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Born to Fight - Vegeta

Das Reich Saiya
von

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40. Tage in Sorge

40. Kapitel: Tage in Sorge
 

Ein undefinierbares Rauschen dringt an sein Ohr. „Was ist passiert…? Wo bin ich hier…?“, seine eigene Stimme erscheint ihm wie ein Echo. Langsam öffnet Vegeta seine Augen, nur einen Spalt weit. Alles vor ihm ist blau, Ozeanblau und die Sonne über dem Wasserspiegel bricht die Wellen und wirft helle Striemen auf den Meeresboden, auf dem er zu liegen scheint. Ein ständig gleichmäßiges Pulsieren ist im Hintergrund zu hören. Der Rhythmus kommt ihm bekannt vor. So bekannt, als wäre es das pochen seines Herzens. Doch es klingt schwach. Es scheint, als hätte es gerade noch so viel Kraft um den nächsten Schlag durchzustehen. „Wo bin ich…?“, fragt er sich erneut. „Wer ist da?“, kommt es von ihm als er jemanden bemerkt. Er kann niemanden sehen, und doch weiß er das jemand hier ist.

„Ganz ruhig… es ist alles in Ordnung…“, spricht eine sanfte Stimme zu ihm und ihm ist als würde jemand seine Arme um ihn legen. Es wird mit einemmal wärmer. „Still jetzt… schone deine Seele…“, hört er noch ehe er wieder in einen traumlosen Schlaf fällt der ihn umhüllt wie schwarze Flügel.
 

„Wie geht’s ihm?“, reißt Daiko, seinen Enkel aus seinen Gedanken. „Ich weiß nicht… es hat sich nichts verändert…“, antwortet der König ihm leise. „Verstehe… so etwas dauert“, meint Daiko und schaut durch das Beobachtungsfenster auf den Tank in dem seit drei ganzen Tagen der Prinz vor sich hintreibt und keine Besserung zeigt. „Wie ist es eigentlich dazu gekommen?“, wendet er sich nun an den König der ihn aus trüben Augen ansieht. „I… ich war´s… es war meine Schuld…“, kommt es gezwungen vom König. „Komm, lass uns etwas rausgehen“, fordert Daiko seinen Enkel auf. „Nein, ich will ihn nicht allein lassen…“, verneint er ohne den Blick von seinem Sohn zu lassen. Daiko erinnert sich. Der König hat den Bereich der Krankenstation seit 3 Tagen kaum verlassen. Nicht mal als der Geschäftsmann von Shigo bei ihm um eine Audienz angesucht hatte. „Nun komm… du kannst im Moment nichts anderes tun, als abzuwarten. Er ist hier in guten Händen“, fasst Daiko an die Schulter des Königs und bewegt ihn dazu sich von seinem Standort zu bewegen. „Das hoffe ich…“, meint der König und lässt sich nun doch von seinem Großvater überreden mal nach draußen zu kommen. „Ganz bestimmt“, fügt Daiko dem zu. „Ich werde in der Zwischenzeit hier bleiben“, meldet sich Yuna zu Wort, die gerade zur Tür hereinkommt. „Ja, danke“, schaut der König zu ihr auf. Durch Yuna´s Inneres fährt ein Schlag wie noch niemals zuvor.

Der Blick mit dem der König sie angesehen hat. Er erschien ihr so hilflos. So besorgt, obwohl er so streng und kalt zu seinem Sohn ist. So macht er sich jetzt doch große Sorgen. Sein Blick vorhin, so ehrlich und voller Dank.

„Willst du mir nicht davon erzählen?“, lehnt sich Daiko neben seinem Enkel an die Brüstung. „Ich weiß nicht… es ging alles so schnell… obwohl ich es nun schon xmal überdenkt habe… hin und hergedreht habe. Ich weiß nicht genau was passiert ist…“, stützt der König sein Kinn auf die gefalteten Hände. „Ich weiß nicht, aber irgendwie hatte ich den Eindruck das ich mich gegen ihn verteidigen muß…“, gibt der König es nun zu. „Hast du ihn als Bedrohlich empfunden?“, hackt Daiko nach. Der König nickt daraufhin nur. Er sieht es als Schande gegen seinen eigenen Sohn etwas Ähnliches wie Furcht zu empfinden. „Ich weiß auch nicht… er ist einfach ausgerastet… da war so eine Wut in seinen Attacken… und seinen Augen… ich hab ihn dann abgewehrt…“, bringt der König drucksend hervor. „Ich hab wohl zu hart zugeschlagen…“, zittert seine Stimme bei dem Gedanken das sein Sohn jetzt deswegen mit dem Tot um sein Leben ringt.

„Mach dir keine Vorwürfe… ich denke jeder hätte so aus Reflex gehandelt“, versucht Daiko, dem König mitfühlende Worte auszudrücken. „Nein!“, wendet sich der König zu ihm um. Daiko schrickt leicht zurück. Es ist so viel schmerz in den Augen des Königs. „So einfach ist das nicht! Um ein Haar hätte ich meinen eigenen Sohn getötet… und nur weil ich ihn nicht zu behandeln weiß!“, macht er seiner Wut Luft. „Ich hab auch gesehen wie es ist wenn er durchdreht… bei der Sache mit Kuro… war es genauso… und ich muß sagen… er hat auch in mir ein Gefühl der Angst geweckt“, gibt Daiko zu und der König horcht auf. „Irgendetwas ist in ihm… etwas so voller Hass… und Angst“, beendet Daiko seinen Satz.

Der König wendet sich von Daiko ab. Er ahnt warum. Die Ereignisse im Trainingsraum waren weit umfangreicher als er jemandem erzählt hat. Er hat es auch gesehen, in seinen Augen. Dieser Hass… diese Angst.

„Warum? Warum nur?!“, hört er seinen Sohn erneut in seinem Hinterkopf. „Was mach ich nur falsch?! Ich hab an Kraft dazu gewonnen, weiß nur nicht wie ich sie kontrollieren kann!! Wann wirst du mich endlich ansehen?!“, klingt eine verzweifelte Stimme eines Jungen. „Warum… warum ist diese Frau hier?! Hast du Mama schon vergessen?! Hast du sie vergessen?!!“, war einer der verwirrten Ausrufe des Prinzen gewesen.

„Wie könnte ich…“, fasst sich der König an die Stirn als er sich an den kurzen Dialog zwischen ihm und seinem Sohn erinnert. „Wann wirst du mich endlich ansehen?!“, hört er seinen Sohn erneut rufen. „Wann werde ich etwas wert sein?!“, brennt es ihm in seine Seele und der König krampft innerlich zusammen.

Es waren wahrhaft, so erwachsene Gedanken die in diesem Kind umhergehen. Fragen und Wünsche, für die er noch nicht geschaffen wäre. Und doch, beherrschen sie sein Herz, seine Empfindungen, seine Seele. „W… was hab ich nur falsch gemacht?!“, fragt sich der König im Geheimen als er sich endgültig von Daiko abwendet um zurück zu seinem Sohn zu gehen.

„Es stimmt… ich war selten für dich da… hab kaum Zeit für dich gehabt… ich habe dich in deinem Schmerz damals allein gelassen…“, wird dem König so nach und nach alles klar. „Ich habe dir sogar den Tod deiner Mutter vorgeworfen… Gott… wie musst du dich nur gefühlt haben?!“, legt sich die Hand des Königs an die Glasscheibe des Fensters.

Yuna die den Abwesenden Blick des Königs bemerkt, erkennt das sie fehl am Platz ist. Ohne ein Wort an ihn zu verlieren geht sie an ihm vorbei und verlässt den Vorraum. Der König nimmt es nicht wahr, das sie geht. Sein Blick gilt einzig und allein seinem Sohn, dessen Regloser Körper in der blaugrünen Fruchtwasserähnlichen Flüssigkeit treibt. „Kein Wunder… das du so wütend bist… das du so eine Angst in dir trägst…“, geht der König auf die Tür zu und betritt den Raum mit dem Tank.

Mit zögernden, langsamen Schritten nähert er sich dem Tank. „Was hab ich nur getan? Ich… ich hab dich verloren…ohne es zu merken…“, wird ihm nun auch klar was Daiko an jenem Tag seiner Rückkehr gemeint hat. Sein Blick, der ihn wie ein Blitz getroffen hat, hätte eigentlich Bände gesprochen. Doch er hat geschwiegen. Nur darauf gewartet das er den ersten Schritt machen würde. Doch der König war zu unaufmerksam und nachlässig dazu. Für ihn hatte in jenem Moment nur seine Fortschritte, seine Kampfkraft gezählt. Für seine Seele, die schon genug Wunden hat, hatte er keinen Blick.

Nun, wo sein Sohn in Lebensgefahr schwebt. Wo er wohl nur noch einen Schritt vom Tal der Toten entfernt ist, fällt es ihm wie Schuppen von den Augen. Jetzt, wo er die Angst um ihn spürt. Das einzige zu verlieren was ihm in dieser Welt noch etwas bedeutet. Das einzige was ihm blieb. „Verzeih mir…“, hebt sich die Hand des Königs, doch ehe sie sich an die Scheibe des Tankes legt, hält er inne. „Was hab ich nur getan?! Verzeih…!“, schluchzt er leise und geht in die Knie.
 

„Er ist so fleißig… er schläft sogar über seinen Schulbüchern ein…“, erklingt eine helle Stimme. Sie erscheint weit entfernt, und doch so nah, das er den Atem der Person spüren könnte. Ein kalter Schauder streicht sein Herz als er diese reine Stimme zu erkennen glaubt. „Sei nicht zu hart mit ihm… du vergisst das er immer noch ein Kind ist…“, spricht die Stimme weiter. „Wenn ich daran denke, was ihm bevorsteht….“, bei diesen Worten fährt ein schmerzvoller Stich durch sein Herz.

„Was hältst du von meinem Angebot? Du nimmst mich zu deiner Frau und wir zeugen den ultimativen Krieger! Die Macht ist auf unserer Seite!“, kommt nun eine andere Stimme ins Spiel. „Er… er ist nicht von unserem Schlag… sein Blut ist unrein…“, hört er sie wieder sprechen. „Er ist nur der Sohn einer primitiven Wilden aus einem Kuhdorf!“, beginnt sie weiter zu lästern. „Er ist es nicht Wert!!“, kommt es noch böse von ihr.

„Nein!!“, schießt es dem König durch den Kopf. Er findet sich sitzend in einem Krankenbett wieder. Leichter Schwindel überkommt ihn, so lässt er sich in die Kissen zurücksinken. „Guten Morgen“, kommt es gelassen von Daiko der neben dem Bett auf einem Stuhl sitzt und in einem Buch blättert. „W…Wie komm ich hier her?“, grummelt der König, der noch immer an den seltsamen Traum denken muss. „Du bist gestern zusammengebrochen, kannst du dich nicht mehr daran erinnern?“, erklärt Daiko kurz und stellt gleich eine Frage, und das ohne das durchblättern seines Buches abzubrechen. „Nein… ich weiß nur noch das ich wieder zu Vegeta gegangen bin…“, richtet sich der König erneut auf. „Ja, man hat dich dort gefunden…“, erzählt der Alte während er ihm die Kissen etwas aufschüttelt. „Buna sagt, du hast dich überanstrengt, und dein Kreislauf ist in einem verheerenden Zustand. Du sollst dich ein paar Tage ausruhen hat er gemeint“, erklärt Daiko seinem Enkel seinen Gesundheitszustand. „Er hat dir strikte Bettruhe verordnet“, hängt er dem streng an. „Ausruhen? So ein Blödsinn!“, verschränkt der König die Arme vor der Brust.

„Wie geht es Vegeta?“, fährt er nun auf. „Den umständen entsprechend. Du hast ihm ziemlich zugesetzt…“, setzt sich Daiko auf den Stuhl neben dem Bett. „Ist er noch im Tank?“, wird der König hellhörig. „Oh ja… da wird er noch eine Weile sein fürchte ich. Das Ausmaß seiner Verletzungen ist größer als Buna beim ersten Blick feststellen könnte“, hält er in seinem blättern wieder inne und schaut seinen Enkel ernst an. Der König senkt getroffen seinen Blick. „Dank der Medi-Body-Anzeige ist es möglich alle Verletzungen aufzuspüren. Neben seinem Genickbruch hat er noch zwei Angesplitterte Rippen und Innere Blutungen. Es wird eine Weile dauern bis er vollständig gesund ist… wenn das Programm überhaupt erfolg hat…“, senkt Daiko besorgt seinen Blick.

„Und ich bin Schuld daran… Verdammt!! Wie konnte ich mich nur so gehen lassen?!“, winkelt der König sein Bein an, legt den Ellenbogen darauf und stützt seine Stirn in die Handfläche. „Es ist zu Spät… und deine Vorwürfe machen ihn auch nicht wieder gesund“, kommt es kalt von Daiko. Daiko bemerkt am Gesichtsausdruck des Königs, das er zu hart war. Er muß zugeben, er ist wütend auf seinen Enkel. Er war wirklich zu weit gegangen. Doch in nun mit indirekten Beschuldigungen zu strafen ist falsch. „Sein Zustand hat sich verbessert… um dich ein wenig zu beruhigen…“, bemerkt er sanft und schlägt sein Buch zu. „Wirklich? Das ist gut zu hören…“, ein wahrer Glanz taucht in den Augen des Königs auf. „Ich schlage vor, du schläfst noch ein bisschen und gehst ihn dann besuchen“, steht Daiko nun von seinem Stuhl auf und wendet sich zur Tür um. „Ja… vielen Dank…“, schluckt der König und lässt sich wieder zurücksinken um seinem Rat nachzukommen.

Kaum hat Daiko den Raum verlassen, setzt sich der König erneut in seinem Bett auf. Er kann doch jetzt nicht schlafen wo er weiß wie schwer sein Sohn wirklich verletzt ist. Von seiner Hand… Er muß sofort zu ihm um zu sehen wie es ihm geht. So schwingt er die Beine aus dem Bett und sucht nach seinen frischen Kleidern die sorgfältig auf dem Schrank am Fußende des Bettes abgelegt wurden.

Ohne jeden Mimik, ohne jede Regung liegt der Prinz in seinem Tank. Genau wie die letzten vier Tage in denen um sein Leben gebangt wurde. Die Hand des Königs legt sich vorsichtig an die Scheibe des Tankes, ehe er seine Stirn daran anlehnt. Zuvor hatte er sich vergewissert das er vollkommen alleine hier ist, und ihn niemand beobachten kann. „Vegeta… ich hoffe du wirst schnell gesund…und…“, schaut er mit tieftraurigen Augen in das Gesicht seines Sohnes. „Ich hoffe du kannst mir verzeihen… es tut mir so leid…“, schluckt er leise. Als er das kleine blasse Gesicht so betrachtet, umfasst eine Eisige Hand sein Herz. Sein Sohn liegt unbewegt da, das einzige was sich bewegt, ist sein Haar das mit der Flüssigkeit schwingt. Auf gewisse Weise erscheint ihm sein Gesichtsausdruck zufrieden. Man könnte auch denken, er wäre tot. Langsam tritt der König einen Schritt vom Tank zurück und deutet eine leichte Verneigung an. Es war das erste mal das er sich vor seinem Sohn verneigt. „Verzeih, was ich dir angetan habe…“, spricht er leise und wendet sich ab.

Eigentlich würde er lieber hier bleiben und über sein Koma wachen. Doch es würde nichts bringen. Vegeta würde noch lange nicht aufwachen. Er kann im Moment nichts für ihn tun. Wenn er schon als Vater kläglich versagt, will er wenigstens das Amt des Königs erfüllen. So macht er sich auf den Weg in den Thronsaal. Er weiß seinen Sohn in guten Händen, das beruhigt in zum Teil. Außerdem sind auch noch Daiko und Yuna da, die die Krankenstation nicht verlassen und ihm sofort benachrichtigen wenn es etwas Neues gibt.

Als er am Durchgang zur Kapelle vorbeikommt hält er inne. Dem König fällt auf, das er schon des längeren nicht mehr in der Kapelle war um zu beten. Ihm scheint, als wäre jetzt der Richtige Zeitpunkt dazu. Ohne eine weitere Sekunde zu verlieren, schreitet er durch den Türbogen und steuert auf die große, schwere Holztür zur Kapelle zu.

Als er sie betritt überkommt ihn ein seltsames Gefühl. Es fühlt sich an, als wäre noch jemand mit ihm in diesem Raum. Doch es ist nirgends jemand zu sehen. Weder im Hintergrund der Säulen, noch in den Bänken zur Rechten Seite. Er ist vollkommen allein. Und nun bemerkt er es auch. Das Gefühl beobachtet zu werden, ist verschwunden. So geht er vor zum Altar, entzündet zwei Kerzen und kniet nieder.

Eine Kerze, ist wie immer für seine Frau. Im Normalfall kommt er täglich hierher und stellt eine für sie auf. Doch in den letzten Tagen ging es ja nicht. Er hat sich nur Gedanken um Vegeta gemacht, für den die zweite Kerze ist. So schickt er ein Stoßgebet nach dem anderen in die Götterwelt der Saiyajins.

König Vegeta war eigentlich nie jemand gewesen der groß an Götter, Schicksal und dergleichen, seinen Glauben verschwendet hatte. Nun, da es seiner Meinung nach Aussichtslos aussah, schämt er sich beinahe, gerade jetzt bei den Göttern aufzutauchen und um die Genesung seines Sohnes zu bitten.

Er weiß nicht wie lange er vor dem Altar, auf der ersten Stufe kniet und betet, als ihm ein Geräusch ans Gehör dringt. Es ist nicht wirklich ein Geräusch, vielmehr ein Flüstern. Ja, ein Flüstern, ohne das er einen Satz, nicht mal ein Wort davon verstehen könnte, so leise ist es. Das Flüstern und Wispern lässt eine Gänsehaut in ihm hochkommen. Da war auch wieder das Gefühl, nicht alleine zu sein. Irgendetwas war noch hier mit ihm. „Ich glaube ich werde wohl langsam verrückt…?“, beginnt er an seinem Verstand zu zweifeln.

Doch da war es wieder, ein Flüstern und Raunen, die Bänke und Säulen in dem Raum scheinen davor zu erzittern. Dann ist mit einem mal ein Lufthauch. Ein Lufthauch der ohne Gnade sämtliche Kerzen in dem Raum zum erlöschen bringt. Bis auf eine…

Die Kerze von Ceres, brennt weiterhin. „W… was bedeutet das?!“, fährt der König zurück. „Soll… das heißen das er…?!“, kommt in ihm die schreckliche Vermutung auf das ihm ein Omen geschickt wird und den Tod seines Sohnes ankündigt. „Nein… nein! Ceres, nimm ihn mir nicht weg hörst du?!“, kommt es verzweifelt von ihm. Im Bruchteil eines Augenaufschlages war es vorbei. Alle Kerzen in der Kapelle, verbreiteten wieder ihren wohligen Schein. So als sei nichts gewesen. Und im Grunde, war auch nichts…

„Ja… es muß so sein… ich fang an zu spinnen…?“, fährt der König sich mit dem Handrücken über die Stirn. „Sei Wachsam…“, den König durchfährt ein Schlag als ihm diese Worte bewusst werden. Er weiß nicht woher sie kamen. Im nächsten Moment hat er gemeint sie nicht gehört zu haben. „Was bedeutet das alles?!“, knirscht er mit den Zähnen. „Was geht hier vor?!“, schaut er sich verwirrt um. War etwa doch noch jemand hier mit ihm in der Kapelle? Doch er täuscht sich nicht. Es ist keine weitere Aura zu spüren.

Der König wendet sich um, um zu gehen. Auf der hälfte seines Weges hält er inne, in ihm kommt wieder das Gefühl hoch als würde er Beobachtet. „Sei Wachsam!“, durchbricht die Stille und lässt den König herumfahren. Für einen Bruchteil einer Sekunde meint er vor dem Altar einen hellen Fleck zu sehen. Von der Größe einer Person. Beinahe fluchtartig verlässt der König die Kapelle. Als er eilig die Tür ins Schloss drückt, erlischt das Licht einer Kerze. Es ist die Kerze seiner Frau.

„Huh!“, stößt Sui aus, als sie sich von der Gestalt erschreckt die aus dem Gang geeilt kommt. „Aber was ist denn los, mein lieber Vetter? Hast du einen Geist gesehen? Du bist ja ganz blass…“, fällt ihr sofort auf. Der König schaut sie gehetzt an. „Äh… nein! Ich fühl mich nur noch nicht gut, das ist alles!“, lenkt er ab und geht ohne ein weiteres Wort weiter. Er kann ihren Anblick einfach nicht ertragen. Seit dem Tag ihres Angebotes geht er ihr auffällig aus dem Weg. Doch nun, seitdem sein Sohn, Kuro so mitgespielt hat, umso mehr. Er hat sich einiges von ihr deswegen anhören müssen.

„Und so etwas willst du auf den Thron setzten?! Du hast ihn nicht mal unter Kontrolle!“, hatte sie gesagt. „Wie ich es gesagt hab… er ist ein primitiver Bengel aus einem Kuhdorf! Nein… er ist mehr als das! Er ist kein normales Kind! Er ist ein Satan! Ein Monster!“, hatte sie ihn beschimpft. „Du solltest ernsthaft überlegen ihn aufzuhalten… so eine Bedrohung gehört im Keim erstickt ehe sie sich zu einem Großbrand entwickelt…“, waren ihre abschließenden, teuflischen Worte gewesen.

Er hatte Sui daraufhin wütend davongejagt. Und doch, der einzige der am meisten daran leidet ist Kuro. Er hat von Yuna gehört was Sui zu ihrem Sohn gesagt hat. Das sie ihn für ihre vermeintliche Schande verantwortlich macht. Der König ahnt, sie wird ihn früher oder später verstoßen. Jedenfalls kann er sich das gut von ihr vorstellen. Sie gibt sich mit nichts und niemandem ab, was ein Klotz an ihrem Bein sein könnte. So hat sie auch den Vater ihres Kindes damals verlassen.

„Mh… Wachsam…“, erinnert er sich an die eindringenden Worte. Wenn er so genau darüber nachdachte, klangen die Worte ein wenig verzweifelt. „Aber worauf nur?“, fragt er sich ob er diese Warnungen überhaupt ernst nehmen soll. Er verspürt noch diesen leichten Schwindel und die leichte Erschöpfung von seinem gestrigen Zusammenbruch hält immer noch an. Buna hat ihm außerdem, wie er erfahren hat, ein Kreislaufmittel verabreicht. Vielleicht waren es nur Auswirkungen des Medikamentes, welches diese Wahnvorstellungen hervorgerufen haben. So verdrängt er die Gedanken an das kürzlich geschehene, mit dem Ziel sich auf die anstehenden Besprechungen im Thronsaal zu konzentrieren.
 

Es waren nun weitere vier Tage vergangen in denen der König von diesen Visionen und Eingebungen heimgesucht wurde. An jenem Tag hatte er sie wegen anderweitiger Verpflichtungen nicht weiter ernst genommen. Doch nun sollte der Moment gekommen sein, in dem er wieder daran erinnert werden sollte.

Keuchend stütz sich der König auf sein angewinkeltes Knie. Irgendetwas hatte ihn aus dem Schlaf gerissen. Er kann sich an keinen Traum erinnern, nur das er aus irgendeinem Grund furchtbar erschrocken und so aufgewacht war. Es muss ein richtiger Alptraum gewesen sein, wenn man seine heftige Reaktion überdenkt. Sein Herz rast, und sein Atem geht schwer. Erst nach einer Weile vermag er sich zu beruhigen. Als er aus dem Fenster blickt, ist kein Mond zu sehen. Die Wolken haben ihn verdunkelt und dicke Regentropfen schlagen gegen das Fenster. Er könnte sich jetzt wieder zurücklegen und weiterschlafen. Doch aus irgendeinem Grund, irgendein Gefühl, veranlasst ihn dazu die Beine aus dem Bett zu schwingen und aufzustehen. Langsam tritt er ans Fenster und schaut in die Verregnete Nacht. Draußen ist es durch die Wolken die den Himmel verdunkeln und dem Nebel unmöglich etwas zu erkennen. Als sich sein Blick auf sein Gesicht konzentriert das sich in der Scheibe spiegelt wird er auf eine Bewegung hinter ihm aufmerksam.

Schnell dreht er sich um. Doch da war nichts. Es war wieder nur seine Einbildung die ihm etwas vorgaukelt. „Nimm dich in Acht!“, schießt es ihm mit einem mal durch den Kopf. Es ist genauso wie vor vier Tagen in der Kapelle. Worte, die sich in sein Bewusstsein nagen ohne das er weiß woher sie kommen. Die Pupillen des Königs verengen sich. „Könnte es sein das…“, schleicht eine seltsame Vermutung in ihm hoch. So eine seltsame Ahnung keimt in ihm empor und veranlasst ihn dazu nach dem Morgenmantel zu greifen und ihn über zu ziehen.

Als der König den Gang zur Krankenstation erreicht hat, stürmt Buna aus seinem Zimmer und entgeht nur knapp einem Zusammenstoß mit ihm. Während dem Laufen zieht er sich noch den Arztkittel über seine Schlafkleidung und eilt zielstrebig weiter. Der König wird Augenblicklich blass. Obwohl er nicht weiß was wirklich los ist, wird seine Ahnung immer stärker. Aus der Tür, vor ihnen im Gang, kommt Daiko gestürzt und sieht sich bereits nach Buna um und ruft ihn.

Hinter Daiko taumelt eine Person aus dem Raum. Von ihrer Schläfe ist eine deutliche Blutspur zu erkennen. Als Daiko auf sie aufmerksam wird, ergreift er Persia am Arm und verhindert ihren Zusammenbruch. Schnell dirigiert er sie in Richtung der Stühle die am Gang stehen und hilft ihr sich zu setzen.

Als Buna im Zimmer verschwindet scheint es erst richtig loszugehen. „Schnell! Wir verlieren ihn!“, ist eine weibliche Stimme zu vernehmen. „Was ist mit dem Sauerstoff?!“, wirft Buna nun ein. „Ist ok!“, ist eine weitere Stimme aus der Hektik zu vernehmen. „Beeilung! Rehabilitation vorbereiten!!“, gibt Buna weitere Anweisungen.

Erst jetzt, wird der König auf das Geschrei einer anderen Person aufmerksam. Er hatte sie erst nicht bemerkt, da alles auf einmal, Zeitgleich zu geschehen scheint. Hinter Daiko, der sich um Persia kümmert, erkennt er nun zwei Personen die zu Boden gehen. Es handelt sich um zwei Frauen. Eine kriegerischer und aggressiver als die andere.

„Lass mich los! Er soll büßen! Es ist ohnehin zu spät! Hahaha!!“, schreit Sui und der Wahn steht ihr deutlich im Gesicht. „Er soll büßen! Dieses Monster!!“, beginnt sie von neuem zu zappeln. Yuna umfasst ihren Griff fester, sie weiß, nur noch ein wenig und sie würde Sui´s Genick wie einen Strohalm brechen. Und bei Gott, am liebsten würde sie es.

„Halts Maul!! Du verdammtes Miststück!!“, schreit Yuna nun mit wutverzerrtem Gesicht auf, während sie alle Mühe hat, Sui am Boden zu halten. „Ich schwöre dir, wenn er stirbt bringe ich die eigenhändig um!! Hörst du?!! Ich bring dich um!!“, bei diesen Worten ist Yuna nahe dran es wahr zu machen. Ihren Griff noch um ein paar Prozente zu verstärken und Sui das Genick zu brechen.

Der König bleibt unbewegt im Gang stehen. Gefesselt und schockiert von den Bildern die ihn im Zeitraum von Sekunden heimsuchen. „Nein…“, formen seine Lippen, doch es kommt kein Ton heraus. Die Laute um ihn herum verstummen. Auch das ein paar Wachen dahergestürzt kommen und Yuna zurückhalten, ehe sie ihre Drohungen Wahrmacht, nimmt er nur am Rande wahr. Ein bitterer Geschmack bildet sich in seinem Mundraum. Seine Hände beginnen zu zittern. „Nein!!“, schreit er aus und stürzt nach vorne, auf die Tür zu.
 

Fortsetzung folgt...!
 

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