin auf. „Ich..ich kann – kann nicht mehr...“ und ließ sich einfach fallen. „Hey!“, rief Iruka erschrocken aus und konnte den anderen gerade noch so festhalten. Doch dies brachte nicht mehr, als dass beide auf dem Boden landeten.

„Verdammt, hättest du mich nicht vorwarnen können?“, schimpfte Iruka, sah dann aber das es dem Jo-Nin wirklich nicht gut ging. Er atmete schwer und unregelmäßig, dass war wohl doch keine so gute Idee gewesen...

Sich umblickend hielt der Lehrer nach jemanden Ausschau, der helfen konnte, doch sie waren alleine, wo auch immer sie sich befanden. Überall erstreckte sich grüne Wiese und vor ihnen plätscherte ein kleiner Bach. Einer der Parks. Aber welcher?

Im Stillen fluchte Iruka noch einmal, dann sorgte er dafür, dass Kakashi bequem lag und tatsächlich, sein Atem beruhigte sich ein wenig.

Resigniert ließ er sich neben ihm im Schneidersitz nieder. Er konnte ihn unmöglich alleine lassen, also konnte er auch keine Hilfe holen. „Und nun?“

Überraschender Weise erhielt er eine Antwort. „Keine... Ahnung...“

Aber noch überraschender war was Iruka sagte: „Das ist mir auch klar.“

„Wie...?“

„Hältst du mich für blöd? Ich seh selber, dass du Probleme hast bei denen die allerdings auch niemand helfen kann.“

„...“ Der Chu-Nin wich dem Blick aus.

„Ich hab mehrmals beobachtet wie du dir im Schlaf über die Handgelenke gefahren bist. Ich bin nicht blöd, ich weiß, dass du geträumt hast. Aber... hast du es als Alptraum empfunden? Ich weiß es nicht, deinen Gesichtsausdruck kann man ja nie lesen.“

Er fuhr mit der Hand über den Rand der Maske, der gleiche Weg, den seine Hand auch schon öfters bei ihm genommen hatte um über die Narbe zu fühlen. Plötzlich zog er die Hand weg.

„Damit das klar ist, es gibt Leute die dich brauchen. Wir sind uns ähnlicher als du glaubst.“

Iruka spürte den ungläubigen Blick auf sich ruhen und seufzte. Kakashi schien es nicht zu wissen.

„Es gibt nicht nur dich. Dir ist dein Leben vielleicht egal, aber es gibt Leute die dich in ihrer Nähe brauchen. Denk nur einmal an dein Team. An Gai, der dich als Rivalen braucht. Selbst ich, weil du mir ähnlich bist. Du bist nicht nur wegen dir am leben sondern auch um den Willen der anderen. Es beachtet uns kaum jemand, aber wenn wir weg wären würde etwas fehlen. Verstehst du? Deswegen solltest du es nicht als Ausweg sehen dich selbst umzubringen. Klar, dir geht es dann gut, du hast deine Ruhe, aber die anderen leiden darunter. Und das ist unfair, dass hast du am eigenen Leib gespürt.“

Kakashi hatte nicht aufgehört ihn anzustarren. „Was... geht dich das an...?“

„Sehr viel!“, meinte Iruka empört, „ Ich will nicht das Naruto leidet und er würde das meiste davon abbekommen, wenn du weg wärst!“

„Komische Einstellung...“

„Ist das deine einzige Antwort?“

Kakashi schloss die Augen. Remisszenen in denen das Blut über seine Arme liefen spielten sich vor seinem inneren Auge ab. Doch es war nicht mehr warm, sondern kalt. Eiskalt. Und die Schmerzen hörten auch nicht auf, sondern wurden immer stärker. Als er sah, dass sein Team ihn fassungslos beobachtete war es zu viel. „Urgh!“

„...shi! Kakashi!!“ Der Lehrer schüttelte ihn energisch an den Schultern und riss ihn somit aus seiner eigens aufgebauten Traumwelt. „Sie... sie sind mir wichtig...“ Müde blickte er ins Gesicht des Jüngeren, der ihm seine eigenen Gefühle hatte erklären können.

Iruka lächelte und legte den Kopf des anderen auf seinen Schoss um ihm einfacher in das Auge blicken zu können. „Zusammen schaffen wir das. Ich brings dir bei...“

„Machst du so was öfters... Psychologe spielen...?“

Der Chu-Nin schüttelte den Kopf. „Also...bin ich der erste...?“

Iruka korrigierte ihn. „Der einzige. Wir scheinen die einzigen zu sein, die dieses Problem haben...“

Eine ganze Weile schwiegen sie, dann durchbrach Kakashi die Stille.

„Schon komisch. Ich dachte immer das du der glücklichste Ninja im ganzen Dorf bist. Du rennst immer wie ein Honigkuchenpferd durch die Gegend. Wie schaffst du das?“

Es gab keine Antwort auf diese Frage nur eine weitere. „Trägst du deshalb die Maske. Weil du nie wirklich lachst...?“ Doch auch der Jo-Nin verweigerte die Auskunft.

„Wie geht’s jetzt weiter? So wie immer?“

„So wie immer. Nur das wir jetzt jemanden zum reden haben.“

Ob ich das will ist eine andere Frage. Doch darauf wusste er noch keine Antwort.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  apple_
2007-05-10T13:10:01+00:00 10.05.2007 15:10
die geschichte is echt hamma....
aba auch voll traurig...

glg...._-JennY-_
Von: abgemeldet
2007-04-11T10:42:46+00:00 11.04.2007 12:42
wow,ich bin beeindruckt von deiner FF.
ich weiss garnicht was ich dazu sagen/schreiben soll.
jedenfalls hast du alles sehr schön erzählt.
wirklich klasse!mach schön weiter so!
Von:  Trailerpark
2007-02-25T20:23:41+00:00 25.02.2007 21:23
wow, wirklich ne gute gefühlsvolle ff O.o
der schreibstil is verdammt gut...mach weiter so ^^
Von:  konohayuki
2006-09-28T11:24:26+00:00 28.09.2006 13:24
uwääääääääähhh!!!

das ist doch voll traurig ... T.T
aber echt niedlich....

ich kann nur sagen, dass ich mehr von diesen ffs haben will... und könntest du zu dieser nicht ne fortsetzung schreiben?
Von: abgemeldet
2006-06-23T22:37:42+00:00 24.06.2006 00:37
mou 8>.<ö
richtig gute ff
armer kashi man braucht ihn doch
schreib noch son paar
ist wirklich klasse ^^
LG :3

byebye *monsterknuddel*


Zurück