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Die Herren des Westens

von

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Bad news

Kagome und Inu Yasha befanden sich nun schon seit etwa einer Woche im Schloss der Hundeyoukai. Eingelebt hatten sie sich beide noch nicht.

Natürlich, zu wissen, dass man in Ruhe schlafen konnte und am nächsten Morgen ein Frühstück zu bekommen, von dem zehn Leute hätten essen können ohne alles zu verwerten, in der riesigen Bibliothek über alles mögliche nachzuforschen, soweit man die jeweilige Sprache des Buches beherrschte, und in seiner Freizeit das riesige Schloss zu durchforsten oder das Plateau genauer anzusehen, das alles hatte so seine Reize.

Aber Inu Yasha, der Ärmste, konnte an so etwas wie Freizeit nicht einmal denken, geschweige denn sie ausleben, da er meistens irgendetwas zu tun hatte: die ganzen Bündnisse, die Sesshomaru vor langer Zeit mit irgendwem wegen irgendwas gemacht hatte, inspizieren, einen Haufen Entscheidungen in allen möglichen und unmöglichen Dingen treffen und immer daran denken, was für Folgen dieses und jenes haben könnte, dann noch die Umgangsformen und seine Rechte als Lord kennen lernen, sich von etwaigen Beratern und Möchtegern-Beratern vollabern lassen und etwas über die Fürsten in seinem Land erfahren,… die Liste ließ sich noch ewig fortsetzen.

Kagome, die ihn durch all das kaum einmal zu sehen bekam, fand auch kaum Gefallen daran, die ganze Zeit alleine dieses und jenes zu tun. Sie wünschte sich nicht selten, dass ihre Freunde da wären, oder Inu Yasha einmal nichts zu tun hätte. Natürlich, der Hanyou konnte nichts dafür, aber…

Kagome seufzte leise.

Es war Nachmittag, sie war in einen der Türme hinauf gestiegen, die nach oben hin offen waren, und genoss den scharfen Wind, der ihr ins Gesicht wehte, während sie gedankenverloren in die Ferne blickte. Hier oben war es kühl, der Wind jagte dunkle Wolkenberge über den Himmel, und trotzdem wurde die Düsternis irgendwie von Sonnenlicht erhellt. Es passte richtig zur Stimmung des Mädchens.

Morgen würde Inu Yasha gekrönt.

Sie hatte erst am Vortag davon erfahren, der Hanyou hatte es eher beiläufig erwähnt, weil er selbst nichts mehr davon hören wollte. Kagome war von dieser Nachricht mehr als geschockt gewesen. Immerhin hatte sie gedacht, dass es noch eine Weile dauern würde, bis es soweit wäre, schließlich kannte Inu Yasha sich immer noch nicht so recht aus, wie er ihr gestern Abend gestanden hatte…

Aber vielleicht mussten sie sich beeilen, weil ein Krieg drohte, was wusste sie schon davon. Die Gesetze der Youkai waren teilweise sowieso verrückt – man musste nur an jenes denken, das Inu Yasha dazu bewogen hatte, überhaupt hierher zu kommen.

Langsam wurde Kagome kalt.

Obwohl sie, seit sie im Schloss war, nicht mehr ihre Schuluniform trug, – sie hatte sich damit einige schräge Blicke eingehandelt – sondern einen achtlagigen Kimono, drang der Wind langsam durch die einzelnen Schichten ihrer Kleidung.

Sie sollte wohl besser wieder hineingehen und vielleicht wieder einmal in die Bibliothek schauen. Oder sie ging in das Gemach, das sie sich mit Inu Yasha teilte (trotz dringendstem Abraten zweier Berater, unter anderem jenem, der auch das Begrüßungspersonal angeführt hatte, hatte er darauf bestanden), und nahm dort ein Bad.

Der eine Raum war nämlich tatsächlich so etwas wie ein Badezimmer plus Wanne.

Anfangs hatte Kagome sich gefragt, wie die Youkai das schafften, aber da es den alten Römern auch schon gelungen war und sie auch dieses System nicht verstand, hatte sie das Grübeln gelassen.

So schritt sie langsam die engen Stufen hinab und gelangte ins siebte Stockwerk des Hauptgebäudes.

Einmal mehr bestaunte das Mädchen die edlen Wandteppiche, die meistens irgendwelche Youkai zeigten, bei einer Schlacht oder auf einer Jagd, ganz wie bei den menschlichen Fürsten auch, oder aber sie zeigten Muster oder auf ihnen stand etwas geschrieben, wobei Kagome hier Schrift und Sprache gleichermaßen unbekannt waren.

Bei einem der Teppiche blieb sie stehen.

Er zeigte einen noch recht jungen Sesshomaru und einen älteren Youkai, der Sesshomaru irgendwie ähnlich sah, wenn auch die Haare wesentlich strenger zurückgebunden waren, die Zeichen im Gesicht und auch die Rüstungen ähnelten einander doch stark. Kagome vermutete, dass es sich bei dem älteren Youkai um Sesshomarus und Inu Yashas Vater handelte.

Apropos Sesshomaru: ob Miroku und Sango schon etwas herausgefunden hatten?

Hoffentlich. Inu Yasha war ihrer Meinung nach einem Nervenzusammenbruch schon ziemlich nahe…

Nachdenklich schritt das Mädchen weiter in den sechsten Stock.

Kurz darauf stand sie vor der Tür, die die Gemächer des Lords vom Rest des Hauses trennte.

Sie öffnete die Tür, als eine Stimme sie aus ihren Gedanken riss: „Kagome-hime?“

Noch so eine Sache.

Seit sie hier war, wurde sie von allen Prinzessin genannt, eine Sache, die ihr so ganz und gar nicht in den Kopf wollte. Aber egal. Kagome wandte sich um und erblickte Yurei, eine junge Fuchsdämonin und ihre Kammerzofe. „Ja?“

„Nun, morgen ist doch die Krönung des Lords, nicht wahr? Wenn die Frage gestattet ist, würde ich gerne wissen, ob Ihr da auch zugegen sein werdet, Kagome-hime.“, antwortete Yurei höflich und machte einen Knicks.

„Ich denke schon.“, meinte Kagome überrascht. „Wieso?“

Die Kitsune lächelte: „Wenn dem so ist, wäre es sicherlich gut zu wissen, was Ihr zu diesem Anlass tragen wollt? Als Gefährtin des Lords solltet Ihr einen guten Eindruck machen.“

„Äh…“

Gefährtin? So sahen die Leute sie hier? Um Himmels Willen…!

„D-da hast du Recht…“, sagte sie, um ihre Verblüffung zu verstecken. „Was schlägst du denn vor?“

„Wenn Ihr mir bitte folgen würdet, Hime-sama.“

Yurei führte das Mädchen durch eine andere Tür, von dort aus in einen Gang und dann durch eine andere Tür. „Leider sind die meisten der sich hier befindlichen Gewänder schon etwas eingestaubt, da der Herr Sesshomaru-sama nie eine Gefährtin mitbrachte und selten eine hohe Dame hier zu Besuch war… Aber sicherlich werdet Ihr etwas finden, das Euch gefällt, Hime-sama.“

Kagome gab keine Antwort. Sie blickte sich fassungslos um: Der „Kleiderschrank“, den sie betreten hatten, hatte die Größe eines Klassenzimmers. Dementsprechend viele Kleider, größtenteils Kimonos, doch auch Kampfkleidung befanden sich hier.

Es würde lange dauern, das alles anzusehen… aber sie freute sich irgendwie darauf. Endlich einmal etwas, bei dem sie sich nicht allzu sehr langweilen würde.
 

Es war schon recht spät am Abend, als Inu Yasha sich endlich in seine Gemächer begeben konnte. Ihm schwirrte immer noch der Kopf von den ganzen Anweisungen für morgen.

Wenigstens wusste er jetzt so in etwa, wie das alles ablaufen würde: am Morgen würden sich die meisten Fürsten des Westens, sowohl Menschen als auch Youkai, im Schloss versammeln.

Dann, sobald alle da wären, würde Netsuomaru, angeblich der älteste Youkai der Welt (Gerüchten zufolge zählte er 3674 Jahre) erscheinen.

Wäre dies geschehen, würde Inu Yasha mit Ryunosuke, der Sesshomarus engster Vertrauter gewesen war und deswegen auch Inu Yasha beriet, den Weg zu Netsuomaru beschreiten, bei dem Youkai angekommen niederknien, auf irgendwelche symbolischen Fragen antworten, er würde gekrönt und danach würde es ein riesiges Fest geben, auf dem er auch gleich einen Haufen Fürsten kennen lernen und die alten Bündnisse erneuern sollte, soweit sich daraus ein Nutzen ziehen ließ.

Also ziemlich viel Stress… und dann würde der Spaß erst richtig losgehen.

Was für Aussichten.

Langsam schritt er die Treppe zu seinem Gemach hinauf.

Ihm drängte sich die Frage auf, wie Sesshomaru den ganzen Mist ertragen hatte. Kein Wunder, dass er verschwunden ist..., dachte er, Ich würd auch am liebsten abhauen.Aber das sollte er besser nicht tun. Wie war das doch gewesen? Solange er am Leben war…

Leise öffnete der Hanyou die Tür.

Ob Kagome schon schlief?

In den letzten Tagen hatten sie kaum einmal ungestört miteinander sprechen können.

Allerdings würde sich das wohl in nächste Zeit auch nicht ändern, wenn er Ryunosuke glauben schenken durfte. Vielleicht wäre es besser, er würde dafür sorgen, dass Kagome irgendwie zu Miroku und Sango kam… dort wäre sie sicherlich besser aufgehoben…

Er öffnete die Tür zum Schlafzimmer, das tatsächlich schon im Dunkeln lag.

Allerdings vermeinte er im Bett eine Gestalt sitzen zu sehen, auch hörte er eine Stimme: „Schön, dass du endlich da bist…“

Inu Yasha setzte sich aufs Bett. „ Hast du etwa auf mich gewartet?“, fragte er Kagome überrascht.

„Ja, ein bisschen. Wir haben uns ja kaum gesehen in den letzten Tagen. Und morgen geht der Spaß erst richtig los, nicht?“, antwortete das Mädchen. Der Hanyou gab keine Antwort, lehnte sich nur zurück.

„Wie geht’s dir?“, fragte Kagome vorsichtig. „Weiß nicht…“, erwiderte ihr Freund wahrheitsgemäß, „Ist doch auch egal.“

„Na, ich weiß nicht so recht.“

„Ich bin schon in Ordnung, ehrlich. Gute Nacht jetzt.“, sagte Inu Yasha und drehte sich weg. Er hörte Kagome leise seufzten, dann schien auch sie sich zum schlafen bereitzumachen.
 

Am nächsten Tag erwachte der Hanyou schon, als es gerade dämmerte. Kagome neben ihm schlief noch tief und fest. So hatte er Zeit, sich ein paar, zugegeben reichlich unnötige und beunruhigende Gedanken zu machen.

In seinem Magen hatte sich ein unangenehmes Gefühl breit gemacht, wie eine leichte Übelkeit, nicht schlimm, aber ungemein störend. Auch bemerkte Inu Yasha, dass allein beim Gedanken an das, was ihm noch bevorstehen würde, seine Handflächen feucht wurden. Wenn das mal nicht zum Problem wurde…

Aber das flaue Gefühl rührte nicht allein da her.

Inu Yasha fragte sich beklommen, was eigentlich mit Kagome geschehen sollte. Er wusste, dass die Youkai ihn hier nicht schon sonderlich gerne sahen, aber dann auch noch ein Menschenmädchen? Das würde nicht lange gut gehen, und das wusste er. Noch hatte ihn keiner darauf angesprochen, aber das würde kommen.

Und dann?

Es wäre sowieso besser, wenn sie mit Sango und Miroku mitgekommen wäre. Hier wird’s am Ende noch gefährlich für sie…, überlegte er. Allerdings… jetzt ist es auch schon zu spät. Ich hab keinen Schimmer, wo Miroku und Sango sind. Und bis zu ihnen ist’s ja auch noch ein weiter Weg. Ach, verdammt noch mal.

Leise seufzend stand er vom Bett auf.

Wie lange würde es eigentlich dauern, bis seine Freunde Sesshomaru fanden? …Würden sie ihn überhaupt finden? Und was wäre, wenn sie ihn nicht fänden, wenn er tatsächlich tot wäre?

Dann kann ich ihn nicht mal umbringen für das, was er mir da aufgehalst hat, dachte Inu Yasha zynisch.

Ein schüchternes Klopfen an der Tür des Gemaches störte ihn in seinen Gedankengängen.

Leich verärgert öffnete er die Tür und blickte die junge Zofe, die dort stand, wütend an. „Was willst du um diese Zeit schon hier?“

Yurei blickte ihn ängstlich an – bei Sesshomaru-sama hatte dieser Tonfall immer strenge Rüge bedeutet – und erwiderte mit einem hastigen Knicks: „Mylord, Ryunosuke-sama möchte Euch sprechen, bezüglich des heutigen Ereignisses. Und ich wollte Kagome-hime wecken, als ihre Kammerzofe bin ich für ihr Erscheinungsbild während der Krönung zuständig.“ Inu Yasha runzelte die Stirn: „Jetzt schon? Es wird doch erst in vier Stunden begonnen…“

„Natürlich, Mylord, aber das alles braucht seine Zeit. Wenn Ihr nun Ryunosuke-sama aufsuchen würdet…? Er wartet im Alten Salon.“

Beim Alten Salon handelte es sich um einen Raum nahe den Gemächern des Lords, zu dem nur bestimmte Personen zutritt hatten und das für wichtige private Gespräche vorbehalten war.

Immer noch mit diesem flauen Gefühl im Bauch ging Inu Yasha hinunter und öffnete die dicke Tür zum Alten Salon.

Was wollte Ryunosuke bloß?

Der weißhaarige Youkai mit den grauen Augen erhob und verbeugte sich, als sein Herr den Raum betrat. Er wartete, bis der Hanyou sich gesetzt hatte, dann ließ auch er sich nieder und sagte: „Es ehrt mich, dass Ihr so rasch hierher gekommen seid, Mylord.“

Inu Yasha nickte und musste gleichzeitig ein neuerliches Seufzen unterdrücken, da er es kaum mehr hören konnte, mit „Mylord“ und dem ganzen Suffix angesprochen zu werden. „Macht es kurz, Ryunosuke-san. Worum geht’s?“

Ryunosuke blickte ihn ernst an. „Mylord, ich möchte Euch niemals zu nahe treten, aber erlaubt Ihr mir eine Frage?“

„Klar.“

„Dieses Mädchen, Kagome-hime“, begann der Youkai vorsichtig. Als sein Herr keinen Einspruch erhob, fuhr er fort: „Ist sie Eure Gefährtin?“

Inu Yasha, der sich gerade noch ein wenig auf dem Sitzpolster geräkelt hatte, saß plötzlich kerzengerade und starrte seinen Berater entgeistert an.

„WAS?!“

„Ist Kagome-hime Eure Gefährtin, Mylord?“, wiederholte Ryunosuke. Wenn er Inu Yasha richtig einschätzte und dieser nicht ganz so kaltblütig wie Sesshomaru-sama war, hatte er sogar eine winzige Chance, diese Frage zu überleben.

Und tatsächlich, der Hanyou schien keinerlei Mordgedanken ihm gegenüber zu hegen.

„Wie kommt Ihr darauf, dass sie meine Gefährtin wäre?“, fragte dieser halbwegs gefasst, während seine Gedanken noch mehr Kreise zogen als sie es ohnehin schon taten. Er wusste zwar nicht viel, aber eines war ihm klar: d a s war wohl das größte Problem von allen.

„Nun, Mylord, Ihr erlaubt es ihr, die Nacht in Eurem Gemach zu verbringen, verbringt auch Eure freie Zeit mit ihr… auf die Bewohner des Schlosses wirkt es zumindest so, versteht Ihr? Und für einen Hanyou ist ein Mensch als Gefährte auch nicht weiter ungewöhnlich –“ Noch während er diese Worte aussprach, bereute Ryunosuke sie bereits und versuchte, sich die Zunge abzubeißen, solange er es noch konnte.

Inu Yasha war wie versteinert und starrte ihn an. Es dauerte eine Weile, bis er leise sagte: „Kagome ist nicht meine Gefährtin.“

„Oh, gut.“

Der Youkai kam nicht umhin, etwas überrascht zu klingen. Aber es war umso besser, dass sich das nun geklärt hatte. Ein Hanyou mit einem Menschen als Gefährten, als Lord des Westens, das war reiner Selbstmord. Doch darum musste er sich nun keine Sorgen mehr machen.

„War das alles?“, fragte Inu Yasha nach einer Weile, in der Ryunosuke nichts gesagt hatte. „Oh, nein, Mylord, das war nicht alles. Ihr wisst doch, dass von Sorata-san sieben Spione auf das Land unseres Feindes Nichidayos geschickt hat?“

Sorata-san war unter anderem für die Kriegsführung zuständig, es war dieser Kerl, der Inu Yasha bei dessen Eintreffen im Schloss begrüßt hatte, also auch einer dieser ewig nervenden Berater.

Der Hanyou nickte und Ryunosuke fuhr fort: „Drei von diesen Spionen scheinen getötet worden zu sein, der Rest ist verschwunden. Es scheint, dass es bis zum offenen Krieg nicht mehr lange dauern wird.“

Auch das noch…!, schoss es Inu Yasha durch den Kopf. Da er jedoch nichts sagte, fragte der Youkai: „Was wollt Ihr nun tun?“

Das war eine gute Frage. Was wollte er tun? Verschwinden. Und was sollte er tun? Nicht verschwinden und irgendwie einen Krieg gewinnen. Irgendwie ließ sich das nicht so ganz vereinen, so seufzte er leise.

„Was soll ich tun?“, fragte er zurück.

Als Ryunosuke die Stirn runzelte, fügte er hinzu: „Ich habe Euch schon einmal gesagt, dass ich mich mit so was nicht besonders gut auskenne, oder? Und Ihr habt schon Sesshomaru beraten, also sagt es mir, was ich tun soll. Ich weiß es nämlich nicht.“

Ryunosuke zögerte ein wenig. Er hatte zwar nichts anderes erwartet, da der Hanyou seines Wissens nach keinerlei Ausbildung als Prinz des Westens genossen hatte, aber das verminderte die Problematik dieser Sache nicht gerade.

Wenn das publik würde…!

„Ich würde Euch raten, Eure Armeen zusammenzuziehen, um einem möglichen Angriff nicht unvorbereitet gegenüberzustehen. Vielleicht solltet Ihr auch die menschlichen Fürsten zumindest warnen, auf dass sie sich selbst vorbereiten. Es wäre auch von Nutzen, Sorata-san um Rat zu bitten, da er sowieso mit dieser Sache betraut ist. Aber dies alles hat noch Zeit bis nach Eurer Krönung, also seid unbesorgt. Ich wollte Euch nur vorwarnen, Mylord.“, sagte er schließlich.

Inu Yasha ließ sich das alles durch den Kopf gehen und nickte dann dazu. Das hörte sich nicht schlecht an. Aber was verstand er schon davon? Theoretisch gesehen konnte Ryunosuke ihm alles Mögliche einreden und es könnte sowohl gut als auch schlecht gemeint sein.

Die einzige Tatsache, die ihm halbwegs Sicherheit gab, war, dass Ryunosuke einer von Sesshomarus engsten Vertrauten war und es also nicht allzu schlecht meinen konnte.
 

Am frühen Vormittag waren die letzten Vorbereitungen für die Krönung erledigt, die letzten Gäste eingetroffen. Alles war bereit für ein Schauspiel, wie man es nur selten sah. Schließlich traf der Ehrengast und gleichzeitig die nach dem Lord selbst wichtigste Person ein: Netsuomaru-sama.

Alles versammelte sich im Innenhof und wartete gespannt auf das Eintreffen des neuen Lords. Man wusste ja nicht gerade viel über ihn, einige Gerüchte sagten, es handele sich um einen Hanyou, aber das war natürlich Unsinn.

Ein Hanyou als neuer Lord des Westens?

Eine lachhafte Vorstellung.

Doch ebenjene Gerüchte besagten auch, es handele sich um den jüngeren Sohn Inu Taishous, und dieser war definitiv ein Halbdämon. Der damalige Herr der Hunde hatte damit eine große Schande über seine Familie gebracht. Aber wie gesagt, es war unmöglich, dass ein Hanyou über den Westen herrschen sollte.

Nur, wer war dann der neue Lord?

Endlich traf auch dieser ein.

Er trat aus dem großen Tor des Hauptgebäudes, neben ihm schritt Ryunosuke-sama, der als Berater Ihrer Lordschaft einen gewissen Ruhm genoss. Die Gäste, viele hundert an der Zahl, verrenkten sich die Hälse, um Ihre Lordschaft besehen zu können, und schnell verbreitete sich die unglaubliche Neuigkeit: der neue Lord w a r ein Hanyou!

Der Westen war dem Untergang geweiht.

Inu Yasha, der sich ob der prächtigen Zeremoniegewänder, in die er gekleidet war, und diverser Ermutigungen Kagomes und Ryunosukes ohnehin schon nicht besonders gut fühlte, bemerkte auch schnell, was in der Menge vorging. Nicht, dass er etwas Anderes erwartet hatte, aber aufbauend war es trotzdem nicht gerade. Als er schließlich vor Netsuomaru stehen blieb und niederkniete, fühlte er sich wie in einem schlechten Traum, er war sogar versucht, sich zu kneifen, um aufzuwachen.

Jetzt war alles aus.

Netsuomaru blickte ihn aus den hellen blauen Augen, die dem Alter zum Trotz lebensfroh funkelten und in interessantem Kontrast zum faltigen Gesicht und silbrigen Haar standen, lange an, und erhob seine Stimme über das Raunen der Menge: „Inu Yasha, Sohn des Inu no Taishou, bist du bereit, die Krone entgegenzunehmen?“

Was wohl passiert, wenn ich ’nein’ sage?

„Ja, ehrenwerter Netsuomaru-sama.“

„Gelobst du, Sohn des Inu no Taishou, jede einzelne Entscheidung im Sinne deines Landes und Volkes und nicht im Sinne deiner Selbst zu treffen?“

Hält sich eigentlich irgendjemand an dieses Gelübde?

„Ich gelobe.“

„Gelobst du, Sohn des Inu no Taishou, deinem Lande und Volke, sowie dem königlichen Blute deiner Familie keine Schande zu bereiten?“

Ich dachte, das hätte ich schon längst getan...

„Ich gelobe.“

„Gelobst du, Sohn des Inu no Taishou, alles für dein Land und dein Volk zu geben, und sei es dein Leben?“

Das wär ja noch schöner…!

„Ich gelobe.“

„Dann ernenne ich dich, Inu Yasha, zum neuen Inu no Taishou, auf dass du dich immer deiner Gelöbnisse erinnerst.“

Der alte Youkai machte mit den Händen ein Zeichen, das ans Kreuzzeichen erinnerte, und kniete vor dem Hanyou nieder, der seinerseits aufstand, wie es ihm Stunden zuvor gesagt worden war.

Obwohl der neue Lord nicht gerade nach der Hoffnung der breiten Masse ausgefallen war, brach ein ohrenbetäubender Jubel los. Von irgendwoher spielte Musik auf, und das Fest begann.
 

Später erinnerten sich weder Kagome noch Inu Yasha so richtig an den Ablauf des Tages.

Sie hatten sich nicht sonderlich viel gesehen, auch wenn das Mädchen sich in der Nähe des Hanyous gehalten hatte.

Inu Yasha konnte sich gut daran erinnern, sich königlich fadisiert zu haben, als irgendwelche Fürsten ihn vollquasselten und ihm neue Bündnisse vorschlugen beziehungsweise alte zu erneuern suchten, während er mehr oder weniger unbeteiligt vorgeschützt hatte, zuzuhören, und sich gefragt hatte, wie hoch die Chancen standen, sich Kagome zu schnappen und all den Leuten hier Auf Nimmerwiedersehen zu sagen.

Es musste schon Nachmittag gewesen sein, als urplötzlich Blutgeruch in der Luft lag und ein blutüberströmter Youkai zum Lord geführt wurde. Sorata-san hatte ihn sofort als einen der verschwunden Spione erkannt und gefragt, was geschehen sei.

Die Antwort hatte alle Umstehenden zutiefst erschreckt: „Die Wölfe von Nichidayo haben sich zu einem riesigen Heer gesammelt. Gestern haben sie die Grenze im Norden überschritten.“

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*sich nit trau was zu sagen weil sie solange gebraucht hat**sich inne ecke verkriech* >.<"



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Schalmali
2007-02-23T10:43:43+00:00 23.02.2007 11:43
Na das war ne Krönung... Inuyashas Gedanken waren wirklich köstlich. Hält sich jemand dran? Habe ich das nicht schon? *kicher* Also Krieg ist ja jetzt angebrochen, das wird ja was... zumindest bei Inuyashas Kampftechnik dürften die Youkai doch nicht allzu entäuscht über ihren Hanyou-Lord sein oder? ^^ Na dann jetzt muss ich auch brav warten bis es eiwter geht ;)
Von:  DARK_Jeanne
2007-02-21T14:10:07+00:00 21.02.2007 15:10
*InuYasha ein Krönchen aufsetzt*
*grins*
*zufrieden seinen gequälten Gesichtausdruck betracht*
Das Inu hat ein Krönchen, das Inu hat ein Krönchen... *träller*
Okay, in der Geschichte nicht wirklich, abba ich find die Vorstellung davon einfach so geil XD

Sollte ich eigentlich Mitleid mit ihm haben? *so tu, als müsste ich ernsthaft darüber nachdenken*
Wie soll ich sagen, du hast meine sadistische Ader mal wieder freigelegt XD (wobei mir auffällt, dass ich lang nicht mehr an Urlaub weitergeschrieben habe *sich klein mach und in ne Ecke verzieh*)

Jedenfalls mochte ich das Kapi und werd jetzt wohl den halben Tag mit nem schadenfrohen Grinsen durch die Gegend latschen ^o^

Sagst du mir wieder Bescheid, wenn ein neues Kapi da ist?

Bye, DJ
Von:  Hotepneith
2007-02-20T12:10:54+00:00 20.02.2007 13:10
Du hattest gar nicht erwähnt, dass du diese Geschichte auch auf animexx hochlädst......
Armer Inuyasha, auf den kommt ja einiges zu..

bye

hotep


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