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Past and Present

RenxHoro, AnnaxYoh 7 kapp ist da!
von

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Freunde

Kapitel 4: Freunde
 

Ren kniete sich bestürzt zu seinem Freund nieder, welcher halb auf dem Bürgersteig lag. Diese Knacker was er gehört hatte, konnte ja schließlich nichts gutes bedeuten. "Hast du dir wehgetan? Gehts?" fragte der Chinese besorgt. Und er machte sich richtige Sorgen um Horo, den schließlich hatte er ihren Streit angefangen. Hätte er ihn nicht geschubst, wäre das jetzt nicht passiert!

Horo wimmerte wieder leise, biss sich stark auf die Lippen, weil es so schmerzte. Dann versuchte er sich etwas aufzurichten. Mit dem einem Fuß konnte er auftreten, mit dem anderen nicht. Wenn man hinsah sah man das kurz über seinem rechten Fußknöchel ein starkes Überbein war. Ren bemerkte jenes auch und biss sich kurz auf die Lippe. Als Horo versuchte sich aufzustützen und erneut wimmerte, widmete Ren wieder seine Aufmerksamkeit seinem Freund.

"Hey, Horo?!" fragte er erneut. Horo biss sich auf die Zunge, kniff ein Auge zu und sah zu der Person, die sich halb über ihm kniete.

"Ren..." hauchte er. Er wollte dann aufstehen, was ihm aber nicht gelang. Er hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass der Chinese hier bleiben würde. Er war froh, jetzt nicht alleine zu sein. "...es tut weh..." ließ Horo nur von sich verlauten. "Du machst aber auch Sachen..." war Rens einziges Kommentar hierzu. Er half dem Ainu vorsichtig auf die Beine zu kommen, aber Horo trat nur auf dem linken Fuß auf. Schon allein dieses halten schmerzte ungemein. Er wusste, dass er nicht mehr lange so stehen konnte und krallte sich unbewusst an Ren fest, um nicht hinzufallen. Der Schwarzhaarige sah dem Schauspiel kurz zu, bevor er Horo kurzer Hand Huckepack nahm. Das schien ihm die beste Möglichkeit zu sein. Horohoro war ganz verdutzt und klammerte sich nur noch fester an den Körper unter ihm. "Gehts?" fragte Ren nochmals nach, da er Horos leicht blutige Lippe sah. Der Ainu muss sie sich schon aufgebissen haben.

"...gehen wir zu nem Arzt..." murmelte Horo leise. Es schmerzte gerade schrecklich, und er bemühte sich um seine Worte. "Gehen wir auch, dort in der Nähe müsste ja einer sein..." antwortete Ren und deutet mit seinem Kopf aus der Gegend raus. Mit seinen Armen hielt er derzeit Horos Beine fest und war bei jeder Bewegung vorsichtig. Der gute Kerl sollte nicht mehr Schmerzen haben als nötig. Und der Chinese begab sich nun auf den Weg. Er bemerkte, wie Horo sich immer fester an ihn zu klammern schien, und dachte über etwas Ablenkung für den Blauhaar nach.

"Ich hätte nicht gedacht, da du so leicht bist! So wie viel du die ganze Zeit isst, hätte ich gedacht, du bist schwerer." "Sehr witzig..." antwortet Horo bloß. Ren murrte. "Ich werde dich aber weiter nerven, dass das klar ist. Spätestens, wenn wir wieder im Gasthaus sind. Ich darf mich sicher um den guten Baka-Ainu kümmern." Horo blinzelte und ging nun doch unbewusst auf Rens Anspielungen ein. "Du und mich nerven? Wow... ganz neue Seiten, was? Pilica hat mich auch immer zum Training gezwungen und jetzt muss ich immer alles mögliche für Anna machen..." murmelte er. Obwohl er so für Augenblicke nicht an die Schmerzen dachte, krallte er sich weiter bei Ren fest. Die Leute um sie herum beobachteten das Schauspiel dieser beiden Schlammmonster, die hier ganz fehl am Platz wirkten.

"Tja, ich hatte..." begann Ren, aber unterbrach sich dann doch. Diese Person, die er nennen wollte, lebte nicht mehr. Und die Erinnerung an jene brachte nur Schmerzen. Besonders auf seinem blinden Auge.

"...jedenfalls schickt mich Anna ja auch herum, alleine bist du also mit sowas nicht." lenkte er so um. Genauso im gehen lief er nun in die Stadt. So ganz genau konnte sich Ren nicht mehr erinnern, wo ein Arzt war, aber auf jeden Fall hier in der Nähe. Er drehte seinen Kopf halb zu dem Ainu auf seinen Schultern. "Horo? Weist du, wo hier der Arzt ist?" "I-ich... geh am besten immer die Straße geradeaus entlang... ich glaube, da müsste einer sein..." sprach Horo in einem etwas schwächlichen Ton. Er hatte gar nicht richtig wahrgenommen, das Ren etwas anderes sagen wollte. Viel zu sehr konzentrierte er sich auf sein schmerzendes Bein. Der Chinese blickte in besagte Richtung und ging dann auch darauf zu. Dann stand er jedoch an einer Kreuzung, ging aber instinktiv nach rechts. Und er hatte recht. Genau nach diesen Schritten stand er vor einer Arztpraxis, wie ihm ein Schild verriet.

Ein Danke an Kamisama.

Er drehte den Kopf erneut zu Horo. "Wir sind da! Gleich wirst du behandelt." Obwohl Ren es gut verbarg, merkte man die Erleichterung in seiner Stimme deutlich. "Hai..." flüsterte der Ainu nur. Er war auf einmal unglaublich müde und erschöpft, und nur der ständig pochende Schmerz in seinem Bein hinderte ihn daran einzuschlafen. Rens Worte nahm er nur so nebenbei wahr. Aber er erkannte, dass sie bei einer Art Notarzt waren. Ren ging sogleich hinein und hinterließ nun inzwischen eine etwas getrocknete Spur aus Dreck und Schlamm. Nach der geöffneten Tür ging der Schwarzhaarige stur gerade zur Rezeption, die verwunderten Blicke der Patienten hinter sich lassend. Die Arzthelferin an der Rezeption war gerade in ihre Dokumente vertieft, aber erschrack kurz, als sie beim aufblicken ein Monster entdeckte. Erst beim zweiten hinschauen entdeckte sie, das das Ungetüm sich als ein Chinese und ein Japaner erwies. Der eine hatte sich wohl verletzt. Mit immer noch etwas schnellerem Puls geleitete sie Ren in eins der Nebenzimmer, wo er Horo auf eine Trage absetzte. Dieser war zwar schwach, aber dennoch verließ ein leises "Arigato." an Ren gerichtet seine Lippen. Ren war darüber so überrascht, dass er nichts erwiderte.

Nach einem kurzen Blick verließ die junge Frau seufzend die beiden wieder und machte sich an ihre Arbeit zurück. Die Putzfrauen würden ihre Freude an der Schweinerei haben, die die beiden angerichtet hatten. Keine Sekunde später trat ein Arzt mit einem weißen Mantel und Brille von der anderen Tür in den Raum ein. Verwundert sah auch er auf die zwei Gestalten, die sich ihm darboten. Er räusperte sich und sah sich zuallererst das Bein an, auf das Horo etwas schwach zeigte. Da Horo schon leicht aufschrie, wenn er es anhebte, war bereits eins klar - es war gebrochen.

Der Arzt notierte etwas und murmelte eher zu sich. "..wir müssen Röntgenaufnahmen machen... dein Freund kann draußen warten."

Ren sah dabei auf und nickte nach kurzem Überlegen. Er konnte Horo im Moment ja leider nicht helfen, aber wenigstens wurde er hier und jetzt versorgt. Er sah noch kurz zu dem Ainu, welcher mehr auf den Arzt als auf den Chinesen achtete. Kein Wunder, wenn dieser gerade in einem der Fächer mit den Skalpellen rumwühlte, bis er ein harmloses Brillenputztuch fand. Ren schmunzelte und verließ den Raum und ging auf derselben Dreckspur zurück die er vorher hinterlassen hatte. Die Blicke der noch immer verwirrten Patienten ignorierte er erneut. Draußen vor dem Gebäude holte er erst einmal tief Luft und realisierte die Tatsachen, die soeben geschehen waren.

Horo war gestürzt.

Horo hatte sich das Bein gebrochen.

Horo war bei einem Arzt.

Das ganze war so schnell gegangen. Aber jetzt war es Gott sei Dank vorbei. Ren wischte sich eine dreckige Strähne aus dem Gesicht und lehnte sich an die nächste Hauswand. Das man danach vielleicht seinen Abdruck sehen konnte, war ihm sowas von egal. Denn nun hieß es warten. Sie waren recht spät aufgestanden, so gegen halb Zehn. Danach hatten sie gefrühstückt und waren dann vor Anna geflüchtet. Ren schloss langsam die Augen und lehnte den Hinterkopf gegen die Hausmauer, ohne die er wohl nun auf dem Boden sitzen würde. Es war eigentlich ein ganz normaler Tag im Asakuraanwesen, aber dennoch hatte ihn das Wimmern des Ainus einen großen Schrecken eingejagt. Aber Mitleid würde er dem Blauhaar nicht geben, schließlich mochte er selbst sowas auch nicht. Obwohl er nicht dachte, das Horo so in der Art reagieren würde, wenn er von seiner, noch immer schmerzhaften Vergangenheit erfahren würde. Nie im Leben würde er das von sich preisgeben, und auch noch die Freundschaft des Ainus riskieren. Lieber weiter alles in sich hineinfressen und daran zugrunde gehen. Ohne ein bestimmtes Versprechen wäre er nicht mehr am Leben. Oder ohne eine bestimmte Person.

Weiter ließ der dreckige Chinese seine Gedanken fließen, bevor er nun doch entschied, dass er die Zeit auf dem Boden absitzen würde. Kurz danach rutschte er an der Hauswand herunter und hinterließ eine Schlammspur. Seine Arme waren auf jeweils eines der Kniedscheiben gebetttet, da er seine Beine etwas anzog. Wie lange Horos Behandlung wohl dauern würde? Aber er konnte sich gut vorstellen, das der gute doch schon noch etwas leiden würde. So einen Bruch zu richten war schmerzhaft und eine zeitaufwändige Prozedur.

Der Gedanke an einen jammernden Ainu, der ihn dann später wieder vollmaulen würde ließ die Laune des Chinese wieder steigen und normal einpegeln. Das würde schon alles irgendwie werden, wie Yoh immer zu sagen pflegte.
 

Ein gewisser Blauhaar indes biss sich auf die ohnehin schon etwas aufgeplatze Lippe, da er die Schmerzen ansonsten nicht ertrug. Nach dem Worten des Arztes, welcher Ren bat herauszugehen, hatte sie mit Mühe sein Bein reröngt - es war ein glatter Bruch. Als ob er das selbst nicht schon ahnte. Danach wartete er ein paar Minuten in dem leeren Behandlungszimmer, bis die Vorbereitungen fertig waren. Er musste ja eigentlich immer etwas zu tun haben, aber nun verspürte er nicht den kleinsten Drang sich zu bewegen. Was auch an dem Bruch lag. Aber außerdem schwirrte ihm etwas anderes im Kopf herum, oder besser eine Person. Ren Tao.

Das jener sich verändert hatte, war eine Tatsache. Und das dieser Chinese vor einer knappen Stunde sich die Mühe machte ihn huckepack zum Arzt zu bringen, passte noch weniger in der früheren Ren als dieser niedliche, kindliche Junge nach dem Aufwachen am Morgen. Schon während des Schamanenkampfes hatte er Ren oft damit aufgezogen, dass er so schnell rot wurde. Inzwischen hatte sich diese Schüchternheit anscheinend in etwas gewandelt, in eine Art, ja, konnte man das so sagen, in eine Art - Lebensgefühl? Dass der Chinese nun auch manche Sachen hinnahm, die ihm früher peinlich waren? Eine große Menschenkenntnis wurde dem Ainu nicht geschenkt, aber diesen Ren der ihm heute so freundschaftlich half - den mochte er am liebsten. Den Freund, der immer noch stolz war, aber nun Menschlichkeit besaß. Natürlich hatte er schon vorher Gefühle gezeigt, aber nicht in diesem Maße. Selbst mag es dem Chinesen vielleicht nicht aufgefallen sein - aber Horo schon. Aber einen kleinen Teil des Charakters konnte Horo noch nicht erörtern. Etwas verbarg Ren immer, oder eher seit neuestem. Diese Verschlossenheit der letzten zwei Jahre schienen sich erst im genannten Zeitraum entwickelt zu haben. Ein Seufzen entwich Horos Kehle. Er lag noch immer auf der Trage und beobachtete den Zeiger an der Uhr, welcher immer vorwährend schlug. Die Zeit verging einfach nicht, wenn man sich langweilte. Oder schlafen wollte und nicht konnte. Wenigstens hatte er frische Kleider ausgeliehen bekommen - und sauber war er nun auch. Sie konnten das Bein ja nicht richten, wenn dieses selbst voller Schlamm war. Diese Prozedur war schmerzhaft, aber dennoch notwenidig. Horo schloß die Augen, zählte bis 10 und öffnete sie wieder. Und der Zeiger tickte weiter. Wie lange brauchten die den für so eine blöde Vorbereitung? Aber kaum hatten seine Synopsen diese Botschaft entwickelt, öffnete sich die Tür. Horo sah den Arzt mit einer menge Sachen auf ihn zukommen - das meiste kannte er nicht. Nun wünschte er sich doch, noch etwas langweilige Zeit zu haben, was ihm aber verwehrt blieb. Er schloss erneut die Augen um die Schmerzen und die dazugehörigen Laute so gut wie möglich zu verkleinern oder gar ganz auszuschalten. Was ihm aber nur teils gelang.
 

Klickklack.
 

Nanu?

Ren löste sich aus seiner Starre und stützte sich etwas an der Hauswand ab, an die er die letzten Stunden verbrachte. Sein Fuß war eingeschlafen. na toll. Langsam ging Ren um die Ecke, und hatte somit wieder die Tür der Arztpraxis im Blickwinkel. Der Anblick, der sich ihm bot, war mehr als nur zum schmunzeln - der gute Horo kam herausgestolpert, mit seinen Krücken. Er konnte damit nicht richtig umgehen und hatte Mühe, die Tür zu schließen. Ein Gips ziehrte sein rechtes Bein, welches bis zum Knie so unbeweglich war. Nur seine Zehspitzen bekamen etwas Luft zum atmen. Ren stand nach einem Schritt vor dem Ainu, welcher nur abfällig schnaubte. Anscheinend war er wieder quietschfidel. Auch wenn er im Moment keinen Sprint machen konnte. "Können wir? Ich glaube, wenn wir noch länger bleiben, erleben wir dank Anna den morgigen Tag nicht mehr." Eigentlich traf das ganze nur auf den Chinesen selbst zu, da dieser noch vor Dreck strotze, im Gegensatz zu seinem Freund. Abwaschen dürfte er dann sicher auch noch. Noch kurz ließ er seinen Blick an dem verarzten Bein hängen, bevor er sich abwand. "Aber ich denke mal, das du in Zukunft von Arbeiten verschont bist."

Aber Hauptsache es ging ihm gut.

Der Schwarzhaarige ging im normalen Tempo ein paar Schritte, aber überforderte Horo, der nun nicht mit den Krücken umgehen konnte, schon alleine damit vollkommen. "Geh nicht so schnell, Zacke!" meckerte er, weil der Chinese nicht auf ihn wartete. Er folgte ihm ja, wenn auch langsam. "Wenn du es nicht machst, dann schlag ich dich mit den Krücken!" drohte er hinzu. Er war wieder voll da, und ließ nun keinen Moment ungenutzt, den Chinesen zu reizen. Ren entwich dabei nur ein Schmunzeln. "Du hättest auch einfach "Bitte" sagen können." anwortete er geschickt wie immer, ging aber nun doch in einem zu Horo passenden Tempo. Eilig hatte er es sowieso nicht, und nun fühlte er auch kein nervendes Kribbeln mehr in seinem Fuß, was seine Laune wieder um ein paar Prozent steigen ließ. Seine Hände hatte er in der Tasche. Etwas Dreck mehr oder weniger brachte hier nun keinen Unterschied. "Zuhause darfst du das Bett hüten, also sei nicht so mies drauf. Anna wird dich behandeln, und in ein paar Tagen ist doch alles wieder verheilt. Jedenfalls ist das mies drauf sein mein Part, und diesen lasse ich mir von niemanden streitig machen." fing er erneut eines ihrer lustigen Gespräche an. Aber daheim würde Anna sicher den jungen Ainu behandeln, so fies war sie nicht. Denn als Itako konnte sie auch Geister heraufbeschwören, die Verletzungen heilen konnten. Leider hatte sie das erst gelernt, nachdem der Schamanenkampf unterbrochen worden war. Bei der Fortsetzung würde das sicher nützlich sein, obwohl es damals schon nicht schlecht gewesen wäre, jemanden anderen als Faust dabei zu haben, auf dem man sich in solchen Fällen verließ. Horo grummelte nur, da er jetzt keine Lust auf eine Konversation mit Ren hatte. Aber langsam kam er zum Glück schneller vorran. "Im Bett ist es langweilig... nein danke." sagte er klar. Ihm war es auch selbst bewusst, das er manchmal fast hyperaktiv war, und an anderen Tagen wieder faul. Aber die ganze Zeit im Bett liegen? Danke, aber nein, danke.

Das Gasthaus wurde aus der Ferne langsam sichtbar, und so legte Horo humpelnd einen Schritt zu, was Ren registrierte und dennoch neben dem Ainu blieb. Kurz vor dem Eingang aber überholte Ren aber den Blauhaarigen und öffnete die Tür. Er war sich nicht sicher gewesen, ob Horo diese hätte öffnen können, ohne sich noch einmal flach zu legen. Also riskierte er es nicht und spielte Gentleman. Horo schnaubte nur und ging hinein, er hatte den Chinesen nicht um diesen Gefallen gebeten, und so würde er dafür nie im Leben ein Danke bekommen. Vorerst vielleicht.
 

Wachsame Augen und ein gutes Gehör hatten bereits registriert, das beide Streithähne nun wieder im Haus waren. Als Ren aufblickte, weil er sich vorher seine Schuhe auszog, um keine Dreckspur im Haus zu hinterlassen, sah er direkt in die Augen der blonden Itako. Aber sie sah nicht wie vermutet wütend aus - eher neutral und gefasst so wie immer. Sie führte mit ihren Augen eine Begutachtung der Situation durch, und kam zu einem Schluss. "Hm... du wirst wohl heute abwaschen müssen... nachdem du im Bad warst." stellte sie fest. "Ach,... und was ist mit Horohoro?"

Theoretisch hätte Anna sich das auch selbst beantworten können, aber sie hatte schon ihre Gründe nachzufragen.

Ren verdrehte nur unmerklich die Augen, als sie so fragte. Horo sah zu den beiden, als er sich gerade die Treppe hochkämpfte.

Der Chinese sah kurz zu dem Ainu und sprach danach schließlich. "Horo hat sich das Bein gebrochen, er soll im Bett bleiben und sich erholen. Dank deiner Hilfe ist er sicher bald wieder fit. Ich geh dann mal baden." Nachdem Ren sich erklärte wollte er seinen eigenen Worten folgen und tapste ins Bad, wo ihm ein braunhaariger Schamane entgegenkam. Sie hatten es inzwischen Abend, Essen war schon aus. Ren hätte im Moment eh keinen Hunger verspürt, so war es ihm ganz recht so. Yoh indes sah dem Chinesen hinterher, und entdeckte dann Horo an der Treppe. "Was hast du denn gemacht?" fragte er sofort frei heraus. "Ungünstig gefallen..." murmelte Horo schon eher als dass er sprach, bevor er sich mühsam die Treppe hinaufquälte. Er war müde, obwohl es noch nicht so spät war. Erstaunlicherweise.

Oben in seinem und Rens Zimmer angekommen ließ er sich vorsichtig auf seinen Futon fallen, mit einem erleichterten seufzen. Seine Krücken legte er zur Seite und legte sich dann einfach etwas quer hin. Mit seinen ausgestreckten Armen und den geschlossenen Augen ließ er den ganzen Tag nochmals an sich vorbeiziehen und genoß die angenehme Stille im Raum. Normalerweise war er ein Mensch, der Gesellschaft brauchte. Aber ihm war diesmal bewusst, dass seine Freunde nur eine Etage tiefer waren und dass Anna sicher noch einmal wegen seinem Bein kam. Es war toll, wenn man sich auf seine Freunde verlassen konnte. Wie konnte Ren das nur die ganze Zeit alleine in China aushalten?
 

Anna sah den beiden eigentlich sonstigen Streithähnen nach, bevor sie ich seufzend an Yoh wand. "Ich kümmere mich noch um Horo, bevor ich ins Bett gehe." Yoh nickte, und als er Anna am anderen Ende der Treppe hörte, verschränkte er seine Arme hinter den Kopf. Das ganze war schon merkwürdig, aber es schien sich ja noch zu entwickeln. //Irgendwie würde das schon werden...// dachte sich der Braunhaarige, bevor er selbst nun auch die allseits bekannte Treppe nahm und sich in sein Zimmer begab.
 

Ein Chinese stand mit tropfenden Haaren unter der Dusche. Er hatte ganz schön lange gebraucht, um den eingetrockneten Dreck aus seinen Haaren zu bekommen. Aber nach einer Haarspülung und mehrmaligen abduschen war er dann doch mit dem Ergebnis zufrieden. Er trocknete sich ab und sah in den Spiegel. Gewöhnlich machte er das selten, außer früh zur Kontrolle ob seine Zacke richtig saß. Aber nun befand er selbst, dass er müde aussah. Augenringe zogen sich unter seinen Lidern entlang, und seine Haut war weiß. Oder lag das daran, dass er heute nichts gegessen hatte? Ab und zu führte der Schwarzhaarige solche Checks durch, da ein normaler Mensch nichts davon mitbekommen sollte, von seinem ganzen Verhalten. Aber eigentlich sollte er wenigstens nicht mehr so müde aussehen, hatte er doch die ganze letzte Nacht an Horos Seite geschlafen. Seit langem mal wieder traumlos. Eine kleine Röte schlich sich auf Rens Wangen, bevor er aufgrund dieser den Kopf schüttelte. Dank Horo konnte er wieder schlafen, oder konnte er einmal wieder für eine Nacht schlafen. Aber wieso wurde er rot? Das ganze erschien ihm so absurd, das er sich vom Spiegel wegdrehte und seine Haare trocknete. Hätte er nochmals genauer in den nun beschlagenen Spiegel geschaut, wäre ihm außer die Röte noch ein verkärter Blick aufgefallen, was ihn aber sicherlich noch mehr Grund zur Sorge gegeben hätte.

Wie es schien hochkonzentriert zog er sich an und machte sich kurze Zeit später an einer Spüle ans Werk. Hätte er geahnt, dass er sowieso den Aufwasch machen musste, hätte er sich früh die Zeit genommen. Nun waren die Essensreste mehr als eingetrocknet, und mit ziemlicher Anstrengung und einiger Zeit später erst konnte man alles wieder als sauber bezeichnen.
 

Später betrat schließlich eine Person in einem dunkelen Schlafkimono den Raum, und seine Haare hangen noch etwas feucht vom duschen herab. Aber seine so typische Spitze war noch vorhanden. Dennoch hielt er etwas in der Hand, was nicht zu dem ganzen passte - ein Glas Wasser. Aber nicht für sich selbst. Er erblickte eine Person mit Boxershorts und einem langen dunkelblauen T-shirt auf einem Futon, total verquer, woran Anna wohl nicht so ganz unschuldig war. Immerhin hatte sie den Bruch behandelt. Und etwas anderes dürfte an dieser Person auch nicht fehlen - ein Stirnband, diesmal in weiß. Besagte Person richtete sich etwas verwundert auf, und bekam kurzerhand das Glas in die Hand gedrückt, das der Dunkelhaarige mitbrachte. Ohne Kommentar begab sich Ren zu seinen eigenen Futon, nicht mehr auf Horo achtend. Dieser sah abwechselnd zu dem Chinesen und dem Glas, trank dann aber doch. Woher wusste Ren denn, das er Durst hatte?

Ren löschte indes das Licht. Er war müde von dem Tag, und hatte keine Lust heute noch irgendwas anderes nach dem nervenden Abwaschen zu machen. Der Schwarzhaarige legte sich in den Futon und legte die Decke über sich, dem Ainu den Rücken zudrehend. Horo tat es ihm gleich, nachdem er das Glas zur Seite legte. Er konnte sich nun dank Annas Behandlung besser bewegen, aber immer noch etwas schwerfällig.

Und so verging etwas Zeit, wo sie beide in die Nacht horchend.

Ren wurde das nach einer Zeit zu blöd, da er zwar müde war aber nicht schlafen wollte. So drehte er sich auf de Rücken und starrte zur Decke. Dort konnte er ein leichtes Lichtspiel beobachten, da es draußen relativ klar war und der Mond schien. Ob er heute wieder rausgehen sollte um die Sterne zu betrachten?

"Warum schläfst du nicht?" unterbrach eine Stimme die Stille. Horo hatte genau gesehen, wie Ren die Decke ansah. Warum schlief er nicht? Er sah doch so verdammt müde aus...

"Gegenfrage: Wieso schläfst du nicht? Bist du nicht müde?" konterte Ren wie immer. Dabei drehte er seinen Kopf in Horos Richtung.

"Bin ich auch... aber du pennst nicht... wieso?" fragte der Ainu unbeirrt weiter.

"Willst du dir unbedingt alleine die Sterne ansehen?" murmelte er noch, mit einem leichten Unterton, den Ren so noch nie bei seinem Freund gehört hatte. War das Sorge? "Und... ähm, achja, das von heute vergess ich dir nicht..."

Eine kleine schüchterne Röte schlich sich auf Horos Wangen, der das sehr wohl bemerkte. Er hatte nicht erwartet, das Ren ihm helfen würde - oder gar das er ihn huckepack zum Arzt bringen würde. Der Chinese hatte sich ihm gegenüber wie ein Freund verhalten - vielleicht war das der Grund?

"War das jetzt positiv oder negativ gemeint?" fragte der Chinese nach. Durch das leichte Licht konnte er Horos heiße Wangen nicht sehen, bemerkte nur, das es ihm etwas peinlich war. Auf die andere Frage ging er nicht ein, da er seinem Freund - wenn Horo ihn als solchen ansah - diesen Grund nicht sagen konnte.

"Positiv." grinste Horo leicht, bevor seine Züge wieder ernst wurden.

"Lenk nicht ab... wieso willst du das alleine machen?"

Ren setzte sich auf, aber dennoch konnte er nicht genau sehen, wie der Ainu dreinsah.

"Was den alleine machen? Wovon redest du? Bist du auch auf den Kopf gefallen?" versuchte Ren abermals abzulenken, und das ganze ins lächerliche zu ziehen. "Keine Ahnung..." sprach Horo wahrheitsgemäß. "Warum du alleine draußen sitzen willst? Bin ich dir nicht gut genug um neben dir zu sitzen?" Eine kleine Prise beleidigt-sein schwang in seiner Stimme mit. Anscheinend war das heute ein Ausnahmefall, der Chinese stelle ihn nicht als Freund "gleich". Dieser Gedanke machte ihn wütend und traurig zugleich.

"Wer sagt denn, dass ich alleine draußen sitzen will?" fragte Ren etwas verwirrt. Nur weil er gestern die Sterne anschaute, musste das nicht heißen das er das jeden Abend tat. Nur halt sehr oft.

"Und gut genug? Als ob man Menschen so werten könnte oder dürfte..." Ren hatte immer eine Antwort auf Lager.

Er ließ sich wieder in den Futon sinken. Weiter wollte er das Gespräch nicht führen.

Deswegen drehe er dem Ainu demonstrativ den Rücken zu.

"Ich schlafe jetzt, und du auch! Wenn sich hier einer auskurieren muss, dann du oder? Und wenn du nochmal damit anfängst, bekommst du eine Kopfnuss! Aber eine gehörige!"

Über diese Antwort musste der Ainu grinsen, und beließ das Thema für heute. Er kuschelte sich ebenfalls noch mal in die Decke.

"Also Renny, du solltest mir nicht immer mit Prügel drohen. Ich prügle mich zwar nicht gerne mit gebrochenem Fuß aber es ist möglich." Trotz seiner Müdigkeit kam es für ihn aber nicht in Frage, Ren das letzte Wort zu überlassen. Eine kurze Zeit beobachtet der Blauhaar noch die Person neben ihn, die ruhig atmete. Aber schon wurden seine Lider schwerer und er sank in seinen wohlverdienten Schlaf. Der Tag war für ihn anstrengend gewesen. Und selbst wenn er gesehen hätte, dass der Chinese nicht schlief - was er im Moment auch nicht tat - hätte er es gar nicht fertig gebracht ihn nochmal zu befragen. Etwas wollte er den Chinesen ja eigentlich noch beobachten, aber der Schlaf war stärker.
 

Ren dachte gerade in der Nacht darüber nach, ob er nun doch nach draußen gehen sollte, als er einen warmen Körper hinter sich spürte. Erschrocken drehte er sich um und sah - wie nachts zuvor - das sich ein gewisser Ainu im Schlaf an ihn klammerte. Erst wollte Ren ihn wegschieben, als er aber noch stärker geknuddelt wurde und den warmen Atem des Ainus an seinem Hals spürte, erschlafften seine Bewegungen schlagartig. Wieso musste er sich plötzlich auch so wohl in seinen Armen fühlen? Ren schloss seine Augen und lehnte den Kopf an Horos Brust. Er konnte spüren, wie gleichmäßig der Ainu atmete. Das ganze hatte etwas beruhigendes an sich. Er fragte sich natürlich, ob das jetzt jede Nacht so gehen würde - aber würde ihn das stören? Wünschte er sich das den nicht?

Ren hätte sich sicher noch weitere Fragen gestellt, hätte der Ainu nicht plötzlich ein Schmatzen verlauten lassen, bevor wieder Stille herrschte. Ren musste kurz danach kichern. Sicher träumte der Blauhaar von Reisbällchen oder ähnlichem. Er deckte sie beide richtig zu, bevor er sich erst schüchtern, aber dann doch an ihn kuschelte. Der Chinese schloss seine Augen, und lauschte weiter dem Atem des Blauhaarigen.

Wieso war er überhaupt hierher zurückgekommen?

Wieso... fühlte er sich hier so wohl?

Und... würde er je jemanden von den letzten Zwei Jahren erzählen können?

Aber Ren würde in dieser Nacht auch keine Lösung finden, den mit geschlossenen Augen, an Horo gelehnt, übermahnte ihn der Schlaf kurze Zeit später.
 

Am nächsten Morgen lagen beide Personen eng aneinandergeschmiegt unter zwei Decken. Die Haare des Ainus standen leicht ab, da er sich in der Nacht an den Schlafkimono seines Freundes gekuschelte hatte. Ren ließ seinen Kopf über Horos verweilen, und schlief noch mit einem entspannten Gesichtsausdruck. Die Sonne schien wieder in das Zimmer, sodass die Person, die weiter oben lag - in diesem Falle Ren - die Strahlen direkt ins Gesicht bekam. Er murrte kurz, kniff seine Augen zusammen um sie dann schließlich doch zu öffnen. Das erste, was er nach diesem schmerzenden Stechen im Auge vernahm war Horo, der gegen seinen Hals atmete. Diese Tatsache ließ ihn wieder etwas rot werden, bevor er sich aufsetzte und seinen Kimono zurecht rückte. Danach schob der Schwarzhaarige ihre Futons wieder zurecht und deckte Horo mit dessen Decke zu. Er war noch immer rot, und erschrak als sich Horo plötzlich regte als er halb über ihm war. Anscheinend war es dem Ainu kälter geworden, ansonsten hätte er sich dann nicht ein Kissen gegriffen und dieses auch noch geknuddelt. Ren atmete in diesem Moment erleichtert auf, deckte den Ainu zu und ging zu seinem Kleiderschrank. Dort entnahm er sich schwarze Kleidung und tapste ins Bad.

Es war schon komisch, sonst hätte er den Ainu mit Pauken und Trompeten geweckt, aber heute wollte er dieses entspannte Gesicht auf keinen Fall aus der Fassung bringen.

Im Bad sah Ren wie tags zuvor in den Spiegel - er hatte keine Augenringe mehr, aber seine Röte bekam er nicht weg. Das ganze war schon ein seltsames Mysterium.
 

In einem anderen Zimmer stand eine blondhaarige junge Frau vor dem Spiegel und kämmte ihre Haare. Diese fielen ihr locker über die Schulter. Sie waren schon ein ganzes Stück länger als noch zu dem Schamanenkampf. Im Kampf konnten sie natürlich hinderlich sein - aber dafür hatte sie ihr Kopftuch. Anna ließ ihre Gedanken schweifen.

Sie hatten es Sonntag und Anfang der Weihnachtsferien. Sie hatte schon so eine Ahnung, wie dieses Weihnachten wohl verlaufen würde. Aber dennoch ließ sie das ganze auf sich zukommen.

In dem Raum neben Anna schnarchte ein braunhaariger Schamane noch mit seinem Schutzgeist um die Wette.
 

Schließlich tapste eine dunkel gekleidete Person in das Zimmer von ihm selbst und dem Blauhaarigen, welcher noch immer ein Kissen knuddelte. Ren besah sich seinen Freund genauer, indem er sich vor dessen Futon kniete. Wie Horohoro so dalag, erinnerte er an ein Kind das Mittagsschlaf hielt. Ein leichtes Lächeln zierte Rens Lippen, er wollte diese Situation eigentlich nicht zerstören.

Aber er hatte mehrere Gründe, den Ainu nun doch zu wecken.

Zum einen, weil die Itako ihn sowieso schicken würde um Horo zu wecken.

Zum anderen, wenn er hier noch länger so knien würde, nicht mehr wüsste was er sich selbst zutrauen würde.

So entschloss der Chinese sich den Blauhaarigen doch zu wecken.

Sanft aber dennoch bestimmt rüttelte er den Langschläfer an den Schultern. "Heh... Horo, wach auf." Ren beachtete gar nicht, das er sich so beugte, das er Horos Gesicht direkt im Blickfeld hatte. Horo murrte, bevor er schließlich verschlafen die Augen öffnete. "Äh, was... schon Morgen?" Horo grunzte kurz, bevor er seinen Gegenüber erkannte. ".. äh.. morgen... geschlafen?" Ein spontaner Geistesblitz sagte ihm, dass er doch wegnickte, obwohl er Obacht geben wollte, ob der Chinese nun schlief oder nicht. "Vielleicht, vielleicht aber auch nicht..." zog der Chinese das ganze ins geheimnisvolle. Er wollte nicht zugeben, oder gar bejahen, dass sie beide zusammen in einem Bett geschlafen hatten. Nach diesem kurzen Dialog richtete sich Ren auf. "Ich muss wie es aussieht dann mal wieder Frühstück machen, kannst ja dann runter kommen." Denn so wie er Anna kannte, würde sie sich kaum an den Herd stellen, geschweige den Yoh, der noch in den schönsten Träumen schwebte. So verließ Ren den noch immer leicht verschlafenen Horo und ging die Treppe hinab, und auf diesen Weg traf er die blondhaarige Itako später in der Küche. Anna stand am Wasserkocher und schenkte sich einen Tee ein. Ren wusste in diesem Moment nicht, ob sie irgendetwas Peinliches in seinen Gedanken las oder ob sie schon alleine an seinem Gesichtsausdruck sehen konnte, was vorgefallen war. Aber nicht wie gedacht sprach sie ihn darauf an, sondern verzog sich nach einem "Guten Morgen" wieder hoch in ihr Zimmer. Sie hatte es sich zum morgendlichen Ritual gemacht, das sie frühs eine Tasse Tee trank. Kaffee schmeckte ihr nicht, und Cola war ihr zu süß. Also schien das am Morgen die beste Lösung zu sein, obwohl der meiste Tee auch kein Koffein enthielt.

Ren sah der Blondhaarigen nur nach, bevor er sich - zugegeben etwas erleichtert - an die Arbeit machte. Anna würde ihren Verlobten sicher später noch wecken, während der Ainu sicher schon im Bad war. Wenn er den nicht so trottelig war und sein vergipstes Bein vergaß.

Aber heute hatte der Blauhaarige Glück und vergaß dies nicht - auch wenn er sich humpelnd ins Bad bewegte. Bis ihm klar wurde, das er ja noch frische Klamotten brauchte, die aber im Schrank und natürlich NICHT im Bad waren. So lief er nochmals zurück und nach einer gewissen Zeit schaffte er es frisch angekleidet vor dem Spiegel zu stehen. Während er sich seine Haare kämmte, dachte er fieberhaft über Rens Worte nach. Hatte der Chinese nun geschlafen oder nicht? Im ersten Augenblick war er noch zu verpennt, als das er hätte sehen können, ob die Augenringe von gestern noch vorhanden waren. Er wurde dann später gleich nachsehen, ob sie noch da waren. Wenn er es nicht vergaß. Er konnte ja nicht ahnen, dass er den Chinesen immer wie einen Teddy knuddelte, während er tief und fest schlief.

Indes zog ein wohliger Duft durch das Haus, da Ren bereits den Tisch deckte. Reis war gekocht, und alles andere stand dann auch soweit bereit. Wie aufs Stichwort hörte er plötzlich über sich ein Poltern. Anna schien ihren Verlobten aus dem Bett befördert zu haben. Schade, dass er nicht dabei war, diese Weckstrategien waren mehr als amüsant. Aber schon danach vernahm er, wie jemand leise die Treppe hinunterhumpelte. Horo. Er hielt sich am Geländer fest und lief, wenn nun auch schon sicherer, die Treppe hinab, Auch er hatte gehört, wie Anna Yoh weckte, aber eher durch Yohs Aufschrei. Was die Itako schon wieder angerichtet hatte, wollte der Ainu lieber nicht genau wissen. Noch immer etwas vorsichtig setzte er sich dann an den Tisch, wo Ren schon saß. Er nippte an seinem Tee. Essen wollte er auch heute morgen nichts. Horo interessierte der Chinese aber auf einmal extrem wenig, als er das herrlich angerichtete Mahl sah. Fast schon sabbernd sprach er am Tisch das für Japaner typische "Danke für das Mahl!" aus, bevor er auch schon in sich hineinschlang. Einen Moment danach befand sich auch Anna am Tisch, zusammen mit einem etwas bedröppelten Yoh. Man sah ihm an, dass die Nacht mal wieder viiiiel zu kurz war. Aber als nach einem Nasenzucken auch sein Gehirn endlich registriert, das das ganze vor ihm Essen war, war die Stimmung völlig umgedreht und er fing sofort an zu essen. Wenn man das noch als solchen bezeichnen konnte. Ren und Anna ließen zugleich einen Blick über die beiden verfressenen Personen gleiten, bevor Ren wieder trank und tat als sei er ganz zufällig Besucher in diesem Haus. Anna aber seufzte und ließ nur eine ihrer bekannten Kommentare verlauten, die sogar Ren Konkurenz machten.

"Dann weis ich schon, wer den Abwasch macht..." meinte sie in normaler Tonlage, an den Blauhaarigen Fressack gerichtet. Dieser zuckte erschrocken, und fing an zu stammeln. "Ich.... ich .... gebrochenes Bein..." "Aber deine Hände scheinen noch gut zu funktionieren, was man an deinem Fresstempo sieht.." meinte sie eiskalt. Nüchtern aß sie weiter, ohne auf Horos stummen Widerspruch einzugehen. Dieser schmollte kurz, was Anna ja nicht kratze, und seufzte schließlich. Danach warf er einen Blick zu Ren - welcher seinen Tee fast austrank und sich noch immer nicht am Gespräch beteiligte. "Willst du nichts essen, Renny?" fragte er. Und er meinte es ernst, aber damit man das nicht hörte, benannte er Ren mal wieder mit einem seiner ungeliebten Spitznamen - Renny. Bei diesem Wort zuckten Rens Augenbrauen kurz, bevor die Tasse wieder auf den Tisch abstellte. "Ich hab schon gegessen, Schneemann..." log er nüchtern. Yoh aß weiter, bei den beiden immer wieder hin und her blickend.

Der Ainu fing nämlich an zu grinsen und beugte sich etwas zu seinem Sitznachbarn. "Ach, wirklich? Du lügst doch." stellte er kichernd fest, nur um danach wieder einen Bissen zu essen, auf Rens Antwort wartend. Aber bevor Ren antworten konnte, schnitt Anna ihm das Wort ab. "Da hast du Ausnahmsweise Recht Horohoro..." sprach sie und aß weiter. Sie hatte ihre Gründe, warum sie Ren verriet. Dieser quittierte das nur mit einem bösen Blick zu der Itako, bevor er sich an Horo wand. "Und was willst du machen, wenn ich nichts essen will?" Bei Horohoro verschärfte er seinen Blick noch etwas mehr. Horo ignorierte dies, die Deathglases machten ihm schon lange nichts mehr aus. Oder er war lebensmüde. Ren fragte sich nur, was er das fragte. Kümmern tat er sich doch auch sonst nichts um ihn. Oder?

Horo aß noch eine Stäbchenladung, bevor er sich, unbeeindruckt von dem Blick, wieder an den Schwarzhaarigen wand. "Hast du den nicht vor, heute noch etwas zu essen?" fragte er, bevor er sich wieder eine Stäbchenladung in den Mund schob. Eigentlich könnte es ihm ja egal sein, wie viel der Chinese ass. Schließlich war jener schon immer dünn gewesen, und so würde er für sich selbst mehr haben. In diesem Moment siegte der egoistische Teufel auf Horokeus Schulter. Anna sah sich das Schauspiel nicht länger an, und stellte ihre leere Schüssel beiseite, als Zeichen das sie fertig war. Danach erhob sie sich. Genau in dieser Sekunde atmete Yoh erleichtert auf. Anscheinend hatte Anna etwas ganz bestimmtes vergessen, und er war extrem froh darüber. Aber schon spürte er ihren Blick im Nacken. "Vergiss dein Training gleich nicht..." meinte sie als letzte und verzog sich in die Stube, um eine ihrer Soaps zu gucken. Der braunhaarige Schamane ließ sich dann halb über den Tisch hängen, lautstark seinen Protest murmelnd. Denn weil er gestern so spät wiederkam, dürfte er heute die doppelte Strecke abarbeiten. Was für eine Hölle.
 

Der Chinese beachtete Yohs Gesten nicht, aber beantwortet auch nicht die Frage seitens des Eisschamanens. Stur drehte er den Kopf zur Seite, lieber aus dem Fenster als in Horos Gesicht blickend. Jener nahm das eine kleine weile wahr, bevor er sich beleidigt wieder seinem Essen zuwand. Wenn er abwaschen dürfte, und ein gewisser Tao nichts aß, dann wollte er schon richtig reinhauen. //Ach, kratzt doch ab, Zacke...// Yoh blinzelte, als Horo sich die vierte Reisportion nahm, bevor er sich mit seinem wieder normalisierten Grinsen an Ren wandte. "Willst du wieder mitjoggen?" "Natürlich." Etwas anderes konnte man von Ren ja auch nicht erwarten. Der Ainu beachtete die beiden nicht weiter und machte sich nach seiner fünften Portion ans abräumen. Nun hieß es, die ganzen Sachen mit seinem Bein wieder zurück in die Küche zu transportieren. Ren und Yoh standen nur stumm auf. Es schien, als wären im Moment Ren und Horo gleichermaßen wegen dem Verhalten des anderen gekränkt. Mal sehen, ob sich das heute noch änderte.
 

Circa eine halbe Stunde später befanden sich Ren in seinem lilanen und sauberen, Yoh in seinem braunen Trainingsanzug von gestern vor dem Haus wieder. Der Kopfhörertyp erzählte dem Chinesen die Strecke, bevor beide gleichmäßig durch den Wald liefen. Erst trat eine angenehme Stille zwischen den beiden, aber Yoh wäre nicht Yoh wenn er sich nicht um seine Freunde sorgen würde. Er wollte die Gelegenheit beim Schopfe packen, und so Ren aushorchen. Wenn jener es wollte. Aber bevor er Ren von der Seite anquatschen würde, wählte er eine einfachere Methode um den Chinesen auf sich aufmerksam zu machen. Schließlich sollte jener anfangen, weil das ganze sonst wie eine kleine Spionage wirkte. Und so tat Yoh nur eins: Er starrte Ren den ersten Weg über die ganze Zeit an. Der Chinese registrierte dies natürlich, aber ignorierte es erst bewusst. Aber als sie an den Parkbänken vorbeiliefen, wurde es ihm zu bunt.

"Was ist denn?" meinte er dann genervt. Yoh sah erst wieder auf den Weg, bevor er ein normales, für ihn untypisches Gesicht aufsetzte. "Ich mache mir Sorgen um dich... mir scheint, das etwas passiert ist, wo du nicht darüber hinwegkommst, oder dir die Schuld gibst..." Ren erschrak. Es war, als hätte Yoh direkt in seine Seele gesehen. Seine Augen weiteten sich kurz, nahmen fast einen ängstlichen Ausdruck an, bevor er auf seine Füße starrte. "Kann sein..." murmelte er nur. Sein Herz klopfte stark, weil er Angst hatte. Wusste Yoh etwa, was ihm passiert war? Und warum kam ihm bei dem Gedanken die Furcht, das Horo das nicht erfahren sollte? Vor allen anderen?

Yoh sah kurz traurig zu Ren. Er war nicht dumm, auch wenn er manchmal etwas tollpatschig wirkte. Wieso wollte Ren sich ihm nicht anvertrauen? War er nicht gut genug dafür? Aber andererseits, was hätte er von dem Chinesen anderes erwarten können? So blieb ihm nichts anderes übrig, als seine Gesichtszüge wieder zu normalisieren, und sich wieder an den Schwarzhaarigen zu wenden.

"Weist du... du musst ja nicht unbedingt sagen, was los ist, mach uns aber nicht so viele Sorgen... Iss zum Beispiel was, und..." Yoh blieb stehen und hinderte Ren, indem er ihn an der Schulter sanft festhielt, ebenso an weiteren Schritten. "Vertrau uns einfach. Wir sind und bleiben deine Freunde, egal was passiert. Ich wie Horo. Und Anna natürlich auch." Bei diesem Worten musste Ren aufschauen. Freunde? Egal was war? Auch wenn er schwach war? Eigentlich nicht mehr leben dürfte?

Diese Fragen oder ähnliche Gefühle zeigte sein Gesicht nicht. Aber etwas Verwirrung lag in seinen Augen, die immer noch golden glänzten. Yoh beobachtete dies stumm, bevor er weitersprach. "Ich weis, dass du nicht darüber reden willst, mit mir jedenfalls. Ich möchte aber auch nur das du fröhlich bist, wenn auch..." Er patschte Ren freundschaftlich auf die Schulter. "Auf deine berühmte, mürrische, Ren-Art." Ganz bewusst sagte er hier nicht Tao. Vor ihm stand Ren und nicht der Erbe einer Dynastie. Und genau diese Worte ließen Ren aufblicken, genau in Yohs braune Augen sehend. Doch dann musste er ganz leicht lächeln. Er konnte Yoh vertrauen. Es war doch auch jener, der zuallererst jemand anderen hinter der Fassade seines Gesichtes sah. Der erste, der ihn anscheinend als Freund ansah. Irgendwie flimmerte da eine kleine Flamme in seinem Herzen auf, die ihm etwas sagte.

Heh, dem kannste vertrauen.

Yoh seinerseits war verwundert über dieses neue Gefühl seitens des Chinesen, aber dann musste er wieder grinsen. Anscheinend hatte er ihr Verhältnis zueinander unterbewertet. Am liebsten würde er den Schwarzhaarigen öfter so sehen. Das lag vielleicht noch in weiter ferne, aber eines Tages, da würde er ihn bestimmt ständig lachen sehen. Daran glaubte er. Und so patschte er nun auch die andere Hand auf Rens Schulter, und wechselte das Thema. "Nun müssen wir aber los! Sonst schimpft Anna mit uns!" Und kaum sagte der Kopfhörerträger dies, drehte er sich und lief wieder ihren Weg entlang. "Heh, warte!" rief Ren und holte auf. Er wusste jetzt echt nicht, wenn Yoh nicht umgelegt hätte, wie er danach reagiert hätte. Er vertraute dem Braunhaarigen, das wusste er nun schon. Aber wieso getraute er sich nicht, ihm die Wahrheit zu sagen? Was hinderte ihn daran?
 

Auch wenn Ren sich nicht sicher war, kannte er die Antwort, während er mit Yoh zurückklief. Sie hatten es bereits Mittag. Sie Sonne schien etwas aus den Wolken hervor, aber erwärmte den kalten Boden nicht. Ob sie dieses Jahr weiße Weihnachten hätten?

Jedenfalls war sich Ren eines ganz genau bewusst, während sie über die unebene Fläche liefen.

Er wollte nicht, dass Horo ihn hasste. Auf Yoh konnte er sich verlassen, aber empfand das Horo den so? Der Ainu?
 

Jener saß in seinem und Rens Zimmer auf dem Futon und schnitze an einem Stück Holz herum. Er hatte aber für die überbleibsel ein Tuch untergelegt. Er wollte sich keine Schimpfrede von Anna einfangen. Diese und der Ainu hatten bereits zu Mittag gegessen. Etwas schnipselte der Blauhaarige noch herum, bevor er seufzend die Hände sinken ließ. Gut, er hatte heute Morgen bei Ren etwas... übertrieben reagiert. Von Rens Verhalten war er gekränkt gewesen, aber anders hatte sich der Chinese auch nicht gefühlt. Wobei sie wie es schien, gerade dabei waren sich etwas näher zu kommen. Aber was soll’s. Sie werden sich schon wieder zusammenraufen, so wie immer. Mit gutem Wissen machte der Ainu sich also wieder an die Arbeit, bis der Chinese wieder kommen würde. Dieses Stück Holz würde bis dahin hoffentlich seine Form erreichen, die es haben wollte.
 

Derweil fanden sich ein Braunhaariger und ein Schwarzhaariger wieder an der Tür zum Gasthaus En. Nach ihrem Gespräch hatten sie nicht wieder miteinander geredet, es schien, als würden sie sich auch ohne Worte verstehen. Aber gerade als der Japaner die Tür öffnen wollte, schlug sie von innen heraus auf. Yoh bekam beinahe ein Brett vor den Kopf, aber Ren handelte geistesgegenwärtig und zog ihn an der Jacke zurück. So kam es, dass Anna die Tür ohne jemanden zu verletzen öffnete. Aber noch verwundernder war, das Anna etwas in der Hand hielt. Eine Tasche. Wollte sie ausgehen? Einkaufen? Das ganze schien absurd, aber die beiden hatten ja nicht gesehen, wie sie vor ihrer Ankunft mit Manta telefonierte, was man sich denken konnte er sehr kurzes Gespräch war. So ging die blonde Itako an den beiden verwunderten Personen vorbei und verabschiedete sich mit einem "Ich geh noch kurz weg, lasst das Haus heile." "Jawohl, Anna." kam es synchron von den beiden, während Anna ihrer Wege ging.

Nachdem sie sich wieder fassten, traten sie in das Haus. Yoh roch schon das übrig gebliebene Essen, warf Ren einen Blick zu, worauf dieser den Kopf schüttelte. Er hatte keinen Hunger im Moment. Der Braunhaarige zuckte mit den Schultern. Man konnte niemanden zwingen, und so würde er sich über den Rest hermachen.

Ren seufzte erleichtert, da er eigentlich Widerstand seitens des Japaners erwartete. Aber da der wegfiel, konnte er sich umziehen und mal in Ruhe sein Buch weiter lesen. Wenn ein gewisser Ainu in dem Zimmer ihn nicht störte.

Dieser schnitze noch immer an dem Stück Holz herum, als Ren die Tür öffnete. Er trug schwarze Hosen und einen Pullover - natürlich in derselben Farbe. In der einen Hand hatte er ein buch, was mit chinesischen Zeichen beschriftet war. Aber im Moment interresierte ihn nur, was Horo dem de treib. "Was machst du den da? Hast du keine Hausaufgaben auf oder so?" Mit diesen Worten setzte sich der Chinese etwas weiter auf seinen eigenen, noch immer ausgebreiteten Futon. "Schon erledigt," sagte Horo wie nebenbei, da er sich anscheinend auf eine sehr schwierige Stelle konzentrierte. Erst dann schaute er zu dem Chinesen. "Und ich schnitze was aus Holz, sieht man doch..." meinte er. Aber dann sah er Ren für einen Moment unschlüssig an, bevor er auf ein anderes Thema umsprang. "Bist du jetzt wieder umgänglicher?" murmelte er. "Umgänglicher?" fragte Ren mit hochgezogener Augenbraue. Seit wann interessierte Horo das denn? Es sei denn... Horo war von seinem Verhalten am Morgen nicht so begeistert, wie er selbst von dem des Ainus. Und wegen dieser erleichternden Tatsache musste er leicht grinsen. Also bedeutete er dem Ainu doch etwas. "War ich das denn jemals?" gab er zu Horo, bevor er sein Buch aufklappte und eine Seite umblätterte. "Hm... naja, es geht... aber eigentlich muss ich dir Recht geben... mal ausnahmsweise." meinte der Blauhaarige erneut neckisch. Es war gut, dass sie den Abgrund überwunden hatten, der sich aufzubrechen drohte. "Was liest du da?" fragte Horo weiter, dem das Schriftstück seitens des Chinesen nicht entgangen war. "Ein Buch," meinte Ren trocken, was Horo kurz den Kopf gen Boden richten ließ. Aber auch nur eine Sekunde lang. "Das seh ich auch! Ich meine worum’s da geht!" regte er sich leicht auf. Zurückhalten, Horo, zurückhalten. Schließlich hast du es gerade wieder geschafft dass ihr wieder einigermaßen miteinander redet. "Das ist ein Buch mit den Aufzeichnungen meiner Vorfahren, eins der Bücher, die meine Verwandten nicht verbrannten." erklärte Ren, und drückte ein Eselsohr gerade. "Dort ging es um Würde und Ehre... aber nicht so wie andere es meinten. Für Freunde kämpfen und das ganze." Es hatte ihn stutzig gemacht, dass so eine grauenvolle Dynastie einmal an solche Sachen dachte. Somit wollte er mehr herausfinden und war auf ein paar fast verblichene Bücher geraten, die das doch bestätigten. "Aber leider gibt es heute sowas nicht mehr..." meinte er schon fast reuig. "Gibt es doch heute noch..." widersprach ihm mal wieder jemand. "Aber nicht so wie damals." behaarte Ren auf seinem Recht. "Hier zum Beispiel wurde der besondere Freund des damaligen Oberhauptes angegriffen, aber der damalige Anführer war anwesend und konnte dies verhindern. Aber nur, indem er sein Auge opfern würde. Außerdem stritten sie sich vorher, aber dennoch war diese Freundschaft für ihn unsagbar wichtig.

Horo lauschte gespannt zu, bevor er sich schließlich eine Antwort zurechtlegte. "Hm... wieso nicht... wenn ein Freund wirklich in Gefahr schwebt, ist es das wert.. Ich würde sowas tun, auch wenn du es mir sicher nicht glaubst." sprach Horo ernst. Ja, für Yoh, Anna oder Ren würde er sein Auge opfern. Sie waren seine Freunde. Und diesen Entschluss ließen den Chinesen abermals in die tiefblauen Augen des Ainus schauen. Er würde so etwas für seine Freunde machen? Und so wie er das sagte... Er vertraute Yoh. Ren wusste zwar nicht, wie er zu Horo stand, aber wie es aussah waren seine Karten doch nicht so schlecht. Und diese Erkenntnis ließ dem Chinesen eine wohlige Wärme durch den Körper fließen, die ihm seit langem wieder zum lächeln brachte. Und nach diesem verwunderten Anfall strubbelte er durch Horos Haar. Diese Reaktion konnte er nicht unterdrücken, er wollte es einfach mal machen. "Doch, ich glaube es dir..." sprach er nur, aber um seine wahren Absichten zu verbergen, zog er es ins Lächerliche. "Aber ich bin mir sicher, du willst heldenhaft zu jemanden laufen, ihn retten, aber - stolperst über einen Stein und fliegst hin und ich muss einspringen."

Ren zog seine Hand von einem etwas verwirrten Ainu zurück, der dann aber doch schnell wieder an Fassung gewann. "Oh Mann ... ich bin doch nicht Ryu...das würde mir nicht passieren... und in der Zeit vor der Fortsetzung des Schamanenkampfes kann doch nichts passieren..." "Stimmt eigentlich..." gab Ren freiwillig zu, welcher Fortschritt. "Den einzigen Kampf, den wir derzeit haben, ist wer abspülen muss und wer nicht." "Und den hab ich heute verloren," meinte Horo leicht bekümmert. Zu diesem Thema schwirrte Ren aber noch ein Gedanke im Kopf herum, einen den er nicht abschalten konnte. Und zwar denn, das obwohl er sich nach dem Schamanenkampf sicher fühlte, eine ganz bestimme, nicht wahrgenommene Gefahr von etwas bestimmten ausging. Seiner Familie. Oder eher einem Familienmitglied.

Dieser Gedanke ließ Ren leicht ernst schauen. Was Horo noch in seinem Gerede erst nicht bemerkte. "Aber das nächste Mal spüle ich für Yoh nicht mit ab...Ren? Fehlt dir was?" "Nö." beantwortete Ren dies etwas zu schnell. Er wollte doch auf keinem Fall, das Horo das erfuhr, was nicht einmal Yoh wusste. So lenkte er abermals in dem Thema um. "Aber sag mal, hast du echt schon alles für die Ferien gemacht? Ich bin es von der Schule in China gewöhnt, das ich jeden Tag zu tun habe..." Horo blinzelte. Das Verhalten passte nun überhaupt nicht zusammen. "Ich hatte doch lange genug Zeit, als ihr laufen wart... Was hat dich eigentlich so verändert? Die Schule in China?" Es lag nun ganz klar auf der Hand, das Ren etwas versteckte. Auch ihm gegenüber, wo sich Horo doch dachte, das sie Freunde sind. Das Ren ihm gestern half, war doch eigentlich ein Zeichen dafür... oder?

"Verändert? Ich weis nicht was du meinst." sprach sich der Chinese wieder aus. Das Buch war nun ganz beiseite gelegt. Eigentlich. Denn um sich nicht weiter mit dem Ainu unterhalten zu müssen blätterte er abermals um. Gar nicht begreifend, was da stand. "Du bist so anders... und damit meine ich nicht nur, das du größer geworden bist... auch das du nicht mehr so auf Streits eingehst und so "erwachsen tust"... und dich so "geheimnisvoll gibst" solche Dinge wie Sterne angucken... und nicht schlafen... was ist den nun passiert?" Horo sprach das aus, was ihn die ganze Zeit schon beschäftigte. In seiner Stimme war deutlich Sorge zu hören, um seinen Freund. Und genau dieser Ton ließ Ren zu einem Entschluss kommen. Warum... sollte er nicht wenigstens einen Teil dessen erzählen, was ihm passierte? Einen kleinen Teil? Vielleicht fand er dann daraus heraus, ob er sich dem Ainu anvertrauen konnte... ob dieser ihn später nicht verachten würde. Aber von diesem Monolog merkte Horo nichts, sondern quasselte seine Sorgen munter weiter aus. "War da vielleicht irgendwas in der Schule? War man dort nicht nett zu dir?" Doch plötzlich merkte er seine ganzen Fragen und fuchtelte übereilig mit den Händen. Das war wohl etwas zu viel des guten. "Äh, nicht das es mich interessiert..." "Nein, mit der Schule nicht, nein..." antwortete Ren und sah kurz zu Boden. Wenn er nun etwas sagen sollte, würde man ihn dann den nicht in Ruhe lassen? Schließlich konnten sie doch nicht ahnen, dass danach noch etwas kam...

Zudem hatte er es ja nicht einmal geschafft, so wie immer zu wirken. Seine Freunde, ja, seine Freunde würden sich weiter um ihn Sorgen machen, ganz sicher. Und schon alleine deswegen sollte er sie beruhigen und etwas von sich geben.

So schluckte er kurz, um seine trockene Kehle zu befeuchten, was aber nicht gelang. Dann sah er in die Augen seines gegenüber, wo er nicht erahnen konnte, was geschah, wenn er folgende Wörter von sich gab.

"Wie..." fing er an, und zog somit die gesammte Aufmerksamkeit des Ainus auf sich.
 

"Wie würdest du dich fühlen, wenn deine Schwester tot wäre?"
 

*-*-*
 

WICHTIG!!

Und das ist noch längst nicht alles, was Ren veränderte. ;P



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Violetta
2006-11-06T09:37:52+00:00 06.11.2006 10:37
ja, toll wie immer halt!
*lol*
da gibts nix zu beanstanden, wie immer... find ich halt ^^ und da pflichten mir sicher viele bei »
*lol*
Von: abgemeldet
2006-10-22T21:01:58+00:00 22.10.2006 23:01
Bitte bitte bitte bald weiter schreiben"Schreibst super und echt schön lange!!
Deine Vanessa
Von: abgemeldet
2006-10-20T07:59:16+00:00 20.10.2006 09:59
@.@ du schreibst echt lange kappi´s xDDDDDDDDD
das kappi war echt cool...schön...und ich vermute mal das das nächste traurig wird u.u
Von:  Animo
2006-10-15T13:02:04+00:00 15.10.2006 15:02
WOW 6 seiten
Das kap is klase, voll süß die beiden, aber das Ende gefällt mir nich(RUUUUNNN)

Animo
Von: abgemeldet
2006-10-14T23:46:33+00:00 15.10.2006 01:46
*blinzel*
*nochmal blinzel*
ist....run tot???
*fragend anschau*
*alles gelesene erst verarbeiten muss*
Ist das jetzt wirklich war? Run ist tot?
und das mit der stelle in diesem Buch....Ren hat auch sein eines Auge geopfert oder????
*fragendanschau*
immerhin kann er ja nur auf einne auge sehen, oder habsch da was flasch verstanden?
*kopf schief leg*
aber das Kap war so EINSAME SPITZE!
Ich weiß gar nicht, wie ich es beschriebne soll
es war so vieles drin...darüber könnt ich einen vortrag machen XD
auf jeden Fall war das wieder inner nacht süß....
wie die beiden immer zusammen in einem bett schlafen.
Aber Ren beschäftigt mich.....richtig doll
*lauter fragen durch den kopf schwirren*

gut...ich lass mich überraschen, weil ich hab keine ahnung, was passiert sein könnte...naja vllt ne klitzkleine idee ^^

also es war einfach nur ein hammer kap
und es war SOOOOOOOOOOOOOOOO lang
*schwärm* das war voll toll....
und das war so geil geschrieben...wie machst du das nur?
*klein bissl neidisch ist*
*Auch so gut schreiben will*

nagut...also schreib schnell weiter ja?
BITTE! *fleh*
ciao
*knuddel*
*bussi*
HDGGGGGGGDL deine (übermüdete und nachdenkliche) Anja^^
Von:  mystique
2006-10-14T14:19:17+00:00 14.10.2006 16:19
HA! Ich habs mir doch gedacht! *beweise vorleg*
Die armel liebe Run ist also wirklich tot? Wie schaaaadeee ... *schnüff*

Mich interessiert brennend, warum und unter welchen Umständen und dann ist da noch das blinde Augen und der Schamanenkampff und *luftohl*

Puh, ich weiß gar nicht, wo das noch enden soll ^_^

Wieder ein klasse Kapitel! *beide daumen hoch*
Extrem lang - wie machst du das bloß O_Ô - extem toll beschrieben und extrem ... KAWAI!

Ihc freue mich schon wie eine Verrückte auf das nächste Kapter und ... hach, mir felen die Worte!

Spitzen Leistung - imer weiter so!

*knuffz*

hdgdl
Von:  AquaRegis
2006-10-14T13:05:37+00:00 14.10.2006 15:05
goiles kappi
man echt lang X_x
hm why isn seine sis tot "Oo
schreib ganz ganz ganz schnell weiter k?
baba it fuchsi
Von: abgemeldet
2006-10-14T09:15:50+00:00 14.10.2006 11:15
00°
OMG..
*zitter*
T__T
Warum is run tot?
*heul*
Armer Ren..
Armer Horo..
*alle pat*
Und das kappi war so tooooll... und laaaang.. *q*
*sabber*
Schreib bloß schnell weiter,..
Nightmoon
Von:  ponyboy
2006-10-13T11:16:18+00:00 13.10.2006 13:16
Aaaaw, das war
so ein schönes langes, tolles kappi :D
schreib bidde schnell weita
Von:  -UchihaSasuke-
2006-10-13T10:47:15+00:00 13.10.2006 12:47
*kreisch*
run ist tot?!?omg das kann ich nicht glauben *snieff*
der arme ren,der tut mir so leid T-T bin nur gespannt,wer
run auf dem gewissen hat...hab aber so ne vermutung....
hoffentlich erzählt reni horo mehr von sich was er alles so durchmachte....aber wohl nicht....
das sich die beiden in den nächten zusammenknuddeln find ich voll waaaaiiiii XDD
hoffen wir mal das anna horo so schnell wie möglich heilt..
das kap war wie immer geilo!!!und diesmal wars ganz schön laaaaannnnnngggggg...XD nya,ich bin mal gespannt wie das kommende weihnachten wird,das sich anna schon gedanken um das gemacht hat^^
schreib schnell weiter,ja?!?
lg Sasuke


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